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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schluck- und Stimmprobleme


06.06.2005, 16:28
Guten Tag und hallo zusammen,
ich schreibe hier zum erstenmal.
bei mir (51 J.) wurde im März ein Tumor am linken Stimmband festgestellt. Es handelte sich um ein Plattenepithelkarzinom pT2 N0 M0 G3. Die OP (Hemilaryngektomie) fand vor 5 Wochen statt. Dabei wurde der halbe Kehlkopf und ein Teil des Kehldeckels entfernt. Auch wurde ein Luftröhrenschnitt durchgeführt. Da ich im Krankenhaus die Schluckprobe nicht bestand, wurde noch eine PEG-Anlage (künstl. Ernährung) gemacht.
Was mir sehr zu schaffen macht ist, dass ich bis heute noch nicht Trinken kann. Das Essen geht so, je fester die Nahrung umso besser. Obst kann ich kaum essen da, wenn ich z.B. in einen Apfel beisse, ich mich an dem Saft verschlucke.
Auch wurde mir im Krankenhaus gesagt, dass ich später noch meine eigene Stimme hätte, zwar etwas heiser und leise. Von dieser Stimme merke ich bis jetzt noch gar nichts. Ich kann nur flüstern. Auch mit den Sprechkanülen kommt kein Ton heraus.
Hat jemand in der Hinsicht Erfahrungen gemacht?? Es wäre mir hilfreich, darüber etwas zu hören.
Auch würde mich interessieren, wie die Halsöffnung wieder verschlossen wird. Ich bin froh, wenn es dann mal soweit ist, habe aber keine Ahnung ob es da nicht auch Komplikationen geben kann.
Ich danke jetzt schon für Beantwortungen.

wolfgang46
06.06.2005, 16:51
Hallo Hella,

auch ich hatte einige Zeit das gleiche Problem mit dem Schlucken.
Als erstes möchte ich Dich aber beruhigen: Es wird durch Übung auch wieder klappen, denn auch ich hab es geschafft.
Unterstützt wurde ich durch Logopäden. Diese sind nicht nur für das Sprechen, sondern auch für das Schlucken da. Such Dir bitte eine gute Logopädische Praxis die auch das Schlucktraining anbietet.
Ich weiß, es wird Mühsam werden, aber es lohnt sich.
Hattest Du schon eine AHB (Anschlußheilbehandlung)?
Bei mir ist die OP vor 4 1/2 Jahren gewesen. Mir fehlt ein Stimmband. Ich flüstere seitdem nur noch. Ich halte wieder Vorträge mit der Flüsterstimme und werde oft von meiner Frau zurechtgewiesen weil ich mal wieder zu laut bin.
Meine Halsöffnung habe ich wieder zuwachsen lassen (Ich wollte keine neue OP mit Narkose). Einfach die Kanüle rausnehmen. Den Rest macht der Körper selbst. Aber bitte den Zeitpunkt mit dem Arzt absprechen.
ZUnähen hat aber den Vorteil, netter auszusehen, man sieht es dann nicht mehr.
Ich hatte heute meine "letzte Nachsorge" im Krankenhaus. Auch heute hat der Arzt bei mir vergeblich versucht, mich davon zu überzeugen, daß ich mit einem künstlichen Stimmband eine neue Sprache haben kann.
Ich will das Risiko einer neuen OP aber nicht eingehen. Ich lebe gut mit meinem Sprachproblem.
Das Problem haben aber meist die anderen.

Falls Du noch Nachfragen hast, kannst Du mich auch per Mail erreichen. (Unter meinem Namen findest Du die Adresse).

Für Dich Alles Liebe und
ES WIRD SCHON WERDEN.
Bitte hab aber Geduld.
Wolfgang

13.06.2005, 15:36
Hallo Wolfgang,
herzlichen Dank für die rasche Antwort. Es hat mich doch beruhigt.
Zwischenzeitlich war ich im Krankenhaus bei der 1. Nachsorgeuntersuchung. Soweit ist alles ok, da ich aber noch nicht ganz korrekt schlucken kann, habe ich erst in 5 Wochen wieder einen Termin. Dann wird auch das Schlucken kontrolliert und zwar beim Ösophagusbreischluck (was auch immer das ist?). Auch habe ich meine ersten Stunden bei einer Logopädin hinter mir. Also, das Schlucken klappt schon viel besser. Nur habe ich jetzt nachts auf der rechten (gesunden) Halsseite sehr starke Schmerzen. Ob das Muskelkater ist?
viele Grüße aus Süddeutschland
von Hella

15.06.2005, 20:57
Hallo Hella,
ein Oesophagus-Breischluck ist ganz einfach. Du stehst vor der Rötgenplatte (wie beim Lunge-Rönten z.B.) und dann trinkst Du aus einem Becher eine Flüssigkeit.
Dann wird der Schluckvorgang durch einzelnen Röntgenbilder festgehalten. Und der Arzt kann sehen, ob alles in Ordnung ist.
Alles Gute und auch Grüße aus Süddeutschland
Gine

20.06.2005, 18:57
Hallo an alle Leidensgenossen,

vor fünf Jahren wurde ich an einem Hypopharynx Ca durch Laser operiert, danach bestrahlt.Habe noch immer ein Stoma.
Nach ca. einem Jahr begann die Degeneration meiner Zähne, die nun fast alle gezogen werden mussten. Ferner Kieferknochennekrose und -Entfernung, dann Knochentransplantation. Ich habe noch immer starke Schluck- und Atemprobleme durch große Vernarbungen im Kehlkopfbereich.
Mittlerweile ist bewiesen, dass ein ärztlicher Behandlungsfehler passierte: ich wurde mit einem total veralteten Gerät und zu hoch bestrahlt.
Seit fast einem Jahr esse ich ausschließlich püriert.
Wer weiß, wie man oder wo bzw. von wem man diese Vernarbungen beseitigen lassen kann? Ausatmen ist für mich eine Qual, sodass ich zu Hause stets die Sprechkanüle weg lasse.
Gerne könnt Ihr mir an meine u.a. e-Mail-Adresse schreiben.
Ach ja, ich bin nun 67 Jahre alt.Gut, meine Stimme auch sehr
heiser, aber das macht mir eigentlich keine großen Probleme.