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hallo,
meine frau (26) ist gestern früh von mir gegangen. ich hatte immer angst davor, die "kategorie" im kk wechseln zu müssen. nun ist es soweit. und es tut mehr weh, als man es sich vorstellen kann. kein körperlicher schmerz ist mit diesem seelischen schmerz zu vergleichen.
mein engel, mein herz weint seit gestern so sehr, wie es in der gemeinsamen zeit mit dir lachte. die tränen werde nie trocknen, die wunden nie heilen....
ich bin unendlich traurig.
andreas
Lieber Andreas,
es tut mir leid,es tut mir schrecklich leid, daß Deine Frau so jung sterben mußte, daß Ihr beide viel erleiden mußtet und Du nun mit diesem Schmerz, dem Kummer, dem Verlust bist.
Es gibt keine Worte die Dich jetzt trösten können, ich kenne keine. Ich hoffe du hast Menschen die Dich in den Arm nehmen, die mit dir weinen, die mit Dir den Schmerz aushalten.
Du hast recht, der seelische Schmerz ist entsetzlich. Ich habe meine Trauer wie ein wildes Tier empfunden, das mich von der Seite anspringt. Ohne Vorwarnung. Und innen fühlt man sich wie aufgerissen.
Was könnte ich Dir sagen? Ich glaube es ist noch nicht die Zeit für Trost. Jeder geht anders damit um, ich habe mich darauf eingestellt, daß es lange dauert. Die erste Zeit versucht man Stunde für Stunde, Tag für Tag irgendwie zu durchleben.
Ich glaube es gibt nur einen Verbündeten und das ist der Faktor Zeit. Man ist gut beraten sich wirklich Zeit zu geben.
Es ist gut, daß Du hier bist. Es wird Dir hier "beigestanden".
Für mich ist es so, daß eine gute, liebevolle, innige Beziehung auch große Trauer,
Verlust und Schmerz mit sich bringt, wenn der Tod einen trennt. Eines bedingt das andere. Aber würde man angesichts des Schmerzes lieber auf die Liebe, die Nähe, die man gehabt hat, verzichten? Nein!
Ich kann nicht viel sagen, aber ich kann Dir eines versprechen. Du wirst erleben, daß Du Deine Frau gut in Dir hast, sie in Dir weiter lächelt.
Ich umarme Dich
Briele
Lieber Andreas
Meine Gedanken sind bei dir.Es tut mir leid und ich hoffe du hast jemanden liebes zum anlehnen und trösten.elisabeth2
Mein tiefes Mitgefühl, Andreas. Es fehlen die Worte. Du bist von liebevollen Gedanken umgeben.
Du hast in den letzten Monaten Unglaubliches geleistet. Gestatte Dir, durchzuhängen, erschöpft zu sein...es wahrscheinlich erst so richtig zu werden. Vielleicht gelingt es, Deine Seele einstweilen innerlich an einen friedlichen Ort zu retten, nicht (nur) der Erinnerung und der Zuversicht, sondern einen zeitlosen Ort, wo Du Dich verbunden fühlst mit Deiner Frau und nichts und niemand Euch etwas anhaben kann. Dein Leben geht weiter und Du hast hier allen Raum, den Du nehmen willst, um Deinen Schmerz auszudrücken, und auch wenn Du schweigst sind ganz viele mit Dir und schicken Dir Kraft und Liebe.
Lieber Andreas, auch von mir mein aufrichtiges Mitgefühl.
Für Andreas:
Weil eine Augen so voll Trauer sind, und deine Stirn so schwer ist von Gedanken,
lass mich dich trösten, so wie man ein Kind in Schlaf einsingt,
wenn letzte Sterne sanken.
Die Sonne ruf ich an, das Meer, den Wind, dir ihren hellsten Sommertag zu schenken, den schönsten Traum auf dich herab zu senken, weil deine Nächte so voll Tränen sind.
Und irgendwann-wenn dein Mund ein neues Lied beginnt, dann will ich´s Meer und Wind und Sonne danken,
weil deine Augen so voll Trauer sind und deine Stirn so schwer ist von Gedanken....
Du hast es gut gemacht und alles gegeben, Andreas, ruh dich jetzt aus.
Uwe Rehkopf
12.06.2005, 21:22
Lieber Andreas,
ich möcht dir mein tief empfundenes und aufrichtiges Mitgefühl für den so frühen Verlust deiner Frau aussprechen.
Ich kann mir in etwa vorstellen wie du dich fühlen mußt. Mir ist erst vor wenigen Tagen ähnliches widerfahren. Man meint, man würde von innen zerrissen und es gibt jetzt auch nichts was einen irgendwie trösten könnte.
Ich trauere mit dir
Uwe
Lieber Andreas,
es gibt keine Worte, die den Schmerz lindern, der dich im Augenblick zu zerreißen droht. Wir alle hier kennen ihn, wissen, wovon du sprichst. Es tut mir unendlich leid, dass auch du nun zu unserer Runde gehörst, dass auch ihr den Kampf verlieren musstet. Ich wünsche dir, dass wir alle dich ein wenig auffangen können, dass dir die Gewissheit, dass du hier all deinen Schmerz, deine Wut und Verzweiflung formulieren kannst und jeder verstehen wird, was in dir vorgeht, ein wenig Halt gibt auf dem schrecklichen Weg, der nun vor dir liegt.
@Gast, nicht nur dieses wunderschöne Gedicht, vor allem der einfühlsame Nachsatz, solche Worte erreichen Trauernde leider viel zu selten.
LG
Andrea
vielen dank für eure lieben worte.
nach 2 tage voller tränen habe ich nun schon ein schlechtes gewissen, weil ich nicht mehr weinen kann. ich stehe einfach vor den bildern und kann es nicht begreifen, dass es mal anders war, als es jetzt ist. sie ist nicht mehr da......doch wie war es vorher? so schnell kann man nicht vergessen und ich hoffe, es ist eine normale reaktion des körpers....
mein lieber schatz, ich vermisse dich jede sekunde, auch, wenn ich noch nicht alles begreifen kann. ich liebe dich (veryn morn).
Hallo Andreas,
Mir geht es genauso. Ich glaube das ist ganz normal. Eine Schutzfunktion des Körpers, das man nicht ganz durchdreht...
Ich fühle mich innerlich wie leer, vollkommen gefühllos. Sobald Gedanken an meinen Vater auftauchen, verdränge ich. Ich bin eine Meisterin im Verdrängen geworden. Ich habe das Gefühl, das der harte Teil der Trauer noch kommt. Dann nämlich, wenn man es wirklich begreift...
LG Claudia
Lieber Andreas
irgendwann ist man leer geweint.Deine Frau ist nicht gegangen ohne etwas von dir mitzunehmen und etwas unsagbar Schönes in dir zurückzulassen. Bewahre dieses Geschenk im Herzen.
Alles erdenklich Gute wünscht dir
Inge
heute war der pastor da. 2 stunden haben wir zusammengesessen und einfach nur erzählt....dabei wurde mir noch mehr bewusst, was ich eh schon wusste: ich habe eine klasse frau!!!!!
am nachmittag wurde das pflegebett, roll- und toilettenstuhl abgeholt. ich hätte es gerne noch behalten....
ich bin froh und dankbar für jede sekunde, die ich an ihrer seite sein durfte.
Lieber Andreas,
habe Yvonne´s und deine Geschichte mitverfolgt und beim Lesen fiel mir öfter ganz unvermittelt und hartnäckig ein Gedicht ein, an das ich sonst nie denke.Auf deinen letzten Eintrag hin möchte ich es dir nun ( auszugsweise )schreiben:
Wie soll ich meine Seele halten, dass sie nicht an deine rührt ?
Wie soll ich sie hinheben über dich zu anderen Dingen ?
Alles, was uns anrührt, dich und mich, nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich, der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt ?
Und welcher Geiger hält uns in der Hand ?
(Rilke )
Eure Seelen werden sich - auch über die Welten- weiterhin berühren. Da bin ich sicher und ich erlebe es mit meiner verstorbenen Mutter so !
Alles Liebe dir,
Alina
Lieber Andreas,
auch ich kann Dir sehr gut nachfühlen. Habe meinen Mann mit 39 Jahren am 01.04.2005 an Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren. Er hat ein Jahr gekämpft aber dennoch den Kampf verloren.
Ich denke noch jeden Tag gleich kommt er rein und sagt wie immer "Hallo mein Schatz". Aber das werde ich leider nie mehr hören und ich denke auch nach einem viertel Jahr oft noch mein Leben bleibt stehen es geht nicht mehr weiter.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.
Liebe Grüße
Petra
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