Angst

[Andrea2]

Hallo,
gestern war ich (39)zur normalen Kontrolle Mammo und mir hats den Boden unter den Füssen weggezogen - etwa linsengroße Veränderung in der linken Brust - sternfoermig mit Kalkablagerungen. Meine Stiefschwester hat mich gleich mit einer Brustkrebspatientin "telefonisch" zusammengebracht und das hat mir sehr geholfen. Ich habe gleich sehr viel Informationen erhalten und auch mein Frauenarzt und der Hausarzt haben mich schon gut beraten. Ich suche mir derzeit "meinen" Weg und versuche kühlen Kopf zu bewahren. Aber immer wieder habe ich lähmende Angstattacken und weiss nicht wirklich damit umzugehen. Ich muss dazu sagen, dass meine Mama vor 25 Jahren nach mehreren Krankenhausaufenthalten ziemlich elendig gestorben ist (NICHT an Brustkrebs)und mein Onkel vor einigen Jahren mit 47 Jahren an Darmkrebs - ich denke, meine Angst rührt hiervon. Habt Ihr Tips?
Andrea

Hallo Andrea,

dieses Tal der Angst haben wir alle durchwandert, auch ich.
Wirkliche Tipps kann man nur schwer geben. Auf alle Fälle ist es gut, wenn man über seine Ängste redet und jemanden hat, der einem auch zuhört. Bei uns hier bist Du genau richtig, darum möchte ich Dich herzlich willkommen heißen. Meine Erkrankung liegt nun schon zwei Jahre zurück, und ich muß sagen, es geht mir jetzt wirklich gut. Die schlimmste Zeit war für mich die vor der Operation, wo ich noch nicht so genau wußte, was dann noch alles auf mich zukommen wird. Als ich dann im Krankenhaus war, wurde meine Angst besser. Ich war dort unter meinesgleichen und konnte sehen, dass es vielen Frauen noch um etliches schlechter ging als mir. Das hat mir wieder Mut gemacht. Aber ich habe auch nicht aufgegeben. Habe mich schlau gemacht und weiß heute, dass es manchmal sinnvoll ist, eine Zweitmeinung einzuholen.

Welche Untersuchungen wurden bis jetzt bei Dir durchgeführt? Steht die Diagnose schon eindeutig fest? Weißt Du schon näheres wegen der Operation oder anderer Behandlungen?

Ich wünsche Dir alles Gute und die nötige Kraft, Dich nicht von Deinen Ängsten auffressen zu lassen. Laß bitte wieder von Dir hören.

Liebe Grüße
Biggi

Hallo Andrea,

ich kann mich Biggi nur anschließen, indem ich mir an Deiner Stelle eine Zweitmeinung einholen würde, denn genau dieses hatte mir mein Gynäkologe im Jan.2003 auch vorgeschlagen, als er per Ultraschall das
Mammkarzinom in der linken Brust entdeckte.
Ich war damals neu bei ihm und er dachte sicher, ich würde ihm vielleicht noch nicht so gut vertrauen und hat mir von sich aus diesen Vorschlag unterbreitet, den ich aber dann nicht in Anspruch nahm, weil ich mich bei ihm von Anfang an sehr gut aufgehoben fühlte, was sich auch im Behandlungsverlauf (OP, Chemo usw.) bis jetzt immer wieder bestätigte.

Diese Ängste durchleben wohl alle BK-Patientinnen, aber wichtig ist, sich nicht in der Angst zu verlieren und darin zu verweilen, sondern den Kampf "zurück in's Leben" aufzunehmen! Wir wissen alle, daß das manchmal leichter gesagt ist, als getan, aber allein der Wille dazu zählt!!!

Alles Liebe und Gute und die richtige Entscheidung der weiteren Behandlung wünscht Dir von Herzen

Leni

[Elfe]

Liebe Andrea :-)
Ja, wir kennen sie alle, diese Angst, was es sein könnte und die damit verbundene Unsicherheit ;-(
Versuch es "per Kopf" anzugehen.
Erstmal muss eine verlässliche Diagnose erfolgen !!!
Also, wie Lenilein und Biggi schon geschrieben haben, eine Zweitmeinung ist wichtig für Dich.
Diese wird übrigens anstandslos von der Krankenkasse bezahlt!
Du hast schlechte Erfahrungen gemacht, insofern ist Deine Angst nur allzu verständlich!
Versuche in einem Brust-Zentrum einen termin zu bekommen, denn dort haben die Menschen viel Erfahrung mit Krebs und Du bekommst in der regel, eine sehr gute und vollständige Beratung!
Entspannung -> wirst Du erst bekommen, wenn Du sicher sein kannst, dass nix ist ;-(.
Paulo Coelho, der den "Alchimisten" geschreiben hat, sagt: "Angst hat man immer nur vor dem Ungewissen!"
Also, versuch Dir Klarheit zu verschaffen. Ich drücke Dir die Daumen, dass es kein Brustkrebs ist!
Liebe Grüße Elfe

[boboli]

liebe Andrea,
Deine Angst und Besorgnis ist verständlich, wir kennen das hier wohl alle sehr gut. Wird bei Dir eine Biopsie gemacht? Dann hättest Du die Gewissheit, was wirklich ist. Das Schlimmste war für mich stets die Ungewissheit. Nach der Diagnose Brustkrebs konnte ich aktiv werden, auch wenn es nicht jeden Tag mit Erfolg geschah!
Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück
boboli

[Andrea2]

Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten - es tut gut zu wissen, dass auch die Angst dazu gehört. Heute geht es mir auch schon ein Stück besser und der Kopf wird schon wieder etwas klarer.
Termin für Stanzbiopsie ist nächste Woche - Meinungen habe ich inzwischen einige :Radiologe, Frauenarzt aber auch Hausarzt,der meine Bilder jemandem zeigen möchte, der sich damit auskennt. Heute werden wir darüber sprechen. Alle 3 sind der Meinung,dass die Radio- und Sonobilder sehr "typisch" aussehen. Ich selbst glaube an einen bösartigen Befund erst, wenn die Biopsie gemacht wurde. Mir wurde gesagt, dass es 2-3 Tage dauert, bis man ein Ergebnis erhält - mir scheint dies sehr lang. Was sagt Ihr? - kann man dies forcieren?
Wieso wird eigentlich immer gleich gestanzt - es gibt doch auch Feinnadelbiopsie - das ist viel schonender. Habt Ihr da Erfahrungen?
Am allerliebsten wäre ich ja gleich zur OP - einfach raus damit - das war mein erster Gedanke - immerhin sagte mir mein Frauenarzt schon, dass ich so oder so operiert werde, auch wenn die Biopsie negativ ist. Was denkt Ihr darüber?

[blinky44]

Liebe Andrea
Habe seit April Brustkrebs,der auch sternenförmig war(3 cm)
Kann deine Angst gut verstehen.Die ersten Wochen waren für mich der Horror.
Bei mir wurde auch ne Stanzbiopsie gemacht in der Gerresheimer Klinik(Düsseldorf)Will dir keine Angst machen,aber wo ich von 3 Ärzten hörte,das er bösartig is,glaubte ich es.Und bei der Tumorkonferenz hatte ich mich auch damit schon abgefunden.
Also mein Knoten is 3cm(ohne metas)wie is das bei dir?Frage weil ich erst Chemos bekomme,damit sich der Knoten verkleinert,um nicht zu streuen.Danach erst OP.
Manche Kliniken machen nur Stanzbiopsie,bei mir wurden 3 Proben entnommen,ich habe davon gar nichts gespürt.
Bin übrigens auch in einem Brustzentrum (Krankenhaus)Fühle mich dort verstanden und gut aufgehoben,is die halbe Miete
Du schaffst das,wie wir alle hier.Vielleicht bis bald mal im Chat Reden hilft mir hier ungemein.Mir tut es suuuuuupi gut.
Daumen drückende Uta

[Andrea2]

Liebe Uta,
vielen Dank für Deine Antwort. Du hast sicher REcht und ich nehme die Aussagen der Ärzte aufgrund der Bilder auch ernst. Aber ich bin schon ein ziemlich analytisch denkender Mensch, so geht das bei mir nun einfach Schritt für Schritt. Ein wirklicher Befund ist für mich erst existent, wenn die Schnitte dies zeigen. Meine Lymphknoten sind im Ultraschall unauffällig und sonst ist an den Brüsten auch nichts auffälliges zu sehen (soweit zu Deiner Frage nach Metas - mehr weiss ich noch nicht!) Natürlich setze ich mich auch mit dem Schlimmsten auseinander, aber sehr sehr vorsichtig, um einfach nicht zu geschockt zu sein, wenn es denn so ist. ( Hier treten dann auch immer die Angst- und Panikattacken auf!)
Ich bin gerade super guter Dinge, da ich erfahren habe, dass mein Hausarzt in einem sehr guten Brustzentrum in Wiesbaden einen Termin zur Stanze und OP bereits für nächste Woche vereinbaren konnte. Also Leute, wenn mein "linsengrößes" Sternchen ( sorry Uta - mehr weiss ich nicht, aber alle sagen "sehr klein") wirklich bösartig ist, dann habe ich glaube ich,ziemlich viel Glück gehabt.

[blinky44]

Liebe Andrea
brauchst dich doch nicht zu entschuldigen dafür,das du noch nicht alles weist http://www.cosgan.de/images/smilie/liebe/h050.gif Ich hab es ja auch erst nach Stanze damit abgefunden das er bösartig is.Kann gut sein wenn er so klein is das du auch direkt OP bekommst. http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/k025.gif
Liebe Grüße Uta http://www.cosgan.de/images/midi/liebe/a095.gif

[Monica3]

Liebe Andrea,

ich kann mich den anderen nur anschliessen...ja wir kennen alle diese Angst...
Am schlimmsten fand ich die paar Tage bis das Ergebnis der Biopsie endlich da war...diese Warterei...:-( Du hast gefragt, ob das nicht schneller geht. Nach meiner Erfahrung sind 2-3 Tage Wartezeit völlig normal bis eher sogar schnell.
Was mir jetzt hilft, wenn ich Panik kriege, ist Sport. Wenn Du zB Walking machst, musst Du Dich auf Deine Atmung und Deine Schritte konzentrieren und Dein Kopf kann nicht mehr so viel Panik in Deinem Bauch verbreiten :-)

Ich wusste garnicht, dass in Wiesbaden auch ein Brustzentrum ist, ich war und bin immer noch in der Mainzer Uniklinik (Brustzentrum) in Behandlung.

Ich wünsche Dir alles Gute und melde Dich mal nach Deinem Ergebnis.

Lieben Gruss
Monica

[Andrea2]

Liebe Monica,
vielen Dank für Deine Antwort. Gerade im Moment überfällt mich wieder ständig diese Angst und dabei würde ich so gern das Wochenende mit meinem Mann und meinem Sohn schön geniessen.
Das mit dem Sport ist eine gute Idee - ich denke, ich werde es heute nachmittag gleich mal umsetzen und sehen, ob es dann besser geht.
Eine Brustkrebspatientin hat mir geraten, mich zu informieren und heute morgen kam mit der Post ein Buch über Brustkrebs -ich habe es geöffnet und angelesen und seitdem gehen bei mir wieder die Nerven durch. Also werde ich wohl heute ziemlich lange Walken müssen....
In Wiesbaden gibt es sogar 2 Brustzentren - das HSK (Horst-SchmittKliniken) und das Josefs-Hospital. Die Mainzer Uniklinik stand für mich nie zur Debatte, da ich dort vor einigen Jahren schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Wie lange bleibt man eigentlich nach OP so in etwa im Krankenhaus?

[blinky44]

Liebe Andrea
Hab zwar OP noch vor mir,aber man sagt so 8-10 Tage zu mir.
Ich hab zwar keine Bücher gelesen aber hier und im Chat manchmal hatte ich auch Angst bekommen,da habich im Forum nicht mehr alzu viel darüber gelesen.
Du schaffst das schon,wenn mich die Angst(Depris)überkommt gehe ich in den chat,oder Freundin kommt usw das längt mich ein wenig ab und es wird wieder langsam besser.http://www.cosgan.de/images/midi/liebe/n015.gif
Wünsche dir noch ein schönes WE knuddlige Grüße Uta

Hallo Andrea,

ich glaube, es waren bei mir ab dem Tag der OP nur 5 Tage. Zum Fäden ziehen wirst Du wieder einbestellt, aber mir ging es danach auch recht gut, so daß ich recht froh war, wieder nach Hause zu dürfen.

Wünsche Dir, daß alles gut geht und auch Du das Krankenhaus so schnell wie möglich wieder verlassen kannst, denn zu Hause
im Kreise Deiner Familie fühlst Du Dich mit Sicherheit noch besser aufgehoben.

Drücke Dir alle meine Daumen und Kopf hoch, vor der OP brauchst Du keine Angst zu haben, das ist ein Klacks!!!!

Alles Liebe und Gute und genügend Kraft ohne Angst wünscht Dir

Leni

[blinky44]

Liebe Leni
Danke für deine Info jetzt hab ich auch nicht mehr so`ne Angst vor OP http://www.cosgan.de/images/smilie/liebe/h020.gif und nur 5 Tage das is suuuuuuupi,hoffe die bleibe ich auch nur im KK
Wünsche euch noch ein schönes WE
Liebe Grüße Uta

[Lea]

Hallo Andrea,
auch ich kann mich den Anderen nur anschließen. Bei jeder Kontrolluntersuchung diese Angst im Bauch, das verliert man wohl nie mehr. Hatte jetzt im Juni sogar meine Freundin dabei und wie sich herausstellte war das auch gut so, denn ich hatte wieder einen Befund und wieder auf der Leber mich hat´s fast vom Stuhl gehauen, denn im Sep. 04 wurde ich wegen einer Metastase an der Leber operiert, und dieses Ding, das nur 3,4 cm groß ist, wurde als nicht metastasenverdächtig eingestuft, war wohl nicht so. Mein Prof. wollte mir nun zuerst eine sehr starke Chemo geben und dann Lasern mit dieser Situation bin ich aber einfach nicht ganz klar gekommen, meine Schwiegermutter die selber Ärztin ist und auch BK-Patientin ist,
hat einfach in Frankfurt an der Uniklink angerufen und ich habe einen Termin dort bekommen, der Prof. dort meint dass man das ganz schnell Lasern sollte und dass ich vielleicht keine Chemo brauche oder wenigstens nicht so eine starke. Ich hoffe, dass mein Prof. nicht eingeschnappt ist, aber das muss er auch verstehen ich habe nur ein Leben. Nehme übrigens für diese Angstzustände für die Nacht, am Tage brauche ich das nicht da geht es mir sehr gut, Insidon denn im Schlaf kommt alles wieder und diese Alpträume das muss nicht sein. Hat mir mein Arzt gleich verschrieben. Du wirst das auch schaffen, wie wir alle hier mit der Zeit lernt man das.
Wünsche Dir ein wunderschönes WE Gruss Lea

Hallo blinky-Uta,

entschuldige bitte, daß ich Deinen Hilferuf übesehen hatte, Du hast ja auch noch die OP vor Dir, aber wie ich schon zu Andrea gesagt habe, ist die OP wirklich nicht schlimm! Ist bei dir durch die Chemo der Tumor kleiner geworden, denn das sollte er ja, um überhaupt operieren zu können, wenn ich es recht verstanden habe? Wünsche Dir und allen anderen Mädels hier, die das ganze Procedere noch vor sich haben, alles Liebe und Gute und natürlich die nötige Kraft und Durchstehvermögen, dieser Krankheit die Stirn zu bieten und ein Leben nach dem Krebs und vor allem ohne Krebs geniessen zu können!!!!

Herzliche Grüße an Euch alle und ganz feste Knuddler; Ihr schafft das auch!!!

Leni

[Andrea2]

Vielen Dank an Alle,
Ihr seid wirklich eine große Hilfe.
der Gedanke, sehr lange im Krankenhaus zu liegen, ist wirklich nicht der Schönste. 5 Tage hört sich gut an.
Wie sieht das eigentlich mit der Pille aus? Hormone sollen ja angeblich förderlich für das Krebswachstum sein, stimmt das?
Ich wünsche Euch allen, die Ihr mir so viel helft, ein wunderschönes Wochenende. Ihr macht mir unglaublich Mut.
Liebe Grüße

[blinky44]

Liebe Leni
Hast mich doch beruhigen können.Ich hab das Gefühl das er kleiner geworden is,denn ich fühl ihn gar nicht mehr.Am 26.7 wird nachgeschaut,wenn er sich gut verkleinert hat,dann nochmal 2 Chemos,wenn nicht so gut dann OP.
Nochmals ein schönes sonniges WE an Alle http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s020.gif
knuddlige Grüße zurück
Uta