Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann mir vielleicht jemand helfen?
Ich weiß nicht so recht, wo ich meine Frage reinstellen soll und denke, sie ist hier am ehesten richtig.
Ich will auch nicht einen riesen langen Bericht schreiben, ich fasse mich kurz.
Mein Freund hat Darmkrebs, mit Metastasen im Hirn, der Leber und der Lunge. Das alles wurde im Februar diesen Jahres festgestellt. Anfangs glaubte man immer, die Leber würde als erstes versagen, doch jetzt wird es wohl die Lunge sein. Im Februar entfernte man ihm eine Metastase im Hirn, diese ist jetzt wieder da und viel größer als vorher, dazu noch zwei neue. Der eine Lungenflügel ist völlig ausgefüllt mit Metastasen, der andere zu dreiviertel.Dies alles wurde festgestellt, weil er wegen eines epileptischen Anfalls in die Klinik mußte. Ich habe ihn wieder zu mir nach Hause geholt, weil die Ärzte ihn nicht mehr behandeln.
Nun kommt drei mal am Tag eine Schwester vom Hospiz und spritzt ihm Faustan, sowie Dexamethason und er hat ein Morphiumpflaster. Die Ärzte sagten, er wird ersticken, durch die Hirnmetastasen und die ganzen Medikamente aber nicht viel mitbekommen.
Nun habe ich natürlich eine panische Angst davor, wie es eines Tages kommen wird.
Hat vielleicht einer von Euch Erfahrungen und fühlt sich in der Lage mir darüber zu berichten?
Ich danke Euch sehr und schicke liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
das Schicksal Deines Freundes und auch Dein Schicksal erschüttert mich.
Ich finde es wunderbar, daß Du Deinen Freund nach Hause geholt hast!
Diese Sicherheit ist sehr, sehr wichtig für ihn.
Du sprichst von Hirnmetastsasen und schilderst, daß beide Lungenflügel teilweise von
Metastasen ausgefüllt sind.
Du nennst auch die Medikamente, die Dein Freund bekommt. Für eine Antwort, um die Du bittest, sind das schon einmal genaue Angaben. Ich rate Dir, Dein Anliegen noch einmal so genau wie möglich, bei den Krebsarten im Forum unter 'Darmkrebs', 'Hirntumor' und unter 'Lungenkrebs' vorzutragen.
Dein Text kann ruhig lang sein. Manchmal versteht man erst durch eine ausführlichere Beschreibung die spezielle Situation.
Ich glaube, daß man Dir dort rasch und konkret antwortet.
Deinem Freund und Dir
alles Gute!
selenio
Liebe Martina,
heute antworte ich Dir einmal hier. Ich verstehe Dich und hätte genauso gehandelt wie Du - nämlich Deine Frage hier herein gesetzt und nur hier.
Bei meinem Papa hieß es auch er wird ersticken. Davor hatte ich schreckliche Angst,wie Du, wie jeder in der Situation. Die Ärzte sagten sie würden ihm genügend Mittel geben, doch hat mich das nicht wirklich beruhigt.
Papa war in einem Heim. In den letzten zwei Tagen seines Lebens erhielt er neben den hoch dosierten Opiaten eine Spritze (ich glaube alle 8 Stunden). Diese Spritze soll zusätzlich schmerzstillend, entkrampfend und beruhigend sein. Papa döste die ganze Zeit.Bevor er starb öffnete er die Augen, schüttelte unwahrscheinlich kräftig meine Hand, formte seine Lippen zu einem Kuß, ich legte die Arme um ihn, küßte ihn und er starb.
Ich möchte Dir aber auch vom Sterben meiner Mama erzählen. Es war ein Erlebnis, das nicht nur mir half sondern einigen Menschen die großen Kummer hatten WIE ihre Lieben starben.
Drei Tage bevor Mama starb, starb sie beinahe. Die Ärzte, die Schwestern meinten das und ich, ich hatte ja nicht so viele Erfahrungen mit Sterben und Tod,ich glaubte das auch. Es war einfach schrecklich, sie lag da mit geöffneten Augen ohne einmal zu blinzeln und sie röchelte. Dieses Röcheln war furchtbar. Ich war verzweifelt, daß sie so schrecklich sterben muß.
Nach einigen Stunden kam sie wieder zu sich, war auch geistig völlig da, ging auf die Toillette, trank etwas und machte sogar einige ihrer trockenen Bemerkungen.
Am nächsten Tag meinte sie, ach wär ich doch gestorben. Ich fragte sie, Mama wie war es gestern? Und sie sagte, da war gar nichts, ich hatte keine Schmerzen, keine Angst, von weiter Ferne nahm ich dich wahr, es war alles gut. Ich sagte, aber Mama du hast so geröchelt, du hast keine Luft bekommen. Und sie sagte, wirklich, das hab ich gar nicht bemerkt.
Es weiß ja keiner von uns wie es wirklich ist beim Sterben, aber es kann sein, daß wir manches anders empfinden wie der Sterbende.
Liebe Martina ich wünsche Wolfgang eine gute Sterbestunde wenn es soweit ist. Das wünschen sich Leute bei uns am Land noch immer und erst jetzt, wo ich selbst älter bin, weiß ich, daß es ein guter, wichtiger Wunsche für jeden ist.
Ich umarme Dich
Briele
Monika Totz
31.07.2005, 19:32
Liebe Martina!
Die Angst vor dem Sterben ist für viele das Schlimmste. Das war es auch für mich. Obwohl ich als Krankenschwester auf einer Krebsstation tätig bin, hatte ich immer wahnsinnig viel Angst davor wie mein Papa sterben wird. Er hatte BSDK und Lungenkrebs. Ich hatte einfach Angst das er erstickt. Aber zum Glück war es nicht so. Er durfte am 11.5.05 friedlich einschlafen.
Aber auch wenn es für den aussenstehenden so aussieht das der Liebste erstickt bekommen die nichts mit davon. Das Gehirn realisiert das "röcheln" das für uns deutlich ist nicht als ersticken. Für den Sterbenden ist dies kein ersticken. Ich habe lange gebraucht bis ich dies glauben konnte. Aber da ich schon sehr viele Menschen in den Tod begleitet habe kann ich dies mitlerweile sagen. Wichtig für den sterbenden ist, nicht alleine zu sein. Wenn dein Schatz spürt das du da bist, wenn es soweit ist, wird auch er in ruhe und Frieden gehen können.
Liebe Martina ich wünsche euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit, hab keine Angst, glaub mir wenn es soweit ist entwickelst du wahnsinnige Kräfte! Ich wünsche dir alles Gute
liebe Grüsse
Monika
Oh, meine liebe Briele, ich dankeDir von Herzen. Es muß für Dich einfach furchtbar gewesen sein, Deine Eltern so sterben zu sehen. Er tut mir sehr leid, aber ich danke Dir, dass Du mir das Erlebnis mit Deiner Mam erzählt hast. Er gibt einem irgendwo eine innere Rhe. Ja, ich habe Angst vor dem Moment, man ist dann bestimmt sehr hilflos. Wolfgang schaut auch manchmal regelrecht durch mich durch oder stiert lange auf einen bestimmten Punkt. Selbst wenn ich dann meine Hand vor seinen Augen hin und her gehen lasse, reagiert er nicht. Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich auf den Balkon setze und ein Eis esse. Er liegt im Bett, bekoommt seine künstliche Nahrung und ich weiß doch, wie gerne er immer Eis gegessen hat.
Was mich hier interessiert hat, wie lange ein mensch in dieser Art Dämmerzustand bleibt. Sicher ist es bei jedem anders, aber ich frage mich immer, wie lange muß er das noch ertragen.
Ach menno Briele, keiner kann mir eine Antwort auf die Frage "Warum" geben und doch ist sie allgegenwärtig.
Lieber Selino, auch Dir vielen Dank für Deine netten Worte. Ich habe wirklich überlegt, wo ich meine Frage reinstelle, doch dann dachte ich, daß man mir hier noch am besten helfen kann. Vielleicht haben einige das gleiche durch und können mir so in etwa sagen, wie es sich eventuell weiter entwickelt und worauf ich achten muss. Was ich eventuell noch tun kann und was die anderen für Erfahrungen gemacht haben. Schau, in den einzelnen Foren weilen doch die meisten der kranken noch unter uns, soll ich sie dann mit den Sorgen des eventuellen Endstadiums belasten?
liebe Grüße an Euch und nochmals vielen Dank
Martina
Liebe Monika, jetzt mußte ich erst einmal warten, bis ich wieder aufhören konnte zu weinen. Es tut mir so leid, mit Deinem Paps, obwohl ich auch froh bin, dass er so friedlich einschlafen konnte. Deine Worte sind so lieb, ich danke Dir so sehr dafür. Ja, ich habe schon oft über mich selbst gestaunt, man entwickelt Kräfte, von denen man vorher nichts wußte. Erst kürzlich hatte er einen epileptischen Anfall. Ich hab ihm ganz schnell einen Kugelschreiber zwischen die Zähne geschoben. Es war nur dieser und ein Fieberthermometer in greifbarer Nähe. Man tut, glaube ich, genau das richtige in diesem Moment. du sagst, ich soll einfach da sein, wenn es soweit ist. Aber woher weiß ich das? Was, wenn es in der Nacht passiert? Ich schlafe zwar neben ihm, aber wenn ich es nicht höre? Oder wenn ich gerade dusche? Du weißt es am besten - gibt es denn Vorzeichen?Ich will dann wirklich nicht mehr von seiner Seite weichen.
Ach Monika, nochmals danke für Deine lieben Worte und einen lieben Gruß an Dich
Martina
Liebe Martina,
danke für Deine Antwort. In meinem "Brief" an Dich habe ich das Wichtigste gar nicht geschrieben - bin nur mehr so halb da, weil ich morgen heimfahre. Also Mama ist drei Tage später ganz ruhig eingeschlafen, wirklich hinüber geschlafen.
Es war nicht schlimm Martina. Ich war und bin dem Schicksal so unendlich dankbar. Es war mir ein so großer,wichtiger Wunsch beim Sterben meiner Eltern dabei zu sein. Sicher, ich hatte eine große Bereitschaft dazu, aber es gehört auch die Portion "Glück" dazu.
Liebe Martina, ich hab`s schon in "unserem thread" nebenan geschrieben, ich hoffe bald einen Internetanschluß zu haben und melde mich dann wieder.
Halt die Ohren steif. Als Mama und ich vier Wochen auf ihren Tod warteten war September. In dieser Zeit habe ich mich hauptsächlich von Eis ernährt.
Bis bald
Briele
Danke, liebe Briele. Ich halt die Ohren steif und ich werde stark sein.
Ich freue michauf das Bis bald
Deine Martina
Liebe Martina,
du wirst spüren, wenn es soweit ist. Du kannst deinem Freund auch sagen, das du gerne bei ihm sein möchtest, wenn es soweit ist. Wenn er dann doch alleine geht, weißt du, daß er es so wollte.
Als ich zwanzig war starb meine Oma überraschend in der Nacht in ihrem Haus. Ich bin in dieser Nacht aufgewacht und war hellwach, ich konnte nicht mehr schlafen. Ich habe dann angefangen ein Buch zu lesen, gegen halb vier bekam ich ein beklemmendes Gefühl auf der Brust und muste mich aufsetzen um durchzuatmen. Der Arzt hat das am nächsten Morgen als ungefähren Todeszeitpunkt angegeben. Sie starb an einem Lungenödem. Meine Schwester hat in ihrer Wohnung geschlafen wie ein Stein, aber ihr Freund hat es ebenfals gespürt.
Als meine Mutter dann sechs Jahre später als austherapiert nach Hause kam, war ich mir sicher, das ich ich spüren würde, wenn sie geht, auch wenn ich nicht dabei sein sollte.
Als sie dann starb, waren meine Schwester, mein Vater und ich dabei. Sie hat sehr laute Atemgeräusche gemacht, die ich nur schwer ertragen konnte ist aber trotzdem friedlich gegangen. Mir wurde das so erklärt, das wir bei Bewustsein unsere Atmung kontrollieren um keine Geräusche zu produzieren. Ohne Bewustsein fällt diese Kontrolle weg. Sie starb an Nierenversagen, dabei wird der Körper vergiftet und die Organe versagen. Ich glaube nicht, das sie dabei gelitten hat.
Warum sprichst du nicht mit der Hospitz-Schwester, sie wird viel Erfahrung haben und dir deine Fragen beantworten können.
Es ist völlig in Ordnung, wenn du dir selbst kleine Freuden gönnst, wie mal ein Eis in der Sonne, sonst würdest du nicht durchhalten. Wenn du vor Erschöpfung zusammenbrichst, könntest du ihm auch nicht helfen. Du machst das schon ganz richtig.
Ich wünsche dir viel Kraft.
Lieben Gruß
Tanja
Liebe Tanja, auch an Dich ein ganz herzliches Dankeschön. Da hast Du ja auch schon schlimmes durch. Am liebsten würde ich Euch alle mal in den Arm nehmen und fest drücken, aber ich kann es nur virtuell machen. Ich finde es schön, dass mir hier von allen Seiten so geholfen wird.
Weißt Du, wir konnten bisher noch nicht über das Thema sterben sprechen, ich glaube, er hat es noch nicht akzeptiert. Was meinst Du, wie oft am Tag er mich fragt, wann wir endlich fahren, und wenn ich ihn dann frage wohin, sagt er "nach Hause". Sein eigentliches zu Hause ist 100 km von hier. Nur seine Eltern sind schon recht alt und sein Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wenn ich Wolfgang dann frage, was er zu Hause machen will, sagt er "Radladern", also arbeiten. Das passiert jetzt jeden Tag. Dann soll ich ihm beim Aufstehen helfen und das Gitter wegmachen, damit er aufstehen kann. Das geht aber schon seit 6 Wochen nicht mehr. Weißt du, und da kann ich doch nicht von sterben reden. Ich bringe das nicht fertig.
Danke, liebe Tanja, auch für die Kraftwünsche, die brauche ich ganz besonders
Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und sende liebe Grüße
Martina
Ute Brockel
31.07.2005, 21:50
Meine liebe Martina !!!
Du bist und bleibst die stärkste frau,
die ich im moment kenne !!
Umarme Dich ganz doll !!
knuddler für Dich und Wolfgang !!
Deine
Ute
Monika Totz
31.07.2005, 22:12
Liebe Martina!
Ich kann dir garantieren dass du es spüren wirst, wenn die Zeit gekommen ist. Auch dein Liebster wird es spüren. Es werden in dieser Phase dann dinge passieren du du erst viel viel später realisierst. Aber du spürst es. Bei uns war es so. Es war am Di den 10.5.05 und meinen Papa ging es nicht gut. Er bat uns, ihm in die Klinik zu führen. Bevor die Rettung kam, rauchte er noch eine, ganz in Ruhe und sagte dann: So das war meine letzte. Damals wusste ich noch nicht wie er es gemeint hat. um 11 Uhr waren wir dann in der Klinik. Meine Mama und ich halfen Papa noch beim Ausziehen, dann legte er sich ins Krankenbett und sagte zu mir: Ist das jetzt mein Bett? Ich antwortete ihm: Ja Papa ruhe dich aus. Und Papa schlief an und war nicht mehr ansprechbar, er lag da und hat ganz friedlich geschlafen. Meine Mama und ich waren die ganze Nacht bei ihm. Bis am nächsten Nachmittag um 15.45 seinen letzten Atemzug tat. Ganz ruhig. Wir haben in gestreichelt und geküsst und da ist ihm eine Träne die Wange runtergerollt. Es war sein Zeichen von uns Abschied zu nehmen. Der Verlust meines Papas schmerzt noch immer sehr und wird es noch lange tun, doch der Gedanke das er jetzt erlöst ist und er in einer für ihn besseren Welt lebt tröstet mich. So jetzt bin ich ausgeschweift. tut mir leid.
aber eigentlich wollte ich dir nur sagen, du wirst es spüren wenn es soweit ist, es gibt keine konkreten anzeichen aber du wirst da sein! Glaube mir. Wichtig ist, lerne jetzt schon schrittweise Abschied nehmen von ihm. Ich weiss es klingt hart, aber loslassen zu können ist sowohl für den Angehörigen als auch für den sterbenden enorm wichtig.
Liebe MArtina ich schicke dir all die Kraft dieser Welt für den schweren Weg. Du bist eine ganz tolle und starke Frau und das weiss dein Wolfgang
ganz liebe Umarmung
Monika
Hallo Martina!
Meine Mama ist am 17.5.05 an Lungenkrebs verstorben.
Ich habe auch immer Angst gehabt das sie erstickt,aber Gott sei Dank war es dann doch nicht so.
Sie hat am letzten Tag aber sehr starke Schmerzen gehabt,denn sie wollte die letzten 3.Wochen ihres Lebens kein Morphium mehr nehmen.
Sie wollte noch am Leben von uns (Papa,Schwester und ich)teilhaben.
Am Abend (ca.23.00)Uhr hat mein Vater dann die Rettung geholt,und bekam dann gleich Morphium Spritzen.
Mein Vater war noch bei ihr im Spital und sie sagte es ginge ihr schon besser.
Ich bereue es so sehr das ich nicht bei ihr war als sie starb.
Um 4.00 in der Früh ist sie dann im Schlaf gestorben.Und keiner war bei ihr.
Die Schwester vom Hospiz meinte zu mir das die meisten erst dann sterben wenn kein Angehöriger dabei ist,damit der Übergang einfacher geht.
Der letzte Wunsch meiner Mutter war ihr Haus das noch nicht fertiggestellt ist zu sehen.
Das haben wir noch gemacht.Vielleicht will dein Freund einmal noch nachhause,es wäre schön wenn es irgendwie möglich wäre ihm den Wunsch zu erfüllen.
Liebe Grüsse Susi
Liebe Martina,
auch ein paar Gedanken von mir: ich glaube nicht,dass es wesentlich ist, dass du mit Wolfgang über das Sterben sprichst.Wenn Wolfgang von dir hört und spürt,dass er mit dir über ALLES reden kann ( und das ist bei euch sicherlich so ), dann wird er auch von den Dingen sprechen,die ihn bewegen, wenn es für ihn stimmig ist. Ich habe es in Büchern gelesen und dann bei meiner Mutter auch so erlebt, dass Sterbende wissen, wann die Zeit angebrochen ist. Oft verwenden sie dafür aber eine symbolische Sprache.Meine Mama sprach plötzlich von einer Reise,einer Kreuzfahrt,die sie so gerne unternehmen würde. Da wurde ich hellhörig,sie ist nie viel verreist und vermisste es auch nicht.Ein paar Tage später starb sie, trotz röchelndem Atmen so ganz friedlich,wie ich es mir nie vorstellen konnte.
Liebe Martina, hast du Wolfgang mal gefragt, was er sieht, wenn er so auf einen Punkt starrt.Meine Mama hat das auch öfters getan.Sie befand sich die letzten 4 Tage ihres Lebens auch in einem halb komatösen Zustand,aus dem sie immer wieder mal erwachte, dann war sie auch klar und ansprechbar.Als sie ein Mal erwachte und mich sah, sagte sie: "Komisch,ich bin ja noch da ! Dabei habe ich geglaubt,ich bin schon gestorben."Ich fragte sie dann, wie es denn " drüben" so sei und sie sagte lächelnd " einfach nur schön ".Vielleicht ist es ja wirklich so,Martina, dass Sterbende schon zwischen den Welten hin und herwechseln können ?Dass ihr oft nach außen so erschreckender Zustand nicht dem entspricht, was sie gerade selber erleben und wahrnehmen ? Ich bin auch wie viele andere davon überzeugt,dass Sterbende ihren Todeszeitpunkt mitbestimmen können. Wolfgang wird es so machen, wie es "passt" für ihn. Du bist die ganze Zeit über an seiner Seite geblieben, ein kostbarer Wert,den Wolfgang und dir nichts und niemand nehmen kann, unabhängig davon, ob du in den letzten Minuten unmittelbar neben ihm bist oder vielleicht einen Raum weiter.Wolfgang würde dich selbst dann bei sich spüren,das glaube ich.
Liebe Martina,ich will dich nicht beunruhigen oder belasten,aber ich möchte die Frage doch stellen: Ist es wirklich ganz unmöglich, Wolfgang nach Hause zu bringen ?
Martina, ich hatte solche Angst vor dem Sterben meiner Mutter. Es war dann ganz anders als ich befürchtet habe, es war ein Hinübergleiten und Aushauchen.
Ich denke an euch,
Alina
Hallo,
ich bin nochmals aufgestanden, weil mir etwas keine Ruhe läßt und ich nicht weiß ob ich in den nächsten Tagen schreiben kann.
Liebe Monika, liebe Tanja, ich bin für Euch froh, daß sich alles gut ausging. So wie ich auch froh bin, daß ich bei meinen Eltern sein konnte. Ich habe weiter oben geschrieben,daß ich mir das sehr gewünscht habe, auch die Bereitschaft dazu hatte, aber mir war immer klar, daß dazu auch ein bißchen Glück gehört. Ich glaube nicht, daß trotz dieser Voraussetzungen man immer spürt wann die Stunde sein wird. Als meine Mama wirklich starb war sie in einem viel besseren Zustand als einige Male zuvor.
Nach Mamas Tod hatte ich es schwer und in meiner Verzweiflung habe ich nicht nur dutzende Bücher über das Thema Tod, Trauer gelesen, ich habe auch einige Seminare besucht.Ich habe so traurige Geschichten gehört, ich werde die Menschen und ihre Geschichten nie vergessen.Auf der einen Seite gab es Trauernde die erzählten wie sie spürten, daß der liebe Mensch sterben wird, wie schön und ruhig alles war. Auf der anderen Seite z.B. eine Frau, die 8 Jahre lang ganz allein ihre völlig gelähmte Mutter pflegte, die dann starb während sie sich duschte. Je mehr die eine Seite beharrte, daß man es spürt, desto mehr sanken die in sich zusammen, bei denen es nicht so war.
Jeder Mensch hat seine Lebensgeschichte, und vielleicht gibt es so etwas wie eine "Sterbensgeschichte". Es ist wie es ist.
Einmal habe ich einen Kurs von einer Hospizbewegung besucht. Die Vortragende erzählte von einem Fall, bei dem eine Hospizdame die ganze Nacht bei einem Sterbenden saß, leicht und locker dessen Hand hielt, so war, wie es heißt, daß es Sterbende wollen. Er war unruhig und als der Morgen kam sagte er ... lassen sie endlich meine Hand los und gehen sie ich will allein sein ....
Ich glaube es gibt alles. Es gibt auch Kranke die sich in einem Krankenhaus besser aufgehoben fühlen, weil man ihnen dort mehr Erleichterung vermitteln kann.
Liebe Martina, wir "kennen" uns nun schon einige Zeit. Ich glaube mehr kann man nicht tun, als Du für Wolfgang tust. Wie es sein wird wenn Wolfgang stirbt, das kann keiner wissen und das ist einfach nicht in unserer Hand.
Ich denk an Dich.
Briele
Ute Brockel
01.08.2005, 01:38
Meine liebe Martina !!!
Du weiß von mir einiges und das was ich jetzt schreiben wissen nur gute freund und meine Geschwister !!!
Also meine geliebte Alide ( Oma ) im sterben lag, war leider die Hochzeit,meiner besten Freund in Salzburg angesagt.
Ich war Trauzeugin und wollte alles schon absagen,weil es meiner alten Dame so schlecht ging !! Sie sagte nur zu mir : Kleines fahr und habe einen schönen tag ,vorallem mach heike (meine Freundin ) glücklich,das Du da bist.
Allso habe ich es akzeptiert und bin gefahren .
Heikes Mutter,früher die beste Freundin meiner Mutter,kannte Alide ja über 30 Jahre und sagte,Ute das war das beste was du machen konntest,denn sonst könnte sie nicht in Frieden gehen,weil Du unglücklich wärst !
Wir haben eine wunderschöne Hochzeit erlebt und komisch nachts um drei mußte ich auf einmal aus den Saal,hatte ein gefühl ich kriege keine Luft mehr.
Edith (Heikes Mutter )kam hinterher und sagte nur,wir haben sie noch glücklich gemacht .
Morgens um 9 kam dann der Anruf das meine geliebte Alide nachts um drei mit einen lächeln entschlafen ist.
Liebe Martina ich wollte Dir nur damit sagen ,das man es merkt wenn die Stund da ist !!!
Du weißt wie ich denke und umarme dich ganz doll !!!
Denke gerade jetzt so oft an Dich und Wolfgang !
Alles Liebe !!
Melde dich mal !
Deine Ute
Liebe Martina, mein Vater verstarb an Lugenkrebs, ist aber nicht erstickt, sondern ruhig eingeschlafen (mit Hilfe von Morphin). Auch wir hatten Angst, daß er Ersticken oder einen Blutsturz erleiden würden, dem war nicht so. Meine ganze Familie war in den Stunden vor seinem Tod bei ihm, als alle kurz rausgingen und ich alleine mit ihm war, machte er seinen letzten Atemzug. Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Liebe!
Ihr Lieben alle,
ich bin Euch ja so dankbar, dass Ihr Euch die Zeit nehmt und mir schreibt. Es tut so gut zu wissen, dass man jemanden hat, mit dem man reden kann, von dem man Tipps bekommt. Ich möchte euch allen einmal mein Mitgefühl für Euren Verlust aussprechen. Es tut mir immer so leid, so etwas zu lesen.
Gerade war wieder die Hospizschwester da und hat ihm seine Faustan gespritzt, nun schläft er und ich kann mich kurz melden. Fast hätte sie ihm die doppelte Dosis gegeben, wenn ich nicht gesagt hätte, dass sonst immer etwas übrig bleibt und in den Kühlschrank kommt. Sie war heute das erste Mal bei mir. Sie hat sich tausendmal bedankt, aber mir war recht mulmig bei der ganzen Sache. Ich werde es natürlich für mich behalten und ihren Kolleginnen nichts davon erzählen. Ich glaube sie hat Angst davor. Auch sie ist halt nur ein Mensch.
Liebe Alina, es gibt mehrere Gründe, warum er nicht nach Hause kann. Dort liegt sein Vater (85) mit Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium und seine Mutter (84) würde einen Schock bekommen. Wolfgang selbst ist nur liegend transportfähig, er kann sich ja vom Bauch ab nach unten nicht mehr bewegen.
In seinen Träumen ist er aber immer zu Hause oder auf der Baustelle.
Ich weiß nicht, wen er immer sieht, auf jeden Fall streckt er dann immer die Zunge raus oder macht bäh bäh bäh, kurz danach lacht er. Ich kann ihn auch nicht fragen, weil er ja in den Momenten eh nicht ansprechbar ist..
Ihr wißt ja gar nicht, wie sehr ihr mir geholfen habt mit Euren Geschichten, das gibt mir eine innere Ruhe. Ich weiß jetzt, daß es keine Besserung mehr gibt und kann nur noch hoffen, dass auch er ganz friedlich in die andere Welt gehen kann. Und - ich glaube an diese andere Welt, in der es viel schöner ist, wo seine Großeltern ihn an die Hand nehmen werden und ihn in sein eigentliches zu Hause führen.
So, nun werde ich mir neben sein Bett mein Bügelbrett aufstellen, meiner Arbeit nachgehen und ihm irgendeine schöne Geschichte erzählen.
An Euch alle ganz liebe Grüße
Eure Martina
Ute Brockel
01.08.2005, 16:48
Liebe Martina !!!
Wir,Rainer und ich schicken Dir nochmal extra Kraftgrüße,die Du ja im Moment brauchst !!!
Denken viel an Dich !!
Umarmung !!!
Alles Liebe
Deine Ute
Liebe Ute, lieber Rainer, vielen lieben Dank, die Umarmung tut richtig gut und ich weiß, sie kommt von herzen. Ach Ute, wir müssen alle unseren Weg gehen, manchmal verlassen wir ihn und gehen Umwege. Dann begegnen wir vielleicht netten Menschen, die uns wieder auf den richtigen Weg führen, oder es macht klick und wir finden selbst zurück. Doch auch auf den Umwegen sammeln wir neue Erfahrungen, werden reifer und stärker. Ich bin in meiner jetzigen Situation zwar nicht vom Weg abgekommen, doch auf diesem Weg habe ich Euch kennen gelernt und das ist eine sehr große Bereicherung für mein Leben.
Ich werde diesen Weg bis an eine gewisse Stelle mit Wolfgang gemeinsam gehen, werde ihn begleiten und loslassen, wenn ihn seine Großeltern in Empfang nehmen. Dann gehe ich zurück und werde mich auf einen neuen Weg begeben. Ich werde neue Prüfungen bestehen müssen, Entscheidungen treffen, aber ich werde auch wieder Glück finden und irgendwann bin ich wieder auf dem Weg, auf dem ich jetzt Wolfgang begleite. Mal sehen, wer ihn dann mit mir geht.
Das ist ein komisches Gefühl im Moment. Ich sehe mich regelrecht mit Wolfgang gehen, er stützt sich auf mich, aber er ist nicht schwer, das Laufen fällt mir leicht. Vor mir sehe ich ein großes Tor, ein Tor wie in einem Märchen. Himmel, was ist das?
Ich glaube, ich brauche jetzt einen Kaffee.
Bis bald meine Lieben und liebe feste Umarmungen
-Eure Martina
Ute Brockel
02.08.2005, 18:45
Meine liebe Martina !!!
Ich habe deinen bericht immer und immer wieder durchgelesen , aber ich weiß die Antwort auch nicht.
Das Tor ist wohl der Eingang für Wolfgang,der Eingang zu dem was Du ihn gönnst,anders kann ich mir es auch nicht erklären.
Aber so etwa stelle ich mir auch den Eingang in die andere Welt vor.
Du weißt ,denke oft an euch ,ich wünsche euch beiden so von Herzen,das er sich nicht mehr lange so quälen muß und bald die Erflösung für ihn kommt.
dicke Umarmung ,
Deine
Ute
Liebe Martina,
Auch ich will dir kurz vom Sterben meines Vaters erzählen. Du hast mal gesagt, dass du nicht mit ihm über das Sterben reden willst. Das haben wir bei meinem Vater auch nicht getan. Er redete davon was er noch alles tun will und wann er endlich wieder besser dran wäre.
Wir wollten ihm nicht sagen, nein, du wirst es nicht schaffen, du wirst sterben. Und ich stehe auch heute noch dazu obwohl ich es hier fast nur anders höre und auch das verstehe. Aber es hängt immer vom Menschen ab. Wenn mein Vater über seinen Tod hätte reden wollen, keiner hätte ihn davon abgehalten. Aber es musste für uns alle nicht so sein. Er war zum Schluss sehr oft abwesend. Morphium etc. Dann hat er viel geträumt und phantasiert.
Am letzten Tag guckte er noch Formel 1 und schlief aber dazwischen wieder ein. Meine Mutter sass bei ihm und plötzlich kriegte er einen Blutsturz.
Es war nicht schön, aber es war auch nicht so schlimm. Er blieb ziemlich ruhig, wartete halb bewusstlos auf den Krankenwagen, der auch schnell da war.
Er bekam Morphium und Sauerstoff und kam in die Klinik, wo er am nächsten Tag starb. Er war nicht mehr bei Bewusstsein , wir redeten ein paar Stunden mit ihm über alles Mögliche, vor allem sagten wir immer wieder: es wird alles gut werden, bald geht es dir besser.
Dann hörte sein Herz auf zu schlagen, es gab keine Reaktion bei ihm und ich hab ihn wirklich unheimlich intensiv beobachtet. Es war nicht schlimm, ich dachte nur, ist Sterben so einfach. Ich war so erstaunt und bin es heute noch. Was hatte ich mir doch für Wahnvorstellungen gemacht in der Zeit vorher.
Natürlich würde ich gerne wissen, was er erlebt hat, wie er es gespürt hat, aber ich glaube das wissen wir erst wenn wir es selbst erleben.
Hoffe meine Geschichte war nicht zu lang.
Ich wollte dir damit eigentlich sagen, dass es meistens nicht so schlimm wird, wie 'wir' denken und dass es auch nicht immer sein muss, dass der Kranke über den Tod redet oder mit ihm darüber geredet werden muss.
Aber wie gesagt, meine persönliche Erfahrung.
Ich wünsche dir alles Liebe.
Viv
Liebe Martina,
als ich schrieb, du kannst ihm sagen, das du dabei sein möchtest, meinte ich nicht, das du mit ihm unbedingt über das Thema sprechen sollst. Das war etwas missverständlich ausgedrückt. Ich bin zwar unbedingt dafür, das jeder Patient wissen sollte, wie es um ihn selbst steht, aber er muß dann selbst entscheiden dürfen ob und mit wem er darüber sprechen möchte.
Ganz am Ende gibt es oft noch eine Zeit in der man Dinge sagen kann, die man als der Patient noch bei Bewustsein war nicht aussprechen konnte. Ich glaube jeder von uns, der sich auf das Sterben einläßt tut instinktiv das richtige im richtigen Moment. Das wird bei dir auch so sein.
Ich kenne viele andere Geschichten und habe auch mit Sterbebegleitern darüber gesprochen, wenn jemand stirbt, während die Angehörigen gerade mal kurz raus gegangen sind, dann weil er es so wollte. Das kann dann damit zu tun haben, das es einen oder mehrere Angehörige gibt, die ihn nicht gehen lassen wollen oder auch, dass es ihm schwer fällt jemanden zurück lassen zu müssen oder seinen liebsten den Anblick ersparen möchte oder in so einem intimen Augenblick lieber allein sein möchte. So verschieden wie Menschen leben, so sterben sie auch.
Ich habe selbst diese Erfahrung gemacht, meine Mutter hat sich auch erst davon stehlen können, als mein Vater kurz an der Haustür abgelenkt war, weil er sie nicht gehen lassen wollte.
Lieben Gruß
Tanja
Liebe Ute, liebe Viv, liebe Tanja,
danke, vielen herzlichen Dank für Eure Zeilen.
Nein, ich bringe es wirklich nicht fertig von mir aus über den Tod zu sprechen. Wenn er mal ein paar lichte Momente hat, will er mit mir esen fahren, oder mit dem Autop rumfahren, er will aufstehen und frühstücken. Wenn ich mir nur vorstelle in solchen Augenblicken vielleicht zu sagen, Wolfgang, das geht nicht, Du wirst bald sterben. Fürchterlich........
Momentan sieht es so aus, dass ich mich nur selten aus seiner Nähe begebe, er hat des öfteren Atemaussetzer, die immer häufiger auftreten. Manchmal habe ich einfach nur das Gefühl, ihn anzuschubsen, damit er wieder Luft holt, auf der anderen Seite halte ich mich zurück und denke, es wäre besser so. Wenn er dann wieder normal atmet, stelle ich mir die Frage, was wäre richtig gewesen?
Was ich auch ganz schlimm finde, ist sein Mundgeruch. Das ist ganz massiv, und ich glaube, das es von der sich zersetzenden Lunge kommt.
Jetzt muß ich aber wieder zu ihm.
Bis bald liebe Grüße und viel Glück
Martina
Liebe Martina,
Mach dir doch darum jetzt bitte keine Gedanken. Du brauchst nichts zu sagen.
Du bist sehr stark. Pass trotzdem auf dich auf.
Ich denke an dich.
Viv
Meine liebe Martina !!!
Du ich kann das gut verstehen,das Du wenn Wolfgang "lichte" momente hat mit ihm über den Tod nicht zu sprechen.
Aber das mußt Du auch gar nicht !!!
Außerdem warum ,die Frage stellen ob es richtig ist ???
Du machst das was ganz normal ist und zwar dafür Sorgen,das er wieder atmet,weil Du ihn liebst und mit ihm zusammen sein willst .
Du weißt wie oft ich an euch denke und manchmal traurig bin,euch nur auf diese Weise zu unterstützen zu können.
Der Mundgeruch kann echt von der Lunge kommen,weiß aber auch nicht was Du dagegen machen kannst! Sorry !!
Ich umarme dich mal wieder ganz fest so wie Dues auch machst !!!
Und ,Martina eine Antwort auf die....gibt es nicht heute,weil das wäre bei uns beiden sinnlos,wir beiden Dickschädel !!
Wünsche Dir und Wolfgang noch einen ruhigen Tag!!
Gruß auch von Rainer !
Deine
ute
danke Dir, Viv, das ist lieb von Dir.
ja, ja Ute, Deinen Dickschädel kenn ich wirklich, aber ich bin ja nicht anders. Danke auch für Rainers Grüße und grüße auch Du ihn bitte mal ganz lieb von mir
danke Euch, daß Ihr für mich da seid
Eure Martina
Hallo Martina,
Ich wollte dich eigentlich nur fragen wie es dir, euch geht. Mache mir ein bisschen Sorgen.
Alles Liebe
viv
Guten morgen, Viv,
danke für die Nachfrage. Es geht Wolfgang unverändert, seit heute morgen kann er seinen rechten Arm auch nur noch wenig bewegen. Beim Waschen ist mir das aufgefallen. Früh war die Schwester wieder da und nun schläft er nach seiner Faustanspritze. Ich bin so froh, dass er nicht alles mitbekommt. Es muß doch furchtbar sein, zu spüren, wie man sich von Tag zu Tag weniger bewegen kann, man immer hilfloser wird.
Liebe Viv, ich wünsche Dir noch einen schönen Tag
liebe Grüße Martina
Liebe Martina,
Ich glaube dass wir das Ganze vielleicht fürchterlicher finden, wie der Kranke selbst.
Du stehst ja jetzt neben ihm und versuchst nachzuempfinden wie er empfindet. Ging mir auch so.
Aber Wolfgang schläft viel und wird vermutlich immer länger schlafen. Und du bist hellwach und kriegst mehr mit wie er selbst.
Seine Krankheit ist schlimm , grausam, aber du kannst nicht mehr machen wie du ohnehin schon tust.
Bemitleide dich ruhig auch mal selbst.
Viv
Liebe Martina, ich bin spachlos ich bin zutiefst berührt über deine Worte und über die Menschen die dir Antworten, so eine Offenheit und Liebe .Ich bin Betroffene (Darmkrebs mit Lebermetastasen 47 Jahre).Ich habe viel über das Sterben nachgedacht und Bücher von Elisabeth Kübler - Ross gelesen ,kann mit keinem Menschen reden, manchmal denke ich die Menschen denken sie sind unsterblich, aber ich weiß das ihr recht habt mit dem was ihr hier schreibt, und das wichtigste ist das wir loslassen, wir werden geboren und wie müssen sterben ,und ich weiß dieses Leben auf Erden ist eine Prüfung und wenn wir diese Prüfung bestanden haben dann dürfen wir nach Hause gehen, wir sind alle ein Teil von einem großen, und wenn wir sterben vereinen wir uns.Und ich weiß aus eigener Erfahrung das wir Kranke uns verändern, wir wachsen in die Situation rein genau wie die Angehörigen. Liebe Martina du schreibst das du ein komisches Gefühl hattest, ich sehe es als eine Botschaft von Gott ,du hast gesehen wo dein Wolfgang hingeht und deine unentliche Liebe zu ihm.Ich möchte hier noch mal zu allen sagen, ihr habt alle so viel Liebe in eure Herzen,habt eure Lieben bis zum schluß Begleitet. "DAS IST LIEBE" und das ist das wichtigste im Leben, GOTT BESCHÜTZE EUCH... in liebe Birgit
Liebe Viv,
mich bemitleiden? Das kann ich gar nicht, aber ich weiß, Du hast Recht. Schon aus dem Grund, weil Wolfgang ja eigentlich zufrieden ist, nur ich sein Leiden mitbekomme. Trotz allem ist er derjenige, der mir leid tut. Deine Worte regen jedoch zum Nachdenken an und es beruhigt ein wenig. Hab dank dafür. Ganz fürchterlich ist sein Mundgeruch. Wenn ich sein Fenster mal zumache, wegen Durchzug, ist es kaum auszuhalten. Die Schwester sagt, dass ist ganz normal, weil sich die Lunge zersetzt.
Liebe Birgit, auch an Dich ein ganz liebes Dankeschön für Deine Worte. Du bist selbst Betroffene, das tut mir unendlich leid. Mir fällt es, wie vielen anderen hier auch, oft sehr schwer die richtigen Worte zu finden. Ich sage Dir nur, dass ich Dir von Herzen ein Wunder wünsche.
Weißt Du, ich brauchte die Bücher von Kübler-Ross nicht. Ich hatte ein wundervolles Erlebnis vor über 13 Jahren. Ich habe es auch nieder geschrieben, ich glaube bei "Zeichen von unseren ....". Es gibt aber noch so ein ähnliches Thema. Wenn man so etwas erlebt hat, weiß man, dass danach nicht alles vorbei ist. Meine Tochter war damals 3 Jahre, als mir erzählte, wie schön es dort ist.Auch ich sehe das Leben als große Prüfung an, und was wir in diesem Leben nicht erfahren und durchleben durften, müssen wir halt im nächsten durchmachen. Schade, dass einem nur die Erinnerung genommen wird, wenn wir wieder hier sind. Die meisten nennen es Geburtskanal, ich nenne es den Kanal des Vergessens.
Möge auch Dich Gott beschützen, liebste Birgit
liebe Grüße Eure Martina
Liebe Martina, ich kann Dich sehr gut verstehen, da ich meinen Vater auf seinem "letzten Weg auf Erden" begleitet habe bis zu seinem letztem Atemzug. Auch seine Lunge hat sich "zersetzt" und ich kann mich an den heftigen Mundgeruch (nicht zu beschreiben) sehr gut erinnern. Ich wünsche Dir alle Kraft, die Ihr beide braucht!
danke, liebe Stina, die Kraft werde ich aufbringen, ich weiß es
Liebe Martina, da bin ich mir ganz sicher. Wenn jeder Mensch nur jemand so hätte, wie Dich.
Liebe Martina,
hallo, meine Liebe! In Gedanken bin ich oft bei Dir, ruf Dir dann zu, Du kannst überhaupt nichts falsch machen! Davon bin ich überzeugt.
Viv hat einen Punkt erwähnt, nämlich, dass wir Angehörige manches vielleicht schlimmer empfinden als der Kranke. Ich war selbst zweimal ziemlich krank, nicht sterbenskrank, aber ich fühlte mich durchaus so. In den Augen, den Gesichtern meiner Lieben las ich mehr Entsetzen, Trauer, Panik, als in mir selbst war. Ich wollte eigentlich nur eines – dass dieser Zustand ein Ende findet. So, oder so.
Es ist schwer als Angehöriger nicht MITZULEIDEN. Man macht das, weil man etwas abnehmen möchte, das geht nicht und so verfällt man darauf mitzuleiden. Keinem ist damit gedient, dem Kranken nicht und einem selbst wird es auch nicht leichter. Wir haben ja alle nur eine Vorstellung davon wie es ist wenn man stirbt.
Meiner Meinung nach kann man es gar nicht besser machen als Du. Du machst alles aus und mit Liebe, Du gehst auf ihn und seine Bedürfnisse ein, Du hörst auf Deine innere Stimme, die Dein bester Ratgeber ist. Ich hoffe Du vergisst nicht für Dich zu sorgen, auch dass Du Dir Hilfe holst.
Heute sag ich nicht, halt die Ohren steif, wenn ich könnte würde ich ein paar Nachtwachen für Dich übernehmen.
Liebe Grüße
Briele
Liebe Martina,
nun habe ich diesen thread bestimmt zweimal gelesen.
Immer will ich etwas sagen, aber irgendwie fehlen mir die Worte.
Das geht mir nicht oft so (wie Briele und Viv dir bestätigen könnten).
Ich dachte, ich hatte es schwer in der Zeit als mein Vater so krank war. Vor allem als er Phasen hatte, in denen er nicht mehr er selbst war.
Was DU durchmachst kann ich mir nicht einmal annähernd vorstellen.
Du jammerst nicht. Du klagst nicht.
Ich hoffe du hast Unterstützung von aussen. Ich hoffe, du hast kein schlechtes Gewissen, wenn du dein Eis isst. Ich hoffe, es gibt ein paar Dinge, die du nur für dich tun kannst, die dir gut tun. Das ist schwer, wenn nicht unmöglich in deiner Situation, ich weiß.
Meine Gedanken sind oft bei dir.
Isa
Pfefferminzöl, auf ein Taschentuch geträufelt, das man sich vor die Nase hält, hilft manchmal gegen schlechten Geruch. Bessere Ratschläge habe ich leider nicht.
Liebe Martina,
Hab gestern abend lange an dich gedacht. Und vielleicht deswegen auch noch ein längeres Gespräch mit meiner Mutter gehabt über die Zeit als mein Vater gestorben ist.
Ich wollte alles noch mal genau wissen.
Du bist mittendrin und wie Isa schrieb, es ist sehr schwer Worte zu finden.
Ich hab dich erst hier in diesem Thread kennengelernt und doch fühle ich mich dir sehr nah.
Es ist eine so verdammt schwere Zeit, keiner kann dir wirklich helfen und du bist allein mit all deinen Gefühlen. Auch wenn Menschen um dich sind.
Ich sehe das Leben auch als 'Lernprozess' und du bist im Moment in einer sehr schweren Zeit.
Ich würde dir so gerne helfen, aber es geht halt nicht.
Du bist eine sehr starke Frau . Meine Gedanken sind bei dir.
Viv
Liebe Briele, liebe Isa, liebe Viv,
von Herzen danke ich Euich auch diesmal, für Eure tröstende Worte. Es gibt mir das Gefühl, dass immer jemand da ist. Jemand, der mir zuhört, der mir Mut macht, der mir Stärke gibt, der helfen will und es mit liebevollen Worten auch tut.
Seit gestern Mittag weiß ich, dass seine Zeit gekommen ist. Er kann nicht mehr reden, er lallt nur noch, wenn er mal kurz die Augen aufmacht. Er atmet sehr schwer. Gestern Abend sagte die Schwester vom Hospizdienst, sie will jemanden schicken zur Sitzwache. Ich habe abgelehnt, das schaffe ich nun auch noch allein.Grad rief die Ernährungsschwester an und sagte, dass am Montag zwei Pakete mit Ernährung kommen, als ich sie fragte, ob ich die Annahme verweigern könne, wenn Wolfgang nicht mehr leben sollte, ist sie fast böse geworden. Ob mir das die Hospizschwestern eingeredet haben, nur weil sie von der Nahrung nichts halten. Sie diskutierte ewig mit mir und mir wurde klar, dass sie nur auf Verkauf aus ist. Wenn ich die Nahrung erst mal hier habe und sie bezahlt ist von der Krankenkasse, kann sie sie nämlich später abholen und dem nächsten in Rechnung stellen. Selbst in so einer Situation geht es nur um Profit. Ich finde das einfach furchtbar und es belastet mich doch sehr. Ich will die letzten Stunden, die mir mit Wolfgang bleiben in Ruhe und Harmonie verbringen und nicht miterleben, wie sich medizinisches Personal gegenseitig die Augen auskratzt. Die Hospizschwestern sind so nett und haben mir eben auch erklärt, dass eine derart fettige Nahrung den Körper zusätzlich belastet und man auf flüssigere Nahrung zurückgreifen sollte, oder ihn einfach auch mal einen Tag nicht damit belasten sollte und die Ernährungsschwester will jetzt den Hausarzt anrufen und "petzen". Grausam........
Ihr Lieben, ich melde mich wieder, werde jetzt aber erst einmal wieder seine Hand nehmen. Ich bin mir sicher, er wird es spüren, auch wenn kein Gegendruick mehr da ist.
Bis später liebe Grüße und vielen Dank für Eure Hilfe
Eure Martina
Liebe Martina,
es ist wirklich grausam mit was du dich noch zusätzlich beschäftigen must. Deine Entscheidung war bestimmt richtig.
Meine Mutter hat die letzten Tage überhaupt keine Nahrung mehr bekommen und davor hat sie selbst immer weniger gegessen bis hin zu einem Teelöffel voll Obstsalat. Der Körper stellt sich auf das "Sterben" ein und braucht immer weniger Nahrung. Das ist völlig in Ordnung, was die Hospitzschwester dir gesagt hat, sie kennt sich damit auch am besten aus. Wenn der Arzt dir was anderes sagen sollte, frag ihn einfach wieviele Menschen er denn schon persönlich im Sterben rund um die Uhr begleitet hat. Verlass dich ruhig auf die Erfahrung aus dem Hospitz!
Am Tag als meine Mutter starb, rief die Krankenkasse an und teilte mir mit, das die Matratze gegen Wundliegen, die wir beantragt hatten nun genehmigt sei. Als ich sagte, ich glaube die brauchen wir nicht mehr, reagierte die Dame auch eher patzig als mitfühlend. Anscheinend hatte sie keine Vorstellung, warum wir die so plötzlich nicht mehr gebrauchen konnten.
Noch schlimmer war es ein paar Tage später als wir der Krankenkasse mitgeteilt haben, das meine Mutter gestorben ist. Anstatt "Herzliches Beileid" oder ähnliches zu sagen, wurden wir nur gefragt, ob wir denn noch Hilfsmittel hätten, die wir zurück geben müssen. Es ist wirklich unglaublich, was man da alles erleben muß.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
Lieben Gruß
Tanja
Liebe Martina,
nach einem Hinweis von Briele habe ich ein bißchen in dem thread geblättert, in dem du längere Zeit geschrieben hast. Ich habe deinen Eintrag über eure Beziehung vor der Krankheit gefunden.
Nun bin ich erst recht erschüttert.
Ich glaube nicht an Gott. Aber ich glaube an die 'Werte', die Jesus gepredigt hat.
Nächstenliebe, Menschenwürde, Achtung, Demut...
In diesem Sinne versuche ich eine gute 'Christin' zu sein, es gelingt mir nicht immer.
Ich hoffe sehr, daß ich mit meinem Nicht-Glauben falschliege.
Denn ich wünsche mir oft, daß es ein 'Jüngstes Gericht' geben wird! Eine Zeit, in der wir für unsere Handlungen auf dieser Welt Rechenschaft ablegen müssen, geprüft und gewogen werden nach unseren Taten.
Da wirst du gut dastehen, Martina.
Besser als die meisten anderen Menschen.
Ich wünschte, ich könnte mich besser oder in mehr Worten ausdrücken.
Ich muß dir glaube ich keine Kraft wünschen. Die hast du zur Genüge.
Ich wünsche dir eine friedvolle Zeit, euch eine baldige Erlösung.
Isa
Für jetzt
bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe,
diese drei - doch am größten unter
ihnen ist die Liebe.
(1 Korinther 13,13)
Liebe Martina, ja das mit der Nahrung war auch bei uns ein schlimmes hin und her. Der Mann von dem Pflegedienst hat meinen Vater "überredet", sich eine Magensonde liegen zu lassen, sonst würde er "verhungern", also ließ sich mein Vater dies noch Donnerstags machen, kam Sonntags absolut geschwächt aus dem Krankenhaus von diesem kleinen Eingriff und verstarb Dienstag....
Ute Brockel
05.08.2005, 12:51
Meine liebe Martina !!!
Du weißt ja gedanklich stehen wir alle neben dir und Wolfgang und unterstützen euch auf diesen Weg !!
Umarme Dich und versuche Dir weiterhin Kraft zu geben.
Deine
ute
Liebe Martina,
erst jetzt konnte ich Deinen letzten Eintrag lesen. Ich möchte Dir sagen, daß seit heute früh eine Kerze für Wolfgang brennt, denn es war mir heute danach eine für ihn anzuzünden. Es wird weiter eine brennen.
Bei der Nahrungsgeschichte ist es wohl eine Glücksache an wen man gerät. Mama hatte im letzten Monat keine Nahrung zu sich genommen. Im Krankenhaus sagten sie, sie muß nicht wenn sie nicht will, sie führten ihr nur Flüssigkeit zu. Erstaunlicherweise sah sie nicht mager oder verhungert aus. In diesem Stadium muß man auch nicht über diese Frage nachdenken und ich hoffe man erwartet nicht von Dir, daß Du darüber diskutierst.
Ich hoffe es klingt nicht anmaßend, aber ich möchte Dir sagen, daß ich noch bei keinem Menschen der einen anderen beim Sterben begleitet (inklusive mir selbst) ein so gutes Gefühl hatte wie bei Dir. Du hast Dich zu diesem Schritt entschlossen und Du bist den Weg gegangen.Du hast meine uneingeschränkte Bewunderung.
In Gedanken bei Dir - und Deine Hand haltend.
Briele
Liebe Martina,
Ich bin bei dir, auch wenn wir uns nicht kennen.
Ich denke an dich und würde dich gerne in den Arm nehmen.
Viv
Ute Brockel
05.08.2005, 16:10
Hallo,ihr lieben !!!
Habe gerade von Martina erfahren, Wolfgang ist eingeschlafen !!"
gruß Ute
Liebe Martina,
mein tiefempfundenes Beileid zum Tod Deines lieben Wolfgang.
Er ist heimgegangen und erlöst.
selenio
Liebe Martina, auch von mir mein herzliches Beileid. Du hast gezeigt, was Liebe und Stärke ist - wie gut, daß er dich hatte
Alles Liebe Beate
Liebe Martina, mein herzlichstes Beileid zu dem Tod Deines Mannes, mehr kann ich nicht sagen....
Frederik
05.08.2005, 18:43
Liebe Martina,
auch von mir mein tief empfundenes, herzliches Beileid.
Ich habe noch einmal Deinen letzten Beitrag durchgelesen. Er endete mit: „...werde jetzt aber erst einmal wieder seine Hand nehmen. Ich bin mir sicher, er wird es spüren, auch wenn kein Gegendruck mehr da ist.“
In dieser Aussage steckte so viel Wärme und Liebe, dabei brauchte es gar keinen „Gegendruck“. Er konnte sich fallen lassen, in Deinen Armen und das wird ihm gut getan haben. Das hat er ganz sicher gespürt. Das konnte er mit „hinübernehmen“, doch er hat Dir damit nichts weggenommen. Das was da gewesen ist, das trägst Du weiterhin in Dir.
Sicherlich wirst Du Dich zzt gar nicht recht selbst empfinden können. Es wird bestimmt erst mal eine ganz große Leere auftauchen. Das „Verarbeiten“ braucht Zeit und die wünsche ich Dir nun. Ein wenig Zeit um wieder zu Dir zu finden, mit all Deinen Eindrücken der vergangenen Tage, Wochen und Monate.
Viel, Kraft und Trost wünsche ich Dir
Frederik
Liebe Martina,
nun ist es vollbracht. Ich schreibe Dir etwas von „Irmgard Erath“ auf:
Die Liebe hat sich gewandelt:
sie ist nun unendlich zart
und doch stark,
still
und dennoch voller Lebendigkeit,
fern,
aber in jedem Augenblick gegenwärtig;
sie ist geheimnisvoll
und doch ganz klar,
rein und frei
von allen Dingen dieser Welt.
Nun ist sie daheim
In der Geborgenheit des Herzens,
im Schutze der Erinnerungen:
unantastbar,
unbesiegbar,
unverlierbar.
(und noch etwas .....)
Was heißt glauben?
Was heißt hoffen?
Was heißt lieben?
Vielleicht heißt es: keine Heilung sehen und doch nicht aufgeben; Schmerzen haben und dennoch di Kraft für ein Lächeln finden; selbst Einsamkeit erfahren, aber den anderen Wärme und Geborgenheit schenken; ohne Antwort bleiben und trotzdem nicht verstummen; keinen Weg mehr sehen und doch weitergehen; sich ausgeschlossen fühlen und trotzdem für die anderen offen bleiben; selbst traurig sein und dabei die anderen trösten können; nur Leere verspüren und doch an das Leben glauben; durch tiefe Dunkelheit gehen und dennoch Licht ahnen .... (I.Erath)
Liebe Martina, sollte es sein, dass ich wieder in meinem Leben einen Menschen beim Sterben begleite, dann werde ich immer an Dich denken.
Ich umarme Dich
Briele
Frederik
05.08.2005, 18:48
Liebe Martina,
auch von mir mein tief empfundenes, herzliches Beileid.
Ich habe noch einmal Deinen letzten Beitrag durchgelesen. Er endete mit: „...werde jetzt aber erst einmal wieder seine Hand nehmen. Ich bin mir sicher, er wird es spüren, auch wenn kein Gegendruck mehr da ist.“
In dieser Aussage steckte so viel Wärme und Liebe, dabei brauchte es gar keinen „Gegendruck“. Er konnte sich fallen lassen, in Deinen Armen und das wird ihm gut getan haben. Das hat er ganz sicher gespürt. Das konnte er mit „hinübernehmen“, doch er hat Dir damit nichts weggenommen. Das was da gewesen ist, das trägst Du weiterhin in Dir.
Sicherlich wirst Du Dich zzt gar nicht recht selbst empfinden können. Es wird bestimmt erst mal eine ganz große Leere auftauchen. Das „Verarbeiten“ braucht Zeit und die wünsche ich Dir nun. Ein wenig Zeit um wieder zu Dir zu finden, mit all Deinen Eindrücken der vergangenen Tage, Wochen und Monate.
Viel, Kraft und Trost wünsche ich Dir
Frederik
Liebe Martina,
ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und hoffe du gönnst dir auch etwas Ruhe und Erholung.
Lieben Gruß
Tanja
Liebe Martina,
ich hoffe, du kannst dich auch 'froh' fühlen.
Für ihn. Und für dich.
Herzliche Grüße von Isa
Ute Brockel
05.08.2005, 22:12
Meine liebe Martina !!!
Wir beide Rainer und ich wolle Dir und auch Wolfgangs Familie auch auf diesen Wege unser Beileid aussprechen.
Sorry habe jetzt erst geschafft mich aufzuraffen und zu schreiben.
Weißt Du was aber schön ist,das du da warst und ihn gehen lassen kontestund für Wolfgang ist es besser so,da er sich nicht mehr quälen brauchte.
Als Du mir heute morgen geschrieben hattest habe ich gebetet das es bald vorbei ist.
Liebe Martina wir sind ein paar Monate zusammen einen Weg gegangen der nicht leicht war mit vielen Raufs und Runters aber das möchte ich dir auch gerade jetzt nochmal sagen.
Du bist eine starke Frau und danke das wir uns kennen.
Ich hoffe das du die nächsten Tage gut überstehen wirst und Du weißt wir sind immer für Dich da.
Deine
Ute
Liebe Martina,
mein herzliches Beileid.
Ich weiss nicht was ich jetzt schreiben soll.
Viv
Ich danke Euch allen, aber ich kann im Moment noch nichts weiter schreiben. Bitte seid mir nicht böse. Ihr habt mir alle so sehr geholfen, aber es geht noch nicht.
Liebe Grüße Martina
Liebe Martina, ich es es sehr gut verstehen. Gib Dir selbst die Zeit, die Du brauchst. In Gedanken sind wir bei Dir. Du bist nie alleine. LG Petra
Liebe Martina, wir haben miteinander über alles geredet ,über Ängste ,Sorgen ,Gedanken und über das los lassen,du wußstes er wird gehen, nun ist dein Mann erlöst und ist auf der anderen Seite. Und trotzdem steht man vor einem neuen Weg,die Zeit läuft weiter als wäre nichts geschehen, aber in deinem Herzen ist alles stehen geblieben, aber dein Schatz wird ewig in deinem Herzen bleiben, die Zeit kann dir keiner nehmen, ich nehme dich in den Arm und drücke dich und sende dir viel Licht in dein trauriges Herz, Gott ist bei dir ,in Gedanken bei Dir und auch bei Lady Molly....eure Birgit
phalenopsis1978
20.08.2005, 23:21
Hallo Martina!
Habe erst jetzt gelesen, daß Wolfgang gestorben ist.
Ich wünsche dir für die Zukunft alle Kraft der Welt.
Ich hoffe ferner, daß du auch wieder zu Kräften kommst, nach den anstrengenden Wochen die du hattest
Ulla
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