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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen nach OP


hilde
07.08.2005, 21:01
Hallo,
habe jetzt 14 Tage nach der Brust-u. Lymphdrüsen-Entfernung hinter mir (mit tlw. Wiederaufbau!),
mit allen Höhen und Tiefen und stehe nun 14 Tage vor der Chemo und der Anti-Hormon-Therapie! Wer hat Erfahrungen mit den beiden Therapien? Kämpfe mich im Moment durch div. Internet-Sites und stosse dabei auf Euer Forum, finde ich super, soviel Informatives,
kann man in dieser Situation gebrauchen (außer der Familie, die hinter einem steht!)
Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntagabend!
Hilde

Ganymed
07.08.2005, 21:52
Hallo Hilde,
Ich bin jetzt 44 Jahre alt und ich hatte BK-OP im July 2002 (beide Seiten). Ich wurde brusterhaltend operiert.
Danach kam Chemo. 4 Infusionen, alle drei Wochen eine. Zwei Wochen nach der ersten Chemo gingen die Haare aus. Drei Wochen nach der letzten Chemo fing ich an mit den Tamoxifen Tabletten. Die muß ich 5 Jahre lang nehmen. Gleichzeitig bekam ich Zoladex-Spritzen, 2 Jahre lang alle 28 Tage eine. Die Regel blieb aus, ich hatte Wechseljahrsbeschwerden. Die Regel setzte aber 6 Monate nach der letzten Spritze wieder ein.
Nach der Chemo wurde ich sechs Wochen lang täglich bestrahlt.
Jetzt nehme ich nur noch die Tabletten und habe keine Probleme damit.
Vielleicht konnte ich dir ein wenig helfen.
Herzliche Grüße, Gany

hilde
15.08.2005, 20:43
Hallo Ganymed,
danke für Deine Ausführungen, haben mir schon etwas weitergeholfen! Man hat ja sooviele Ängste....
Viele Grüsse, Hilde

kocki
15.08.2005, 21:22
Hallo Hilde
Ich bin im Nov. 2004 erhaltend operiert worden, danach 5 FEC Chemos und 31 Bestrahlungen.
Letze Woche bin ich aus der AHB gekommen und mir geht es wieder richtig gut.
Ist keine leichte Zeit die du nun vor dir hast, aber hier kannst du dir viele Tipps und aufmunternde Knuddler holen.
Mir hat der KK sehr geholfen vor allem der Chat, aber das wirst du noch merken wenn er wieder auf ist.
Nun bekomme ich noch 5 Jahre Arimidex aber die vertägt man ganz gut.
Ich drücke dir die Daumen für deine Theraphie.
Einen lieben Gruß Ilona

Birgit64
15.08.2005, 21:29
Hallo Hilde,
mit der OP hast du ja schon einen großen Teil geschafft. Ich hatte im Januar 03 Ablatio rechts (ohne Aufbau), danach 8 x Chemo im 3-Wochen-Rythmus, außerdem 18 x Herceptin und 30 Bestrahlungen. Mittlwerile geht's mir wieder richtig gut und Aufbau werde ich auch nicht mehr machen lassen.
Ist sicherlich nicht leicht, was da jetzt auf dich zukommt, aber du schaffst das auch. Drücke dir die Daumen, dass du gut durch die Therapie kommst.
Liebe Grüße

hilde
15.08.2005, 21:39
Hallo Ilona, hallo Birgit,
Eure Worte sind schon tröstend und geben Hoffnung auf die Zukunft! Wie Ihr wisst, sieht zuerst alles nur noch schwarz aus, man fällt in ein tiefes Loch, aber da muss man wieder raus!
Hat noch jemand einen Rat für mich? Jetzt, 3 Wochen nach der OP mit tlw. Brustaufbau hab ich Wundheilungsstörungen, die Wunde auf der Brust eitert etwas und die Brust füllt sich immer wieder mit "altem" Blut, sie musste schon zweimal punktiert werden und nun bin ich auch noch "bandagiert"! Solange die Heilung nicht abgeschlossen ist, kann ich auch mit der Chemo nicht anfangen, alles verschiebt sich!
Danke nochmals für Eure Anteilnahme!
Liebe Grüsse, an ALLE!
Hilde

Anne FFM
16.08.2005, 10:56
Liebe Hilde,

wie die anderen ja schon geschrieben haben, hast du mit der OP ja schon den ersten großen Schritt geschafft!
Ich hatte meine brusterhaltende OP Mitte Februar und bin inzwischen auch mit meinen 8 Chemos durch. Am Anfang denkt man wirklich, vieles nicht schaffen zu können. Irrtum - wir BK-Frauen sind nämlich alle ganz schön stark, das wirst du sicherlich auch für dich bestätigen können.

Vielleicht wirst du auch wie ich die Erfahrung machen, dass sich während der Therapie einige Dinge und Ansichten allmählich verändern. Ich hatte am Anfang meiner Therapie ganz feste Vorstellungen von bestimmten Sachen, z.B. dass ich meinen Arbeitskollegen niemals ohne Perücke begegnen wollte. Irgendwann war das auch mir egal, weil ich meine Cappis und Tücher ziemlich ok fand. Ich hätte mir vorher halt soviel Mut selbst nicht zugetraut. Ich denke, dass es dann wichtig ist, sich selbst eine Änderung seiner ursprünglichen Meinung zu erlauben und manche Dinge tatsächlich einfach auf sich zukommen zu lassen. Typbedingt fällt mir das aber auch heute noch nicht ganz leicht. ;-)

Was die Wundheilung deiner operierten Brust anbelangt, so wirst du sicherlich noch ein wenig Geduld aufbringen müssen. Womit wirst du denn deswegen behandelt? - Ich habe mich nach meiner BK-Diagnose erstmals zu einem Heilpraktiker begeben und war anfangs zugegebenermaßen etwas skeptisch. Aber inzwischen kombiniere ich die naturheilkundlichen und klassischen medizinischen Behandlungen, wo es geht, und fühle mich dabei ganz gut. Für meine anstehende Schilddrüsen-OP zB habe ich einen Plan zur Einnahme bestimmter homöopathischer Globuli bekommen. Dabei ist u.a. ein Mittel, das sich konkret auf die Wundheilung bezieht. Hierbei hilft auch besonders Vitamin-C in höheren Dosen, ggf. sogar als Infusion.

Wenn denn deine Narbe hoffentlich bald abgeheilt ist, kann ich dir nur den Tipp geben, dir regelmäßig Lymphdrainagen und möglichst auch noch Krankengymnastik verschreiben zu lassen. Damit kannst du nicht nur deine Beweglichkeit optimieren, sondern auch das Brustdrüsengewebe wieder weich bekommen. Ich habe mich am Anfang geziert und gemeint, bei mir ist alles gut gelaufen und ich bräuchte das nicht. Heute bin ich froh, regelmäßig meine Termine im Reha-Zentrum zu haben. Dein Gefühl. dass sich die operierte Brust immer wieder mit "altem Blut" füllt, könnte auch daran liegen, dass sich die Lymphflüssigkeit quasi in eine Sackgasse begeben hat und in deiner Brust anstaut. So war zumindest mein Gefühl. Das habe ich dann mit den Lymphdrainagen 3 x wöchentlich in den Griff bekommen. Sobald die Wundheilung es zulässt, solltest du deinen Arzt um ein entsprechendes Rezept bitten.

Mir hat übrigens das "Über-Lebensbuch Brustkrebs - Die Anleitung zur aktiven Patientin" von Ursula Goldmann-Posch und Rita R. Martin (ISBN: 3-7945-2334-2) sehr gut geholfen, die einzelnen Schritte von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Nachsorge gut zu verstehen.

Der folgende Artikel aus der Pharmazeutischen Zeitung ( http://www.pharmazeutische-zeitung.de/pza/2002-11/titel.htm ) kann dir vielleicht noch ein paar Informationen und Anregungen geben. Aber bitte nicht erschrecken, ist etwas fachlich angehaucht, enthält aber dafür alle Namen der Mittelchen, die man ggf. während der einzelnen Therapiephasen gut gebrauchen kann.

So nun hoffe ich, dir ein wenig geholfen zu haben. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass alles schnell abheilt und du deine Therapie bald beginnen kannst. Du schaffst das!

Liebe Grüße sendet dir
Anne FFM

heidemarie
16.08.2005, 15:47
schönen guten tag zusammen, liebe hilde, ich lese hier im forum schon seit ca. 2 wochen mit und dein beitrag spricht mir so sehr aus der seele. ich bin vor 3 1/2 wochen operiert worden, Ablation rechts, so wie du, Birgit64. 13 Lymphknoten wurden entfernt, wovon einer befallen war. auch ich beginne nächste woche mit der chemobehandlung und sehe diesem Termin mit Hoffen und Bangen entgegen. Ich nehme gerne alle Tips und Tricks an, seit ich hier mitlese, habe ich schon vieles erfahren.
Herzliche Grüße aus Österreich,
Heidemarie.

hilde
16.08.2005, 20:14
Hallo Heidemarie,
ja, es ist tröstend zu wissen, daß wir alle "Leidensgenossinen" sind und ich finde es super, daß wir uns über dieses Forum so gut austauschen können! Sicherlich läßt sich kein Krankheitsbild und kein Körper mit dem Anderen vergleichen und trotzdem habe ich auch schon viele Ratschläge gefunden!
Liebe Grüsse nach Österreich,
Hilde

hilde
16.08.2005, 21:19
Liebe Anne,

danke Dir für die ausführliche Behandlung meiner Fragen, es tut gut zu wissen, daß man mit seinen Sorgen und Ängsten nicht alleine ist!
Die Brustwunde behandele ich mit Salbe und Pflaster, trage ja auch noch einen Kompressions-BH!
Hatte heute auch noch ein ausführliches Gespräch mit meinem Hausarzt, Facharzt für Innere Krankheiten, der mein volles Vertrauen hat! Er meinte,
eine gute gesunde ausgewogene Ernährung mit viel frischen Produkten wäre das Beste vor und während der Chemo (natürlich auch danach!), damit würde man genug zur Stärkung der Abwehrkräfte tun, ich soll mir Vitamin-Tabletten oder dergleichen sparen, es würde nicht mehr bringen! Er verschreibt u. A. auch naturheilkundliche Mittel, ist also kein sturer Schulmediziner!
Auch über die Chemo und die Anti-Hormon-Behandlung hat er mich beruhigt, genau wie Du schon sagtest, ich soll alles auf mich zukommen lassen!
Stress und Ärger vermeiden, alles tun, wozu man Lust hat, vor allen Dingen
und trotz allem soviel lachen wie möglich!
Ich danke Dir auch für die Lesetips und die Tips zur Lymphdrainage, hab das bisher nicht so ernst genommen, weil ich keinerlei Schwierigkeiten mit dem operierten Arm habe, bis jetzt!
Ich wünsche Dir nun alles Liebe und Gute,
danke nochmals für die Tips!
Liebe Grüsse aus Köln, Hilde