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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vererbbar?


Moni68
26.08.2005, 14:06
Hallo,

ich bin durch Zufall beim Stöbern auf diese Seite gestossen und habe auch gleich eine Frage. :o

Ich habe hier gelesen daß es möglich ist, zu untersuchen ob ich erblich belastet bin. Kann ich diese Untersuchung verlangen? Muss sie gemacht werden oder kann der Arzt verweigern? Wie sieht diese Untersuchung aus?

Zur Hintergrundinfo: Meine Tanten (mütterlicher und väterlicherseits) hatten/haben beide Brustkrebs, ebenso meine Mutter!

Danke

Gruß

Monika

BarbaraO
26.08.2005, 14:45
Hallo Moni,

Brustkrebs ist vererbbar. Bei Dir scheint da durchaus die Möglichkeit zu bestehen.
Die Genanalyse wird von den Krankenkassen in der Regel nicht übernommen.
Selbst wenn bei Dir eines der beiden Gene gefunden wird, sagt das nichts darüber aus, ob Du auch erkranken wirst.
Ich glaube, dass durch diese Untersuchung nur Panik entsteht.
Ich empfehle Dir daher, die Krebsfrüherkennung ernst zu nehmen und die Termine einzuhalten. Du solltest auch Deinem Gynäkologen von den Erkrankungen in Deiner Familie erzählen. Dann wird er noch gründlicher sein.

Ich wünsche Dir, dass wir Dich nicht in unseren Kreis aufnehmen müssen. Laß Dich nicht verrückt machen. Es gibt ein Leben nach dem Brustkrebs.

Liebe Grüße und die besten Wünsche

Barbara

BarbaraKR
26.08.2005, 16:10
Hallo Moni,
generell stimme in allen Dingen, die Barbara Dir geschrieben hat zu, nur in einem nicht. Wenn Du den Verdacht hast, und so wie es aussieht, könnt es auch erblicher Brustkrebs sein, solltest Du die Genuntersuchung in Erwägung ziehen, aber nur wenn Du Dir ganz sicher sein willst, daß Du das Ergebnis auch wissen willst. Seit ich weiß, daß ich erblichen Brustkrebs habe, kann ich damit besser umgehen und die engmaschigen Kontrollen auch konsequenter einhalten.

Die Genuntersuchung wird nicht von den Krankenkassen übernommen und sie hat vor 2 Jahren 1200,00 Euro gekostet, die ich allerdings nicht zahlen mußte, da an einer Studie der Uni Düsseldorf teilgenommen habe.

Aber ansonsten hat Barbara Recht, wenn Du es weißt, kannst Du auch nichts ändern, Du weißt nur, warum Du ganz konsquent zu Kontrolluntersuchungen gehen mußt und nicht mal eben so 3 Monaten rausschieben darfst.

Wenn Du Fragen hast, kannst Du mir auch gern eine Mail schicken.
armagedan@web.de

Liebe Grüße
Barbara

holyisland
27.08.2005, 10:34
Hallo Moni,

ob für dich ein Gentest infrage kommt oder nicht kann dir keine hier beantworten. Bei uns steht fest, auch ohne Test, das ein vererbbarer BK besteht. Meine Töchter wollten es durch einen Gentest nicht noch zusätzlich bestätigt haben.

Die Kostenfrage wurde ja schon hinreichend geklärt. Du alleine kannst keinen Test machen. Um festzustellen ob es sich um einen erblichen BK handelt muss eine betroffene Verwandte mit dir zusammen diese Untersuchung machen. Das Ergebnis lässt dann "leider" auch auf sich warten.

Ich möchte dir aber noch einen Link ans Herz legen.
http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=23220&sid=b6f37a8326e8c218b4cf86b8c21686e5
Das vererbliche BK Risiko wurde in diesem Forum schon hinreichend besprochen. Petra S-H ist selbst betroffen und sehr informiert. Vielleicht hilft dir dieser Thread weiter.
Du kannst aber auch unter www.mamazone.de nachsehen. Auch hier wurde das Problem besprochen und wie ich finde hervorragend erklärt.

Liebe Grüße
holyisland

Anne FFM
29.08.2005, 17:17
Hallo Moni,

die Deutsche Krebshilfe ( http://www.krebshilfe.de ) leitet ein Verbundprojekt zum Thema "Familiärer Brustkrebs" und fördert in diesem Zusammenhang in einigen großen Städten eigens hierfür eingerichtete Zentren. Die Deutsche Krebshilfe in in ihrer blauen Reihe auch eine ausführliche Informationsschrift heraus gegeben ( http://www.krebshilfe.de/neu/infoangebot/fam_brustzentren.pdf ), die dir sicherlich einen Großteil deiner Fragen beantwortet.

Du solltest wissen, dass dich dort niemand zur Untersuchung deiner genetischen Disposition zwingen wird. Vielmehr wird man dort ausführlich aufgeklärt, insbesondere auch darüber, ob man überhaupt in den Kreis der "Verdächtigen" fällt oder nicht, d.h. es wird eine individuelle Risikobewertung durchgeführt. Erst auf Basis all dieser Informationen ist die Entscheidung zur Blutuntersuchung zu treffen, von der man im Übrigen auch noch immer wieder zurücktreten kann, wenn man es sich zwischenzeitlich doch anders überlegt.

Wenn man sich dann tatsächlich untersuchen lässt und eine genetische Veränderung festgestellt werden sollte, wird man in ein spezielles Vorsorgeprogramm aufgenommen, das m.E. wesentlich hochwertiger ist als die Standard-Untersuchungen beim heimatlichen Gyn.

Ich kann den Punkt "Panikmache" nicht ganz teilen, da ich der Ansicht bin, dass man zum einen zunächst einmal professionell beraten wird, ob man überhaupt wirklich zur Risikogruppe zählt, sprich die eigene Vermutung/Befürchtung grundsätzlich berechtigt ist, und zweitens eben auch im Falle der Untersuchung auch noch die mind. 50 %ige Chance hat, keine Mutation zu haben. Schließlich kann ich persönlich besser mit solchen Dingen umgehen, wenn ich sie geklärt habe. Aber das ist eben eine Typfrage, die du mit dir selbst ausmachen musst.

Liebe Grüße und alles Gute für dich!
Anne FFM