PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : GdB nach Rezidiv?


Luci*Katze
30.08.2005, 21:17
ihr lieben,
hattes schoma in einem andern thread versucht, aber leider keine antworten erhalten (irgendwie geht mir das oft so...)

jetzt möcht ich nochma so fragen: habt ihr armen mittbetroffenen nach rezidiv eine hochstufung durchsetzen können?

ich hatte in 2000 t2m1no, ablatio, chemo, ari+zol: 60%. 2004 lokalrezidiv, 30 bestrahlungen, jetzt femara+zol.

das versorgungsamt meint, daß das ja alles in allem garnicht so schlimm wär weil "eine wesentliche veränderung in den gesundheitlichen verhältnissen" gegenüber dem letzten bescheid "nicht festgestellt werden kann"

also ich kann das schon feststellen. hab ein bißchen gelesen & mich in meinem einspruch u.a. darauf berufen, daß ich durch die medikation unter einem nicht altersgerechten knochenabbau & nicht altersgerechten knochenschmerzen leide, bestrahlungsverbrennungen + bewegungseinschränkungen dazugewonnen & auch eine wesentlich höhere psychische belastung habe.

ma gespannnt auf die reaktion, bis jetzt hats vom antrag bis zur ablehnung des selbigen grad ma ein dreiviertel jahr gedauert.

was habt ihr für erfahrungen gemacht, wurdet ihr beim rez raufgestuft?

bleibt gesund ihr lieben! - luci*katze

Biggi
30.08.2005, 21:30
Hallo Luci,

ich wurde nach meinem Lokalrezidiv von 60 auf 80 % hochgestuft. Es gab überhaupt keine Probleme mit dem Versorgungsamt.

Margrit
31.08.2005, 09:16
Hallo Luci,
ich wurde auch hochgesetzt. Habe sogar die letzten Rezidive ab 2003 erst im Mai eingereicht und ein Juni-Rezidiv dann noch hinterhergeschoben. Wurde sogar rückwirkend eingestuft.

Heike60
31.08.2005, 09:28
Hallo Luci,

ich hatte nach nach meiner OP 1999 80%. Im November wollte man mich
auch 50 % runterstufen. Leider im November Metastasen in Lunge und Knochen festgestellt.
Ein Anruf beim Versorgungsamt reichte und man hat mich sofort ohne
Papierkram auf 100 % mit G und B hochgestuft. Ich denke zwar das sie sich
noch an den Onkologen gewandt haben aber das ganze ging sehr schnell.
Lass nicht locker die müssen dich hochstufen.
Alles Gute für dich.

Luci*Katze
13.09.2005, 10:09
so ihr lieben, der aktuelle stand:

nach meinem einspruch bekam ich nun schon 2x post vom amt, jeweils mit dem hinweis, binnen 2 (zwei!) wochen zu antworten.

1. ich soll die ergebnisse der kur vorlegen (die ich im frühjahr nicht antreten konnte, werde erst ende okt. fahren) - dem amt mitgeteilt

2. ich soll gutachten für bewegungseinschränkungen, hautschäden & psychische belastung vorlegen.

jetzt bin ich hochgegangen wie ne v2. gibts jemand, der ohne - sichtbare oder nicht sichtbare - schäden ne bestrahlung überstanden hat? und vor allem, muß ich erst einen psycho konsultieren (in unseren breitengraden, ich weiß es aus erfahrung, wartezeit auf einen termin von ca. 6 monaten...), damit mir geglaubt wird, daß ich durch rez. meine psychische belastung erhöht hat?!?!

ich hab langsam die faxen dicke. schreibe in gedanken bereits seit erhalt des letzten briefes an einer sehr bösen antwort, weil ich gerade die anforderung für einen "nachweis" meiner psychischen belastung als ne absolute frechheit empfinde.

ich glaub, nachdem ich mich im einspruch beim amt für 9 monate bearbeitungszeit bedankt habe, wollen die mir jetzt zeigen, wie viel freude sie mir für diese - es wird wohl so sein - ungerechtfertigte kritik machen können.

habe die woche noch einen termin bei meiner onko, die eine kampfnatur ist & sich gern mit allen & jedem streitet. da werd ich mich nochma beraten lassen, wie ich mit meinen freunden beim amt weiter kommunizieren soll.

ich sags euch - krebs haben ist keine krankheit, sondern ein full-time-job.
es kotzt mich wirklich an.
luci*katze

Birgit64
13.09.2005, 10:36
Hallo Luci.Katze,
also helfen kann ich dir da nicht, aber eines habe ich in der Zwischenzeit gelernt, nämlich Briefe oder Ein-/Widersprüche zu formulieren, wenn man auf 180 ist (bei allem Verständnis für deine Erregung, ich würde auch kochen) bringt meistens überhaupt nichts, denn das treibt die Behörden/Institutionen erst recht auf die Barrikaden. Geh das in Ruhe an, besprich dich mit deiner Ärztin und formuliere dann sachlich und wertfrei deine Argumente (oder lass es deine Ärztin tun). In einem hast du natürlich recht, Krebs ist nicht nur eine Krankheit, sondern in mancherlei Hinsicht auch ein Fulltime-Job, weil niemand einem sagt, welche Ansprüche man hat, wohin man sich wenden kann und und und ... Hast du wegen der Höherstufung mal Unterstützung vom VdK in Anspruch genommen? Die kennen sich normalerweise sehr gut damit aus.
Ich drücke dir auf alle Fälle die Daumen, dass du, mit Unterstützung deiner Ärztin, die Höherstufung schnell durchbekommst.
Liebe Grüße

Magdalena Baumeister
13.09.2005, 18:23
Hallo Luci-Kätzchen,

Birgit und meine Vorschreiberinnen haben recht, Du solltest das auf jeden
Fall mit Deiner behandelnden Ärztin besprechen und sie diesen Widerspruch einlegen lassen, denn von Ärzten haben diese Einsprüche immer mehr Gewicht, als von den Patienten. Was die mit Dir machen, ist aber auch wirklich ein sehr starkes Stück, aber das liegt nur an dem Sachbearbeiter,
denn auch ich hatte, wie alle anderen Mädels auch, keinerlei Schwierigkeiten mit einer Höherstufung damals. Einfach nur hinnehmen darfst Du das nicht, das ist schon klar, aber, wie Birgit schon sagte, wäre es besser, wenn das Deine Ärzte in die Hand nehmen würden oder Deinen Widerspruch zumindest
bestätigen und befürworten.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, daß die Höherstufung klappt und für die
Reha (oder AHB?) gute Erholung, viel Spaß und daß die Genesung weiterhin fortschreitet.

Alles Liebe und Gute und herzliche Grüße von

Leni

Rubbelmaus
13.09.2005, 20:04
Hallo Luci,
mir wurde damals ein Verschlimmerungsantrag (damals 50%) wegen meiner Gehbehinderung, Lymphödeme beide Arme usw., auch mit einer unmöglichen Begründung abgelehnt. Ich war dann so wütend, dass ich einen Rechtsanwalt für Berhinderten- und Solzialrecht eingeschaltet habe. Der hat sich erst mal die Akten kommen lassen und dann Widerspruch eingelegt. Anschl. musste ich zu einer Gutachterin vom Versorgungsamt. Die war sehr nett und hat mich gut 1 Stunde befragt und untersucht. Was soll ich dir sagen, nach ca. 14 Tagen bekam ich den Bescheid, 100% Schwerbehinderung und die Merkmale G/B (Gehbehinderung und Begleitung). Somit bekomme ich für 60 Euro im Jahr einen Fahrausweis für den Verkehrsverbund und die Deutsche Bahn (Umkreis von 50 km). Das Schönste daran war, dass das Versorgungsamt meinen Rechtsanwalt bezahlen musste, da mein Widerspruch Erfolg hatte.
Mittlerweile bin ich 5 Jahre rezidiv- und metastasenfrei und man hat mir ab September 2005 nur noch 90% Schwerbehinderung mit den Merkmalen G/B für 5 Jahre zugebilligt. Das finde ich o.k. und damit kann ich leben.

Ich würde mich an deiner Stelle auch mal beim VdK erkundigen.


Viel Glück und toi,toi,toi
Rubbelmaus

Luci*Katze
14.09.2005, 17:25
danke ihr lieben!

bin schon bißchen ruhiger geworden... berichte euch weiter.

gruß von luci*katze