PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Interstitielle Therapie" bzw. Spickung


Elke3
09.09.2005, 11:19
Hallo,
ich habe mich heute neu registriert, da ich jetzt auch mal eine Frage habe. Bisher habe ich hier immer nur gelesen.
Ich hatte Brustkrebs, wurde brusterhaltend operiert, dann 6 x Chemo FEC. Jetzt Bestrahlung. Momentan wird bei mir die gesamte Brust bestrahlt, 28mal. Anschließend soll ich noch eine punktgenaue Bestrahlung erhalten. Und genau hier liegt nun meine Problem. Es gibt 2 Möglichkeiten:
1. Möglichkeit: 8 x bestrahlen (Nebenwirkungen: Entzündung ist vorprogrammiert, erhöhtes Risiko für die Lungen).
2. Möglichkeit: eben diese Spickung. Dafür ist eine Operation erforderlich, die in Kurznarkose/Vollnarkose erfolgt (Dauer ca. 20-30 Minuten). Dabei werden (ich glaube so 16 St.) Schläuche gelegt, über die bestrahlt werden soll. Dann wird 24 Stunden lang, in einer Stunde jeweils 20 MInuten lang bestrahlt. Vorteil: schonender für die ganze Brust, Haut entzündet sich nicht, schonender für die Lunge.
Dem stehen allerdings, meiner Meinung nach schon die ganzen Nachteile und Gefahren einer Operation gegenüber. Ist zwar nur kurz, aber Operation ist eben Operation. Außerdem sehe ich auch nicht wirklich einen Vorteil bei dieser Spickung.
Vom Endergebnis her sollen diese beiden Methoden gleichwertig sein.
Mir wurde von der Klinik jedoch sehr ans Herz gelegt, diese Spickung zu machen.

Hier nun meine Fragen:
Gibt es doch noch Vorteile bei der Spickung, die mir irgendwie nicht so ganz bewußt sind?
Welche Erfahrungen habt ihr so gemacht?
Warum drängt die Klinik so darauf, die Spickung zu machen?

Mein Gefühl rät mir sehr von einer erneuten Operation ab, da ich heuer schon 3 hinter mir habe. Waren zwar alle komplikationslos, aber ich hab trotzdem ein ungutes Gefühl. Ich denke mir, diese 8 Bestrahlungen bringe ich irgendwie leichter hinter mich. Oder täusche ich mich doch?

Ich wäre für viele Antworten, Erfahrungen und Meinungen sehr dankbar.

Vielen Dank schon mal und noch einen schönen Tag.
Gruß Elke

Ach ja, was vielleicht noch interessant ist. Ich bin 33 Jahre alt, im Feb. operiert (T2, N0, M0), hormonrezeptornegativ, G3.

Magdalena Baumeister
09.09.2005, 12:43
Hallo Elke,

ich denke mal, daß die Klinik deshalb die Spickung so vorteilsmäßig propagiert, weil sie damit wesentlich mehr verrechnen kann und vielleicht auch aus Studienzwecken, wer weiß? Ich hatte 2003 keine Spickung und nach den üblichen 6 weiteren Bestrahlungen auch keine entzündete Brust und die Einschränkung der Lungenfunktion ist so minimal, daß es mich nur als Höchstleistungssportlerin beeinträchtigen würde. So hat es mir damals mein Strahlenarzt gesagt und er hat recht behalten.
Ich wünsche Dir die für Dich richtige Entscheidung ohne Nebenwirkungen.

Liebe Grüße und alles Gute von
Leni

Elke3
10.09.2005, 19:03
Hallo,
kann mir vielleicht noch jemand seine Erfahrungen berichten, ich muß mich Anfang der Woche entscheiden.
Vielen Dank
Elke

simi_1966
10.09.2005, 19:40
Hallo Elke,
hatte auch 30 Bestrahlungen, davon 5 punktgenau, ohne große Nebenwirkungen. Wieviel Bestrahlungen hast Du schon weg? Wenn Deine Brust bis jetzt nicht verbrannt ist, brauchst Du Dir da auch keine Gedanken mehr machen. Würde jedenfalls die direkte Bestrahlung vorziehen, als wieder OP. Denn jedesmal die Narkose ist ja auch nicht ganz ohne. :augendreh
Alles Gute für Dich!

Simone

Anne34
11.09.2005, 17:21
Liebe Elke,
ich hatte ein 28 Bestrahlungen der gesamten Brust und dann noch 5 mal die Boost Bestrahlung. Die Möglichkeit einer Spickung hatte ich nicht. Die Boost Bestrahlung war problemlos. Ich würde mich aber,wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte für die Spickung entscheiden, da ich glaube, daß diese genauer ist und das die Strahlen dann auch genau in das ehemalige Tumorbett gelangen. Bei mir war z.B. das Problem, das ich an der Stelle, an der der Tumor saß, gar keinen Schnitt hatte, habe nur einen kleinen Schnitt um die Brustwarze rum und einen, wo die Achsellymphknoten entfernt worden. Daher wussten die Ärzte gar nicht so genau, wo sie die Markierungen für den Boost einzeichnen sollten und ich musste das selbst korrigieren. Ich hatte jedenfalls dabei kein gutes Gefühl.
Kannst ja mal berichten, wofür Du Dich entschieden hast!
Viele Grüße sendet dir Anne34

Annafried
11.09.2005, 22:55
Hallo Elke,
ich hatte im Jan/Feb. 04 25 Bestrahlungen + 8 Boost Bestrahlungen. Meine Brust war bereits nach ca. 12 Bestrahlungen schon gerötet . Bis zum Ende der Bestrahlung hat es sich dann nicht mehr verschlimmert. Die Hautrötung auch nach den 8 Boost Bestrahlungen nicht schlimmer geworden. Meine Lungenfunktion ist ok.! (vielleicht kannst du dich aber auch noch mal bei einer Krebsberatungsstelle informieren)
Liebe Grüße
Annafried

Rubbelmaus
11.09.2005, 23:56
Hallo Elke,
schau mal hier nach, da ist alles sehr gut erklärt.
http://idw-online.de/pages/de/news65811

Grüsse Rubbelmaus

Elke3
12.09.2005, 12:22
Hallo,
vielen Dank für eure Antworten.
Ich denke, ich werde mich gegen die Spickung entscheiden. Ärztin hat heute schon wieder nachgefragt. Mich schüttelts, wenn ich mir nur vorstelle, schon wieder eine Operation, dann die ganzen Schläuche aus meiner Brust raus und dann auch noch 24 Stunden in diesem Strahlenbunker. Ich bin zwar eigentlich kein Angsthase, und die 3 anderen Operationen heuer im Feb./März haben mir auch weiter nichts ausgemacht, aber diesmal!! Ich hab ein total ungutes Gefühl.
Vor allem, nachdem ich bisher weder besonders trockene noch entzündete Haut (nach 15 Bestrahlungen) habe. Hab ein paar Beschwerden beim Schlucken und beim Liegen, aber wenns so bleibt, bin ich voll zufrieden. Seh nicht ganz ein, dass ich mich dann operieren lassen soll. Vor allem, wenn das Endergebnis keinen Unterschied macht.
Viele Grüße
Elke

Rubbelmaus
12.09.2005, 17:48
Hallo Elke,
hör auf dein Bauchgefühl! Ich selbst hatte auch nach 28 Bestrahlungen nur eine leichte Rötung der bestrahlten Stellen. Trotzdem ich eine sehr empfindliche Haut habe.
Grüsse Heidi