Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfolgreich behandelter Hodenkrebs und Sex
Alexandra
11.09.2005, 12:00
Hallo,
ich wollte mal so nachfragen, wie es anderen so nach dem Hodenkrebs und Sex aussieht.
Es ist anders oder habt ihr Männer keine Lust und wißt vielleicht nicht warum.
Ward ihr vielleicht bei einem Psychoonkologen oder was habt ihr gemacht?
Mein Partner hatte im Juni die letzte Chemo, war im Juli in Kur, ist zu Hause, es geht ihm gut. Anfang Oktober geht er wieder arbeiten.
Eigentlich läuft der Alltag ziemlich normal. Aber unser Sexualleben ist ziemlich eingeschlafen und wir sind auf Ursachenforschung. Finden aber nichts.
Hat der ein oder andere das auch erlebt? Wie kommt aus dieser Situation wieder raus. Wir lieben uns, also daran kann es nicht liegen.
Bin über jeden Rat, Meinung, Tipp dankbar.
Alex
Hallo Alex,
habt Ihr schon Testosteron messen lassen? Bei mir ist der nach der OP und der Chemo ziemlich im Keller, und so ist die Libido. Soll sich angeblich mit der Zeit normalisieren und falls nicht kann man substituieren.
Dann gibts auch einige psychische Handicaps, ich fühlte mich zum Beispiel nicht gerade so wahnsinnig sexy nach der ganzen Prozedur. Da muss man dann wohl dran arbeiten, wenn man Glück hat gemeinsam mit einer einfühlsamen Partnerin.
Viel Glück und hoffentlich bald wieder Freude
GMS
Romeomustdie73
12.09.2005, 12:51
Hallo Alex,
ich hatte meine OP im Mai und anschliessend auch Chemo. Da der noch vorhandene Hoden kleiner war als normal ist auch mein Testosteron Wert um ein viellfaches niedriger als normal. Und genau wie bei meinem Vorredner knabbert das auch bei mir zimelich an der SEX LUST.
Früher war eigentlich alles ganz normal. Aber seit der OP und der Chemo hat ich wirklich so rein gar keine Lust mehr und ich empfinde es auch nicht so als würde mir was abgehen.
Momentan sind meine Freundin und ich gerade dabei meinen Testosteron Wert zu beobachten. Ist auch schon ein wenig gestiegen, aber immer noch viel zu niederig. Wir werden jetzt noch eine Weile warten und wenn er nicht mehr steigt gibt es die Möglichkeit mit einem GEL oder einer 3 Monats Spritze nachzuhelfen.
Hoffe ihr bekommt es in den Griff
LG
Harald
hatte nach der chemo mit 3 frauen was, und keine hat gemerkt dass ein ei nur aus silikon ist. und sonst konnte ich für mich selbst auch keine veränderung feststellen.
habe auch testosteronwert kontrollieren lassen, lag bei mir bei 267, normbereich ist 5,7-77.
der post ist jetzt nicht zum "angeben" oder so gemeint; sondern soll nur zeigen, dass es nach der op keinen unterschied zu vorher geben muss...
viel glück weiterhin
julian
Alexandra
01.10.2005, 17:22
Hallo Harald,
danke für deine Worte. Wir warten noch auf die Testesteronergebnisse. Wir haben uns mit diesem Thema noch nicht so richtig auseinander gesetzt. Ist schon eine Umstellung, weil unser Sexualleben früher ganz anders war und ich nicht so genau weiß wie es weiter geht.
Naja, wir hatten auch 4 Zyklen zu verarbeiten, er geht erst am Dienstag nach 7 Monaten wieder arbeiten.
Ich wünsche mir einfach nur noch Normalität und unseren alten Alltag wieder.
Viele Grüße Alex
Alexandra
01.10.2005, 17:27
Hallo Julian,
danke für deine Antwort. Ich habe noch keinen Schimmer wie es mit dem Testesteron weitergeht, wir warten auf die Werte. Lassen wir uns mal überraschen. Das es funktioniert wissen wir, es ist halt nur anders und es ist weniger geworden.
Gruß Alex
PAULI31HH
12.12.2005, 11:02
Hallöchen,
Also Wenn "mann" Ein Gesundes Selbstbewustsein Hat,
Er Sich Nicht Wegen Der Arbe Schämt Und Seine Frau Sich
Nicht Daran Stört Das Er Nicht Mehr Ganz So Wild Sein Kann Wie Vor Der Op, Sollte Sich Bei Entnahme Eines Hodens Nichts Bei Der Lust Tun. Ich Für Meinen Fall Habe Schon Wieder Ersten Sex Gehabt Nachdem Die Klammern Der Op Nabe Entfernt Wurden. Bissel Früh Sagte Mein Arzt Aber Ich Hatte Einfach Lust.
Das Komische Bei Mir Ist Nur Das Ich Nicht Mehr So Lange Kann Bis Ich Den Höhepunkt Erreiche Und Das Ich Mehr Lust Habe Als Vorher.
Es Ist Also Alles Möglich Und Jeder Verlauf Denkbar So Meine Erfahrung.
Gruss
Matthias
Also wie der Sex nach der Chemo ist kann ich jetzt noch nicht sagen,aber mein Engel durfte übers Wochenende nachhause und Sonntag waren wir schon wieder aktiv.Natürlich noch recht vorsichtig,wegen der Narbe aber sonst war eigentlich nichts anderst außer das ich keine Hoden mehr zum spielen hatte.Was für uns nicht weiter schlimm war.Ich glaube wir kommen beide ganz gut mit der Situation klar,hoffe das bleibt nach der Chemo und Hormoneinstellung auch so.
Grüßle Engel78
ja testosteron solltet ihr mal abwarten, falls damit was nicht stimmt sollte man vielleicht auch noch LH und FSH mal kontrollieren, das sind zwei hormone die auf den hoden wirken.
psychoonkologe ist sicherlich nie falsch, die psychische belastung kann sicherlich auch ursache sein. falls testosteron ok solltet ihr mit eurem arzt mal darüber sprechen, jenachdem was sexuell nun genau das problem ist kann man auch medikamentös helfen.
gruss
Hallo Alex,
schön, dass Du das Thema angeschnitten hast. Mein Freund hatte seine OP im November. Danach war Sex zwar etwas seltener, aber genaus so schön wie vorher. Inzwischen ist unser Sexleben auf Null und ich fühle mich schrecklich. Habe immer Angst, dass es doch an mir liegt. Über die Tatsache, dass es vielleicht ein Testosteronmangel ist, sind wir nicht aufgeklärt worden. Für mich klingt das aber nach Euren Infos für wahrscheinlich, da es nach der OP immer weniger geworden ist.
Also vielen Dank, ich habe jetzt wieder Hoffnung, dass es daran liegt. Ich hoffe, ich kann ihn davon überzeugen das testen zu lassen.
Viele Grüße und alles Gute für Deinen Freund
J
Alexandra
06.03.2006, 21:14
Hallo Engel,
das freut mich für euch, dass ihr wieder fleißig ward. Das war bei uns ganz am Anfang auch, aber leider klappt es seit letztem August nicht mehr.
Leider.....
Alexandra
06.03.2006, 21:26
Hallo max234,
ja, er nimmt seit letztem Oktober Testogel. Also, ich kann keine wirkliche Veränderung feststellen. Er hat von seinem Urologe jetzt die Depospritze verschrieben bekommen. Er ist sich aber noch unschlüssig, weil die wohl starke Nebenwirkungen haben soll. Er hat von dem Testogel Gelenkschmerzen. So wie es aussieht hat er von den CT's wg. dem Kontrastmittel wohl eine Schilddrüsenüberfunktion bekommen. Naja am Mittwoch wissen wir mehr...
Aber sonst klappt es gar nicht. Keine Lust, kein Bedürfnis, er fängt am Mittwoch auch eine Therapie an. Vieles spielt sich halt im Kopf ab...
Alexandra
06.03.2006, 21:37
Hallo Julia31,
ja, bei uns wurde es auch immer weniger und zur Zeit ist unser Sexualleben ist auch Null. Er hat das Problem, dass er seit August keinen Steifen mehr bekommt. Man nennt das Erektile Dysfunktion. Er bekommt einen Orgasmus, aber mehr nicht. Es ist ganz schön frustierend für ihn und mich. Er fühlt sich nicht mehr als Mann. Ich kann ihm nicht mehr helfen. Ich habe auch meine Bedürfnisse und stecke diese jetzt ein Jahr zurück, bin mit meinem Latein am Ende. Er fängt am Mittwoch endlich eine Therapie an. Er kann nicht loslassen, seine Gedanken kreisen nur um seine Erkrankung. Das was bei uns so passiert in eine Email zu fassen, dass kann ich nicht. Es gibt Zeiten, da klappt es dann mal mit dem Sex, aber dann zum Großteil leider nicht. Wir haben beide Angst davor, ich ihn zu berühren, weil er dann vielleicht sich unter Druck gesetzt fühlt, und er, weil er denkt, er geht eh nicht hoch.
Schon verzwickt. Würd mich freuen, wenn du dich noch mal meldest. Wünsche dir und deinem Freund alles Gute.
Alexandra
Romeomustdie73
08.03.2006, 13:36
HI Alex,
also bei uns war es ähnlich und es hat schon ein wenig gedauert
bis es sich wieder einigermaßen normalisiert hat. Is zwar immer noch
nicht so häufig wie früher aber schon wesentlich besser geworden.
Denke mal das Ihr beide daran arbeiten müsst. Und man(n) muss ja auch nicht immer einen Steifen haben um sich gegenseitig zärtlichkeiten zu schenken. Du und dein Freund....Ihr habt doch 2 gesunde Hände. Mit denen kann man sich streicheln, kraulen und noch vieles mehr.
Einfach mal ein bischen experimentieren und vielleicht kommt ja der Rest dann von ganz allein.
Kopf Hoch !!
Harald
Alexandra
08.03.2006, 18:50
Hallo Harald,
vielen lieben Dank für deine aufmunternde Worte. Das ist richtig das man(n) nicht immer einen Steifen haben muss. Aber er kann nicht anders. Er denkt mir würde das nicht reichen, er ist kein großer Krauler, Streichler, das liegt ihm nicht und von daher ist das bei uns sehr sehr wenig, obwohl ich ihm immer wieder sage, das mir dies reichen würde. Er ist einfach nicht in Stimmung und will nicht und hat Angst, Angst zu versagen. Er hat dann Angst ich könnte ja dann im Verlauf mehr wollen, als er zur zeit geben kann. Ist schon ein doofer Kreislauf.
Er hat sich so verändert. In diesem Punkt ist er nicht wieder zu erkennen. Ich bin mit meinem Latein auch am Ende. Mir fehlen die Worte ihn diesbezüglich aufzumuntern, weil er auch keine Geduld hat und pessimistisch ist.
Gruss Alex
hallo alexandra,
also das hört sich echt nicht ganz normal an. vielleicht sollte man der sache medezinisch mal genauer auf den grund gehen. es gibt da verschiedene möglichkeiten zu testen, ob dein freund denn in der lage ist eine errektion zu bekommen oder nicht. wenn keine medezinischen gründe vorliegen kann dies natürlich auch ein psychisches problem sein, eine psychotherapie kann da vielleicht helfen, das macht er ja doch auch bald oder hab ich das falsch verstanden. auch dann können gewisse medikamente vielleicht helfen. ich hoffe dein freund hat da bei seinem urologen keinen falschen scham das alles anzusprechen. ich versteh das dies für dich alles nicht leicht ist und finde es toll dass du noch bei ihm bist. lieben gruss
Hallo Alexandra,
es kommt mir alles sehr bekannt vor!
Mein Mann hatte vor 2,5 Jahren Chemo und Bestrahlung wegen einer anderen Krebserkrankung. Wir hatten mit genau den gleichen Problemen zu kämpfen wir Ihr. Unsere Situation wurde,wie bei Euch, immer verfahrener!
Abends bin ich vor ihm schlafen gegangen damit er nicht denkt, ich könnte "etwas" von ihm wollen, denn unter Druck setzen wollte ich ihn auch nicht. Oder er war noch "gar nicht müde", damit ich nicht auf die Idee kommen könnte, er wollte etwas von mir usw. Miteinander reden brachte auch nichts.
Nach einem Jahr habe ich ihm die Pistole auf die Brust gesetzt. Er sollte etwas dagegen unternehmen, oder ich würde ihn verlassen. Wenn ein Mann nicht kann, muss es akzeptiert werden. Wenn ein Mann aber ein Jahr lang nichts unternimmt und es seiner Partnerin zumutet damit zu leben und keinen Arzt aufzusuchen finde ich es recht heftig. Man weicht sich ja auch in anderen Dingen körperlich aus. Es gab keine liebevollen Umarmungen mehr und genau das fehlte mir!
Er bekam dann Cialis(Viagra) verschrieben, danach klappte es wieder wie vorher und inzwischen ist sein Selbstbewusstsein so enorm gestiegen , das es wieder von alleine geht .
Ich wünsche Euch viel Erfolg! Cialis muss man selber bezahlen, aber es stärkt das Selbstbewusstseins Deines Mannes!
Herzliche Grüße!
Sanne
Alexandra
11.03.2006, 17:12
Hallo Susanne,
es beruhigt mich zu erfahren, dass es noch andere gibt, welche auch unter diesen Problem leiden. Er leidet sehr darunter, wir hatten gestern abend noch ein ziemlich heftiges emotionales Gespräch, ich solle mir einen anderen suchen usw. Er hat von seinem Arzt auch Viagra verschrieben bekommen, letztes Jahr im Oktober, aber er nimmt es nicht. Es wirkt ja erst nach einer gewissen Zeit, er will spontan. Naja, er ist ja jetzt in psychologischer Behandlung. Es ist ja nicht nur das was ihn stört, er hat allgemein Probleme seinen Alltag zu organisieren.Er ist auch ungeduldig, aber es geht schon seit August so. Es hat ja vorher funktioniert. Er traut sich nicht die Tablette zu nehmen, er fühlt sich allgemein nicht wohl und hat keine Lust auf Sex. Er muss tgl. sich auch mit Testogel einschmieren, das nervt ihn auch. Die Spritze holt er sich am Montag.
Es ist schon ein verzwickte Situation. Hoffe nur, es wird bald besser, mein Akku ist irgendwie leer. Weiß nicht wie ich ihn noch aufbauen kann.
Naja, die HOffung stirbt zuletzt, oder?
Gruß Alex
Romeomustdie73
13.03.2006, 12:41
Hey Alex !!
Du steckst ja echt in einer absolut doofen Situation und irgendwie
kannst Du ja einem fast mehr leid tun als Dein Freund.
Irgendwie glaub ich sollte ihm mal jemand klar machen das er nicht der einizige Mensch auf der Welt ist der Probleme hat oder der krank ist.
Und vielleicht sollte er langsam mal von der "OH ICH BIN JA SOOOOO KRANK TOUR" runterkommen. Den es gib wohl zig Tausend Menschen die gern mit seiner Situation tauschen würden.
Ich sag mir immer....Eine Beziehung besteht aus Geben und Nehmen(egal um was es sich handelt). Und wenn das immer schön (zum großteil) im Gleichgewicht ist dann wird so eine Beziehung auch nix erschüttern können. Gerät es aber aus dem Gleichgewicht und der Partner von dem nix mehr kommt merkt das nicht....kann der andere an dieser Situation echt zugrunde gehen.
Also......mach deinem Freund das mal klar.....den meistens merkt man erst das man etwas vermisst wenn man es nicht mehr hat. Und man(n) kann sich doch eigentclih nix schöneres Wünschen als eine Freundin die einem in einer so harten Zeit beiseite steht und einem immer wieder KRAFT gibt.
Schade das manche Männer das wohl nicht so sehen.
KOPF HOCH.... :remybussi
Harald
Alexandra
13.03.2006, 21:10
Hallo Harald,
danke für deine aufmunternde Worte. Ja, er sollte von dem Trip runter kommen. Am WE war es wieder echt schlimm, von wg. nicht mehr leben wollen, er hasst sich etc, etc. Ich kann es nachvollziehen, dass er es schwer hat, aber das habe ich auch.
Ich bin ja schon froh, dass er jetzt in Therapie ist. Er fängt am Montag an, zuerst sah er keinen Grund, doch jetzt...
Wir hatten halt am WE noch mal eine Diskussion und ich habe ihm gesagt, was mich stört und fehlt, seit dem gibt er sich Mühe, ist halt die Frage, für wie lange, aber die Hoffung stirbt zuletzt.
Er kommt ja wieder mehr auf mich zu und ich auf ihn. Das war wohl ein Gewitter und die Fronten sind bereinigt.
Ist schon eine scheiß Situation, aber ich sehe es wie du, es gibt andere Menschen denen geht es wesentlich schlechter als ihm. Er hat ganz viel Glück gehabt, Freunde und Familie, die hinter ihm standen, keine Sorge um seinen Job (Finanzbeamter). Ich glaube, er weißt noch gar nicht so genau, wieviel Glück er eigentlich gehabt hat, wie du schon sagtest, er muss von dieser Tour runter kommen.
Danke.
Viele Grüße aus dem Siebengebirge, Alex
Hallo Alex,
bin neu hier und habe deine Beiträge gelesen. Mir kommt das alles sehr bekannt vor. Mein Freund hatte auch Hodenkrebs und seine Therapie letztes Jahr im Herbst erfolgreich abgeschlossen. Anfangs hatten wir überhaupt keinen Sex doch nach ein paar Monaten fing ich an, ihn darauf anzusprechen bzw. hab ich ihn dazu sicherlich auch etwas gedränt. Im Dezember hatten wir dann zum ersten mal nach seiner Therapie zwei mal Sex und ich war auf Wolke sieben. Ich hatte auch das Gefühl, dass es ihm gefallen hatte, da alles ganz normal verlaufen ist (Ereketion, Samenerguss usw.) Als er mir danach wieder einige Wochen ausgewichen ist sprach ich ihn drauf an was los ist. Er sagte mir, dass er nur mit mir geschlafen hätte, weil ich ihn dazu gedrängt hätte und er eigentlich überhaupt keinen Spaß am "eigentlichen Akt" hatte. Es läge nicht an mir aber er hat eben überhaupt kein sexuelles Verlangen mehr und ich müsste mich noch gedulden. Jetzt haben wir März und es ist seitdem absolut nix mehr passiert. Er geht sämtlichen intimen Situationen aus dem Weg. Ich weiß langsam nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Ich will ihn zu nichts drängen, aber ich habe Angst, dass wenn ich nicht den ersten Schritt auf ihn zu mache, unser Sexleben komplett aus unserer Beziehung gestrichen wird. Ich habe ihm schon eine psychologische Beratung vorgeschlagen aber er meinte da sei er zu stolz dazu und es würde sich wieder einrenken.
Ich liebe ihn wirklich sehr und will ihn nicht verlieren, da wir schon so viel Mist zusammen durchgestanden haben und ich denke, dass wir dieses Problem jetzt auch noch lösen werden. Aber ich weiss einfach nicht mehr weiter.
Vielleicht kann mir ja jemand helfen.
Viele Grüße,
Lori
Alexandra
19.03.2006, 18:25
Hallo Lori,
bei uns liegt die Diagnose jetzt ein Jahr zurück. Wir hatten danach auch noch Sex bis ende August, da hat auch noch alles geklappt. Es fing an, als er aus der Kur kam. Wie sagte meine Therapeuten, der Körper und die Seele kommt zur Ruhe und dann fängt die Seele und das Unterbewußtsein an zu arbeiten, ihm wird klar, dass der Körper Höchstleistung erbracht hat, er ist dem Tod entsprungen. Es ist eine Grenzerfahrung. Bei uns wurd es dann auch immer weniger. Weil er Angst hatte, das er keinen Steifen bekommt, das Problem, er hat keine Lust bzw. kein Verlangen. Es macht ihn fertig, weil er immer sehr gerne Sex hatte. Er sagte mir auch, dass es nicht an mir liegt, und es tut ihm weh, wenn er meinen Bedürfnissen nicht gerecht werden kann. Ich denke, dass es deinem Freund aber auch so geht. Wir reden immer sehr viel miteinander, über alles, aber wirklich, es gibt kein Gedanke, welcher nicht ausgesprochen wird. Mein Freund wollte auch keine Therapie, er meinte er braucht es nicht, wie soll man mir denn helfen. Er wäre doch gesund. Er hat aber Schlafprobleme, Druck im Kopf und er bekommt keinen Steifen. Irgendwann im Januar meinte er wohl, das er doch Hilfe braucht, ich habe ihm auch klar gemacht, das er sein Leben wieder in die Hand nehmen muss, ich kann ihn nicht immer auffangen, ich bin an meine Grenzen gestoßen. Irgendwann hat es "Klick" gemacht, er hat im anfang März angefangen. Er sucht aber meine Nähe und ich seine, wir werden im August heiraten.
Ich weiß wie du dich fühlst, aber du solltest schauen, das du ihm klar machst was sein Verhalten in dir auslöst, er war krank, keine Frage, aber das Leben geht brutal weiter, und es wird von uns doch einiges abverlangt.
Vielleicht schämt er sich, weil er nur noch einen Hoden hat? Vielleicht fühlt er sich in seinem Körper nicht mehr wohl, kann ihn so nicht akzeptieren, das ist bei meinem auch manchmal.
Oder aber er sollte seinen Testesteron mal überprüfen lassen. Wenn dieses Hormon zu wenig produziert wird, geht das auch auf die Libido.
Er muss seinen Körper neu kennenlernen. Mein Freund sagte zu mir, es ist wie als wenn man dem ersten Mal wieder gegenüber steht. Es ist alles anders.
Du musst Geduld haben, bei uns ist es so ähnlich, aber wir reden drüber. Es ist schon eine Zwickmühle aus der es schwer ist herauszukommen, denn irgendwann ist die Schere zwischen einem zu groß ist.
Wohnt ihr zusammen? Wie viele Chemo's hatte dein Freund? War er in Kur? Redet er denn mit dir über seine Gedanken und Gefühlen? Wie war die zeit für euch? Standen Freunde und Familie hinter euch? Wie lang seit ihr schon zusammen? Wie sind seine Zukunftspläne?
Auch wenn es dich zermürbt, aber versuche dich abzulenken, mach dir nicht so viele Gedanken darum, auch wenn es weh tut. Küsst er dich denn noch?
Ja, viele Fragen auf einmal. Meld dich wieder Lori, würd mich freuen.
Liebe Grüße Alex
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