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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gewichtszunahme durch Chemo und Medikamente


Penelope
31.10.2005, 14:59
Hallo,
ich bin seid Monaten als "Leidensgenossin" stille Leserin im KK
( Diagnose Brustkrebs, habe die Chemo hinter mir und mache gerade eine Strahlentherapie)
Die von Euch verfassten Beiträge haben schon viele meiner Fragen beantwortet die im Laufe der Monate aufgekommen sind.
"Vielen Dank dafür" :)
Jetzt habe ich mich dazu entschlossen mich registrieren zu lassen um selbst ein paar Fragen zu stellen, oder um Hilfe anzubieten.
Eine Frage die mir unter den Nägeln brennt ist folgende:

Gewichtszunahme durch Chemo und Dexamethason

Wer hat/hatte auch mit Gewichtszunahme zu kämpfen und hat die Kilos erfolgreich wieder loswerden können?
Wie lange hat es gedauert?
Was kann ich dazu beitragen?
Ich bin furchtbar ungeduldig und somit auch total unglücklich über die vielen Kilos die ich seitdem mit mir rumschleppe *heul*
Meine Kleidung kann ich nur anschauen, anziehen kann ich davon nichts mehr. Sehe damit aus wie "Wurst in Pelle"
Zwei Kleidergrößen mehr machen sich bemerkbar.
Freunde und Familie sagen das es wichtiger ist den Krebs zu bekämpfen als sich wegen dem Gewicht sorgen zu machen. Stimmt ja auch, aber ich fühle mich einfach sehr unwohl.

Nichts ist mehr wie es war...das Leben ist aus den Fugen geraten.
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Wer kämpft kann verlieren...wer nicht kämpft hat schon verloren!
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*Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der Belustigung anderer.
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten und weiterverwenden! *

BarbaraO
31.10.2005, 15:47
Hallo Penelope:winke: ,

willkommen im Club.
Auch bei mir ist nicht nur mein Leben sondern auch meine Figur aus den Fugen geraten. Das geht uns fast allen so.
Deine Familie hat zwar Recht, dass es wichtiger ist, etwas gegen den Krebs zu unternehmen, aber ich kann Deine Gefühle verstehen.
Nach der Chemo hatte ich gute 10 kg mehr auf den Hüften. Ich wußte mittlerweile zwar, dass das ganz normal ist, wollte es aber für mich nicht akzeptieren.
Jetzt bin ich die Kilos wieder los. Es hat aber lange gedauert.
Ich weiß nicht, ob Du, wie viele von uns, noch die Antihormontherapie machst. Da gibt es meistens noch einige Kilochen dazu.
Wenn das so ist, dann mußt Du immer bedenken, dass Dein Körper ca. 400 kcal weniger verbrennt als vorher. Das entspricht einer ganzen Mahlzeit:embarasse .

Laß Dir nun erstmal Zeit. Werde wieder gesund und sammle Deine Kraft. Wenn es Dir besser geht, kannst Du "ran an den Speck".
In der Zwischenzeit kannst Du ja sehen, ob Du vielleicht Deinen Speiseplan etwas umstellst. Das wird Dir dabei helfen, nicht noch weitere Kilos auf die Hüften zu packen.
Versuche es mit Bewegung. Aber nur soviel, wie Du wirklich kannst. Du hast noch viel Zeit.

Liebe Grüße

Barbara

Birgit64
31.10.2005, 18:19
Hallo Penelope,
willkommen in unserem fragwürdigen Verein. ;)

Ich hab während der Chemo in 2003 auch gut 10 kg zugenommen. Mittlerweile bin ich sie wieder los. Richtige Diät habe ich aber nicht gemacht (auf Anraten sowohl meiner Gyn als auch meines Onkologen), sondern meine Ernährung umgestellt. Dazu viel Bewegung (Radfahren, Pilates, Schwimmen). Nach circa 18 Monaten war ich meine Chemo-Pfunde wieder los.

Wie's ist wenn du jetzt noch eine AHT machst hat Barbara ja schon beschrieben.
Ansonsten kann ich dir auch nur raten, deine Ernährung etwas umzustellen, wenn noch nicht geschehen, dich viel zu bewegen und es langsam angehen zu lassen, damit die Gewichtsreduktion nicht zu einer zusätzlichen körperlichen Belastung wird.

Liebe Grüsse

Mice
31.10.2005, 18:47
Hallo Penelope,

scheint so, als hätten viele dieses Problem! Mein Kardiologe hat mich bei der Kontrolle nach der letzten Chemo gefragt, wieviel ich denn während der Chemo abgenommen hätte. Als ich ihm dann sagte, dass ich im Gegenteil einen Teil der Kilos, die ich vor der Erkrankung mühsam abgearbeitet hatte, wieder drauf hätte, konnte er es nicht glauben.....:shocked:!

Später habe ich durch Magenprobleme mein Wohlfühlgewicht wieder erreicht, aber die Methode kann ich nicht weiterempfehlen!! Durch ein Anti-Depressivum nahm ich dann jede Woche wieder 1kg zu und geriet voll in Panik. Dazu die AHT...., mehr muss ich wohl nicht sagen, oder. Das Anti-Depri habe ich inzwischen wieder abgesetzt, weil es gegen die Stimmungsschwankungen ohnehin nicht geholfen hat und ich im Gegenteil noch gefrusteter war wegen der Gewichtszunahme (10kg in 3 Monaten!!). Jetzt versuche ich mit gesunder und fettarmer Ernährung und Ausdauersport (ist ja ohnehin gut), das Gewicht zu halten und vielleicht auch wieder zu reduzieren.

Am meisten genervt hat mich ein Spruch, den ich von mehreren Ärzten zu hören bekam: Sie können doch froh sein, dass sie zu- und nicht abnehmen, so haben sie Reserven bei Therapien gegen den Krebs! :augendreh

Also - wenn abnehmen, dann langsam und auf gesunde Art!

Schwere Grüße,
Monika

Penelope
31.10.2005, 19:16
Hallo Barbara, Hallo Birgit, Hallo Monika

vielen Dank für die schnellen Antworten und natürlich für die Aufnahme im Club.
Habe mich riesig über die rasanten Antworten gefreut, Dankeschön!

Die magische 10kg Grenze scheint wohl *normal* zu sein.
Ich habe in 4 Monaten auch 10 kg zugelegt, trotz schwerer Magenprobleme, Appetitlosigkeit, und Geschmacksverirrung.

Aber ich werde versuchen es positiver zu sehen wenngleich es mir auch schwer fällt.
1. Versuch....10 kg mehr wärmen im Winter auch besser :D
Für die weiteren Versuche lasse ich mir noch etwas Zeit.

Ich habe meine Ernährung vor 2 Wochen umgestellt und zähle Kalorien, esse bewusster.
(Vor dem Krebs hatte ich nie Probleme mit dem Gewicht, konnte essen was ich wollte ohne zuzunehmen)

Mein Onko-Doc meinte heute das es ohnehin zu früh wäre. Ich sollte meinem Körper noch mindestens 3 Monate Zeit geben...grrrrrrr....

Vielleicht steigere ich mich in die Sache auch zu sehr hinein.

Irgendwie hofft man, nein Frau, dass alles wieder so ist wie vor dieser Diagnose.
Wird es aber nicht mehr sein, den man lebt doch anders denke ich.

Aber Ihr gebt mir die Hoffnung das es auch wieder abwärts mit dem Gewicht gehen wird..Das ist Balsam für meine angekratzte Seele.DANKE!

Werde also weiterhin die leckeren Süßigkeiten im Geschäft lassen und stattdessen Salat und Möhrchen heimschleppen *grins*

" Was macht man nicht alles für die schlanke Linie, stimmts ?"

Liebe moppelige Grüße
Penelope


Nichts ist mehr wie es war...das Leben ist aus den Fugen geraten.
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*Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der Belustigung anderer.
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Birgit64
31.10.2005, 19:31
Hallo Penelope,

ich glaube nicht, das du dich in die Sache hineinsteigerst, aber mit dem Ende der Therapie will frau ja auch in die 'Normalität' zurück.
Dass die Normalität eine andere ist, sich manches verändert (wie z. B. Sichtweisen auf bestimmte Dinge, Verhalten zu bestimmten Personen) muss erst einmal akzeptiert werden. Zu den Veränderungen gehört aber eben auch, dass die Therapie Nachwirkungen hat, wie Gewichtzunahme, Müdigkeit, geringere Belastbarkeit und anderes. Es erfordert halt auch ein bisschen Geduld, dass für sich anzunehmen und Schritt für Schritt diese Beeinträchtigungen zu reduzieren.

Versuch dir und deinem Körper die Chance zu geben, das alles erst einmal zu verdauen, physisch wie psychisch. Und dann immer einen Schritt nach dem anderen. Dann schaffst du das auch.

Liebe Grüsse

Elke8
31.10.2005, 19:41
Hallo Penelope :winke:

Willkommen im Club. Ich habe 8 kg zugenommen. Auch ich habe dann angefangen meine Ernährung umzustellen. Funktioniert ganz gut. Habe meine Kilos wieder runter. Naja ab und an mal wieder eins rauf und wieder runter. Wichtig ist, wie Barbara schon schreibt, laß Dir Zeit.

Liebe Grüße
Elke
http://smileys.smileycentral.com/cat/16/16_5_20.gif (http://www.smileycentral.com/?partner=ZSzeb001_ZNxdm414CTDE)

Anne FFM
31.10.2005, 21:17
Hallo Penelope,

auch von mir ein ganz herzliches Willkommen hier im Forum!
http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/a010.gif
Tja, das beruhigt mich ja jetzt doch alles ... ich habe während meiner Therapie pro Chemo 1,5 KG zugenommen - ín Summe also 10 KG. Da hat das Zoladex sicherlich auch seinen Beitrag geleistet ... Ich habe es bislang auch noch nicht einmal geschafft, davon auch nur eines wieder los zu werden. Ich habe mir nun nach der Bestrahlung noch den am Freitag beginnenden Urlaub als Schonfrist gegeben, bevor ich anschließend mein "Fitness-Programm" starten möchte.
http://www.cosgan.de/images/midi/sportlich/d055.gif
Die Gefühle, die du beschreibst, kann ich so gut nachempfinden. Mein Kleiderschrank hängt voller Klamotten, in die ich nicht mehr reinpasse. Bevor ich den BK bemerkte, war ich sportlich voll auf der Höhe und hatte gerade einige Sachen enger machen lassen ... tolle Wurst.

Aber ich bin mir sicher, wir schaffen das, Penelope!

Alles Gute für dich und ein wenig Geduld für uns beide!
Anne FFM

kocki
31.10.2005, 21:38
Hallo Penelope

Sei willkommen hier im Forum und im Club der Chemomoppelchen.
ich kämpfe auch mit den Kilos, hatte 15 zugenommen und 5 Monate nach beendigung der Therapie gerade mal 5 davon verloren.
Es geht alles verdammt langsam aber stetig.
Die Hormon Anschlußtherapie macht es auch nicht gerade leichter, ich habe es aufgegeben mich darüber zu ärgern.

Einen lieben Gruß.....Ilona

Heike60
01.11.2005, 08:24
Guten Morgen zusammen,
ich bin dabei.
Ich hatte zwar vor der Chemo 20 kg abgenommen und sollte froh sein
das meine Metas in Schach gehalten werden und das ich wieder
zugenommen habe aber seit Mai/Juni habe ich 15 kg zugenommen und
alles hat sich schön als Rettungsring um die Hüften und Bauch ge-
legt. Ich rufe immer Stop aber ich hab das Gefühl es geht noch weiter.
Ich hab Donnerstag Termin beim Onkologen will mal fragen woher
das kommt. Kann das wohl von Femara (seit November04) kommen
oder können das auch evtl. Wassereinlagerungen vom Taxol kommen?
Oder einfach nur vom naschen?:rolleyes:

camilla
01.11.2005, 10:09
Hallo Penelope!
Die Gewichtszunahme trifft wohl fast alle von uns. Für mich ist das auch - nach der Diagnose brustkrebs - die schlimmste begleiterscheinung. ich habe jetzt seit der op + chemo + bestrahlung + trenantone + tamoxifen in 2 jahren 8 kg zugenommen. Obwohl ich mich regelmässig bewege. man sagt auch "tamoxifen-ring" zu dem rettungsring, den man dadurch bekommt. jetzt habe ich mich bei weight watchers angemeldet. bin mal gespannt. aber es ist schon hart, dran zu bleiben. Solche schwierigkeiten hatte ich früher nie. ich versuche auch immer zu denken, dass es ja wichtiger ist, gesund zu bleiben. bekannte von mir glauben mir nicht mal, dass das von den medis kommt. echt toll, was?
halt die ohren steiff!

blinky44
01.11.2005, 10:35
Hallo Penelope
Also ich kriegte FEC Chemo und hab nicht zugenommen,eher abgenommen,nach Chemo und OP allerdings wieder ordentlich zugenommen.
Während Chemo hatte ich wenig Appetit,danach aber dafür um so heftiger ;) :confused:

carinoca
01.11.2005, 10:39
hallo,

ging mir ganz genauso: während der Chemo nix reingekriegt bzw behalten aber unmittelbar danach hatte ich so nen Apetit besonders auf Frustsachen: Schoki und so..

Jetzt kämpfe ich mich mühsam wieder an meine vorherigen 49 Kilo heran, die sich bei Anderthalb Metern Körpergrösse besser machen als 57 Kilo!!!

Lieben Carinagruss

P.S. Bin bei 53 kilo...langsam

Penelope
01.11.2005, 11:18
Hallo an alle Moppelchen und die, die es mal waren

ist doch ein Wahnsinn, dass man trotz schwerer Krankheit, Chemotherapie und starkern Medikamenten zunimmt anstatt auszusehen wie ein Kleiderhaken.

An Elke: Freue mich für dich das du das extra Gepäck wieder los bist.
Gibt mir natürlich auch Hoffnung das ich es auch schaffen kann.

An Anne: Ich wünsche dir ganz viel Entspannung im Urlaub und viel Glück für das Fitnessprogramm.
Geduld ist leider derzeit ein Fremdwort für mich, aber ich arbeite dran.

An Kocki: Immerhin 5 Kilo...das ist doch ein guter Anfang.
Hoffentlich nehme ich es auch irgendwann mal "leichter" mit dem Gewicht.
Man lernt ja bekanntlich nie aus.

An Heike: So einen Rettungsring habe ich leider auch.
Aber ich konnte im Sommer nicht Schwimmen gehen und daher auch seinen Vorteil nicht ausnutzen das man nicht untergehen kann.
Nun ist es Herbst und das *Ding* ist immer noch da *Schimpf*
Mein Onko-Doc und meine Hausärztin meinten das das Cortison während der Chemotherapie einen großen Beitrag geleistet hat und das es Monate dauern kann bis die Taille mal wieder schlanker wird.

An Camilla: Wir sollten uns wohl alle bei der Rettungswacht melden
Bin mal gespannt ob die Weight Watchers deinem Problem Zuleibe rücken können. Drücke dir ganz fest die Daumen.
Ich kann mir gut vorstellen das Bekannte denken das alles "Angefuttert"
ist. Ist ja immer die einfachste Lösung.

An Uta: Ich habe auch FEC-Chemo bekommen. Mir war in den ersten 1-2 Wochen immer sehr übel, so das ich nur wenig essen konnte.
Außerdem schmeckte alles einfach nur ekelig.
Deshalb verstehe ich mein *Pfundsgewicht* ja auch nicht.
Einerseits ist es ja gut das der Appetit wieder da ist. Hilft dir ja auch beim Kampf gegen den Krebs.

An Carinoca: Du hast recht, wenn man nicht gerade 1,80 m groß ist sehen ein paar Kilos doppelt soviel aus. Ist doch zum Mäusemelken.
Weiterhin viel Erfolg beim abwärts-Trend.
Dabei habe ich wenig gegessen und die geliebten Süßigkeiten habe ich wegen Geschmacksverirrung gar nicht essen können.
Aber ich achte nun sehr darauf was ich esse... vielleicht hilft es ja etwas.

Vielleicht sollten wir alle den zusätzlichen Ballast doch positiver sehen.



Viele liebe Grüße und bleibt weiterhin so stark!

Penelope

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*Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der Belustigung anderer.
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PetraK
01.11.2005, 13:10
Hallo Penelope,
ich schließ mich den Meinungen jetzt auch mal an. Ich habe 2001 durch die EC-Chemo und das Cortison insgesamt 12kg zugenommen, nach einem halben Jahr Zoladex und Tamoxifen dann nochmal 5kg. Seitdem tat sich trotz diverser Diätversuche kaum etwas (außer während der dreiwöchigen Kur). Es ging bei mir auch nicht nur um das Aussehen, sondern durch das Übergewicht hatte sich eine Fettleber gebildet, es traten Herzprobleme auf und der Gynäkologe meinte auch noch, dass Fettgewebe Östrogene bildet, was bei meinem hormonpositiven Tumor nicht so gut wäre. Deshalb hab ich im März diesen Jahres mit leichtem Sport angefangen und gehe einmal die Woche zu den Weight-Watchers. Obwohl ich eigentlich alles essen darf (Ich liebe Schokolade!) sind jetzt 9 Kg runter und ich fühle mich schon viel besser, besonders psychisch(mein Mann und meine 10jährige Tochter fanden mich nur noch peinlich). Diese ewigen Texte der Ärzte und auch der lieben Mitmenschen, dass ich doch froh sein solle, die Behandlung überstanden zu haben, da wäre das Gewicht doch völlig egal, konte ich damals auch absolut nicht mehr hören.

liebe Grüße aus HH
PetraK