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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schneiden oder nicht?


Brigitte A.
07.12.2005, 21:34
Hallo an alle,
ich dachte, ich mach mal ein neues Thema, da das alte (Uniklinik Köln oder Luisenkrankenhaus D'dork) nicht mehr so aktuell ist.

Ich hab nun endlich das Ergebnis meiner Biopsie: KEINE MALIGNITÄT ERKENNBAR! Nur "fibröse Mastopathie und chronische Mastitis"

Riesenerleichterung natürlich, ich weiß gar nicht, ob ich mit der Diagnose hier noch schreiben darf, aber die neuen Verunsicherungen kamen direkt heute:

Dr. Rezais Reaktion: "Aber das sind ja gute Nachrichten.... Ich dachte, das wäre Krebs.... Hoffentlich haben die richtig getroffen bei der Biopsie!"

Er hatte mir nach unserem Termin am Montag (ohne es mir zu sagen) als das Biopsie ergebnis noch ausstand schon einen OP Termin gemacht für Freitag, weil er sich wohl sicher war, es sei was bösartiges.
den hat er jetzt angeboten für mich zu lassen, um den Knoten trotzdem rauszunehmen. Kam mir sehr entgegen, da ich gefühlsmäßig das Ding loswerden will.

Mein Gyn (der schon wieder) sagte dazu (als ich ihn um die Einweisung bat): "Wieso will der denn schneiden, das kann man doch Medikamentös machen! Wenn das ne Entzündung ist, ist wahrscheinlich der Prolaktinwert zu hoch! Hat der das getestet? Nicht? Aha! Und wenn man schneidet, bildet sich Narbengewebe, da kann man dann später bei ner Mammographie nichts mehr sehen! Und der Knoten verschwindet vielleicht von alleine, wenn man Prolaktinblocker gibt...Naja, ihnen kann man ja mit Argumenten eh nicht kommen, dann machen sie das mal!"
Ich hab dann nochmal bei Rezai angerufen, um wegen der medikamentösen Geschichte zu fragen und er sagte, ich müsse überhaupt nicht operiert werden, wenn ich das nicht wolle. Müsse das für mich entscheiden, ob ich den Knoten behalten und beobachten will oder das Ding weghaben wolle.

Ich bin dann nach meinem Bauchgefühl gegangen, das sagte "weg!" und konnte mich auch des Eindrucks nicht erwehren, daß Dr. Rezai eine Restbefürchtung hat, da sei doch was und man habe nicht richtig gestanzt.

Also bin ich ab morgen im evangel. Krankenhaus in D'dorf und Freitag kommt der Knoten raus. Es sei denn, ich spring noch ab wegen Verunsicherung. Aber ist doch besser Narbe, kein Restrisiko als keine Narbe, Medikamente, und in 4 Wochen stellt man fest, daß die nix geholfen haben und es leider doch Krebs war.... ODER?

kerstin4
07.12.2005, 21:54
Hallo Brigitte A.

Ich finde, man sollte nach seinem Bauchgefühl gehen.
Ich hatte vor kurzem auch solch ein Problem. Auffälligkeiten in der Brust, die Ärzte wollten wieder schneiden, aber mein Bauchgefühl sagte mir: tu es nicht, (da ich auch Wundheilungsstörungen habe), ich meinte auch zum Arzt, dass ich der Meinung bin das es nichts böses sei, er hatte mich dann zu einer
Biopsie überredet und die war in Ordnung. Hör auf deinen Bauch. Vor allem bringt es Dir auch die Gewissheit, dass nichts böses da ist. Alles Gute für die OP.

LG Kerstin4

Caroline3
07.12.2005, 21:58
Liebe Brigitte!
Ich kann mir gut vorstellen, wie verunsichert du bist!
Auch ich hatte im Dezember 2003 einen gutartigen Knoten, der mir entfernt wurde. An genau der gleichen Stelle hatte ich dann im Mai 2004 ein Mamma-Ca, was meine Gynäkologin aber leider nicht als solches erkannte, weil sie ja dachte, das sei wieder was Gutartiges. Erst im Februar 2005 - nach Arztwechsel - wurde es dann erkannt. Ein unabhängiges Gutachten bescheinigt mir, dass mit "hoher Wahrscheinlichkeit" bereits Ende 2003 eine Brustkrebserkrankung vorgelegen hat, die trotz Biopsie nicht erkannt wurde. Nach Rücksprache mit dem Schwager meiner Schwester, einem Onkologen aus Rostock, gibt es so etwas öfters: Biopsien, die "daneben gehen", also bei denen falsch gestanzt wird.
Was bedeutet das jetzt aber? Dass frau sich jeden Knoten rausnehmen lassen sollte, weil ja die Biopsie evtl. falsch sein könnte?
Ich glaube, ich würde auf dein Bauchgefühl hören und den Knoten entfernen lassen. Sicher ist sicher.

Liebe Grüße, Caroline

Brigitte A.
07.12.2005, 21:59
Danke Kerstin! Ich hatte vorhin ein Gespräch mit einer Bekannten, die seit3 Jahren einen Knoten hat und sich sogar gegen die Mammo gesträubt hat, da " ihre Brüste noch so schön seien, die sollten nicht so gequetscht werden". Und die vertrat halt die Meinung: Auf keinen Fall ran da, damit stört man das ganzheitliche weibliche Gleichgewicht oder so ähnlich und schneiden sei also das schlimmste überhaupt.
Schön, daß eine, für die schneiden nicht in Frage kommt, sagen kann, daß es für mich o.k. ist!
Auf das Bauchgefühl! :prost:

Brigitte A.
07.12.2005, 22:03
Danke Caroline! Ich geh jetzt beruhigt schlafen. Melde mich mit dem ergebnis Anfang der Woche wieder! Drücke Euch allen die Daumen für Eure jeweiligen Sorgen und Nöte!!!

Elke8
07.12.2005, 22:05
Hallo Brigitte A

Wenn Du der Meinung bist das der Doc irgendwelche Befürchtung hat, ist es richtig was Du machst. Auch ich würde auf mein Bauchgefühl hören und eine OP machen lassen. Alles Gute für die OP.

Lieben Gruß
Elke
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Birgit64
07.12.2005, 23:02
Hallo Brigitte,

ich denke, mit einer Entscheidung nach Bauchgefühl liegst du richtig. Ich bin zwar auch nicht unbedingt immer scharf drauf mich auf den OP-Tisch zu legen, aber alles ist besser als die Ungewißheit und das mulmige Gefühl, dass evtl. bei der Biopsie doch nicht richtig getroffen wurde.
Und deine Bekannte mit ihren so 'wunderschönen' Brüsten kann das nicht ehrlich als Argument meinen. Ich schätze, sie hat ganz einfach Angst vor der Mammo und einem womöglich schlechten Ergebnis und schiebt diese Begründung vor und steckt dabei den Kopf in den Sand.

Ich denke auch, du machst es richtig, hast dich von Anfang an dem Problem gestellt und läßt nicht eher locker bis die Sicherheit nicht mehr nur eine trügerische ist.
Viel Glück für die OP!

Elli
08.12.2005, 08:08
Hallo Brigitte,
ich kann mich eigentlich nur allen anderen anschließen.
Bei mir wurde vor Ewigkeiten auch mal ein Knoten festgestellt.Damals gabs leider noch nicht die Möglichkeit eine Biopsie usw. machen zu lassen.
Meine damalige Ärztin meinte damals auch :"Das Ding ist mit Sicherheit gutartig."Ich habe mich trotzallem für eine OP entschieden.Einfach,weil ich damals auch jedes Restrisiko ausschließen wollte.Ich hatte damals das Glück,das dieser Knoten nun wirklich gutartig war.Und was die Narbe betraf,die war kaum zu sehen und Narbenwebe hat sich auch nicht gebildet.
Jetzt allerdings ,nach über 20 Jahren, sieht die Sache anders aus. Inzwischen habe ich BK,aber wenn ich mir vorstelle,ich wäre 20 Jahre mit einem ungewissen Befund rumgelaufen,ich wäre sicher verrückt geworden.
Was ich Dir eigentlich damit sagen will ist,verlass Dich auf Dein Bauchgefühl.
Ich habe es damals auch getan,und tue es (meistens)auch heute noch.
So jetzt halte ich Dir aber ganz fest die Daumen,das es sich wirklich
um einen harmlosen Knoten handelt.

Liebe Grüsse
Elli

Brigitte A.
14.12.2005, 13:51
Hallo Mädels! Gerade entlassen worden! Wollte Euch nur auf den neuesten Stand bringen: Freitag Knoten raus, alles gutgegangen! Drainage bis gestern und Ergebnis hoffentlich morgen. Die Narbe ist winzig, hat der Dr. Rezai echt spitze gemacht.
war im evangelischen Krankenhaus in D'dorf, wo dei Schwestern echt spitze waren aber Ärztemäßig null Informationsfluß. Wenn man nicht fragt, wird einem auch nix gesagt. Allerdings war ich da ja auch nur ein ganz kleines Licht erglichen mit denen, die da sonst noch so lagen...
Bei Dr. Rezai hab ich dann Montag noch nen Termin. Melde mich morgen, falls der Befund kommt. Vielen Dank für alle Eure Infos und den Zuspruch!
Mein Gyn hat ja den Prolaktinwert testen lassen, das warte ich noch ab und dann suche ich mir nen anderen!
Bis morgen!!!

Caroline3
14.12.2005, 19:54
Liebe Brigitte!
Freut mich, dass die OP so gut verlaufen ist! Jetzt drück ich dir noch ganz fest die Daumen, dass das Ergebnis morgen auch so erfreulich ist!
Dann kann Weihnachten ja kommen!
Liebe Grüße, Caroline

kerstin4
14.12.2005, 21:34
Hallo Brigitte,

super, daß alles gut gelaufen ist und es Dir gut geht. Für die Befunde drücke ich Dir die Daumen (es wird schon in Ordnung sein).
Bis dann, alles Gute

Liebe Grüße
KERSTIN

Brigitte A.
16.12.2005, 20:31
Danke fürs Daumendrücken, hat leider nicht so ganz geholfen...
:cry:
Tja, mädels, es lebe das Bauchgefühl!

Ergebnis ist gestern gekommen, leider doch Mammacarzinom...

Die Trottel an der Uni haben vorbeigestochen :twak: (jetzt weiß ich endlich, wofür die ganzen verschiedenen Smileys sind).
Das ist jetzt allerdings ein Vorteil, da die ja durch die Mamille gestochen haben, und sich 5cm durch die Brust gebohrt haben, und wenn sie den Tumor getroffen hätte, hätte Dr. rezai den Stanzkanal aus Sicherheitsgründen mitentfernt... da wäre dann von meiner brust nicht viel übrig geblieben. So hab ich jetzt ne 2cmNarbe.

Der Tumor war Gott sei Dank echt klein und im Gesunden entfernt, muß nicht nochmal operiert werden! Lymphen bleiben erstmal drin, bis nach der Chemo. Geht jetzt alles ganz schnell. Dieses Jahr die voruntersuchungen (das ahnt ja auch kein Mensch, was man da noch für einen Zirkus veranstalten muß bis es endlich losgeht! Und das in der Vorweihnachtszeit...Als ob man da Zeit hätte für drümpfzig Untersuchungen...), dann der Port und dann Chemo.

Hat eine von Euch Erfahrungen mit der success- Studie? Da könnte ich nämlich rein und ich finde, es klingt sehr gut!

kerstin4
16.12.2005, 22:49
Oh man, das ist ja keine gute Nachricht. Mit der sucess Studie habe ich leider keine Erfahrung. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und sei lieb geknuddelt.

Viel liebe Grüsse

KERSTIN

Brigitte2
17.12.2005, 08:22
Hallo Brigitte,
dann hattest Du mit Deinem Bauchgefühl und Dr. Rezai mit seiner Erfahrung ja doch recht. Sei froh, dass Du die richtige Entscheidung getroffen hast.
Auch bei mir wurden die Lymphknoten erst nach der kompletten Behandlung entfernt. Sie waren alle unbelastet. Eigentlich sind dann von diesem Zeitpunkt an alle davon ausgegangen, dass ich es geschafft hatte.
Meine Diagnose wurde vor 11 Jahren gestellt und es geht mir bis heute gut.
Ich wünsche Dir alles Gute und trotz der vielen Termine ein frohes Weihnachtsfest.
Um etwas über die Studie zu erfahren, kannst Du Dich ja einmal an das Krankenhaus Düsseldorf-Gerresheim wenden. http://www.ebreastctr.de/ oder die Telefon-Nr.: 0211-2800-3505. Die geben Dir gerne Auskunft.
Liebe Grüße
Brigitte

Caroline3
17.12.2005, 11:29
Liebe Brigitte!
Das tut mir wirklich leid für dich! Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Wochen, alles Gute und trotz allem ein schönes Weihnachtsfest!
Liebe Grüße, Caroline

Brigitte A.
23.12.2005, 19:11
Wollte nur noch mal kurz bescheid sagen: Meinen Port bekomm ich am 29. Die Chemo (erst 3 mal FEC, dann je nach Studienarm Docetaxel oder Docetaxel und Gemcitabine) fängt dann im Januar an.
Mein Rezept für ne Perücke hab ich schon. eigentlich bin ich ja der Meinung ich will keine- lieber turban/ Käppi/ tuch etc., aber wer weiß, vielleicht bin ich wenn es losgeht doch froh eine zu haben. Wann geht das denn los mit dem Haarausfall? Direkt nach der ersten Chemo? Oder immer verschieden?

Was nehmt ihr denn alle so Therapiebegleitend? Versuche gerade mich an grünen Tee, Sojamilch und Karottensaft zu gewöhnen. Irgendwelche Erfahrungen mit Homöopathie??? Ich hab gerade das Gefühl, ich bekomme ne Erkältung. Ist das schlimm? Wenn ja, irgendwelche Ratschläge, wie ich damit umgehe? Arzt einschalten? Das ist alles so neu...

LG, B.A.

kerstin4
24.12.2005, 22:56
Hallo Brigitte,
mit dem Haarausfall glaube ich ist von Mensch zu Mensch verschieden. Mich hat es leider schon kurz nach der ersten Chemo getroffen (waren zu der Zeit in Stockholm und haben "genehmigten" Urlaub gemacht). Ich war froh, dass ich später dann die Perücke hatte, war für meine Kinder auch leichter.

Ich habe keine Begleittherapien gemacht, habe es so geschafft, obwohl es sehr schwer war. Mit Homöopathie kenne ich mich leider nicht aus.
Ein Freund von uns hat MK, und er will begleitend eine Misteltherapie machen, ob es was hilft weiss ich nicht. Mal schauen.

Ich wünsche Dir alles, alles Gute und ganz viel Kraft für das neue Jahr.

Viele liebe Grüße
KERSTIN