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birgit50
11.12.2005, 18:22
Hallo,
ich bin heute nach einem Jahr wieder im Forum und mußte erst mal suchen wie der neue Chat funktioniert.
Ich bin 02/04 operiert, hatte großen Knoten und 9 befallene Lymphknoten. Nach 8 heftigen Chemos, 33 Bestrahlungen auf 4 Feldern, einer scheußlichen Reha und 12 Wochen Aufenthalt in einer Nervenklinik (war für mich eine große Hilfe aus einem tiefen Loch zu kommen) geht es mir jetzt den Umständen entsprechend ganz gut. Ich hatte bis jetzt keinen Rückfall, habe im November allerhand Untersuchungen hinter mir.
Wer hat einen ähnlichen Befund hinter sich und will sich mit mir austauschen?
Ich habe damals ,als es mir schlecht ging, viel Hilfe im Chat erhalten. Gibt es jemanden der damals schon dabei war?

Ansonsten liebe Grüße an alle

Birgit

kerstin4
11.12.2005, 22:24
Hallo Birgit,
erstmal wünsche ich Dir weiterhin alles Gute.Bin nicht von damals habe aber so einen ähnlichen Befund wie Du. Mich traf es 07/02, hatte auch einige Knoten, 10 befallende Lymphknoten, 30 Bestrahlungen und eine anstrengende Reha, aber nur weil meine Kinder mitwaren und leider mein jüngster auch noch krank wurde. Ich hatte bis jetzt auch keinen Rückfall, trotz das ein Verdacht war, da habe ich eine Biopsie gemacht und die war ok. Bis bald, vielleicht.

Viele Grüße an alle Betroffenen.

KERSTIN

Birgit64
11.12.2005, 22:48
Hallo Namensschwester,

willkommen zurück. Kann mich an dich noch erinnern und freu mich zu lesen, dass du dich nun einigermaßen von allem erholt hast und auch dein Tief mit kompetenter Hilfe überwinden konntest. Meine Diagnose in 01/03 war auch grottenschlecht und nach Ablatio, Chemo etc. bin ich bis jetzt auch okay. Geht bestimmt auch so weiter ;) .

Liebe Grüße

birgit50
12.12.2005, 08:08
Hallo Birgit und Kerstin,
Danke für Eure Zeilen. Es fällt mir noch etwas schwer mich hier mitzuteilen. Das schlimmste war für mich in der letzten Zeit 2 Todesfälle mit Brustkrebs im Bekanntenkreis und damit kann ich immer noch nicht umgehen. Das ist es ja, was wir lernen müssen, damit umzugehen. Ich habe durch die Krankheit viele liebe Menschen kennengelernt, welche mich oft anrufen. Welche aus meiner Schulzeit, die sich zurückgemeldet haben nach langer Zeit. Man lernt ll wer gut für einen ist und sortiert aus. Ich glaube ständig Mitleid brauchen wir nicht. Ich habe in der Nervenklinik die letzten Wochen soviel gelacht wie in den letzten 10 Jahren nicht. Ich selber bin ansonsten eine lustige Nudel, kann Witze erzählen. Das mußte ich wieder lernen. Aber trotzdem kommt die Angst immer mal wieder durch. Sicher geht es Euch auch so. Mich würde mal interessieren welche Medikamente Ihr noch nehmt. Ich muß eine Magentablette nehmen und Antidepressiva. Habe schon mal aufgehört mit Antidep. ,aber konnte ganz schlecht schlafen. Nehme sie wieder und schlafe 8-9 Stunden, was mir gut tut. Bekomme seit Okt. 1 Jahr Rente, was die Klinik eingeleitet hat. Die Klinik war das Beste, was mir passieren konnte, aber ich war auch ziemlich am Boden. Im Sept. war ich zur PET/CT Untersuchung, habe es selbst bezahlt. Ich habe die Untersuchung gebraucht, wegen der Angst, da ich vieleSchmerzen hatte und nicht viel Glück mit den Ärzten. Jetzt habe ich einen neuen Hausarzt, bin ganz zufrieden. Er macht nicht nur dumme Sprüche wie mein erster Arzt.
Ich glaube nette, gute Ärzte sind in unserem Fall wie ein Lottogewinn.
Liebe Grüße auch an die anderen

Birgit

Birgit64
12.12.2005, 10:17
Hallo Birgit50,

ich denke, mit der Klinik hast du großes Glück gehabt und sie hat dich in der Extremsituation aufgefangen und dir wieder etwas Halt und Vertrauen vermittelt. Die Kunst besteht jetzt wohl darin, dass du es schaffst, das zu konservieren, damit diese Zeit auch positiv in deinen Alltag nachwirkt. Ich glaube aber, dass du auf dem richtigen Weg bist, denn der schwerste Schritt ist sicherlich, zu erkennen, dass man alleine aus dem Tal nicht herauskommt und sich professionelle Hilfe sucht. Die gewährte Rente sollte dir auch finanziell ein bisschen Sicherheit geben.
Natürlich kommt die Angst immer mal wieder durch. Ich denke, das kennen alle hier, mir geht es auch so. Sie kommt zwar seltener, aber ganz aussperren läßt sie sich nicht. Natürlich sind Ärzte, die uns mit diesen Ängsten ernst nehmen, sehr wichtig. Wobei ich immer denke, medizinisches Knowhow ist wichtig, aber die menschlich-persönliche Komponente auch.

Zu deiner Frage wegen der Nachmedikation. Ich selbst nehme gar nichts und hab auch aus medizinischer Sicht keinen Grund dazu. Für die Seele mache ich Autogenes Training und das tut mir gut und hat mir auch bei der Krankheitsbewältigung sehr geholfen. Vielleicht wäre so etwas ja auch gut für dich? Schlafstörungen kenne ich nicht, habe aber seit der Erkrankung ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Nachts brauche ich meine 7-8 Stunden und manchmal lege ich mich auch mittags ein Stündchen hin. Ansonsten fühle ich mich wirklich wohl und das Gefühl hat sich nach unserem Umzug noch verstärkt (vielleicht weil ich jetzt in meiner 'Seelenheimat' bin).

Wünsche dir einen guten Start in die Woche.

Liebe Grüße