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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Albtraum ist zurück


Gigi
28.12.2005, 15:10
Hallo, ich habe solche Angst. Es geht wieder von vorne los. Nach meiner brusterhaltenden OP in 11/04 mit anschließender Chemo (4 x AC) und Bestrahlungen (Boost-Bestrahlungen konnten nicht durchgeführt werden) ist nun direkt an der Narbe ein Rezidiv festgestellt worden. Und ich hatte mich so gut gefühlt. Körperlich ging es mir super und in den letzten Monaten konnte ich auch gut mit meiner Angst umgehen. Und nun das. Ich liege wieder am Boden und weiß derzeit gar nicht, wie ich wieder auf die Beine kommen soll. Am nächsten Montag werde ich operiert - lasse mir diesmal die komplette Brust abnehmen, wäre zwar lt. Arzt nicht notwendig, aber vielleicht bedeutet es ja ein bisschen mehr Sicherheit, wenn man soviel wie möglich wegschneidet. Bei mir waren es damals Millimeter-Resektionränder. Die Lymphknoten könne man rausnehmen, müsste aber nicht sein - hm??? Sie wurden bisher nur per Ultraschall beurteilt und bei der ersten OP wurde ja auch der Sentinel entfernt, welcher nicht befallen war. Gibt es jemanden, der schon in einer ähnlichen Lage war und mir sagen kann, wie die Behandlung aussah und wie man es wieder schafft, damit fertig zu werden? Ich habe eine noch größere Angst als beim ersten Mal.
Liebe Grüße, Gigi

Lilli K.
28.12.2005, 16:08
Hallo Gigi,
mir ging es im Juni diesen Jahres ebenso wie dir jetzt. Nach BET im März 04 bekam ich im Juni 05 ein lokales Frührezidiv trotz vorangegangener FEC- und Taxotere-Chemo sowie Bestrahlung. Der Schock ist natürlich groß, doch ein Lokalrezidiv kann entfernt werden und die Erkrankung ist heilbar, wenn noch keine Fernmetastasen aufgetreten sind. Nach meiner Ablatio links geht es mir jetzt ausgezeichnet. Da mein Tumor HER-2 neu 3+ war, erhalte ich nun adjuvant Herceptin.
Da du mit AC-Chemo behandelt wurdest, gibt es die Möglichkeit, andere Chemos zu geben. Sprich mit deinen Ärzten darüber.
Lass den Kopf bitte nicht hängen! :pftroest: Ich wünsche dir für die OP am kommenden Montag alles Gute.
Sei lieb gegrüßt.

Lilli

Gigi
28.12.2005, 17:05
Liebe Lilli,
vielen, vielen Dank für deine aufmunternden Worte - das tut gut!!! Wurde bei dir denn auch wieder eine Chemo durchgeführt? Was hast du für deine Psyche/Nerven getan - hattest du nicht auch irre Angst?
Liebe Grüße, Gigi

Biggi
28.12.2005, 17:35
Liebe Gigi,

mir ging es mit meinem Lokalrezidiv im September 2003 ähnlich wie jetzt Dir. Die Panik war groß und der Schock saß tief. Aber ein Lokalrezidiv ist immer noch das kleinere Übel. Metastasen wären viel, viel schlimmer. So sehe ich das jedenfalls inzwischen. Und mir geht es jetzt sehr gut. Ein wenig psychischen Beistand habe ich mir allerdings auch geholt und gehe nun regelmäßig in eine Selbsthilfegruppe. Alles ist bei mir jetzt wirklich im grünen Bereich. Also Kopf hoch und durch.!!! Laß Dich nicht unterkriegen. Du schaffst das schon. Für die bevorstehende Operation wünsche ich Dir alles erdenklich Gute. Ich denke an Dich, umarme Dich virtuell und schicke Dir eine Zauberfee: http://www.juanna.ch/gifsammlung/301005/fa21.gif

Norma
28.12.2005, 18:40
Hallo ihr Zwei,

so ein Mist....alles getan und doch wiedergekommen. :-(

Irgendeine andere betroffene Frau hat mal von ihrem APOTHEKER(!) gesagt bekommen: "Jede Frau, die ein Rezidiv bekommt, hat einen schlechten Chirurgen vorher erwischt."

Keine Ahnung, ob diese Aussage richtig ist...

Millimeter Resektionsrand ist natürlich VIEL zu wenig! Alleine deswegen hätte eine Ablatio erfolgen MÜSSEN!

Na ja, es ist müßig, jetzt noch einen Gedanken daran zu verschwenden...

Wenn der Sentinel im letzten Jahr nicht befallen war, werden jetzt nicht sofort alle Lymphknoten dahinter befallen sein; meiner Meinung nach reicht eine Ultraschall-Kontrolle da aus. Voraussetzung ist, dass das Rezidiv noch sehr klein ist.

Und wer bereits eine Chemo AC bekommen hat, sollte wegen eines kleinen Rezidivs jetzt nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Und wenn...dann wenigstens nicht mehr mit der gleichen Chemo.

Und ein Rezidiiv ist KEIN Todesurteil!
Es bedeutet nur, dass nicht alle Krebszellen bei den ersten Therapien erwischt wurden.

Trotzdem....ich kann gut verstehen, dass diese zweite Diagnose ganz doll an die Nerven geht und....die Angst in voller Stärke über einen zusammenschlägt.

Im Übrigen würde ich auch keine weitere brusterhaltene Op mehr machen lassen. Sicher ist sicher und da gäbe es für mich keine Alternative mehr.

Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Alle Liebe und Gute für euch Zwei und....Kopf hoch....alles wird wieder gut!

Eure Norma

Lilli K.
29.12.2005, 09:53
Liebe Gigi,
bei mir wurde nach dem erkannten Lokalrezidiv lediglich die Brust entfernt. Nach Aussage der Ärzte (Essener Uniklinikum) hatte ich bereits im Jahr zuvor wegen eines befallenen Lymphknotens bereits die beste zur Zeit auf dem Markt erhältliche Chemo (FEC u. Taxotere) bekommen. Eine bessere Kombination gibt es nicht. Folglich wurde mir auf meine Forderung nach der OP Herceptin verabreicht. Diese Antikörpertherapie erstreckt sich auf fast ein Jahr. Es ist im Augenblick die einzige Möglichkeit, für meine Art Krebs adjuvant etwas zu tun.
Da du aber noch keine Taxane erhalten hast, solltest du mit deinen Ärzten besprechen, ob eine solche Chemo für dich vielleicht eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist. Weiterhin solltest du bei der OP feststellen lassen, ob dein Rezidiv HER 2-neu 3+, d.h. dreifach positiv, ist. Dann steht dir auch eine adjuvante Behandlung mit Herceptin zu.
Für meine Psyche musste ich nicht viel tun. Ich habe mich mit der Krankheit auseinandergesetzt und betrachte sie als meinen Kriegsgegner. Meine amputierte Brust ist eine Kriegsverletzung, mit der ich gut leben kann. Stell dir all die Männer vor, die in den Weltkriegen Arme und Beine verloren. Sie wurden - sofern sie wiederkehrten - als Helden gefeiert. Ich sehe mich und alle Frauen mit Ablatio ebenfalls als Kriegshelden, die die Chance haben, unter Verlust einer Brust weiterzuleben und die sich mit Dingen auseinandergesetzt haben, von denen die, die von der Krankheit verschont bleiben, nichts ahnen.
Hab Vertrauen in deine eigene Kraft. Wenn du nicht weiterweißt, gibt es jedoch auch von den Kassen unterstützte psychische Begleitungen. Bereits im Krankenhaus kannst du dich an die Sozialstation wenden.
Ich weiß, dass du deine OP gut überstehst und die Dinge bewältigst. Du bist eine Frau!!! :)

Viele liebe Grüße
Lilli

"Die Dinge sind nie so wie sie sind. Sie sind immer das, was du aus ihnen machst."

Henne
29.12.2005, 16:23
Hallo Gigi,

auch ich möchte Dich aufmuntern und Dir die Angst nehmen wenn ich kann. Ich bin 2001 Brusterhaltend operiert worden - und Oktober 2004 genau in der Narbe ein rezitiv. Ich war auch immer der Meinung, das nicht genug beim ersten Mal im gesunden entfernt worden ist. Mir ist die brust abgenommen wordenn, die Lympfknoten waren nicht befallen und ich bekam Chemo FEC 4 mal. Nun bin ich links ohne brust und es geht mir ganz gut. 1992 bin ich schon einmal (rechts) Brusterhaltend operiert worden dazu muß ich sagen, das sehr viel weggenommen wurde. Quadrantenresektion. Der Befund war so klein das er nur auf der Mammographie sichtbar war und da auch nur mit der Lupe. Also ich will damit sagen, wenn gleich mehr im gesunden entfernt wird und das ist meine tiefe überzeugung, würden sicher viele von so einem rezitiv verschont bleiben. Da gebe ich Norma recht, was sie schrieb über die Meinung des Apothekers. Ich wünsche Dir alles alles Gute und schreib , wie es Dir jetzt geht. Liebe Grüße Hanne :winke: :winke:

Eva1
29.12.2005, 17:00
Hallo Gigi,
als erstes wünsche ich dir alles Gute, du schaffst es sicher, dem Krebs den Gar aus zu machen! Ein Lokalreziditiv ist ja gottseidank keine Metastase. Ich hab mir die Zitate deines Themas durchgelesen und die Meinungen über den "Sicherheitsabstand" zum Tumor geben mir etwas zu denken... Ist es nicht so, dass heutzutage mehr Frauen geheilt werden als früher, obwohl nur mehr in weitaus weniger Fällen die ganze Brust abgenommen wird? Eine Körperzelle ist im Durchschnitt 10 µm im Durchmesser, also ist ein tumorfreier Resektionrand im Millimeterbereich doch recht viel. Ich glaube nicht, dass sich die brusterhaltende OP durchgesetzt hätte, wenn sie ein deutlich hohes Rückfallrisiko mit sich bringen würde. Hat eine von euch irgendwelche Links zu Statistiken oder wissenschaftliche Berichten über dieses Thema? Ich wäre echt dankbar darüber!
Ganz liebe Grüße an euch alle!!!

Gigi
29.12.2005, 17:37
Liebe Hanne,

vielen Dank für die lieben Worte, auch allen anderen vielen Dank für die Aufmunterung!!!!!!!!
Du schriebst, dass die Lymphknoten entfernt wurden. Vor dieser Entscheidung stehe ich gerade und weiß nicht, was ich tun soll. Bei der BET letztes Jahr wurde nur der Sentinel entfernt, welcher nicht befallen war. Nun gibt es offenbar noch keine konkreten Verfahrensweisen, wie man weitermacht, wenn der Sentinel schon entfernt wurde. Im Ultraschall sind die Lymphknoten unauffällig, man müsse sie also nicht unbedingt entfernen. Es bringt aber mehr Sicherheit. Was tun??? Und dann hinterher noch Chemo - ist das notwendig?

Liebe Grüße an alle, Gigi

Henne
29.12.2005, 20:17
Liebe Gigi,

Meine Lympfknoten waren sehr auffällig im Ultraschall. Die Ärzte haben zuerst schon den Verdacht gehabt, daß sie befallen sind. Bei der Operation - und bei mir wurde radikal operiert - also bis auf den Brustmuskel - stellte sich heraus, das die Lympfknoten nicht befallen sind. Es wurden einige entfernt. Was den Sicherheitsrand betrifft - da gibt es wohl viele Meinungen. Ich habe von Chirurgen und Professoren schon gehört, das, wenn radikaler operiert worden wäre es evtl. kein Rückfall gegeben hätte. In meinem Fall glaube ich fest an diese Situation, denn ich habe (oder hatte) eine sehr kleine Brust - und was solle man dort noch erhalten. Nun ist die Brust ab und ich kann gut damit leben. Es ist ein großes Schicksal was wir zu tragen haben und jeder muß für sich selbst eine Entscheidung zusammen mit den Ärzten treffen. Als ich das 1.x 1992 an Brustkrebs erkrankte - und ich sagte schon, es war Mikrokalk und auf dem Bild ohne Lupe nicht zu erkennen, gab es damals überhaupt keine Diskusion über die Ästhetik sondern ausschließlich nur über die Gesundheit. Es wurde sehr viel und radikal von meiner Brust entfernt und das war offensichtlich gut so. Ich kann dir nur von meinem Fall berichten und bei mir war es so. Und da habe ich den Vergleich zwischen 1992 rechts - 2001 und dasRezitiv 2004 links. Natürlich möchte ich noch sagen, das ich das ja auch nicht tausendprozentig wissen kann was in meinem Körper passierte und es gibt keine Garantie darauf das es nie nie wieder kommt. Liebste Gigi, ich wünsche Dir viel Kraft und Mut Ich drücke Dich Hanne :winke: :winke:

Mella W.
29.12.2005, 20:45
Hallo...

gern würde ich auch aufmunternde Worte finden, bei meiner Mama lief es so:

www.gary-maus.de.vu

(schau unter "Ängste" nach)

Ich kann Dir momentan nur die Fachklinik in Coswig empfehlen! Die haben definitv gesagt, beim Auftreten des Rezidivs ist die Brust sofort zu entfernen. Wenn Du magst, geb ich Dir die Tele-Nr.!

Drücke Dir die Daumen!!!!!!!!!!!!!!

Gigi
30.12.2005, 15:26
Hallo ihr Lieben,
ich möchte mich ganz herzlich für die lieben Zusprüche bedanken, wenn ich auch sagen muss, dass mich Mella wieder ziemlich in Angst versetzt hat. Aber die Krankheit ist nun mal tückisch und man muss wohl mit dem Schlimmsten rechnen.
Liebe Grüße, Gigi

Mella W.
30.12.2005, 17:11
tut mir leid :(

Das Problem ist einfach, dass wir auch "dachten", es wäre nicht so schlimm...die Fachklinik sagte beim Gespräch übrigens, dass beim Auftreten des 1. Rezidivs sie sofort für eine Entfernung der Brust sind...bei meiner Ma wurde es nicht gemacht...aber es ist müssig darüber zu reden, was wäre wenn.... :(

Gigi
06.01.2006, 17:54
Hallo ihr Mädels,

hier ist nicht Gigi, sondern ihr Mann. Wie Gigi schon geschrieben hat, so möchte ich mich auch nochmal für die vielen Zuschriften, die Sie auf diesen Thread noch erhalten hat bedanken.

@ LillyK., Biggi, Norma, Henne, Eva1,
vielen Dank.
Zum Thema Schnittränder hab ich auch so meine Meinung .....

Gigi ist ja nun seit Montag im Krankenhaus und operiert worden. Alles soweit gut verlaufen. Die Lymphknoten haben wir rausmachen lassen. Leider einer befallen. Zu der Fragestellung hat Gigi ja einen eigenen Thread eröffnet. Unter diesem werde ich vielleicht heute abend noch eine Antwort einstellen, wenn ich Zeit habe. Habe da einige Infos gesammelt und Meinung gebildet, die vielleicht andere/spätere Mitleser dann dort leichter finden wenn sie Infos zu Lymphknoten suchen.

Hier wollt ich eigentlich nur mal kurz erzählen, dass ich seit der Ersterkrankung vor einem Jahr auf euch gestoßen bin und schon damals oft bei euch als Mitleser war und hier viele hilfreiche Infos sammeln konnte. Es bewegen einen tausend Fragen und noch viel mehr Ängste und ich finds klasse wie hier auch Neuankömmlingen ein Rat gegeben wird und Mut gemacht wird und auch auf Ängste und alles eingegangen wird, obwohls für manche von euch bestimmt auch nicht leicht ist. Und habe Gigi dann auch empfohlen mal bei euch Mädels vorbeizuschauen.

Naja - und nun komm ich dann zu einem Punkt, wo ich schon die Woche über überlegt hab ob ichs reinschreiben soll.

Liebe Mella W.
sicher liest man hier Forum nicht nur gute, sondern auch ganz ganz schlimme Sachen und man kann das auch nicht einfach wegschieben und auch darüber muss geredet/geschrieben werden. Meine Frau hat diesen Thread eröffnet mit den Worten, dass sie eine wahnsinnige Angst hat. Und sie hat viele liebe Zuschriften erhalten, von Mädels die ihre eigene Situation geschildert haben und Tips und Zuspruch gegeben haben. Und die selbst betroffen sind.

Für uns Angehörige ist es auch schwer - wem sag ich das. Aber einfach nur einen Link reinzusetzen auf deine Homepage wo du die schlimme Geschichte deiner Mutter schilderst (so leid es mir für euch tut) ohne weiteren Text, finde ich den Mädels gegenüber, die sich hier Mühe geben mit jeder Antwort und Trost und Ratschlägen nicht fair.

Ich weiss, jeder hat seine eigene Geschichte und Sie ist schwer für jeden einzelnen. Und ich weiß auch, das das wirklich nicht wichtig ist, was ich oben geschrieben habe, aber das musste ich jez mal loswerden.

Viele Grüße und alles Gute
Erwin