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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hormontherapie: wer friert noch?


Squirrel
23.02.2006, 16:33
Liebe alle,

ich nehme seit fast 9 Monaten nun Nolvadex (Tamoxifen). Anfangs habe ich all die Beschwerden von Hitzewallungen bis zur Gelenksteife gehabt, die nach einigen Monaten abgeklungen sind.

Aber seitdem ich meine Periode im letzten Dezember wieder bekommen habe (nach der Chemo hatten meine Eierstöcke ihre Funktion eingestellt), friere ich ständig. Mir ist ständig kalt.

Es ist wirklich ziemlich schlimm. Die Schweißausbrüche und Hitzewallungen waren ja auch sehr unangenehm, aber dir Frierattacken haben es auch in sich... Eisenmangel habe ich auch keins... Ich weiß eigentlich auch nicht, ob man dies auf die Hormontherapie zurückführen kann...

Gibt es auch Leute, die trotz der Hormontherapie ständig frieren?

Lisbeth51
24.02.2006, 08:57
Hallo Squirrel!

Kenne diese Frostattacken. Allerdings friere ich nicht dauernd, welchselt immer wieder auch mit schwitzen. Am angenehmsten ist mir in diesem Fall ein Wannenbad, bei dem ich heißes Wasser nachfülle bis ich es nicht mehr heißer ertrage und dann so richtig durchwärmen lassen.

Ob es von der Hormontherapie ist weiß ich nicht. Habe 4 Jahre Tam genommen und jetzt schon 1 Jahr femara.

Liebe Grüße
Lisbeth

ulla
25.02.2006, 01:35
Hallo Squirrel, auch ich kenne die Frostattacken. Manchmal ist es ein Wechselbad, oft aber auch "nur" das Frieren. Habe für mich festgestellt, dass es besonders schlimm ist, wenn ich mich körperlich und auch seelisch stark verausgabt habe - also einfach nur noch erschöpft bin. Habe ich mich dann ausgeruht normalisiert sich auch meine Temperatur-Empfinden.
Ich habe 2 Jahre Tamoxifen genommen und nach dem Wechsel von Arimidex auf Aromasin soll ich jetzt noch Femara testen (wegen starker Knochenschmerzen).
Meine Frage an Lisbeth51, wie bekommt dir Femara? Hast Du vorher schon mal eine anderes Mittel aus der AHT genommen?
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
ulla

ulliken2310
25.02.2006, 17:25
Hallo Squirrel,
nach meiner OP bekam ich auch für 2 1/2 Jahre Tamoxifen und 1 Jahr Arimidex.
Knochen- u. Gelenkschmerzen und leichte Hitzewallungen, Freßattacken, Gewichtszunahme, war alles vorhanden. Auf meine Bitte hin stellte mich die Gynäkologin um auf Aromasin und außer Gelenkschmerzen, die aber NUR bei Wetterwechsel auf sehr kaltes und nasses Wetter, sind alle anderen Nebenwirkungen verschwunden. Hoffentlich bleibt's so!
Lieben Gruß von Ulliken (Ulla aus dem Rheinland)

Lisbeth51
26.02.2006, 10:01
Hallo Ulla!
Habe vor femara von November 2000 bis Jänner 2005 Tam genommen, hatte zeitweise Schweißausbrüche und alle Beschwerden die man allgemein als Wechselbeschwerden beschreibt. Sehr starke Schlafstörungen, hatte aber auch schon vor der Erkrankung große Schlafprobleme, Depris, zeitweise Reizbarkeit, Trockenheit der Schleimhäute. Die Veränderung unter femara, seltener Schweißausbrüche, dafür aber in nie gekannter Stärke, Gelenksschmerzen. Nur, ich bin 55 und auch noch übergewichtig - ich weiß nicht, hätte ich diese Beschwerden nicht auch ohne femara? Außerdem hat sich die Trockenheit der Schleimhäute seit einem Jahr auch auf die Nasen- und Augenschleimhäute ausgedehnt. Auch die Allgemeine Spannkraft des Gewebes hat sehr stark nachgelassen - mit einem Wort - ein richtiger Altersschub. Aber beginnt das nicht auch bei anderen Frauen in dem Alter, die keine AHT machen? Bin über all diese Erscheinungen nicht glücklich, aber ich will vor allem eines "ÜBERLEBEN"!!!! und das ist bis jetzt ohne Rückschlag gelungen.

Alles Liebe

Lisbeth

ulla
02.03.2006, 00:24
Hallo Lisbeth51,
danke für Deine Ausführungen. Auch ich bin 55 und habe durch die AHT etliche Pfunde zugenommen, bin jedoch jetzt normalgewichtig und habe trotzdem total starke Knochen- und Gelenkschmerzen - also kann es nicht nur mit dem höheren Gewicht zusammenhängen. Sicherlich habe ich altersbedingte Verschleißerscheinungen, jedoch sind diese starken Schmerzen erst mit dem Aromatasehemmer aufgetreten. Ich weiß um den Wirkmechanismus der Aromatasehemmer habe aber die HOFFNUNG, dass es vielleicht durch den Wechsel, jetzt auf Femara, besser wird. Zwischendurch, wenn die Schmerzen ganz schlimm sind und ich über meine jetzige Lebensqualität nachdenke - will ich immer wieder die AHT abbrechen, jedoch dann denke ich daran, dass der Tumor sehr stark hormonabhängig war und dann die Angst vor einer Wiedererkrankung auch Einschränkung der Lebensqualität bedeutet - also weiterhin Schmerzen, Schwitzen, Frieren und was sonst noch dazu gehört. Das ÜBERLEBEN dieser tückischen Krankheit ist für mich auch das Wichtigste.
Liebe Grüße Ulla

Lisbeth51
04.03.2006, 18:38
Hallo Ulla!

Du mußt wirklich ausprobieren, ob es mit femara vielleicht besser ist. Jeder Mensch reagiert individuell. Bekommst Du auch etwas für die Knochen? Ist bei femara notwendig. Wenn Dein Tumor stark hormonabhängig war, hast Du damit auch eine zweite Möglichkeit Deinen BK zu bekämpfen. Mein Tumor war NICHT hormonabhängig und trotzdem sind sowohl Onko als auch Gyn von Anfang an für eine AHT gewesen, da eventuelle Nachfolgetumoren sehr wohl hormonabhängig sein könnten, außerdem sei auch die zweite Brust damit geschützt.Habe das auch bei einer Bekannten erlebt, sie hat innerhalb der letzten 2,5 Jahre 2 Rezidive gehabt, Ursprungstumor hormonabh., 1. Rezidiv nicht hormonabh., 2. Rezidiv wieder hormonabh.
Allerdings gehen die Meinungen bei einem hormonnegativen Tumor auch AHT zu geben sehr stark auseinander.

Im November haben mich die Nebenwirkungen wieder einmal sehr mitgenommen und ich habe einfach aufgehört femara zu nehmen, aber meine Ärzte meinten, ich sollte unbedingt weiternehmen. Dann bin ich doch wieder verunsichert, denn ich will nur eins ÜBERLEBEN!!!

Liebe Grüße
Lisbeth