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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aufgebrochenes/offenes Brustkarzinom


Engel64
18.03.2006, 07:03
Hallo, ich habe mal eine Frage, vielleicht kennt sich jemand aus. Meine Mama ist heute vor 6 Wochen gestorben (60 Jahre). Wir haben sie Montag abend ins Krankenhaus gebracht, weil sie Wasser im Bauch, Arm und Beinen hatte. Am Dienstag kam dann die niederschmetternde Diagnose - ein riesiger Brustumor, der bis in die Schulter geht und er war schon aufgebrochen. Sowas hatte ich vorher noch nie gehört. Um es kurz zu machen, Mittwoch - Lebermetastasen, Donnerstag - eine im Kopf. Am Samstag ist sie dann gestorben. Sie hat niemandem etwas vorher gesagt, es zermürbt mich, dass ich nicht weiß, was sie gedacht hat. Sie hatte panische Angst vor Ärzten, Krankenhäusern usw. Vielleicht hat sie gedacht, dass sie nichts schlimmes hat. So nun meine Frage, wie lange kann der Tumor schon offen gewesen sein? Wie lange kann man mit sowas überleben? Wer kann mir etwas darüber sagen? Das sind so Fragen die mich beschäftigen und ich finde einfach keine Ruhe. Danke Heike

Engel64
25.03.2006, 22:22
Hallo, hat wirklich noch niemand Erfahrung mit einem aufgebrochenen Brustkarzinom???
Heike

Caroline3
25.03.2006, 22:38
Liebe Heike!

Leider habe ich davon noch nie was gehört, aber es tut mir wirklich leid, dass deine Mutter es nicht geschafft hat.
Sicherlich hat sie schon vorher gewusst, was sie hatte und hat deswegen nichts unternommen oder gesagt.

Ich wünsche dir viel Kraft, vielleicht meldet sich ja noch jemand, der schon mal was gehört hat von einem offenen Karzinom!

Liebe Grüße, Caroline

Engel64
25.03.2006, 22:54
Danke trotzdem dass du geantwortet hast. Vielleicht meldet sich ja doch noch mal jemand. Liebe Grüße Heike

Schnullerbacke
26.03.2006, 01:43
Hallo Heike
Es ist schrecklich das auch Deine Mutter gehen musste.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir das gleiche meinen. Meine Schwägerin hatte Brustkrebs. Sie wusste nichts. Bis ihr eines morgens unter der Dusche bemerkte das etwas nicht stimmte.
Ihre Brustwarze war verformt, sie kippte praktisch um ( schlecht zu beschreiben ). 1/4 des Warzenvorhof war auf einmal eine offene Wunde.Bei ihr gin der Tumor auch bis zur Schulter.( wurde mit Kobalt Bestrahlt)
Innerhalb 2Tg. wurde sie operiert.Die Brust wurde entfernt und anschließend bekam sie das ganze Programm.
Beantwortet das Deine Frage :confused:

Alles Liebe Sylvia

Engel64
26.03.2006, 08:17
Liebe Sylvia, ist wohl ähnlich. Der Tumor meiner Mama war so riesig, dass er wahrscheinlich deswegen aufgebrochen ist. Nur ihr Allgemeinzustand war plötzlich so schlecht (Wasser, schwaches Herz), dass weder OP noch Chemo oder sonst was möglich gewesen wäre. Ich hatte das vorher auch noch nie gehört. Bei ihr war es unter der Brust auf, ziemlich weit sogar, das hatte die Schwester gesagt, aber ich konnte und wollte mir das nicht ansehen. Ich hätte halt gerne gewusst, wie lange sowas auf sein kann, ich denke, dass doch Schmerzen verursacht hat.
Wie geht es deiner Schwägerin heute? Liebe Grüße Heike

dorothee
26.03.2006, 12:39
Über aufgebrochene Brustkarzinome ann ich nichts sagen , aber auch bei anderen Krebsformen gibt es soetwas. Es kann erst seit ein paar Tagen offen gewesen sein aber auch schon 2-3 Wochen, aber länger glaube ich nicht. Es kannsogar sein, das sie keine Schmerzen hatte . Menschen die so einen Zustand nicht war haben wollen verdrändennicht nur die veränderungen des Gewebes sondern auch die Schmerzen, das heist die schmerzen werden vom gehirn herausgefiltert und gelangen nicht zum bewustsein und werden nicht wargenommen. Außerdem kann es sein, das der tumor die Nervenbahnen geschädigt hat,so das die weiterleitung des schmerzes gar nicht funktioniert und nicht im Gehirn ankommt. bei wirklich starken schmerzen wäre sie doch zum Arzt gegangen oder Ihr hättet bemerkt, das sie sich langsammer und vorsichtiger bewegt um keine schmerzen zu haben.Ich gehe davon aus, das sie kaum schmerzen hatte.Leider hatte sie dann ja schon ein recht weit fortgeschrittenes Karzinom, und die Therapie war nicht mehr möglich. Ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft.
Dorothée

Paloma
26.03.2006, 13:49
Nur für extra starke Nerven !!!!

Nix für schwache Gemüter

Ich gebe Euch mal einen Link, wie ein aufgebrochenes Brustkarzinom aussehen kann.

Dieser Link wurde kürzlich bei einer heißen Diskussion über Lothar ******** im MedF eingestellt:

http://www.ariplex.com/ama/amamicha.htm

Ich war geschockt!!!

Engel64
26.03.2006, 14:56
Danke Dorothee und Paloma für eure Antworten. Der Link hat mich auch ganz schön geschockt. Bei meiner Mama war es unter der Brust aufgebrochen und ich hoffe so, dass sie gar keine großen Schmerzen hatte. Danke Dorothee erleichtert mich schon ungemein.
Heike

susaloh
26.03.2006, 18:26
Ich habe es mir vorher gut überlegt, mir dann aber die Bilder ganz bewusst angeschaut. Ja, das ist es wohl, was uns dank moderner Medizin erspart bleibt. Ich staune und bin noch dankbarer als ich es sowieso schon war.

Susaloh

Schnullerbacke
26.03.2006, 23:50
Hallo Heike

Ich war ganz schön geschockt als ich die Bilder sah.
Bei meiner Schwägerin sah es nicht ganz so schlimm aus. Es war nur insgesmt 3 tg. von der Veränderung bis zur OP.
Leider hat sie noch Leberkrebs bekommen.
An der Leber wurde 3x operiert, Künstliches Koma usw.
es ging ihr 2 Jahre gut. Dann bekam sie Lungenkrebs.
alles in allem hat sie mit meinem Bruder 8 jahre gekämpft. Als sie mit 44 J. starb.
Hätten sie nicht soviel getan,es ging bis Amerika, hätte mein Bruder seine Frau viel eher verloren.
Es sind nun einige Jahre ins Land gezogen doch er vermißt sie noch heute.

Alles Liebe
Sylvia

floh01
27.03.2006, 07:02
Uhhhh ,
das hört sich nach meiner Mutter an.....
Sie wußte ganz genau das es nur Brustkrebs sein kann als die Brustwarze abfiel und sie eine offene Stelle bekam !
Aber sie hat nichts gesagt und wollte nicht zum Arzt.......erst als sie vor Rückenschmerzen nicht mehr aus dem Bett kam hat sie es uns erzählt !
Natürlich haben wir sie dann überredet ins Krankenhaus zu gehen wegen den Schmerzen .
Das war im Juni 05 und uns wurde im beisein meiner Mutter gesagt das damit nur noch palliativ was möglich ist....knallhart .
Sie wurde noch bestrahlt , die Brust und Wirbelsäule , im Magen war wohl auch noch was .
Nun sieht es so aus.... sie ist bei uns in der Nähe im Pflegeheim da sie nach der Diagnose im Krankenhaus mit zerfressener Wirbelsäule nicht mehr aufstehen kann . Den linken Arm kann sie nicht mehr bewegen , denke mal das es bis in die Schulter geht . Die Brust ist durch die Bestrahlung weggeschrumpelt . Ach , es ist ein Elend .
Man hatte uns gesagt das es nicht mehr lange geht .Sie hat keine Angst zu sterben ...nur das wie !
Sie hatte jetzt am 21. den 70. Geburtstag und ist ja geistig voll da .
Wie lange sie sich noch quälen muß ......
Sind seit 10 Monaten in seelischem Dauerstreß da wir jeden Tag zu ihr gehen und nicht helfen können :-((

Mensch geht bloß zum Arzt !!! Ich verstehe meine Mutter immer noch nicht so ganz.........

Traurige floh

Engel64
27.03.2006, 19:55
Hallo Floh, wahrscheinlich werden wir das nie verstehen, wenn man nicht zum Arzt geht. Meine Mama hatte panische Angst vor Ärzten usw. Mich tröstet nur etwas, dass sie nicht lange leiden musste, aber ich verstehe immer noch nicht, wie kann man sowas alleine austragen und niemandem etwas sagen? Sie hätte heute ihren 61. Geburtstag, sie hat so schöne BLumen auf ihr Grab bekommen, wie hätte sie sich über die Blumen gefreut! Es tut mir sehr leid mit deiner Mama, ich kann das voll nachempfinden, die paar Tage im Krankenhaus waren für mich auch der Horror, sie lag da und ich konnte nichts für sie tun. Viel Kraft für dich. Heike

floh01
28.03.2006, 08:05
Hallo ,
ich weiß auch nicht wie man das allein mit sich rumträgt......wenn die Brust dann schon sooo aussieht kann man sich denken das es schlimm ausgehen kann ( und warscheinlich ist es dann immer zu spät ) .
Meine Mutter sagt das sie sich geschämt !? hat zum Arzt zu gehen......ist es die Generation oder was ?
Sie war ja auch noch nie wegen irgendwas im Krankenhaus .... und dann vor 5 Jahren hatte sie eine schwere Darm OP..... auch zu spät gegangen .
War kein Krebs , hat aber künstlichen Darmausgang bekommen . Da haben die Ärzte schon gesagt in der Brust wär was und sie soll dann wiederkommen um es abzuklären .
Wir haben davon nichts gewußt......
Mensch.....mit der Zeit jezt wo sie so erzählt.....kann ich sie schon etwas verstehen..aber....diese Angst die ganze Zeit hätte mich doch verrückt gemacht . Sie sagt das Ding in der Brust ist seit ca. 1 Jahr gewachsen .
Sie hat sich immer krumm gehalten und sich auch bis auf die lezte Woche zu Hause nicht vor meinem Vater ausgezogen . Er hats dann zufällig gesehen... die Brust war riesig !
Sie wollts so lang wie möglich verstecken . Sie sagt : Ich weiß das ich wenn ich ins Krankenhaus muß nicht mehr nach Hause komme !
Und es war ja so....weil es ging nicht anders ! Mein Vater wird 80 und ist schwerhörig...wir haben Familie und sind nicht ganztags bzw. nachts verfügbar .
Da sie wegen der Wirbelsäule nicht mehr aus dem Bett kommt haben wir uns hier für ein Alten / Pflegeheim entschieden wo sie jederzeit nach Hilfe klingeln kann...es ist sehr schwer für sie . Besonders Bilder die wir zum Frühling von ihrem geliebten Garten gemacht haben...
Ohhh....wollte nicht soo viel schreiben , aber wenn man einmal anfängt zu tippen....

Ich weiß nicht was schlimmer ist......wenns schnellgeht oder das ewige abschiednehmen ohne Hoffnung :-((

floh

Magdalena Baumeister
28.03.2006, 09:36
Hallo Floh,

ich weiß gar nicht recht, was ich sagen soll? Es muß für Euch wirklich furchtbar sein, der Mutter nicht mehr helfen zu können und zu wissen,
daß ihr hätte geholfen werden können, wenn sie rechtzeitig zur OP
dmals gegangen wäre. Aber Du hast recht, wahrscheinlich ist es doch
eine Generationssache, daß sie sich geschämt hat und deshalb nicht
zum Arzt gegangen ist!!!!
Ich hoffe für Deine Mutter, daß sie im Endstadium nicht solch grausame Schmerzen leiden muß und dann doch in Frieden und ohne Schmerzen
gehen darf. Jeder Tag ohne Leiden wäre ein Segen für sie und für Euch
ein bißchen Trost.

Ich drück' Dich mal ganz fest und wünsche Euch allen viel Kraft und Deiner Mutter einen schmerzlosen Heimgang.

Engel64
28.03.2006, 10:54
Hallo Floh, vielleicht ist es ja wirklich ein Generationsproblem. Meine Mama hat es auch vermieden, sich vor jemandem auszuziehen. Bei ihr war es noch die Panik vor Ärzten usw. Es ging dann den Tag, als wir sie ins Krankenhaus gebracht haben, wirklich nicht mehr, aber sie wollte es immer noch nicht zugeben. Wir sollten uns nicht so verrückt machen, hat sie gesagt. Ich habe mir dann im Krankenhaus auch gewünscht, dass sie nicht lange leiden muss, weil es keine Hoffnung mehr gab. Das ist so schlimm, wenn man daneben sitzt und nicht helfen kann. Ich wünsche dir alle Kraft der Welt! Heike

Rubbelmaus
28.03.2006, 19:01
Bei meiner Großmutter war es so ähnlich.

Sie hatte nachher auch eine riesige Brust, die aussah wie eine Riesenapfelsine. Durch Zufall hat meine Tante dann mal die Brust gesehen und sie gleich in Krankenhaus gefahren. Auch meine Oma hatte sich geschämt, einem fremden Mann ihre Brust zu zeigen. Sie bekam eine Ablatio und viele schlimme Bestrahlungen. Ihre Haut war nachher völlig schwarz verbrannt davon. Es war so schrecklich, sie so leiden zu sehen. Nur das war vor 30 Jahren und ich hätte nicht gedacht, dass heute Frauen auch noch so reagieren.

Ich hatte schon immer panische Angst vor Brustkrebs, da ich immer an den Leidenweg meiner Oma denken musste. Deshalb bin ich immer supergenau zur Kontrolle gegangen. Und was ist mir passiert? Mein BK wurde über 2 1/2 Jahre trotz Untersuchungen nicht entdeckt. Erst als bei einem Ultraschall die befallenen Lymphen entdeckt wurden, war klar, dass auch ich BK bekommen hatte. Selbst da sah man auf der Mammografie immer noch nichts, trotzdem der Primärtumor 8 cm gross war und schon Metas gestreut hatte. Der Tumor hatte sich im Milchkanal unter der Brustwarze entwickelt und war auf keiner Aufnahme zu sehen.

Ihr seht, es gibt auch keine Garantie wenn man regelmässig alle empfohlene Untersuchungen macht.

Grüsse
Rubbelmaus

Engel64
28.03.2006, 19:14
Hallo Rubbelmaus, das ist ja auch schlimm, hätte nie gedacht, dass
es trotz moderner Medizin noch vorkommt, dass sowas nicht entdeckt wird. Ich hatte schon zweimal einen Knoten, war aber jedesmal gutartig, aber durch meine Mama bin ich ja nun sozusagen "vorbelastet". Wie geht es dir heute??? Heike

Biggi
28.03.2006, 20:24
Hallo,

wenn ich das hier alles so lese, bin ich heilfroh, dass mein Brustkrebs in einem sehr frühen Stadium entdeckt wurde. Und das auch nur, weil ich schon vor Ausbruch der Krankheit regelmaßig zur Mammografie gegangen bin.
Wenn ich mir Rubbelmaus' Geschichte dagegen lese, denke ich, dass ich auch eine große Portion Glück hatte.

Es tut mir sehr leid, wie nahe Euch Töchtern das Schicksal Eurer Mütter geht und Ihr tatenlos zusehen müßt, weil nun alles zu spät ist.
Hoffentlich seid Ihr nun schlauer und habt aus dem Krankheitsverlauf Eurer Mütter gelernt!!!
Ich wünsche Euch alles Gute für die Zukunft.

Norma
29.03.2006, 00:03
Hallo ihr,

ich kenne dieses Problem von meiner Tante...sie wurde 65 Jahre alt...

Ich weiß nicht, warum es manche Frauen nicht schaffen, einen Arzt aufzusuchen. Ich habe es sogar mit einer Ärztin versucht; keine Chance, sie wollte weder zum Arzt gehen noch eine Ärztin sehen. :-(

Ein Generationsproblem? Mhh...vielleicht.
Aber ich denke, es kommen da mächtig viele andere Dinge noch hinzu. Ich zum Beispiel habe es nie verstanden, warum mein Onkel nicht in der Lage war, seiner Frau Mut zuzusprechen; sie sozusagen "an die Hand zu nehmen". Stattdessen hörte ich nur: "Wenn sie krank ist, soll sie zum Arzt gehen." *Toll* :-(
Und dann die Kinder: sie haben den Verfall hautnah mitbekommen und doch nicht verstanden, dass ihre Mama nicht mehr lange zu leben hat.

Ich wurde sogar aufs Schärfste angegriffen, als ich einmal Tacheles geredet habe und...wurde für verrückt erklärt. Ihre Mama und sterben....NIE. :-(

Ich denke, dass solche Frauen durchaus wissen, dass da etwas mit ihrem Körper passiert. Und dass dieses "Etwas" nicht harmlos sein kann.
Und dann setzt da ein Mechanismus aus Verdrängung ein, dazu die panische Angst vor Ärzten und vielleicht auch vor den Therapien. Wenn man bedenkt, dass noch vor wenigen Jahrzehnten die Diagnose Krebs einem Todesurteil gleichkam, dann könnten diese Frauen in den "Wahn" (nicht wörtlich genommen) verfallen, dass sie trotz aller Therapien sterben werden. Und wählen dann IHREN eigenen Weg.

Ich denke außerdem, dass solche Frauen letztendlich keine Gründe mehr für ein Überleben sehen, ihre Arbeit auf Erden sehen sie als beendet an und....an ihrer direkten Seite ist keine liebende aber auch kompetente Person, die ein Umdenken möglich machen könnte.

Dies ist natürlich meine eigene Meinung und nicht auf andere solcher traurigen Fälle übertragbar.

Tatsache ist aber, dass die Angehörigen so ein Verhalten nie verstehen werden. Sie bleiben immer mit der Frage nach dem "Warum" zurück. :-(

In stillem Gedenken an eure lieben Verstorbenen und an meine geliebte Tante:
Norma

floh01
29.03.2006, 08:34
Hallo ,
wenn ich das so lese ....es ist wohl alles ein bisschen zutreffend !
Meine Mutter hat mit den Jahren auch komische Ansichten bekommen .
Mein Vater ist es doch Schuld das sie sowas hat und uns 3 Kindern wäre es doch auch egal gewesen .
Ihr gings ja schon lange nicht gut und was haben wir uns den Mund fusselig geredet das sie zum Arzt soll , auch wegen ihrer Knie und Hüfte ( Arthrose ) .
Da hätte sie gefahren werden müssen und war aber zu nix zu bewegen .
Da sie im Krankenhaus immer wieder davon anfing hatten wir natürlich auch einen Riesenkrach ! Ich habe es zulang mit anhören müssen und ich hab da mal wirklich meine Meinung gesagt . Da war sie erst mal beleidigt , hat aber auch wohl mal nachgedacht.......und wenn sie nu wieder anfängt , ist es nicht mehr sooo schlimm . Meinen Vater geht das natürlich auch an die Nieren ,er baut auch rasend schnell ab . Mit 79 ist er auch sehr krank , es interessiert sie herzlich wenig weil ER ja nicht KREBS hat .
Er fährt jeden Tag hin ........und macht und tut alles .
Ich habe meiner Mutter schon gesagt , wenn du ihn jedesmal so fertig machst ,wäre es doch besser wenn er nicht mehr kommt , oder ?
Dann ist sie wieder für eine Weile friedlich . Dieses Gezanke macht mich fertig , ich stehe dazwischen !
Mittlerweile fahre ich 2x die Woche hin und bin am nächsten Tag zu nix zu gebrauchen . Wir haben alles so eingeteilt das sie jeden Tag Besuch hat .
Genug gejammert......es gibt bestimmt viele denenes ebenso geht :-(
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Mal noch ne Frage :
Wenn die Mammografie nichts zeigt , woran habt ihr denn gemerkt das etwas nicht stimmt ?
Hatte vor ca. 4 Jahren auch so einen komischen Knubbel gefühlt ( bevor das mit meiner Mutter !) und war zur Mammografie....da war angeblich nichts zu sehen .
Habs dann auch wieder `vergessen`,weil wenn die sagen da ist nichts......
Dann das mit meiner Mutter .....wollte dann auch zum Frauenarzt ( oh , nach 4 Jahren , kam mir gar nicht sooo lange her ) , aber der war in Rente gegangen .Habe dann gedacht , nimmst du eine Frauenärztin und erzählst das alles . Hmmm , hab ihr auch gesagt der Knubbel ist nicht mehr so wie er mal war .
Sonst so länglich , konnte man gut anfassen , nun ist er oben länglich aber `unten `nicht begrenzt . Habe immer auf dem Bauch geschlafen oder gesonnt , aber in der Brust ist nu ein komisches Gefühl, es `drückt `.
Sie hat abgetastet und alles das gemacht was so eine Frauenärztin normalerweise macht....nach 10 Min. war ich draussen .
Wenn ich das sooo bei euch lese , die meisten haben das doch selbst gefühlt !
Aber wie fühlt sich das an ?
Wie merke ich das was nicht stimmt ?
Dann habe ich auch das Gefühl ich mach mich nun verrückt...wegen meiner Mutter . Wo ich das so gesagt hatte bei der Ärztin....hatte ich so ein Gefühl als würde sie denken ....ach , beginnende Neurose ?!
Ich weiß das ich sie als Frauenärztin nicht mehr nehme .
Ich will aber auch nicht das was `übersehen `wird . Wenn ich das Gefühl hätte der Arzt weiß was er sagt dann ist es kein Thema mehr......aber ich bin auch nicht der Typ der nun von Arzt zu Arzt rennt .
Hmpf .... vielleicht mache ich mich wirklich verrückt ?

Hab nicht immer Zeit was zu schreiben , wenn dann wirds immer länger :-)
Aber ich lese oft.......und mir kommen die Tränen.... ich drück euch alle Daumen das IHR siegt !

floh01

Engel64
31.03.2006, 21:02
Hallo Floh, tut mir sehr leid für dich, kann mir vorstellen wie du dich fühlst, wenn du so dazwischen stehst. Wünsche dir viel Kraft. Liebe Grüße Heike

Ane
06.04.2006, 18:39
Hallo ihr alle,

ich muss Euch sagen, es betrifft nicht nur die "ältere Generation".
Vor ca. 6 Wochen wurde bei meiner Schwester (48) Brustkrebs festgestellt, im fortgeschrittenen Stadium. Sie hat bereits Knochen-, Hirn- und Lungenmetastasen. Ich erzähl Euch mal, wie es überhaupt zur Diagnosestellung kam:
Im Sommer 2005 fing meine Schwester an leicht zu humplen und "schief" zu gehen. Na ja, es fiel natürlich auf und meine Mutter und ich sowie auch andere sprachen Sie darauf an. Sie meinte aber nur, "sie hätte sich wohl verhoben oder wäre umgeknickt". Dieses "Humpeln" wurde aber langsam immer schlimmer. Aber die Antworten waren immer gleich: "Rückenschmerzen vom vielen Sitzen am Schreibtisch", "falsch gelegen", "umgeknickt" etc. Meine Mutter und ich (ich wohne 400 km entfernt) haben Sie immer wieder darauf angesprochen und gesagt, sie sollte doch mal zum Arzt gehen - aber: keine Chance: "So schlimm wäre es ja nun auch nicht!" - war die Antwort. Das ging so bis Anfang Februar 2006. Dann fiel meiner Mutter auf, dass meine Schwester mit der linken Hand ißt (sie ist Rechtshänderin). Nach Rückfrage hieß es dann: "ich weiss auch nicht, irgendwie habe ich keine Kraft in der Hand, wenn es nicht besser wird, muss ich mal zum Arzt gehen!" Das ging dann bis Mitte Februar so. Da war es dann so schlimm, daß sie nicht zur Arbeit fahren konnte (mit dem Auto) und nun gezwungen war, zum Arzt zu gehen wegen der Krankmeldung. Der Orthopäde hat geröngt, aber nichts festgestellt und sie zum Neurologen überwiesen. Der Neurologie hat sie dann direkt zum Kernspin geschickt. Ja, und da kam dann die Diagnose. Meine Mutter und ich sind aus allen Wolken gefallen - aber meine Schwester in dem Moment: völlig cool. Sie wurde dann direkt ins Krankenhaus überwiesen, wo ihr am nächsten Tag die rechte Brust abgenommen wurde. Ich fand das dann sehr schnell und stellte natürlich Fragen. Erst dann erzählte sie mir, dass sie schon vor ca. 3 Jahren einen Knoten in der Brust gefühlt hätte, der dann immer größer geworden und aufgebrochen ist (im Sommer 2005!). Die OP wurde jetzt so schnell gemacht, weil der offene Bereich wohl ca. Handtellergroß war. Ich konnte und kann es eigentlich bis heute nicht glauben, dass sie nicht zum Arzt gegangen ist. Ich hab sie auch gefragt, warum. Jetzt im Nachhinein sagt sie, es war wie ein Teufelskreis: erst den Knoten ertastet; dann die Angst es könnte Krebs sein; nicht zum Arzt gehen - weil solange es nicht sicher ist - kann man es verdrängen und so tun als wäre es was anderes; dann wird der Knoten größer und größer und platzt, die Angst auch und jetzt auch noch die Angst vor der Frage, warum sind sie nicht schon früher gekommen; dann die Lügen vor allen Anderen; usw.
Man muss sich das mal vorstellen: ca. 3 Jahre hat niemand etwas gemerkt. Sie hat ein perfektes Lügengerüst vor sich selbst und vor allen anderen aufgebaut! Einfach aus Angst vor der Wahrheit!
Ich hab dann auch lange mit ihrem Arzt darüber gesprochen und der hat mir erzählt, dass das gar nicht mal so selten vorkommt, dass Frauen erst dann zum Arzt gehen, wenn die Schmerzen unerträglich werden oder so wie bei meiner Schwester sie aufgrund von Krankmeldungen etc. dazu gezwungen sind. Oft ist dann das Karzinom schon aufgebrochen.
Mittlerweile ist meine Schwester in einer Strahlenklinik und wurde am Kopf bestrahlt (Hirnmetastase - deshalb auch der Funktionsausfall des rechten Armes) und wird jetzt am Becken bzw. Oberschenkel bestrahlt (Knochenmetastase - deshalb auch die Schieflage und das Humpeln.

Die Diagnose bzw. Prognose ist eher schlecht. Aber natürlich unterstützen wir sie als Familie so gut es geht und machen ihr auch keine Vorhaltungen o. ä.

Euch habe ich diese kurze Zusammenfassung geschrieben (es waren noch viele andere Dinge, die aber einfach zu lang wären, um sie alle aufzuführen, hier ein paar Stichworte: Vorgeschichte-Vater an Krebs gestorben, Geruch, schwarze weite Kleidung), weil ich denke, es gibt viele verschiedene Motive, nicht zu einem Arzt zu gehen. Man sollte diese Menschen nicht verurteilen!!!

Ich auf jeden Fall liebe meine Schwester, helfe ihr und werde ihr beistehen, egal, warum und weshalb sie nicht zum Arzt gegangen ist.

Euch allen wünsche ich für die Zukunft alles Gute und finde es klasse, dass es dieses Forum gibt. Es hilft ungemein, mit anderen Menschen darüber zu sprechen, die ebenfalls betroffen sind und einen deshalb einfach besser verstehen können.

Liebe Grüße

Ane

Engel64
08.04.2006, 21:32
Hallo Ane, tut mir sehr leid mit deiner Schwester, aber ich denke irgendwie, dass meine Mama ähnlich dachte wie deine Schwester, aber man kann es einfach nicht verstehen. Bei ihr war es leider alles zu spät, Montag abend ins Krankenhaus und Dienstag die erste Diagnose, Samstag ist sie dann schon gestorben. Heute genau vor 9 Wochen! Ich hoffe, sie können deiner Schwester helfen und drücke dir auf jeden Fall die Daumen.
Liebe Grüße Heike