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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : @ Adminsistratoren - Idee: "Ehemalige" stellen sich vor


Babsi1970
18.03.2006, 09:09
Hallo,

beim Lesen des Themas "BK-user" stellen sich vor, kam mir die Idee einen ähnlichen Thread zu eröffnen mit Geheilten BK-Usern. Vielleicht wird das ein schöner Hoffnungsthread für alle Neuen, die sich (wie ich damals) nicht vorstellen können, das dieser ganze Horror auch gut ausgehen kann.

Was haltet ihr davon?

Mache mal einen Anfang:

Ich erhielt meine Diagnose Nov 2003, mit 32 Jahren. T2 G3 N2 Mx, Her2+++ und Hormonpositiv.
Damals glaubte ich nicht, das ich Weihnachten noch erleben könnte, denn ich kannte bislang nur Frauen, die daran jämmerlich gestorben waren (meine Erfahrung war allerdings auch sehr beschränkt)
Aber es kam alles anders, und heute bin ich wieder eine sehr gesunde und lebenslustige junge Frau!

Wie meine Ärzte mir rieten nahm ich Teil an der Gepar-Trio-Studie und begann die Therapie mit 6 Zyclen TAC. Es war die absolute Hölle, aber es hatte sich gelohnt: der Tumor war makroskopisch veschwunden, ich konnte brusterhaltend operiert werden, wo dann noch versprengte Reste gefunden wurden, und klar wurde, das auch 2 LK befallen waren - ich mußte nachoperiert werden. Es folgten 30 Bestrahlungen der gesamten rechten Brust, der Achsel und des Brustbeins.
Meine Ängste waren nun noch größer, denn ich befürchtete jetzt auch noch viele Langzeitschäden von Chemo und Bestrahlung (Eierstöcke kaputt? Lunge verstrahlt? Nervenschädigungen?)
Ich bekam erst Tamoxifen, dann Arimidix, und fühlte mich immer kränker. Ich denke alle die das auch einnehmen, wissen wovon ich rede.
Meine Regel hatte sich schon nach der 1. Chemo verabschiedet, die Hormone waren auf 0. "Frau-Sein" fühlt sich anders an.

Die wichtigste Entscheidung für mich war dann folgende: Lebensqualität statt -quantität, und ich setzte nach langem Hadern und vielen Gesprächen die Tabletten ab.
Und innerhalb von 3 Wochen änderte sich mein Leben und Empfinden radikal, ich fühlte mich richtig lebendig, weiblich und endlich wieder beweglich!

Endlich konnte ich mir vorstellen, nach über einem Jahr wieder in die Arbeit zu gehen (bin ausgerechnet Krankenschwester), was mir dann einen weiteren Schub gab.
Meine Periode kam vorerst sehr unregelmäßig aber dennoch deutlich wieder zurück - das war ein Fest - saß auf der Toilette und hab Rotz und Wasser geheult - scheinbar hatten meine Eierstöcke die Chemo doch überlebt.

Den längsten Ärger hatte ich eigentlich durch die Bestrahlung mit meinem Arm, alle Muskeln und Sehnen waren verkürzt, aber durch regelmäßige Lymphdrainage (sehr zu empfehlen!!!) schon während den Bestrahlungen, anschliesenden ostheopathischen Behandlungen und viel Schwimmen ist das auch wieder in Ordnung gekommen. Ich merke es zwar noch, aber das, und die Narben, sind die einzigen Dinge, die mich noch an meine Erkrankung erinnern.
Meine Brust ist jetzt nach 2 Jahren fast unsichtbar verändert, wer´s nicht weiß sieht´s nicht, ich gehe auch wieder in die Sauna und fühle mich in meinem Körper so richtig wohl. Und irgendwie wird´s immer noch besser....

Ich gehe regelmäßig zur Nachsorge, und die paar Tage jeweil vor dem Termin sind die einzigen, an denen ich ansatzweise in meine alten Ängste zurückfalle, aber nachdem immer alles in Ordnung ist, wird das auch alle 3 Monate besser.

Es war ein langer harter Kampf um mein Leben, aber es hat sich in der Rückschau auf alle Fälle gelohnt, und im Moment arbeite ich mit meinem Mann daran, ein neues Leben in die Welt zu setzen...

Ich hoffe euch allen mit meiner Geschichte ein wenig Mut gemacht zu haben, und wünsche euch alles Gute und viel Kraft,

Eure Babsi

Isabelle
18.03.2006, 09:36
Hallo Babsi,
es freut mich, dass es dir so gut geht, obwohl du fast alle wichtigen Therapien abgelehnt hast.
Auch ich hatte meine Diagnose im Herbst 2003. Ich bin ein sehr positiv denkender Mensch, ich fühle mich ebenfalls gut, aber ich betrachte mich nicht als geheilt. Leider ist es ja (statistisch) so, dass Brustkrebs theoretisch jederzeit wieder auftreten kann und hormonabhängiger BK häufig wieder nach 5 Jahren.
In diesem Sinne sind wir alle hier "Ehemalige" aber ob wir geheilt sind?
Deshalb fände ich es nicht gut, das Wort "geheilt" in die Überschrift einens neuen Threads zu nehmen. Viel besser wäre "Mutmachthread" oder so ähnlich für Frauen, die noch in den Therapien stecken und sich momentan gar nicht vorstellen können, dass es ihnen mit Krebs je wieder so gut gehen kann, wie z. B. uns beiden.
Herzliche Grüße
Isabelle

Babsi1970
18.03.2006, 09:41
Hi Isabelle,

ja, um den Titel kann man sich ja immer noch gedanken machen.
Obwohl, ich fühle mich wirklich geheilt, da muß ich nicht lange überlegen. Aber es geht halt jeder anders damit um, und ich mach´s so, und bin geheilt. Ist doch schön oder?
Vielleicht werde ich ja wieder neu krank - ok, alles ist möglich, aber jetzt bin ich geheilt.

Liebe Grüße, deine Babsi

Heike 1963
18.03.2006, 14:05
Hallo zusammen,

mich stört auch irgendwie das Wort 'geheilt' und ehemalig. Im Laufe meiner Therapie habe ich gelernt, das ist kein Schnupfen, den ich da ausheile. Das ist Krebs und der kann mich jeden Tag wieder in Beschlag nehmen. Er bleibt bis an mein Lebensende allgegenwärtig und da sehe ich mich nicht als geheilt an.

Und mein Loch überm Herzen, die Narben...sie verheilen, aber heilen nie.

Liebe Grüße
Heike

Magdalena Baumeister
18.03.2006, 14:58
Hallo Babsi und alle anderen Mitbetroffenen hier,

ich bin da ganz der Meinung von Isabelle (winke mal rüber zu Dir, huhu!!!)
und Heike, denn auch ich bezeichne mich nicht als geheilt, sondern im Moment nur als gesund, von geheilt würde ich erst nach 15-20 Jahren ohne Rezidiv oder Metastasen sprechen. Dennoch ist es für Dich und Deine Psyche gut, wenn Du das für Dich so sehen kannst, aber wir sollten den Frauen, die noch mitten in den Therapien stecken, nicht vorgaukeln, daß sie bereits nach
2-3 Jahren als geheilt gelten und das solltest Du als Krankenschwester am besten wissen. Jede von uns kann es jeden Tag wieder treffen, obwohl wir
alle hoffen, daß wir von erneuten Rückschlägen verschont bleiben mögen und das wünsche ich Dir, sowie allen unseren Mitstreiterinnen hier von ganzem Herzen, daß wir gesund bleiben mögen und in ca.15-20 Jahren evtl. von
"geheilt" sprechen könnten.

Ich wünsche Dir und allen anderen betroffenen Frauen weiterhin alles Liebe und Gute und

dorothee
18.03.2006, 17:24
Geheilt, ich weis nicht so recht , aber ich fühl mich doch wieder gesund.
November 2003, Sonntag , ein knoten in meiner Brust.Montag Frauenarzt, hält mich für hysterisch, inder Schwangerschaft verändert sich die Brust.Weiß ichja, bin ja auch Ärztin für Allgemeinmedizin , Gut habe ja auch schon milchfluß. Nach dem Ultraschall glaube auch ich an die Galaktozele.Beobachte die Stelle weiter auch Ultraschall im Januar und Februar zeigt kaum veränderung, kaum größenzunahme.Hochzeit im Januar. Freue mich auf die Geburt meines Sohnes im Mai. Plötzlich wird die Sekretion Blutig und es wächst!!! Anfang März in die Uniklinik, bedenkliche Gesichter, sofort rüber zur Mamografie. Beschwehrlich mit dem dicken Bauch nahe genug an das Gerät zu kommen. Die wollen zum Glück nur eine Ebene. Verdammmt, sieht nicht gut aus!! in drei Tagen Feinnadelbiobsie, also muß ich mir frei nehmen. Ich habe mich gerade erst vor einem Jahr als Allgemeinärztin selbstständig gemacht mit einem Kollegen zusammen.Erzälhe meinem Kollegen von der Untersuchung, er kannes kaum glauben.Freitag Punktion, Montag ergebnis, sagen nichts wollen mich morgen sehen, gehe in der Mittagspause hin.
Jetzt zieht es im Bauch auch noch, bei der untersuchung ist der Muttermund schon etwas aufgeweitet, bekomme Cortison zum Lungenreifen bei meinem Kind, Morgen ist aufnahme im Krankenhaus zu op.27.3.2004 meine linke Brust ist weg, aber ich bin noch schwanger , bekomme medikamente gegen die Wehen. T2,G3 N0M?? Multizentrisch, her neg. Hormon neg.

Ich werde auf der Hochzeit meines Sohnes tanzen

, keiner Glaubt mir , das ich wirklich so optimistisch bin alle warten auf den Absturz, ich fühlte mich erstmal vom Tumor befreit, keine Lymphknoten!! Geburtseinleitung in 4 Wochen dann Chemo.
Vaginale Geburt nach Progesterongel, jezt soll noch das Staging kommen bin auf der Entbindungsstation keiner Fühlt sich zustandig für die Anmeldung zu den Untersuchungen, ich werde richtig ekelhaft fordernt frage allle 1-2Stunden wie es jetzt weitergeht, nach 5 Tage entlich Röntgen, Jnochenszinti, Ultraschallabdomen, alles auf einmal, ich kann mich doch nicht vierteilen, aber es läuft endlich. Unser Daniel ist auch völlig gesund in der 36 schwangerschaftswoche geboren.
1.5. erster Tag zu Hause, habe herlich geschlafen war nur 1. fürs Fläschchen drausen einmal hat mein Mannes ihm gegeben. In 2-3 Wochen solldie Chemo sein, der Termin wird mir schriftlich mitgteilt. :megaphon: Hallo ich habe immer noch keinen Termin es ist jetzt fast vier wochen her. Erst habe ich angerufen, dann mein Frauenarzt.Ich wurde einfach vergessen, jetzt wollen sie mich irgendwie noch dazwischen schieben in 3 Tagen.Näturlich erzähle ich dem Oberarzt am telefon von meinem Harnwegsinfekt, soll trotzdem kommen habe ja ein Fieber. Ich bin skeptisch , chemo bei Infekt?
Werde dann auch promt wieder nach dem Nadellegen, Port habe ich nicht, hat mir keiner gesagt, das ich zur Portanlage vor 10 Tagen in der klinik hätte sein sollen. also wieder ein eingeschobener Termin nächste Woche, ach ja aufklären üner die Chemo müsse wir sie ja auch noch. Trotz der versprechens des Oberarztes in eine Studie zu kommen hat hat er nichts in die Wege geleitet, erfahre jetzt erst das entgültig festgelegte Schema FEC6x, ob Strahletherapie anschließen ist immer noch nicht klar . Das erste gespräch deswegen hatte ich schon in der Schwangerschaft eine Woche nach op. Drei Ärzte 3 Meinungen zur Strahlentherapie, Ja Nein Vielleicht, wen sie es wollen. was will ich was soll ich?
Katastrophe 2. Versuch der Chemo, habe immer noch keinen Port, da ich mich dagegen entschieden habe. Riesen aufstand deswegen, wollen Chemo nicht machen setzte mich durch. Erstaunlich gut vertragen, habe Mittags sogar einen Bärenhunger. Nächste Chemo, ja aber nicht hier , ich soll dafür durch die halbe stadt fahren, nur eine halbe stunde von der Klinik, aber mehr als 1 Stunde von meiner Wohnung.
Ich bin völig fertig deswegen, als Kolegin so abgeschoben zu werden, was machen die eigendlich mit Patienten die keine Ahnung von Medizin haben??
Zu hause fällt mir ein Brif ein Hie nur ein paar häuser weiter in der selben Straße hat ein onkologe vor 3 Monaten eine Praxis neu aufgemacht!!
Ich schnappe mir den Kinderwagen und Daniel und kann sofort zum erstgespräch bleiben. Kein Problem die nächste chemo hole ich mir nur ein paar häuser weiter. Habe mich hier sofort wohl gefühlt.Habe mich dann auch noch in einer anderen Klinik über die Bestrahlung informiert und mich dann dagegen entschieden.
Meine Chemos habe ich auch weiter ohne Probleme vertragen, keine übelkeit, habe sogar zuletzt die Medikamente gegen die Übelkeit in den nächsten Tagen danach oft vergessen. Die Haare sin mir ausgefallen.ich habe eine Perrücke getragen. Nach der zweiten chemo bin ich auch wieder arbeiten gegangen. Ich habe das glück, das mich mein Praxispartner und mein Ehemann toll unterstützt haben.
Mein Sohn wird jetzt bald 2 Jahre, ein aufgewechtes gesundes Kind, ich arbeite wieder und nur die Untersuchungen alle 3 Monate machen mir noch Panik bis das Ergebnis da ist. Die Uniklinik kann mir gestohlen bleiben ich habe noch nie von so einer schlechten betreuung erfahren wie da, um alles mußte ich kämfpen.
Aber ich bin und bleibe Optimist.

Ich werde auf der Hochzeit meines Sohnes tanzen!!!

Mareile
19.03.2006, 12:20
Babsi, Heike, Magda, Doro, Lisa ......

hab mal ein wenig in Eurem Forum gestöbert und ich kann niemanden erkennen, bei dem die Sache 5 Jahre oder mehr her ist. Ich wünschte, ich könnte Euren Optimismus hinsichtlich der Heilung von Krebs teilen.
Pessimistisch bin ich zwar auch nicht, aber man weiß doch, daß Brustkrebs mit der heimtückischste aller Krebse ist, weil er selbst nach 12 oder 15 Jahren noch sein Unheil anrichten kann, wenn auch die Gefahr mit den Jahren rapide abnimmt.
Hier im Forum, wie auch in anderen, tummeln sich meist Frisch-Betroffene, die (wie ich) nach mehr Infos suchen, um besser mit dem eigenen Schock fertigwerden zu können.
Kaum eine, die mehr als 3 Jahre "danach" aufzuweisen hat.
Ein großes Plakat beim Arzt, wo ich Chemo machte, geht mir nicht aus dem Sinn. Dort stand in großen Lettern mittig:
KREBS WILL .....
und ganz unten stand, nicht minder groß, der Schreckschuß:
DEIN LEBEN ..... !!
So ist es. Leider. Da hilft es nichts, sich etwas vorzugaukeln, sondern nur eines: sich sehr genau zu beobachten und jedem, auch noch so kleinen Verdacht auf Rezidive, Neubildungen oder Metastasen nachzugehen, koste es, was es wolle.
Wenn wir eines gelernt haben, so ist es:
NUR FRÜHERKENNUNG KANN KREBSWACHSTUM STOPPEN UND VERNICHTEN!

Regina_Beate
19.03.2006, 12:50
Hallo, Zusammen!
Habe die Beiträge mit Interesse gelesen. Nun möchte ich "als alter Hase" meinen Senf dazugeben. Ich denke auch, man muss sich davor hüten, nach 2 - 3 Jaren von "Heilung" zu sprechen. Ich habe seit 13 Jahren Brustkreb (damals war ich 42 Jahre). Die Prognose war gut - sieht man ja, ich lebe immer noch (und sehr gut). Ich hatte aber bereits nach 4 Jahren (ich wähnte mich schon in Sicherheit :rotier: ) das 1. Rezidiv, dann 2003 das 2. Rezidiv (dann erfolgte auf meinen Wunsch die Amputation der linken Brust) und 2004 das 3. Rezidiv. Chemo, 2003 und 2004 Bestrahlungen, AHT alles das hat mich umgehauen. Nach den Therapien kamen dann noch anderee Dinge (Hörsturz, Thrombose am Hals als Strahlenfolge) hinzu. Aber ich liess und lass mich nicht unterkriegen ! Es hat zwar immer länger gedauert, bis ich mich wieder aufrappelte, aber ich hab's jedes Mal geschafft. Im Moment geht es mir super gut - aber geheilt... (das wird wohl nichts mehr). Ist aber auch nicht schlimm ! Ich geniesse jeden Tag ! Kann mich über Kleinigkeiten wie ein Kind freuen und vor allem, ich habe keine Angst vor dem Tod ! Das ist das Wichtigste. Man darf diese Dinge nicht verschweigen und "beiseite schieben" ! Wichtig ist auch, auf seinen Körper Acht zu geben und schnell wieder einzugreifen, wenn man Veränderungen entdeckt. Lieber einmal mehr zum Arzt !! Das was ich mit meinem Beitrag sagen will: Man kann mit Brustkrebs gut leben ! Man muss die Krankheit akzeptieren und nicht als Feind betrachten, sich gut informieren und vor allem reagieren. Meine Devise: Die Strategie meines Krebses kenne ich - er kennt aber noch lange nicht meine ! Ein empfehlenswertes Buch ist: "Wieder gesund werden" von O. Carl Simonton.
Alles Gute für Euch alle und liebe Grüsse
Regina Beate :augendreh

Mareile
19.03.2006, 13:14
habe seit 13 Jahren Brustkreb (damals war ich 42 Jahre)..
bereits nach 4 Jahren das 1. Rezidiv..
2003 das 2. Rezidiv ..
dann erfolgte auf meinen Wunsch die Amputation ..
und 2004 das 3. Rezidiv

frage:

wenn die brust abgenommen wurde in 2003,
wie konnte es dann 1 jahr später erneut zu einem rezidiv kommen?
rezidive sind doch neue, gleichartige brustkrebse an der alten stelle oder?

engelchen
19.03.2006, 14:00
Hallo,
vielleicht macht es euch ein bischen Mut.

meine Op war 1996.
Histologie: teils invasives, teils intraduktales(DCIS,Komedo-Typ,G3)
Mammakarzinom mit Lymphangiosis carcinomatosa
Karzinomgröße: 2,5 cm
Lymphknotensituation: zwei bis 2,2 cm durchmessende Lymphknotenmetastasen des Level 1 bis 2 von 12 Lymphknoten
ein tumorfreier lymphknoten im Level3 von einem Lymphknoten.
Meine Klassifikation: pT2/G2/pN1biv
Grading G2
Proliferattionsparameter: DNA-Zytomerie und Bestimmung des Malignitätsgrades nach Böcking:2.06
Anteil der Profilierenden Zellen 60%
Rezeptorstatus: oestrogenrezeptorpositive Zellen 5%(IRS)
progesteronrezeptorpositive Zellen 60%(IRS)6.
Im August werden es jetzt 10 Jahre ohne Neuerkrankung, bzw. Rezidiv.

Ob ich nun gesund oder geheilt bin, weiß ich nicht. Ich bin nur dankbar für jeden Tag, den ich lebe.

gitti2002
19.03.2006, 15:42
Hallo Mareile,

frage:

wenn die brust abgenommen wurde in 2003,
wie konnte es dann 1 jahr später erneut zu einem rezidiv kommen?
rezidive sind doch neue, gleichartige brustkrebse an der alten stelle oder?

auch nach Brustentfernung kann sich z.B. an der Brustkorbwand ein Rezidiv bilden, das nennt man dann ein Lokalrezidiv, also ein wiederauftreten am gleichen Ort.

Es können aber auch zwei, fünf, zehn - oder sogar noch mehr Jahre - vergangen sein, und dennoch sind plötzlich Metastasen da. Die Brustkrebszellen von einst, die irgendwo im Körper geschlummert haben (sogenannte "dormant cells", schlafende Zellen), sind wieder aufgewacht und wachsen in anderen Organen weiter: in der Lunge, in der Leber, im Gehirn, in den Knochen, manchmal sogar in der Schilddrüse, in der Milz oder in den Eierstöcken.

Das muß nicht bei jedem der Fall sein, kommt aber leider immer wieder vor.

Liebe Grüße,
Gitti

mago01
19.03.2006, 16:19
Hallo Babsi,
ich finde Deine Idee super! Seit über vier Jahren bin ich regelmäßig in diesem Forum. Wenn auch überwiegend nur als stille Leserin. Alles Positive was hier geschrieben worden ist, habe ich aufgesaugt und es hat mir Mut gemacht, mit manchen Situationen klar zu kommen. Im Dezember 2002 hatte ich Ablatio der linken Brust, es folgten Chemo, Bestrahlungen und die Antihormontherapie, obwohl ich Östrogenrezeptor negativ und Progesteronrezeptor schwach positiv war. Heute fühle ich mich auch als geheilt. Das der Krebs immer wieder kommen kann, versteht sich von selbst. Aber darüber nach zu denken, was irgendwann einmal passieren kann, ist sehr müssig und erschwert das heutige Leben. Wenn es doch einmal wieder passieren sollte, werde ich die Kraft finden, es anzunehmen. Ich lebe nach dem Motto, "unser täglich Brot gib uns heute" und nur heute. Wichtig, den heutigen Tag so schön zu erleben und sich nicht zu viele negative Gedanken zu machen über den morgigen Tag. Morgen werde ich wieder über neue Kräfte verfügen um den neuen Tag anzunehmen.
Wünsche Dir Gesundheit, weiterhin positives Denken und viel Liebe.
Martina

Paloma
19.03.2006, 16:40
Hallo Mareille, hallo Ihr anderen,

dann will ich Euch mal etwas mehr Mut machen. Ich hatte meine Diagnose im Oktober 1996, d. h. ich bin jetzt im 10 Jahr ohne Rezidiv und ohne Metas.

Ich kann nur hoffen, dass es so bleibt. Sicher bin ich hin und wieder ängstlich, besonders wenn mich etwas sehr stresst, ob der Krebs vielleicht wiederkommt, aber immer mehr gewinnt der Gedanke die Oberhand, dass ich doch davon gekommen bin und hoffentlich an etwas anderem sterbe als ausgerechnet an BK.

Das wünsche ich uns allen!

Heike 1963
19.03.2006, 16:40
Regina Beate, Du hast die Dinge, für mich, wunderschön auf den Punkt gebracht und sprichst mir aus der Seele!

Mareile Ich mag Frauen, die der Realität in die Augen schauen. Toll geschrieben!

Mit Euch beiden würde ich gern mal einen Kaffee trinken.

Heike

Babsi1970
19.03.2006, 18:47
Hallo Mago,

danke für deine Unterstützung, hab grade gedacht, ich schau doch noch mal rein, obwohl ja so viele Reaktionen kamen, die mir nicht so gefallen haben und mich als naiv und unrealistisch dastellten. Aber egal, soll jeder für sich entscheiden wie gesund er ist. Aber mir drängt sich ja schon der Gedanke auf, das so manch einer seine Krankheit behalten will - jeder wie er mag.

Für "Mareile": ich glaube das du kaum Beiträge von Leuten, die länger als 5 Jahre gesund sind findest, liegt daran daß diese Frauen kaum mehr in die Foren gehen.
Also nicht verzagen Mädels. Wenn ihr nach krebsfreihen "geheilten" (sorry an alle, denen der Begriff sauer aufstösst) Frauen sucht, dann vielleicht doch besser nicht in diesem Forum. Ich kenne einige Ehemalige, die so denken wie ich, aber die haben sich alle aus der "Szene" verabschiedet, was ich nach diesem Erlebnis auch gut verstehen kann. Dachte halt, ich mach mich nicht einfach davon, und vielleicht kann ich ja jemand weiterhelfen mit meiner Geschichte. Bin aber einigen ganz schön auf die Füße getreten, und das war das letzte was ich wollte. Aber kaputt reden lass ich mir meine Geschichte nicht, und werde Forum wieder Forum sein lassen.

Ich grüße alle, die noch an Gesundheit glauben wollen, und auch die, die´s nicht können, aber den anderen ihren Glauben lassen, was ist so schlimm daran?? Es lebt sich wunderbar damit.
Eure Babsi

Rubbelmaus
20.03.2006, 01:39
Also, ich habe mich aus der Szene noch nicht verabschiedet.

Mein Krebs wurde am 5.5.2000 festgestellt. Wenn ihr mehr über mich und meine Behandlung usw. wissen wollt, schaut bitte in dem Thread "BK-User stellen sich vor" auf Seite 1 nach. Da habe ich alles ausführlich geschildert.

Bis jetzt bin ich immer noch rezidiv-und metastasenfrei. Klar die Krankheit ist immer noch präsent, sie ist sozusagen noch im Hinterkopf. Aber ich habe gelernt damit zu leben, aber nicht mehr dafür. Die Angst bei jedem Wehwehchen, dass es eine neuer Krebs sein könnte, ist nicht mehr da. Der Krebs ist nicht mehr mein Lebensinhalt, dafür ist das Leben einfach zu kostbar. Ich freue mich einfach, dass ich lebe!

Rubbelmaus

Heike60
20.03.2006, 08:49
Hallo zusammen,

bei mir begann alles im Januar 1999 - das volle Programm -.
Fühlte mich nach einiger Zeit auch auf der "sicheren" Seite.
Alle redeten davon 5 Jahre sind rum jetzt bist du geheilt -
doch November 2004 der Horror Metastasen in Knochen
und Pleurakarzinose -Lunge - wieder Chemo. Jetzt redet
keiner mehr von geheilt sondern von unheilbar.
Mein Arzt erzählte mir das es ein Irrtum sei das man nach
5 Jahren auf der sicheren Seite ist denn die meisten der
Rückfälle kämen erst zwischen 5 und 10 Jahren nach der
Ersterkrankung.
Also für mich ist die Krebserkrankung niemals als geheilt
anzusehen -
aber jeder denkt anders darüber und wenn jemand meint
für ihn gilt - ich bin geheilt - akzeptiere ich das denn
jeder geht anders mit der Erkrankung um.
Ich wünsche euch allen nur das Beste.

Wamper
20.03.2006, 10:05
Mein Vorschlag: lasst uns eine andere Überschrift wählen und dann unter dem Thread die mutmachenden Krebsverläufe notieren. Meine Geschichte erreicht mittlerweile 8 Seiten und das würde hier sicher den Rahmen sprengen.
Gruß Dorothea (5 Jahre und 2,5 Monate nach der Diagose)

Regina_Beate
20.03.2006, 13:20
Das letzte Rezidiv hatte sich knapp unterhalb des Schlüsselbeines (1/2 cm oberhalb des 2003 bestrahlten Bereiches) gebildet !
Gruss
Regina_Beate

Crazy_kiki
20.03.2006, 13:22
Hallo Mädels!
Ich bin seit Anfang 2004 hier im KK Forum und Chat. Ich war zwischendurch mal in einer KK-Pause...
Doch bin ich immer weiter Mitglied geblieben und werde es auch bleiben, denn ich finde diesen KK einfache Klasse!!!!! Hier habe ich so wundervolle Menschen kennnengelernt und auch Busenfreundinnen gefunden! Hier kann ich Lachen, Weinen, Gedanken austauschen und Informationen und Beratung bekommen, hier fühle ich mich Geborgen und verstanden....
DANKE AN ALLE!!!!:)

Also ich muss sagen dieses Thread ruft bei mir gemischte Gefühle auf...:(

Ich bin 2003 erkrankt, mit 26 Jahren.
Auch meine Geschichte würde hier den Platz sprengen also hier nur die Eckdaten:

- 1.7.2003 zum Gyn Knoten von mir entdeckt, 0,5 cm im Ultraschall, Arzt
meint es sei ein Lipom. Kontrolle nach 3 Monaten geraten.

- 15.9.2003 erneut zum Gyn, wieder Ultraschall und Abtasten, der Brust.
Knoten dann 1,3 cm. Er geht weiter von einem Lipom aus. Erneute
Vorstellung in 3 Monaten geraten, riet auch von Op ab.

- Im November beobachte ich weiteren Wachstum des Knotens und
Schmerzen in der Brust, ich zweifel an der Aussage des Gyn, ging zu einem
anderen Arzt,

- 1.12.2003 Mammographie, eindeutig ein bösartiger Tumor in der re Brust.
Stanzbiobsie wird gemacht

- 2.12.2003 Ergebnis der Stanze: Invasiv duktales MammaCA

- 4.12.2003 brusterhaltende OP, Defektdeckung mittels Latissimus dorsi Plastik
über 4 Std OP.

- einige Tage später der histologische Befund:

Invasiv ductales MammaCa 3,5 x 2,8 x 1,7 cm G2
stark hormonpositiv
Östrogen 60% pos.
Gestagen 80% pos.

4/11 Lymphkonten Metas bis 1,1cm ohne Kapselüberschreitenden Wachstum

Das war für mich ein sehr großer Einschnitt in mein Leben. Doch ich habe und werde weiter kämpfen, nicht nur für mein Leben sonder auch gegen den Arzt.

Ich habe mir immer gesagt ICH WILL LEBEN!!!
Hier kann ich noch die Bücher von Annette Rexrost von Fricks, Und flüster mir vom Leben, und Tanze durch die Tränen empfehlen, mir haben ihre Bücher Mut gemacht.

So habe ich die 6x FEC CHemo und die 30 Bestrahlungen der Brust und der Schlüsselbeinregion recht gut überstanden und mir geht es so auch heute recht gut. Ich befinde mich noch in der AntiHormonTherapie und die wird auch noch eine Weile dauern.
Auch für mich ist die akzeptanz der AHT nicht leicht, doch denke ich das sie mir mein Leben retten oder zumindes verlängern kann, daher fällt es mir schwer Frauen zu verstehen die diese Therapie abbrechen. Doch Ich akzetiere ihre Entscheidung voll, denn jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Ich gehe regelmäßig zu meinen Nachsorgeuntersuchungen und kann auch sagen das die Angst und die Ohnmacht vor den Untersuchungen besser geworden ist, ich kann damit umgehen. Doch weiß ich zum einen weil meine Oma BK hatte weiß nicht genau wann aber so zwischen 40 und 45 Ersterkrankung und Aplatio, dann 10 Jahre nichts und dann die zweite Brust! :eek: Weitere Aplatio! Sie ist schon gestorben...doch nicht an BK, Sicher bin ich mir aber nicht.

Also ist für mich der Begriff "geheilt" nicht so treffen... wenn man doch bedenkt das jeder Mensch immer Krebszellen in sich trägt... Und bei uns als Betroffene! :rolleyes:

Einen Mutmachthread finde ich auch toll!

Doch Sorry Babsi deine Geschichte macht mir keinen Mut sondern ruft in mir eher Sorgen hervor, ob du dich wirklich mit dieser Erkrankung auseinander gesetzt hast, vor allem wenn man bedenkt, und das hat auch Magdalena hier schon richtig gesagt, dass du deine Therapie abgebrochen hast. Es ist wie schon gesagt deine Entscheidung, doch ob du damit den richtigen Optimismus und Mut machst bezweifle ich. Wir sind im gleich Zeitraum erkrankt ... und haben noch nicht einmal die 5 Jahre Heilbewährung hinter uns...


Danke hier noch mal an Isabelle, Heike1963, Magdalena und Mareile eure Worte sind wirklich treffend ich schließe mich denen an.

An Dorothee, Regina_Beate, Engelchen, Paloma und Rubbelmaus möchte ich noch sagen eure Geschichten zeigen zum Teil wie schwer es ist aber sie machen Mut...weiter so...


So ich wünsche euch noch alles Gute :)
Liebe Grüße

Kiki

Gigi
20.03.2006, 13:54
Hallo ihr Lieben,

ich bin Ende 2004 an BK erkrankt und habe nach BET Chemo und Betrahlungen hinter mich gebracht. Ich war wirklich guter Dinge, die Prognose war so gut, und war in euren Augen wahrscheinlich naiv, aber ich war fest der Meinung, gesund zu sein. Den Ausdruck geheilt, das hätte ich zwar für mich nicht verwenden können, aber gesund. Denn ab wann ist jemand der BK hat/hatte gesund. Nie wieder??? Diese Einstellung war mir für mich zu negativ. Ich wollte und will auf alle Fälle gesund werden und leben. Dann Ende 2005 Lokalrezidiv - Ablatio. Und nun wieder Chemo. Eure ganzen realistischen Berichte sind sicherlich richtig, aber ich muss sagen, dass mir das, was ich da lese, ganz wenig Mut macht und mich eher wieder in dieses Loch von Mutlosigkeit und Tränen zieht.
Es muss doch auch Frauen geben, die nicht an BK sterben. Die findet man dann, wie Babsi schon schreibt, vielleicht nicht mehr hier. Ich auf jeden Fall, kann da Babsi nur Recht geben, ich werde weiterhin an der "Illusion" Gesundheit festhalten - anders kann ich das ganze nicht packen.
Liebe Grüße an alle, Gigi

monika becker
20.03.2006, 16:34
hallo ihr lieben,

da kann ich gigi nur recht geben. wenn man nicht daran glaubt wieder gesund zu werden, dann ist "hopfen und malz" verloren. andere menschen sind zuckerkrank - auch das nennt man unheilbar -, das heißt aber noch lange nicht, dass sie schnell sterben. wir sind eben "chronisch krank", das hört sich doch viel positiver an als unheilbar.

think positiv

lieber gruß

monika

zimtstern
21.03.2006, 08:13
Hallo Ihr Lieben,

für mich ist es schwer, so etwas wie "Gesund" oder "Geheilt" zu denken. Das macht die ganze Sache so fest. Wenn ich denke "ich bin gesund", denke ich gleich anschließend "Bin ich jetzt wirklich gesund?" und genauso geht es mir mit "geheilt". Denn der Krebs kann ja wieder kommen, oder auch nicht.

Bei der ersten Ablatio (DCIS links) vor ca. 3 Jahren war es für mich noch recht einfach. Der Krebs war ja noch nicht ausgebrochen, die Brust operiert. Nach der OP fühlte ich mich wieder voll fit. Ich habe noch nicht mal "gesund" oder "geheilt" gedacht, einfach nur, dass jetzt ja erst mal alles weg ist.

Ich bin davon überzeugt, dass ich neben dem Wegschneiden und Behandlung mit Chemo und Bestrahlung auch an meiner Psyche, an meinen Mustern arbeiten muss. Die haben sich schon lange aufgebaut und werden mit OP und Therapie nicht von heute auf morgen weggehen. Ich denke, die Krankheit ist auch ein Ausdruck meiner Psyche.

Nach drei Jahren ist dann die Krankheit erneut ausgebrochen, wieder Ablatio (Tumor 6 cm, rechts). Diesmal ist es nicht so einfach, denn der Krebs ist ja ausgebrochen. 10 Lymphknoten sind befallen. Wenn ich jetzt nach allen Therapien zu mir sage "geheilt" oder "gesund" mache ich mir selbst was vor. Die beiden Begriffe sind für mich sehr dynamisch. Ich denke jetzt lieber "Ich bin auf dem Weg der Gesundung oder Heilung. Ich werde daran arbeiten. Der Krebs kann wiederkommen oder nicht." Es gibt mir sehr viel Kraft, etwas tun zu können. Aber ich verstehe alle, die zu sich sagen "Ich bin jetzt gesund" oder "Ich bin jetzt geheilt". Jeder braucht seine eigene Strategie, um mit dem Krebs fertig zu werden.

Ich wünsche Euch allen Glück, dass der Krebs nicht wieder kommt. Möget Ihr noch viele viele Jahre krebsfrei leben! Das wünsche ich Euch von ganzem Herzen!

Liebe Grüße
Andrea
:1luvu:

Brigitte H.
21.03.2006, 08:57
Guten Morgen,

August 2000 wurde bei mir BK festgestellt. Brusterhaltende OP, Bestrahlung, 5 Jahre Tamoxifen und jetzt Femara. Vorbeugend nehme ich seit 2,5 Jahren Bonefos (Bisphosphonate).

Als geheilt betrachte ich mich nicht. Es geht mir gut außer den massiven Wechseljahrbeschwerden - aber an die habe ich mich in all den Jahren gewöhnt obwohl sie sehr unangenehm sind.

Da ich einige Frauen kenne, die nach 6, 7 8, und mehr Jahren wieder erkrankt sind - habe auch ich immer noch Angst.

Liebe Grüße
Brigitte H.

birgitmh
21.03.2006, 09:31
Hallo,

die Idee mit dem thread ist nicht schlecht, aber der Titel???
Was heißt "Ehemalige"? Meine BK-Betroffenheit ist doch nicht vorbei und nach 2,3,4, Jahren befindet man/frau sich auch immer noch in der Zeit der Heilungsbewährung.
Vielleicht wäre sinnvoller "Langzeitüberlebende". Die Frage ist allerdings, ob sich von denen hier auch häufiger welche tummeln.
Und die Zugangsberechtigung???
Auch die Frage, wer sich hier äußern sollte, scheint eine schwierige zu sein: was z.B. sind "mutmachende Krebsverläufe"? Für mich ist z.B. u.a. mutmachend von Betroffenen zu lesen und zu hören, die trotz immer wieder auflebender Krebserkrankung eine gute Lebensqualität über JAhre haben, die eine der Situation entsprechende Einstellung zu vielen Dingen in Ihrem Leben entwickelt haben, ...

Gruß von birgit

Magdalena Baumeister
21.03.2006, 10:20
Hallo birgitmh und alle anderen Mädels hier,

ich finde den Titel auch nicht gut gewählt, denn, wie Du schon sagtest, tummeln sich hier mit aller Wahrscheinlichkeit keine "Langzeitüberlebende", denn die sind längst wieder zur normalen Tagesordnung übergegangen und das ist auch gut so.
Aber ich kann Dir aus dem Thread "Villa Sonnenschein" einige Mädels nennen, die trotz wiederkehrender Erkrankung und Dauerchemo ihren Humor und ihre Lebensenergie nicht verloren haben und uns allen nur als "Vorbild" dienen
können.
Das sind die "Mädels" Renate2, Heike60 und Margrit und für mich sind sie ein gutes Beispiel, wie man trotz mancher Rückschläge seine Krankheit annehmen und bewältigen kann. Meine Hochachtung vor diesen Frauen, die mir immer wieder zeigen, daß jeder Tag lebenswert ist, auch wenn man als "unheilbar"
abgestempelt ist. "Chronisch krank" erscheint mir bei Krebs als äußerst unpassend, da ich wie Heike der Meinung bin, daß es sich bei uns nicht um einen chronischen Schnupfen handelt.

Ich versteh nur auch nicht, was die Überschrift dieses Threads mit den Administratoren zu tun haben soll?

Euch allen und auch mir wünsche ich, daß uns die Krankheit nie mehr einholen möge und wir unseren Humor nicht verlieren.

monika becker
21.03.2006, 10:59
hallo magdalena,

da muss ich aber vielleicht mal was richtig stellen. nicht nur bei schnupfen sagt man "chronisch krank". unter diesen begriff fallen auch menschen, die rheuma, alzheimer, aids und so weiter haben und ich glaube, dass manche von diesen menschen auch nicht viel besser dran sind als wir. versteh dies bitte nicht als kritik.

liebe grüße

monika

Mice
22.03.2006, 15:29
Hallo,

da ich keine "Ehemalige" bin, wie auch immer man diesen Begriff nun einordnen will, wollte ich hier nicht schreiben, um niemandem seine Illusionen zu nehmen. Habe diesen Thread aber mit Interesse verfolgt und will jetzt aufgrund der entstandenen Diskussion doch mal meine Erfahrungen dazu schreiben.

Nach Erstdiagnose Ende 2001, der folgenden Chemo und 2 OPs war bei Antritt der AHB auch meine Ansicht, ich habe es geschafft, ich habe den Krebs besiegt. In der AHB geriet ich an eine "nette" Psychologin, die mir diese Illusion gleich wieder genommen hat, indem sie sagte, das könne man bei meinem Krebs nicht sagen wegen meines Alters und der Wachstumsfaktoren. Die Ärztin dort hat dann auch das gleiche gesagt. Ich war ziemlich fertig......
Als dann die ersten Metas kamen, meinte mein Onkologe hier, er hätte mir schon bei der Erstdiagnose gesagt, dass ich nicht heilbar wäre. Daran konnte ich mich nicht erinnern, aber wer will sowas auch hören.
Mittlerweile habe ich mit der Aussage meinen Frieden gemacht und bin trotz oder auch wegen immer neuer "Nackenschläge" froh und dankbar für jeden Tag, den ich erleben darf.

Jeder hat seine eigene Art, mit der Diagnose umzugehen und ich freue mich für alle, die sich die Einstellung, wieder gesund zu sein, so lange wie möglich oder am besten für immer bewahren können. Ich wünschte, man hätte mir damals meine Illusionen nicht so schnell genommen.

Auf der anderen Seite haben es diejenigen, die sich der Realität bewusster sind, vermutlich einfacher, wenn sie doch mal Metas bekommen.

Ich wünsche allen hier alles Gute und so positiven Umgang mit der Krankheit wie möglich, auf welche Art auch immer!

Liebe Grüße, Mony

marion12
28.03.2006, 15:58
...was ist so schlimmes an dem Wort: geheilt ?
Wenn ich mir die Beiträge durchlese, dann geht es irgendwann nur noch um dieses Wort. G E H E I L T.......was ist so falsch daran, dieses Wort auszusprechen? Was ist falsch daran, sich dieses Wort zu sagen?
Die Annahme "geheilt" zu sein, kann doch nicht falsch sein?
Wenn wir es uns alle sagen würden, wer weiß welche Mechanismen in unserem Körper bewegt werden. Warum sind wir da nur so streng mit uns?

Stellt Euch vor so in 3 Jahren, ohne neuen Brustkrebs.
Stellt Euch vor so in 5 Jahren, ohne neuen Brustkrebs.
Stellt Euch vor in 10 Jahren, ohne neuen Brustkrebs.

Was ist schöner ? Mit hängendem Köpfchen all die Jahre rum zu laufen : Nein ich bin nicht geheilt! Nein ! Noch lange nicht! Es kann jederzeit wiederkommen!
Ich geheilt? Um Gottes Willen wo denkst du hin...."

Oder ist es nicht schöner, zu denken nach all der Chemo, den Bestrahlungen, der Op nicht zu vergessen: ich bin geheilt. Wer verbietet das in uns?
Was muß man tun, um es sich zu erlauben? Einfach so! Ist doch scheiß egal ob es stimmt. Wenn es einem gut tut kann es nur richtig sein!

Liebe, liebe Grüße !

monika becker
28.03.2006, 16:24
Liebe Marion,

ich denke eigentlich genau so, wie du. Ich hoffe natürlich auch, nach meiner Chemo (wie schon mal vor 2 Jahren) geheilt zu sein. Aber das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Es gibt Menschen, die nach einer Diagnose sehr lange deprimiert sind und nicht so recht in "die Pötte" kommen. Ich bin immer nur für 1-2 Tage down gewesen und habe mal richtig geheult (meistens unter Ausschluß der Öffentlichkeit). Dann habe ich mich aufgerappelt und gedacht: So, das packst du jetzt auch noch. Das ist wie mit dem halbvollen und dem halbleeren Glas. Mein Glas ist halbvoll; aber ich weiß auch, das es irgenwann mal leer sein wird. Es ist für Viele nicht einfach so positiv zu denken, wie wir das tun. Aber ich denke, für uns ist es ganz wichtig und gehört auch zum Heilungsprozess.

Viele liebe Grüße

Monika