Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich bekomme mein Leben nicht mehr richtig auf die Reihe
Es ist jetzt über 4 Jahre her, dass ich die Diagnose *Darmkrebs* erhielt. Trotz gegenteiliger Vorhersage konnte der immer noch sehr große Tumor nach einer vorhergegangenen Chemo total entfernt werden. Mir ging's richtig gut!
Dann kam nach 2 Jahren der Hammer: eine einzelne Lebermetastase. Sie konnte operativ entfernt werden, doch seitdem geht es mir psychisch gar nicht mehr gut.
Ich warte immer auf die nächste Kontrolle (meine Onkologin macht sie immer noch vierteljährlich) um dann, frei von Sorgen, wieder anfangen zu leben, richtig zu leben. Weiß selbst nicht genau, was ich mit dem *richtig* meine.
Doch kaum ist die Kontrolluntersuchung vorbei, steht ja schon die nächste bevor und ich verschiebe, das *richtige* Leben wieder bis zum nächsten mal usw.
Ich habe das Gefühl, die letzten zwei Jahre gar nicht gelebt zu haben. Es war doch immer ein *Wartezustand*. Ich weiß, rein wissensmäßig sehr gut, dass *Leben* in der Gegenwart stattfindet, aber ich schaffe es einfach nicht, das auch zu genießen.
Geht es jemand so wie mir, oder vielleicht hat ja der eine oder andere einen Tipp für mich? :embarasse
Hallo LaLuna,
Logisch können wir alles prima wegstecken, alles prima erklären, doch was unsere Gefühle mit uns anstellen, da sind wir oft einfach nur machtlos.
Die Medien suggerieren durch ihre Geschichten, daß nach dem Krebs das Leben wieder anfängt, bzw. man/frau "anders" lebt. Aber was ist anders? Daß ich für kurze Zeit die Blumen mehr wahrnehme, daß Lebenslust sich auf Knopfdruck einstellt?
LaLuna, es ist knochenharte Arbeit, zuerst das Gewesene zu verarbeiten, zu lernen es nicht mehr den Mittelpunkt unseres täglichen Lebens werden lassen. Nicht nur ganz weit nach hinten in ein Stübchen stecken, verdrängen bis die nächste Nachsorge ansteht. In dieser Zeit stehen wir alle unter Hochspannung.
Hast du gute Freunde, mit denen du ganz offen und ehrlich über das "Warten" auf das neue Leben reden kannst? Wo ihr gemeinsam ergründet, was dich abhält, woher deine innere Angst für eine angenehmere Zukunft kommt?
Falls nicht, könnten dir vielleicht ein paar Sitzungen bei einem Psychoonkologen helfen. Wenn du weißt, was dich zurückhält, gelingt es dir eventuell dann auch wieder von alleine nach vorne zu schauen und zu gehen?
Wie bist du seither deine Hürden angegangen und mit ihnen umgegangen?
Wenn ich eine innere Blockade spüre, setze ich mich immer mit 2 Blatt (oder mehr) Papier hin. Mache mir sogenannte Pro- und Kontralisten, z.B. was passiert wenn ich über meine Schwellen springe, und was passiert, wenn ich alles so weiterlaufen lasse. Oftmals erkenne ich daraus, wo der Hase vergraben liegt, wovor ich evtl. Angst habe und warum.
Ich hoffe, dir einige Anregungen gegeben zu haben und sie dir vielleicht eine neue Türe öffnen können. :knuddel:
Danke, Jutta, dass du zu diesem schwierigem Thema geschrieben hast.
Mich wundert ehrlich gesagt überhaupt, dass in diesem Bereich so wenig geschrieben wird, als würden die meisten außer mir ihre Erkrankung gut auf die Reihe bekommen.
Aber ich glaube das nicht! Ich glaube, dass viele Leute ähnliche Probleme haben und sich nur nicht trauen es auszusprechen. Oder solche Gedanken gar nicht zulassen.
Leider wohne ich auf dem Land (Richtung Chiemsee) und habe bis heute keinen Psychoonkologen gefunden. Wahrscheinlich geht es mir noch zu gut, sonst hätte ich der Suche sicherlich größeren Platz eingeräumt.
Mit einer Freundin habe ich darüber gesprochen und mit meinem Mann. Sie verstehen mich zwar beide, können es aber logischerweise nicht ganz nachvollziehen. Beide meinen auch, ich sollte mir Hilfe holen, weil das ein schwierigeres Problem sei.
Ich versuche die Dinge immer so auf die Reihe bekommen: ich tue so, als würde mir eine gute Freundin *mein* Problem erzählen. Was würde ich ihr raten??? Ich denke, dass sie kleine Schritte gehen soll, so Tag für Tag. Ohne die Zukunft ganz aus den Augen zu verlieren.
Das ist mir klargeworden, als ich fertig mit meinem ersten Posting war und das versuche ich jetzt zu leben. Ein bißchen leichter ist mir schon geworden.....
Liebe LaLuna, auch mir geht's nicht gut, ich kenne nicht viele, bzw. keinen, der nach der krebsdiagnose ein erfüllteres leben hat. Natürlich schaut man sich die natur etwas anders an, natürlich spricht man etwas anders mit den menschen - bis man schweigt.
Ich glaube, dass die geschichte vom "erfüllteren leben danach" im positiven sinn als trost, im negativen sinn als "selber schuld" in die welt gesetzt wurde.
Wer nicht sein essen auf mikro/makro umgestellt, seine lebenseinstellung positiviert, seine chakren gesäubert, nicht die vielen bücher gelesen, nicht die gesamte schulmedizinische pallette und danach die alternativen angebote zur gänze konsumiert hat, der hat - so die nicht betroffenen auf der anderen seite - selbst schuld. Ich habe auch geglaubt, ich bin ein versager weil ich die welt nun nicht mit anderen augen sehen kann. So ist es aber nicht. Ich werde nie vergessen wie ein krebskranker schauspieler zermürbt im fernsehen sagte "sogar den krebs sind's mir zu neidig". Bitte suche nicht die glücklichen kranken - suche dein glück, deinen inneren frieden, da hast du oder wir alle viel zu tun. :raucht: sywal
Jutta F.
01.04.2006, 22:50
Hallo Manolo Madeileno,
würden Sie bitte damit aufhören hier in sämtliche Threads Ihre Werbung
einzusetzen.
Ich glaube nicht, daß hier die richtige Plattform für Eigenwerbung ist !!!
Danke
Jutta F.
sonne692001
02.04.2006, 14:53
hallo sywal,
ich finde deine worte sehr tröstlich. auch ich habe diesen erkenntnisschritt getan. mir ging es so: habe ALLES getan um gesund zu werden von alternativ-medizin über visualisierung bis hin zum täglichem liegen im magnetfeld. stets hatte ich das gefühl: ich habe nur nicht die richtige einstellung; wer gedanklich wie ich seine beerdigung plant darf sich nicht wundern, wenn er nicht gesund wird etc.
irgendwann, nach dem 3ten rückfall habe ich bemerkt, dass das alles glaubenssätze anderer sind - und nicht meine eigenen.
heute gehe ich einen ganz individuellen weg, habe die angst vor dem tod (nicht die vor dem sterben verloren) und finde mich heute reicher, weil ich verinnerlicht habe, was endlichkeit bedeutet. ich bin dankbar, weil ich mich noch bewegen kann und wenig schmerzen habe. und weil ich nicht, wie meine cousine mit 16 jahren plötzlich aus dem leben gerissen wurde, sondern diese erfahrung mache.
das gerede, das leben nach oder gar mit krebs sein wertvoller finde ich quatsch. liebend gern würde ich auf meine weisheiten verzichten und wieder ein unbeschwertes leben führen, würde heiraten und kinder bekommen.
Ihr könnt euch garnicht vorstellen, wie gut mir Eure Worte getan haben!!!
Besonders, dass endlich mal jemand ausspricht, dass man mit oder nach Krebs KEIN erfüllteres Leben hat, sondern Todesangst. Auch die Worte*du musst kämpfen* kann ja nicht nur ich nicht mehr hören!
Ich habe Angst vor dem Tod, nicht vorm sterben. Ich bin doch so neugierig und will noch so viel erleben und erfahren! Ich habe leider schon einige Menschen (es sind außer zweien alle übrigen), die ich durch die Krankheit kennengelernt habe, sterben sehen und weiß, dass das nicht das Problem ist.
Ich gehe jetzt Tag für Tag voran und kann sagen, die letzten vier Tage waren wirklich schön....und das genügt mir.
Liebe LaLuna,
das ist der richtige Anfang. Langsam anfangen, kleine Schrittchen und kleine Ziele. Wir haben das Laufen auch nicht an einem Tag geschafft, also sollte das Leben danach ebenfalls Schritt für Schritt beginnen.
Nur eines habe ich mit großem und hurtigem Aufwand betrieben, all das aus meinem Leben zu entfernen, was mir nicht gut tat. Alles andere dauerte, und zuerst mußte ich lernen Geduld zu haben. Geduld mit mir selbst, zu lernen, daß ein Berg nicht in einem Atemzug erklommen werden kann. Daß ich immer wieder stehen bleiben muß, zurückblicken was ich schon geleistet habe, nach vorne schauen, auf das, was mich noch auf meinem Wege erwartet.
Es ist ein schwieriges Thema, und viele Menschen können, wie du gesagt, nicht darüber sprechen, oder wollen es nicht mehr. Doch die Angst sollte immer ein Ventil bekommen, damit sie sich nicht manifestiert und später mit großer Gewalt ausbricht. Ich bin/war auch ein Menschenskind, das dachte alles mit Links und meistens alleine bewältigen zu müssen. Konnte wohl mit meinem Mann darüber reden, aber erst als er selbst an Krebs erkrankte, war so manches für ihn besser nachvollziehbar.
Warum schreibst Du hier nicht einfach weiter? Erzählst von Deinen kleinen Schritten, die Du Dir vornimmst? Es kommen garantiert etliche Antworten, und es ist vielleicht dieser oder jene Gedanken dabei, der Dich anspricht, und den Du für Dich umsetzen kannst?
Hallo LaLuna, Jutta, Sywal,
all das zu entfernen was mir nicht guttut ist mir leider nicht gelungen, anfangs hatte ich auch dieses Ziel ich mußte aber lernen dass dies nicht geht, weil ich meine Umwelt, z.B. meine 4 Kinder nicht entfernen kann und will. Da gibts dann oft Sorgen die größer sind als meine Krankheitssorgen. Auch ist mir klar geworden dass die Angst bleibt so lang ich lebe, höchstens der Umgang damit ist vielleicht einfacher geworden. Es heißt ja nicht umsonst schon in der Bibel : "in der Welt habt ihr Angst, aber seit getrost...." Diesen "Glaubenstrost", den ich nicht sicher habe, d.h. den ich immer wieder neu brauche, hat mir dann doch die Krankheit als "Nebeneffekt" gebracht, ich wurde einfach gezwungen mich mit dem Leiden, sterben und Tod auseinanderzusetzen. Darüber bin ich eigentlich ganz dankbar.....
Gruß
Thomas
Hallo LaLuna,
ich bin schon einige Zeit in diesem Forum.
Zuerst meine Erfahrung, das Deine Zeilen die Normalität bei Krebs wiedergeben, nicht umgekehrt.
Meine Psyche spielte verrückt, das war der Grund warum ich in diesem Forum Austausch suchte.
Gerade über die Ängste bei dieser Krankheit habe ich versucht zu schreiben ( siehe meine Beiträge).
Mich hat der Krebs in eine nicht auszuhaltene emotionale Empfindlichkeit gestürzt. Vonwegen das Leben intensiver erleben, die Blumen schöner blühen sehen. Nichts von dem. Gut, das mag es ja geben, schön für die Betroffenen. Meistens, davon bin ich überzeugt, läuft es so ab wie bei Dir.
Dazu haben mich die anstrengenden Erfahrungen mit den behandelnden Ärzten sehr verunsichert. Bis heute habe ich keine nötige Zuversicht, kein Vertrauen, um mich behandeln zu lassen.
So sehr habe ich den Wunsch in mir selbst stark zu sein, anders wird es nicht gehen. Wie das allerdings zu schaffen wär, habe ich noch nicht entdeckt.
Bei Deiner Suche nach Kraft wünsche ich Dir alles Gute.
Gruss Bernd
Wenn Ihr meint, dass es auch für andere sinnvoll wäre, würde ich sehr gerne bei den Tagebüchern einen Thread aufmachen, wo Leute sich dem *weiterleben mit Krebs* stellen und schildern, wo sie scheitern und was ihnen gut gelingt. Ich muss noch ein bißchen nachdenken, wie ich das aufziehe, aber Euch alle hätte ich nur zu gerne dabei.
Ich melde mich wieder, wenn ich fertig überlegt und das Topic forumliert habe.
Ich bin inzwischen doch wieder zuversichtlich, dass es uns gelingt, die Klippen zu umschiffen, nämlich indem wir uns gegenseitig unser Leben mit Krebs schildern und auf den Überlegungen aufbauen. Ihr merkt sicher, ich schreibe nicht *Kampf gegen den Krebs*, denn ich mag nicht mehr kämpfen, es kostet mich zu viel Energie!
Edit, später: Wenn ich alles etwas durchdacht habe, sage ich hier Bescheid. Ja, neue Eissorte wäre eine Möglichkeit: *Erbeeren mit Sahne* :winke:
Liebe LaLuna!
Deinen Vorschlag mit dem "Thread bei den Tagebüchern" (auch das werd ich noch finden und lernen) finde ich sehr gut, und Topic ist das die neueste Eissorte dieses Sommers? :tongue
"Kampf gegen den Krebs" ist abgedroschen und ich als jahrzehntelange Kriegsgegnerin bin auch nicht bereit gegen meinen Körper einen Kampf/Krieg zu führen.
Die Chemo kommt aus dem 2. Weltkrieg und die 1. 2 Atombomben auf Menschen kennen wohl alle und, durch meine Recherche über gebündelte Ultraschall(chirurgie) erfuhr ich, dass diese vielversprechende Methode auch aus einem kriegerischen Zustand kommt (habe mich aber trotzdem bemüht zu erfahren, ob dies was für meinen "Gast" im Körper ist. Leider nein, dazu braucht es festes Gewebe, meines ist eher flüssig. Diese Auskunft glaube ich auch, weil wohl ein Unterschied zwischen "verbrennen" oder "verdunsten" sein wird. Sonst wär's kein Problem und ich hätt das schon hinter mir).
Es gibt viele Bäume, die uralt werden - obwohl sie Schmarotzer miterhalten müssen. Die Bäume, auf denen die Mistel wachsen. Sie werden trotzdem uralt, im Frühjahr bekommen sie immer wieder frische schöne Blätter. Ich bin überzeugt, dass diese Bäume eine Möglichkeit gefunden haben, in Frieden mit dem Schmarotzer zu kooperieren. Das wäre einmal ein neuer Forschungsansatz!
Ganz spontan fällt mir ein: Kampf gg. Arbeitslosgikeit, K. gg. Abbau des Gesundheitssystems, K. gg. Gentechnik, K. gg. undemokratische Familienverhältnisse, K. gg. Hunger, K. gg. Hochwasser, K.....Was hat's gebracht? :angry: Und die Menschen da draußen werden immer aggressiver!
Nein ich möchte Frieden! Da draußen und in mir.
Werde immer wieder nachsehen, ob Du den Thread bei den Tagebüchern eröffnet hast.
Alles Liebe, schöne Gedanken und wenn Du die Augen schließt wunderschöne Bilder wünscht Dir
sywal :winke:
Liebe LaLuna,
Ich kann dich so gut verstehen, wenn du sagst, "du kämpfst nicht", denn das kostest Kraft. Kraft die wir zum Aufbau für den neuen Tag benötigen, und für viele andere Dinge, um alles was sich im Kopfe dreht zu akzeptieren und eine Türe zu finden, es zu verarbeiten.
Die Aufforderung zum Kämpfen kommt meistens von außerhalb, genauso die Worte "denke positiv", alles Schlagworte. Dennoch meistens nicht so gemeint wie sie klingen, sondern wie ich feststellte, oft nur der Mangel an jenen Worten, die wirklich gesagt werden wollen - gebe dich nicht auf -.
Ich freue mich auf den Thread, denn auch ich habe noch viel zu "wursteln" auf dem Weg. Obwohl ich mir im Laufe der letzten Jahre einigen "Techniken" angeeignet habe.
AndreaF.
05.04.2006, 12:02
Liebe LaLuna,
ich möchte mich bei dir für deine Seite und deine offenen Worte bedanken. Vor ein paar Tagen hab ich sie schon einmal aufgemacht und gleich wieder geschlossen, in der Annahme, dass mich das nicht mehr interessiert, dass ich das hinter mir habe.... Heute lese ich alle Beitrgäe und mir treibt es gerade die Tränen in die Augen und ich merke wie ich wieder einmal dabei war, zu verdrängen um wieder gut zu funktionieren. Und ich merke im Moment wieder einmal, wie wichtig mir beides ist.
Manchmal das Verdrängen um wieder unbeschwerter Leben zu können und manchmal inne zu halten um all das Schwere, die Angst zu spüren und zuzulassen. Für mich sind beide Seiten sehr wichtig.
Meine Erfahrung ist auch, dass nicht nur die Nicht-Betroffenen gute Tipps und Ratschläge geben - oftmals sicherlich aus Mangel an Worten, aus Hilflosigkeit, etc. - sondern auch all die Personen aus dem medizinischen Bereich. Egal ob es die nette Schwester in der Onkologie ist, oder meine eigentlich sehr gute Hausärztin, mir scheint oft als ob sich auch die alle nach meiner vollstädnigen Genesung sehnen würden. Nun, die MedizinerInnen sind ja dazu da, Menschen gesund zu machen und können es vielleicht schlecht aushalten, wenn ihnen dies nicht schnell gelingt.
Was mir oft fehlt, ist der Austausch mit Betroffenen. Ich kenne zwar ein paar aus der Onkologie, allerdings bin ich da mit niemandem näher im Kontakt die ebenfalls an Eiertockkrebs erkrankt ist. Zudem beläuft sich dieser Austausch oft auf die medizinischen Kenntnisse. Wir geben uns gegenseitig Tipps und berichten uns über die aktuellen Beschwerden, über anstehende Untersuchungen etc. Das ist mir ebenfalls sehr wertvoll und ich komnnte da schon gut profitieren.
Einen Austauch über meine psychischen Befindlichkeiten habe ich dort nicht.
Was mir äußerst hilfreich ist, ist meine Therapeutin. Ich hatte das Glück, dass ich bereits vor miener Krebserkrankung in Psychotherapeutischer Behandlung war und ich seither alles rund um die Erkrankung mit ihr besprechen kann. Das tut mir so dermaßen gut, ich weíß nicht, wie ich das alles ohne sie gemeistert hätte. Ich habe einen ganz tollen Mann, viele liebe FreundInnen aber das ist für mich nochmal was ganz anderes. Ich kann mit ihr alles besprechen und das tut mir sehr gut. Sie ist keine Psychoonkologin sondern Psychologin. Sie hatte vor mir ein paar andere Betroffene in Therapie, aber auch wenn sie diese Erfahrung nicht gemacht hätte, wäre sie mir hilfreich gewesen. Sie hat mir viele, viele verschiedene Untersützungen gegeben. Wenns dich interessiert kann ich dir gerne schreiben, welche Unterstützungen ich damit meine.
Den Austausch mit Gleichgesinnten ersetzt es natürlich nicht.
Ich merke gerade, wie gut mir das tut, hier zu schreiben....(drum ists auch so lang geworden....). Meine Tränen sind versiegt.
Ich danke dir und den Anderen nochmals für die Offenheit und fände es gut wenn das weiter ginge, hier oder unter einem anderen Titel.
Andrea
eternity_76
05.04.2006, 14:12
Hallo.
Meine STZT ist jetzt 20 Monate her, und ich bin immer noch "unbrauchbar" ! Es giebt Tage, da bekomme ich mit ach und krach meinen Haushalt und die Kinder gebacken. Obwohl ich meine Anforderungen schwer runter geschraubt habe. Der Bügelberg kann auch schon mal auf eine beachtliche größe anwachsen und ich lass ihn stehen wenn ich nicht kann. Aber so alltägliche Dinge, wie Fenster putzen, Fahrrad fahren usw schaffe ich nur mit mühe. Das ist für mich super depremierend. Ich hatte immer gehofft das ich schneller wieder fit werde. Super ist dann auch, wenn irgendwelche hochleistungs Armleuchter meinen, die Therapie wäre ja schon lange her, also muß ich auch wieder perfekt funktionieren. So wie vorher. Oder, die hat ja schon wieder Haare, dann gehts der auch wieder gut !!!
Hallo??? Warum können nicht betroffene nur so einen schwachsinn von sich geben?? Bis auf meine engsten Freunde und Familie höre ich ständig so einen Mist. Es ist leider wirklich so, man versteht es erst richtig wenn man selbst in so einer Lage war oder ist.
Deshalb finde ich dieses Forum hier auch so wichtig.
Ich habe auch eine Psychologin die mir sehr hilft. Vor allem wenn ich mal wieder dabei bin alles zu verdrängen und mir sage, das war doch alles nicht so schlimm. DOCH WAR ES !!!! UND ES DAUERT IMMER NOCH AN!!
Ich habe beschlossen den thread hier so zu belassen, wie er im Augenblick ist und nicht auf die Tagebuchseite zu gehen.
Mir haben eure Postings auch sehr viel gebracht, wenn ich auch seit gestern wieder im Loch stecke. Gestern hatte ich Schmerzen, nicht die üblichen Krämpfe die ich immer habe und derentwegen ich in der Schmerztherapie stecke, sondern andere, Muskelschmerzen.
Mein Mann (Krankenpfleger) sah sich die Sache an und fragte mich aus und stellte dann fest: *Das sieht aus, als ob sich Dein Narbenbruch ausdehnt.*
Das hat schon wieder gereicht...das auch noch! Obwohl es mir eigentlich schon vorher klar war, stürzte ich wieder mal ab, blieb im Bett mit einer Wärmedecke und pflegte mich ein wenig.
Da ich sowieso nach Ostern zum staging und zur Kontrolle meines Narbenbruchs ins Krankenhaus gehe, erspare ich mir den Arztbesuch, heute ist es auch schon wieder vorbei, aber so richtig *auf* bin ich doch nicht wieder.
Ach ja, dieser thread und meine Überlegungen haben trotzdem einen überaus positiven Effekt: Ich verwöhnte und verwöhne mich und habe deswegen kein schlechtes Gewissen :) !
Hallo ihr lieben.
Bin gestern einmal etwas lauter geworden, was ich sonst tunlichst vermeide.
Mein engster Bekanntkreis weis, dass mir wieder ein dippel am oberschenkel gewachsen ist, und, dass ich diesmal einen chirurgen in der millionenstadt suche. Die letzte Sarkom-OP 2003 war ca. 2 Stunden von meiner wohnung entfernt, bin zur kontrolle mit der bahn gefahren, runtergefallen - gab an der wunde komplikationen.
Am sonntag kam eine liebe nachbarin, fragte kurz wie's mir geht und erzählte sofort von ihren rückenschmerzen. Ich hörte geduldig zu. Dann kam sie mit ihrem anliegen heraus. Ich soll mich mit der hausverwaltung wegen unserer gemeinschaftswaschküche herumärgern. Diesmal habe ich nein gesagt, diesmal kümmere ich mich um mich.
Dann hörte ich von einem guten bekannten, dass lutschtabletten (reines Natrium) bei einem BSDK geholfen haben sollen. Ich wagte es (sinnlos) zu unterbrechen, dass mein tumor am oberschenkel wächst. Am ende stellte sich heraus, das die lutschtabletten beim BSDK auch nicht......
Dann kam meine mutter, für sie habe ich das überspielen von alten platten auf CD übernommen, dass sie wieder ihre musik hören kann. Eine neue nadel für den alten plattenspieler zahlte sich nicht mehr aus. Sie war gut ein halbes jahr nicht mehr bei mir, immer bin ich zu ihr gefahren. Warum kommt sie auf einmal? Na, sie hatte angst um ihre schallplatten, wenn mir was zustösst....
Mein kleiner hund hat sich verändert. Er lässt zur zeit absolut niemanden an mich heran, fängt gleich zu bellen an, schläft genau unter mir, unter meinem bett. Leider sucht er jetzt auch öfter den körperkontakt - und hüpft dabei immer auf meinen fuss. Ein zeichen? Spürt er was? Spürt er, dass da gefahr lauert?
Gestern war ich in einer gruppe, welche sich mit "spontanheilungen" beschäftigt. Ich "glaube zu wissen", dass es so etwas gibt. Bin auf etwas eigenartige weise zu der gruppe gestossen, als der dippel wahrscheinlich schon in mir war, ich ihn aber noch nicht gesehen habe und kein thema war. Als ich mich für das nächste gruppentreffen im vorhinein entschuldigen wollte, bekam ich zu hören, ich brauche nichts zu machen, brauche keine OP. Eine freundin hätte auch einen dippel, aber in der brust, der wäre auch, durch beten, von selbst wieder vergangen.
So da hat es mir gereicht! Ich sagte klar und deutlich:
Solche kommentare sind verzichtbar. Ich glaube zu wissen dass es gott gibt, rede fast täglich mit ihm. Gott hat auch die menschen gemacht, also auch die chirurgen. Und wenn der chirurg, bei dem ich in 14 tagen termin habe kompetent ist, werde ich seine und gottes hilfe in anspruch nehmen. Basta!
Und ..... das tut mir heute noch gut.
Vielleicht hätte ich mich mit den CD's noch schnell tag und nacht beschäftigen, die "gesunde" hausgemeinschaft befriedigen, die lutschtabletten lutschen, den chirurgentermin absagen, freudig erregt das wachstum beobachten und zwischendurch die wohnung auf hochglanz polieren sollen. Dann hätte ich vielleicht vorbildlich mein haus bestellt. Aber diesmal bin ich gerne
der versager sywal
eternity_76
06.04.2006, 14:27
Hallo Sywal.
Bin einem dicken Lächeln auf den Lippen habe ich Deinen Beitrag gelesen, vor allem den letzten Satz.
Leider kenne hier wohl alle dieses "Verhalten" seiner Mitmenschen, aber ein Versager bist Du bei weitem nicht !! Eher jemand der endlich mal an sich denkt und dies auch durchsetzt. WEITER SO!!!! :D
Ich finde es immer wieder erstaunlich, das alle Menschen um mich rum meinen, ich wäre wieder genauso fit wie früher, voll belastbar und immer bereit alles für andere zu tun.
Aber das wachstum meiner Haare hat nichts damit zu tun ob ich meine Fenster wieder alleine putzen kann !! Dummerweise kapieren das die anderen wohl nie..................... :mad:
Man sollte viel öfter den Mut aufbringen mal "NEIN" zu sagen, egal wie die Reaktionen darauf auch ausfallen. Schade nur das die wenigsten so eine ablehnung verstehen, geschweige denn aktzeptieren.
Ich wünsche Dir für Deinen Termin alles Gute und viel Erfolg !!
Liebe Grüße
Sanny :winke:
Reinhild
06.04.2006, 18:10
hallo Sywal,
hallo alle zusammen,
Sywal, du hast das ganz richtig gemacht.
ich konnte dir auch gut nachfühlen.
ich habe aus meiner Krankheit gelernt, dass ich nicht immer für alles zuständig bin, ich schalte häufig bewußt Telefon und Türklingel aus, vielen, z. B. Mitbewohnern, denen ich geholfen habe, haben dies ausgenutzt, so nach dem Motto den kleinen Finger reichen und den ganzen Arm abreißen....
Meinen Bekanntenkreis halte ich auch bewußt klein. Früher war ich ein verschlossenes Nordlicht, habe dran gearbeitet und habe gelernt, auf Leute zuzugehen. Das ist mir auch nicht so gut bekommen. heute dauerts, bis ich wieder was persönliches erzähle.
Von meinen früheren Freunden konnten viele nicht mit der Kranheit umgehen, ich habe mich von denen zurückgezogen, war früher (ich habe seit 13 Jahren mit Zungenrandkarzinom zu tun, ein Tumor `93 und mehrere Rezidive, zuletzt 11/05) für mich sehr schmerzhaft, jetzt habe ich meinen handverlesenen kleinen Freundeskreis und zum Glück einen sehr liebevollen Partner.
aber vieles, was ihr so schreibt, kenne ich auch: ich habe auch infos über Hodenkrebs bekommen, habs aber an der Zunge,und die üblichen Sprüche:"kämpfen" oder lies mal "Krankheit als Weg".....
ansonsten: ich verschiebe nichts mehr. wenn mir was einfällt, wirds schnellstmöglichst umgesetzt,(Urlaubsideen) ich hebe nichts auf für später, ich habe mal ein sehr teures Geschirr geschenkt bekommen, ich benutze es jeden Tag und freu mich dran, ich versuche mehr aus mir zu machen, z. b. nehme ich neuerdings Malunterricht.....von daher versuche ich in allem das positive zu finden,und auf Außenstehende wirke ich häufig erstaunlich gelassen und fröhlich,aber wenn eine Untersuchung ins Haus steht, habe ich eine höllenmäßige Angst und bin fast bei jeder Nachsorge eher da gewesen, als der terminplan verlangte, glücklicherweise habe ich da sehr verständnisvolle Ärzte......
liebe Grüße
Reinhild
Prima, weiter so!!!
Ich habe bald Geburtstag und mein jüngerer Sohn mich will mit Freundin und Kleinkind ( 1 1/2 Jahre, nicht von ihm) für 3 bis 4 Tage besuchen kommen.
Das war wohl auch der Hauptgrund, warum ich mich plötzlich wieder ins Bett legte. Ich konnte nicht absagen.......aber......ich habe abgesagt. Um ihm nicht wehzutun allerdings mit einer trefflichen Ausrede.
Jetzt fahren wir am Sonntag zu ihm und seiner Familie und ich LASSE mich bekochen und wenn ich genug habe, fahre ich wieder nach Hause.
Ich liebe meine 3 erwachsenen Kinder über alles, aber ich habe keine Lust mich von einem Kleinkind, das nicht einmal richtig zu uns gehört 3 Tage auf Trab halten zu lassen. Ganz zu schweigen, was ich da wieder alles herrichten und kochen müsste...............
Ist das schon Egoismus? Ist das gesunder Egoismus? Darf eine Mutter das?
Ja LaLuna, jaaaaa, das darf eine Mutter!!! ;)
Das große Problem von uns Müttern ist, daß wir so schnell unseren Kindern gegenüber ein schlechtes Gewissen bekommen. Meine Jungs sind inzwischen "groß" und leben wohl noch bei oder mit im Haus. Ich habe sehr lange gebraucht auch bei ihnen einen gesunden Egoismus zu entwickeln, und das Wort NEIN ohne Schamesröte zu benützen. Mir geht es nicht besonders gut, und trotzdem meinte ich immer, noch dies oder jenes tun zu müssen. Sie haben harte Jahre hinter sich, die ihnen zum Teil eine unbeschwerte Kind- und Jugendzeit nahmen.
Mein Problem war, daß ich alles von mir bis zur äußersten Grenze forderte, anstatt Stopp zu sagen.
Doch jetzt komme ich endlich einmal an erster Stelle, und wenn ich nicht kann, bleibt auch die Küche kalt. Erstaunlicherweise machen sie sich darüber keinen Kopf, und keiner ist sauer. Sie verstehen es.
Ich gebe aber zu, daß sich doch immer mal wieder etwas schlechtes Gewissen einschleicht, das ich dann bekämpfe. Stelle mir dann immer den "Rockzipfel" vor, der für meine Kids einfach weiter nach oben gerutscht ist, und viel schwerer erreichbar.
LaLuna, mache die Dinge, die du kannst, die dir Freude machen und dich nicht zu sehr anstrengen. Sie machen es ebenso:)
Hallo ihr lieben,
mein "internetlehrer" hat eben den unterricht bei mir abgesagt, so kann ich mich jetzt mit wichtigerem beschäftigen.
Ja, mir geht's nach dem dampfablassen noch immer richtig gut! Habe heute 2 angestellte bei der pflichtkasse beschäftigt, die computertomographie muss ja bewilligt werden, dann habe ich mich belohnt und im sonderangebot eine funk-tastatur und maus gekauft. So werde ich wohl nicht mehr über kabel fallen (oder zumindest über diese nicht mehr).
Reinhild: ich habe die 68er "flowe power zeit" verschlafen, war aber später in parteiunabhängigen bürgerinitiativen aktiv. Habe auch für einige aktion verantwortlich gezeichnet. Dank von den menschen, welchen du geholfen hast, kannst du nicht erwarten. Ja, man kann unter umständen sogar mit spott rechnen wie: "hättest deine energie in was anderes reingesteckt was geld bringt, hättest heute eine villa". Aber ich glaube fest daran, dass es irgendwo ein soll und haben heftchen gibt.
Bei meinem letzten tumor wusste ich nicht wohin. Aber, ohne mein zutun, haben mir menschen innerhalb von 24 stunden alles organisiert - menschen, die eigentlich fremd oder nur entfernte bekannte waren. Sie haben organisiert, dass was ich brauchte. Vom chirurgen bis zum hundesitter. Danach kam eine "freundin" und erzählte mir, was sie alles nicht machen wird und ich konnte sagen: "danke, sehr lieb von dir, aber ich habe bereits alles, es ist keine arbeit mehr offen", schloss den kreis um mich und ließ niemanden mehr rein. Mein krebs dauert halt auch schon etwa so lang wie deiner, da wird es halt für andere fad in der sauna zu berichten, es ist keine sensation mehr.
LaLuna, was ist liebe? Was ist mutterliebe? Seit dem ich mutter bin frage ich mich das. Kann man nicht beobachten, dass die leute die da meinen zu lieben oft nicht die geringste solidarität zeigen? Gibt es bei euch auch den spruch, dass 1 mutter 10 kinder großziehen kann, aber 10 kinder eine mutter nicht einmal kurzfristig pflegen? Also darum darf eine mutter prinzipiell einmal alles und was sie gibt, schenkt sie mit einer selbstverständlichkeit - es ist aber nicht selbstverständlich. Auch mir gelingt es nicht immer danach zu handeln und tue dinge wo der kopf sagt dass es falsch ist, das herz - aber es ist doch dein kind. Schön dass du abgesagt hast, noch besser das du kochen lässt und vergiss nicht nach hause zu fahren, wenn es DIR danach ist. Auch dass ist so etwas, wo ich oft nicht die kraft aufbringe - wegen dem guten benehmen und so...
Ich seh schon, wir werden uns hier immer wieder den rücken stärken und die leute da draussen werden sich fragen, wieso wir auf einmal so stark sind!
:remybussi an euch alle sywal
AndreaF.
06.04.2006, 19:58
Hallo Reinhild, hallo LaLuna und hallo all ihr Anderen,
ich bin heut ziemlich geladen und so richtig gut drauf zum Dampf ablassen.
Das erste würgen kommt mir, wenn ich von Tipps lese wie "lies mal Krankheit als Weg". Pfuipfui, da kommt es mir hoch. Die Krebserkrankung zu individualisieren und zu psychosomatisieren, nein nein, das darf nicht sein. So alá "würdest du anders leben, wäre die Krankheit nicht zu dir gekommen". Nein danke. Brrrrr, mich schüttelts richtig.
Und ich finde ebenso, dass man auch als Mutter - oder gerade als Mutter?!? - eigene Grenzen ziehen darf und muss! Ich bin zwar selbst keine Mutter, sehe das aber trotzdem so.
Ich selbst habe das dritte Wochenende in Folge Übernachtungsbesuch von lieben Freunden aus der Heimat. Jedes einzelne ist natürlich sehr nett aber es ist ja schon auch immer ganz schön viel Arbeit... allein die Berge von Bettwäsche. Ich bin ja gerne Gastgeberin, aber irgendwie spielt sich immer alles bei mir ab. Erst gestern hat eine Bekannte mir gesagt, dass ich viel zu gutmütig sei und ich mich viel öfters bei den anderen einladen sollte.... Also du siehst, gute Ratschläge kann ich dir geben, für mich selbst hab ich da noch einiges zu lernen ;)
Ich hab mich heut schon so sehr über meine Krankenkassenfaru aufgeregt, so dass ich nacher gleich mal unter Reha etc. noch meine Frage reinsetzen muss. Die ARD-Themnwoche finde ich sehr gut und ich hab mir da schon ziemlich viel angeschaut, mit dem Ergebniss, dass ich heute total schlecht geschlafen habe und mich die halbe Nacht Ängste gequält haben. Und dann ruft die da heut an und mischt sich in meinen Rehaantrag ein - darf die das denn? V.a. hat sie dann eben gesagt, dass das ja nicht ginge, dass ich da noch lange warte, schließlich würde ich ja Krankengeld beziehen und da müsse nun was vorwärts gehen. Hallo? Ist die meine Ärztin, die weiß wie es mir geht? Wa hat die denn da mitzureden? Und ich merke schon wieder, wie ich mich von der unter Druck sezten lasse. Meine Ärztinnen und meine Therapeutin sagen mir wieder und wieder dass ich mir Zeit lassen soll, ebenso meine Chefin, und doch lass ich mich von der (in diesem Fall war es halt sie, das schaffen aber auch andere) unter Druck setzen und ich grübel die ganze Zeit, ob ich nicht schon längst wieder arbeiten sollte.
Ach ist das alles doof.
Und dann war ich eben beim Augenarzt zur jährlichen Kontrolle. Und dann sagte ich zu ihm, dass ich zuweilen auf die Nähe schlecht lesen kann, insbesonders wenn die Lichtverhältinsse schlecht sind oder bei schwarz auf rot. Viele CD-Cover kann ich nur noch ohne Brille lesen. Daraufhin meinte er: "Das kann nicht sein, sie sind viel zu jung dafür. Sie können lesen. Ich habe auf ihr Geburtsdatum geschaut (ich bin 37), das kann nicht sein." Wirklich, das hat er so gesagt. Hallo? Ich kans aber nicht! Ich weiß ja selbst, dass ich keien Gleitsichtbrille brauche. Aber ich habe auf beiden Augen 8,5 Dioptrien und da dachte ich eben, dass er das mal wissen soll. Aber nun glaubt er mir das nicht weil ich nicht in die Statistik passe oder was?!?
Und wieder einmal war ich so perplex, dass ich nichts gesagt habe und jetzt ärgere ich mich damit rum.
So was Blödes.
Nun, der Augenarzt hat mich gesehen und meiner AOK-Tussi werd ich am Montag mal den Marsch blasen....
Ich wünsch euch eine ruhige Nacht
Andrea
Hm, ich verstehe das mit Deiner Krankenkasse überhaupt nicht. Mein Arzt schickt mich und ich gehe, sonst nix???????
Aber das mit den Augen kann sich durch eine Chemo erklären lassen. Ich weiß jetzt nicht, was Du genau hast, bzw, was du schon alles hinter Dir hast, dazu bin ich hier nicht lange genug dabei, aber Chemo geht auf die Sehkraft UND auf die Zähne.
Ich habe schon ein Jahresabo beim Zahnarzt :eek: und ich bin wesentlich schmerzempfindlicher als vorher.
Vorher war ich der Typ, der sagte: nein, danke, keine Spritze, denn das bohren war gleich vorbei und es war mir lieber, als stundenlang mit taubem Mund rumzulaufen.
Das ist heute anders! Ich bin was den Schmerz betrifft ein richtiges Mimoschen geworden, aber was soll's, ich stehe inzwischen auch dazu.
Hallo Andrea F
muss heute zur CT und habe etwas bammel mich mit den Leuten auseindersetzen zu müssen. Im laufe meiner karriere bekam ich 2 mal einen falschen befund (Zyste, nicht tumor) was ein gegwassel der chirurgen zu folge hatte "nicht operationswürdig". Habe mich durchgesetzt, gut war's, aber das kostet kraft.
Auf deine zeilen kann ich verstehend lächeln, und mit dem lächeln und selbstverständlich positiv denkend mit einer positiven aura werde ich zur CT gehen. Und wenn's wieder ein fiasko wird, blase ich denen auch den marsch, diesmal bevor ich zum chirurgen gehe. Es gibt nur mehr die frage welchen?
Zeilen die ich irgendwo gefunden habe und so in erinnerung habe:
Meine freundin geht zum arzt, denn er soll gut leben.
Der verschreibt ihr ein medikament, der apotheker will auch leben.
Sie liest den beipacktext auch sie will leben
Sie wirft das medikament in den sondermüll, die natur soll auch leben
Spass beiseite, jeder muss das medikament bitte nehmen, welches er verschrieben bekam!
So und jetzt geh ich bildchen machen
Tschau sywal :winke:
Hallo,
da bin ich wieder. Mit der CT hat's nicht geklappt, weil der Röntgenologe meint, dass dies, bei meinem tumor, sinnlose bilder wären, man sieht nichts. (So steht's auch in der Literatur, hab mich schon gewundert)
Das umschreiben auf MRT ist nicht so ohne weiteres möglich denn, so die "chefärztin der pflichtkasse": "der röntgenologe wird wissen wie er mehr verdient". Ich habe ihr nämlich, nach ihren frechen äusserungen gesagt, dass sie wenn sie so gescheit ist und verschriebene medikamente ablehnen kann wohl auch wissen müsste, dass diese CT-bilder keinen wert haben und hätte diese ablehnen bzw. umschreiben müssen. Jetzt kann ich wieder eine Woche warten bis die MRT gemacht wird.
Ich glaube der literatur und dem röntgenologen, denn die von experten empfohlenen standarduntersuchungen sind ultraschall, dann röntgen, dann MRT. Also helfen wir, beim X-ten rückfall, der kasse geld sparen (und mir sinnlose strahlen) - dafür muss man sich noch dumm anmachen lassen. Von wegen marsch blasen, ist schon ein orkan da draussen.
sywal :winke:
AndreaF.
08.04.2006, 18:44
Hallöchen,
also das mit meiner Reha und meiner AOK-Frau hat sich so gut wie geklärt.... Ich habe gestern meinen Bescheid bekommen und soll in der 17. Woche nach Bad Soden-Salmünster. Ich hab bisher zwar noch nichts von denen gehört oder gelesen, hab mir aber bereits ausführlich deren Internetauftritt angeschaut und mit der netten Frau von der Krebsberatunggsstelle in Frankfurt telefoniert. Und zweimal mit der netten Fau vom Patiententelefon... Ich werd jetzt einfach da hin gehen und einfach hoffen, dass es dort gut ist. Zu meiner AOK-Frau werd ich dann am Montag gehen und ihr sagen, dass bereits alles geklärt ist und sie nurmehr diesen Zettel von der Bfa ausfüllen muss und gut ist´s. Die ist oftmals einfach übereifrig und zudem denkt sie wahrscheinlich, dass wir Kranke ja eh nur daheim sitzen und wir einbestellt werden können wann immer die wollen....
Und Sywal, ich finde ja, dass es für schwer Kranke Menschen dringend eines, wie soll ich sagen, Managers o.ä. bedürfte, der sich an unser statt mit all solchen Dingen beschäftigt. Der/die für uns abcheckt, wann welche Untersuchungen gemacht werden müssen, wo die am besten gemacht werden können, welche ÄrztInnen für was am besten geeignet sind etc. (Übrigends, warum musst du denn CT bei der Krankenkasse beweilligen lassen??? Das hab ich ja noch nie gehört.) Außerdem sollte sie/er für uns sämtichen Behörden- und Antragskram übernehmen bzw. uns zumindest dabei begleiten.
Das finde ich mal so richtig klasse. Und letztendlich könnte es sogar so sein, dass mit diesem/dieser Gelder eingespart werden könnten, weil sie/er eben weiß was ansteht und man dann z.B. auch nicht solche Strapazen hätte wie sie du jetzt eben hast, ausgesetzt wird. Aber das mit dem Gelder einsparen ist mir eigentlich zeimlich egal, ich will nur, dass wir die bestmögliche Versorgung bekommen und wir dabei engmaschig begeitet werden.
Das fände ich übrigens auch mal ein Thema für die denkwürdeige ARD - Themnwoche. (Was ist eigentlich nach der Woche? Ist´s dann wieder rum mit der seriösen Berichterstattung?)
Ich hab in eineinhalb Wochen meine erste Nachsorge und so langsam fällt mal wieder alle Coolness von mir und ich "hypochondriere" in dem ich mir irgendwelche Tumorzellen in der Leiste einbilde... Vermutlich hört die Angst vor den Nachsorgungen nie ganz auf, hoffentlich wird sie im Laufe der Zeit etwas milder...
Ich wünsch euch viel Kraft zum durchsetzen eurer Interessen
Andrea
Ja liebe AndreaF,
ich wohne im schönen österreich. Die zeit der mozartkugeln und "lippizzaaner", hat uns ein ganz wichtiger Politiker gesagt, ist bei uns vorbei. Habe unlängst im fernsehen hunderte von mozartkugeln gesehen, allerdings nicht fürs volk, sondern für unsere EU-minister oder so was, gedacht. Und der kameramann war ganz toll, der hat noch in großaufnahme gezeigt, wie sich die mit dem auspacken der mozartkugeln, im wahrsten sinne des wortes, geplagt haben!
Möglicherweise müssen wird demnächst wohl noch fragen, ob wir durchfall haben dürfen - was das wieder kostet? Auf jeden fall ist bei uns CT/MRT bewilligungspflichtig (PET gibts für otto/ottin normalverbraucher/in gleich gar nicht)
Und was willst du haben? Einen manager der lesen, schreiben und den kassen unsere leistungen vorrechnen kann? Warst du bei eurer oder unserer PISA-studie in voll viert? Ich glaube wir müssen nach korea auswandern.
Du wirst wohl merken, dass ich enorm gut drauf bin, dazu hat deine bewilligte REHA beigetragen. Freue mich ganz einfach mit dir. Und lass dich bitte etwas von meiner guten laune anstecken und behalte deine coolness.
sywal :lach:
PS: Andrea
Das mit dem PET hat mir keine ruhe gelassen, so habe ich nachgesehen, ob wir in österreich überhaupt welche haben.
Laut liste, die ich hier im forum gefunden habe, gibts jeweils 1 in linz und 1 in graz (für 8 mio einwohner). Ich glaube, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
sywal :aerger:
AndreaF.
09.04.2006, 11:35
Hallo Sywal und ihr anderen,
bei uns in Deutschland gibt es so viel ich weiß, 11 von diesen modernen PET Gerätschaften. Ich habe im Januar eins machen lassen und soll dafür 700.-- Euro zahlen. Soviel ich hier im Forum mibekommen habe, ist das direkt billig. Mein Widerspruch liegt eben bei der Kraneknkasse vor. Ich rechne mir zwar keine Chancen ein, dass die das doch übernehmen - der Witz ist ja, dass wenn jemand stationär aufgenommen ist, diese PET von den Kassen übernommen wird... - aber ich will nichts unversucht lassen. Ich hab dafür auch ein tolles Schreiben meiner Ärztin erhalten, mit vielen guten Gründen und der Bitte um Kostenübernahme, aber wie gesagt, bringen wirds wohl nix.
Tja und auch hierfür hätte ich gerne mal wieder meinen "Gesundheitsmanager"...
Gestern abend musste ich vor Erschöpfung und Knochenschmerzen weinen. Ich hatte nun das dritte Wochenende Besuch... Und so kann ich nochmals jeder/jedem empfehlen - lasst euch einladen! Oder ladet zumindest solche Gäste ein, die bspw. ihre Betten abziehen bevor sie gehen, die helfen den Tisch abzuräumen, die beim kochen helfen etc....Irgendwie scheine ich sehr gesund zu wirken....
So schön wie´s ist, so anstrengend ist´s doch auch.
Liebe Luna, ich hoffe du hast einen schönen Geburtstag bei deinem Sohn und nicht mit anstrengenden Gästen bei dir zuhause... :)
Ich wünsch euch einen erholsamen Sonntag
Andrea
Hallo LaLuna,
ganz besonders am heutigen Tag, wünsche ich dir alles alles Gute. Möge sich Dir eine neue Türe öffnen, die Dir fürs neue Lebensjahr ne riesige Portion neue Kraft bringen wird.
Liebe LaLuna!
Zum geburtstag alles alles liebe und gute!
Hast du dich schön, wie angekündigt, bekochen lassen? Ich hoffe, es war sehr angenehm und erholsam.
Ein hoch auf das neue lebensjahr :prost:
von sywal
Ja, ich habe mich verwöhnen lassen. Mein jüngerer Sohn ist mit seiner Familie nun doch gekommen, allerdings nur für ein paar Stunden und gekocht hat mein Mann.
Es war ein richtig schöner Tag, seit langer zeit habe ich meinen Geburtstag mal wieder richtig genossen und fast nicht daran gedacht, dass ich mir morgen der Termin für die Klinik holen muss.
Ist das neu, dass man in die chirurgische Ambulanz muss, wenn der Hausarzt einen ins Krankenhaus überweist (geschah zwar auf meinen Wunsch, aber das steht ja nicht drauf)
Na, ja, fahre ich morgen mal eben 2 x 80 km und lasse mich anschauen, ob ich's wert bin ein Bett zu bekommen. In unsere Kreisklinik will ich nämlich nicht, dort sterben die Leute wie die Fliegen, weil lauter med, Trottel an Bord sind, da wollte ich nämlich nicht hin.
LaLuna,
da wir ja in der EU leben kannst auch zu uns kommen. Die an bord sind aber möglicherweise vergleichbar.
Oder wir fahr'n nach italien. Zimmer mit meeresblick - ist das nichts? Mit der sprache würd's halt ein bisserl hapern. Aber vielleicht gibts dort ja einen deutsch sprechenden arzt. Bei der hohen arbeitslosenrate in unseren ländern gut möglich, dass diese berufsgruppe als gastarbeiter geht.
Für holland müßten wir noch ein bißchen warten, wegen der tulpenblüte und so.
Heißt ja immer wir dürfen überall die spitzenmedizin in anspruch nehmen.
Freut mich, dass du einen schönen geburtstag verbracht hast, und dass deine lieben mit dem rollentausch einverstanden waren.
L.G. sywal :winke:
AndreaF.
27.04.2006, 19:00
Hallo ihr alle,
ich will die Seite mal wieder aktivieren....
Wie geht es euch denn? LaLuna, wie geht es dir?
Ich hatte heute meine ersten Nachsorge beim Frauenarzt. Zuhause hab ich erst mal geweint und bin seither ganz depressiv beienander. Bei mir ist alles in Ordnung, alle Untersuchungen ohne Befund.
Was mich heute umhaut ist mal wieder leibhaftig zu sehen, dass da nichts mehr drin ist in meinem Bauch. Also nichts weibliches. Ich finds grad so schlimm. Ich will meine Organe wieder!
Und dann meine heftige Gewichtszunahme.
Vor zwei Jahren war mir Größe 34 oft zu groß. Nach der Schildrüsenentfernung vor zwei Jahren hab ich mich dann auf eine gute Größe 36 gebracht. Damit hatte ich mich dann gerade so abgefunden und jetzt, nach meiner Total-OP, nach dem Hineinschicken in die künsstlichen Wechseljahre trage ich Größe 40 und ich seh so bescheuert aus, ich kann mich gar nicht anschauen.
Alle sagen entweder, das wird schon wieder oder hauptsache du bist gesund oder du gefällst mir jetzt besser als vorher. Aber ich gefalle mir überhaupt nicht mehr.
Und es sind nicht mal weibliche Rundungen, weil was weibliches hab ich nicht mehr.... zumindest nicht mehr viel davon.
Bäh, bäh, bäh, ist das heut alles blöd.
Ich hoffe, euch geht es besser.
Liebe Grüße
Andrea
Kobold2205
28.04.2006, 12:15
Hallo Andrea,
verstehe deine Gefühle sehr gut. Nachdem mich die Chemo ebenfalls in die künstlichen Wechseljahre schickte, hat sich meine Kleidergröße auch von 34 auf bis jetzt noch 38 geändert. :( Sicher ist das für andere Menschen nicht viel, aber ich empfinde es wie du. Kann mich nicht selber mit meinem Spiegelbild identifizieren. :( Und diese Sprüche, die zu zu hören bekommst, höre ich auch.... und hasse sie genau wie du. Solchen (zwar gutgemeinten) Sprücheklopfern kannst du nur die :zunge: :rotier: zeigen .
Ansonsten bleibt uns nichts anderes übrig als ein bißchen Sport zu machen, soweit wie wir können und auf unsere Ernährung zu achten und :cool: zu bleiben.
Eine ganz ganz liebe Trostumarmung für dich
Kobold
Ich war jetzt fast zwei wochen im Krankkenhaus, staging und Kontrolle, ob ein Narbenbruch operiert werden muss.
Na, ja, das CT zeigte *etwas*, daraufhin unterzog ich mich einer Sono mit Kontrastmittel....da war nichts zu sehen. Sie wollten mich schon entlassen, aber einem der Oberärzte war nicht wohl bei der Sache und er ordnete einen Krenspinn (MRT) an und da war sie dann, wieder eine Singulärmetastase.
Jetzt bin ich ein paar Tage zu Hause, weil sie das optimale OP-Team im Moment nicht zusammen haben, aber am 10.05.06 folgt die Resektion der Lebermetastase.
Bin im Moment ziemlich down, vor allem, weil es ein ziemliches Wechselbad der Gefühle war. Jetzt ist es also sicher, der Krebs geht weiter, es ist schon meine 2. Metastase. Dazwischen immer über 2 Jahre Ruhe (und x Nachsorgetermine)...........habe ja alles in allem noch Glück, weil ich wieder mal operiert werden kann, Trotzdem liegen die Nerven blank! Muss ich eigentlich immer Recht haben? Ich sagte immer, der Krebs geht noch weiter und jeder sprach mir das ab.
Haltet mir die Daumen, dass die OP gut über die Bühne geht und ich wieder Zeit gewonnen habe. :shocked:
AndreaF.
28.04.2006, 19:33
Hallo LaLuna,
oh, das tut mir ganz arg leid. Mir fehlen die Worte. Ich wünsch dir das allerbeste OP-Team der Welt, und die allerliebsten Schwestern, und dass dich alle Menschen gut behandeln und liebevoll mit dir umgehen - immer.
Ich drück dir ganz fete die Daumen und alles andere was ich noch zu drücken habe.
Oh, ich kann mein Bedauern gar nicht ausdrücken.
Mit den allerbesten Wünschen für dich
Andrea
Waltraud1
29.04.2006, 20:38
HAllo LaLuna!
Hab grad erst diesen Thread von Dir entdeckt, war auch schon länger nicht hier im Forum, ich helfe ja gern anderen Betroffenen, aber momentan kann ich oft das Leid anderer schlecht vertragen....
Du weist ja ich mache mir ja weniger Sorgen wenn bei mir eine Nachsorge ansteht, aber ich denke Du hast es schon damals gespürt, das irgendwas nicht in Ordnung ist, Deine Sorgen waren also völlig berechtigt. Ich denke jeder der auf seine Körpergefühle achtet, merkt Unregelmässigkeiten sofort...
Es ist auch völlig in Ordnung wenn Du mehr an Dich denkst,Du mußt Dir selbst am wichtigsten sein,Du hast ja schon genug hinter Dir an Sorgen und Problemen, also ist es Dein Recht auch mal an Dich zu denken und Dir was zu gönnen....ich würd mir da wegen der Kinder keine Gedanken machen und Dein Mann unterstützt Dich ja auch...
Wenigsten hattest Du einen schönen Geburtstag, das freut mich für Dich, kann mir aber auch vorstellen das es Dir nicht gutging bei dem Gedanken 3-4 Tage ein Kleinkind um Dich zu haben, da gings mir genauso, mal paar Stunden ja, aber dann brauch ich wieder meine Ruhe bzw. meinen Rhytmus....
Mach Dir noch paar ruhige Tage zuhause und schöpf nochmal Kraft, damit Du dann die OP wieder gut überstehst....
LG WAltraud
Waltraud1
29.04.2006, 20:42
HAllo Andrea,Hallo Kobold!
Wenn das Eure größten Sorgen sind das Ihr ein bisschen zugenommen habt, dann geht es ja super. Ihr seid doch immer noch toll schlank mit Gr 38/40... Gr 34 ist doch fast Kindergröße,das sind Probleme die kann ich grad hier in diesem Forum überhaupt nicht nachvollziehen. Hier schreiben und lesen Leute die um Ihr Leben fürchten....
LG Waltraud
AndreaF.
30.04.2006, 12:39
Hallo Waltraud,
ich glaube, du verstehst mich nicht. Ich selbst habe eine Zeit hinter mir, in der ich um mein Leben gebangt habe. Ich bin unendlich dankbar, dass ich das nicht mehr muss und ich bedauere jede und jeden, die/der das muss und es tut mir leid, wenn diese meine Probleme da tatsächlich als Banalität meinerseits empfinden. Ich will da niemanden mit belasten,der/die ganz andere Sorgen hat.
Leider sind das derzeit meine Sachen, mit denen ich mich rumschlage und quäle. Mir geht es nicht ausschließlich um irgendwelche Kleidergrößen, mir geht es um das nicht mehr Vorhanden sein, meiner weiblichen Organe, vielleicht kam das nicht richtig bei dir an. Nachdem ich derzeit das Glück habe, mich nicht mehr so sehr mit dem Krebs auseinanderszusetzen, weil dieser gerade mal besiegt ist, kommt nun die Auseinandersetzung mit dem Entfernen der "Weiblichkeit".... So geht es mir.
Und es tut mir leid, wenn ich dich und vielleicht andere nerve mit meinen "Banalitäten".
Andrea
sonne692001
30.04.2006, 13:04
hallo andrea, hallo waltraud,
ich finde es in ordnung, wenn die gestiegene kleidergröße sorgen macht. ich fühle mich schon unwohl, wenn ich 3 kilo zugenommen habe (größe 38).
um nicht missverstanden zu werden: ich kämpfe um mein leben, immer noch. habe mehrfache ops und chemos hinter mir, mit mäßigem erfolg. phasenweise beschäftige ich mich mit dem anstehenden übergang, empfehlung dalai lama: der weg zum sinnvollen leben, und versuche die angst vor dem tod zu integrieren. der buddhismus sagt: lerne zu sterben, dann lernst du auch zu leben. wenn der tag kommt, bin ich bereit.
HEUTE jedoch lebe ich! und beschäftige mich ab und an auch mal mit "profanen" dingen wie mein gewicht, aussehen, das kinoprogramm etc. und ich bin glücklich, wenn ich spüre dass ich am leben bin - zum beispiel bin ich gestern aus einer rammelvollen u-bahn ausgestiegen und dachte so ein stress. dann habe ich mich besonnen: sei froh, dass du noch am leben teilnehmen kannst. diese profanen dinge machen das leben aus, nicht der eine tanz auf dem abschlussball.
mich freut es, dass dieses forum auch platz bietet für sorgen rund um die krebserkrankung bei denen es nicht gleich um leben oder tod geht. denn zum glück bedeutet die diagnose nicht für jeden den sicheren tod.
wir könnten natürlich auch den kompass in 2 lagen spalten: die RICHTIG kranken, die um ihr leben kämpfen und die Faker, die nur noch normale sorgen haben.
dann würde ich aber ab und an mal bei den fakern luschern wollen um mich mal wieder richtig lebendig zu fühlen...:-)
grüße sandra
Waltraud1
30.04.2006, 13:46
Hallo Andrea!
Ich verstehe schon, das man sich auch Gedanken um das Aussehen macht, wer macht sich die nicht,aber wie bei Dir im vergleich zum Verlust der "Weiblichkeit" oder bei mir "Leben mit Stoma" ist es halt doch banal.Das wollte ich damit ausdrücken....ich meinte halt das man mit bisschen mehr Gewicht ganz gut leben kann im Vergleich zu anderen Handicaps....nicht böse sein....
@ Sonne, es ist schon richtig wenn man sich auch mit den profanen Dingen des Lebens beschäftigt, Sie machen ja doch den großen Teil aus. Wenn man sich nur mit den ernsten Dingen beschäftigen würde, käme man nichtmehr zum Leben.....
LG Waltraud
Doch, trotz allem bin ich schon noch eitel und freute mich so richtig, dass jeder an meinem Gegrutstag sagte, wie strahlend ich aussehen würde. Dass es mir irgendwie nicht so wóhl war, habe ich niemand gesagt. Ich war nämlich ständig müde.
Ich berichte hier weiter, habe mir aber einiges vorgenommen:
Meine Rente läuft aus, darum muss ich mich kümmern.
Ich will meine Immunabwehr stärken
und ich will endlich den Schritt gehen und mich psychologisch unterstützen lassen, zuerst durch eine psycho-onkologische Kur und dann aber weiter.
Meine Schmeztherapie braucht auch mal wieder eine Auffrischung.
Ihr seht, ich kann beim besten willen nicht mehr arbeiten, ich bin rund um die Uhr beschäftigt.
Am meisten ärgert es mich, dass ich nicht am Stoma.Treff am Chiemsee teilnehmen kann.....nein ich liege 50 km weiter im Klinikum Altötting und unterziehe mich einer OP.
haarteil
02.02.2010, 20:47
Hallo,
ich finde es auch sehr gut das man mal über Gefühle und Gedanken schreibt.Ich bin selber nicht Betroffen sondern meine Mama.Seit der Diagnose ist alles anders ,es fehlt das lachen und die Freude.Man hat nur noch Angst und weint.Es zerpricht mir das Herz wenn ich sehe wie Sie in 6 Wochen abgebaut hat.Ich muss immer so stark sein ,ihr Hoffnung geben obwohl mir die Ärzte keine gegeben haben.Einen Tag bin ich so stark ,den anderen gehöre ich in die Klapper .Stehe im Laden weis nicht was ich wollte,sitze im Auto schreie u. weine ,starre in die Luft u. bekomm nichts zustande ,merke nicht das ich den ganzen Tag nix gegessen haben.Wir als Angehörige leiden genauso wie Ihr und noch schlimmer.Blos keiner bemerkt es ,da jeder für den anderen stark sein will ,nicht gemeinsamm weint u. so alles überspielt und so nicht bemerkt das man dabei kaputt geht.Es wird nie mehr anders werden,das will ich nicht verstehen u. akzeptieren.Deshalb braucht bestimmt jeder von uns eine spezielle Therapie.Hm,leicht gesagt ich schiebe das immer raus da ich jede Minute meiner Mutti schenken möchte.Ich wünsche Euch viel Kraft.
vBulletin® v3.8.7, Copyright ©2000-2025, vBulletin Solutions, Inc.