Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Darmkrebs im Endstadium, Antikörpertherapie
Hallo,
meine Ma, 68 Jahre, bekommt seit 2 Jahren Chemotherapien, wobei die zweite Sorte der Chemo nun auch nicht mehr anschlägt (Behandlung läuft erst seit kurzem :undecided ).
Jetzt hat ihr Doktor, dem sie übrigens wirklich vertraut (kann sie glaub ich auch, ich kenn ihn auch), Antikörpertherapie verordnet.
Nächsten Monat gehts los...
Da die Chemo schon ganz schön straff ist (zwar ambulant - Infusion und Tabletten), hat sie nun sicherlich begründete Angst, was denn da wieder auf sie zukommt!
Der Arzt hat wohl schon gesagt, daß die Behandlung ca. 2 Stunden dauert, dann 1 Stunde Pause folgt, danach gehts nochmal weiter.
Ganz bestimmt ist meine Ma hinterher total fix und foxi!
Wie kann ich da helfend und unterstützend wirken?
Hat jemand Erfahrung, inwieweit sich die Antikörpertherapie auf die Verdauung und den Appetit auswirkt?
Ich danke Euch ganz herzlich im voraus.
Bin neu hier und bin für jeden Hinweis dankbar.
Liebe Grüße
Sigrun
Guten Morgen,
bin schon enttäuscht. Das Forum is ja n Witz. Wenn Ihr Euch alle untereinander schon so gut kennt und nur in einer kleinen Gruppe auf Eure Beiträge schreibt, dann könnt Ihr auch gleich private E-mails senden!
Da bekomme ich ja im Katzenforum mehr Resonanz und liebe Antworten, Beistand etc.
Schade, aber ich möchte hier auch keine "Dramatik" in meine Beiträge einbringen, nur damit Ihr Verständnis habt.
So, das mußte ich loswerden.
Schönen Tag noch allerseits.
Ich wünsche Euch Alles Gute und verabschiede mich wieder.
Sigrun
Guten Morgen,
bin schon enttäuscht. Das Forum is ja n Witz. Wenn Ihr Euch alle untereinander schon so gut kennt und nur in einer kleinen Gruppe auf Eure Beiträge schreibt, dann könnt Ihr auch gleich private E-mails senden!
Da bekomme ich ja im Katzenforum mehr Resonanz und liebe Antworten, Beistand etc.
Schade, aber ich möchte hier auch keine "Dramatik" in meine Beiträge einbringen, nur damit Ihr Verständnis habt.
So, das mußte ich loswerden.
Schönen Tag noch allerseits.
Ich wünsche Euch Alles Gute und verabschiede mich wieder.
Sigrun
Hallo Sigrun,
ich finde deinen Beitrag "daneben" den vielen Betroffenen gegenüber, nur weil innerhalb von 24 Stunden niemand auf deine Frage geantwortet hat. Das Forum ist nun wirklich kein Witz. Und um eine Antwort zu erhalten bedarf es keiner Dramatik.
Ist dir vielleicht mal in den Sinn gekommen, dass nicht alle Betroffenen 24 Stunden am PC sitzen und warten, ob ein Beitrag kommt?
Oder, dass keiner von uns Betroffenen deine Frage aus eigener Erfahrung beantworten kann? Ich habe z.B. noch keine Antikörpertherapie gemacht, und somit könnte ich dir nur mit kopierten Informationen aus dem Internet weiterhelfen (und das hast du garantiert alles schon selbst gelesen).
Hallo Sigrun,
ist ja schon ein bisschen verfrüht gleich die Flinte ins Korn zu werfen nur weil innerhalb von 2 Tagen noch keiner auf Deinen Beitrag geantwortet hat. Ein bisschen genauer formuliert hätte deine Frage vielleicht auch schon mehr Leute angesprochen. Wird Deine Mutter Avastin bekommen?
Wirklich helfen kann ich Dir bei Deiner Frage nicht, mein Freund bekommt seit 2 Monaten Avastin, zusammen mit 5 FU und Oxaliplatin. Es ging ihm schon vorher nicht besonders gut, und mit der Chemo ist es auch nicht besser geworden, aber kommt das vom Avastin? Keine Ahnung. Ich glaube nicht dass es etwas gibt womit man speziell bei Antikörpertherapie helfen kann, nur die allgemeinen Dinge die man sonst bei Chemo auch macht.
Alles Gute für euch beide,
Cara
Sabine1205
01.06.2006, 09:03
Hallo,
mein Vorschlag: geh doch mal auf die Seite "darmkrebs.de". Dort gibt es auch ein Forum mit m.E. sehr qualifizierten Beiträgen. Vielleicht kann dir dort jemand weiterhelfen.
Alles Gute für euch
Sabine
Upsala, is da doch jemand.
Ich weiß wohl, daß Ihr noch viele andere Sorgen habt, keine Frage. Aber immerhin hatten schon über hundert Leute reingeschaut... Egal.
Informiert habe ich mich über Krebs ganz sicherlich, mit den Ärzten damals im Krankenhaus habsch auch gesprochen, mit dem Onkologen meiner Ma geht es nicht, weil ich meiner Ma nicht in den Rücken fallen will. So erfahre ich nur, was sie mir erzählen WILL.
Da sie ihr Leben in den letzten Jahren sehr unglücklich und lethargisch verbracht hat, fällt es ihr nun umso schwerer, aus der ihr nun verbleibenden Zeit was zu machen.
Meine Vorschläge in Richtung kurzen Wellnessaufenthalt im nahegelegenen Hotel, kleine Ausflüge, Leute einladen, in Begegnungsstätten Menschen treffen, Selbsthilfe usw. ignoriert sie zu 99%.
Weiterhin ist mein Vater, immerhin 74 Jahre, mit der Pflege überfordert. Jedoch nimmt meine Ma kaum Hilfe von Pflegediensten an, läßt sich kein Essen über Bringedienste liefern - ist nachwievor in ihren 4 Wänden unterwegs auf eigenen Wunsch und geht nur zum Doktor, um sich bisher die Chemo abzuholen.
Das macht mich eben auch ein kleinwenig wütend.
Ihr schreibt, man soll die Zeit mit seinem kranken Verwandten genießen... Wie soll das aber gehen, wenn sich meine Ma immer depressiv gibt und klagt, sich aber auf der anderen Seite nicht helfen läßt?
Rumjammern is mir nischt. Zu bemitleiden ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Ich suche eher nach Lösungen und will die Zeit verbessern, Lebensqualität erhalten oder erhöhen.
Alternativmethoden, wie Mistelbehandlung, lehnt meine Ma ab.
Nicht, daß hier Zweifel aufkommen, ich bin jederzeit für meine Ma da. Nur, ich seh meine Möglichkeiten manchesmal ausgereizt, wenn von ihrer Seite so wenig Mitarbeit kommt.
Wollte sie nach dem Krankenhaus eigentlich auch zu mir nehmen unter Pflege einer Hauskrankenschwester oder so. Hat sie aber leider abgelehnt. Kann jedoch nicht jeden Tag bei ihr sitzen. Erstens weiß ich dann auch nicht, wo ich die Kraft hernehmen soll. Zweitens will ich nicht aus Solidarität mir auch mein Leben mit meinem Lebenspartner so vermasseln, wie das leider bei ihr der Fall war. So telefonieren wir abends, wenn ich von der Arbeit zurück bin.
Im Internet habe ich gute Artikel über die Antikörpertherapie gefunden. Die machen auch Mut. Mir jedenfalls. Nur, meine Ma will das sicherlich gar nicht lesen oder von mir wissen.
Bei meinen Besuchen muntere ich sie wirklich auf. Aber 80% ihrer Zeit sind weiterhin leer.
An schlechten Tagen, wenn sie ihre Brechanfälle hat, Durchfall und krasse Bauchschmerzen, Bewußtseinsbeeinträchtigung etc. soll sich sich freilich ausruhen. Ich hab oft miterlebt, wie es ihr dann geht.
Nur, an guten Tagen sollte sie ihr Leben doch ein bissele genießen!
Meine ganze Hoffnung lege ich jetzt in die neue Therapie. Vielleicht gibt ihr das einen neuen Auftrieb.
Hauptsache eben, sie kann richtig essen und gut schlafen. Is die halbe Miete.
Kann sein, Ihr sagt, ich verlang zu viel von ihr...
Warum aber macht sie sonst die Therapie? Warum läßt sie die Qual über sich ergehen?
Ich erwarte von ihr doch nur, daß sie die gewonnene Lebensverlängerung nicht wegschmeißt.
Wie gesagt, zwei Jahre hat sie Chemo erhalten... zwei Jahre Lebenszeit über der ursprünglichen Prognose! Der Arzt hatte mich eigentlich damit erschreckt, daß ich Weihnachten 2004 schon keine Ma mehr habe!!!
Sie sieht diese Erfolge leider nicht.
Grüße
Sigrun
Hallo Sigrun,
Vorweg, viele Menschen lesen sich querbeet durch das Forum, sei es ein stiller Mitleser, jemand der sich fürs Thema interessiert, aber dennoch nichts zu deinen Fragen sagen kann. Viele Klicks bedeuten nicht, dass sich die Leute mit dem Thema auskennen.
Es wird ein sehr sehr harter Brocken für dich werden, wenn du in der jetzigen Zeit versuchst, deiner Mutter neue Wege aufzuzeigen, bzw. sie dazu bewegen möchtest. Wenige Menschen ändern sich nach der Krebsdiagnose, besonders nicht während einer Behandlung. Ich kann dir dazu nur aus meiner Erfahrung erzählen, die ich im Familienkreis oder bei meiner ehrenamtlichen Arbeit mach(t)e. Meine Erlebnisse sind, dass z.B. lethargische und unzufriedene Menschen noch mehr in diese Verhaltensweise reinrutschen, was viele Hintergründe haben kann. Ihnen wird bewußt, dass sie vieles "verpaßt" haben, die Zeit läuft ihnen davon, es was immer auch sein mag, vielleicht nie machen werden. Im gesunden Zustand hätten sie es wahrscheinlich auch nie geschafft, doch die Erkenntnis brennt sich während der Erkrankung tiefer ein.
Du hast nun eine gewisse Erwartungshaltung an deine Mutter (das ist keine Kritik) die sie vielleicht garnicht erfüllen kann. Du möchtest aber, dass sie etwas für sich macht. Somit ist die Erwartung an das Leben von beiden grundverschieden und erzeugt Reibereien und beidseitiges Unverständnis. Was du machen kannst, um besser damit klar zu kommen, ist deine Erwartungshaltung nach unten zu schrauben, dich zurück zu ziehen in diesen Punkten. Auch wenn der Druck bei dir, "sie muß doch etwas tun" sehr hoch sein wird. Angehörige(r) zu sein ist kein Zuckerschlecken und auch keine "ach wie schön Situation", auch wenn das Dasein etwas wunderbares sein kann. Dieses Dasein muß aber auch vom Betroffenen akzeptiert werden und hat viele Kanten und Ecken.
Mein ureigener Leitspruch bei den Begleitungen meiner Familie und Freundin war: "der Erkrankte ist der Dirigent, ich bin nur ein Teil des Orchesters". So sehr ich auch tun und machen wollte, sie hatten das Sagen. Ich bin momentan auch wieder Angehörige, und weiss, das es verdammt schwer ist, ruhig zu sein.
Wie du deine Mutter schilderst kann es sein, dass für sie "Erfolg" vielleicht nur mit dem Wort "geheilt" Einklang finden wird? Da sie weiterhin betroffen ist, sieht sie vielleicht eher als Niederlage an?
Was ist mit dem Hausarzt deiner Eltern? Kannst du mit ihm reden, und die Situation zu hause schildern? Vielleicht kann er einige Vorschläge anbringen?
Bei der Antikörpertherapie sind die Nebenwirkungen nicht wie bei der Chemo. Ich lernte bisher nur 2 Menschen kennen, die diese nach der Chemo bekamen, sie kamen damit recht gut klar. Aber beide wußten, dass sie keine Wunder erwarten dürfen.
"der Erkrankte ist der Dirigent, ich bin nur ein Teil des Orchesters"
Liebe Jutta,
das gefällt mir, hast damit sicherlich auch Recht.
Wenn ich jedoch auf meinen Einsatz nach Ihrem Dirigieren warte, ... warte ich bis ins Jahr 3007 des Herrn!
Sie möchte ja aufgemuntert werden und wieder hochgezogen werden. Zum Rückenstärken braucht sie mich ja.
Aber ich möchte auch gute Erlebnisse mit ihr haben, weil ich daraus meine Kraft ziehe, verstehst Du?
Ich hab auch gestern mit dem Onkologen sprechen wollen, aber der hat mich leider nicht angerufen.
Wurst!
Für heut wollt ich gern mit ihr zu Roland Kaiser ins Konzert "rollen" (Rollstuhl hat sie ja, is also mobil). Leider hat sie abgesagt.
Am Montag fahren wir mal raus in 2 Ateliers (Künstler, Maler, Designer etc.). Hoffentlich sagt sie mir da nicht ab :embarasse
Immer ein Hoffen und Bangen; wirst Du kennen.
Die Passivität meiner Ma macht mich schon blöde. Jedoch ist sie ein "mündiges Mädchen" und ich hab sie nicht zu Stressen.
Dank Dir nochmals ganz herzlich für Deine Antwort, auch wenn ich erst konkret überreagiert habe :lipsrseal
Bleib auf jeden Fall am Ball und meld mich bei den ersten Erkenntnissen zur Antikörpertherapie.
Dir und Deinen Angehörigen wünsche ich natürlich eine gute! Zeit (das Wort hat jetzt für mich ne ganz andre Bedeutung... :embarasse ) und nur das Beste!
Liebe Grüße
Sigrun
Hallo,
ab Donnerstag bekommt meine Ma also normale Chemo (das 1. Mittelchen, was nach ca. 1 Jahr dem Tumor nicht mehr wirklich was ausmachte) und Erbitux.
Momentan fühlt sie sich auch ohne Medikamente und Infusion so schlapp und appetitlos, daß man meint, der Tumor im Darm hat sich wieder ein wenig erholt! Wie es mit den Metastasen in Leber und Lunge aussieht, weiß ich nicht. Dazu müßte mal wieder ein Computer CT gemacht werden, sicherlich.
Leider konnten wir am Freitag nich raus zu Roland Kaiser:( . Ma fühlte sich echt nich danach. Und es war so kalt...
Sind dann gestern auch nur eine kleine Runde ums Haus gelaufen, immerhin :rolleyes: . Wollten ja eigentlich in die City, diverse Künstlerateliers anschauen.
Naja, wie gesagt, ich darf nicht zu viel erwarten. Ham uns dann 5 Stunden bei Kuchen und Tee gut unterhalten.
Wenn ihr das genügt, muß es mir auch genügen!
Schließlich darf auch die Bratsche in der zweiten Reihe nicht machen was sie will, sondern muß dem Dirigenten folgen! :augendreh
Schade nur, daß sie nun in der Vergangenheit lebt und nur noch von Erinnerungen.
Danke auf jeden Fall erstmal für Eure Reaktionen. Ich wünsche Euch alles wirklich erdenklich Gute und melde mich nach den ersten Erkenntnissen mit der neuen Medizin.
Grüße
Sigrun
Hallo, Ihr Lieben,
meine Ma bekam am Donnerstag also ihre neue Medizin: Erbitux und Chemo. Sie hat danach daheim gleich geschlafen und war bis gestern ganz schön schwach. Vor allem hat diese Medizin die Nerven wieder so in Mitleidenschaft gezogen. Die Beine zucken, das Bewußtsein ist teilweise gestört...
Und Fieber trat leider auf.
Ansonsten habe ich wieder Hoffnung.
Liebe Grüße
Hallo Sigrun,
ich bin auch Betrofffene. Habe aber bewußt keine lange Chemo-Phasen zugelassen, sondern mehr auf Operationen gesetzt. Jedes Krankheitsbild ist anders und ich konnte diese Optionen, die Metas mittels OP zu vernichten gehen, kann nicht jeder, wenn sie zu groß oder zuviele sind.
Diese Lithargie, die Deine Mutter befällt, kann ich als Betroffene sehr gut nachempfinden, liegt teilweise auch an den Blutwerten, die bei der Chemo in den Keller rauschen, dann kommt es zu dem Fatique-Syndrom, totale Erschöpfungszustände, Mutlosigkeit, Antriebslosigkeit, Schlappheit und Trägheit, Depression etc. Da hilft leider nicht, Deine Mutter kräftig "an den Schultern zu schütteln" und sie auf Lebenszeit anzusprechen, die sie doch bitte nutzen soll, SIE KANN ES NICHT !!!!!!!!!
Chemo über zwei Jahre, heißt statistisch gesehen, zwei gewonnene Jahre, aber sind sie wirklich ein Gewinn - das ist die Frage, die ich mir auch gestellt habe und ich habe bewußt auf mögliche Lebenszeit verzichtet um die Lebenszeit JETZT noch leben und genießen zu können. Es gibt kaum Lebensqualität WÄHREND einer Chemo, wir hoffen, daß sie wieder kommt, NACH der Chemo, aber was ist, wenn es kein NACH DER CHEMO mehr gibt ????
Also, Du merkst schon, ich kann Dich nicht so richtig aufbauen, Du beschreibst mit dem Bild Deiner Mutter genau den Gewissenskampf, den Betroffene kämpfen - Chemo - oder Lebensqualität und dafür vielleicht etwas weniger Zeit.....
Sei für Deine Mutter da, so wie sie Dich jetzt braucht, setzte sie nicht unter Druck, den hält sie nicht aus.
Liebe Grüße
Jelly
Hallo,
dank Dir, liebe Jelly.
Aus Deiner Sicht, nämlich aus Sicht der Betroffenen erklärt, verstehe ich die Situation. Gerade, wenn die schlechten Werte den Körper so schwächen, wie Du schreibst...
Wie paßt das aber zu Deiner Signatur? :rolleyes:
Nee, im Ernst, wie gehen Deine Verwandten u. Bekannten mit Dir um?
Mir is ja wirklich klar, daß die Geschwindigkeit und die Prioritäten des normalen Alltags nicht auf das Leben meiner Ma zu übertragen sind.
Ich weiß auch, daß nicht ICH die Hilfe brauche... Aber irgendwie doch!
Muß ja auch damit klarkommen, daß meine Ma so krank ist und ich sie wohl nicht mehr lang haben werde. Zumal ich noch nicht mal sagen kann, daß sie bei meinem Vati gut aufgehoben ist. Das macht mir auch zuschaffen.
Leider habe ich keine Lösung und möchte meine Ma auch nicht für unmündig erklären, nur, um sie zu für sie positiven Dingen zu zwingen.
Sie soll selber entscheiden was sie möchte. Kann sie das aber immer unter den Umständen der Übelkeit etc.?
Für meine Ma bin ich da. Bin morgen wieder bei ihr. Muß ja mein Leben eben auch leben und für den Alltag fit sein. Dazu gehört für mich auch Ausspannen nach der Arbeit. Die Zeiten sind so hart. Da muß jeder auf sich aufpassen.
Sonst stehe ich irgendwann genauso da wie meine Ma...
Dir wünsche ich auf jeden Fall eine gute Zeit.
Liebe Grüße
Sigrun
Liebe Sigrun,
mit meiner Krankheit gehe ich insbesondere mit meinem Mann aber auch in der Familie (Cousinen, Schwager,.... wir haben selbst keine Kinder) aber auch mit meinen Bekannten offen um. Gestern noch haben wir Doppelkopf gespielt und da ich erst vor drei Wochen an der rechten Lunge operiert worden bin, fällt es mir schwer die Karten zu mischen und auszuteilen, das haben dann die anderen Mitspieler für mich übernommen. Auch habe ich gemerkt, daß ich Konzentrationsschwierigkeiten habe, hab mich dann dafür entschuldigt, da kam kein böses Wort, sondern nur Verständnis. Ich habe mich sehr gefreut, daß ich wieder mitspielen konnte, und weil meine Freunde wissen, was ich gerade durchmache, kann ich auch so sein, wie ich gerade fühle. Das tut gut und gibt Sicherheit. Muß mich nicht verstecken. Während der Chemophasen war ich aber so schlecht drauf, da wollte ich niemanden mehr sehen, habe nur geweint und den Kopf hängen lassen, mein Mann war sehr verständnisvoll, aber er konnte mir da auch nicht helfen. Den Tag der Chemo hat er immer zuhause gearbeitet, damit er mich hinbringen und wieder abholen und den Rest des Tages bei mir sein konnte, um mich zu versorgen. Er hat mich nie unter Druck gesetzt. Aber meine Stimmung ist trotzdem immer mehr abgesunken, so daß ich das Gefühl hatte, es wird garnicht mehr hell. Da war für mich keine Lebenqualität mehr spürbar und das hab ich dann auch mit meinem Mann besprochen. Ich hab dann entschieden, die Chemo abzubrechen und er hat die Entscheidung mitgetragen. Für mich ist das auch heute noch die richtige Entscheidung. Was nützen mir theoretische Chancen, wenn ich nicht mehr in der Lage bin, den Tag zu fühlen, wie kann er dann die Chance erhalten, der schönste Tag in meinem Leben zu werden, wenn ich die Sonne nicht mehr sehen kann ?
Meine Signatur soll nicht bedeuten, sammle Tage soviel Du kannst, egal wie Du sie erlebst, sondern siehe den Tag, den Du erlebst als Geschenk und nimm ihn an. Am 1.8.2004 wurde ich zum ersten Mal operiert, es folgten 5 weitere schwere Operationen, von allen habe ich mich erholt, so daß ich mein Leben wieder in die Hand nehmen konnte, die Chemo war für mich ein endloser dunkler Tunnel, kein Licht und kein Ende. Das will ich nicht.
Ich habe während meiner Krankheit gelernt, auch die kleinen Dinge zu sehen und sie zu schätzen, es ist nicht immer das große Event, nein es sind die 5 Minuten auf der Treppe vor unserem Haus, in denen mir meine Freundin und Nachbarin von ihren Sorgen erzählt und mich um Rat fragt, die den Tag wertvoll machen. Zu großen Events will ich garnicht mehr gehen, die machen mir heute eher Angst. Ein Stündchen mit meinem Mann im Biergarten und er läßt mich an seinem Alltag im Job teilhaben, das ist wert.
So glaube ich, daß Deine Mutter auch das Kaffetrinken, die Nähe zu Dir, Dir mal in die Augen zu schauen, genießt und braucht. Sie braucht keine großen Taten, sie möchte die Ruhe und Nähe im Gespräch und in Geborgenheit zu Dir und ihrer Familie, es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man aufgehoben ist. Und dieses Gefühl braucht keine großen Taten einfach nur einbischen Zeit und Hingabe.
Ganz liebe Grüße auch an Deine Mutter !
Jelly
Hallo Sigrun,
hab noch etwas vergessen. Ich bin ich einer Selbsthilfegruppe, die auch Gesprächsgruppen für Angehörige anbieten. Es ist die www.frauenhilfenachkrebs.de. Vielleicht gibt es die auch in Deiner Nähe und Du nimmst mal Kontakt auf, ich bin mir sicher, daß Du dort auch Hilfe bekommst, und Antworten, wie Du als Tochter mit dieser so schwierigen Situation umgehen kannst.
Liebe Grüße
Jelly
Hallo, liebe Jelly,
vielen herzlichen Dank für Deine Offenheit und Deine lieben Zeilen. Danke, daß Du Dir die Zeit dafür genommen hast.
Ist wirklich viel!!! wert, von Betroffenen zu "hören", wie sie sich fühlen und alles um sich herum wahrnehmen. Denn, irgendwie hätte ich auch nie geglaubt, daß da innerhalb der Familie diese Blockade sein kann, die es schwer macht, sich darüber zu unterhalten.
Werd mich um die Selbsthilfegruppe kümmern. Auch hab ich dran gedacht, mich kirchlich beraten zu lassen. Meine Ma ist evangelisch erzogen; evtl. kann man da was arrangieren, um ihr wieder Licht zu zeigen...
Ganz lieben Dank nochmals.
Viele Grüße und eine große Portion Kraft!!!
Sigrun
Liebe Sigrun,
es freut mich sehr, daß ich Dir mit meinen Beiträgen helfen kann, Deine Mutter etwas besser zu verstehen. Für mich ist es unglaublich wichtig, daß mein Mann mich und meine Entscheidungen versteht und sie mitträgt, ich könnte das sonst garnicht bewältigen, ich hätte schon längst aufgegeben. Dabei möchte ich aber unbedingt auch ernst und wichtig genommen werden, der Gedanke, Deine Mutter "endmündigen" zu lassen, macht mir Angst, weil daraus hervorgeht, daß Du ihr Deine Vorstellungen "aufdrücken" möchtest, damit erdrückst Du sie aber, sie hat ein Recht, selbst über ihr Leben zu entscheiden, auch wenn sie Entscheidungen trifft, die Du nicht verstehen kannst oder willst. Sie hat eine Seele und eine Würde, die gerade in der Krankheit enorm leidet, wenn Du sie "endmündigen" würdest, wäre das wie ein Schlag ins Gesicht, das würde Deine Mutter nicht verkraften und Du hättest sie schon zu Lebzeiten verloren.
Wenn du das Gefühl hast, sie ist bei Deinem Vater nicht richtig aufgehoben, dann sorg doch dafür, daß Dein Vater Unterstützung z.B. von einem häuslichen Pflegedienst erhält, oder sprich den Pastor der Gemeinde an, daß er sich ab und zu für ein Gespräch mit Deiner Mutter oder mit beiden bei Euch einfinden möchte, schildere ihm Deine Sorge um die Mutter.
Ich verstehe Dich aber auch, die Behandlungsmöglichkeiten gerade bei Darmkrebs sind ja heute vielfältig und man möchte dann nicht begreifen, warum ein Betroffener Möglichkeiten nicht annimmt, wo Angehörige doch in allem eine Hoffnung sehen, den geliebten Menschen nicht oder nicht so schnell zu verlieren oder mitansehen zu müssen, daß der geliebte Mensch so leidet. Als Angehöriger ist man ja teilweise wirklich zur Hilflosigkeit verdonnert, was der Betroffene ablehnt, muß der Angehörige akzeptieren, da bleibt ihm keine Wahl...... und das ist super schwer und macht bestimmt auch total einsam, weil nicht Beteiligte wie z.B. Deine Freunde da garnicht mithalten können, die verstehen meistens garnicht, in welcher Not Du Dich befindest.
Dieses Forum ist garade aus diesem Grund ein so großes Geschenk, hier können Betroffene und Angehörige sich austauschen und Rat suchen und finden.
Ich wünsche Dir, daß Du den richtigen Weg findest, für Deine Mutter da zu sein, damit ihr noch ganz viel von einander habt.
Ganz viel Kraft und seit gut beschützt !
Liebe Grüße
Jelly
Hallo, und dankeschön.
Meine Ma hat gestern zum zweiten Mal Antikörper bekommen. Danach hat sie gleich wieder geschlafen. Klang aber gestern abend ganz gut und hat auch Fußball geschaut. Heute werd ich bei ihr reinsehen. Aber wenn das Wetter so grottig ist, der Luftdruck niedrig, hat sie auch kreislauftechnische Probleme.
Jedoch, Peanuts im Vergleich.
Ansonsten werde ich mich an die Tipps halten :rolleyes:
Liebe Grüße und ein gutes Wochenende Euch allen.
Hallo,
meiner Ma gings gestern wieder nich sooo doll. Hat im Bett gelegen und auch nune ganz schönen Ausschlag bekommen. Aber die Sache soll wohl wirken, wenn man diesen Ausschlag bekommt. Also nehm ich es als ein gutes Zeichen auf.
Aufgrund Eurer Beiträge lasse ich jetzt auch "lockerer", was meine Ma betrifft. Hab mit ihr auch drüber gesprochen, daß sie für mich nach wie vor die "alte" ist, nur, daß eben ihr Körper hilfebedürftig ist, und daß ich ihre Entscheidungen akzeptiere und mich wirklich nach ihr richte, was Aktivitäten und Wünsche betrifft.
Glaube mal, sie hat das gut aufgenommen, und war sicherlich ein bisschen erleichtert. Möchte ja nicht, daß sie noch wegen mir unter Druck steht.
Bin froh, daß ich sie so habe, wie sie jetzt ist (besser, als sie gar nicht mehr zu haben!!!).
Meinem Bruder fallen leider auch nich allzuviele Dinge ein, die die Sache für Ma und uns alle erleichtern. Er ist immer nur - über ihren Zustand - "beeindruckt", wenn er bei Ma war...
Jeder geht eben anders damit um.
Ich bin da eben auch immer etwas ungeduldig etc.
Halte Euch auf dem Laufenden...
Nächsten Donnerstag is "Bergfest" für meine Ma. Dann hat sie noch 3x Antikörper und danne eine Pause :tongue
Ich freu mich drauf und hoffe, daß ihr eine gute Erholung zu Teil wird.
:1luvu:
Danke Euch und liebe Grüße
Hallo,
gibt erst mal keine guten Neuigkeiten von meiner Ma.
Momentan wird sie von starkem Fieber (bis 39,2°) geplagt und von Muskelverhärtungen und -krämpfen. Da ham wir schon (Vati und ich) Wadenwickel bis in die Nacht gemacht und Aspirin gegeben, weil sie stärkere Sachen ablehnt.
Sie nimmt ihre Vitamintabletten allerdings nicht. Das macht mich wütend. Denn eigentlich soll da alles drin sein, was ein Körper in ihrer Verfassung braucht! :mad:
Dann wären sicher auch die Muskelprobleme nich so akkut. Denn, sie kann kaum laufen und zieht dann ein Bein wie einen schweren Baumstamm hinterher.
Leider hat sie auch nicht viel Appetit. Und das Bestellen von Lieferessen klappt auch noch nich so. In Chemnitz sind die Anlaufpunkte gezählt... :smiley11:
Ich versteh halt nur nich, daß sie selbst so nachlässig ist und ihre Medizin nich ordentlich einnimmt. Was soll denn ihrem Körper noch geschehen? Die Nebenwirkungen sind doch jetzt eh nich mehr so ernst zu nehmen, oder? Was schlimmeres als Darmkrebs gibt es doch für sie gar ne.
Und dann, wenn die Probleme auftreten, ningelt sie. Wenn man aber mit der Medikamenteneinnahme diese Probleme vermeiden kann??? :confused:
Es ist ein Spiel - auch mit meinen Nerven.
Man will ihr doch helfen; aber die stetig schlechten Nachrichten schlagen auf uns zurück und wir sind dann auch ratlos :cool: :o
Will nur hoffen, daß ihr Blutbild gut aussieht. Dadurch erhält meine Ma vielleicht wieder einen Motivationsschub :pftroest:
Naja, liebe Grüße erstmal.
PS: gibt es hier eigentlich auch sogenannte Forentreffen, bei denen sich evtl. die Angehörigen und die Betroffenen ab und an treffen? Is freilich kein schöner Anlaß, aber kann ja sein, daß es sowas hier scho gibt...
Danke
Sigrun
Hallo wiedermal,
meine Ma hat eine Blutuntersuchung hinter sich, und der Dr. meint, es sähe gut aus.
Weiterhin hat sie das jetzt mit den Fieberattacken gut im Griff. Sie muß halt einfach ihre Medizin nehmen. :rolleyes:
Einen neuen Menüservice probiert sie jetzt auch aus. Ab und an schmeckt es ihr richtig gut :) Da freu ich mich natürlich:augendreh
Und, meine Ma hat sich entschlossen, daß ab nächste Woche auch der Reinigungsservice durch ihre Wohnung wuseln darf... :D
Endlich gehen mal wieder andere, fremde, freundliche Leut bei meiner Ma aus und ein... ABWECHSLUNG!!! :) :) :)
Bin überglücklich, wenn sie sich so fein macht wie am Wochenende :knuddel:
Da spüre ich doch noch Lebensfreude :raucht:
Hallo Sigrun,
Super, dass wieder frischer Wind in die 4 Wände kommt, das auch Dir Erleichterung verschafft. :prost: Dann wünsche ich Euch weiterhin tolle Nachrichten, und ein starkes Berg-Auf-Gehen.
Ab und zu finden Forumstreffen statt, bei denen sich triftt, wer gerade Lust und Laune hat. Oder den Weg dahin auf sich nehmen kann oder will. Die Damen vom Brustkrebsthread treffen sich regelmäßig in versch. Bundesländern. Wer allgemein für die Forumsteilnehmer als Nächste(r) ein treffen plant weiß ich leider nicht. Aber solche Treffen können auch sehr spontan entstehen. Aus welcher Ecke kommst Du? Vielleicht kannst Du im Chat- und Verabredungsthread mal ein Aufruf starten, wer in Deiner Nähe dazu Lust hätte.
Marcel S.
03.07.2006, 20:25
hallo,
also ich kann dir mal kurz beschreiben wie sich mein verstorbener Papa nach den oder mit den Antikörpern gefühlt hat !
Ich hoffe es hilft dir weiter !
Vor einem Jahr hat mein Vater angefangen mit der Chemo Avastin, zusammen mit 5 FU und Oxaliplatin. Diese Kombination hat er von Juli 05 - Januar 06 ohne Pause jeden Donnerstag bekommen (Avastin aber nur alle 2 Wochen). Er hat die Chemo eigentlich gut vertragen. Bei dem 1. mal hat er wegen Oxaliplatin etwas brechen müssen ! Avastin hat er sehr gut vertragen obwohl das auch keine Nebenwirkungen hat (meine jetzt brechen oder so !). Das Blut wird verdünnt dadurch und das kann zu einem Problem werden warum manche es auch absetzen müssen.
Ab Januar hat er neben Avastin auch Erbitux bekommen als Antikörper. Oxaliplatin wurde abgesetzt und Campto kam dazu. Nebenwirkung von Erbitux sind Pickel, Juckreiz usw. Fing beim Papa im Gesicht an und ging über den ganzen Rücken. Dagegen gibt es Salben und Creme und damit hat er es einigermaßen in den Griff bekommen. Campto hat die Nebenwirkung Durchfall. Das ist nicht eingetroffen !
Ja am 13.Mai ist er gestorben. Was hat die Chemo gebracht - kann man sich jetzt fragen ?!? Aus meiner Sicht hat er bis März 06 noch schöne Monate gehabt. Auch die Chemo hat er gut vertragen. Ab April wurde es schlechter aber keiner weiß ob es wegen den Nebenwirkungen war oder schon der Darm der aufgerissen ist. Es macht auch keinen Sinn darüber zu rätseln.
Antikörper sind aus meiner Sicht gut und geben der kranken Person Hoffnung ! Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen das ist auch ein großer Vorteil.
Gruß
Marcel
DanaWrede
03.07.2006, 20:57
Hallo Thigi!!
..habe gerade mal so Deine Beiträge gelesen. Deine Mum bekommt Erbitux??
.....in Verbindung mit.??
...ich muß dazu sagen das mein Mann(33) 2004 an einem Colonkarzinom erkrankt ist, welches auch schnell in die Leber gestreut hat...erst fing alles mit ner Studie an...hat er bestens über ein Jahr vertragen und es gab ständig Besserung...als das nix mehr war gabs im März diesen Jahres "normale" Chemo ....als das auch nix brachte Inniotekan mit Erbitux und Xeloda.
Leider stellte sich mit dem Erbitux ein Progress ein und ihm gings innerhalb weniger Wochen immer schlechter..nach der neuen Bildgebung nun der Hammer,
neue Metastasen und erneuter Wachstum in der einen Lebermetastase. Da wir von der Impfung mit dendritischen Zellen gehört haben gabs sofort nen neuen Termin für diese Untersuchung. Ich möchte Euch raten, wartet bitte nicht zu lange auf ein Kontroll-CT sondern drängt nach spätestens 8 Wochen darauf um sicher zu gehen dass es auch was bringt. Bei meinem Mann wars leider sehr spät und prombt zwei ganz kleine neue Metastasen in der Lunge. Lasst Euch aber nicht unterkriegen es gibt immer Hoffnung.
Macht das Beste aus Eurer Situation!!....wir durften uns heute auch anhören das Zucker das Tumorwachstum fördert und wir diesen möglichst einschränken wenn nicht sogar weglassen sollen...aber wenns nur das is...es gibt schlimmeres.
...Fühl Dich gedrückt...und Deine Ma natürlich auch!!...ich verstehe Deine Angst um Deine Ma bestens...hab ja meine im Oktober 2004 am Lungenkrebs verloren....denkt dran...jeder Tag is ein gewonnener!!
...Liebe Grüße Dana:remybussi
Liebe Jutta,
lieber Marcel,
liebe Dana,
ich danke euch ganz herzlich für Eure Beiträge. Jede Info von Betroffenen und deren Angehörigen hilft mir. Beim Verstehen und beim Handeln.
Meine besten Wünsche für Euch kommen von Herzen.
Und nochmals Danke.
Übrigens wohnen wir in Chemnitz. Leider werde ich meine Ma zu solch einem Treffen sicherlich nicht bewegen können, psychisch wie physisch...
Wenn sie jedoch ab und an noch so einen Kraftschub verspürt, gibt mir das wirklich Hoffnung und läßt mich wieder auf bessere Zeiten für Sie warten.
Es wäre ja schon viel, wenn ihr mein Vati nicht noch zusätzlichen Ärger mit seiner Art im Umgang mit ihr machen würde...
Liebe Grüße
Sigrun
und seid alle auch dolle :knuddel:
DanaWrede
05.07.2006, 13:35
Hallo Thigi!!
...wie geht denn Dein Vati damit um??
...meiner war damals doch sehr geschockt und hatte Hemmungen meine Ma überhaupt zu berühren...wahrscheinlich war da auch einfach die Angst sie könnte noch mehr Schmerzen haben....bei ihr war es so das sie anderen gegenüber nie einen Ton verloren hat wies ihr wirklich geht...nur wenn ich sie mal ganz alleine darauf angesprochen habe....als sie dann im Sterben lag mußte ich ganz schön überredungsarbeit leisten das er ihr trotz allem mal nen Kuss gib....und genauso wars auch mit meinem Bruder...er konnte das auch erst nich....da sie dann auch so unter morphium stand das nix mehr ging konnte man sich auch nie sicher sein was sie von alle dem noch mitbekommt...aber ich bin der festen Überzeugung sie hat alles ganz genau gespürt.denn ihre Augen waren selbst in diesem Zustand so wach das man doch ein paar Reaktionen wahrnehmen konnte....da ich damals auch gerade mit meinem 2. Kind schwanger war, das hat sie auch noch mit bekommen, habe ich immer gesagt sie kommt dann Julie, so heißt meine Tochter, wieder zu uns zurück....und viele aus der Familie und dem Freundeskreis sagen sie sieht ihr doch sehr ähnlich
Mein Paps hat zwar inzwischen eine neue Lebenspartnerin aber man merkt doch das er zum Teil noch ganz schön damit zu kämpfen hat....ich kann nur sagen....versucht miteinander zu reden!!!...haben meine Eltern auch gemacht als es noch ging....und trotz aller Probleme sie hatten ist sie in Frieden und ohne ungeklärtem eingeschlafen!!
...so nu aber erstmal Schluß!!
...liebe Grüße Dana!!:knuddel:
Hallo liebe Dana,
ich hab so den Eindruck, was Du schilderst, trifft bei uns auch zu. Mein Vati hat sich mit der Aufgabe allerdings übernommen. Ihm dauert die ganze Situation schon zu lang, glaube ich. Er bedauert sich sehr, daß er das nun mitmachen muß, heult an Muttis Bett, wenn es ihr sehr schlecht geht...
Wenn sie sich einigermaßen fühlt, bevormundet er sie und erfüllt eigentlich ihre Wünsche nicht. Das sind dann die Sachen, die ich nicht verstehe. Es gibt halt aus diesem Grund auch öfter zwischen den beiden Gezoffe... Das kann meine Ma ja gar nicht brauchen. Er hat ihr kaum ordentliche Essen gekocht, immer nur süß... Bäcker... Und wir wissen ja, daß Zucker nicht gut ist!
Vati streichelt sie schon ab und an; hilft ihr ja auch bei der täglichen Körperpflege. Leider hat er nie einen Pflegekurs in Anspruch genommen - er weiß ja schon alles. Und er ist eben manchmal sehr ungeschickt, weil er sich nie in seinem Leben um irgendjemanden gekümmert hat, für jemanden gesorgt hat. Nicht für meine Ma und nicht für uns - meinen Bruder und mich. Das spürt man jetzt - er hat es einfach nie gelernt.
Bin die einzige, die eigentlich so richtig nahe an meine Ma rankommt. Hab da aber auch keine Hemmungen, denn gerade die Berührungen zeigen ihr, daß sie lebt, daß sie geliebt wird. Sie sagt immer, wenn ich ihre Hand halte, strömt so eine Ruhe in sie hinein...
Gestern ging es ihr wieder schlecht - sie hatte bis in die späten Abendstunden extreme Bauchschmerzen! Ich hab ihr auch gesagt, sie soll das heut ihrem Doktor unbedingt sagen.
Hier wurde ja schon erwähnt, daß es zu einem Reißen des Darms kommen kann etc. Besser, der Dr. untersucht die Situation. Sie sah leider gestern gar nich mehr so gut aus wie am Sonntag :undecided . Aber das is wohl das Auf-und-Ab, was der Krebs veranstaltet :mad: .
Ich danke Dir, liebe Dana, für Deine Ausführungen.
Liebe Grüße und einen schönen Tag! :knuddel:
DanaWrede
08.07.2006, 06:41
Guten Morgen Thigi!!
...ich denke ein Pflegekurs is für Deinen Paps auch nich unbedingt notwendig...wie alt iser denn??....bei meinem war und ises heute immer noch....die Frau is für Haushalt und so da....das is halt ne Erziehungssache....
sowas wird man auch nich so schnell ändern können. Aber ich denke er müßte sich einfach mal dranmachen und sich informieren über Krebs.....bei meinem wars damals so...er hats hingenommen und gut....ich hab mich gleich schlau gemacht, was kann man noch machen, mit welchen Medikamenten und soweiter...selbst wo mein Mann jetzt nun auch so krank is schaltet er auf Durchzug und will am besten nix davon hören....
Als mein Mann die Endgültige Diagnose am 28. Oktober 2004 bekam hat er ihm noch Vorwürfe gemacht er würde seine Krankheit vor die von meiner Mama stellen und mich von ihrem Sterbebett wegholen....das kam dann aber erst nachdem meine Mama am 30. Oktober eingeschlafen is.
...das lief damals total sch... ab..am 25. is mein Mann operiert worden...am 26. kam ich abends um halb neun von der Arbeit als mein Paps anrief Mutti würde wohl die Nacht nich mehr überleben....also hab ich hier alles in die Wege geleitet...Babysitter für Shawn und so.Dann bin ich nachts nach Berlin gefahren in der Angst das ich doch zu spät komme...aber dessen war nich so...und da ich in einem Seniorenwohnheim arbeite weiß ich wie lange sowas dann noch dauern kann....die folgende Nacht und den nächsten Tag war ich durchgängig bei ihr als mein Mann dann von der Intensiv kam am 28. habe ich ihn dazu gedrängt mir genau zu sagen was nu is....das hat er, daraufhin mußte ich mich entscheiden...bei Mutti bleiben bis zum Ende oder zurück nach Salzgitter zu meinem Mann..es fiel mir echt nicht leicht das zu entscheiden....ich habe mich dann ganz normal...wie immer mit nem Küsschen und nem "bis bald" von ihr verabschiedet und bin am nächsten morgen nach Hause gefahren....Gott sei dank hat sich meine schwiegermutter spontan auf den Weg von Linz (Rhein) zu uns gemacht um sich nen bischen um meinen Mann und vor allem unseren Sohn zu kümmern.....und diese ganze Sache war meinem Paps damals zu viel...er konnte meine Entscheidung nich akzeptieren und hat Chris die Schuld daran gegeben, dass ich nicht bis zum Schluß da war.....das gab auch nach Muttis Tod noch ne Menge Diskusionsstoff bis er meine Entscheidung akzeptiert hat....was sollte ich denn machen....zu allem war ich ja damals auch noch schwanger...wer weiß ob ich das alles dann noch ohne irgendwas überstanden hätte...zur Beerdigung habe ich dann nur noch dafür gesorgt das mein Mann noch im KH bleibt....ich hatte Angst er würde das nich lebend überstehen...zumal meine Mama ja am Lungenkrebs verstorben ist....er mit deiner Diagnose noch dazu..nene....es tat Chris zwar sehr weh das er nich dabei sein konnte, er hat sie halt auch geliebt wie seine eigene Mama, is aber dann später alleine zum Grab und hat sich über eine Stunde von ihr verabschiedet.......hätten wir damals gewußt das die Ärzte ihm nur nen halbes Jahr gegeben haben hätte er selbst das wahrscheinlich nich mehr gekonnt...also Du siehst mein Papa war echt der Meinung mein Mann war dran Schuld das ich nich bis zum Schluß da war....sogar mein Schwiegerpapa hat nen Problem damit Gefühle zu zeigen...jetzt wo Chris so krank is hat sich das aber schon sehr gebessert und sagt auch schon mal wenn er Angst um ihn hat...ich denke das so eine Situation einfach ein Lernprozess is wo man viel Verständnis und Unterstützung braucht....unterhaltet Euch einfach mal ganz alleine darüber...und lass nich zu das dein Papa geht!!....hab ich damals auch nich...
...so liebe Grüße....
...sei ganz lieb umärmelt....
...und vor allem lasst Euch nich unterkriegen....
:knuddel:
Bis dann Dana
Hallo, guten Morgen.
Leider gibt es keine besonders guten Neuigkeiten.
Meine Ma hatte eine Pause von der Antikörpertherapie, weil es ihr dadurch sehr schlecht war. Sie konnte zwar auch in der Pause keine Kraft sammeln; dafür aber der Tumor im Darm!
Der Doc meinte am Dienstag, der Krebs sei weiter gewachsen und zwar so, daß er nun einen Nerv abdrückt, der ins Bein führt.
Ihre Schmerzen im Bein und das Zittern sind nun erklärt :(
Ma nimmt allerdings Zäpfchen gegen diese Nervenschmerzen, aber wirklich helfen kann das nicht. Es ist nun so, daß der Doc ihr für Montag ein erneutes CT angeordnet hat und danach sehen will, ob eine Strahlenbehandlung im Krankenhaus angesetzt werden kann... Ma ist nicht begeistert. Hat Angst vor Verbrennungen etv. :confused: Ich kann es ihr nicht verübeln; was sie schon alles mitgemacht hat in den letzten Monaten...
Nur fahre ich die nächsten zwei Wochen an die Ostsee :rolleyes:
Was soll das wieder werden :cry:
Mein Bruder nervt mich jetzt schon wieder mit SMS, was ich zu tun hab blabla.
Ich hoffe, ER kümmert sich in der Zeit mal um Ma; nich, daß ich wieder Ferntherapie für die Psyche meiner Ma leisten muß. :o
Allerdings hat sie wieder nur geredet und nichts eingeleitet, was den Pflegedienst angeht! Ich kann echt reden wie ein Buch; nüscht wird aber auch mal ordentlich durchgezogen! Daß sie sich auf Pa nich verlassen kann, weiß sie doch nun seit über 40 Jahren :megaphon: hallo?!
Langsam hab ich die Angst, daß sie den Lebensmut verliert. Wenn sie die nächste Therapie, also Strahlentherapie, nicht mitmacht - was geschieht dann???
Ich kann nur hoffen, daß ihr Arzt ihr nochmal so einen Schub verpaßt, daß sie wieder will!
Nur, bei der Totenstimmung daheim würd ich wahrscheinlich schon im gesunden Zustand aus dem Fenster gehen... :eek:
Naja, es ist ihr Leben und sie muß die Konsequenzen auch für ihre Entscheidungen tragen.
Hätt mir nur ein schöneres Alter für sie gewünscht; so mit kleinen Reisen und schönen kulturellen Unternehmungen...
Werd mal versuchen, mich in den 2 Wochen auf UNS - meinen Partner und mich - zu besinnen. Denn irgendwie bring ich dann soviel Egoismus auf, mir ein schönes Leben zu machen, zumindest das zu wollen :rolleyes:
Möchte nicht nach einem arbeitsreichen Leben genauso dastehen wie meine Ma :sad:
Drückt mir die Daumen, daß sie meine Urlaubszeit gut übersteht und auch ich mich mal erholen kann. Bin jedoch jetzt schon wieder skeptisch und erwarte eigentlich täglich einen dramatischen Anruf - reine Erfahrungssache :cool:
Euch viel Kraft und ... laßt es Euch gutgehn!!!
Ganz herzlich liebe Grüße
Sigrun
Meine Mutti ist nach großen Schmerzen und extremem Kampf gestern gestorben. Ich weiß, daß es eine Erlösung für sie war... Aber ich bin sehr sehr traurig, daß die 2 Jahre des Leidens keinen besseren Effekt hatten.
Jetzt frage ich mich schon, ob es nicht besser gewesen wäre, sie lieber ohne Chemo mit mehr Lebensqualität zu lassen... wenn auch für eine kürzere Zeit. Zu spät - ich hoffe, sie hat jetzt ihren Frieden.
Danke, daß Ihr mir "zugehört" habt, quasi.
Macht es gut. Liebe Grüße und Euch viel Kraft und Mut, egal, ob Ihr Angehörige oder Betroffene seid...
Liebe Sigrun,
Mein aufrichtiges Beileid und eine stille Umarmung.
Bitte quäle Dich nicht mit solchen Gedanken, ob dies oder jenes richtig oder falsch war. Du warst für deine Mutter da, hast Dir viel Mühe gemacht zu verstehen.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Ein Stummer Gruß und Kraft Für Dich Sigrun und Deine Familie...von Josi
DanaWrede
20.08.2006, 12:59
Hallo!!
....nach vielen Schmerzen und langem Kampf ist am 16. August mein Mann von uns gegangen....
...aber ich danke Gott dass er nicht zu lange leiden mußte....
Grüße Dana
Hallo Sigrun und Dana,
denkt daran! Sterblich ist nur die körperliche Hülle! Die Seele lebt weiter!
Ich wünsche Euch viel, viel Kraft für die nächste Zeit!
Simone
DanaWrede
22.08.2006, 11:16
Liebe Lolle!!
...bei meinem Mann fing es fast genauso an.
...im Oktober 2004 ist er am Darm operiert worden...an der Leber war zu dieser Zeit nichts zu machen....es war zu viel und zu groß...
...als erstes nahm er an einer Studie Teil. Sie hat auch sehr viel Erfolg gebracht....wir konnten innerhalb eines Jahres das Metasthasenvolumen halbieren.......ungewöhnlich war aber auch das er diese Studie so lange und konstant durchziehen konnte....er hat sie soweit auch ganz gut verkraftet.Als dann aber der Tumormarker immerweiter kletterte stellten die Ärzte die Therapie um und es gab nen Progress...es haben sich neue Mtastasen in der Lunge gebildet und die in der Leber sind gewachsen ...das kam mit dem CT im Juni diesen Jahres...seit dem hat er langsam langhin abgebaut...vor ein paar Wochen hat er noch nen Stent gesetzt bekommen....und danach war dann nicht mehr viel los mit ihm...er kam Dienstags nach hause...Freitags war unser Arzt hier und hat ihn eingewiesen...hat mir aber da schon gesagt das es nur noch nen paa Tage sind....so wars dann auch....er hat gekämpft...bis zum Schluß....aber ich bin mir sicher er wußte wie es um ihn steht....hat nur nix gesagt....aber wenigstens durfte er noch unsere Tochter Julie zur Taufe geleiten und sie laufen sehen....Shawn ist ja nun schon 4 und er realisiert es ganz genau....er wird auch am 1. zur Beerdigung mitkommen...
...das war im Groben Christophs Geschichte....und wenn ich ehrlich bin...ich hab geahnt das er seinen 34ten nicht mehr erlebt...:weinen:
Liebe Grüße Dana
Oh Mann, liebe Dana,
es macht mich sehr traurig, das zu lesen!
Meine aufrichtige Anteilnahme, liebe Dana!
Meine Mama wird am 06.09. beigesetzt.
Ich danke Euch allen herzlichst für die lieben Worte und Euer Mitgefühl. In der heutigen Zeit ist das keine Selbstverständlichkeit.
LG Sigrun
DanaWrede
01.09.2006, 07:54
Liebe Sigrun!!
...mein Mann und ich haben uns in Funcity,einer virtuellen Stadt, kennen gelernt. Und gerade dieser Ort gibt mir im Moment die Kraft für den heutigen Tag.
Eines möchte ich Dir noch im Bezug auf Deine Mum schicken.
Dieser "Spruch" gibts mir die Gewissheit, dass unsere Lieben immer bei uns sind, wir sie nur nicht sehen können. Ich habe ihn von einer lieben Freundin dort bekommen.
Er ist nicht weg ... nur auf der anderen Seite des Weges ... er schaut zu euch, gibt euch halt und kraft ... nur auf der anderes Seite des Weges ... er ist nicht weg .. solange hier dessen bewusst seid wo IHR hinschaut ... auf die andere Seite des Weges .. seht nicht nach .. zu Ihm hin und er ist nicht vergessen ... nur auf der anderen Seite des Weges ... ich bin tief betroffen ... mag es nicht glauben ... nur auf der anderen Seite .. da wird er ewig bleiben. Dana, Shawn Meikel, Julie Marie ... IHR seid der Teil dessen lebt ... mit IHM ... denn Ihr werdet Sie sehen, die andere Seite des Weges ... Ihr werdet Kraft und Halt haben ... von der andern Seite des Weges ... und haltet daran fest ... Ihr werden euch finden ... jenseit ... am Ziel .... in eurem Herzen wenn Ihr nur genau schaut. In herzlicher Anteilnahme, Alexandra
....liebe Grüße Dana:pftroest:
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