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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lugenkrebs und Homöopathie


vespasia
14.07.2006, 11:35
Im März 2006 hat meine Mutter die Diagnose Lugenkrebs (nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom) erhalten. Nach der anfänglichen Verzweiflung habe ich mich viel im Internet etc. informiert. Jetzt, am Beginn einer neuen Chemo (die erste war nicht erfolgreich) frage ich mich, ob man nicht unterstützend mit Homöopathischen Mitteln helfen könnte. Vor allem aber, wie bringe ich dieses Thema meiner Mutter nahe, die eigentlich von so was nichts wissen will.
Wer hat Erfahrung mit so was, wer kann mir Tipps geben.
Vielen Dank Vespasia

Ekaka
14.07.2006, 13:52
Hallo,Vespasia! Es ist sehr schön,das Du Dir Gedanken um Deine Mutter machst.Ich habe auch LK (nicht kleinzellig).Aber lass sie doch erst einmal die Chemo durchstehen,das ist schwer genug.Anschliessend kann sie doch eine alternative Methode in Betracht ziehen,z,B. eine Misteltherapie.Ich denke,Du solltest Dich in aller Ruhe mit Deiner Mutter darüber unterhalten.Letztendlich bleibt die Entscheidung,ob sie sowas machen will oder nicht,als Betroffene und mündiger Mensch selbst überlassen.Du kannst ihr als Tochter Ratschläge geben und ihr zur Seite stehen,das ist für sie wichtig.Ich wünsche Dir und Diener Mutter viel Kraft für einen langen,schweren Weg.Viele Grüsse:Erika.

renate-99
14.07.2006, 17:42
Hallo Vespasia,
ich kann mit dir fühlen.Bei meiner Mama wurde auch ein Lungenkarzinom diagnostiziert und bin selber auf der Suche nach zusätzlichen Behandlungsmethoden. Gerade heute habe ich mir die Internetseite von der BioMed Klinik angeguckt. Vielleicht wäre das auch eine Ergänzung zur Therapie deiner Mutter?
Lieben Gruß,
Renate

Michael_D
14.07.2006, 18:16
Liebe Vespasia und liebe Renate-99,

ich schreibe mal hier wegen des Thread-Titels "Lungenkrebs und Homöopathie", die Antwort bezieht sich aber auch auf den von Renate-99 eröffneten Thread.

Ich fasse mich kurz, zumal dieses Thema im Forum schon ausführlich und m. E. abschließend diskutiert wurde. Wenn Ihr "weiter hinten" sucht, werdet Ihr bestimmt fündig. Hier in meinen Augen das Wichtigste (ich bitte meine knappe und direkte Sprache zu entschuldigen):

Wer einen Angehörigen mit Lungenkrebs hat, der möchte wirklich alles versuchen. Das verstehe ich völlig. Dies darf jedoch nicht dazu führen, den Verstand auszuschalten. Leider verstehen es viele Geschäftemacher, aus dem Elend der Patienten Geld zu schlagen. Den erwähnten Herrn Thaller brauche ich nicht zu recherchieren; es kann sich nur um einen Betrüger handeln. Wer Heilung gegen Geld verspricht, ist ein windiger Geschäftemacher. Leider ist ein metastasiertes Adeno-Ca. eine zu 99% tödliche Erkrankung. Da helfen auch keine Klangschalen, Bachblüten, indianischen Tees oder Handauflegen. Im übrigen halte ich auch nichts von Mistelspritzen.

Für ähnlich nutzlos halte ich Aufenthalte in BioMed-Kliniken. Auch von dort ist keine Heilung zu erwarten. Überhaupt bitte ich zu überlegen: was wollt Ihr Euren Angehörigen zumuten? Soll man sich die Zeit, die man noch hat, durch langwierige Klinikaufenthalte versauen?

Am harmlosesten ist in diesem Zusammenhang vielleicht der Versuch mit der Homöopathie, weil der Konsum reinen Wassers sicher noch niemanden geschadet hat. Und überhaupt ist der Placebo-Effekt einer solchen Behandlung vielleicht nicht zu vernachlässigen: wenn es dem Behandelten unter dieser Behandlung besser geht; warum nicht?

Alimta und Tarceva sind Krebsmittel der neuesten Generation. Doch leider helfen auch diese zumeist nur vorübergehend. Dies liegt leider in der Bösartigkeit der Erkrankung begründet. Es ist traurig, aber zumeist bleibt nichts anderes übrig, als die Zeit, die bleibt, möglichst zu genießen.

Viele Grüße,
Michael

vespasia
17.07.2006, 08:24
Hallo an Alle,
vielen Dank für Eure Antworten. Natürlich weiß ich, dass ich meine Mama nicht zwingen kann irgendetwas zu nehmen, was sie nicht will. Würde ich auch nicht versuchen. Ich denke halt einfach, dass es nichts schaden kann, unterstützend zu nehmen, wenn es doch keine Nebenwirkungen hat. Vielleicht zum Aufbau des Allgemeinbefindens oder zu Verbesserung des Magen-Darm-Traktes (sie hat nämlich ganz massive Probleme damit). Ich finde es auch ganz blöd von den Ärzten, dass dieses Thema so abgetan wird, als ob noch nie irgendjemanden mit Homöopathie geholfen werden konnte. Mir ist natürlich klar, dass der Lungenkrebs damit nicht weggezaubert werden kann, aber vielleicht leichter zur ertragen ist?!
Bis bald Vespasia