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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chemoabbruch bei Brustkrebs


gaby0807
22.07.2006, 17:55
Hallo, habe meine 3. Chemo hinter mir und möchte eigentlich nach der 4. aufhören, die OP machen und dann nur noch bestrahlen. Hat da jemand Erfahrung mit bei Brustkrebs? Ich bin so unschlüssig und die Ärzte reden so und so.

Heike 1963
23.07.2006, 10:32
Hallo Gabi,

ich habe meine letzte Chemo im Dezember 2005 erhalten. Heute wird mir immer bewußter, eine Garantie den Krebs dadurch zu verhindern gibt es nicht. Es ist halt eine Standardtherapie, das bestmögliche, was in der Schulmedizin vorliegt, um eventuell den Krebs zu bremsen. Hätte ich es nicht tun sollen oder doch? Hin und Her reissen mich die Gedanken manchmal. Ich habe ihnen Einhalt geboten. Mein Knoten war hormonunabhängig und her2 neu negativ. Also waren Chemo und Bestrahlung die einzige Vorsorge, die ich treffen konnte. Damit fühle ich mich gut. Im Falle eines Rückfalles habe ich mir nichts vorzuwerfen. Mit diesem Gedanken kann ich leben und mir die Unsicherheit nehmen.

Viele Grüße
Heike

Livilla
23.07.2006, 12:32
Liebe Gabi,

ich habe selbst 4 Brust-OPs hinter mir - es gibt KEINE Regel, ob Chemo oder nicht! Aber ich rate Dir, folgendes Buch zu lesen:

Fischl, Franz / Feiertag, Andreas
Wirtschaftsfaktor Brustkrebs
Werden Frauen und ihre Ängste instrumentalisiert?
(Springer Wien) ISBN 3-211-23594-9
Paperback
XVII, 179 Seiten - 23,5 × 15,5 cm

Mir hat es bei meiner Entscheidung sehr geholfen!!

Liebe Grüße
Elisabeth

Eli01
24.07.2006, 08:25
Hallo Gabi,
ja, warum möchtest du die Chemo abbrechen?
Auch ich hab diese Gedanken nach 3 Sitzungen gehabt, weil die Chemo ja wirklich kein Sonntagsspaziergang war, und ich mich vorher, wie vermutlich alle anderen auch, nie so krank gefühlt hab. Aber auch ich sehe das wie Heike, ich möchte alles, was möglich ist, tun, damit das Rückfallrisiko reduziert wird, und deshalb halte ich die Chemos durch (ich hab noch 1 mal TAC vor mir), mach dann Bestrahlungen, Herceptin und wahrscheinlich auch noch Tamoxifen. Wenn dann wieder was kommt, kann ich mir nicht vorwerfen, nicht alles versucht zu haben, und, auch wenn´s noch so unangenehm ist, es ist zu schaffen!!!
Viel Kraft bei deinen Entscheidungen,
Eli

Zauberblume
24.07.2006, 10:11
Hallo liebe Gabi,

ich mache ebenfalls zur Zeit eine neoadjuvante Chemotherapie und habe mich mit der Frage beschäftigt, ob das für mich der richtige Weg ist.

Auch für mich stellt sich die Frage, weshalb Du die Chemo abbrechen möchtest. Generell finde ich es gut und wichtig, die einzelnen Therapieempfehlungen auf Basis der persönlichen Situation zu hinterfragen und Chancen und Risiken abzuwägen. Ich bin froh, mich für eine neodajuvante Therapie entschieden zu haben, da sie mir die Zeit gibt, mir zu überlegen, welche weiteren Eingriffe in den Körper für mich sinnvoll sind (mein Therapieplan sähe OP, Bestrahlung und AHT vor). Ich frage mich z.B., welcher "Therapietyp" ich bin. Gehöre ich zu den Frauen, die alle Therapien machen möchten, um möglichst alles getan zu haben? Oder gehöre ich zu den Frauen, die nicht bereit sind, alles zu tun, was die Schulmedizin hergibt und andere Wege sucht, auch wenn diese vielleicht riskanter oder unkonventioneller sind.

Egal, für welchen Weg Du Dich entscheidet, wichtig ist, dass Du es mit dem Herzen tut, sprich: aus Überzeugung!

Viele Grüße und für Dich alles Gute,

Sandra