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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brustkrebs-Chemo


bröserl
27.07.2006, 21:18
Hallo
leider gehöre ich seit einigen Wochen auch zu den vielen Frauen die an Brustkrebs erkrankt sind.
Da der Tumor bereits so ca. 5cm groß ist wurde mir erklärt es wäre sinnvoller erst mit einer Chemo zu beginnen um den Tumor zu verkleinern (es sind auch einige Lymphknoten befallen) um dann besser operieren zu können. Das alles hat mich schrecklich verunsichert, ich dachte nun wird erst mal lieber gleich operiert und dann eben wegen der Lymphknoten eine Chemo. Ich bin aber dann auf den Vorschlag der Ärzte eingegangen und hoffe ich habe das richtige getan. Ja und dann meinte man, das beste Mittel den Tumor zu verkleinern wäre für mich diese Kombination, wobei ich den Eindruck habe, dass der Einsatz von Taxotere da eine größere Rolle spielt. Die ARztgespräche sind leider nicht immer so ausreichend und aufklärend wie ich es mir wünschen würde. Geht das anderen auch so ? Dazu möchte ich sagen, dass ich in meinen bisherigen ca 50 Lebensjahren so gut wie nie krank war und ich auch keine Erfahrung im Umgang mit Ärzten und Krankenhäusern hab.
Langsam nach dem ersten Schock beginne ich mich so viel als möglich zu informieren und bin so auch auf dieses Forum gestossen, auch deshalb weil
die Behandlung mit einer Chemo mit Ebirubicin + Taxotere (6x) begonnen worden ist. ( 3-wöchiger Abstand)
Die erste Chemo war vor einer Woche es geht also langsam aufwärts, der Arzt meinte, der Tiefpunkt wäre so vom 7.-10. Tag.
Soviel ich in den Seiten gelesen hab, werden viele anscheinend nur mit Taxotere therapiert, ist das so ?
Wobei ich mir auch so unsicher bin, kann ich den irgendwas tun, um meinen Körper bzw. durch die Chemo belastete Organe zu stärken?

Ich würde mich sehr über eine Antwort auf die eine oder andere Frage freuen.

lb. Grüße
bröserl

Eli01
28.07.2006, 08:32
Hallo Bröserl,
ach je, die Diagnose BK zieht sicher jeder Frau den Boden unter den Füßen weg. Mir ging es auch so, dass ich in den ersten Gesprächen gar nicht richtig anwesend war und immer nur dachte, ist ja alles furchtbar, aber was hat das mit mir zu tun??? Ich war dann sehr froh darüber, dass mein Freund mitgegangen ist, er hatte einen klareren Kopf als ich und konnte viele Dinge klären, zu denen ich nicht in der Lage war. Ich denke, es ist immer sinnvoll, in diesen Gesprächen eine vertraute Person mitzunehmen, 4 Ohren hören mehr als 2. Bestimmt hast du jemand unter deinen Lieben, die das gerne für dich tun.
Bei mir war der Weg andersrum, erst OP (hautsparende Mastektomie) und dann Chemo mit TAC (das T steht auch für Taxotere), ich hab grade die letzte hinter mir. Ich denke, die Chemo wird ja auch bei dir die flüchtigen Zellen erwischen, den Tumor verkleinern und die OP wird dann schonender für dich, ich drück dir die Daumen.
Neben den Chemo-Medikamenten hab ich auf Rat von Prof. Beuth ( er ist eine Kapazität hier in Köln und erforscht die Wirkung naturheilkundlicher Medikamente bei Krebstherapie und empfiehlt nur Mittel, die eine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung haben) Selen (Cefasel 300) und Phlogenzym eingenommen. Es gibt ein neues Mittel, das heißt Equizym, und ist eine Kombination von beiden, preisgünstiger und man muss nicht so viele Pilllen schlucken. Dafür brauchst du eine Rezept vom Arzt, es steht in der LAUER-Liste, aber auch Cefasel gibt´s nur auf Rezept.
Weiterhin empfiehlt er Spaziergänge gegen die Müdigkeit, viel Obst, Gemüse und Getreideprodukte, vor allem rotes Obst und Gemüse wegen der Antioxydantien. Viel trinken ist auch wichtig.
Ich hab meistens 3-5 Tage gebraucht, bis es mir wieder besser ging nach jedem Zyklus, aber jede Chemo war anders.
Ich wünsch dir viel Ruhe und Kraft und hoffe, dass alles gut wird,
liebe Grüße,
Eli

Zauberblume
28.07.2006, 13:06
Hallo Bröserl,

es tut mir sehr leid, dass es Dich ebenfalls getroffen hat! Die Diagnose Krebs schockt und am Anfang kann man kaum einen klaren Gedanken fassen. Das zeigt sich auch in den ersten Gesprächen mit den Ärzten! Ich habe mir dann zu jedem Gespräch und zu jeder Chemo eine Liste mit Punkten mitgenommen, die ich gerne fragen wollte - das hat immer ganz gut geklappt. Scheu Dich nicht davor, die "kostbare" Zeit Deiner Ärzte in Anspruch zu nehmen! Deine Lebenszeit ist unendlich viel kostbarer!!! Und genauso wie Eli habe ich immer meinen Freund mitgenommen - 4 Ohren hören mehr als zwei. Ich kann Dir auch das Überlebenshandbuch von Ursula Goldmann-Posch empfehlen. Dort findest Du zu jeder Phase (Diagnose, OP, Bestrahlung etc.) viele verständliche Infos und Anregungen. U.a. sind auch Checklisten für Gespräche mit Ärzten enthalten. Vielleicht hilft Dir das weiter.

Ich mache ebenfalls eine neoadjuvante Chemotherapie (4 x EC und 4 x Taxotere) und habe nur noch 2 vor mir - freu. Bei EC hat es meistens 1 Woche gedauert, bis alles wieder normal war. In dieser Zeit habe ich mir etwas mehr Ruhe gegönnt (soweit das mit einem 1-Jährigen möglich ist) und mehrere kleine Portionen mit leichtverdaulichen Dingen am Tag gegessen. Die Taxotere-Cocktails vertrage ich sehr gut. Ich lasse mich begleitend zur Chemo nach der "Neuen Homöopathie" behandeln und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Insbesondere gut tut mir persönlich das Gefühl, auch etwas beitragen zu können und mich nicht nur behandeln zu lassen.

Ich wünsche Dir alles, alles Gute und dass Du die harte Chemozeit möglichst "gut" überstehst!

Liebe Grüße

Sandra

bröserl
30.07.2006, 11:28
Hallo Eli und Sandra,
vielen Dank für Eure Antworten mit den guten Tipps. Werde mich weiter schlau machen und mir das von Sandra genannte Buch besorgen.

Auch Euch beiden weiterhin alles, alles Gute

lb. Grüße
Bröserl

Kava
30.07.2006, 12:21
Ich habe die selbe Chemo bekommen und einigermaßen gut vertragen. Meine Ärzte haben mir geraten Seelen, Zink, viel Vitamin-C, B6 zu nehmen. Außerdem habe ich gegen diesen blöden Geschmack im Mund noch Nerventabl. verschrieben bekommen, die gut dagegen gewirkt haben. Bei dieser Chemo war ich immer sehr schlapp und müde, aber dann am besten einfach aufs Sofa hauen *grins*

Soweit ich informiert bin, ist es mittlerweile fast schon Standard, daß erst Chemo und dann OP kommt. Der Vorteil davon ist, daß die Ärzte an Deinem Knoten sehen können, ob die Chemo etwas bringt, bzw. oft brusterhaltend bei Verkleinerung des Knotens operieren können.

Ich habe auch ziemlich viele Bücher gelesen und das mit Abstand am besten fand ich: Ärztlicher Ratgeber Brustkrebs von Prof. Dr. med Kaufmann. Dieses Buch gibt es nur in der Apotheke, aber es ist super informativ, gut verständlich geschrieben und vorallem sind auch einzelne Chemo benannt und beschrieben.

Ich drück Dir ganz fest die Daumen.

Liebe Grüße
Kava