Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??
Hühnchen
01.08.2006, 19:22
Hallo... uns traf es heute morgen wie ein Schlag...
Bei meiner Schwester (36) wurde der Verdacht auf ein Bronchialkarzinom mit Hirn- und Skelettgeschwülsten diagnostiziert. Sie soll jetzt sofort morgen früh in die UNI Bonn. Sie hatte schon seit ca. 6 Monaten starke Schmerzen an der Hüfte (was mit Tabletten behandelt wurde, die nicht halfen), dann kam Husten und Heisterkeit und Atemnot (sie röchelt beim atmen)... Daraufhin wurde sie heute in die Röhre gesteckt, wo all diese Knoten, Schatten etc. gefunden wurden... Lt. dem Arzt hat sie neben der Lunge auch am Hirnknochen (?) etwas, was dort nicht hingehört... Wir sind alle total irritiert und meine Schwester hat panische Angst vor dem, was nun ab morgen folgt! Bronchoskopie etc. (obwohl dies wohl bei ihr aufgrund der eingeschränkten Lungenfunktion gefährlich sei?!) Wir brauchen Hilfe, Ratschläge und Tips, was es sein kann... Meine Schwester ist Mutter von drei Kindern und weiss nicht ein noch aus...
Meine Fragen:
Kann man so etwas operieren, behandeln, wie sieht eine solche Behandlung aus? Wie hoch sind die Heilungschancen und Lebenserwartungen? Mit 36 kann sie doch nicht einfach so von uns gehen... sie ist ein so guter Mensch!
Sorry, aber ich bin so fertig - zumal mein Schwiegervater im Februar 2005 an einem Lungenkarzinom mit Hirnmetastasen verstorben ist und wirklich elendig dahingesiecht ist... Bin für jeden Tip, Erfahrungsaustausch etc. dankbar... evtl. auch um Adressen, an welche ich mich wenden kann, um Beistand und Hilfe (psychologischer Art) erhalten kann... Ich drehe jetzt schon durch und meine Mutter auch... und da sind auch noch Kinder...
lunablue
01.08.2006, 21:38
hallo,
leider klingt dass, was du über den zustand deiner schwester geschrieben hast garnicht gut. meine mutter hat ein kleinzelliges bc auch mit hirn- und skelettmetastasen. generell ist leider davon auszugehen, dass beim vorliegen von fernmetastasen, also außerhalb des brustkorbes, eine heilung sehr unwahrscheinlich ist. jedoch darf man die hoffnung nie aufgeben. seit einfach füreinander da - und ganz wichtig! verliert nicht die nerven. deine schwester muss kämpfen, gerade weil sie erst 36 ist. ist keine heilung mehr möglich, so können verschiedene therapien versucht werden, die die symptome lindern und die die lebenszeit verlängern. denkt also nur noch an morgen und plant nicht mehr für übermorgen. das ist das beste, was man in dieser situation tun kann. die frage nach dem "warum" werdet ihr nicht zufriedenstellend beantworten können. also kümmert euch darum gar nicht erst. und genießt die zeit miteinander.
für die nächsten tage und die folgenden untersuchungen wünsche ich euch viel kraft.
viele grüße,
stephan
christa Benz
01.08.2006, 22:09
Hallo,
Kann leider Lunablue nur zustimmen.Es sieht wirklich nicht gut aus für Deine Schwester.Habe meinen Mann auch an diese Krankheit im März verloren.
Wenn es Dir hilft und Du noch Fragen hast dann schreibe ruhig wieder,es hört Dir immer jemand zu.
Liebe Grüsse Christa B.
iris1506
01.08.2006, 22:21
hallo hühnchen
ich kann mich auch nur meinen vorschreibern anschließen.
habe im märz 06 meinen papa an hirnmetastasen verloren.
geniest intensiv die zeit miteinander.
aber gebt die hoffnung und das kämpfen nicht auf.
es stehen ja noch morgen untersuchungen an.
dafür drücke ich die daumen und hoffe mit euch auf nicht so schlechte ergebnisse.
ganz viel kraft für die kommenden tage
liebe grüße
iris :pftroest:
Hühnchen
01.08.2006, 23:10
:cry:
DANKE für die "Infos"... für mich ist es einfach noch "neu-frisch-unglaublich" und ich komme mit der Situation gar nicht klar...
Gibts da irgendwelche "Zeiträume"... von wieviel Tagen, Wochen, Monaten (*hoff*) man rechnen kann... wie kann ICH meiner Schwester helfen??? Momentan kann ich nur weinen... das macht sie natürlich noch fertiger!
DANKE für jede Hilfe
iris1506
01.08.2006, 23:25
liebes hühnchen
sind das mit knochen und hirn schon genaue diagnosen,oder vermutungen, die noch durch untersuchungen, kopf ct, abgeklärt werden müssen?
prognosen zu stellen als nicht mediziner ist immer schlecht.
bei metastasen im hirn sieht es allgemein schlecht aus, da sich dann der eigentliche krebs im endstadion befindet. dies laut der aussage von papas onkologin, die sehr kompetent und immer ehrlich zu uns war.
dann kommt es noch auf den sitz der hirnmetastasen an, und wie viele es sind.
liebe grüße
iris
MartinaC.
02.08.2006, 00:20
Hallo Hühnchen,
helfen kannst du deiner Schwester, wenn du ihr zeigst und spüren läßt, dass ihr alles gemeinsam als Familie durchsteht. Gebe ihr das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit.
Lache und weine mit ihr gemeinsam und helfe ihr mit den Kindern.
Zeige ihr, das sie sich auf dich in allen Lagen verlassen kann.
So kann sie sich auf ihre Therapie konzentrieren und weiß, das du ihr den Rücken freihälst und stärkst.
Ich wünsche euch noch sehr, sehr viel Zeit und Kraft zusammen.
Hühnchen
02.08.2006, 11:57
Hmm... sieht nicht gut aus... Der Arzt heute sagt, es sind auch schon im Rücken usw. Metastasen. Jetzt sollen wir erstmal knapp eine Woche auf ein freies Bett für Gewebeentnahme warten... Und warten - jeder Tag - ist Horror...
Hallo Hühnchen,
auf folgender Seite kannst du Unterstützung vor Ort finden http://www.hospiznet.de/
Wenn ihr direkt in Köln wohnt, gibt es an der Uniklinik eine Palliativstation, die sich auch um Angehörige kümmert und Euch psychologisch betreuen kann. Die Wartezeiten bei externenen Psychologen sind meist sehr lang. Du brauchst aber schnelle Unterstützung, damit du deiner Schwester beistehen kannst. Zeitliche Prognosen kann niemand geben, das hängt ganz vom individuellen Verlauf der Krankheit ab.
Die Warterei auf Termine und Diagnosen können wir hier alle sicher gut nachvollziehen, dass zerrt an den Nerven. Dafür benötigt ihr viel Kraft und daher ist therapeutische Hilfe sehr wichtig, auch für die Kinder deiner Schwester.
Alles Gute für die kommende Zeit
Gaby
Hühnchen
02.08.2006, 19:43
Danke für die Antwort... Aber mal ganz ehrlich (bitte): Geht da wirklich nur noch was in die pallitative Richtung??? Das hört sich bitter an...
Ist die Überlebenschance so schlecht, dass man diese "Hoffnungen" begraben kann?
Es sind wohl lt. heutiger Aussage mehr als zwei Metastasen im Kopf, auch einige im Rücken und Schulterbereich...
:cry:
Ganz ehrlich: die Behandlung wird palliativ sein, da bei den gegebenen Voraussetzungen eine realistische Aussicht auf Heilung kaum besteht.
Das ist bitter! Das Hauptproblem sind die Hirnmetastasen. Man kann nur einen Zyklus Ganzkopfbestrahlungen machen, ohne den gesunden Teil des Hirns zu sehr zu schädigen. Bei multiplen Metas wird wahrscheinlich ein Zyklus bestehend aus 10 Bestrahlungen gemacht, das kann zu einer Verkleinerung der Hirnmetas führen und einen Zeitgewinn bedeuten. Dazu wird dann noch Kortison verabreicht, um die Ödeme, welche sich häufig um Hirnmetas bilden, zu verkleinern, damit es im Kopf wieder etwas mehr Platz fürs Hirn gibt und dadurch erstmal epileptische Anfälle, Lähmungen, Sprachstörungen u.ä. verhindert werden.
Für den Tumor und Knochenmetastasen wird wahrscheinlich palliativ ein Chemozyklus angeboten ( Chemo durchbricht die Blut-Hirnschranke nicht und wirkt daher nicht auf die Hirnmetas). Die gesamte Behandlung steht aber immer unter dem Aspekt einer möglichst guten Beibehaltung der Lebensqualität, also nicht Behandlung um jeden Preis, denn das könnte zwar bedeuten, dass man etwas mehr Zeit bekommt (Wochen, vielleicht
Monate) aber zu welchem Preis? Platt im Bett liegen, Schmerzen, Nebenwirkungen. Das alles wird bei der Palliativmedizin sehr genau abgewägt.
Ausserdem geht es dabei um eine ganzheitliche Behandlung, nicht nur Bestrahlung / Chemo, sondern auch, wenn notwendig, eine vernünftige Schmerztherapie und eine gute psychologische Betreuung, denn die Diagnose ist für alle, ob Betroffener oder Angehörige, ein Schock, den man irgendwie verarbeiten muss.
Palliativstation heisst nicht, wie vielfach angenommen, Endstation... dort liegt man nicht nur im Bett und wartet auf sein Ende. Es bedeutet vielmehr, dass sich speziell ausgebildete Mediziner und Pflegepersonal darum bemühen, dem Patienten die Lebensqualität beizubehalten oder zurückzugeben, die ihm ermöglicht, wieder nach Hause zu kommen und seine Angelegenheiten regeln zu können (halte ich für sehr wichtig, zumal deine Schwester Kinder hat).
Mein Lebensgefährte hatte auch Lungenkrebs mit Hirnmetas und ihm hat ein Palliativmediziner damals gesagt, gehen sie nach Hause, regeln sie alles, was ihnen wichtig erscheint möglichst schnell und danach haben sie den Kopf frei, dann leben sie, so lange es geht, so gut wie möglich. Das war die beste Empfehlung, die er bekommen konnte. Nachdem er nach zwei Chemos so platt war, dass er kaum noch das Bett verlassen konnte, hat er mit dieser Behandlung aufgehört. Innerhalb kurzer Zeit erholte er sich ganz gut und wir konnten noch einige schöne Sachen unternehmen. Allerdings blieben von der Diagnose bis zum Ende auch nur 8 Monate, aber die Lebensqualität war recht gut.
Ich kann nur empfehlen, dass ihr euch an eine Palliativstation wendet, sie unterscheidet sich meist sehr vom normalen Krankenhausalltag und einige haben auch hier im Forum bereits über ihre positiven Erfahrungen damit geschrieben.
Ich weiss, dass sich das alles sehr hart anhört, aber du wolltest eine ehrliche Info. Ich möchte dir trotzdem noch sagen, dass es mir sehr leid tut, dass deine Schwester so krank ist und ich kann nur wünschen, dass ihr alle genug Kraft findet, die Zeit mit ihr durchzustehen.
Lieben Gruss
Gaby
Hühnchen
04.08.2006, 21:23
Hallo... also die Tatsache haben wir heute bekommen... Der Haupt-Tumor in der Lunge mit Metastasen... Bitter - aber wir haben es ja geahnt... Vielleicht kann mir nun einer noch ein paar Dinge erklären... Erstmal kommt heute über das Wochenende nur der Lungenaufbau dran (die Lungentests waren alle super miserabel bis kaum auswertbar)... dann lt. Arzt Montag das Staging und dann eine Chemo... - wie mir bereits gesagt wurde nur auf die Metastasen. Aber auch dies wurde ja hier im Forum bereits angedeutet.
Vielleicht kann mir der eine oder andere zu folgenden "Fachausdrücken" noch Infos geben:
1.)
Pneumothorax nach Biopsie (habe ich aus irgendeinem Bericht aufgeschnappt), leider sind die Ärzte bei uns an der Uni nicht sehr redsam und tun ziemlich viel als "normal" ab...
2.) endobronchiale leichtgradige chronische Bronchopathie
3.) der Tumor soll linkszentral im linken Hauptbronchus (ist die Lage des Tumors damit eher schlecht) und flächig an der Bronchialschleimhaut wachsend sein (sind nicht alle "flächig" wachsend? Was heißt das genau? 2 x 2 (ist das eine Größenangabe und wenn ja ist das eher gross oder eher klein?
4.) der Tumor soll stark vaskularisiert sein? Was heißt das? Ist das eher negativ oder positiv?
Liebe Grüsse
Andrea
Hallo Andrea,
zunächst mal zu deinen Fragen:
1) Der Pneumothorax ist eine Ansammlung von Luft im Pleuraspalt, also zwischen den beiden Schichten des Lungenfells. Dadurch kommt es zu einem teilweisen oder kompletten Kollaps eines Lungenflügels, d.h. eine Lungenhälfte fällt in sich zusammen.
Zu einem Pneumothorax kann es spontan, nach einem Unfall oder auch nach medizinischen Eingriffen kommen. Möglicherweise ist er nach der Biopsie (Entnahme der Gewebeprobe) aufgetreten. Das ist eine nicht selten auftretende Nebenwirkung / Risiko bei Biopsien. Daher geht es nun vorrangig darum, die Lunge wieder zu aufzubauen und die Atemnot zu reduzieren.
2) chronische Bronchitis (leichtgradig)
3) hört sich nach einem Adenokarzinom an (bin mir aber nicht ganz sicher), aber Genaues wird erst die Auswertung der Gewebeprobe ergeben. Wenn 2x2 eine Grössenangabe ist, dann ist der Tumor klein, was aber leider nichts über seine Bösartigkeit aussagt. Bei meinem Lebensgefährten war er 3x4 cm und hat sich auch während der gesamten Zeit nicht an Grösse verändert.
4) stark vaskularisiert bedeutet, der Tumor ist stark mit Blutgefässen versorgt.
Leider ist das nicht gut, denn zum einen kann er durch eine gute Blutversorgung schneller wachsen und zum anderen streut er schneller Metastasen über den Blutkreislauf.
Was mich wundert, ist die Aussage, dass eine Chemo nur für die Metastasen gemacht werden soll. Die Chemo wirkt im gesamten Blutkreislauf, also eigentlich auch auf den Tumor.
Leider kann man erst etwas Konkreteres sagen, wenn ihr am Montag das Staging bekommt... die Klassifizierung des Tumors.
Ihr könnt von allen Untersuchungsergebnissen Kopien anfordern, das ist im Patientenrecht geregelt und damit ggf. noch eine zweite Meinung einholen bzgl. der Behandlung.
Vielleicht kann hier noch jemand von den Mitlesern über event. Erfahrungen mit der Uniklinik Köln berichten oder Empfehlungen geben.
Hoffentlich kann die Lunge bis Montag stabilisiert werden, damit die Untersuchungen zügig weitergehen. Ich drücke Euch die Daumen.
Gaby
Hühnchen
04.08.2006, 23:00
DANKE Gaby für die Antworten. Du hilfst mir echt etwas weiter... Wir sind übrigens in der Uni Bonn...
Andrea
Hühnchen
07.08.2006, 22:14
Hallo ....
meine Schwester soll jetzt morgen zum Knochen-CT und in die Röhre... sowie zu einer gynäkologischen Untersuchung... CT usw. kann ich mir ja erklären aber warum Gyn.-Untersuchung? Könnte da doch etwas anderes hinterstecken? Eigentlich sollte der Biopsie-Befund heute kommen aber nun heißt es erst Gyn.-Untersuchung... wir sind ratlos...
Andrea
Hallo Andrea,
war geschockt, als ich alles gelesen habe. Hab meinen Vater im April verloren an dieser "verdammten" Krankheit. Er war 63. Haben viel mitgemacht die letzten zwei Monate, aber wir konnten ihm nix abnehmen, haben geholfen wo es ging. Aber nun zu dir und deiner Sister, vielleicht sind sich die Ärzte noch nicht einig, ob der Primärtumor in der Lunge ist...... Es tut mir unendlich leid für deine Schwester, ich hab sehr viel gelesen als die Diagnose bei meinem Vater gestellt wurde, nicht kleinzellig Bronchialkarzinom mit Lebermetastase!
Weisst du, ob es bei deiner Schwester kleinzellig oder nicht kleinzellig ist? Ist auch sehr wichtig, aber der Rest hätte ja noch warten können.... mit den anderen Metastasen. Ich hab es voller Mitleid auch meiner Mutter und Schwester erzählen müssen und dachte, heut Abend gibt es was neues.... ich drück dir, deiner Schwester ...und der ganzen Familie ganz ganz fest die Daumen. Seid stark..........aber ich kann dir sagen....auch wenn du jetzt denkst, "ich schaff das nicht" es ist nicht so, du wirst einen Engel auf deiner Seite haben der dir sehr viel Kraft gibt. Du wirst deine Schwester unterstützen wo du nur kannst, du kannst ja im Moment ohnehin an nix anderes denken.
Das ist bei mir heut noch so. Alles geht mir immmer und immer wieder durch den Kopf.
Liebe Grüsse, denk an Euch und schließ Euch in mein Gebet mit ein
Josie
Hallo Andrea,
ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es euch geht. Uns haute die Nachricht "Lungentumor" zu Ostern 2006 um. Mehrere Monate wurde mein Mann (51) aufgrund von Rückenschmerzen falsch behandelt. Zuletzt konnte er kaum noch gehen, sein ganzer Allgemeinzustand verschlechterte sich. Dann endlich ein CT, was die grausige Wahrheit brachte. Großer Lungentumor in beiden Lungenflügeln mit Knochenmetastasen in LWS und Hüftgelenk, Lebermetastasen, Lymphknotenmetastasen. Zu diesem Zeitpunkt lt. CT noch keine Hirnmetastasen. Es erfolgte umgehend eine Bronchoskopie, sofortige Schmerzmedikation mit u.a. Morphinplaster, Strahlentherapie für LWS und Hüfte (10 x) sowie Chemotherapie gegen den Haupttumor in der Lunge. Bei Aufnahme konnte mein Mann nur im Rollstuhl sitzen. Bei seiner Entlassung schon wieder langsam am Rollator gehen. Da die 1. Chemo gut vertragen wurde, folgte nach 4 Wochen der 2. Kurs (nennt man so). Beim 3. Kurs konnte mit der Chemo nicht rechtzeitig angefangen werden, da die Nierenwerte extrem schlecht waren. Umstellung der Chemo auf ein anderes Medikament. Dieses Medikament schlug auch auf die Nieren, so dass die stationäre Chemo abgebrochen werden musste und nun alle 3 Wochen eine ambulante (soll besser nierenverträglich sein) Chemo. Jetzt hat man aber nochmal vom Kopf ein Kernspint. gemacht und zwei Hirnmetastasen gefunden, die bestrahlt werden. Hätte mein Mann diese ganze Behandlung nicht mitgemacht, wäre er heute lt. den Ärzten schon tot. So geht es ihm jetzt esser (er geht zumindest an Krücken und hat nicht mehr solch extreme Schmerzen). Tatsache ist aber, dass mein Mann ein Adenokarzinom Stadium IV hat und seine Lebenserwartung maximal 1 Jahr betragen wird; durch das Auftreten von Hirnmetastasen aber eher weniger. Für uns heißt es Abschied nehmen, so schmerzhaft das auch ist. Wir haben übrigens auch zwei Kinder, die sehr unter dieser Situation leiden. Ich selbst mache seit einigen Wochen eine Psychotherapie, die sehr hilfreich ist, um mit einer solchen Situation besser umgehen zu können.
Ich wünsche euch viel, viel Kraft und grüsse euch Kathie
Hühnchen
10.08.2006, 07:31
DANKE...
Ihr seid alle so nett und versucht Mut zu machen - echt klasse... zumal man selber einfach nur down ist.
Die Ärzte an unserer Uni sind einfach nur "Doktoren"... Es ist super schwer Informationen etc. zu erhalten. Berichte wollen Sie uns auch nicht geben, da dies psychologisch nicht gut für uns wäre???!! Jetzt haben sie noch Knoten in der Leiste und weitere im Rücken gefunden und wollen uns erst weitere Infos geben, wenn das "Gesamtpaket" steht... Na prima... die doktern rum und keiner sagt was... Ich verstehe das nicht... Meine Schwester ist langsam depremiert und wird immer weniger... Mittlerweile kriegt sie nur Schmerzmittel (alle 4 Stunden 40 Tropfen Novalgin + Tramal) aber es wird nichts weiter gemacht... Was sollen wir davon halten?
Andrea
Hallo Hühnchen,
bist du sicher, dass deine Schwester kein Morphium gegen die Schmerzen bekommt. Sinnvoll wäre mittlerweile die Schmerzeinstellung mit einem Schmerzpflaster gewesen z.B. Durogesic (wird alle 3 Tage gewechselt und es gibt bei richtiger Dosierung keine Schmerzspitzen mehr, da regelmäßig Morphin in geringen Dosen dem Körper zugeführt wird. Tramal und Iboprofen hatte mein Mann auch bevor wir wussten, dass es Krebs ist. Hatte alles nicht geholfen. Übrigens habt ihr ein Recht auf Informationen, damit ihr besser mit der Situation umgehen könnt. Such evtl. mit einem anderen Verwandten (nicht in Gegenwart deiner Schwester) das Gespräch zum behandelnden Arzt und bleibt hartnäckig am Ball. Hab ich auch getan. Weiterhin viel Mut und Kraft. Irgendwie werden wir das alles schaffen!!!
Liebe Grüsse Kathie
Hühnchen
10.08.2006, 20:18
Hallo... wir hatten heute ein langes Gespräch mit mehreren Ärzten... Als endgültige Diagnose kam heraus, dass es nun ein "nicht kleinzelliger" Tumor ist... Kann man jemand den Unterschied von kleinzellig und nicht kleinzellig erklären oder liegt es nur an dem Umstand, wie der Krebs aufgebaut ist? Ab Montag soll nun Strahlen- und Chemo anfangen, wobei dies wohl nur Palliativ sein soll... Hat jemand Erfahrung mit der "Überlebensdauer"? Metastasen sind nun auch in der Hüfte gefunden worden und er metastiert wohl ständig weiter, da er sehr gut durchblutet ist... Sie hat sehr sehr starke Schmerzen und bekommt sehr schlecht Luft... Der Arzt meint, es sei auch nicht gesagt, ob der Körper auf die Chemo anspricht... aber da gibts doch verschiedene Arten oder nicht?
Danke für jeden Hinweis...
Andrea
Hallo Andrea,
deine Schwester ist sicherlich schon etwas länger an dieser - sch...krankheit- erkrankt denn der "nicht kleinzellige" wächst eher langsam, er verdoppelt sich innerhalb eines Jahres und spricht " leider " nicht so gut auf die Chemo an. Genau diesen hatte auch mein Vater. Aber als es bei ihm diagnostiziert wurde, muss ich jetzt sagen, war er etwas "früher" dran als deine Schwester, er hatte "nur" eine Lebermetastase, zwei Monate bevor er gestorben ist, hatte er eine Hirnmetastase.....diese Dinger sind schrecklich und kennen kein Erbarmen. Aber vielleicht ist die Chemo die sie bekommen wird, ja etwas stärker oder besser. Gib die Hoffnung niemals auf.
Es tut mir sehr leid für deine Schwester. Aber die Bestrahlung wird ihr sicherlich etwas helfen. Ich will dir keine Angst machen, glaub mir, wir sind einfach machtlos gegen diese Krankheit. Ich drück Euch ganz ganz fest die Daumen und wünsch Euch alles erdenklich Gute und deiner Schwester allen Lebensmut dieser Welt.
liebe Grüsse
PS. Wenn du willst, kannst du mir auch privat ne Mail schicken: Soraya2707@aol.com. ciao
hallo andrea,
ich kann dir eigentlich nicht viel dazu schreiben. es macht mich ziemlich traurig, wenn ich sowas lese..... mein mann ist im letzten jahr mit 39 an lungenkrebs gestorben. was ich dir bzw deiner schwester raten kann: nehmt mit der "asklepios klinik in hamburg rissen"- und dann die antoprosophische abteilung kontakt auf ( das ist ein normales krankenhaus). die behandeln neben der schulmedizin auch alternativ. allerdings steht die schulmedizin wirklich im vordergrund und nicht die alternative. als mein mann dorthin ging, sagten sie ihm, dass sie mehrere solche patienten wie ihn mit dieser prognose haben, die die dort schon seit jahren(!!!) behandeln. mein mann hatte kleinzelliges bronchal-ca im endstadium. leider hatte mein mann zu spät eingesehen, dass solche wege zur bekämpfung dieser fürchterlichen krankheit vorteilhaft wären. er starb kurze zeit später.
liebe grüße
andrea
Hallo Andrea,
bei Lungenkrebs gibt es kleinzellige und nicht-kleinzellige Tumore, wobei die kleinzelligen schnellwachsend sind und auch sehr schnell metastasieren. Dies ist wohl auch nach meinen Informationen die bösartigste Form von Lungenkrebs. Aber darum handelt es sich ja in eurem Fall nicht. Zu deiner Frage bezüglich der Chemo: Uns hat man gesagt, dass nur ca. 40 % der Krebspatienten überhaupt auf eine Chemo ansprechen, wobei es hierbei auch erst einmal gilt, die richtige zu finden z.B. wegen der Nebenwirkungen. Mein Mann sprach auch auf seine erste Chemo an, wobei ab der dritten die Nieren anfingen sich dagegen zu wehren. Somit kann er jetzt nur noch eine ganz abgeschwächte Form erhalten. Und ob diese das Tumorwachstum zumindest aufhalten kann, müssen wir erst abwarten. Vor der 2. Chemo werden Kontrolluntersuchungen gemacht und man kann euch dann schon sagen, ob die Chemo anschlägt. Zu deiner Frage der Lebenserwartung kann ich dir nur sagen, was ich lt. Literatur bzw. Internet weiß und was der behandelnde Arzt meines Mannes sagt. Bei Diagnosestellung im April mit Knochen-, Leber- und Lymphknotenmetastasen, schlechter Allgemeinzustand: Ohne Chemo wäre mein Mann heute schon nicht mehr bei uns. Mit der Chemo hat er angeblich eine Lebenserwartung von ca. 1 Jahr. Da sich jetzt aber noch Hinmetastasen gebildet haben (Hirnmetastasen konnten sich trotz Chemo bilden, da sie auf Chemo nicht ansprechen, hier muss bestrahlt werden), wird es nicht mehr so lange dauern. Sein Allgemeinzustand wird auch schon wieder schlechter.
Ich hoffe, du nimmst mir meine Offenheit nicht übel, aber du hast gefragt und ich persönlich finde es ist besser sich mit dem, was auf einen zukommt, auseinander zu setzen.
Ich weiß, wie weh das alles tut und wünsche euch viel Kraft!
Viele Grüsse Kathie
michael0210
12.08.2006, 14:29
Hallo,
Habe selber seit 09/2005 die Diagnose Bronchalkarzinom und bin am Schädel wegen einer Solitärmetastase operiert worden. Habe leider noch drei Metastasen im Kopf, die noch sehr klein sind. Jetzt wurde ich noch 10x bestrahlt und muß 2x tgl. ( 60mg ) Cortison nehmen und bin soweit beschwerdefrei. Also ich wollte nur sagen " Die Hoffnung stirbt zuletzt " immer schön positiv denken, vertrau auf Gott und ich zum Beispiel schwinge mich selber von Therapie zu Therapie und versuche, daß Ende soweit es möglich ist hinaus zu schieben.
Alles Liebe
Michael0210
michael0210
13.08.2006, 10:51
Hallo,
Habe selber seit 09/2005 die Diagnose Bronchalkarzinom und bin am Schädel wegen einer Solitärmetastase operiert worden. Habe leider noch drei Metastasen im Kopf, die noch sehr klein sind. Jetzt wurde ich noch 10x bestrahlt und muß 2x tgl. ( 60mg ) Cortison nehmen und bin soweit beschwerdefrei. Also ich wollte nur sagen " Die Hoffnung stirbt zuletzt " immer schön positiv denken, vertrau auf Gott und ich zum Beispiel schwinge mich selber von Therapie zu Therapie und versuche, daß Ende soweit es möglich ist hinaus zu schieben.
Alles Liebe
Michael0210
hallo lieber michael 0210,ich bin meistens nur eine stille mitleserin.ich möchte dir sagen das du ein ganz besonders starker mensch bist...es ist gut das du so an Gott glaubst!!!Ich spreche da aus erfahrung.mein freund war auch sehr gläubig und er spürte 1Woche vorher,das er gehen musste!Als es soweit gekommen war,sagte er zu mir,bei vollem Bewußtsein...DA ZIEHT JEMAND SO AN MIR!!!Für mich waren es die Engel die ihn abgeholt haben.Ich will dir damit nur sagen,das ich fest daran glaube.Ich wünsche dir das du noch lange leben wirst!!! Und ganz viel Kraft und Stärke und das Du weiterhin deinen Glauben behältst...Alles Liebe für Dich wünscht Dir Gerdi:winke:
Hühnchen
14.08.2006, 20:58
So... wollte mal das Neueste mitteilen:
Heute hat die Strahlentherapie des Gehirns und die erste Chemophase begonnen... ab morgen soll dann auch die Hüfte und die Leber bestrahlt werden. Noch geht es meiner Schwester nach der ersten Chemo gut, aber ich denke so schnell werden die Nebenwirkungen wohl auch nicht eintreten oder kann mir jemand sagen, wann diese beginnen? Ab Donnerstag darf sie wahrscheinlich die Therapie komlett ambulant machen *FREU*
Andrea
Hallo Andrea,
das freut mich sehr zu hören, dass es Deiner Schwester nach der ersten gut ergangen ist. Ich glaube es ist von Mensch zu Mensch und von Chemo zu Chemo unterschiedlich wann und welche Nebenwirkungen auftreten. Meine Freundin hatte Zyklen in denen sie kaum Nebenwirkungen hatte. Wartet einfach ab und Du weisst ja: Immer schön positiv denken! Soweit möglich!
Ich drück Euch auf jeden Fall die Däums (alle die ich habe) und wünsch von Herzen viel Glück und alles Gute!
Fühl Dich umarmt!
Liebe Grüße
Ina
Wer keinen Mut zum Träumen hat,
hat keine Kraft zu Kämpfen!
Hühnchen
17.08.2006, 07:16
Hallo... ich bins mal wieder mit einer Frage...
Meine Schwester bekommt jetzt Morphinpflaster (25 mg?) Kann mir jemand sagen, ob diese Dosierung hoch oder niedrig ist? Sie hat auf jeden Fall keine Schmerzen...
Gestern haben die Ärzte ihr einen Port in den linken Arm gesetzt. Aufgrund ihrer dünnen Venen haben sie ihr dabei erstmal eine Hauptvene im Arm verletzt und sie hat sehr viel Blut verloren... Aber beim zweiten Anlauf hat es dann doch geklappt.
Irgendwie hat meine Schwester echt Pech und bekommt immer gleich von allem die Hammertour...
Seit gestern morgen ist sie auch pausenlos am brechen... Hat nachmittags zwar eine Infusion erhalten aber es ging nicht wirklich besser. Sie hat sofort alles wieder weggebracht, was sie gegessen hat.
Andrea
Guten Morgen Andrea,
25 µg sind eine der kleinsten Dosierungen die es gibt. Ist also durchaus noch steigerbar. Aber vorsicht, denn auch diese Morphinpflaster können Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Ist Deine Schwester grad im Chemozyklus? Wie heisst das Pflaster genau?
Liebe Grüße
Ina
hallo andrea,
die diagnose krebs ist immer ein hammer und dann geht es mit der angst los. inzwischen haben mein mann und ich begriffen woher diese angst rührt und zwar von unwissenheit. wir haben beide nach der diagnose nur noch mit angst gelebt und fingen dann an, genau wie du, fragen zu stellen und antworten zu suchen. in kürzster zeit trugen wir eine menge an material zusammen, welches uns die krankheit krebs genau erklärte. dann begannen wir nach hilfe zu suchen und nach anderen alternativen. mein mann bekam ebenfalls chemo und bestrahlung gleichzeitig. anfänglich hinterlies das auch einige spuren bei ihm und wir suchten nach möglichkeiten das er sich besser fühlte. dabei zogen wir alternative, homeopatische medikamente hinzu, welche sein imunsystem deutlich steigerten. bis zu diesem zeitpunkt mußte mein mann viele chemopausen einlegen, weil sein blutbild sehr schlecht war und die leukos viel zu niedrig. mein mann begann dann mit einem cocktail bestehend aus, selen ( selen pos ), Zink ( zinkostase ), hochdosiertes Vitamien und mistelspritzen ( lektinol ). nach kurzer zeit fühlte er sich wesentlich besser, verkraftete die therapien, hatte keine zwangspausen mehr und sein blutbild war zwar nicht super aber für diesen vergiftungsgrad schon recht gut.
weiterhin fanden wir den weg der direktchemo, das bedeutet, das tumore, welche nicht richtig auf chemo ansprachen durch eine direktchemo bekämpft wurden. jeder tumor hat eigene blutgefäße und bei mein mann wurde der weg durch die weiche genommen um die chemo direkt in den tumor zu spritzen. darauf reagieren tumore oft empfindlich. wie auch bei uns.
irgendwann kam was kommen mußte, mein mann bekam insgesamt ca 3 jahre incl. aller pausen, (auch mal längere pausen), chemo und dann kam der plötzliche herzstillstand. uwe wurde über eine stunde reanimiert und lag danach einige zeit im koma. später wurden alle untersuchungen nach diesem vorfall wiederholt und man stellte sowohl bei der ct als auch bei der pet untersuchung eindeutig fest, das der muttertumor abgestorben war. es ist bis heute nicht sicher ob es die strömstöße der reanimation oder die mangelnde bzw keine luftzuvor beim herzstillstand war.
ich kann dir nur raten, soviel wie möglich zu lesen, an material zusammen zu tragen und die ärzte löchern bis ihr versteht was die herren ärzte erzählen. wir haben zu hause die kompletten befunde in kopie und uns diese alle selber übersetzt. es ist sehr wichtig wenn man anderweitig nach hilfe sucht und fragen beantworten muß.
also ich kann nur für uns sprechen aber obwohl die situation bei meinem mann sehr lebensbedrohlich war ( lebenserwartung bei diagnose - 6 wochen bis 6 monate ) sind wir immer davon ausgegangen das wir das gemeinsam schaffen. es ist immer ein schlag wenn einem der arzt sagt, machen sie doch noch mal schön urlaub und wahrscheinlich kann man diese worte nie vergessen aber wir haben vom ersten moment an gekämpft. nach über 4 jahren kampf ist mein todgesagter ehemann krebs und beschwerdefrei und immer noch thema bei den ärztekonferenzen unserer klinik.
ich drücke euch die daumen und wünsche euch viel kraft.
peggy
Hallo Peggy,
deine Erfahrungen beweisen mal wieder, dass man die Hoffnung nicht aufgeben darf.
Ich habe auch schon einiges über Selen, Misteltherapie etc. gesammelt. Weißt du, ob diese Kosten von der KK übernommen werden?
Liebe Grüsse Kathie
Jerome1972
17.08.2006, 11:37
Hallo Hühnchen,
was Du beschreibst klingt garnicht gut. Was nun zählt ist schnell zu handeln. Wie schlimm es tatsächlich steht um Deine arme Schwester können Dir nur die Ärzte verraten. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, das genau das das Problem ist. Leider hüllen diese sich in Schweigen und werfen Dir ab und zu einen Brocken hin, damit Du ruhig bleibst. Deshalb geht wertvolle Zeit, die Du bei einer solch agressiven Krankheit dringend brauchst verloren. Denn entgegen weitreichender Meinung kann man an Krebs sehr schnell sterben. Oft ist es so das die armen Kranken nicht mal am Krebs, sondern an Begleiterkrankungen wie Bettlungenentzündung, Hirnbluten, oder Hirnschlag sterben. Und das kann von hier auf jetzt kommen. Meine Mutter ist an einem solchen vor zwei Wochen gestorben. Heute mache ich mir Vorwürfe das ich einige Sachen hätte anders machen können, nämlich schon früher Ärzte, Pharmaunternehmen, Krankenkassen, u.s.w. zu nerven bis man das bekommt was man wirklich braucht, nämlich Hilfe, und nicht Standartphrasen. Leider habe ich damit erst im März begonnen und viele Monate vergeudet mit "das wird schon, die Ärzte wissen was sie tun". Egal wie schlimm es kommt, wirf die Flinte nie ins Korn. Es gibt immer einen Arzt der noch was weiß, oder kann. Ich wünsche Deiner Schwester, Dir und Deiner Familie viel Kraft und Erfolg im Kampf gegen den Krebs.
Gruß Jérôme
hallo kathie,
unsere klinik hat die kosten auf ihre kappe genommen, jedenfalls meistens, einige präperate wie z.b. die mistelspritzen werden von der kasse übernommen, wenn die diagnose auf dem rezept steht. gerade die mistelspritzen sind irre teuer. alles andere kannst du zum beispiel auch gut im ausland ( holland ) kaufen. ein anderes beispiel hat gezeigt, das hochdosierte vitamien ist in der apotheke echt richtig teuer, genau den gleichen bestandteil in exakt der gleichen dosierung bekommst du im aldi. zu einem bruchteil der kosten. ich habe immer von den präparaten die beipackzettel mitgenommen und die dosierung verglichen. unglaublich aber wahr. ansonsten ist holland eine apothekenoase, oftmals kosten die exakt gleichen präparate zwischen 40 bis 70% weniger. bei bedarf kann ich dir die telefonnummer der stadtapotheke venlo geben.
liebe grüße, peggy
Hallo Peggy,
danke für deine Info. Hat mir sehr geholfen.
Liebe Grüsse Kathie
Hühnchen
19.08.2006, 21:58
Hallo... so wir haben jetzt erstmal die letzten beiden Arztberichte in Kopie bekommen... und was soll ich sagen... Meine Schwester ist voll mit Metastasen... 3 im Gehirn, jeweils in beiden Hüften eine bzw. zwei, eine im Oberschenkel, 3 im rechten Fussmittelknochen, eine in der Leber, zwei in der Nebenniere und weitere im Hals etc... Ich denke, so viel muss ich jetzt nicht mehr schreiben. Sie bekommt zur Zeit ja Chemo und zwar immer eine Woche eine ganz ganz harte über den halben Tag, die nächste Woche dann eine etwas "softere" und die dritte Woche Pause... Dann wieder von Vorne... Bestrahlt wird sie jetzt erstmal 10 x im Schädel und an den Hüften (weil sie arge Schmerzen beim gehen hat)... Zur Zeit ist sie aber zur Hause, weil "noch gehts ja"... Sie bricht halt viel und ist müde (hat aber bedingt durch das Morphinpflaster keine Schmerzen zum Glück)...
Wie die Ärzte uns sagten, hängts jetzt davon ab, ob die Chemo anschlägt... (Wie schnell sehen die Ärzte ob eine Chemo anschlägt?) Vor der nächsten am Montag soll ein Blutbild gemacht werden und dann soll nachgesehen werden, welche Chemo sie bekommt... Uns wurde nun gesagt, wenn die Chemo nicht anschlägt, dann hat sie keine drei Monate mehr... Aber dass die Chemo anspricht, ist für uns natürlich ohne Frage... SIE SCHAFFT ES.... wenn wir auch nicht wissen, wie lange....
Andrea
marlene landen
19.08.2006, 23:15
Hallo Andrea!
Das sieht ja wirklich nicht gut aus bei Deiner Schwester.
Aber in einem muß ich Dir recht geben...Hört nie auf zu Glauben,und Kämpft weiter so.
Von meinem Mann höre ich immer, die Familie gibt mir die Kraft zum Kämpfen.
Seit als Familie für Deine Schwester da,sprecht mit Ihr über Gott und der Welt aber auch über Ihrer Krankheit.
Mein Mann hat auch ein Kleinzelliges Bronschialkarzinom,seit März 2004
T3,N3,M1
Es geht Ihm so gut,die hoch und tiefs begleiten uns natürlich auch.
Verbringt soviel zeit wie möglich zusammen...Hoffentlich Isst Sie noch gut,das ist auch sehr wichtig.Bekommt Sie kein Sofran???
Andrea in welchem Krankenhaus wird Deine Schwester behandelt?(Uni)
Bei unsere Familie kommt auch keine Ruhe mehr rein.
Meine Mutter verstorben 6/2004 in 7/2004 die Schwester von meinem Mann.
Auch Krebs, mein Mann seit 3/2004 und unsere Schwägerin seit 6/2006 Sie bekommt nächste Woche die 3 Chemo.Ihr Mann/Bruder von meinem Mann bekommt auch nächste Woche eine Biopsie gemacht,verdacht Kehlkopfkrebs.
So geht es immer weiter,und man denkt es geht nicht mehr aber man darf die Hoffnung nicht verlieren.In diesem Sinne sende ich Dir ein dickes Kraftpaket.
Liebe Grüße Marlene
Hühnchen
20.08.2006, 22:37
Hallo Marlene...
meine Schwester ist in der Uni Bonn... aber nur ambulant, weil die kaum Betten frei haben und die Ärzte meinen, es würde ihr zu Hause vom Kopf her besser gehen - wobei ich dies bezweifele, da bei ihr zu Hause (3 Kinder, 1 Enkelkind, 1 Hund, 3 Katzen) immer super Troubel ist... Aber noch gehts zum Glück... Meine Schwester isst leider nicht gut... Sie wiegt jetzt bei 165 cm nur noch 47 Kilo und hat in den letzten vier Wochen 9!!! Kilo verloren... Leider muss sie nach den Chemos immer drei-vier Tage nur brechen...
Was ist Sofran? Ich kenne dies nicht und wäre über einen Tip dankbar...
Sie bekommt folgende Mittel: (Vielleicht kann mich jemand aufklären, was überhaupt wofür ist - DANKE)
Fortecortin (3 x täglich)
Pantozol 40 mg (1x)
Imbun 500 mg (3x)
Durogesic (alle 3 Tage - denke mal das Morphin-Pflaster?)
Novalgin (4 x 40 Tropen - Schmerztropfen?)
Spiriva 18mg (1x)
Symbicort (2x)
Paspertin (3 x 20 Tropfen)
Movicol (2x)
Zig Mittel - kein Wunder, dass sie nur bricht :augen:
In diesem Sinne... immer schön hoffen ;)
ANDREA
Liebe Andrea,
ich hoffe ich kann Dir noch mal helfen:
also ich denke Du meinst Zofran - ein Mittel gegen Erbrechen.
Zu den anderen Medikamenten:
Fortecortin - ein Hydrocortison, (z.B. gegen Hirnödem als Vorbeugung bei Hirnmetastasen)
Pantozol - Magenschutz
Durogesic - Morphinpflaster
Spiriva u. Symbicort - Inhalatoren für die Lunge Symbicort enthält glaub ich ebenfalls Cortison
Paspertin - zentral (auf das Brechzentrum im Hirn) wirkendes Mittel gegen Übelkeit (meine Freundin kam während der Chemo besser mit Zofran zurecht)
Movicol - Pulver zum Auflösen und einnehmen gegen Verstopfung
Novalgin - ganz recht sind Schmerztropfen
bei dem Medikament Imbun müsste ich erst in die "rote Liste" (Riesenwälzer in dem alle Medikamente aufgeführt sind) nachchauen, da ich jetzt aus dem Stehgreif nicht genau sagen kann, wofür bzw.wogegen es jetzt ist!
Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen!
Vielen Dank für Deine mitfühlenden Worte zum Tod meiner Freundin!
Bin immer noch, wie man sich denken kann, noch nicht richtig in der Welt und habe es auch alles noch nicht richtig begriffen aber es war mir wichtig, Dir wenigstens ein paar Deiner Fragen zu beantworten!
Dir und Deiner Schwester ganz liebe Grüße!
Fühlt Euch umarmt!
Ina
mephisto
21.08.2006, 14:26
Hallo!
Wollte mich nur kurz einbringen: Imbun ist ein Ibuprofen-Präparat d.h. schmerzstillend und entzündungshemmend.
Es tut mir furchtbar leid was deine Schwester und damit ihre ganze Familie ertragen muss. Mein Onkel ist selbst an Lungekrebs gestorben und der Vater einer sehr guten Freundin ist gerade dabei den Kampf zu verlieren.
Ich wünsche euch von Herzen dass die Chemo gut anspricht und ihr noch ein etwas Zeit miteinander habt.
Ganz liebe Grüße und viel Kraft für die nächste Zeit, Linda
hallo andrea,
die latte an medikamente kommen mir wirklich recht bekannt vor, das erinnert mich an unsere kampfzeit.
hör mal andrea, ich bin kein arzt und sicher auch keine gute fee aber ich weiß, das menschen die es wirklich wollen auch schaffen. das sehe ich immer wieder bei meinem mann. ich habe ihn zwiemal begleitet ( in seinen letzten stunden ) und er hat so hart gekämpft das er es immer wieder geschafft hat. das sind zwar ganz tiefe narben in meinem herzen überhaupt so etwas zu erleben aber er hat es für mich geschafft. deine schwester muß es wollen, natürlich gehört dazu auch eine portion glück aber sie darf nie aufhören daran zu zweifeln. um ihr das klar zu machen braucht sie euch. es ist mit sicherheit der härteste kampf den man persönlich führt aber es lohnt sich.
ich hatte meinen mann während seiner krankheit ein buch gekauft woran er sich nach dem lesen echt geklammert hat und ich habe ihn auch dabei gelassen. nichts ging mehr ohne diese buch. ich weiß bis heute nicht ob das alles so stimmt aber meinen mann hat es echt weiter gebracht, denn er meinte nachdem er das buch gelesen hatte, dass er durch sein unterbewußtsein seinen körper steuern könnte. wahrscheinlich war das seine art sich fest zu halten. das buch heißt, - die macht des unterbewußtseins-
erstaunlich wahr, das er mir nach dem lesen immer sagen konnte, wann welcher tumor gewachsen oder sich verkleinerte. unglaublich, mein mann sagte immer, sein körper sagte ihm das. war mir immer etwas suspekt aber das ist wohl der sinn solcher bücher.
ich denke viel an euch und drücke euch ganz sehr die daumen, peggy
Hühnchen
06.09.2006, 07:20
Halllo... kurzer Zwischenstand... meine Schwester steht jetzt voll unter Cortison und Morphin... Ich weiss nicht warum, aber sie ist den ganzen Tag nur am brechen und verliert Blut über den Stuhl. Sie wird jetzt seit vier Tagen nur noch künstlich ernährt und darf nichts essen oder trinken. Selbst die Tabletten kommen so raus... Wir sind ziemlich fertig. Ihr Magen fängt nach ca. 5 Minuten an zu rebellieren, sobald sie Tabletten mit einem Schluck Wasser genommen hat und sie meint, es fühle sich an, wie Wehen... Jetzt soll noch eine Magenspiegelung gemacht werden, weil die Ärzte davon ausgehen, dass am Mageneingang irgendetwas sitzt, was diese Schmerzen verursacht... Wäre das nicht beim CT aufgefallen?
Andrea
Hallo Andrea,
ich guck schon die ganze Zeit immer mal hier rein um zu sehen, ob es was neues von deiner Sister gibt... tut mir echt leid, jetzt zu lesen, dass sie nicht einmal die Medikamente richtig einnehmen kann. Aber dann sollen sie es doch über Infusion geben, das gelangt auch schneller ins Blut. Und Blut im Stuhl kann auch von den Medikamenten kommen, muss jetzt nicht auch noch was im Darm sein.
Ich drück Euch die Daumen,liebe Grüsse
Josie:engel:
hallo andrea,
das hört sich alles nicht gut an. ich drücke euch ganz fes die daumen.
liebe grüße, peggy
Hallo Andrea,
meine Frau (38) hat auch einen nicht kleinzelligen Lungentumor mit Metastasen im Kopf und in den Knochen. Wir wissen das seit Februar diesen Jahres. Bisher geht's meiner Frau noch relativ gut, wobei sie vor kurzem die siebte Chemo nicht so gut vertragen hat wie die anderen vorher.
Ursprünglich war man von Multipler Sklerose ausgegangen, als man die Punkte im Kernspin des Kopfes entdeckte. Erst mit einem CT, der nach negativer Hirnwasseruntersuchung von der Lunge gemacht wurde, fand man heraus, dass es sich um Krebs handelte. Wie bei Euch musste auch per gynäkologischer Untersuchung und Mammographie sichergestellt werden, dass der Haupttumor aus der Lunge kam (insbesondere auch, weil sie Nichtraucherin ist und lt. Arztaussage diese Krebsform da eigentlich verhältnismäßig selten ist).
Die Kopf-Metastasen haben wir als erstes behandeln lassen müssen, da zwei davon in der Nähe des Thalamus (zentr. Nervensystem) waren. Diese sind vorläufig durch eine Bestrahlung mit Gamma-Strahlen (bei Cyberknife in München) erledigt - das ist eine einmalige Punktbestrahlung, mit der das restliche Gewebe so gut wie nicht geschädigt wird. Allerdings handelte es sich nur um ein paar wenige Metastasen im Gehirn - bei vielen Metastasen bringt das nichts. Es wurde uns zwar empfohlen eine Ganzhirnbestrahlung zu machen, da man meinte, die Wahrscheinlichkeit wäre zu hoch, dass hier noch unsichtbare Metastasen wären. Wie gesagt sind die Metastasen vorerst "tot" und keine neuen aufgetreten. Es dürfte also die bessere Entscheidung gewesen sein, da bei einer Ganzhirnbestrahlung der Beginn der Chemo schätzungsweise mit schlechtem Zustand begonnen hätte. Zumindest damals mussten wir um die Kassenbezahlung dieser Bestrahlung bangen, da zu diesem Zeitpunkt nur die AOK einen Vertrag hatte.
Meine Frau bekommt eine Chemo mit Carboplatin und einem Taxol. Die Lungenmetastasen gehen langsam zurück (der große von 4,6x4,3 cm auf 4x2,4 cm), die "Nebel"-Metastasen sind inzwischen unsichtbar. Interessant ist vielleicht, dass sie nicht nur die Chemo als Infusion bekommt, sondern i.d.R. ca. 10 Infusionen mit Vitaminen, Magnesium, Mittel gegen Übelkeit usw., um die Verträglichkeit zu verbessern. Für die Knochen bekommt sie zusätzlich alle 3 bis 4 Wochen Bisphosphonate per Infusion. Das hilft eigentlich gegen Osteoporose, soll aber auch bei Knochentumoren eine positive Wirkung haben - in etwa lt. Arzt: Der Knochenabbau der "alten Zellen" wird gebremst, dadurch wird der Tumor durch mehr Knochenmasse eingeengt. Leider kann das ggf. negative Auswirkungen auf Kieferknochen haben.
Leider sieht's bei den Knochen nicht so gut aus - die scheinen größer und mehr zu werden. Wir hoffen, da noch irgendwas zu finden, was hilft.
Meine Frau macht die Chemo stationär mit einigen "komplementären" Zusatzbehandlungen:
- lokale Hyperthermie
- Sauerstoff-Therapie
- Magnetfeld-Therapie
- Bewegungstherapie
- Kunsttherapie
- Qi-Gong
Außerdem erhält sie Vitamine und Spurenelemente (wie Selen und Zink), was nicht unbedingt überall gemacht wird.
Ich kann nur empfehlen, dass Ihr Euch z.B. bei der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr informiert (www.biokrebs.de), da gibt es aus meiner Sicht viele Infos - u.a. auch eine Klinikliste, die neben der Schulmedizinischen Behandlung auch (meist zusätzlich) "Alternativmethoden" verwenden. In unserem Fall wird das sogar von der Kasse bezahlt (auf der Klinikliste, die unter besagtem Link angefordert werden, ist auch die Kassenunterstützung zu sehen). Es sind viele Patienten im Krankenhaus, die vorher wo anders eine ambulante Chemo erhielten und denen es dann recht dreckig ging, dass sie das dort viel besser vertragen.
Allgemein kann ich nur empfehlen - soweit das der Gesundheitszustand Deiner Schwester zulässt und geldmäßig möglich ist - dass ihr Euch einen guten Heilpraktiker sucht, der Euch hier Tipps geben kann bzw. auch unterstützende "Medikamente" o.ä. geben kann, die die Nebenwirkungen der Chemo vermindern. Viele der Patienten, die meine Frau kennengelernt hat, holen sich zumindest währen der "nicht-stationären" Zeit Unterstützung bei einem Heilpraktiker (z.B. mit Enzymen, Vitaminen oder sonstige Sachen - z.B. auch Misteltherapie, Thymus usw.).
Es gibt von der biologischen Krebsabwehr u.a. auch ein Heftchen über die Nebenwirkungen von Chemo und Bestrahlung und wie man diese lindern kann (u.a. auch Probleme mit Essen/Verdauung usw.). Auch die "psychologische" Seite der "Krankheitsbewätligung" kommt in den Informationen nicht zu kurz:
Es ist verdammt wichtig, den Mut nicht zu verlieren. Viele können wohl den Krebs besiegen, indem sie ihr Leben richtig umkrempeln, den Stress wirklich "beiseite legen" und das Leben einfach leben. Für die Chemo gilt übrigens "Trinken was das Zeug hält". Damit ist das Ganze wesentlich verträglicher. Meine Frau zwingt sich dazu, 4 Liter/Tag (Wasser und Tees) kurz nach der Chemo zu trinken. Das scheint ihr auch zu helfen.
Was ich fast noch vergessen hätte: Seit letztem Jahr ist für nichtkleinzelliges Lungenkarzinom das Medikament Tarceva freigegeben. Es darf allerdings nur eingesetzt werden, wenn die Chemo nicht greift bzw. nicht mehr eingesetzt werden kann (auch wg. Verträglichkeit?). Nach meinen Informationen hilft das Medikament bei ca. 40% der Patienten längerfristig ganz gut (es ist ein Medikament, das die Zellteilung der Tumorzellen auf bestimmte Art verhindert). Es gab mit dem Medikament auch schon komplettes Verschwinden von Tumoren. Es hilft wohl laut Statistik bei Frauen besser als bei Männern und bei Nichtrauchern besser als bei Rauchern. Ggf. wäre das für Deine Schwester noch eine Alternative.
Ansonsten lass die Statistikdaten weg. Wie ich so schön gelesen habe: Jeder hat seine eigene Geschichte und Möglichkeiten. Es gibt immer wieder Heilungen - wenn man sich da auf Statistikdaten verlassen will, wird man höchstwahrscheinlich nicht geheilt. Der Chefarzt der Klinik sagte uns auch - er möchte uns keine Statistikdaten nennen - es sei ganz einfach: Für uns kann das einzige Ziel sein, dass meine Frau gesund wird - auch wegen der zwei kleinen Kinder mit 4 und 8 Jahren. Der Wille gesund werden zu wollen ist aus meiner Sicht entscheidend. Das ist auch einer der wenigen Punkte, wo sich reine Schulmediziner und reine Alternativmediziner einig sind. Beim Lesen einiger positiver Fälle kommt es mir inzwischen so vor, als wäre eines der wichtigsten Punkte, dass man den Kampf gegen den Krebs selbst in die Hand nimmt - ggf. nicht einmal ganz unbedingt um die Methoden, die man dabe verwendet.
Ggf. hilft es ein Buch zu lesen, bei dem jemand eine ähnliche Situation überstanden hat.
Hier ein paar, die meine Frau bzw. ich ganz gut fanden (hab' aber nicht alle komplett gelesen):
- 110 wirksame Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs
- Und flüstere mir vom Leben. Wie ich den Krebs überwand.
- Schulmedizinisch aufgegeben - was nun?
Während das erste einige Behandlungsmöglichkeiten betrachtet - mit Hinweisen und Erklärungen, welche Methoden wirklich helfen und welche man eher nicht anwendet (hauptsächlich geht's um Alternativmethoden, aber auch Chemo und Bestrahlung werden beschrieben).
Die beiden anderen Bücher geben Mut und sind auch informativ bezüglich was man machen kann (wobei ich hier nicht immer sicher bin, ob die Tipps alle 100%-ig sind).
So jetzt bin ich mit meinem Roman am Ende und es bleibt auch mir erst mal nur der Wunsch, dass es Deiner Schwester bald wieder besser geht und ihr einen geeigneten Weg findet, die "Krankheit" zu bekämpfen.
Alles Gute
Franz
Hühnchen
10.09.2006, 21:10
Hallo Franz,
es tut mir leid, das auch Deine so junge Frau an dieser grausamen Krankheit leiden muss... Ich bin echt entsetzt, da ich auch selber eine vierjährige Tochter habe und mir gut vorstellen kann, welchen Spagatt auch gerade Du zur Zeit durchleben mußt mit Familie und Deiner Frau...
Gestern sagte uns der Arzt meiner Schwester, dass sie nun "austherapiert" sei... Nettes Wort für einen Faustschlag ins Gesicht... Man könne für sie nichts mehr tun... alles was noch gemacht werden könne (Schmerzlinderung etc.) könne auch zu Hause erfolgen und sie darf (!!!) wohl Anfang nächste Woche heim, wenn ein Pflegedienst bereit ist, der die Infusionen und Morphine überwacht.
Hmm... was dies 100%ig heißt, wurde uns nicht gesagt... Rechnet man noch in Wochen, Monaten oder müssen wir uns auf "Tage" einstellen?
Morphin erhält sie immer noch als Pflaster zu 75mg. Alles andere nur noch per Infusion (Ernährung etc.).
Wenn ich ganz ehrlich bin, dann denke ich nicht, dass noch Heilpraktiker (von denen ich sehr viel sonst halte), Bücher oder so noch etwas bringen. Meine Schwester ist nur am schlafen, redet kaum noch, isst gar nichts und hat sich schon selber aufgegeben, wobei sie nicht weiss, woran sie ist... Der Arzt meinte, man müsse es meiner Schwester NICHT sagen, da sie es nicht verkraften würde... Da scheiden sich in unserer Familie dann auch sehr die Meinungen und ich weiss nicht, was richtig oder falsch ist.
Ich selber habe kaum noch Energie und Kraft meine Schwester aufzubauen, weil sie es nicht an sich rankommen läßt... Sie sagt immer nur eins: ICH WILL DIESE SCHMERZEN NICHT MEHR... Egal wie - macht, dass die Schmerzen aufhören...
Aufgrund dieser Aussage bin ich selber oft überfragt, ob es menschlich nicht einfacher wäre, wenn sie ihren Frieden findet... Hart - ich weiss - aber ich habe innerhalb 3 Jahre 3 Familienangehörige an diese Krankheit verloren und ich möchte nicht, dass meine Schwester so leiden muss... Wenn es - darf man den Ärzten glauben - hoffnungslos ist und nur eine Frage der Zeit ist, dann möge die Zeit schnell verstreichen... So zu leiden finde ich sehr unwürdig... Denkt nicht böse über mich - aber meine Schwester bedeutet mir alles auf der Welt... vielleicht gerade deshalb besser so....
Gruss an alle, die immer so dankend und hilfreich dabei sind...
Andrea
Hallo Andrea,
ich kann soooo gut nachvollziehen in welchem Dilemma Du Dich befindest. Es ist schwer darüber zu entscheiden was richtig und was falsch ist, das kann man nur ganz individuell sagen und auch dann gibt es immer Leute, die anderer Meinung sind. Der Mann meiner Freundin hat ihr hinterher auch nicht mehr gesagt, dass sie weitere Metastasen hat, und es hätte auch keine Konsequenz mehr gehabt. Mit 75er Morphinpflastern ist die Therapie noch lange nicht ausgereizt. Hol Dir die Ärzte ran und lass das Pflaster erhöhen. Erkundige Dich ob es möglich ist, dass der Pflegedienst das Morphin nicht auch s.c. (subcutan, unter die Haut) spritzen darf? Deine Schwester muss keine Schmerzen haben. Das muss beim heutigen Stand der Medizin niemand mehr. Meine Freundin hat zum Schluss einen Morphinperfusor gehabt, das heisst dass das Morphin kontinuierlich zugeführt wird, aber ich weiss nicht, ob das nicht nur im KH möglich ist.
Ich denke ganz fest an Euch und wünsche Deiner Schwester den Frieden, den sie sich wünscht. Ich wünsche Dir noch jede Menge Kraft und wünschte ich könnte Dich trösten.
Fühl Dich herzlich umarmt!!
Liebe Grüße
Ina
Hallo Andrea,
ich sitze jetzt auch hier und weine, weil ich es so schlimm finde, was du und auch andere durchmachen müssen! Wenn ich mir vorstelle, ich würde meine Schwester an Krebs verlieren, das wäre furchtbar!
Kümmert euch unbedingt an die Schmerzmedikation, wie schon gesagt wurde, muß heutzutage keiner mehr Schmerzen haben!
Vielleicht möchtet ihr euch auch über Hospize informieren, dort ist oft eine super Betreuung, und man wird nicht so alleine gelassen wie zu Hause!
Lieben Gruß
Alannah
Hallo Andrea,
es tut mir leid wie Deine Schwester leiden muß. Ich kann mich nur den anderen anschließen: laß dich da nicht abwimmeln und helfe mit dafür zu sorgen, daß die Schmerztherapie ausgedehnt wird. Wenn man sonst schon nicht viel machen kann, Schmerzen lindern, das kann man heute.
Ich schicke Dir und Deiner Schwester ein großes Kraftpaket.
Grüßle Andrea
Manuela 1
12.09.2006, 09:13
Liebe Andrea, auch ich habe still deine Geschichte verfolgt. Bei meiner Mum wurde im Mai 2006 der nicht klein zellige Lungenkrebs festgestellt.
Zuerst sah es auch alles so viel versprechend aus, sie hatte Hoffnungen, Mut und ein super positives Denken. Es hat ihr sehr geholfen.
Vor Vier Wochen kam Sie ins KH, weil sie zuhause nur noch gespuckt hat, nichts mehr in sich behalten konnte weder Trinken noch Essen. Es hat leider etwas gedauert bis die Ärzte die Ursache gefunden haben.
Es hat sich ein 12 Fingerdarm Tumor gebildet der schon weiter gestreut hat.
Bei meiner Mutter stand von Anfang an fest das es nur eine Palleative Behandlung gibt. Das sie so schnell von uns gehen musste, damit hat niemand im geringsten mit gerechnet. Sie hat die letzten 14 Tage ständig Morphium erhalten gepaart mit sämtlichen anderen schmerzmitteln und Beruhigungsmitteln. Es tat ihr auf jedenfall sehr gut und sie durfte in Ruhe und im schlaf von uns gehen.
Ich schreibe dir das auch nur, weil ich denke das die Zeit so kurz ist und man immer noch soviel Regeln muss möchte und meistens geht alles so schnell das vieles Unausgesprochen oder liegen geblieben ist.
Ich drücke deiner Sister ganz fest dich natürlich auch und hoffe, das Sie wenig oder keine schmerzen haben wird.
Alles liebe
Manuela
Hühnchen
13.09.2006, 13:15
Eins jagt das andere....
Seit gestern bekommt meine Schwester nun Bluttransfusionen... Warum? Wir wissen es nicht und erhalten mal wieder nur ausweichende Antworten.
Fakt ist, dass meine Schwester - wenn sie denn aufgrund der künstlichen Ernährung überhaupt mal Verdauung hat - immer sehr viel Blut im Stuhl hat. Seit zwei Tagen nun auch Fieber, ohne jegliche Erklärung. Ihre Füsse sind aber sehr kalt... Hat einer eine ähnliche Erfahrung? Sie hat wohl eine Magen-Darm-Passsage gemacht bekommen und dabei wurde wohl kein kompletter Verschluss festgestellt - aber sie hat da irgend was "blutig spritzendes"... Auch hier keine weitere Erklärung durch die Ärzte, weil es nicht keinen konkreten Befund gibt...
Ich habe irgendwie seit zwei-drei Tagen extreme Ängste und das Gefühl, dass da was nicht so stimmt...
Andrea
Hallo Andrea,
ja wenn es kommt, dann meist alles auf einmal!
Nochmal ein dringender Rat von mir: Lasst Euch von den Ärzten nicht abwimmeln. Frag nach und sag denen auch, dass Du ein komisches Gefühl hast. Und Du kannst die auch ruhig wissen lassen, dass Du bzw. Ihr Euch allein gelassen fühlt. Ihr habt ein Recht darauf zu erfahen, was los ist. Es ist vielleicht auch nicht immer gut, alles zu wissen, aber das muss jeder für sich entscheiden und jeder nach seinem Gefühl entscheiden. Fakt ist, dass Ihr das tun müsst, was ihr meint, was für Deine Schwester das Beste ist. Denn Sie wird das, so wie ich das verstanden habe, allein nicht mehr können. Setzt Euch für Sie ein. Das könnt ihr aber nur, wenn ihr wisst, was los ist.
Etwas "blutig, spritzendes" klingt immer nach einer arteriellen Blutung. Vielleicht versuchen sie den Blutverlust durch die Transfusionen auszugleichen. Es ist aber schwer eine Ferndiagnose zu stellen. Ich kann Dir nur anbieten, mich persönlich zu kontaktieren, wenn Du das möchtest. Vielleicht kann ich dir dann besser weiterhelfen. Tritt den Ärzten auf die Füße!!
Fühl Dich umarmt und lieb gedrückt!
Liebe Grüße
Ina
Isabella
13.09.2006, 15:12
Liebe Andrea
Ich lese auch schon seit einiger Zeit mit und es berührt mich sehr.
Mein Papa (69) bekam im Juli 2005 die Nachricht nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom (rechts), mit Metastasen auf der linken Lunge und eine im Hirn. (T4)
Es ging Ihm zuerst sehr schlecht (akute Lungenentzündung), die Ärzte wollten Ihn schon aufgeben, aber er wollte kämpfen, das hat er dann auch getan, mit Erfolg. Doch ein Jahr nach seinem Kampf ist er friedlich eingeschlafen.
Ich möchte Dir und Deiner Familie viel Kraft senden.
Sag Deiner Schwester alles was Dich bedrückt, was Sie Dir bedeutet und dass Ihr alles versucht um Ihr zu helfen, aber sag Ihr auch dass Sie entscheiden kann wann es genug ist.
Für meinen Papa war die Familie unendlich wichtig, er durfte immer selber entscheiden und wir haben das Respektiert.
Ihr sollt die Hoffnung nie aufgeben, haben wir auch nie gemacht, aber ich kann Dir sagen, es hat mir unheimlich geholfen, dass ich meinem Papi alles gesagt habe, vorallem wieviel er mir bedeutet und wie sehr ich ihn liebe.
Du hast gefragt wieso man Morphium kriegt: Mein Papa hat Morphium für seine Panik atacken bekommen wenn er Angst hatte zu ersticken.
Lungenkranke sterben meisten nicht am Erstickungstod sondern an einem Organversagen oder Blutgerinnsel.
Es ist so hart und man wird nicht gefragt ob es einem passt, aber Andrea glaub an ein Wunder, Wunder geschehen immer wieder.
Noch was, löchere die Ärzte verlange ein Gespräch, lass Dir alles erklären das Recht habt Ihr....... gib nicht auf.
Ganz liebe Grüsse aus der Schweiz.
Ich drücke Dich ganz fest.
Isabelle
Liebe Andrea!!!
Mit Deiner Schwester das tut mir sehr, sehr leid und ich bin sehr betroffen.
Ich selbst habe meine große Schwester Ende Mai im Alter von 43 Jahren verloren.
Das bei Ihr Lungenkrebs festgestellt wurde, war eher ein Zufallsbefund.
Erst hörte sich alles recht positiv an, doch die Chemo schlug nicht an und Sie hatte dann Metas am Schlüsselbein. Dann wurde Sie großflächig bestrahlt und es ging Ihr 3 Wochen nochmal so richtig gut. Seit der Bestrahlung mußte Sie auch oft spucken, aber es hielt sich in Grenzen.
Dann ging alles recht schnell. Es ging Ihr immer schlechter, hatte noch eine Lungenembolie, wo wir schon dachten, das überlebt Sie nicht. Dann hat Sie sich nochmal aufgerappelt.
Die Ärzte wollten bei Ihr auch noch eine Magenspiegelung machen, weil Sie sich immernoch oft übergeben müßte und Sie oft Magenkrämpfe hatte.
Aber das hat Sie nicht mehr machen lassen, da Sie selbst meinte das da nun auch was ist und Sie es nicht wissen wollte.
Dann kam der Anruf das es Ihr nicht gut geht und obwohl wir nie über den Tod gesprochen haben,wußten wir ganz genau was vor sich geht.
Man hatte bei Ihr noch eine Lungenaufnahme gemacht und Ihr gesagt, daß es nicht mehr möglich sei die Lunge zu verkleben (es bildete sich immer wieder Wasser in Ihrer Lunge bzw. Pleuraspalt) und dann hat Sie mit sich Schluß gemacht und ist innerhalb 24 Stunden friedlich eingeschlafen.
Ich vermisse Sie sehr und es tut mir sehr weh, wenn ich Deine Zeilen lese.
Sei bei Ihr, sage Ihr wie lieb Du Sie hast und trete den Ärzten auf die Füße.
Meine Schwester wollt gerne noch ins Hospitz, dazu ist es leider nicht mehr gekommen.
In Gedanken bei Dir und Deiner Schwester und ein ganz dickes Kraftpaket
für Dich .
Gruß Sandra
mephisto
15.09.2006, 09:02
Liebe Andrea!
Man kann es gar nicht in Worte fassen wie tragisch es ist was ihr gerade durchmacht. Ganz besonders schlimm finde ich es wenn Kinder einen Elternteil verlieren wenn sie noch so jung sind, was bei deiner Schwester ja wahrschienlich zutrifft. Aber lass deine Schwester gehen.......jedoch versichert ihr daß ihr euch alle gut um ihre Kinder kümmern werdet und dass ihr immer mit den Kindern und auch noch Enkelkindern über sie reden werdet und von ihr erzählen, denn ich glaube dass schlimmste für sie wird das Zurücklassen ihrer Kinder sein. Gebt ihr unbedingt diese Gewissheit und lasst sie einschlafen. Ich kann dir nur alle Kraft der Welt wünschen das zu tun und dann für ihre Kinder dazusein. Ich hoffe du selbst hast jemanden der ein wenig Abstand zu diesem Schicksalsschlag hat ( Freundin ) der für dich da ist und dir Kraft gibt.
Alles Liebe, Linda
MartinaB
15.09.2006, 09:24
Liebe Andrea,
was du gerade da durchmachst, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich habe meinen Mann vor einer Woche verloren. Kleinzelliges BC mit Metas im Kopf und in den Knochen. Sein Kampf hat genau 1 Jahr gedauert.
Sei stark und sei einfach da, wenn sie geht. Dieser Krankheitsverlauf ist grausam. Ich sitze hier und weine.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für die Zeit die da noch auf dich zukommen wird.
Martina
Liebe Andrea,
es tut mir sehr sehr leid die letzten Neuigkeiten zu lesen.............ich weiss wie du dich und der Rest der Familie sich fühlt. Es schmerzt allein der Gedanke...........Ich wünsch dir sehr viel Kraft und leider ist die Zeit leider sehr kurz, dass du in einigen Minuten auch denkst, du willst sie nicht mehr leiden sehen, das kann ich verstehen aber trotzdem hat man noch Hoffnung. Bete und vielleicht geht es ihr dann besser. Sei immer in ihrer Nähe und du wirst dir nie vorhalten müssen, nicht genug für sie getan zu haben.
Ich grüss dich ciao liebe Grüsse
Manuela 1
17.09.2006, 09:32
Liebe Andrea, ich weiss wie du dich jetzt fühlst, die Gefühle, es möge alles schnell vorbei gehen, das deine Sister nicht mehr leiden muss ect. Meine Mum ist vor 14 Tagen von uns gegangen, Sie hat die letzten Tage auch nur noch geschlafen, hat gegen die schmerzen Morphium bekommen und alles andere halt auch nur noch per Infusion. Gott sei Dank musste sie nicht lange leiden und durfte friedlich einschlafen. So hat meine Mum es sich gewünscht und mein Vater sowie wie ich und der Rest der Familie dachten genauso, es hörte sich immer so grauenvoll an zu sagen, hoffentlich schläft sié schnell ein, dann hat sie keine schmerzen mehr muss nicht noch Wochen oder Monate dahin Vegetieren usw. es ist ihr wirklich alles erspart geblieben und dafür sind wir wirklich sehr sehr dankbar, was natürlich den schmerz nicht mindert, aber es beruhigt ein wenig. Weisst du, die Ärzte meinen es manchmal wirklich nicht böse, wenn Sie sagen man sollte nicht mehr alles erzählen, wenn es eh im Endstadion ist. Wir hatten auch dies Skepzis sagen wir ihr alles oder nicht....letzt endlich...... Menschen die gehen müssen, wissen es schon Wochen, Tage vorher und da braucht es nicht mehr viele Worte, denn ändern kann man dann an dieser so BLÖDEN Krankheit eh nichts mehr, wir haben meiner Mutter auch nicht mehr alles erzählt, weil sie es aber auch nicht mehr wissen wollte, Sie wollte in Frieden und Würde gehen dürfen und das haben wir ihr so gut es ging ermöglicht, leider hat es aber auch bei uns mit dem Hospiz nicht mehr geklappt weil es dann doch SO schnell ging.
Es tut verdammt weh, weil man in allem so hilflos daneben steht auf der anderen Seite spüren es unsere Lieben aber wie sehr wir für sie da sind.
Verbringe einfach soviel Zeit mit deiner Sister die Ihr noch miteinander verbringen könnt und genießt jede Min. und Sek.
Ich bin in Gedanken ganz fest und nahe bei Euch.
Alles Liebe Manuela
Hühnchen
17.09.2006, 21:31
NOCH EINMAL - DANKE ... Euch allen... Für die vielen lieben Worte... Es tut so gut Euch zu haben...
Ich habe zum Glück eine sehr gute Freundin, deren Mann zwar selber an Krebs erkrankt ist (Non-Hodgin) aber sehr gut therapierbar... Mit ihr kann ich über alles reden und das hilft... Ich bin gut abgelenkt, da ich eine vierjährige Tochter habe, die mich natürlich auch braucht.
Eigentlich sollte meine Schwester morgen früh aus dem Krankenhaus entlassen werden und die palliative Schmerzbehandlung sollte zu Hause weitergeführt werden (netter Ausdruck für: wir können nichts mehr machen)... Aber seit heute bricht sie wieder nur und die Ärzte wollen sie dann so doch nicht gehen lassen. Mittlerweile lutscht sie einen Morphinlolli (800 mg) und hat drei Pflaster zu 50 mg auf dem Rücken kleben... und natürlich Dauerinfusionen...
Ich mag zur Zeit nichts weiter schreiben... es ist sooo schlimm und tut so weh - ich weiss, Ihr versteht das...
Gute Nacht für heute...
Andrea
Liebe Andrea
Mir fehlen die Worte. Ich weiß, daß du jetzt nur noch Kraft brauchst. Ich schick dir ein ganz dickes Kraftpaket.
:pftroest: Ina
Liebe Andrea,
diese Hilflosigkeit tut wahnsinnig weh, ich weiß. In Gedanken bin ich bei euch und wünsche euch alle Kraft dieser Erde.
Liebe Grüße Kathie
Liebe Andrea,
es tut mir so leid. Es wurde so schnell behandelt und dennoch hat es nicht viel gebracht .. einfach schlimm.
Fühl dich umarmt und gestärkt.
liebe Grüße
Josie :engel:
Hühnchen
01.03.2007, 21:47
Hallo...
ich weiss - ich habe lange nichts hören lassen (habe aber auch nichts hören wollen)... Mein liebe Schwester führt noch immer ihren Kampf und ist mittlerweile von ihrem Feind dem Krebs gekennzeichnet...
Man sagte uns 3-6 Monate und jetzt ist sie im achten Monat und wir führen noch immer eine palliative Schmerzbehandlung mit Morphium durch... sie kann einfach nicht loslassen haben wir alle das Gefühl.
Ihr Verlauf ist schlimm geworden - sie durfte wirklich alles mitnehmen, was es bei dieser Sch...-Krankheit zu geben hat. Mittlerweile ist sie einfach nur voll von Metastasen... unzählbar und super schmerzhaft. Sie bekommt 500 mg über ihren Port über den Tag verteilt an Morphium und kann sich sog. "Bolis" setzen, wenn sie mehr braucht (zur Zeit halbstündlich 5 mg...)
Seit gestern wissen wir, dass nun ihre Tage lt. den Ärzten zählbar sind und ich wollte die Gelegenheit nutzen, Euch nochmal allen zu danken für Eure Hilfe.., Worte... Euer Zuhören.
Ich hoffe, sie schläft friedlich ein und wird ihre Ruhe haben... Mein Gespräch gestern mit ihr zeigt mir, dass sie die Schnautze echt voll hat... wobei kann man dies mit 37 Jahren???
Andrea
Tanni2006
01.03.2007, 22:37
Liebe Andrea,
verdammt das ist einer der härtesten Berichte, den ich bisher hier gelesen habe. Oh man, ich wünsche dir von Herzen, dass entweder ein Wunder geschieht oder dass deine geliebte Schwester keine Schmerzen mehr haben muss. Dein Bericht haut mich von den Socken, es ist so grausam, wie dich das Schicksal in die Knie zwingt und dir jeglichen Grund zum Lächeln wegnimmt. Das was du Arme mitmachen musst, hast du nicht verdient, deine Schwester noch weniger. Und mit 37 Jahren, dass ist kein Alter.
Jetzt kann ich die Tränen nicht mehr halten, das berührt mich sehr.
Selbst, wenn ich nicht Angehörige einer Betroffenen wäre.
Nun wünsche ich euch, alle Kraft der Welt und das sich alles mit viel Zeit und Geduld beruhigt. Ich drücke euch :pftroest: :pftroest: :pftroest:
Viele, viele Liebe Grüße!!!
Tanja
Manuela 1
02.03.2007, 18:00
Liebe Andrea, ich und ich denke wenn ich schreibe "WIR" sind im Gedanken bei Deiner Schwester und dir und fühlen mit Euch. Lass dich "Virtuell" von uns ganz feste in den Arm nehmen.
Du bist hier nicht allein.
Liebe Grüße Manuela
Hühnchen
02.03.2007, 21:33
Danke Tanja, danke Manuela!
Der Pflegedienst sagte uns heute, dass wir uns "langsam verabschieden" sollten... :( Geht das??? Kann mir hier verdammt einer sagen, wie man sich von einem Menschen verabschieden soll, den man nicht gehen lassen möchte, weil man ihn liebt???
Scheiße - Scheiße - Scheiße... warum nur ???
Das Leben ist ungerecht...
Sorry...
Andrea
Tanni2006
02.03.2007, 21:57
Wofür sorry? Du, ich kann dich verstehen und ja, das Leben ist ungerecht.
Ich kann dir garantiert nicht sagen, wie man sich von einem Menschen verabschiedet, den man liebt. Aber ich kann dir sagen, dass ich an dich denke und übelst erschüttert bin und bete, dass euch Gutes wiederfährt. Ich kann dich leider nur virtuell drücken, denn passende Worte gibt es dafür nicht.
Ich hoffe sehr für dich, dass du irgendwann nicht mehr fragst, warum?
Denn das weiß leider Niemand. Ach scheiße, tut mir verdammt leid.
Alles Gute für euch und :knuddel: :knuddel: an deine Schwester.
Tanja
Hühnchen
03.03.2007, 20:41
Guten Abend zusammen...
Kann mir evtl. einer kurz eine Frage beantworten?
Meine Schwester hat heute wieder eine Erhöhung der Morphindosis bekommen. Sie bekommt jetzt 750 mg über den Tag verteilt kontinuierlich über die PUmpe und kann sich halbstündlich 7,5 mg hinzunehmen bei Schmerzen... Ist diese Dosis hoch oder noch eher gering zu betrachten? Der Pfleger vom Palliativdienst sagte was von "kontinuierlich" steigern... bis Koma??? Kann ich nicht ganz verstehen.... Sie hat trotzdem Schmerzen...
Andrea
Sabrina4
03.03.2007, 21:01
Hallo Hühnchen
Es tut mir sooooo leid für deine Schwester. Sie ist noch so jung und es ist doch einfach unfair, diese sch... Krankheit! Leider kann ich dir nichts zu der Dosis sagen, aber auch mein Vater hatte einen kleinzelligen Lungentumor der entfernt wurde und später kamen auch die gleichen Schmerzen wie bei deiner Schwester. Es ist so schlimm einem Menschen den man so liebt zusehen zu müssen, wie die Krankheit ihn kaputtmacht. Wenn die Ärzte sagen, du sollst dich von ihr verabschieden, dann tu das. Das haben wir auch bei unserem Vater getan. Wir wollten es nicht wahrhaben, dass er bald nicht mehr da sein wird, haben ihm aber dann doch noch gesagt, wie sehr wir ihn lieben und er möge doch loslassen. Wir sagten ihm, dass es ihm dort oben besser sein wird und er keine Schmerzen mehr haben muss. Zuletzt haben wir wirklich zu Gott gebetet, dass er ihn nimmt, damit er nicht mehr so leiden muss. Und dann ist er friedlich eingeschlafen. Es ist sehr schlimm wie ich das hier schreibe, aber sagt ihr, dass Sie jetzt in eine bessere Welt gehen wird und dass ihr auf Ihre Kinder gut aufpasst. Es tut mir so leid für Euch !
Ich wünsche Euch alles alles gute und hoffe dass sie wenigstens friedlich einschlafen darf!
Hühnchen
03.03.2007, 22:11
Hallo Sabrina,
danke... das mit dem friedlich einschlafen fällt meiner Schwester bei so jungem Herzchen schwer... Aber momentan ist sie vom Morphin wirklich dahingenickt... Wir hoffen, dass sie es bald geschafft hat... Es ist unsagbar grausam...
Andrea
Hallo,
ich wollte dir sagen, daß ich dich bewundere, wie du das schaffst! Wenn ich mir vorstelle, meine Schwester zu verlieren... :sad: Ich aknn dir nur den Tip geben, spart nicht mit Schmerzmitteln, an den Schmerzen wird sie am meisten leiden! Das macht sie zwar schläfrig und sie wird oft nicht da sein, aber das ist besser als Schmerzen!
Lieben Gruß
Alannah
Hühnchen
13.03.2007, 21:33
Meine liebe Schwester hat es geschafft und schaut nun von oben auf uns herab... Ich muss wirklich sagen: ES WAR ERLÖSUNG von dieser verdammten Scheisskrankheit... ich brenne eine Kerze und wünsche allen hier Betroffenen viel Mut und ziehe vor Euch allen den Hut, wie tapfer ihr mit Eurer Krankheit umgeht...
Andrea
Schnucki
13.03.2007, 21:56
Liebe Andrea,
von mir ein stiller Gruß.
LG
Astrid
Liebe Andrea,
bin in Gedanken bei Dir, den Kindern Deiner Schwester und Deiner Familie. Ein solcher Verlust, wenn auch am Ende eine Erlösung, ist nicht in Worte zu fassen.
Für Euch alle viel viel Kraft auf Eurem weiteren Weg!
Es tut mir unendlich leid,
Milki
Ich bin nicht tot,
ich tausche nur die Räume,
ich leb´in Euch,
und geh´durch Eure Träume.
(Michelangelo)
tinchen71
14.03.2007, 10:05
Liebe Andrea,
in Gedanken bei Dir, ich sende Dir eine feste Umarmung.
Christina.
Tanni2006
14.03.2007, 18:46
Liebe Andrea,
ich habe dir schon geschrieben, ich weiss nicht wie man dir den Schmerz erleichtern kann und dass Sie keine Schmerzen mehr haben muss und sich nicht mehr quälen muss ist eine Erlösung, aber natürlich unfair und verdammt hart. Dieser Beitrag hat mich von Anfang an umgehauen und zutiefst berührt und erschüttert. Es tut mir sehr, sehr leid für dich und das sage ich dir von ganzem Herzen und meine es wirklich so.
Ich wünsche deiner Familie und dir, viel Kraft und Geduld mit euch selbst diesen Verlust zu verschmerzen! Deine liebe Schwester wird dich ab jetzt beschützen.:pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest:
Tanja
vBulletin® v3.8.7, Copyright ©2000-2025, vBulletin Solutions, Inc.