PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Mama hat Brustkrebs


Natascha25
08.08.2006, 13:18
Hallo !
Ich (25) bin neu hier und schreibe, weil meine Mama (56) heute erfahren hat, dass sie Brustkrebs hat. Das Karzinom ist etwa 3cm groß und befindet sich in der linken Brust.

Wir haben um halb drei einen Termin mit den behandelnen Ärzten. Am Telefon wurde nur gesagt, dass das Karzinom auf jeden Fall raus operiert werden muss. Dabei wäre es möglich die Brust soweit zu erhalten. Mehr erfahren wir später.

Ich möchte jetzt eigentlich wissen, wie ich meiner Mama nun helfen kann. Im Moment ist sie in einer sehr pessimistischen Phase und denkt an den Tod. Aber ich glaube, nach so einer Diagnose fällt man auch erst einmal in ein tiefes Loch.

Wer von euch hat so eine OP schon hinter sich? Was kommt auf die Familienmitglieder alles zu?

Bei mir persönlich dreht sich jetzt alles und ich habe das Gefühl irgendwie immer weiter zu fallen. Man verliert so schnell den Boden unter den Füßen. Und plötzlich werden große Probleme klein und man setzt andere Prioritäten.

Danke für eure Hilfe

Gruß
Natascha

Birgit64
08.08.2006, 13:40
Hallo Natascha,

lass dich erst einmal ordentlich drücken. Ich kann mir vorstellen, dass dich als Tochter die Nachricht genauso umgehauen hat wie deine Mutter.
Zunächst einmal gilt es Ruhe zu bewahren. In der Regel ist Brustkrebs kein wirklicher Notfall und es bleibt ein wenig Zeit zu überlegen und gegebenenfalls noch eine Zweitmeinung über die vorgeschlagene Therapie einzuholen.

Wie's letztendlich weitergeht ist abhängig von der Histologie des Tumors und von weiteren Untersuchungen. Dazu gehört natürlich auch die Abklärung, ob es evtl. schon Absiedelungen (Metastasen) gibt, z. B. in den Lymphknoten in der Achsel.

Am besten, ihr macht jetzt einen Schritt nach dem anderen, wartet zunächst einmal das Ergebnis des heutigen Arztgesprächs ab. Vielleicht kannst du dann ja hier berichten und sicherlich werdet ihr dann hier den einen oder anderen guten Rat bekommen. Ich nehme an, du begleitest deine Mutter zum Arztgespräch? Laßt euch auf alle Fälle Kopien der Befunde geben und legt eine eigene Krankenakte an.

Ihr seid nicht allein mit der Gschichte, sowohl du als auch deine Mutter können jederzeit hierherkommen und es ist eigentlich immer jemand da, der weiterhelfen oder trösten kann.
Brustkrebs muss kein Todesurteil sein, auch wenn man im ersten Moment nur daran denken kann. Aber das ist hier wohl sehr vielen so gegangen. Mir auch als ich vor 3 1/2 Jahren die Diagnose bekam (mit Amputation rechts, LK-Metas in der Achsel und am Hals). Inzwischen habe ich mich von all dem gut erholt, bin ins Ausland gezogen und arbeite auch wieder. Und hier gibt es noch viel mehr Frauen, die bei deutlich ungünstiger Prognose immer noch quietschfidel sind ;) .

Also Natascha, lass den Kopf nicht hängen, es geht weiter. Es dauert nur halt, bis man so eine Nachricht verdaut hat und lernt damit umzugehen.

Liebe Grüße und viel Glück für euch

Natascha25
08.08.2006, 17:54
Hallo Birgit,
danke für deine lieben Worte. Ja, ich finde es erschreckend, wie schnell ein Anruf erst einmal dein Leben verändern kann. Aber gut, wir müssen jetzt alle nach vorn schauen. Ohne dem geht es nicht.

Der Arzt war super nett und wird meine Mama auch operieren.
Nun aber erst mal zum Gespräch. Er hat gesagt, dass er bisher nur weiss, das es ein G2 T4 Tumor ist. Ich hab mich gerade etwas schlau gemacht. Bedeutet ja soviel wie, mittelschnell wachsend und bereits ins Brustgewebe/ Lymphen vorgedrungen. Eine Metastase ist in der Achsel zu sehen. Kann aber bei der OP direkt entfernt werden. So der Arzt.

Er hat auch mich einen sehr kompetenten und vor allem vertrauenwürdigen Eindruck gemacht. Er wird auch operieren. Termin ist nächste Woche Dienstag. Montag werden noch Lunge und Leber geröngt und ich hoffe, dass da nichts zu sehen ist. Bei einer Mammographie Ende April/ Anfang Mai war wohl noch nichts zu erkennen. Hm...

Mama (ehemalige Arzthelfeferin - nicht förderlich kann ich euch sagen) ist im Moment so down und redet ständig von Tod und Morphium, etc. Dabei einen positiven Eindruck zu vermitteln ist schwer. Ich hoffe, dass sich das mit der Zeit geben wird.

Ich werde auf jeden Fall berichten. Und mich jetzt ein wenig durchs Forum arbeiten. Leider interessiert man sich gerade für solche Krankheiten erst, wenn man selber oder das nähere Umfeld betroffen ist.

Gruß
Natascha

Raiba
08.08.2006, 17:55
Hallo!

Dem Bericht von Birgit ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Aber ich sitze momentan im gleichen Boot wie Du. Meine Mutter hat die Diagnose im April bekommen und wurde im Mai operiert. Derzeit ist sie mitten in der Chemo. Ich als Tochter (27) kann insofern viel für sie tun, daß ich immer da bin, wenn sie mich braucht.

Ich drücke Euch die Daumen, vielleicht können wir in Kontakt bleiben.

Grüße


Simone

Natascha25
08.08.2006, 18:04
Simone, wo kommst du denn her? Klar können wir Kontakt halten.
Ich schick dir mal ne PN :)

Heike 1963
08.08.2006, 18:07
Hallo Natascha,

es tut mir leid, das Deine Mutter auch erkrankt ist.

Wie Du treffend schreibst, schaut man wirklich erst genau hin, wenn man selbst betroffen oder betroffener Angehöriger ist. Nur hat man kaum Ruhe zu recherchieren, weil eine Entscheidung nach der anderen gefällt werden muss. Man wird regelrecht überrollt.

Es gibt ein sehr aufschlussreiches Buch 'Das Überlebensbuch Brustkrebs' von Ursula Goldmann-Posch. Dort ist wirklich alles an medizinischen Hintergründen aufgeführt, was frau wissen muss, um für sich selbst die Verantwortung zu übernehmen. Dazu gibt es hilfreiche Fragebögen, die man mit zu Arztgesprächen nehmen kann.

Lass Deine Mutter nie allein zu den ärztlichen Gesprächen gehen. 4 Ohren hören immer mehr als zwei.

Vielleicht beherzigst Du noch einen Rat. Laß Deine Mutter entscheiden, was ihr im Moment gut tut. Sei ihr nicht bös, wenn sie mal so ganz anders reagiert, als Du erwartest. Sie ist im Moment mit allem total überfordert und muss für sich erstmal sortieren.

Ich habe den Eindruck, das Du eine sehr gute Stütze für Deine Mutter bist. Toll, das Du sofort hierhin gefunden hast und recherchierst!

Viel Kraft und Mut wünsche ich Euch allen!

Heike

Birgit64
08.08.2006, 18:09
Hallo Natascha,

danke für dein kleines 'Update' nach dem Arztgespräch. Das ist sicherlich alles sehr viel, was jetzt auf euch einstürmt, an Informationen aber auch an weiteren Fragen und vor allem an widersprüchlichen Gefühlen.
Ich habe damals angefangen ein Tagebuch zu führen, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass ich all die Dinge sonst vergesse, die mich bewegen. In einer Rückschau habe ich festgestellt, dass meine Gedanken damals auch sehr viel um Angst und Sterben kreisten. Insofern kann ich deine Mutter sehr gut verstehen. Ich habe die Zeit von der Diagnose bis zur OP (12 Tage) als die schlimmsten empfunden, weil ich mich da sehr hilflos gefühlt habe. Mit der OP, wenngleich auch die Brust ab war, ging's mir besser, irgendwie erleichert weil ich etwas getan hatte.
Als Literatur zu Brustkrebs kann ich dir die Bücher von Ursula Goldmann-Posch 'Überlebensbuch Brustkrebs' und von Lilo Berg 'Wissen gegen Angst' empfehlen. Ist ja wirklich so, dass man über eine Krankheit, die einen nicht betrifft, eben doch meistens nicht Bescheid weiß. Da ging's mir damals auch nicht anders als euch.
Dass der Tumor bei der letzten Mammo nicht zu sehen war ist nicht so außergewöhnlich, da gibt's hier viele Beispiele, denen es ähnlich ging. Bei mir war das Ding auch innerhalb von 4 Monaten von 0 auf 5,5 cm gewachsen.

Also wenn du Fragen hast, melde dich einfach und ansonsten sei für deine Mutter da, versuche ihr Mut zu machen, aber wenn ihr weinen müßt, dann weint eben auch. Das hilft manchmal sehr.

Liebe Grüße

Natascha25
08.08.2006, 21:35
Oh man, man wird im Netz ja richtig erschlagen von all den Informationen über Krebs. Unglaublich.

Mir ist gerade noch eingefallen, dass der Arzt etwas von einem invasiven duktal Karzinom erzählt hat. Jetzt hab ich mal ein wenig gegoogelt und hab herausgefunden, dass es sich um einen Krebs in den Milchgängen handelt. Abgesehen davon nicht abgrenzbar. Ok, die befallene Lymphe in der Achsel ist dafür wohl ein Zeichen.

Jetzt hab ich natürlich Schiss, dass es doch schon in die Leber und Lunge gestreut hat. Oder geht das bei dem invasiven duktal Karzinom nicht so schnell?

Sorry übrigens an alle die mir hier lieb antworten und ich aber selbst noch nicht helfen kann. Weiss einfach noch zu wenig über die Krankheit.

Birgit64
08.08.2006, 21:44
Hallo Natascha,

dass es bereits mindestens (eine) sichtbare LK-Metastase gibt, ist natürlich kein so gutes Zeichen. Es bedeutet, dass bereits Krebszellen ind die Lymphbahnen und ins Blut gelangt sein können. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass auch woanders Metas sein müssen. Das kann alles noch lokal begrenzt sein. Insofern ist natürlich auch schon wichtig, dass die anderen Untersuchungen wie Oberbauch-Sono, Szintigramm und Lungen-Röntgen gemacht werden. Eine Anschlußthrapie ist auch davon abhängig, wieviel LK-Metas es in der Achsel tatsächlich gibt, ob es Fernmetas gibt, wie die Rezeptoren an den Krebszellen sind usw.
Bei mir waren von 20 entnommenen Achsel-LK 16 befallen, dazu hatte ich Metas in Lymphknoten am Hals. Aber eben keine weiteren Metas und mittlerweile bin ich seit 3 Jahren gesund.

Mach dir mal keinen Kopf, ob du uns jetzt helfen kannst. Wichtig ist jetzt, dass du deine Mutter unterstützt und wie ich das so sehe, bis du da auf dem richtigen Weg. Wissen hilft gegen Angst. Einen Feind den man kennt kann man bekämpfen.

Liebe Grüße

Natascha25
08.08.2006, 21:57
Ja das ist alle richtig. Aber ich finde die Tage bis zur OP nächsten Dienstag soooooo lang. Hab mir jetzt erst einmal vorgenommen, nicht mehr soviel im Netz zu suchen und meine Suche hier auf's Forum zu beschränken. Sonst werde ich noch verrückt.

Der Arzt war eigentlich recht zuversichtlich.

Meine Mama hatte Mitte Juni 2006 einen Unfall im Haushalt, wo sie sich den 3. Lendenwirbel gebrochen hat. Also absolute Bettruhe und mindestens für 6 Monate ein Korsett. Sie hat in der Zeit als Schmerztheraphie Paracetamol AL Saft genommen. Nachdem sie den abgesetzt hat, traten die Beschwerden in der Brust auf. Echt Schitt.

Und bei diesem Sturz wurde auch die Lunge geröngt, oder war es CT :confused: Egal, auf jeden Fall war da nichts zu sehen. Ich hoffe, dass das bis jetzt auch so geblieben ist.

Ich weiss aber auch, dass Metas in Lunge und Leber keine guten Voraussetzungen sind. Und ich weiss leider nicht, ob meine Mama einer Behandlung zustimmt, wenn die Diagnose so ausfällt.

Natascha25
09.08.2006, 20:46
He Sandra,
vielen Dank für deinen super langen Beitrag.

Irgendwie hat das hier alles eine beruhigende Wirkung auf mich. Kann das auch nicht erklären. Mir kommen wirklich die Tränen, wenn ich hier manche Schicksalsschläge lese. Da sag ich mir dann "mensch bis jetzt haben wir es noch gut". Klar, ob es Metas in der Lunde und/oder Leber gibt sehen wir dann Montag.

Übrigens kann man bei meiner Mama wohl keine Knochenszintigraphie machen. Das hat mit ihrem gebrochenen 3. Lendenwirbel zu tun. Am 31.08. muss sie auf jeden Fall noch mal zum CT, ob der Bruch "steht". Macht mir jetzt natürlich etwas Angst, dass man da im Moment nicht gucken kann. Aber gut, Lunge und Leber sind ja auch ziemlich wichtig.

Meine Mama war heute zeitweise besser drauf. Hat sogar ein paar Witze gemacht. Aber dann gibt es auch Momente, da muss sie einfach weinen. Hab ihr gesagt, dass sie sich nicht genieren muss. Ist alles völlig normal. Ist ja auch ne seelische Geschichte. Erzähle ihr viel hier vom Forum und ich glaube das macht ihr Mut. Zuhause haben meine Eltern keinen PC. Aber Mama hat vesrprochen nach der OP mal hier "Hallo" zu sagen.

Ich hab mir fest vorgemommen, dass die Tatsache Krebs jetzt nicht mein Leben bestimmen wird. Ich informiere mich, hole mir Rat und versuche von meinen Erfahrungen die ich jetzt machen werde, auch hier etwas beizutragen. Freitag gehen Mama und ich erst einmal shoppen. Muss ja chic für's Krankenhaus sein :)

Natascha25
10.08.2006, 10:50
Hallo !

Irgendwie verstehe ich jetzt gerade die Welt nicht mehr.

Meine Mama hat sich heute morgen die Brust angeguckt und die blaue Verfärbung ist weg. Abgesehen mal davon fühlt sie den Knoten auch nicht mehr so groß. Uah. Werde mir das heute Abend aber mal selber ansehen. Aber da sie selber Arzthelferin ist, denke ich schon, dass sie das abschaätzen kann.

Abgesehen davon, hat jetzt der Arzt angerufen, bei dem Sie im Mai die Mammographie hat machen lassen. Und der hat gesagt, dass er sich nicht vorstellen kann, dass ein Tumor so schnell wächst?!?!? Tja, ziemlich verwirrend alles.
Jetzt sprechen die Ärzte noch einmal untereinander. Und wenn es nicht anders geht, dann müssen noch mal Gewebeproben entnommen werden. Ich kann mir jetzt zwar nicht vorstellen, dass die Proben vertauscht worden sind…. Aber vielleicht war das Gewebe um den Tumor doch entzündet und das ist es jetzt nicht mehr. So dass der Tumor an sich vielleicht doch kleiner ist. Denn die Brust war warm, rot und dick. Und dann halt mit einer Verhärtung. Und auf den Bildern ist auch eindeutig ein kreisrundes Etwas mit einem Durchmesser von 3cm zu sehen.

Ok, ich versuche ruhig zu bleiben. Ich denke jetzt eher, dass es ein Karzinom ist, aber vielleicht nicht in der Größe wie vermutet...

Birgit64
10.08.2006, 12:06
Hallo Natascha,

obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass die Proben vertauscht wurden sollten die beiden Ärzte sich auf alle Fälle noch einmal unterhalten. Die Annahme allerdings, dass ein Tumor so schnell nicht wachsen kann ist unsinnig. Hier im Forum gibt es viele Fälle, bei denen es genau so gelaufen ist. Auch bei mir. Ich hab anfangs gedacht, dass jemand auf den vorhergehenden Bildern (4 1/2 Monate vor der Diagnose) etwas übersehen hat, aber Gutachten haben bestätigt, dass da definitiv nichts drauf zu erkennen war.
Was mich viel mehr beunruhigen würde wäre die Erklärung, dass da zusätzlich zu dem tastbaren Knoten noch eine Entzündung ist oder war. Das könnte ein Hinweis auf ein inflammatorisches Mammakarzinom sein. Auf alle Fälle solltet ihr die Diskrepanzen in den unterschiedlichen Aussagen jetzt zügig abklären lassen.

Liebe Grüße

Natascha25
10.08.2006, 12:31
Hallo Birgit :winke:

Meine Mama wurde vom Hausarzt mit Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom zur Untersuchung ins Krankenhaus überwiesen. Das hat man dort allerdings ausgeschlossen.

Ich hab jetzt allerdings gelesen, dass man an ein inflammatorisches Mammakarzinom ganz anders ran geht als an ein invasives duktal Karzinom.

Ok, bevor ich hier am Teller drehe, warten wir mal die Aussagen der Ärzte ab. Ich melde mich, sobald wir Gewissheit haben, was es denn nun ist.

Danke :)

monika becker
10.08.2006, 13:35
Hallo Natascha,

um das Knochenzintigram bei deiner Mutter würde ich mir im Moment am wenigsten Sorgen machen. Selbst wenn sie Knochenmetastasen hätte, wäre das das kleinste Problem, da man diese sehr gut behandeln kann. Nach Aussage meiner Ärzte (ich habe selbst Knochenmetas) kann man damit uralt werden. Falls Beschwerden auftreten kann bestrahlt werden und es gibt sehr gute knochenstärkende Tabletten oder Infusionen. Also Kopf hoch. Wartet jetzt erst mal die OP ab und dann geht es "step by step". Ihr werdet auch merken, dass bei dieser Krankheit die Geduld zu eurem zweiten Vornamen wird.
Ich wünsche für Dienstag alles Gute und drücke ganz feste die Daumen.

Liebe Grüße

Monika

Natascha25
11.08.2006, 10:21
Hallo :winke:

Ich habe mir heute aus dem Krankenhaus den Bericht der Pathologie besorgt. Für mich natürlich alles Fachchinesisch. Vielleicht könnt ihr mir helfen.

Also, es wurde 6 Stanzproben entnommen, davon war "nur" eine Probe positiv.
Sie schreiben, es sei ein mittelgradig differentiertes Karzinom, mit duktal invasiver Ausprägung. Ok, das wusste ich ja schon.

Dann steht: Mitosen 2-10, G2 (Mitosen sind ja Zellteilungen oder so ähnlich)

Und dann noch ein Code: ICD-0 (da habe ich gar keine Ahnung; ok, das ist wohl ein Schlüssel. Da steht auch noch 8500.3 )

Die Blutwerte sind alle ok. Keine erhöhten Leberwerte. Auch die Tumormarker zeigen nur wenig an.

Danke euch schon mal :knuddel:

bea777
13.08.2006, 22:12
Hallo Natascha,

ich finde es toll, wie sehr du dich für deine Mama einsetzt. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr die kommende Zeit gut übersteht. Ich kann gut nachvollziehen, wie du dich jetzt fühlst. Meine Mama ist im Februar 2004 an BK erkrankt. Für mich war das der absolute Schock. Nach Chemo, Bestrahlung und Hormontherapie geht es ihr bis heute gut und wir hoffen, dass das auch so bleibt. Du wirst sehen, nach dem anfänglichen Chaos kommen auch wieder Momente, in denen ihr euch auf die gemeinsame Zukunft freut und die Krankheit ihren Schrecken verliert. BK muss kein Todesurteil sein!!!
Meiner Mutter hat es damals gut getan, dass ich mir Zeit für sie nehmen konnte (ich war im Mutterschaftsurlaub). Meine Mutter hat jegliche Informationen abgelehnt. Sie wollte auch keinen Kontakt zu anderen Betroffenen. Hatte sie mal eine Frage, bin ich auf die Suche gegangen. Dieses Forum hat mir dabei sehr geholfen. Auch das Buch von Ursula Goldmann-Posch fand ich sehr informativ.

Ich denke an euch und wünsche euch und auch allen anderen hier viel Kraft für die kommende Zeit. Wenn du Fragen hast, dann immer raus damit!

Beatrice

Natascha25
14.08.2006, 22:25
Mädels (und Jungs) ich könnte die ganze Welt umarmen :rotier2: :rotier2:

Die Lunge und auch die Leber sind Metas frei. Das haben sowohl die Blutwerte als auch die Röntgenaufnahmen gezeigt. Ok, Knochenszintigraphie steht noch aus, aber das muss warten. Wobei ich auch da von einem guten Ende ausgehe :lach2:

Morgen um 9h wird sie operiert. Brusterhaltend ist immer noch geplant, aber was es am Ende wird, weiss man halt nicht. Aber auch das werde ich euch berichten. Dann folgt Chemo hat der Doc gesagt. Aber amulant und wohl nur leicht. Was dieses "leicht" jetzt bedeutet, kann ich nicht sagen.

Mal eine Frage, der Arzt hat gesagt, die OP dauert zwischen 1-3 Stunden, je nachdem wieviel Brust entfernt werden muss. Wie lange dauert es denn dann, bis sie wohl wach wird. Im Regelfall??
Würde sooo gern da sein, wenn sie die Augen öffnet. Dann ist sie nicht allein.

Ps: ich danke euch allen, die mich schon mal bis hier begleitet haben. Auch wenn das bis jetzt vermutlich der "leichtere" Weg war. Ihr seid wirklich super lieb :pftroest:

Ylva
14.08.2006, 22:33
Hallo Natascha,

meine Mutter bekam 04 die Diagnose Brustkrebs.
Der Tumor war acht cm gross und drei Lymphknoten waren befallen.
Sie bekam zuerst eine Chemo (5 Zyklen) die ganz gut wirkte und den Tumor verkleinerte,sodass operiert werden konnte.
Anfangs hiess es noch,das brusterhaltend opieriert werden könne,doch dann mussten sie die Brust entfernen.
Ich kann dir gar nicht mehr sagen wie lang oder wie kurz das dauerte,ich musste an dem Tag arbeiten und habe zwar ständig auf die Uhr geguckt aber heute weiß ich das nicht mehr.

Ich wünsche deiner Mutter für morgen alles,alles Gute und dir natürlich auch. Und euch beiden auch ganz viel Kraft für alles was noch kommt!
Wichtig ist,dass man trotz allem nach vorne schaut (auch wenn das natürlich nicht immer gelingt)

Alles Liebe,
Ylva

Heike 1963
14.08.2006, 23:01
Hallo Natascha,

das sind ja schon mal gute Nachrichten! :rotier2:

Wann Deine Mutti aufwacht, hängt von der Narkose ab. Ich war im Aufwachraum schon recht fidel. Meine Narkose war so eingestellt, das ich nach etwa 10 Minuten des Eingriffs wieder wach war. Frag doch mal nach, ob das bei Deiner Mutter auch so ist und ob Du dorthin darfst.

Alles Gute für Euch alle wünscht Euch
Heike

amoebe
15.08.2006, 13:38
hallo,

darf ich hier im beitrag auch "mitmischen"?
ich hab so vieles, was ihr schreibt, auch so ähnlich miterlebt...:(

meine mutter hat auch vor kurzem die diagnose brustkrebs erhalten, wird nächste woche operiert, danach bestrahlt...allerdings kämpft sie schon seit vorigem herbst gegen einen anderen krebs; sie hatte zuerst ein mundbodenkarzinom, dann lymphknotenmetastasen, wurde immer wieder operiert (neck dissection beiderseits, aber nicht gleichzeitig operiert)...
anfangs war sie ja noch recht gefasst und "kampfbereit", mittlerweile ist sie durch die vielen operationen und bestrahlungen samt nebenwirkungen total kaputt, der kreislauf ist am ende, sie ist abgemagert und wirkt teilnahmslos, kann und will nicht mehr essen und trinken, lebt nur noch von flüssignahrung, die ihr mein vater aufzwingt, ach, ich hab das gefühl, sie hat sich schon aufgegeben.:cry:

sie will weder darüber reden noch genauere informationen, wollte ihre jetzige diagnose sogar uns allen verschweigen, hat zuerst jegliche behandlung abgelehnt.:undecided

es ist sehr schwer, ich kann nichts tun außer da sein, auch für meinen vater, der ebenfalls sehr unter der situation leidet und große angst um sie hat.

eine frage habe ich auch an euch, vielleicht kann mir die jemand beantworten?
meine mutter sagte, der brustkrebs hätte nichts mit dem mundbodenkrebs zu tun (plattenepithelkarzinom), sondern wäre durch zufall entdeckt worden, es wurde nach abschluß der behandlungen ein oberkörper-ct durchgeführt.
kann brustkrebs als metastase eines anderen krebses auftreten oder nicht?

tut mir leid, dass sich nur so trauriges hier schreiben kann; es ist meine einzige möglichkeit, diese gefühle loszuwerden...habe zwar auch mit mann und kindern darüber gesprochen, kann aber nicht aufhören, darüber nachzudenken und informationen zu suchen...

alles gute für euch alle, ich wünsche euch und euren angehörigen das allerbeste...gut, dass es dieses forum hier gibt! :)

Ingrid H.
15.08.2006, 13:39
Hallo Natascha,
mache weiter so, es hilft Deiner Mutter sehr, wenn Du einfach da bist. Meiner Mutter wurde vor längerer Zeit die linke Brust abgenommen. Wir standen alle unter Schock. Im Oktober bei der Vorsorge war noch alles in Ordnung, im Dezember war der Tumor schon so groß wie ein Hühnerei. Es ist eine heimtückische unberechenbare Krankheit. Aber meine Geschwister und ich waren immer da, bei meiner Mutter kam die schlimme Zeit erst während der Chemotherapie. Dann ging es ein paar Jahre gut, bis der Krebs wieder an der gleichen Stelle ausbrach. nach dieser OP gab s Bestrahlungen. Alles war gut, nun ist diese teuflische Krankheit schon wieder ausgebrochen, wieder an der gleichen Stelle. Die OP hat sie gut überstanden, nun fangen die Bestrahlungen an. Ich fühle mich einfach so hilflos! Ich verstehe sehr gut, wie Du Dich fühlst, aber ihr müßt Euch sagen "wir schaffen das, gemeinsam sind wir stark" Die Liebe der Familie hilft beim gesund werden. An etwas anderes darfst Du gar nicht denken.

Liebe Grüße
Ingrid

Natascha25
15.08.2006, 14:04
Hallo amoebe :knuddel: :knuddel:

Klar darfst du hier auch mitmischen. Ich meine, wenn es passt, warum nicht. Also mach dir darum mal keine Sorgen.

Hm, ich habe leider keine Ahnung, ob der Mundkrebs Metastasen in der Brust auslösen kann. Oder ob das "einfach" ein neu entstandenes Karzinom sein kann. Aber dazu bekommst du hier vielleicht von anderen noch Rat. Sonst guck doch mal in dem speziellen Forum ob du da etwas findest.

Weisst du, meine Mama hat gesagt, wenn sie Metas in der Lunge hat, würde sie jede Behandlung ablehnen und lieber mit Morphium sterben. Das tat so weh. Aber man kam an sie nicht ran. Da sie auch kein Internet hat, konnte sie sich selber nicht informieren. Erschwerend ist natürlich die Tatsache dass sie Arzthelferin ist und sicher einiges mitbekommen hat.
Aber ich hab ihr dann von all den Betroffenen hier erzählt und das es vielen viel schlimmer gehen würde als ihr. Und das hier keiner den Kopf in den Sand steckt. Egal wie die Diagnose lautet. Dann hat sie sich ein wenig geöffnet und mittlerweile reden wir ganz offen darüber. Gut, meine Mutter hat jetzt auch keine diversen OP's hinter sich und auch keine weiteren Metas. Das ist denke ich noch ein anderes Problem bei euch.

Ich kann dir nur den Rat geben, für deine Mama da zu sein, wann immer sie dich braucht. Man muss nicht immer reden. Manchmal hilft allein auch schon das Gefühl, das da jemand ist. Und wenn sie nicht reden will, dann würd ich es ihr auch nicht aufzwingen. Versuche ihr Mut zu machen, von den schönen Dingen zu erzählen. Und ganz wichtig. Sei in ihrer Gegenwart fröhlich. Zumindest hab ich gelesen, dass es den Menschen hilft. Weil sonst auch das Gefühl entstehen kann, sie seien an deiner traurigen Stimmung Schuld. Ich weiss, nicht einfach.

Lass dich einfach mal :knuddel: :knuddel:

Jetzt mal eben zu meiner Mama. Sie hat die OP relativ gut überstanden. Es gab nur ein kleines Problem, da sie plötzlich eine allergische Reaktion hatte. Auf was, kann ich leider noch nicht sagen. Es musste Cortison gespritzt werden. Habe gerade schon mit ihr telefoniert.

Die Brust ist auch nicht ganz entfernt worden. Aber wohl das ganze befallene Gewebe. Lymphen wurden auch aus der Achsel entnommen, aber davon habe ich noch kein Ergebnis. Fahre gleich erst einmal ins Krankenhaus.

:rotenase: :rotenase: :rotenase: Habt ihr den Stein von meinem Herzen fallen hören???? :rotenase: :rotenase: :rotenase:

amoebe
15.08.2006, 18:32
liebe natascha,

ja, ich habs plumpsen hören :prost: !
fein, dass deine mama jetzt die operation hinter sich gebracht hat!

danke auch für deine nette begrüßung hier.

ich mache es genau so, wie du beschreibst, es ist halt schwer...vor allem, weil sie auch schon ein paar mal gesagt hat, sie mag nicht mehr weiter therapiert werden. aber mal sehen, hoffentlich geht mit ihrer op alles gut und sie hat "wenigstens" noch keine metastasen...

alles liebe!!!

amöbe

Natascha25
15.08.2006, 20:15
Hallo Amöbe,

ich drück dir und deiner Familie ganz doll die Daumen, dass es keine Metas gibt und deine Mum die Kraft hat doch noch zu kämpfen. Gerade bei Brustkrebs ist es nicht direkt aussichtslos :pftroest: :pftroest:

Falls du einfach mal so schreiben möchtest, können wir das auch gern mal via mail oder so machen. Ich schick dir ne PN :)

Norma
15.08.2006, 20:36
Hallo Natascha,
den gleichen Befund hatte ich auch; das war vor 4 Jahren und 8 Monaten.

Der Code ist nur ein Verschlüsselungs-Code für die Krankenkasse und bedeutet Mamma-Carcinom.

Du machst das wirklich gut! Bleib weiter dran; lass dir immer Kopien geben und hinterfrage auch, welche Therapien vorgeschlagen werden. Bist du unsicher, dann frage erst einmal hier im Forum nach.

Gib deiner Mama mal einen dicken Kuss von mir :1luvu: , sie soll den Kopf nicht hängenlassen! Es gibt tatsächlich einen Weg aus dem Laborynth, in das sie hineingeschubst wurde!

Liebe Grüße
Norma
(Diagnose Brustkrebs Nov. 2001)

Natascha25
16.08.2006, 16:17
So, noch mal neue Infos.

Der CA-15.3 Wert liegt bei 31. Ich glaube das ist im Grenzbereich. Zumindest hab ich das so im Internet gefunden. Oder könnt ihr mir etwas anderes sagen?

Der CEA-Wert selbst ist ok, sagen die Ärzte. Genaue Werte hab ich da nicht.

Fahre gleich ins Krankenhaus und will man nach dem Ergebnis der Lymphen fragen. Sie haben 10 Stück entnommen. Das Gewebe drum herum war aber nicht befallen.

Kugelrot
16.08.2006, 16:44
Hallo Natscha,
deine Berichte über das Herantasten an die Erkrankung deiner Mutter folge ich seit ein paar Tagen. Ich wünsche euch alles, alles Gute.
Auch ich habe eine ähnliche Erfahrung in meinem Leben gemacht. Meine Mutter ist an Brustkrebs erkrankt als ich 24 war. anschließend kam das volle Programm auf mich und unsere Familie zu. Ich stand amals ziehmlich alleine da und hatte zwar gute Gespräche und Hilfsangebote von meinem Mann und Freunden, fühlte mich aber von meinem Vater und vorallem von den behandelnden Ärzten allein gelassen und habe halt versucht das Beste für meine Mutter und meine kleinen Geschwister zu tun. Aus meiner heutigen Sicht und aus dem was ich über Krebsentstehung gelernt habe, wünsche ich dir, dass du für dich professionelle psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nimmst. Es gibt verschiedene Richtungen, da musst du selber schauen, was für ein Typ Mensch du bist und was am besten zu dir passt. Das selbe gilt auch für deine Mutter. Es gibt gute Programme, die sich sowohl um die Krebspatientin als auch um die Bezugspersonen kümmern. Ich habe durch meine eigene Erkrankung und die nun erfolgte Betreuung gelernt, dass mir wohl persönlich durch eine frühzeitige psychologische Betreuung viel Leid und Angst in meinem Leben erspart geblieben wäre.

Natascha25
16.08.2006, 19:05
Hallo Kugelrot,

ich muss gestehen, dass ich deinen Beitrag nicht so ganz verstehe :confused:

Ich komme im Moment mit der ganzen Sache recht gut klar. Gehe normal arbeiten und lerne jeden Abend für mein Fernstudium, da ich am 25.09. Prüfung habe.

Eine Psychologin war heute bei meiner Mama, sieht aber keinen Bedarf für eine Behandlung. Meine Mutter war ziemlich down, hat sich aber gut gefangen. Vermutlich geht es nach der Chemo (6-8 Sitzungen sind geplant) mal wieder runter, aber auch das werden wir schaffen.

Ich werde mich aber nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn ich sie wirklich brauchen sollte. Nur bis jetzt komme ich mit der ganzen Angelegenheit gut klar. Was aber auch daran liegt, dass bis jetzt alles gut gegangen ist.

Die 10 Lymphen sind übrigens nicht mit Krebszellen behaftet. Und der Arzt hat gesagt, dass es kein streuendes Karzinom war. Für nächsten Di ist jetzt glaub ich das Knochenszyntigramm angesetzt. Aber wir und der Arzt gehen davon aus, dass auch dort nichts zu finden ist.

Kugelrot
17.08.2006, 00:06
Hallo Natascha,
das sind ja sehr gute Nachrichten, dass die Lymphknoten frei waren. Drücke die Daumen, dass das so weiter geht.
Ich weiß leider nicht genau, was du an meinem Beitrag nicht verstehst??? Vielleicht ist daran mein Chemo-Hirn schuld, das nicht mehr so ganz klar ist.:aerger:
Also, bei mir (damals 24) und meinen Geschwistern damals 12 und 17 Jahre alt, war es eben so, dass kein Bedarf für eine psychologische Betreuung gesehen wurde. Wir waren sehr selbstständig, gut informiert (damals ohne Internet nicht so einfach, wie heute) und haben unsere Mutter sehr umsorgt. Dennoch haben wir alle auf verschiedene Weise heute psychische Probleme und ich denke, dass jeder von uns damals aus der enormen Angst heraus sein ganz eigenes Trauma entwickelt hat. Bei dir muss das natürlich nicht so sein. Ich wollte dir nur ans Herz legen, dass du ganz besonders gut aufpasst und nicht meinst, dass du das alles alleine tragen kannst und dabei noch auf anderen Gebieten Leistung erbingen kannst oder mußt. Und da weiß ich genau wovon ich rede. Ich war damals schon verheiratet, habe 200 km weit weg studiert und bin jeden Abend zu meiner Mutter gefahren, um sie zu versorgen, Wäsche zu waschen, mich um meine Geschwister zu kümmern etc.
Ich wünsche dir, die Unterstützung die du für deine Ängste brauchst und mache ein Kerzchen für dich an.
Alles Liebe:knuddel:

Natascha25
17.08.2006, 08:42
Hallo Kugelrot,

danke für deine zusäzliche Erklärung :knuddel:

War wirklich irritiert im ersten Moment. Aber ich weiss was du meinst. Und wie ich schon geschrieben habe, werde ich Hilfe in Anspruch nehmen, wenn ich sie brauche. Ich habe keine Angst davor zu einem Psychologen zu gehen. Immerhin sind das auch nur Menschen wie du und ich.

Meine Mama ist bereits bei einer Psychologin, aber aus einem ganz anderen Grund. Die Sitzungen werden aber immer weniger. Sie war auch noch nie labil oder ähnliches. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit.

Kommt ja auch immer drauf an, wie man das alles verarbeitet. Im Moment geht es uns allen gut. Sollte sich daran aber etwas ändern, dann werde ich auf professionelle Hilfe zurückgreifen .

Natascha25
21.08.2006, 14:23
Hallo !

Mama hat mir gerade am Telefon wilde Fachbegriffe um die Ohren geworfen. Alles hab ich gar mitschreiben können. Muss mir mal die Tage den Bericht kopieren und dann erneut hier fragen.

Also das hat sie gesagt:

pT2
RIS 9/12 bzw. 3/12
herzept score 3+

Öhm kann mir jemand schon mal sagen was das heißt?

Danke :knuddel:

Birgit64
21.08.2006, 19:22
Hallo Natascha,

versuche es einfach mal:

pT2 - T steht für den Primärtumor, pT2 = Tumor mit einer Größe von mehr als
2 cm aber nicht mehr als 5 cm an der Stelle seiner größten Ausdehnung

RIS 9/12 bzw. 3/12
- kenne den Ausdruck so nicht, könnte mir aber vorstellen, dass es sich dabei um die Scores der Hormonrezeptoren handeln könnte, wobei 12 der höchste Wert ist. Das solltest du aber noch einmal nachfragen.

Her2-neu - Score 3+ - bestimmt die Zahl der Her-2-neu Rezeptoren an der Oberfläche der Krebszellen. Sie haben eine wachstumsfördernde Wirkung. Wenn sich übermäßig viele dieser Rezeptoren auf den Krebszellen nachweisen lassen, wie im Fall deiner Mutter mit 3+ , kann das eine schlechte Prognose bedeuten. Allerdings gibt's seit einiger Zeit mit dem Mittel Herceptin einen serh wirksamen Antikörper, der diese Rezeptoren blockiert. Mit dem Score von 3+ kommt das Mittel auch für deine Mutter in Frage.

Liebe Grüße

Julia81
21.08.2006, 21:38
Hallo an alle!

Bin ich froh, dass ich euch gefunden habe!
Meine Mama (59) hatte heute eine Untersuchung - wohl eine Stanzbiopsie wie ich mittlerweile nachrecherchiert habe. Die Ärztin meint, auf dem Ultraschall einen ca. 1 cm großen Knoten zu sehen, der schwarz umrandet ist und sehr nach etwas bösartigen aussieht, wie sie meint. Im Ultraschall ist jedoch an den Lymphknoten nicht zu sehen, was ich nach euren Aussagen als positiv werte.
Befund gibs am Donnerstag, was noch 3 Tage zähes Warten für uns bedeutet.

Die bisherigen Antworten haben mir schon sehr geholfen, wenn ich auch dem was uns eventuell noch bevorsteht relativ hilflos und angstvoll entgegensehe.

Optimalerweise gibs am Donnerstag einen negativen Befund, sonst würde ich mich freuen, wenn ich hier wieder vorbeischauen kann und mit euch Ratschläge und Erfahrungen austauschen könnte.

Natascha, Raiba, bea, amoebe, ich finde es bewundernswert, wie ihr euren Müttern beisteht, in dieser schweren Zeit. Ich hoffe, ich habe, falls es soweit kommt auch die Kraft dazu! Man fühlt sich wirklich so unglaublich hilflos und ich würde alles Glück, das ich dieses Jahr mit Uniabschluss und neuem Job hatte, dafür hergeben, dass sich die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheiten und es meiner Mama gut geht.
Und auch allen anderen, vielen Dank für die Erfahrungen und aufmunternden Worte, das Lesen hier hat mir echt sehr geholfen die nächsten Tage bis zum Befund zu überstehen.

amoebe
22.08.2006, 16:00
hallo ihr alle,

meine mama hat grade angerufen, operation überstanden, es geht ihr so weit ganz gut, sagt sie zumindest. achsellymphknoten wurden auch mit entfernt, genaueres weiß ich noch nicht...ich werde sie so bald wie möglich besuchen und mit einem arzt reden.

liebe julia, danke für deine lieben worte, mir hilft es auch sehr, hier meine gedanken niederschreiben zu können, vor allem, weil ich weiß, hier finde ich immer offene ohren (bzw. augen eigentlich, genaugenommen :lach2: ).

es ist für mich gar nicht anders möglich, als meinen eltern in dieser schweren zeit möglichst gut beizustehen, hab sie ja lieb...und es ist ohnehin nicht viel, was ich tun kann, außer da zu sein, zuzuhören, mut zu machen.

bin froh, dass es euch alle hier gibt!
ich melde mich wieder, wenns neuigkeiten gibt!
:winke:

lg
amöbe

Natascha25
23.08.2006, 08:09
He Amöbe,

das ist wirklich schön zu lesen, dass die OP gut verlaufen ist :knuddel:
Da fällt einem erst einmal ein Stein vom Herzen. Kenne das.

Drücke weiterhin ganz doll die Daumen ;)


Kurz zu meiner Mama.
ich habe mir gestern den Bericht durchgelesen und erst einmal alles übersetzt. Sie haben aus der Brust ein 70x30x50mm großes Stück entfernt. Der Tumor selber war 25x21x18mm groß. Im ersten Schnellschnitt war der Tumor selber. 80% der Tumorzellen reagieren mit/an Östrogenrezeptoren stark positiv, weniger als 10% mit Progesteron, wenn ich das jetzt noch richtig im Kopf habe. Mit KI-67 (ist wohl ein Färbungsmittel) reagieren etwa 30%. Ok, score 3+ wusste ich ja schon.

Im zweiten und dritten Schnellschnitt wurde nur tumorfreies Gewebe gefunden. Es wurde ein 10mm Sicherheitssaum gelassen und dort haben sich auch keine Tumorzellen befunden. Von daher sag ich mal so, der Krebs konnte zumindest für's erste entfernt werden.

Das Knochenzintigramm hat gestern auch nichts ergeben, dort also auch Entwarnung. Im Prinzip ist Mama metasfrei.

Heute entscheidet sich, ob es Chemo, Betrahlung oder etwas anderes gibt. Sie wird auf jeden Fall etwas gegen dieses HER2-Protein bekommen, damit die Rezeptoren blockiert werden. Herceptin ist es aber nicht. Irgendetwas mit T glaube ich.

Hab jetzt allerdings gelesen, dann Chemo gerade bei einem score von 3+ nicht "besonders gut" wirkt. Viele von euch haben doch auch so einen Wert. Wie läuft das denn bei euch?

Und sagt mir mal bitte, was ihr bis jetzt von der Diagnose haltet. Ich bin nicht super zufrieden aber ich würd sagen es gibt schlimmeres. Das 80% der Tumorzellen stark positiv reagieren ist natürlich nicht gut. Heißt ja, dass der Tumor deshalb auch so schnell gewachsen ist. Aber wenn doch erst einmal alles entfernt ist :confused:

jaki
23.08.2006, 12:53
hallo. meine daten waren her -neu score 3 .östrogen 85 ,und progesteron 85 , also alles stark positiv .habe 4ac und 4taxel chemo bekommen 1 jahr lang herceptin . 30 strahlen und 5 jahre aromasin , bin jetzt fertig mit herceptin , herzeptin wird in der fachsprache trastzumab genannt , könnte mir vorstellen das ,das mit dem t gemeint war , hoffe dir etwas geholfen zu haben , liebe grüsse und alles gute , jaki

Natascha25
23.08.2006, 13:13
He Jaki,

vielen Dank für deine Infos.
Hast du dann deine Diagnose vor einem Jahr erhalten? Weil du geschrieben hast, dass du mit Herceptin fertig bist.

Und bisher hat Herceptin hoffentlich gut seine Wirkung gezeigt. Bin gespannt wie es bei meiner Mama wird. Irgendwie bin ich trotz des scores von 3+ nicht negativ eingestellt.

Ach, der Befund von den Lymphen ist auch da: pT2R0pN1
Es hieß zwar, dass die Lymphen nicht befallen waren, aber eine war es doch. Allerdings wurde die Lymphe vollständig entfernt und es ist kein eindringen knotenartiges Gewebe im Umfeld nachweisbar. Alle anderen Lymphen waren wohl nicht befallen.

Morgen wird Mama entlassen und heute erfahren wir wie es theraphiemäßig weitergeht. :cool2:

jaki
23.08.2006, 14:27
hallo ja , habe meine diagnose im märz 2005 erhalten , pt1c pn1a mo pro , bei mir waren 2 lymphe befallen aber ohne kapselüberschreitung, bis jetzt bin ich guter dinge , weil man mit herceptin und antihormone gut gegen die krankheit angehen kann, wie du schon sagst mit chemo ist so ne sache , aber wen lymphe befallen sind , ist es doch die sichere seite , hatte mir auch mehrere meinungen eingeholt , aber alle waren einer meinung. hoffe das es deiner mutter weiter gut geht , und sie immer positiv an die ganze sache ran geht, ist eine schwere zeit . aber sie geht auch rum , heute sehe ich viele sachen gelassener . alles gute jaki

Natascha25
23.08.2006, 15:27
Also meine Mama bekommt jetzt 6-8 Sitzungen Chemo (ich weiss da noch nicht welche) und das über 24 Wochen. Anschließend Bestrahlung (auch hier keine Ahnung wie viele Sitzungen). Dabei Iscador und Herceptin (es lebe die private Krankenzusatzversicherung :rotenase: )

Chemo wird als Sicherheit für die befallene Lymphe in der Achsel eingesetzt. Bestrahlung findet dann direkt auf/an der Brust statt.

Also auf in den Kampf und Zähne zeigen :D

Natascha25
24.08.2006, 19:35
Hallo,
am Samstag ziehen Mama und ich los, eine Perücke aussuchen. Ich hab schon gesagt, dass ich mir die ja mal ausleihen kann, haben den gleichen Umfang :lach2:

Wir haben vom Krankenhaus ein paar Adressen von Studios bekommen, aber ich wollte auch noch im Internet gucken.

Habt ihr vielleicht noch einen Tipp für ein Haarstudio in Bochum, Dortmund oder Umgebung? Wir selber kommen aus Herdecke (PLZ 58313).

Danke

Natascha25
30.08.2006, 19:17
Hallo !

Ich muss euch mal etwas fragen.
Meine Mama hatte ja eine dicke, warme, rötliche Brust und alles deutete auf eine "normale" Brustentzündung hin. Dann ging alles sehr schnell, Verdacht auf inflammatorisches Karzinom und letzten Ende die Diagnose "invasives duktal Karzinom".

Die Brust ist jetzt allerdings immer noch rot verfärbt und trotz 10 Antibiotika per Infusion, keine Besserung in Sicht. Der Arzt hat Mama aus diesem Grunde heute noch mal einen kleinen Hautlappen entfernt und diesen eingeschickt. Wir sind alle sehr verunsichert und ich stelle mir die Frage, kann es sich vielleicht um zwei Tumorarten handeln? Duktal und inflammatorisch? Oder ist es "nur" eine normale Brustentzündung?

Morgen wissen wir mehr, aber vielleicht wisst ihr etwas.
Brusterhaltend ist sie ja operiert worden und der Tumor wurde vollständig im gesunden Gewebe entfernt. Keine Knochen-, Leber- oder Lungenkrebsmetas. Wirklich Mist so eine Warterei :confused:

Fresie
30.08.2006, 21:10
Hallo Natascha,
meine Ma hat auch zwei Krebsarten: invasives duktales und inflammatorisches Karzinom. Das kann also vorkommen.

Ich drücke euch feste die Daumen, dass es doch "nur" eine Brustentzündung ist.

Viele Grüße
Fresie

Natascha25
31.08.2006, 09:56
Hallo,
zum ersten Mal seit Diagnose (08.08) habe ich heute mein seelisches Tief. Obwohl wir erst um halb drei das Ergebnis bekommen, liegen meine Nerven blank. Igrendwie fehlt gerade jetzt die Kraft. Habe so große Angst vor einem inflammatorischen Karzinom. Man findet nur schlechtes im Internet.

Und Mama will sich dann nicht weiter behandeln lassen.... Das liegt mir am schwersten im Magen...

Aber müssten dann nicht die Blutwerte (gerade die CEA-werte) außerhalb des Normbereiches liegen?

Bettysue
31.08.2006, 11:22
Und Mama will sich dann nicht weiter behandeln lassen.... Das liegt mir am schwersten im Magen...



hallo natascha :)

sie wird sich weiterbehandeln lassen, glaub mir! sie hat keine metastasen, gilt also nach abschluss der behandlung als geheilt!

dass die brust, warm und gerötet ist, sagt noch nix aus. ist meine nun nach der ersten chemo auch. und selbst mit der diagnose "inflammatorisch" sind ihre aussichten nicht schlecht! wichtig ist, dass sie gute ärzte hat, und sich vielleicht noch eine 2.meinung einholt.

ich wünsche euch beiden viel kraft!

liebe grüsse

bettina

Fresie
31.08.2006, 12:15
Hallo Natascha,

mir ging es genauso. Hier findest Du ein paar mehr Infos zu dem IBC http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=20024
Bettina hat Recht, sorg dafür, dass Deine Ma von guten Ärzten behandelt wird.

Lass den Kopf nicht hängen! Ich drück Dich! Kopf hoch und Mut.
Lieben Gruß
Fresie

Natascha25
31.08.2006, 13:24
Hallo !

Wir haben gerade das Ergebnis der Gewebeprobe bekommen: ein IBC hat sich zum Glück nicht bestätigt. Im ganzen Hautlappen sind keine Tumorzellen gefunden wurden. :prost:

Jetzt wurde eine Kultur angelegt, damit man sehen kann ob es sich um eine Infektion handelt und wie diese behandelt werden kann. Denn auf das AB per Infusion hat sie nicht reagiert. Hm. Verdacht besteht auch auf einen Abzess... Wird jetzt aber alles weiter untersucht.

Zum Glück kann die Chemo wie geplant nächste Woche beginnen.

Ok, nach 2 1/2 Stunden Schlaf und Heulerei am Arbeitsplatz geht es mir jetzt richtig gut. Hoffentlich kommen jetzt erst mal keine weiteren vermutlichen Rückschläge....

ps: DANKE für eure lieben Worte

Natascha25
04.09.2006, 22:46
So, Neuigkeiten an der Front.

Meine Mama bekommt jetzt am 15.09. ihre erste Chemo. Und zwar bekommt sie 4x EC und 4x Taxol. Parallel dazu ein Jahr Herceptin.

Die Chemo bekommt sie im Abstand von 3 Wochen.

Mich würde jetzt interessieren, wie Herceptin verabreicht wird. Bekommt man da eine Infusion? Und wie oft wird das dann wohl passieren, wenn man 1 Jahr behandelt wird???

Hab schon im Forum hier gelesen, dass EC-Taxol eine gängige Kombination ist. Naja, die Nebenwirkungen gerade bei Taxol haben mich schon etwas beängstigt. Aber Mama weiss Bescheid. Die Ärzte haben sie aufgeklärt.

Hoffe, dass sie diesen Schritt jetzt auch packt

jaki
05.09.2006, 10:55
hallo natascha 25 , herceptin habe ich mit der letzten taxel chemo zum ersten mal bekommen , musste dann noch ein paar stunden im kh bleiben ,weil es vorkommen kann ,das man allergisch darauf reagiert. habe dann fast 6 monate wöchendlich meine herceptin infusion bekommen , danach alle 3 wochen die 3 fache dosis, ich habe alle 3monate ein herzecho zur kontrolle gemacht , hatte keine probleme , in unserer onkologie wurde sehr darauf geachtet das die infusion sehr langsam verabreicht wurde , sodas man immer an einem tropfenzähler angeschlossen war, hoffe ein bisschen geholfen zu haben , alles liebe und gute für deine mutter , gruss jaki

Felgi
11.09.2006, 16:11
Hallo liebe Natascha,
nun will ich mich auch "dazuschalten"!:1luvu:
Ich hatte die gleiche Diagnose wie Deine Mama, bin auch so ähnlich im Alter. Seit November 05 bekam ich 4X EC und dann 4x Taxotere. Während der ganzen Zeit, also von Anfang an, erhielt ich Herceptin immer mit der Chemoinfusion alle 3 Wochen, immer schön langsam!
Nur nach dem ersten Mal hatte ich Herzprobleme, die aber schnell wieder in den Griff zu kriegen waren. Danach hatte ich immer eine höhere Pulsfrequenz, die aber auch gut zu behandeln war mir z.B. Beloc Zok mite. Mein Herz wurde alle viertel Jahre gründlich mit EKG und Herzecho gecheckt, es war aber nur ganz wenig beeinträchtigt. Also keine Angst vor dem Herceptin, man wird gut überwacht und evtl. auch umgestellt auf niederigere Dosis jede Woche. Inzwischen habe ich auch die OP im Juni und danach die 33 Bestrahlungen hinter mir. Ich fühle mich zunehmend wieder wohler, obewohl immer noch kleinere Chemo-Überbleibsel da sind.
Aber ich möchte Dir und deiner Mama Mut machen, es ist irgendwie "durchzukommen", mal besser:smiley1: , mal schlechter :eek: - dafür die Hoffnung auf lange Heilung!!!!!!!!!:winke:
Liebe Grüße
Reinhild

Natascha25
15.09.2006, 15:40
Hallo ihr lieben !

(Mein PC spinnt in der letzten Zeit und jetzt kann ich leider keine smilys mehr einfügen *heul*)

Meine Mama hat heute ihre erste EC-Chemo bekommen. Im Vorlauf war Vomex A gegen Übelkeit, dann EC und dann noch Herceptin. Letzteres hat meine Mama leider direkt ungehauen und sie hat sich übergeben müssen. Zur Sicherheit bleibt sie eine Nacht im Krankenhaus.

Ich bin auch etwas traurig. Eigentlich wollte ich heute zu meinem Freund nach Holland fahren (haben und 2 Wochen nicht gesehen und sehen uns erst in 2 Wochen wieder). Aber Mama hat mich gebeten, das Wochenende zu hause zu bleiben. Was ich auch machen werde. Aber traurig bin ich natürlich schon, dass ich meinen Schatz dann so lang nicht sehen kann.... Naja....

Habt ihr vielleicht Ideen wie man die Reaktion auf das Herceptin mindern kann? Hat jemand gleiche Erfahrungen gemacht?

Leni 47
15.09.2006, 16:38
Hallo,habe auch EC Chemo bekommen,plus Herzeptin.Übelkeit und erbrechen hatte ich von der EC.HABE zOFRAN tABLETTEN DAGEGEN GENOMMEN :vOM hERZEPTIN KOMMT DIE üBELKEIT NORMALERWEISE NICHT:iCH HATTE DAS VON DER EC:SAG DEINER MAMA;ES GEHT VORBEI AUCH WENN MAN MANCHMAL DENKT DAS MAN DAS NICHT DURCHHÄLT:WIR STEHEN IMMER WIEDER AUF UND KÄMPFEN WEITER:KOPF HOCH UND ALLES LIEBE LENI

Mice
15.09.2006, 16:59
Hallo Natascha,

ich bekomme Herceptin auch schon seit 2 Jahren und vorher schon mal 1 Jahr, Übelkeit und Erbrechen hatte ich davon nie und kenne es auch von niemand anderem! Das kam bestimmt doch von der Chemo. Herceptin verträgt man in der Regel sehr gut. War das die erste Infuion mit Herceptin?

Schön, dass deine Mutter die Chemo jetzt überstanden hat!

Alles Liebe für dich und deine Mutter, :knuddel:
Mony

Natascha25
17.09.2006, 20:04
Hallo !

Also meine Mama hat ja am Freitag ihre erste Chemo (EC) und Herceptin bekommen. Im Vorlauf war Vomex A und das wurde auch anschließend noch als Zäpfchen verabreicht. Naja, soviel hat das irgendwie nicht gebracht, denn sie ist heute immer noch im KH.

Man muss dazu sagen, dass meine Mama am So letzte Woche mit akutem Drehschwindel und erbrechen ins KH eingeliefert wurde. Ausgelöst durch Migräne. Dort war sie bis Mi. Der Magen hat sich natürlich bis Fr nicht wirklich erholt und dann kam die Chemo... Hm.... Morgen wird sie aber entlassen. Psychisch geht es ihr nicht ganz so toll... Aber dafür müssen wir (Papa und ich) jetzt stark sein.

Ihre Brust ist leider immer noch rot. Komisch alles. Obwohl die Gewebeprobe der roten Haut ohne Befund war, hat Mama jetzt doch Zweifel. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die in der Pathologie etwas falsch gemacht haben. Zumal die Diagnose Krebs ja schon vorlag.
Die Brust ist auch nicht mehr heiß... einfach nur rötlich. Ob das noch von der Entzündung kommt? Die Rötung breitet sich auch nicht aus... Verdacht auf inflammatorisches Karzinom wurde ja wie gesagt pathologisch ausgeschlossen. Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht? Habt ihr Tipps???

Ach so und noch etwas. Ist es normal, dass der Urin anfangs rot ist? Ist jetzt wieder weg....

Lieben Gruß aus NRW und danke an euch allen

Birgit64
17.09.2006, 20:47
Hallo Natascha,
tut mir leid, dass es deiner Mama im Moment nicht so gut geht. Aber das wird schon wieder... Auch der psychische Durchhänger ist ganz normal. Diese Phasen hatten wir alle mal, Hauptsache, sie läßt sich nicht hängen und kommt aus dem Tief wieder heraus, aber da hat sie ja durch euch tolle Unterstützung.
Das mit dem rotem Urin ist auch normal, das kommt vom Epirubicin (dem E von EC) und geht auch wieder weg. Deine Mutter sollte viel trinken. Wenn Sie trotz Mittelchen noch unter Übelkeit leidet oder sich übergeben muss, fragt den Doc beim nächsten Mal nach Zofran-Tabletten, die wirken meist Wunder. Man muss sie aber vor der einsetzenden Übelkeit, also prophylaktisch, nehmen, da sich der Wirkstoff wie ein Film um die Magenschleimhaut legt und diese schützt.

Liebe Grüße, natürlich auch an deine Mama. Sie soll den Kopf nicht hängen lassen.

Natascha25
18.09.2006, 09:24
Hallo Birgit,
danke für deinen Beitrag.

Ich habe der Schwester bereits von dem "Wundermittel" erzählt. Aber sie meint, "wir haben da etwas besseres". Ha, und wie hilft dieses bessere? Gar nicht. Mama musste sich wieder übergeben und bleibt weiter im KH. Wird jetzt aber von der Gyn auf die Innere verlegt...

Wollte heute mal mit dem Arzt sprechen, ob man Zofran nicht beim nächtsten Mal vorher geben kann. Ich meine, schlimmer als jetzt kann es nicht werden. Mama tut mir furchtbar leid... Und ich muss meine Kraft leider auch auf mich konzentrieren. Ich habe am 25.09. meine erste schriftliche Prüfung zur Industriefachwirtin IHK. Da muss ich die ganze Woche lernen und kann mich daher nur bedingt um Mama kümmern. Das versteht sie. Aber mir tut es weh... *schnief*

Ok, genug geklagt... Ich werde lernen :-(

Natascha25
19.09.2006, 15:11
So, meine Mama ist wieder daheim. Nach ein paar Anläufen in den letzten Tagen hat es geklappt.

Sie ist sehr schwach, muss viel weinen und fragt sich im Moment nach dem Sinn des Ganzen. Ob es sich lohnt zu kämpfen, etc. Ich habe erst einmal nichts dazu gesagt. Würde nicht soviel bringen, schätze ich. Warten wir mal morgen ab, wenn sie eine Nacht zuhause geschlafen hat.

Zofran wollen die Ärzte im KH beim nächsten Mal nicht geben. Aber etwas anderes als jetzt. Ähm, Name vergessen, aber ich kümmer mich noch mal drum.

Die nächste Chemo ist für den 29.09. angesetzt. Jetzt wohl doch alle zwei Wochen wenn ich das richtig verstanden habe. Liegt genau in den WE wo ich meinen holländischen Freund sehe... Noch ein Problem mehr.... Aber gut, das muss ich auch irgendwie regeln...

Ich halte euch auf dem laufenden *winke*

Natascha25
19.09.2006, 17:22
Ach Sandra *knuddel*

Meine Kraft war an diesem Wochenende etwas hin, das gebe ich auch zu. Mama ging es beschissen und bat mich deshalb zuhause zu bleiben, nicht zu Niels (meinem Freund) zu fahren. Ich war natürlich völlig überfordert. Zum einen wollte ich Mama nicht allein lassen (obwohl sie ja noch im KH war) und zu anderen hätte das bedeutet, Niels 4 Wochen nicht zu sehen. Hab den ganzen Freitag geweint...

Nach Rücksprache mit meinem Papa hab ich dann den Entschluss gefasst, doch noch zu fahren. Und zwar Samstag früh. Ich war erst mit unserem Hund im Wald, dann kurz im KH. Habe Mama gesagt, dass ich so früh hier wäre, damit ich für die Prüfung am 25.09. lernen kann (der Druck sitzt ja auch im Nacken). Hat sie verstanden. Dann ging's ab auf die Bahn und 2 1/2 Stunden später war ich in Holland an der See. Auch wenn es für mich ein Marathon war (560 km in zwei Tagen inkl. Ausrede vor Mama wo ich bin - wollte sie nicht beunruhigen), es hat mir gut getan. Ich habe von Sa auf So wie ein Stein geschlafen. Sonntag war das Frühstück schon fertig als ich wach wurde... Den ganzen Nachmittag am Strand verbracht.... Das tat soooo gut und ich habe es genossen....

Hab meine Kraft auch daher ein wenig aufgefüllt...
Aber auch das muss mal sein *smile*

Natascha25
20.09.2006, 10:47
Ich hab mal eine Frage: Mama hat ja durch das ganze Erbrechen sowohl einen gereizten Magen als auch eine gereizte Schleimhaut. Was kann sie denn da gutes trinken? Stilles Mineralwasser bekommt sie nicht runter. Fencheltee kann sie bald nicht mehr sehen :-)

Habt ihr irgendwelche Ideen????

DANKE *knuddel*

Tilo
20.09.2006, 11:28
Hallo Natascha,

was hält Deine Mutter von Cola? Wasser ist mir 3-4 Tage nach der Chemo auch ein Graus, aber Cola schmeckt halbwegs, selbst mit eingeschränktem Geschmackssinn. Die Kohlensäure kann man ja vorher halbwegs wegschütteln... ;)

VG
Tilo

Natascha25
20.09.2006, 16:55
So, Mama konnte sich an das Mittel erinnern, dass gegen Übelkeit und Erbrechen helfen SOLLTE. Es heißt Equilibrin. Und das ist ein Antidepressiva mit Nebenwirkung ÜBELKEIT + ERBRECHEN. Hm weiss jetzt auch nicht was ich davon halten soll.

Dann wurde noch ein großes Blutbild nach der Chemo gemacht und der HB-Wert liegt an einer Anämie (HB 11,9g/dl). Gibts da irgendetwas was mach essen oder trinken kann um da wieder in den Normalbereich zu kommen?

Danke euch *knuddel*

monika becker
20.09.2006, 17:18
hallo natascha,

was deine ma essen oder trinken könnte, weiss ich leider nicht. ich habe immer etwas gespritzt bekommen, wenn der hb im keller war. an den namen kann ich mich nicht genau erinnern. es war epo....., wird auch zum doping benutzt. frag am besten den doc.

liebe grüße

monika

Natascha25
28.09.2006, 19:26
Juhuu !

Nach ein paar Gesprächen mit dem Arzt, bekommt meine Mama für die nächste Chemo Zofran. Ich danke euch von ganzem Herzen, dass ihr mich auf das Mittel aufmerksam gemacht habt *knuddel*

Wie sie es verträgt sehen wir dann nächste Woche. Dann bekommt sie die zweite Chemo. Und dann folgen "nur" noch 4. Eigentlich sollte sie 8 Zyklen bekommen, aber jetzt sind es nur noch 6. Keine Ahnung wieso.... aber egal, dass heißt, dass in 13 Wochen alles vorbei ist *smile*

Mir geht es auch wieder viel besser... die erste Prüfung für mein Fernstudium hab ich seit Montag hinter mir. Ich habe kein soooo gutes Gefühl, aber wenn in 3 Wochen die Ergebnisse kommen, weiss ich mehr.
Morgen geht es erst einmal nach Holland *hiephoi* Ein wenig die gemeinsame Zukunft planen.

Wünsche euch allen ganz viel Glück und Erfolg bei euren Behandlungen. Und ich bin sehr freu, euch zu haben.....

Birgit64
28.09.2006, 20:36
Hallo Natascha,
erstmal Glückwunsch, dass du die erste Prüfung hinter dir hast. Das war angesichts deiner derzeitigen familiären Situation bestimmt nicht so leicht zu schaffen. :remybussi

Was das Zofran angeht, bitte darauf achten, dass deine Mama es nimmt bevor die Übelkeit einsetzt, also am besten prophylaktisch. Dann legt sich der Wirkstoff wie ein Schutz um die Magenschleimhaut und wirkt auch am besten. Ich konnte mit Zofran sogar auf das Anti-Kotz-Mittel vor der Infusion verzichten. Hab morgens eine vor der Chemo genommen und nachmittags danach noch eine und nachts oder am folgenden Morgen. Zulange darf man das Mittel eh nicht nehmen, denn es kann auch Verstopfung verursachen.

Liebe Grüße

Tilo
29.09.2006, 08:27
Dann legt sich der Wirkstoff wie ein Schutz um die Magenschleimhaut und wirkt auch am besten. Ich konnte mit Zofran sogar auf das Anti-Kotz-Mittel vor der Infusion verzichten. Hab morgens eine vor der Chemo genommen und nachmittags danach noch eine und nachts oder am folgenden Morgen. Zulange darf man das Mittel eh nicht nehmen, denn es kann auch Verstopfung verursachen.


@Birgit64: Das ist so nicht richtig...
*KLUGSCHEISSERMODUS AN*
Zofran hat nichts mit dem Magen selber zu tun sondern ist ein 5-HT3-Rezeptor-Hemmer sprich der Wirkstoff unterdrückt den Brechreiz:
(http://de.wikipedia.org/wiki/Ondansetron)
Unser Körper funktioniert trotz unser modernen Umwelt noch wie der eines Urmenschen. Auf die Vergiftung gibt es das Signal, den Magen leer zu machen, denn das ist ja der einzige Weg den der Körper kennt über den das Gift hineingelangt sein muss. Kanüle und Port kennt unsere innere Software/Firmware nicht... :rolleyes:
*KLUGSCHEISSERMODUS AUS*

Ich bin schon froh dass es das Zeug gibt und dass es so hervorragend funktioniert... ;)
Nur den ekeligen Erdbeergeschmack hätten sie sich sparen können... :smiley11:

VG
Tilo

DelphinHH
29.09.2006, 10:40
Nur den ekeligen Erdbeergeschmack hätten sie sich sparen können... :smiley11:

Neben den Schmelztabletten gibt es Zofran auch als Filmtabletten, das erspart den Erdbeergeschmack.

Viele Grüße
Alexandra

Tilo
29.09.2006, 11:47
@Alexandra:
Danke...
Das mit dem Geschmack ist mir ja schon fast egal nächsten Do bekomme ich meine letzte, die 6. FAC und dann schlucke ich das Zeugs nur noch 4x. Das überstehe ich schon, beim Lutschen habe ich mir sonst immer die Nase zu gehalten, da kommt der Geschmack nicht durch... :D

Viele Grüße
Tilo

Rikku
02.10.2006, 18:47
Hallo!
Ich bin neu hier und diese Topic trifft genau auf meine aktuelle Lage zu:
Meine Mama hat ebenfalls Brustkrebs.
Anfang September, also vor gerade mal 3 bis 4 Wochen fing das ganze richtig an. Wegen Bluthusten ging sie zu einem Lungenspezialisten, der einen Tumor in der Bronchie zum rechten oberen Lungenlappen feststellte. Daraufhin kam sie in die Missionsärztliche Klinik nach Würzburg zur weiteren Untersuchung. Man dachte erst es wäre Lungenkrebs, aber es stellte sich dann doch heraus, dass sie Brustkrebs mit Metastase hat, nachdem man in der Brust einen Tumor von 2 cm Durchmesser fand und diesen genauer untersuchte. Wir waren natürlich erst mal alle total erleichtert, da die Ärzte bereits gesagt hatten, dass Lungenkrebs nicht heilbar sei, sie aber bei Brustkrebs sehr viele Behandlungsmöglichkeiten hätten.
Mama kam dann nach ca. 1 1/2 Wochen nach Hause, der Bluthusten wurde aber immer schlimmer, teilweise in richtigen Anfällen mit viel Blut. Die Ärzte sagten daraufhin, dass sie jederzeit wieder kommen kann, was sie dann nach 4 Tagen zuhause auch tat. Im Krankenhaus wurde sie zuerst in der Intensiv behandelt (der Tumor wurde verödet so gut es ging, in der ersten Nacht kollabierte der Lungenflügel, riesen Schock für alle). Am Donnerstag letzte Woche wurde sie dann während unseres Besuchs auf die normale Station verlegt. Dort sagte uns der Arzt, dass sofort an eben dem Tag mit der Chemo (8 zyklen, 3 Wochen Pause dazwischen) angefangen wird, da die Metastase ungewöhnlich groß ist und wahnsinnig schnell wächst. Mama hat die Chemo gut vertragen, ich habe am Freitagmorgen noch mit ihr telefoniert, es ging ihr den Umständen entsprechend gut. Aber als ich am Mittag heim kam, kam der absolute Tiefpunkt. Die Intensivstation hatte meine Schwester angerufen. Meine Mutter lag auf Intensiv, wurde künstlich beatmet und der Zustand sei sehr schlecht. Wie sich heraustellte, war der Tumor innerhalb der letzten 3 Tage explosionsartig gewachsen, sodass er jetzt nicht nur auf die Bronchie sondern auch auf eine Hohlvene drückt. Am Samstag besuchten wir sie, das ganze Gesicht und die Oberärme waren aufgequollen, es sah einfach schrecklich aus. Sie konnte sich absolut nicht mitteilen, da sprechen wegen dem Tubus zur Beatmung nicht ging und schreiben auch nicht wegen der ganzen Zugänge.
Bisher gab es weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung, ihr Kreislauf ist stabil. Der Tumor wächst im Moment nicht mehr weiter.
Es ist einfach unglaublich wie sehr sich unser Leben innerhalb des letzten Monats zum Schlechten verändert hat. Ich weiß im Moment gar nicht was ich noch hoffen kann, die letzten Wochen haben mich gelehrt noch nicht einmal mehr in kleinen Zeitspannen wie Tagen zu planen, da doch immer alles anders kommt (zumindest war das bei mir so).
Ich hatte jetzt einfach das Bedürfnis mich Menschen mitzuteilen, die die Situation nachempfinden können, sei es weil sie selber an Krebs erkrankt sind, oder Angehörige von Krebspatienten sind.

Natascha25
03.10.2006, 20:16
Hallo Rikku,

mensch, das ist ja ein großer Mist. Da fehlen mir gerade auch irgendwie die passenden Worte....

Fühl dich umarmt und viel Kraft für die kommende Zeit.

Wünsch deiner Mama, dass es bald wieder aufwärts geht...

Rikku
04.10.2006, 16:10
Danke Sandra und Natascha für eure netten Worte!

Wir waren gestern wie gesagt nochmal in Würzburg, aber aufgrund der starken Medikamente (bekommt sie v.A. wegen künstlicher Beatmung) konnte sie gar nicht reagieren. Sie hat im Prinzip geschlafen, auch wenn ich glaube, dass sie gemerkt hat, dass wir da sind.
Bisher gab es immer noch keine Veränderung an der Metastase, aber sie wächst zumindest nicht mehr, was an sich schon ein riesen Fortschritt ist.
Der Arzt meinte, dass meine Ma eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Narkosemedikamenten hat, die normalerweise bei der künstlichen Beatmung benutzt werden. Deshalb will er nach Absprache mit dem Anästhesisten versuchen sie irgendwann demnächst wieder aufwachen zu lassen um zu sehen ob sie kräftig genug ist um alleine zu atmen. Wenn das der Fall wäre könnte sie wenigstens wieder etwas reden um sich mitzuteilen wenn sie etwas braucht oder so.
Ich werde heute abend wieder anrufen. Es ist schon sehr beruhigend wenn das Telefon nicht klingelt, das heißt wenigstens, dass das Krankenhaus nicht anruft um zu sagen, dass es ihr noch schlechter geht.

Rikku
07.10.2006, 14:04
Haben Mama heute noch einmal besucht. Jeder Besuch könnte jetzt der letzte sein. Ihre Arme und Hände, sowie auch das Gesicht sind jetzt richtig angeschwollen wegen dem Druck auf die Vene. Haben heute auch noch mit einem Arzt geredet. Sie bekam am Donnerstag schon die 2. Chemo, 2 Wochen früher als geplant. Man wollte ja eigentlich noch einen Luftröhrenschnitt machen, aber das lassen sie jetzt wegen der Schwellungen sein, sie wird also wohl nicht mehr aufwachen. Die Ärzte machen uns keine Hoffnung mehr. Sie haben zwar noch eine Hormontherapie gestartet und warten ob sich dadurch etwas ändert, aber sie sind sehr pessimistisch. Irgendwann macht der Kreislauf nicht mehr mit, sagt der Arzt und dann ist es aus.

Rikku
07.10.2006, 19:52
So, meine Mutter hat heute um 17:45 ihren ewigen Schlaf angetreten.
Es ist sehr sehr schade, dass ihr nicht mehr als 40 Jahre vergönnt waren, aber in unserer Erinnerung wird sie immer weiter leben.

Allen anderen Brustkrebserkrankten wünsche ich alles erdenklich gute in ihrem Kampf - kämpft den Kampf erfolgreich, den meine Ma leider nicht überlebt hat

Natascha25
08.10.2006, 10:00
So und jetzt kurz zu meiner Mama:

Letzte Woche hab ich ihr die Haare abrasiert, denn mit diesen Flusen auf sem Kopf sah es sehr unschön aus. Nachdem sie einen Wutanfall wegen ihrer Perücke hatte, ging es danach eigentlich recht gut.
Sie hat sich mit ihrem Zweithaar angefreundet und läuft jetzt auch sehr selbstbewusst draußen damit rum. Kann mir vorstellen, dass das nicht gerade einfach war.. Aber sie hat das prima gemeistert *nick*

Morgen bekommt sie ihre zweite Chemo und ich hoffe, dass sie die besser verträgt. Vomex A hat ja beim letzten Mal nicht geholfen, dafür gibbet jetzt Zofran. Drückt mal ganz doll die Daumen....

Morgen berichte ich dann weiter...

Rikku
08.10.2006, 11:38
Liebe Sandra, Liebe Natascha

Danke für eure tröstenden Worte. Ich habe mir von Anfang an, seit der Diagnose vorgenommen mein Leben so zu leben, dass Ma stolz auf mich sein kann. Und das werde ich jetzt auch durchziehen.
Sie ist ja schließlich nur körperlich nicht da, aber ansonsten sieht sie mir immer zu, ich muss einfach nur lernen mit dem Herz zu sehen, dann erkenne ich sie besser^^
Außerdem bin ich der Meinung, dass wir uns alle nach dem Tod wieder sehen, also ist es jetzt ja nur eine vorübergehende Trennung.

Natascha, deiner Mum wünsche alle Kraft der Welt ihren Krebs zu besiegen!
Sie schafft das!

Natascha25
10.10.2006, 07:53
So, zweite Chemo vorbei und es ging soweit alles gut und viiiiel besser als beim letzten Mal :rotier2:

Mama hat Zofran vorab genommen und dann noch Cortison und Kevatril per Infusion bekommen. Sie hatte zwar eine leichte Übelkeit und musste sich 1x übergeben, aber das ist ja im Vergleich zum letzten Mal gar nichts :D

Jetzt hat sie allerdings eine etwas rötliche Gesichtsfarbe... ok, ist sie nicht so blaß :lach2: Denke das kommt von den ganzen netten Mittelchen.

Hoffe wirklich, dass die ganze Therapie etwas bringt.
Wann kann man denn mal zum ersten Mal Bilanz ziehen????

Leni 47
10.10.2006, 08:02
Hallo,
das rote Gesicht kommt vom Cortison,verschwindet nach 1-2 Tagen wieder.
Die 2.Chemo geschafft,den Rest packt sie auch noch.
Meine letzte war Ende März.Ich hatte 4 EC und 4 DOCX.

Leni

Rikku
10.10.2006, 17:32
Nach einer Obduktion ist jetzt klar wieso meine Ma starb.
Bei ihrer Meta in der Lunge handelte es sich um nekroses Gewebe, sagte der Arzt. Also hätten sie tun können was sie wollen, sie hätte ihr nicht mehr helfen können. Damit erübrigt sich zumindest die Frage ob man nicht doch auch von uns aus zu spät reagiert hat.
Ich hoffe, dass das meine Ma, wo immer sie jetzt ist, auch ein kleiner Trost ist. Sie braucht sich jetzt selbst keine Vorwürfe machen von wegen "wäre ich doch früher zum Arzt"

Natascha25
17.10.2006, 09:25
Juhuu :winke:

Meine Mama hat letzten Montag ihre zweite Chemo bekommen. Bis Dienstag lief auch alles super. Dann hat sie auf eigene Faust (sie ist Artzhelferin, die schlimmsten Patienten kann ich auch sagen ;) ) sowohl Cortison als auch Zofran abgesetzt. Ende vom Lied, akutes Erbrechen wie beim ersten Mal, von Do-Sa Krankenhausaufenthalt. SUPER :mad:

Ich hoffe, dass ihr das eine Lehre war und sie nun beim dritten Mal die Tabletten auch voll nimmt. Was muss denn noch passieren?

Und dann ihre Erklärung... Sie wollte sich nicht mit Medis vollpumpen. UAH :eek: Sie bekommt pures Gift durch den Körper gejagt und macht sich dann Gedanken um ein paar Tabletten. Musste mich wirklich beherrschen nicht zu explodieren....

Jetzt geht es ihr wieder gut. Versuch drei startet am 30.10.

Schnucki
17.10.2006, 13:26
Hallo Natascha,

ich mußte etwas schmunzeln. Deine Ma ist wohl wie meine. Sie möchte momentan auch nicht so viel Schmerzmittel etc. nehmen. Daß bei einer Chemo pures Gift kommt, weiß sie zwar, ist ihr aber wohl nicht so bewußt. Darauf kommts dann auch nicht an ....

Hoffentlich war es ihr eine Lehre.

LG

Astrid

Sunpower77
17.10.2006, 14:02
Liebe Natascha, liebe Astrid,

ich kann es vollkommen nachvollziehen, wenn eure Mama´s sich zusätzlich zur Chemo nicht noch weiter mit Medikamenten belasten möchten. Ich habe selber nach der Chemo nur eine einzelne Tablette Kevatril genommen und trotz horrormäßiger Kopfschmerzen gestern, hab ich kein zusätzliches Schmerzmittel eingenommen. Auch ich denke an meine arme Leber. Vor allen Dingen habe ich aber auch Angst, mich zu schnell an die Chemie zu gewöhnen und auf Dauer evt. immer stärkere Medi´s zu brauchen. Man weiß ja nie, wohin der Weg letztlich führt, seien wir mal realistisch. Ich habe auch in vollem Bewußtsein auf die Cortisontabletten verzichtet, die Infusion hat mir schon gereicht.

Bitte schimpft nicht mit euren Müttern, sondern unterstützt sie in ihrem Kampf und versucht einfach zu verstehen, wieviel Angst schon allein der Giftcocktail einem machen kann. Und dass man dann wirklich Angst haben kann, sich noch freiwillig mehr einzuflößen.

LG

Pia *auch mit 4 Töchtern gesegnet*

deena3
17.10.2006, 18:16
Liebe Natascha, heute las ich (fast) alle Beiträge - besonders deine. Daran konnte ich sehen, wie unterschiedlich Mütter reagieren. Erst dachte ich, deine Mutter sei alleinstehend, weil sie so sehr auf dich "fixiert" ist/war.
Als ich die Hiobsbotschaft Brustkrebs erhielt, war nicht nur ich sondern auch mein Mann und besonders meine erwachsene Tochter (40) geschockt. Ich sagte damals zu meiner Tochter: Das Leben läuft weiter wie bisher! (Tun wir so, als hätten wir nichts bemerkt). Als ich im Krankenhaus lag (2 x in Abständen von 3 Wochen) kam sie täglich mich besuchen und das, obwohl ich mit ihr schimpfte, weil sie als Erzieherin einen nicht gerade leichten Beruf hat und außerdem noch ein Abendstudium absolviert. Keine Macht der Welt hätte ihr die täglichen Besuche ausreden können!!!
Zum Thema Medikamente während der Chemo usw. kann ich nur sagen, dass natürlich alle gute Ratschläge erteilen können, aber die Ärzte haben letztendlich das Sagen (...und Ulla Schmidt). Als meine jetzigen Hb-Werte (5 Wochen nach letzter Chemo) zwischen 8,5 und 9,5 lagen (Anämie läßt freundlich grüßen) wurde ich vom Frauenarzt zum Hausarzt und von diesem letztendlich zum Strahlentherapeuten (weil Bestrahlung ansteht) verwiesen. Der erwähnte natürlich auch die Spritzen, die man geben kann, um den Wert anzuheben, aber erst seine Vertretung verschrieb sie mir. Ja, 1800 Euro für 4 Spritzen sind ne Menge Geld....
Mit den schlechten Leukozyten während der Chemo ging es mir ähnlich; Werte von 0,6 waren keine Seltenheit, aber die Neulasta-Spritze gab es trotzdem (für mich) nicht. Bis heute "dümpeln" die Werte bei 2,5 herum (niedrigster Normwert ist 4,0), aber es geschieht nichts. Wenn jemand neben mir im Kaufhaus hustet oder nießt ergreife ich jedes Mal die Flucht....
Ja, Natascha, nun hoffe ich, dass dich Mama wieder reisen läßt und es ihr bald wieder sehr viel besser geht.
Alles Gute und freundliche Grüße von deena3

Natascha25
18.10.2006, 20:30
Hallo ihr Lieben !

Naja, jetzt kann ich auch schon darüber schmunzeln, aber im ersten Moment hätte ich auch explodieren können... Jetzt ist ja alles wieder gut. Dank Infusionen und anderen leckeren Mittelchen :-)

Deena3, soll ich dir mal verraten, dass meine Mutter seit ihrer Erkrankung eine ganz andere geworden ist. Ich hab es verdammt nicht einfach mit ihr während meiner Jugend (lach, ich bin erst 25) gehabt. Mit 17 wollte ich zum ersten Mal in ein Heim ziehen. Soviel dazu.
Für sie war es immer selbstverständlich, dass ich Noten im 1er und 2er Bereich mit nach Hause brachte, dass ich das Abitur mache, nicht trinke, nicht rauche und sonst ein Vorzeige-Mädel bin. Wie gern hätte ich mal gehört, dass sie sich über all das freut bzw. mir gesagt, dass sie stolz auf mich ist. Tja, kam nicht.
Vor 5 Jahren hat sie einen Schlaganfall erlitten (keine bleibenen Schäden) und auf der Trage im Rettungswagen sagte sie "und du bist Schuld das ich hier liege". Das traf mich wie ein Donnerschlag und ich habe sie nicht einmal im KH besucht. Das tat so weh.
Dies nur ein paar kleine Einblicke....

Jetzt, wo sie schon Todesgedanken hatte, war ICH diejenige, die sie immer wieder aus den Tiefs geholt hat. Ich bin jeden Tag ins KH gefahren, habe ihr versucht alles sachlich zu erklären, sie zu infomieren. War halt einfach für sie da. Ich kann selbst einfach in der Firma alles stehen und liegen lassen und zu ihr fahren wenn sie mich braucht.
Ich denke, genau jetzt versteht sie, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Als ich meine Prüfung vor einigen Wochen hatte, hat sie mir gesagt, dass ich das schaffen werde und dass sie sehr stolz auf mich sei. Wie ich ihre Krankheit, meinen Beruf, meinen Haushalt und der Fernstudium meister. Da standen mir die Tränen in den Augen.....

Wollte jetzt ein Fazit ziehen, aber ich weiss nicht was ich schreiben soll. Vielleicht ist sie deshalb so auf mich fixiert... weil sie vielleicht jetzt erst erkennt, was für eine Tochter sie wirklich hat....

Schnucki
18.10.2006, 22:30
Bitte schimpft nicht mit euren Müttern, sondern unterstützt sie in ihrem Kampf und versucht einfach zu verstehen, wieviel Angst schon allein der Giftcocktail einem machen kann. Und dass man dann wirklich Angst haben kann, sich noch freiwillig mehr einzuflößen.

Ich schimpf nicht mit ihr :grin: , meine Mutter darf selbst entscheiden, was sie nimmt, was sie macht. Es ist nur schlimm zu sehen, wie sich jemand mit extremen Schmerzen abquält aus Angst vor der vielen Chemie. Der Schmerzarzt hat aber mit ihr gesprochen, ihr auch alles erklärt und - sie ist überzeugt, daß sie die Tropfen nehmen kann, daß es für sie besser ist. Das ist ganz alleine ihre Entscheidung gewesen, ich kann ihr immer nur Hilfestellungen geben. Und das natürlich nur, wenn ich merke, daß sie es will. Und sie gibt es mir zum Glück zu verstehen und Gott sei Dank hat die Klinik bis jetzt auch super funktioniert.

deena3
19.10.2006, 09:40
Liebe Natascha, da kannst du mir wirklich nur leid tun, für mich ist das Egoismus pur von deiner Mutter (gewesen?). War sie denn in ihrer Kindheit/Jugend selbst so ein Vorzeigeexemplar? Manchmal ist es für Kinder ernüchternd, sich die Zeugnisse der Eltern anzusehen!!! Liebe Natascha, du mußt trotz allem lernen (in deinem Alter geht das noch!) NEIN zu sagen. Wie heißt doch der schlaue Spruch:"Willst du was gelten, mache dich selten." Ich erlebe Ähnliches von meiner Freundin und deren Mutter. Freundin geht 3 x in der Woche die 91-jährige (!) Mutter im Seniorenheim besuchen, aber das ist alles nichts, nur, wenn entfernte Verwandte 1x im Jahr kommen, dann wird dies tagelang gerühmt!
Vielleicht kommt deine Mutter durch die Krankheit auf einen "vernünftigen Pfad", ich wünsche dir das von ganzem Herzen!!!
Bleib stark!
Liebe Grüße von deena3:engel:

Natascha25
19.10.2006, 15:44
Liebe deena3,

ich habe schon gelernt NEIN zu sagen. Sonst verliert man sich wirklich selbst.

Im Moment hoffe ich darauf, dass mein Freund (ist Holländer, wohnt in Amsterdam) eine Stelle in Eindhoven bekommt. Das wären schon mal 130km weniger zu fahren. Und dann könnten wir uns ein kleines Häuschen in der Nähe kaufen und ich würde versuchen auf der deutschen Seite Arbeit zu finden. :D Mama findet das traurig. Aber ich würde dann gerade mal etwa 110km weg wohnen. Ist jetzt nicht die Welt.
Aber mein Leben mit Niels ;)

Lieb, welche Gedanken du dir machst :remybussi

Ps: ihr Zeugnis war nicht annähernd so gut :augendreh

Natascha25
18.11.2006, 20:30
Hallo ihr alle :winke:

Sorry das ich mich in den letzten Wochen so rar gemacht habe. Zum einen hat mich mein Studium (inkl. erster Prüfung (bestanden :prost: )) sehr eingenommen, zum anderen war auch beruflich eine Menge los und dann hat mich die letzten zwei Wochen auch noch eine Grippe dahingerafft. Jetzt sind "nur" noch die Nasennebenhöhlen betroffen :(

Meiner Mama geht es soweit ganz gut. 3. Chemo ist überstanden, in einer Woche folgt Nr. 4. Dann noch zwei und 2x Herceptin. Dann ist das erst einmal überstanden.
Mama ist jetzt auch bei einer Selbsthilfegruppe, wenn man das so nennen kann. Ich habe zwar mit Engelszungen reden müssen, bin aber der Meinung das ein Austausch mit Betroffenen sehr wichtig ist ;)

Ansonsten werde ich mich jetzt mal durch die ganzen Berichte kämpfen und werde versuchen wieder aktiver teilzunehmen *schlechtes-Gewissen-hab*