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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kleinzeller metastasiert weiter


Fegerli
31.07.2006, 22:26
Hallo Ihr Lieben,
kann mir jemand etwas über Fluorouracil sagen? Hat jemand Erfahrung damit?
Meine Freundin bekommt diese Chemo jetzt über 4 Tage über einen Katheter in der Leiste, der bis nahe an die Leber heranreicht, infundiert.
Über Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar!
Liebe Grüße
Ina

Fegerli
09.08.2006, 22:01
Hallo Ihr Lieben,

ich musste einfach diesen Beitrag schreiben, weil ich nicht weiss wie ich mir sonst Luft verschaffen soll. Wie schon berichtet leidet meine Freundinan einem kleinzelligen BC mit Lymph-, Hirn- und Lebermetastasen. Erstdiagnose Januar 2005! Nach mir mittlerweile unzählig vorkommenden Chemos und Bestrahlungen und einem zuletzt 1 Woche dauernden KH-Aufenthalt, bei dem die Chemo über einen Venenkatheter bis an die Leber herangebracht wurde, kam heute der CT-Befund. Metastasen in Schilddrüse, Niere und Nebenniere!
Ich hab es so satt!!! Dieser Befund hat uns den Boden unter den Füßen weggezogen! Alle Gedanken drehen sich im Kreis und kommen immer wieder am selben Punkt an! Diese Krankheit ist so verflucht grausam. Sie liegt nun als Fast-Pflegefall zu Hause, da die Chemo und die 6 Tage liegen sie so von den Beinen geholt hat und es ist so schrecklich dem körperlichen und geistigen Verfall zuzusehen! Sind die Tränen getrocknet machen sich die nächsten schon auf den Weg! Ich wünschte ich könnte ihr helfen, ihr
irgendetwas abnehmen, aber das steht nicht in meiner Macht! Diese Hilflosigkeit macht mich fertig und manchmal wünsche ich es würd mich jemand kneifen und ich wache auf, aber leider ist dies bittere Realität! Ich fürchte mich davor, dass mir die Kraft fehlen könnte ihr weiter beizustehen und es tut so verdammt weh!
Ich weiss nicht wohin mit mir und frage mich ob das alles noch einen Sinn hat?

Jennie
10.08.2006, 10:25
Liebe Ina,

ich vermag keine tröstenden Worte zu geben, ich kann nur sagen, dass ich mitfühle, was Du durchmachst. Ich habe aber auch noch einen Gedanken, vielleicht auch ein Gefühl, dass sich beim Lesen Deiner Beiträge mir immer wieder aufdrängt. Vielleicht übernimmst du zuviel Verantwortung. Einiges muß man auch Gott überlassen / bzw. dem Leben überlassen. Du tust, was du kannst. Mehr geht nicht. Auch deine Freundin muß Entscheidungen treffen, du kannst lediglich deine Meinung sagen und wenn Du keine eigene hast zum Thema Chemo weiter oder nicht, so muß sie die Entscheidung treffen. Es ist a u c h eine Entscheidung, keine Entscheidung zu treffen.

Ich hoffe ich trete dir jetzt nicht zu nahe.

Liebe Grüße
Jennie

Fegerli
10.08.2006, 11:38
Liebe Jennie,

nein du bist mir nicht zu nahe getreten. Vielleicht muss man mir das mal sagen. Ich kann nur immer wieder betonen, dass ich ihr in keine Entscheidung reinrede. Das muss sie im Endeffekt selber entscheiden. Und das tut sie ja auch soweit sie das im Moment kann. Habe gerade die Nachricht erhalten, dass sie wieder im KH liegt, da Sie seit 3 Tagen nichts zu sich nehmen kann, da sie nach der letzten Chemo schwer unter Mundsoor leidet. Es ist nur schwer einem Menschen den man gern hat beim Sterben zuzusehen und ich denke das weisst Du genauso gut wie ich!
Ich habe die Dinge die geschehen nicht in der Hand, das hat keiner von uns!
Ich habe eine Meinung zum Thema Chemo und würde nicht weiter machen, aber das werde ich ihr jetzt nicht sagen, sondern hinter dem stehen was sie entscheidet. Auch wenn es noch so schwer ist!
Liebe Grüße
Ina

Jennie
10.08.2006, 13:08
Liebe Ina,

dass habe ich auch nicht gemeint, dass Du ihr reinredest oder so. Ich denke, Du bist eine tolle Freundin und du machst auch in Bezug auf die Begleitung alles richtig. Ich dachte nur, dass du innerlich so sehr stark Verantwortung übernimmst, dass es DICH vielleicht beeinträchtigt bzw. dass du gar kein Eigenleben mehr hast. Also liebe Ina, ich wäre froh, wenn ich so eine tolle Freundin wie dich hätte. Deine Freundin kann sehr froh sein, dich zu haben
Liebe Grüße
Jennie

Fegerli
10.08.2006, 23:23
Liebe Jennie,
vielen Dank! Du hast schon recht wenn Du sagst, dass man aufpassen muss, dass das eigene Leben nicht völlig den Bach runtergeht. Aber insofern lenke ich mich durch Arbeit und mein Hobby (meine 2 Pferde die mich brauchen) ab. Ebenso stehen viele gute Freunde hinter mir und trotzdem gehen einem die Gedanken ja nicht völlig aus dem Kopf und man hat auch mal Tiefpunkte.
Wie ich ja heute Mittag schon erwähnte liegt meine Freundin wieder im KH. Es geht ihr sehr schlecht und ich weiss auch nicht wirklich, ob sie realisiert hat, dass ich da war. Sie wird zum Eigenschutz isoliert, da die Blutwerte so im Keller sind! Und trotzdem bin ich heut beruhigter weggegangen als die Tage zuvor. Sie war ganz ruhig und irgendwie hatte es was friedliches. Denn zumindest weiss ich, dass sie sich im Moment nicht quält! Sie wird auch nur noch palliativ behandelt!
Aber im Moment sieht es sehr schlecht aus!
Trotzdem nochmal danke für Deine lieben Worte!
Liebe Grüße
Ina

artur.grond
10.08.2006, 23:47
hallo lieb ina,

auch wenn ich hier im ,,lungen ,, forum sontst nicht lese kann ich nur sagen du bist eine echt tolle freundin die man nicht so schnell findet. finde es klasse wie du deiner freundin zur seite stehst. das macht nicht jeder, undkann nur sagen verbringe soviel zeit mit ihr wie du kannst.

lg christiane

Hühnchen
11.08.2006, 07:14
Hallo Fegerli...

ich habe gerade "Eure" Geschichte gelesen... Darf ich bitte fragen, wie alt Deine Freundin ist?? Ich frage nicht ohne Grund: Meine Schwester (wird übermorgen 37!!!) ist vor zwei Wochen zum Arzt mit Schmerzen am Kopf und im Rückenbereich und wir haben als Diagnose "fortgeschrittener nicht kleinzelliger BC" mit Hirn-, Skelett- und Hüftmetastasen erhalten. Meine Schwester und die gesamte Familie sind natürlich geschockt. Wir wissen aber - bedingt dadurch, dass wir unseren Stiefvater letztes Jahr an der selben Krankheit verloren haben - wie schnell es (leider) gehen kann. Gerade wenn Metastasen im Spiel sind. Auch ist 37 eigentlich ein untypisches Alter für diese Krankheit. Ich würde gerne etwas mehr von Euch erfahren. Ich teile Deine Ansicht von Chemo etc. und bei meiner Schwester geht es kommenden Montag mit dem kompletten Programm (Chemo und Strahlen) los, wobei der Arzt uns gleich sagte, dass nichts zu machen ist und es nur palliativ - also für eine eine bessere (über)-lebensqualität sein wird...Wie lange sind bei Deiner Freundin schon Metastasen vorhanden?

Andrea

Fegerli
11.08.2006, 08:01
Liebe Christiane, liebe Andrea,

vielen Dank auch an Euch! Meine Freundin ist 55! Es handelt sich bei Ihr um einen Kleinzeller. Bei der Erstdiagnose im Januar 2005 waren schon Metastasen in den Lymphknoten und in der Leber vorhanden. Die Metastase in der Leber war damals 2x3 cm groß. Mittlerweile 15x18 cm. Sie hat durch Chemo und Bestrahlung und durch ihre ganze innere Einstellung noch schöne Zeiten gehabt, wenn man bedenkt, dass es jetzt 18 Monate her ist. Am 18 diesen Monats heiratet ihr ältester Sohn und sie hatte sich das als nächstes Ziel gesetzt.
Es ist wichtig, dass man kämpft und dass man den Mut und die Hoffnung nicht verliert.
Liebe Andrea, die Chemo und die Bestrahlung holen mit Sicherheit Zeit heraus. Unterstütz Deine Schwester nach Kräften und ich wünsche Euch alles Glück der Welt und viel Kraft und noch sehr viel schöne Zeit, denn auch die kann man noch haben und daraus zehren.
Werde mich nachher melden wie es meiner Freundin geht, wenn ich aus dem Krankenhaus komme.
Liebe Grüße und seid alle fest umarmt!
Ina

Fegerli
11.08.2006, 12:35
Hallo Ihr Lieben,

komme grade aus dem KH. Wir konnten sogar ein paar Worte miteinander wechseln und sie hat sich gefreut mich zu sehen. Ihr Allgemeinzustand ist jedoch so schlecht, dass sie die meiste Zeit schläft und das Sprechen fällt ihr sehr schwer. Aber sie hat keine Schmerzen und ich glaube das ist das allerwichtigste.
Ich kann nicht sagen, wie es weitergeht aber das wird die Zeit bringen.

In Gedanken an alle denen es ähnlich geht.

Nochmal für Andrea: Du kannst gerne fragen wenn Du noch was wissen möchtest. Hat deine Schwester Kinder?
Grüß Sie von mir auch wenn sie mich nicht kennt und richte liebe Grüße aus. Sie soll den Kopf nicht hängen lassen.
Liebe Grüße
Ina



Wer keinen Mut zum Träumen hat,
hat keine Kraft zu kämpfen!

Sigi1
11.08.2006, 13:58
Liebe Ina,

auch ich habe soeben deinen Beitrag gelesen und muß dir sagen, dass eine Freundin wie du sie bist,echt Klasse ist.So liebe Menschen findet man nicht immer.
Viele Menschen wissen nicht mit Krebs umzugehen, sich zu verhalten.
Umsomehr mußt du für sie dasein.
Das gibt deiner Freundin Mut, auch wenn sie es vielleicht nicht so rüberbringen kann, weil sie schon so geschwächt ist.
Kämpfe weiter mit ihr, und versuche die Zeit die euch noch bleibt so schön und stressfrei zu verbringen wie es nur irgendwie geht.
Alles weitere können wir leider nicht beeinflussen und entscheiden.
Dafür gibt es höhere Kräfte.
Sei immer für sie da.
In diesem Sinn umarme ich dich ganz fest und hoffe das du weiterhin so stark bleibst.
Sigi

Hühnchen
11.08.2006, 14:27
Hallo Ina...

meine Schwester hat drei Kinder (15, 17 und 19 Jahre) und ist vor einem Jahr auch schon Oma geworden...
Zur Zeit hat sie sehr große Angst vor Chemo und Bestrahlung und vor deren Schmerzen... Man hat ihr heute gesagt, in zwei Wochen habe sie keine Haare mehr... nett... Meine Schwester hat wie ich ganz lange Haare und dies wird für sie glaube ich schlimmer sein, als alles was danach kommt...

Uns hat der Arzt gesagt, aufgrund der Hirnmetastasen sähe es ganz schlecht aus. Auch gerade weil sie so jung ist und der Krebs so gut durchblutet wäre... Das wären alles schlechte Zeichen und wenn man hier im Forum so liest, dann sind die Überlebenszeiten ja echt erschreckend gering. Noch hat Blümchen (der Spitzname meiner Schwester) noch nicht alles so realisiert und hoffe einfach nur und ich glaube, dies ist auch sehr wichtig, dass sie die Hoffnung eben nicht verliert (auch wenn wir "Angehörigen" halt mehr lesen und die Sache ganz von einer anderen Seite angehen)...

Aber ich denke auch, einer 37jährigen sagt man nicht: DU WIRST STERBEN... Es kommt sicher (leider) die Zeit, an der sie dies selber merken wird und es gibt auch für meine Schwester nicht unbedingt Sachen, die sie nun als wichtiger ansehen sollte, als die ihr bleibende Zeit irgendwie zu geniessen...

Ich wünsche auch Deiner Freundin alle Kraft der Welt und wie sagt man so schön: Wunder gibt es immer wieder...

Liebe Grüsse
Andrea

Fegerli
11.08.2006, 15:44
Liebe Sigi,

vielen Dank! Für mich ist das alles ganz "normal", ich meine bei ihr zu sein. Sie war auch immer für mich da, und ich kann sie jetzt nicht allein lassen. Allerdings kristallisiert sich im Moment sehr stark heraus, wer wirklich zu den sogenannten "Freunden" zählt. Ich verstehe auch, wenn jemand sagt, dass er das in dem Umfang nicht leisten kann, aber selbst Anrufe sind in der letzten Zeit verschwindend gering geworden. Meine Freundin fragt mich dann immer, ob sie den Leuten wohl etwas getan hat.
Und trotzdem tut es gut hier mit so lieben Leuten in Kontakt zu treten. Manchmal weiss ich selber nicht, ob ich noch Kraft genug habe, aber das sind nur kurze Momente und es hilft, seine Sorgen einfach mal aufzuschreiben.
In diesem Sinne nochmals Danke!
Umarme dich fest zurück
Liebe Grüße
Ina

Liebe Andrea,

ich kann verstehen, dass es fürchterlich ist für Deine Schwester. Meine Freundin hatte auch lange Haare und sie hat das nicht leicht genommen, dass sie nach der Chemo ausfielen. Aber Schluss und letztendlich hat sie sich geweigert eine Perrücke zu tragen. Nur jetzt hat sie eine zu Hause liegen, für die Hochzeit ihres Sohnens. Aber vermutlich wird sie sie nicht tragen können, denn ich befürchte, dass sie bis dahin nicht so weit auf den Beinen ist, wenn überhaupt!
Meiner Freundin hat auch niemand gesagt, wie ernst es ist, und von den Schilddrüsen-, Nieren- und Nebennierenmetas weiss sie bis heute nichts, da sie vom Kopf her nicht in der Lage war, das zu realisieren. Und dennoch glaube ich, dass sie weiss wie schlecht es um sie steht.
Auch Deine Schwester wird innerlich ein Gefühl haben und ich finde man muss nicht schonungslos immer alles preis geben was man weiss. Auch wenn das für die Söhne meiner Freundin und mich nicht immer einfach war, wenn sie die nächsten 10 Jahre verplant hat. Aber ich denke, dass diese Gedanken sie mit aufrecht gehalten haben.
Und es ist ganz wichtig die Hoffnung niemals, niemals aufzugeben auch wenn es noch so schwer ist. Aber wie heisst es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Ich glaube fest daran, dass es Deiner Schwester gut tut, wenn Du bei ihr bist!
Unterstütz sie wo Du kannst und gib ihr grade in der jetzt kommenden Zeit Kraft. Und wenn du nicht weiter weisst, hier gibt es Leute, die Dir zuhören und wieder Mut machen.
Werde mich jetzt selber durch Arbeit ablenken gehen und schaue heute Nacht nochmal rein!
Auch dich drücke ich ganz fest!
Liebe Grüße
Ina

PetraGP
11.08.2006, 16:25
Ina, Du hast meinen vollen Respekt! So eine Freundin zu haben ist nicht mal mit Gold zu bezahlen. Man merkt ja immer wieder, wie sich die Freunde nach und nach zurückziehen....sie leben ja unbeschwert weiter, manchmal habe ich das Gefühl, sie schirmen bewusst den Kontakt ab...so nach der Art: Wie geht man mit Leuten um, die von dieser Sch....krankheit betroffen sind und ja keine traurige Stimmung aufkommen lassen. Jeder will wohl einfach seine Ruhe haben. Allerdings handel ich da jetzt (ich hoffe nicht zu Unrecht) sehr konsequent. Diese Freundschaften haben auch einmal in meinem Leben ohne meinen Mann keine Bedeutung mehr. Hört sich hart an, ist aber so. Jetzt brauche ich/wir Unterstützung und Halt, nicht erst, wenn wieder mal die Sonne scheint in meinem Leben. Mich stimmt das traurig und umsomehr finde ich das total achtenswert von Dir!
Schönes Wochenende Euch allen :winke:

Fegerli
12.08.2006, 14:11
Hallo Ihr Lieben,

komme grade aus dem Krankenhaus und ... es scheint bergauf zu gehen. Sie kann schon wieder Witze auf meine Kosten machen. :)
Es ist ein ewiges Auf und Ab und ich hoffe es geht vielleicht nochmal ein wenig bergauf!!
In diesem Sinne Euch allen positive Grüße
Liebe Grüße
Ina


Wer keinen Mut zum Träumen hat,
hat keine Kraft zu Kämpfen!

Fegerli
14.08.2006, 00:04
Hallo Ihr Lieben,

melde mich mit durchwachsenen Nachrichten. Körperlich scheint es bergauf zu gehen, auch wenn der Soor diesmal sehr hartnäckig ist, aber geistig haben wir einen Punkt erreicht, der so noch nicht da war. Meine Freundin ist total verwirrt, kann kaum einem Gespräch folgen und vermutet hinter allem Verschwörungstheorien. Sogar die anstehende Hochzeit ihres Sohnes gerät in Vergessenheit. Sie ist total Wesensverändert. Es ist so fürchterlich das mit an zu sehen. Sie weiss auch nicht mehr welchen Tag wir haben oder welche Uhrzeit. Ich befürchte dass neue Hirnmetas aufgebrochen sind oder die alten wieder aktiv oder was auch immer.
Manchmal ertappe ich mich dabei ihre Anschuldigungen persönlich zu nehmen, weil es schwer ist sich jedesmal wieder vor Augen zu führen dass sie nichts dafür kann und wenn sie gesund wäre, sie solche Dinge niemals sagen würde.
Aber es ist so verdammt elend, dieses hin und her. Aber wer weiss schon was noch auf uns zukommt? Weiter stark sein und nach vorne schauen!
Euch allen noch einen schönen Abend und fühlt euch gedrückt!
Heut geknickte aber doch liebe Grüße
Ina


Wer keinen Mut zum Träumen hat,
hat keine Kraft zu kämpfen!

Jennie
14.08.2006, 09:37
Ach, Ina - ich kanns so nachfühlen. Ich bin in Gedanken bei Dir und Deiner Freundin. Es ist wirklich schwer, das beschriebene mit anzusehen. In Deinem Ärger über Anschuldigungen liegt sicher der Wunsch, die Freundin als die zu behalten, die sie einmal war. Sowas kenne ich von mir. Eine Freundin von mir wurde psychisch krank. Ich nahm sie aber immer ganz ernst und wollte einfach nicht begreifen, was da vor sich ging. Deshalb war ich immer ärgerlich, weil sie so selbstbezogen war und manchmal auch so anschuldigend mir gegenüber. Z.B. sagte sie manchmal: "Du bringst mich nicht in die Klapse" oder sowas.
Ach Ina, ich bewundere deine Kraft.

Mit fester Umarmung
Jennie

Fegerli
14.08.2006, 18:56
Liebe Jennie,
schön dass Du Dich wieder meldest! Ich könnte jeden Tag neue Horrormeldungen schreiben, aber das hat ja auch keinen Sinn.
Im Endeffekt tut sie mir nur leid! Ich versuche dennoch das positve aus der Sache zu ziehen. Gestern hab ich Dank schönem Wetter mal wieder "Luft holen" können, denn ich war lange mit meinem Pferdchen ausreiten. Ich bin so froh, dass ich die beiden "Jungs" hab, denn die lenken mich ab! Ich glaube das ist auch enorm wichtig sonst hätte ich schon die Flinte ins Korn geworfen. Manchmal wünsche ich meiner Freundin, dass es doch bitte schnell vorbei sei, und dann schäm ich mich im nächsten Moment, dass ich so denke. Aber mit Lebensqualität hat das im Moment nicht viel zu tun. Ich kann nicht mehr tun als abwarten und weiterhin die Zähne zusammenbeissen. Habe Gott sei Dank guten Kontakt zu ihren Söhnen und wir bauen uns gegenseitig wieder auf, wenns einem mal schlecht geht! Trotzdem tut es auch gut hier mit Leuten in Kontakt zu treten, die das gleiche oder ähnliches mitmachen und mitgemacht haben!
Wie geht es Dir denn mittlerweile?
Umarme Dich genauso fest zurück!
Liebe Grüße
Ina


Wer keinen Mut zum Träumen hat,
hat keine Kraft zu Kämpfen!

Jennie
14.08.2006, 22:11
Liebe Ina,

ich bin auf eine merkwürdige Art und Weise traurig über den Tod meines Vaters. Ich will es einfach noch nicht wirklich glauben, dass er so schnell gegangen ist.:undecided Es geht mir nicht sehr gut, es ist da ein Durcheinander von seelischem Schmerz, den Schmerz nicht haben wollen und unbedingt wieder zurück zu wollen ins normale Leben, also am liebsten so tun als ob gar nichts passiert wäre. Morgens beim Aufwachen ist es besonders schlimm. Hinzu kommt, das meine kleine Katze (20 Jahre alt) sehr sehr krank ist. Ich werde sie also auch noch verlieren. Tja, ich habe wenig Kraft im Moment, komme mir sehr alleine vor, obwohl ich es nicht bin. Ich bin halt in Trauer.

Danke, dass du mich gefragt hast.

Liebe Grüße
Jennie

Fegerli
14.08.2006, 22:25
Liebe Jennie,
keine Ursache! Hast mir auch so liebe Worte geschickt, obwohl es Dir nicht gut geht!
Das mit deiner Katze tut mir leid, und auch hier kann ich mit Dir mitfühlen denn einer meiner "Jungs" ist auch schon 24 und kreislaufmäßig nicht mehr gut dabei!
Ich denke für Trauer braucht man Zeit und muss die Trauer auch ausleben. Wenn man alles runterschluckt, kommt es an anderer Stelle wieder vor! Und Trauer muss auch sein, sonst wären wir nicht Mensch!
Ich denke fest an Dich!
Möge die Zeit heilen, was der Mensch nicht heilen kann!
Liebe Grüße
Ina

Kannst mich jederzeit auch per E-Mail anschreiben, wenn Du magst!

Wer keinen Mut zum Träumen hat,
hat keine Kraft zu kämpfen!

Fegerli
16.08.2006, 20:03
Hallo Ihr Lieben,

wollte mich mal wieder melden. Kann leider nichts positives berichten. Wir sind jetzt mittlerweile beim Morphinperfusor angekommen und wechseln uns damit ab, an Ihrem Bett Wache zu halten. Wenn Sie wach ist, redet Sie keinen klaren Satz und phantasiert vor sich hin! Ich denke jetzt ist klar worauf es hinaus läuft und es ist nur noch eine Frage der Zeit! Zumindest ist sie schmerzfrei und bekommt Neuroleptika, damit sie es nicht so bewusst erlebt und die Halluzinationen (böse Männchen im Schrank) nachlassen!
Dies ist wohl mit das Schwerste, was ich in meinem Leben bis jetzt mitgemacht habe!
Ich grüße Euch alle ganz lieb und drücke Euch!
Ina

Jennie
17.08.2006, 18:09
Liebe tapfere Ina, ja, ich glaube auch, dass es das Schwerste ist, was man im Leben durchmachen kann - ausser einer eigenen schweren Erkrankung und Kriegsereignissen. Die Erkrankung und der Tod meines Vaters haben meine bisherigen Ansichten ganz schön auf den Kopf gestellt. Meine Katze ist nun auch gegangen. Sie hat eine Spritze bekommen, hier bei uns zuhause, ganz ohne Stress. So mischt sich in meine Trauer auch ein Stück Erleichterung das beide, Vater und Katze, nicht so extrem lange leiden mußten. Ich habe die Phantasie, das meine Mieze jetzt bei meinem Papa ist und er sie behütet und er auch uns hier unten behütet. Beide müssen nicht mehr leiden und Ina - ganz ehrlich - das wünsch ich deiner Freundin so sehr - nicht mehr leiden zu müssen. Es ist auch schön und tröstlich, dass du immer bei ihr bist. Sie ist nicht allein! Das ist schon wunderbar. Das ist das beste, was du ihr geben kannst, Ina. Ich sende dir Kraft und umarme dich herzlich:remybussi :remybussi

Liebe Grüße
Jennie

Fegerli
19.08.2006, 01:22
Hallo Ihr Lieben,

am 18.08 gegen 23:30 Uhr hat meine Freundin es endlich geschafft! Während wir auf der Hochzeit Ihres ältesten Sohnes waren, hat Sie unsere Welt verlassen!
Es tut so unendlich weh aber der Gedanke, dass Sie nun nicht mehr leiden muss hilft doch ein wenig! Dass Sie den Kampf verloren hat, stimmt mich furchtbar traurig, weil Sie so gekämpft hat und immer optimistisch war,und Sie hat nicht umsonst gekämpft!
Allen Betroffenen und Angehörigen wünsche ich viel Kraft im Kampf gegen den Krebs!
Gebt nicht auf, denn die Hoffnung stirbt zuletzt!
Liebe Grüße und mit weinenden Augen
Ina

Fegerli
19.08.2006, 01:28
Liebe Jennie,
so ist es gut!
Ich werde mich die Tage melden, denn meine Freundin ist jetzt gestorben!
Muss ein paar Tage für mich sein und versuchen die Dinge auf die Reihe zu bekommen! Mit dem Schmerz umzugehen und ein bisschen für mich zu trauern!
Viele Umarmungen und liebe Grüße
Ina

waldi52
19.08.2006, 08:08
Hallo Fegerli, liebe Ina,

ich habe aus der Ferne mitverfolgt, wie du deine Freundin auf ihrem Weg begleitet hast. Sie konnte sich glücklich schätzen, bis zum Schluss nicht allein zu sein. Ich denke, dieses Miterleben wird für dich eine unauslöschliche Erinnerung bedeuten. Betrachte es im Nachhinein als Geschenk deiner Freundin. Es ist doch seltsam, dass sie bis zur Hochzeit ihres Sohnes durchgehalten hat, auch wenn sie persönlich nicht mehr teilnehmen konnte. Nun weiß sie ihn versorgt und konnte in Ruhe loslassen.
Ina, ich wünsche dir viele wohltuende Erinnerungen an deine Freundin. Sie werden dir sicher helfen, das alles zu ertragen. Auch ich durfte einen guten Freund bis zu seinem Ende begleiten. Er hatte Kehlkopfkrebs. Und obwohl er nicht mehr sprechen konnte, hat dieses Erleben mein ganzes weiteres Leben beeinflusst. Ich bin ihm bis heute dankbar, dass ich das mit ihm teilen durfte, auch wenn es mich meine Grenzen spüren lies. Und jetzt begleite ich meinen Mann. Auch wenn es mich fast zerbricht, möchte ich auf keinen Tag verzichten.
Ich wünsche dir nach dieser schweren Zeit neuen Mut zum Leben.
Liebe Grüße von Marianne /waldi52:pftroest:

milki1
19.08.2006, 08:12
Liebe Ina!

Mein aufrichtiges Beileid!

Du warst und bist eine tolle Freundin! Ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel viel Kraft!

In stillem Gedenken
Milki

Jennie
19.08.2006, 16:26
Liebe Ina, ich bin in Gedanken bei Dir und tröste Dich. Ich spüre ganz ehrlich auch ein wenig Erleichterung, dass deine Freundin nun gehen durfte. Ich hatte ihr so gewünscht, nicht mehr lange leiden zu müssen. Ich wünsche Dir viel Kraft. Deine Freundin wird sicher immer bei dir sein.

"Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz bestimmt an jedem neuen Tag."

In Verbundenheit
Jennie :pftroest: :pftroest:

kathie
19.08.2006, 18:54
Hallo Fegerli,
war oft eine stille Mitleserin und möchte dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Ich bin in Gedanken bei dir und wünsche dir auch für die folgende Zeit viel Kraft und alles Gute.

In stillem Gedenken
Kathie

Hühnchen
19.08.2006, 21:46
Liebe Ina,

mein Beileid... auch ich als war als stille Zuhörerin dabei und habe auch bereits von Dir dankend Hilfe erhalten wegen meiner kranken Schwester... Für Deine Freundin warst Du auf jeden Fall ein kostbarer Mensch und dies wird Dir ewig bleiben...

Alles Gute für Dich und viel Kraft nun für Dich und die kommende Zeit...

Andrea

La Luna
19.08.2006, 22:34
Liebe Ina

Du bist nicht alleine - nicht nur, daß wir den gleichen Namen haben. Ich habe dich bewundert und mir manchmal gewünscht, so eine Freundin wie dich zu haben.
Viel Kraft für die nächste Zeit

La Luna

heykee3
19.08.2006, 23:21
Liebe Ina,
auch von mir mein aufrichtiges Beileid. Deine Freundin hat gekämpft,gehofft und doch den Kampf gegen den Krebs verloren. Alles Liebe und Gute für die kommende Zeit.
Lieber Gruß
Heike

Roly&Uschi
20.08.2006, 19:46
liebe Ina,

auch von mir mein herzlichstes Beileid.
Ich habe am 10.08. meinen geliebten Roly verloren, diese Krankheit so unberechenbar das man froh sein kann in einer so schweren Zeit eine Freundin oder Freund an seiner Seite zu haben.

Ich wünsche dir alles Liebe Uschi :1luvu:

Massimo
20.08.2006, 21:23
Liebe Ina,ich bin auch nur eine stille mitleserin!Ich möchte dir auch ganz herzlich mein aufrichtiges Beileid wünschen und alles liebe und ganz viel kraft und stärke!!!Mfg Gerdi:engel:

PetraGP
24.08.2006, 18:38
Ach liebe Ina, mein aufrichtiges Beileid. Sie war so tapfer und Du eine tolle Freundin. Ich wünsche Dir alle erdenkliche Kraft dieser Welt, auch für die Familie Deiner Freundin...
Ich drück Dich ganz fest :(

Petra

Fegerli
13.09.2006, 21:33
Hallo Ihr Lieben,
erst jetzt habe ich es geschafft, mich mit Euren lieben, tröstenden Worten nochmals zu befassen. Zu schlimm waren die traurigen und schmerzhaften Erinnerungen an die vergangene Zeit. Ich möchte allen danken, die in dieser Zeit zugehört und versucht haben mich zu trösten und aufzubauen. Aber auch den stillen Mitlesern, die sicherlich einiges nachvollziehen konnten.
Es ist schwer einen lieben Menschen zu verlieren, und die Lücke die nach seinem Tod zurück bleibt kann niemand auffüllen. Und dennoch ist diese Lücke in meinem Herzen nur für meine Freundin, denn dort wird sie immer einen Platz einnehmen.
Ich wünsche allen, die in irgendeiner Form betroffen sind alles erdenklich Gute, viel Kraft und eine gehörige Portion Glück. Man soll die Hoffnung niemals aufgeben!!!
Vielen Dank nochmal an Euch!
Liebe Grüße
Ina

Michael_D
14.09.2006, 20:40
Auch von mir mein aufrichtiges Beileid.

Michael