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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nierenzellkarzinom 9 Wochen nach Diagnose noch keinen OP Termin-Hilfe


Jacqueline-1
10.08.2006, 12:41
Hallo,
bei meinem Vater wurde vor 9 Wochen eine Nierenzellkarzinom entdeckt.
Bisher nur durch ein CT und Ultraschall verifiziert.
Der Tumor ist schon 9x7cm groß.
Mein Vater lebt teilweise in Canada und teilweise hier in Deutschland.
In Canada wurde der Tumor durch einem Hämaturiebefund entdeckt und er wird dort auch behandelt.
Mein Vater, hat in der Zeit davor stark abgenommen.
Seit Diagnosestelleung sind 9 Wochen vergangen, und so wie es aussieht bekommt er den Termin für die Nephrektomie erst ende nächster Woche.
Bis dahin bleibt er unbehandelt.
Hier in D.wäre er noch Krankenversichert, aber er will nicht herkommen.
Er behandellt seine Tumorerkrankung, als ob es ein Pickel im Gesicht sei.
Die Ärzte haben ihm bereits signalsiert das Metastasen im Pankreas, der NN sich befinden.
Aber bis heute wurde kein MRT gemacht.
Meine Familie kommt damit gar nicht klar, Aussagen wie *wäre er nicht zum Doc gegangen wäre der Krebs von alleine verschwunden* bekomme ich zu hören.
Oder ich will davon nichts mehr hören.
Ich bin völlig verzweifelt ob des Verhaltens meiner Familie, und der langen Zeit bis zur OP.
Hat jemand schon ähnliches erlebt?
Kann sich so eine lange Zeit bis zur OP auch negativ auswirken?

susi1980
10.08.2006, 13:26
Hallo Jaqueline-1, bei meinem Vater wurde vor 3 Wochen der Krebs entdeckt. Er hat ihn in beiden Nieren, Metastasen in der Lunge, Nebennieren, Rippen und im Lymphsystem. Eine der beiden Nieren war ein einziger Tumor, hat schon nicht mehr funktioniert und wurde schon eine Woche später entfernt. Ihm geht es soweit gut, aber er verschließt sich total, weil Nierenkrebs unheilbar ist, es kann lediglich für ein paar Monate gestoppt werden und damit sein Leben auf ca. 2 Jahre verlängern. Die Familie hat es ganz gut verkraftet und macht das Beste aus dem "Rest", aber er kommt noch nicht damit klar! Lass Deiner Familie Zeit mit der neuen Situation klarzukommen, aber Dein Vater sollte schnellstens in die richtige Behandlung kommen!!! Alles Gute, Susi

Jacqueline-1
10.08.2006, 13:56
hallo susi,
danke für deine hilfe.
ich hatte hier einen tumorspezialisten der ihn innerhalb einer woche operiert hätte.
aber er hat es abgelehnt.
danach habe ich es aufgegeben ihn unterstützen zu wollen, und mich zurück gezogen.
ist es üblich das krebspatienten ihre erkrankung so verdrängen, das sie alles was damit zu tun nicht an sich heran lassen?
nachwievor ist er und der rest meiner familie davon überzeugt, wenn die nephrektomie gemacht wurde das er als geheilt entlassen, und nach 1 woche wieder auf voll arbeitsfähig ist.
wie kann ich ihnen erklären das es hier um eine lebensbedrohliche erkrankung handelt?
oder ist es besser sich nicht mehr einzumischen?

lustrudiluna
10.08.2006, 18:57
Hallo Jacqueline,
ich kann mir vorstellen wie bitter es ist nichts tun zu können, sondern abwarten zu müssen wie sich dein Vater entscheidet. Wenn dein Vater bisher nicht auf seinen Körper gehört hat, sondern ihn als gut funktionierendes "Vehikel" betrachtet , ist es nicht verwunderlich, wenn er die Krankheit herunterspielt. Normal ist es sicherlich, dass jeder Betroffene Zeit braucht zu verstehen, dass diese Krankheit das Leben umkrempelt. Eine Nephrektomie steckt keiner einfach so weg, so dass spätestens dann klar wird, dass man krank ist. Dennoch galube ich , tätest du gut daran deinen Vater so zu lassen wie er ist. Es sollte dich aber nicht daran hindern ihm Unterstützung zuzusagen (in der Form, die er annehmen kann) und auch auf Behandlungsmöglichkeiten hinzuweisen. Ich wünsche dir und deinem Vater alles Gute und viel Kraft!!
Maria

Jacqueline-1
10.08.2006, 20:18
Hallo Maria,
danke für deine Hilfe.
Morgen hat mein Vater einen erneuten Termin in der Universitätsklinik in Toronto.
Sie wollen ihm die OP erläutern, ich bin gespannt was sie sagen.
Die Pankreasmetastase ist heute bestätigt worden!
Es nimmt mich alles ziemlich mit, zumal mein Vater jetzt bereits vom Sterben redet.
Ist das normal, oder hat er sich aufgegeben?

susi1980
10.08.2006, 20:34
Liebe Jaqueline, mein Vater redet zwar nicht vom Sterben, aber ich glaube er sieht sein Leben an sich vorbei ziehen. Vielleicht wird das mit den Medikamenten dann besser! Lg Susi

Rudolf
10.08.2006, 22:15
Hallo Jaqueline,
". . . wäre er nicht zum Doc gegangen, wäre der Krebs von alleine verschwunden . . ." jaja, zusammen mit Deinem Vater!
Ich kann mir aber auch vorstellen, daß der Schock die wirkliche Gefahr aus dem Bewußtsein drängen will, mit schnoddrigen Sprüchen.
Daß Krebspatienten selbst ihre Erkrankung verdrängen, kommt auch vor. Dahinter dürfte die Unfähigkeit stehen, mit einem so schwierigen Thema umzugehen. Ein unvorstellbares "unrealistisches" Ereignis wird mir unrealistischen Bemerkungen begleitet oder völlig ignoriert.
Eine 80jährige Frau mit offenem Brustkrebs sagte: "nein, nein, sowas wird mir der liebe Gott doch nicht antun. Ich war mein ganzes Leben lang anständig."

Mir scheint, Du bist der einzige realistische Mensch in Eurer Familie.
Natürlich, je länger die Zeit bis zur Operation, desto mehr Zeit hat der Krebs, weiterzuwachsen. Und Metastasen zu produzieren! Ist doch wohl negativ!?

Einerseits will Dein Vater nach 1 Woche wieder voll arbeitsfähig sein, andererseits spricht er vom Sterben. Wie paßt das zusammen?
Ich denke, daß ihm beim Gespräch in der Klinik morgen ganz klar seine Situation dargestellt wird. Mit allen Gefahren, aber auch allen Möglichkeiten.
Ich glaube, Du kannst ihm da gar nichts klarmachen, weil er es von Dir nicht hören will. Eigentlich schade.

Wurde ein Lungen-CT gemacht? Wegen Lungenmetastasen!
Wurde ein Schädel-MRT gemacht? Wegen Hirnmetastasen!
Wurde ein Skelettszintigramm gemacht? Wegen Knochenmetastasen!
Ohne diese Untersuchungen ist die Diagnose unvollständig. Auch ist das weitere therapeutische Vorgehen davon abhängig, es richtet sich nach der Gesamtsituation.

Der Nierenkrebs ist nicht prinzipiell unheilbar. Manche Krebsärzte sagen: es gibt keine unheilbaren Krankheiten, es gibt nur unheilbare Patienten.

Krebs verändert die Menschen. Manche halten ihn für ein Todesurteil, bereiten sich auf das Sterben vor und sterben dann auch. (Der Doktor hat's gesagt!)
Andere halten ihn für einen Stoß in die Rippen: Mensch wach auf! Was hast du bisher aus deinem Leben gemacht? Fang endlich an zu leben! Und sie tun es!
(Und die Ärzte sagen: das ist eine Spontanheilung, Glück gehabt. Und sie wissen nicht, daß der Patient sich selbst geheilt hat!)
Euch allen alles Gute
Rudolf

Jacqueline-1
11.08.2006, 12:33
Hallo Rudolf

bei meinem Vater wurden bisher nur ein Ultraschall und CT gemacht.
Der Hausarzt der den Tumor in der Niere durch eine Ultraschalluntersuchung entdeckte, sprach sofort von Krebs.
Und schickte ihn zu einem Urologen, dort wurde dann das CT gemacht.
Es wurde wohl ein CT erstellt vom Hals bis zu den Knien (wurde mir gesagt, geht das?)
Dieser Urologe meinte das es sich um ein abgekapseltes Nierenzellkarzinom in einer Größe von 9x7 cm handelt.
Bei einem weiteren Besuch bei diesem Urologen, wurde ihm dann mitgeteilt das er in die Urologie der Onkologischen Abt. der Uni-Klinik muss.
Dort wurde das CT nochmals ausgewertet, und verdächtige Stellen an diversen Drüsen(?) U.a. in der Pankreas festgestellt, (das gestern telefonisch bestätigt wurde, nach Ansicht der CT’s durch mehrere Ärzte der Klinik) die durch ein MRT verifiziert werden sollte.
Bisher wurde jedoch nur eine Blasenspiegelung vorgenommen, die ohne Ergebnis verlief.
Heute hat er noch einmal einen Termin, zur OP Vorbereitung. Die OP ist für Ende nächste Woche vorgesehen. Eine minimalinvasive Nephrektomie. (Wie oben bereits erwähnt, 9 Wochen nach Diagnosestellung) einen Termin für ein MRT ist noch nicht bekannt.

Nach einem längeren Gespräch mit meiner Familie, haben sie jetzt beschlossen nur noch kurzfristig zu denken. Von Arzttermin zur OP uswusf. Spontan auf die neue Situation reagieren.
Wie ich erfahren habe, hat mein Vater weiter stark abgenommen. (Er war vorher sehr füllig.
Mich beschäftigt es deshalb noch, denn nach all dem was ich gelesen habe darüber, habe ich einfach kein gutes Gefühl was die Erkrankung meines Vaters betr.

Auch dir alles Gute, und noch einmal Dank für dein Hilfe, denn manches mal fühlt man sich einfach völlig hilflos, wenn man sieht wie Menschen sehenden Auges sich in eine Situation manövrieren die sie später dann nicht mehr stemmen können.
.
Jacqueline

Rudolf
11.08.2006, 14:23
Hallo Jaqueline,
Op. 9 Wochen nach Diagnose, das halte ich für sehr lang. Aber der Grund ist ja bekannt. Bei mir waren es 6 Tage von der Diagnose zur Op.

CT vom Hals (da kann dann die Schilddrüse mit drin sein) bis zur Leiste, das ist üblich und wohl auch gemeint. Auf der CT-Liege kann man vielleicht nicht so genau abschätzen, wieweit der Ring sich über den Körper bewegt, bzw. der Körper durch den Ring.
Da ist die Lunge logischerweise mit drin, Metastasen würden deutlich sichbar und im Befund beschrieben. Sind aber wohl nicht da.

Eine minimalinvasive Nierenoperation halte ich für problematisch. Davon habe ich auch noch nie gehört. Ich hätte da sehr starke Bedenken, weil der Tumor nicht als Ganzes entnommen werden kann. Er würde zerstückelt und hätte Gelegenheit, einzelne Zellen oder Bruchstücke zu verlieren, die dann im Körper bleiben. Ich weiß nicht, mit welchen Vorkehrungen das in Toronto vermieden werden könnte. Oder ist eine Thermoablation geplant? Die könnte man auch als "minimalinvasiv" bezeichnen.

Bleibt also zu überlegen, was man mit den Metastasen in Pankreas und NN macht. Gibt es dazu schon Äußerungen?
Liebe Grüße
Rudolf

fran
11.08.2006, 19:31
Hallo,
wollte nur anmerken, dass an der Charité in Berlin die laparoskopische Operation zum Beispiel bei Nierentransplantation - Organentnahme bei der Lebendnierenspende eingesetzt wird. (http://www.charite.de/ch/uro/de/html/patient_erkrankungen/laparoskopie.html) Ich weiß zwar nicht wie das im genauen funktioniert, muß aber auch ohne zerstückeln gehen, da die Niere da ja im Ganzen weiterverwendet wird.
Viel Erfolg und alles Gute
Fran

Jacqueline-1
15.08.2006, 17:43
Hallo Fran, Hallo Rudolf,
am Freitag findet nun die lapraskopische Nephrektomie der re. Niere bei meinem Vater statt , 2 Stunden vor dem Eingriff muss er in der Klinik sein.
Der Eingriff dauert wohl 3 Stunden, am Montag darauf wird er wieder aus dem Krankenhaus entlassen wenn es keine Komplikationen gibt.
Was sie mit der Pankreasmetastase, so denn es eine ist, und kein Artefakt im CT ist, machen das weiß ich leider nicht.
Ein MRT ist für Anfang September geplant, ob ein Schädel MRT auch gemacht wird weiß ich nicht.
Ein MRT vor der OP wäre nicht so wichtig sagen die Ärzte dort.
Mit meinem Vater habe ich noch einmal gesprochen, und ihn auf die Erfahrungen hier im Forum verwiesen.
Er sagt nach der OP wird er als absolut geheilt entlassen, er hat er sehr gutes Gefühl.
Ein Teil der Familie sagt, ich betrachte das alles neutral und warte jede Untersuchung ab. Ich denke nicht mehr darüber nach..
Meine Mutter leugnet es nach wie vor konsequent.
Hat jemand Erfahrung mit dem Kanadischen Gesundheitssystem?
Mein Vater ist vor 10 Jahren ausgewandert, hier wäre er aber nach wie vor privat versichert.
Dort ist er über den Staat versichert.
Er sagt die deutschen Ärzte taugen nichts.
Ob das es so gut ist, das er mit der Diagnosestellungen Nierenkrebs mitte Juni erst jetzt operiert wird, lässt mich zweifeln.
Ganz lieben Dank euch noch mal für die Hilfe, obwohl meine Familie sich nicht helfen lassen will.
Kann ich nicht das einfach verdrängen, auch wenn es mich nur indirekt betrifft.
LG
Jacqueline

Jacqueline-1
21.08.2006, 19:33
Hallo Rudolf,
Hallo Hans,

heute wurde mein Vater aus dem Krankenhaus entlassen, 2 Tage war er stationär.
Nach Aussage des operierenden Arztes, heilen seine externen Schnitte sehr gut.
Der Histologische Befund dauert wie oben erwähnt 14 Tage , so bekommt er die entgültige Diagnose erst bei der ersten Nachuntersuchung.
Die weiteren Untersuchungen werden dann wieder dem normalen Urologen übergeben.
Für den Onkologen ist dieser Fall dann abgeschlossen.
Da der Onkologe immer noch nicht ganz davon überzeugt ist das die Pankreas in Ordnung ist, möchte er um 100% sicher zu gehen, ein MRT für Anfang September machen um dies abzuklären..
Allerdings kein Schädel MRT da sie davon ausgehen, das der Tumor komplett entfernt wurde.
Die Niere wurde bei diesem minimal invasiven Eingriff, in einer Art Sack verpackt, zerstückelt und dann entfernt.
Die Narbe am Schambein ist ca. 10 cm groß.
Die anderen weiß ich nicht so genau.
Meine Familie ist jetzt wieder sehr optimistisch, und betrachtet das ganze als erledigt.
Ich glaube der Histologische Befund ist für sie nun nicht mehr so wichtig.
Meine Familie hat wieder kein gutes Haar am deutschen Gesundheitssystem gelassen.
Nun meine Fragen an euch Betroffene:
Sie erzählten das der operierende Arzt nach Op gleich mit ihnen gesprochen hat, sie meinten das würde in Deutschland nie geschehen, das der Arzt kurz nach der Op mit den Angehörigen spricht.
Die Deutschen Ärzte würden sich keine Zeit nehmen.
Wie war es bei euch?
Mein Vater musste ca. 1 Woche vor seiner Op, sich mit einer Desinfizierenden Seife jeden Tag waschen, jeden Tag die Wäsche komplett wechseln auch die Bettwäsche.
2 Stunden vor dem Eingriff, musste er dann im Krankenhaus erscheinen.
Seine kompl. Wäsche musste meine Mutter wieder mitnehmen.
Nur Krankenhauswäsche war erlaubt.
Das alles sagten sie würde in Deutschland nicht gemacht, die wären mit der Hygiene laxer, stimmt das?
Ich kann mir nicht vorstellen, das deutsche Ärzte noch im Mittelalter sich befinden, und dementsprechend agieren
Mein Vater wurde heute entlassen, und hat bis jetzt noch keine feste Nahrung zu sich genommen, für mich war das etwas befremdlich.
Freitag Abend war seine Op, Montagmorgen wurde er vom Tropf genommen und durfte nach Hause?
Nun bin ich gespannt wie es weitergeht, für mich heißt das aber immer noch keine Entwarnung, solange der Histologische Befund noch nicht da ist.

LG
Jacqueline

Jacqueline-1
22.08.2006, 18:52
Hallo
Mein Vater hat nun am 7. September die postoperative Nachuntersuchung, und auch erst da wird ihm vom Onkologen genau erklärt was im Detail seine Diagnose und der Histologische Befund darstellt.
Übrigens, mein Vater musste heute in der Klinik anrufen, vor Ort einen Termin zur Nachuntersuchung auszumachen scheint nicht üblich.
Leider hat er bis heute auch keine genaue Tumorformel, allerdings bin ich mir nicht sicher nur mangels weil nicht genau nachgefragt wurde, oder weil die Ärzte sie noch nicht haben.
Vor 9 Wochen wurde der Tumor im Ultraschall entdeckt, am Freitag die Niere lapraskopisch entfernt.
Aber einen genauen Status hat er heute genauso wenig wie vor 9 Wochen, als der Tumor in der Niere entdeckt wurde.
Auch beim Thema Metastasen, wurde keine eindeutige Erklärung abgegeben.

Liebe Grüße
Jacqueline

CRO
23.08.2006, 10:20
Hallo Jacqueline.

ich verfolge deine Beitraege und vor allem die Antworten von Rudolf und Hans sehr interessiert, da mein Mann auch an Nierenkrebs erkrankt ist. Im Gegensatz zu deinem Vater, erfolgte die Diagnose Nierenkrebs aber erst nach
Entfernung einer Hirnmetastase. Die ganze bisherige Behandlung wurde in den Staedtischen Kliniken in Hoechst durchgefuehrt und dort wurden auch gleich alle Untersuchungen durchgefuehrt (MRT,CT,Knochenszintigram). Der Krankenhausaufenthalt zog sich mit Unterbrechungen vom 14. Juni bis 11. August hin. (Hirnmetastase entfernen, Niere entfernen, Genau die Zeit in der im Klinikum gestreikt wurde. Davon haben wir allerdings nichts mitbekommen. Fuer uns war jederzeit ein Arzt erreichbar und auch die Absprache zwischen Chirurgie und Onkologie klappte sehr gut.
Natuerlich haetten wir uns eine andere Diagnose gewuenscht. Wer nicht.
Terminabsprachen wurden direkt im Krankenhaus gemacht, so hat uns der Onkologe den ersten Termin fuer die Bestahlungen (Schaedel) vor der Entlassung schon ausgemacht. Dazu mussten wir ambulant in eine anderes
Krankenhaus, da dort das modernere Bestrahlungsgeraet steht. Bei seinem letzten Aufenthalt wurde gleich ein Termin fuer die Onkologische Ambulanz
gemacht. Da seit dem ersten CT bereits 8 Wochen vergangen waren, wurde
bei der Beratung gleich ein Termin fuer ein neues CT am naechsten Tag
vereinbart und anschliessend direkt mit der ersten Interferon Behandlung begonnen. Ich denke so schlecht ist unser Gesundheitswesen doch nicht.

Die andere Seite ist natuerlich der Patient. Mein Mann war auch der Meinung, wenn die Operationen ueberstanden sind, ist er wieder gerngesund und der ganze Spuk ist vorueber. Das dem nicht so ist, hat er jetzt nach dem erneuten CT gemerkt. Vergroesserte Lungenmetastasen und neu hinzugekommene Lebermetastasen haben ihm einen neuen Schock versetzt. Er will auch nicht alles so genau wissen. Jetzt hofft er, dass die Behandlung anschlaegt.
Hier im Forum zu lesen und zu schreiben ist fuer mich sehr wichtig und mein
Weg mit dieser Krankheit umzugehen. Mein Mann mag nicht viel darueber reden, aber ich bin natuerlich bei jedem Seufzer beunruhigt oder wenn er mal ganz schlapp ist. Ich denke dein Vater benoetigt auch Zeit um sich mit seiner Krankheit vertraut zu machen und versucht den 'Normalzustand' wieder herzustellen. Bei meinem Mann habe ich den Eindruck, es hilft ihm im Moment am meisten, wenn man ihn nicht als Kranken betrachtet, sondern ganz normal mit ihm umgeht.

Ich wuensche dir weiterhin viel Kraft
CRO

Rudolf
23.08.2006, 13:17
Hallo Jacqueline,
die "Tumorformel" ist erst vollständig, wenn alle Untersuchungen gemacht wurden.
T (Tumorgröße und -ausdehnung) und
G (Grading, + Wachstumsgeschwindigkeit) ergeben sich aus dem histologischen Befund,
N (Nodi, Lymphknoten) ebenfalls, falls benachbarte Lymphknoten herausgenommen und an die Histologie geliefert wurden.
M ist nur vollständig, wenn die früher bereits genannten bildgebenden Verfahren (CT, MRT . . .) abgeschlossen sind.
R0 ist dadurch schon bekannt, daß der Tumor als Ganzes entfernt wurde.

Ich finde, CRO hat ein schönes Beispiel dafür geliefert, wie die verschiedenen Institutionen unseres Gesundheitssystems zusammenarbeiten (können).

Ich hoffe sehr, daß der Verdrängungsoptimismus Deines Vaters und des Restes Deiner Familie ein Durchgangsstadium ist. Ein Realist ist ja noch längst kein Pessimist!
LG
Rudolf



Hallo CRO,
Du hast Recht, als Patient (seit nun fast 6 Jahren) möchte ich kein Mitleid, ich habe ja auch kein Selbstmitleid. Ich wünsche mir einen ganz normalen Umgang von meinen Mitmenschen. In dieser Hinsicht vergleiche ich den Krebs mit einem Schnupfen.
Mitgefühl und Rücksichtnahme sind etwas anderes.

"Ich habe Krebs - aber ich bin gesund" steht in meiner Signatur.
Aber ich glaube, diese Einstellung ist für die allermeisten Menschen enorm schwer, wenn nicht unmöglich.
Diese Formulierung ist kein Verdrängungsoptimismus, sonst würde ich nicht seit 3,5 Jahren fast täglich hier lesen und manchmal auch schreiben.
Ich bin ja auch kein Opfer eines ominösen Schicksals, sondern weiß genau, was ich zu meiner Erkrankung beigetragen habe.
Alles Gute Dir und Deinem Mann.
LG
Rudolf

Jacqueline-1
23.08.2006, 15:29
Hallo Cro,
auch dir und deinem Mann ganz viel Kraft!

Hallo Rudolf,
danke nocheinmal für deine wunderbare Hilfe, ohne dich wäre mir vieles nicht klar geworden.

Ich werde euch auf dem laufenden halten.

Liebe Grüße
Jacqueline

CRO
02.09.2006, 08:14
Hallo Jacqueline,

konnte leider noch nicht antworten. Schicke dir aber in den naechsten Tagen eine private Mail. Mein Mann war seit letzter Woche im Krankenhaus und ist gestern abend verstorben. Er hatte sich eine Lungenentzuendung eingefangen.
Jetzt geht es ihm gut.


CRO

Jacqueline-1
15.09.2006, 15:34
Hallo Cro, wie geht es dir?
Ich konnte dir leider nicht antworten, ich war bis gestern in Urlaub.
Ich drücke dich ganz fest, und schicke dir ganz viel Kraft.

Hallo Rudolf,
alles liebe zum Geburtstag nachträglich!!!

Bei meinem Vater gibt es Neuigkeiten, leider weiss ich nicht ganz genau alles nur das was mein Vater bereit war mir zu erzählen.
Denn meine Schwester die all die Befunde meinem Vater übersetzt hat, hat den Kontakt zu mir abgebrochen.
Also mein Vater meinte am Telefon das er beim Histologischen Grading mit 3-4 eingestuft ist, das er keinen Befall mit Krebszellen im umliegenden Gewebe hat.
Das er zu 80% als geheilt entlassen wurde.
Der behandelte Arzt meinte das Gehirnmetastasen sehr sehr selten seien, und daher ein ein Scan des Gehirns keinen Sinn macht.
Ein MRT wurde vor einer Woche gemacht, das Ergebnis hatte er bis gestern noch nicht.
Mein Vater redet nur ungern darüber, meine Schwester bezeichnete mich als Besserwisser, und hat den Kontakt wie oben erwähnt zu mir abgebrochen.
Da sie aber die einzige ist die über die genaue Tumorformel verfügt (sie liegt in ihrer Handtasche).
Den Histologischen Befund hatte mein Vater so gestern nicht zur Verfügung.

Kann mir jemand sagen was das Grading des Tumors für die Diagnostik genau bedeutet? Was bedeutet Grad 3-4 genau?

Jacqueline-1
18.09.2006, 19:01
Nun, habe ich die genaue histologische Diagnose meines Vaters.
Es handelt sich um ein Klarzelliges Nierenzellkarzinom (Clear cell renal cell Carcinoma) pT2NoMo da er in Canada operiert wurde gilt das Fuhrman Grading in der Histophatologie, dort wurde er mit dem Fuhrman nuclear grade 3/4 eingeteilt.
Was bedeutet ein so hohes Grading, oder muss man das im Kontext zur Gesamtdiagnose sehen?
Der Tumor war 9 cm groß.
Über Fernmetas hat er immer noch keine Erkentniss, es wurde nur ein normales MRT gemacht vor über einer Woche.
Das Ergebnis liegt noch nicht vor.
Keine Untersuchen der Knochen oder des Gehirns.
Kontolluntersuchung nur alle sechs Monate (nur Rö.der Lunge und Ultraschall), im Web habe ich gelesen das hier in D. die Nachuntersuchungen alle drei Monate stattfinden, und alle sechs Monate ein CT ist das korrekt?
Mein Vater fühlt sich vier Wochen nach der Nephrektomie der rechten Niere nicht so gut, er klagt über starke Schmerzen im Bereich des Brustbeines.
Und fühlt sich sehr abgeschlagen, schläft viel.
Den Druckschmerz im Brustkorb sagt er kommt von einer leichten Erkältung, nächste Woche hat er einen Termin bei einem Familienarzt (wie ein Hausarzt hier)
Er wurde als 80% geheilt, und im moment krebsfrei aus der Onkologie entlassen, ein Familienarzt und ein Urologe übernehmen die weitere Behandlung.
Ich mache mir Sorgen um meinen Vater.
Kann mir jemand Auskunft geben, wie die Nachsorgesituation hier inDeutschland ist?
Wie oft wird ein Nierenca. pat. nach Nephrektomie, ohne Metas zur Nachsorgeuntersuchung einbestellt?
Und was wird dann dort genau untersucht?

LG
Jacqueline

Jacqueline-1
28.09.2006, 17:55
Lieber Rudolf,
Lieber Manfred,

meinem Vater geht es so lala, wenn ich mit ihm telefoniere sagt er es geht ihm gut.
Aber er ist trotzdem wieder zum Hausarzt gegangen in Canada.
Er hat starke Schmerzen im Brustbein.
Meine Mutter sagt, eine Erkältung sei es nur.
Das MRT war wohl o.B, denn der Arzt hat sich bis heute nicht gemeldet.
Mitte Oktober kommt er nach Deutschland, ich möchte dann versuchen mit ihm zu reden (ohne meine Familie)
Hier im Forum habe ich sehr, sehr viel Hilfe gefunden, danke euch allen noch einmal dafür.
@Rudolf, ich schicke dir eine mail.

Lg
Jacqueline

Jacqueline-1
02.03.2007, 18:56
Hallo,
bei meinem Vater wurde im August 2006 Nierenkrebs festgestellt, siehe meine alten Beiträge.
Heute nun wurde bei ihm Darmkrebs im Dickdarm diagnostiziert?
Kann es sich um eine Metastase des Nierenzellkarzinomes handeln?
Oder ist es ein seperater Krebs?
Fühle mich gerade durch den Wind...
Liebe Grüße
Jacqueline

Jacqueline-1
02.03.2007, 19:01
Im August 2006, wurde meinem Vater nach Diagnose Nierenzellkarzinom die rechte Niere lapraskopisch entfernt.
(Siehe meine älteren Beiträge im Nierenkrebsforum).
Metastasen konnten damals nach Aussage der Ärzte ausgeschlossen werden.
Er wurde in Kanada operiert.
Nun haben sie heute bei ihm Darmkrebs festgestellt, nachdem er Wochenlang unter einer Diarrhöe litt, die zum Schluß hin blutig war.
Der ganze End/Dickdarmes war komplett entzündet und zentimeterdick mit Eiter behaftet, so wurde er am Montag Abend in die Klinik eingeliefert nachdem der Proktologe dies veranlaßt hat.
(Mein Vater ist nun in Deutschland)
Nach massiver Antibiotikagabe bis heute, verbesserte sich sein Zustand.
Schmerzen hatte er bis dato kaum, das fand der Arzt dann bedenklich.
Allerdings beim Schichtröntgen meinte sie dann, das dort etwas nicht ganz in Ordnung sei.
Heute wurde nun eine Koloskopie durchgeführt, und die Diagnose Darmkrebs gestellt.
Der Arzt meinte es müsste alsbald operiert werden. (ich hatte noch keine Gelegenheit mit dem Arzt zu sprechen, da ich mehr als 600 km entfernt wohne).
Bisher war die Diagnose ja, Dickdarmentzündung.
Ultraschall des Darmes wurde vom Hausarzt gemacht, er war o.B.
Konnte man das nicht auch schon im Ultraschall erkennen?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Nierenzellkarzinom und Dickdarmkrebs?
Streut das Nierenzellkarzinom auch in den Darm, oder war der Darmkrebs eher da?
Ich fühle mich gerade nicht so gut.
Kann mir jemand ein paar Tipps geben, auf was ich in der Klinik achten muss?
Meine Mutter meinte die Klinik hätte einen schlechten Ruf?!
Leider sind meine Eltern hier nicht mehr Krankenversichert, eine Belastung mehr für mich!
Danke vorab schon mal für eure Hilfe

orgelbass
02.03.2007, 19:58
Hallo!
Was das genau ist (Darmkrebs oder eine Metastase) wird sich wohl nur durch eine Gewebeprobe feststellen lassen. Ich bin zwar kein Experte, aber so viel hab ich innerhalb des letzten Jahres verstanden, dass man das nur per Gewebeuntersuchung feststellen kann...

Ohren steif halten!

orgelbass

Jacqueline-1
02.03.2007, 20:31
Hallo Orgelbass,
danke, ich werde nicht aufgeben ;)
Ich habe leider im Internet nichts gefunden, wo Nierenkrebs Metastasen im Darm verursacht.
Hier nochmal mein Eintrag Thread *Darmkrebs*, den ich gerade gepostet habe.

Im August 2006, wurde meinem Vater nach Diagnose Nierenzellkarzinom die rechte Niere lapraskopisch entfernt.
(Siehe meine älteren Beiträge im Nierenkrebsforum).
Metastasen konnten damals nach Aussage der Ärzte ausgeschlossen werden.
Er wurde in Kanada operiert.
Nun haben sie heute bei ihm Darmkrebs festgestellt, nachdem er Wochenlang unter einer Diarrhöe litt, die zum Schluß hin blutig war.
Der ganze End/Dickdarmes war komplett entzündet und zentimeterdick mit Eiter behaftet, so wurde er am Montag Abend in die Klinik eingeliefert nachdem der Proktologe dies veranlaßt hat.
(Mein Vater ist nun in Deutschland)
Nach massiver Antibiotikagabe bis heute, verbesserte sich sein Zustand.
Schmerzen hatte er bis dato kaum, das fand der Arzt dann bedenklich.
Allerdings beim Schichtröntgen meinte sie dann, das dort etwas nicht ganz in Ordnung sei.
Heute wurde nun eine Koloskopie durchgeführt, und die Diagnose Darmkrebs gestellt.
Der Arzt meinte es müsste alsbald operiert werden. (ich hatte noch keine Gelegenheit mit dem Arzt zu sprechen, da ich mehr als 600 km entfernt wohne).
Bisher war die Diagnose ja, Dickdarmentzündung.
Ultraschall des Darmes wurde vom Hausarzt gemacht, er war o.B.
Konnte man das nicht auch schon im Ultraschall erkennen?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Nierenzellkarzinom und Dickdarmkrebs?
Streut das Nierenzellkarzinom auch in den Darm, oder war der Darmkrebs eher da?
Ich fühle mich gerade nicht so gut.
Kann mir jemand ein paar Tipps geben, auf was ich in der Klinik achten muss?
Meine Mutter meinte die Klinik hätte einen schlechten Ruf?!
Leider sind meine Eltern hier nicht mehr Krankenversichert, eine Belastung mehr für mich!
Danke vorab schon mal für eure Hilfe

tanja37
02.03.2007, 20:52
Hallo Jacqueline,
tut mir sehr leid mit Deinem Vater. In welches Krankenhaus soll er denn kommen? Meine Mutter wurde auch gerade wegen darmkrebs operiert , in einem antroposophischen Krankenhaus, d.h. es wird dort ganzheitlich (schulmedizinisch und naturheilkundlich) behandelt und wurde auch psychologisch betreut. diese klinik ist in herdecke bei hagen. wo es noch andere dieser art gibt weiss ich nicht. ansonsten sind natürlich unikliniken immer eine sehr gute wahl,gerade für die operationen.
ob es sich um eine metastase handelt kann man wohl erst nach der gewebeuntersuchung sagen, ich selbst aber noch nie gehört (weder hier noch in tausenden von unistudien die ich über nierenkrebs gelesen habe (meinem mann wurde im oktober 2006 ebenfalls die niere samt tumor entfernt). laut diesen infos streut nierenkrebs hauptsächlich in lunge, leber, knochen und gehirn. ausschliessen kann man natürlich nie etwas. ich wünsche dir viel kraft (meine mutter hatte schon 3 mal krebs....) liebe grüsse, tanja
orgelbass, ist deine mama nicht auch in einer antroposophischen klinik? ist das eine reha oder ein richtiger klinikaufenthalt?

chaosbarthi
03.03.2007, 00:11
Hi Jaqueline,

von einem Zusammenhang zwischen Nierenzellkarzinom und Darmkrebs habe ich in der Form von Metastasen noch nichts gehört. Beide Karzinome können aber beim erblichen Dickdarmkrebs (HNPCC) durchaus nebeneinander auftreten. Habt ihr eine familiäre Krebshäufung? Wenn ja, welche Krebsarten und in welchen Generationen? Hier bei der Felix-Burda-stiftung kannst du deinen Stammbaum eingeben und schauen, wie wahrscheinlich ein erbliches Geschehen bei Euch ist: http://www.darmkrebs.de/ .

Nein, auf der Sono muss nicht unbedingt etwas zu sehen sein. Wenn der Darm komisch liegt und viel Luft drin ist, lassen sich einzelne Bereiche mitunter nur schwer abbilden. Das CT ist da genauer (gut, dass sie eines gemacht haben).

Und ja, der Darmkrebs könnte durchaus schon länger da sein. Dickdarmkrebs wächst oftmals viele Jahre unauffällig vor sich hin. Deshalb ist es ja so wichtig regelmäßig eine Koloskopie zu machen. wird er dabei im frühen Stadium oder gar noch davor als Polyp entdeckt, ist Dickdarmkrebs zu 100% ausmerzbar. Gefährlich wird er erst dadurch, dass er nicht entdeckt wird und klammheimlich ohne Beschwerden zu verursachen vor sich hin wächst.

Ich drücke euch die Daumen!

:) LG chaosbarthi

Jacqueline-1
07.03.2007, 16:42
Hallo,
wie schon in einem früheren Thread geschrieben, wurde bei meinem Vater vergangenen Freitag nach Durchführung einer Koloskopie und eines CT/sono uswusf ein Sigmakarzinom diagnostiziert.
Komischerweise sprachen die Ärzte immer von Krebs.
Ich habe ein paar Mal nachgefragt bei meinem Vater, haben sie wirklich von Krebs gesprochen?
Ja, sie sagten Krebs.
Dazu die Vorgeschichte:
Mein Vater wurde mit einer akuten Divertikulitis und starkem Darmbluten von seinem behandelnden Gastorenterologen nach Rektoskopie, vor einer Woche umgehend in die Klinik eingwiesen, 20 cm des S-Darms waren komplett entzündet und sehr stark vereitert (monströs wie sich der Arzt ausgedrückt hat)
Die Koloskopie wurde drei Tage nach Einlieferung in die Klinik gemacht.
Der durchführende Arzt sprach davon, einen entarteten Polypen zu erkennen.
Im CT und Ultraschall hatten sie pathologischen Kokarden (heißt das so?) erkannt?
Was bedeutet das?
Sie sprachen immer noch von Krebs?!
Mir schien das ganze inzwischen so undifferenziert, was meine Mutter mir erzählte, und mein Vater so sprach.
Ich rief aus der Not heraus, und aus Sorgen um meinen Vater, im Krankenhaus an (ich lebe 600 km entfernt von ihnen), der behandelnde Arzt sprach von einem Sigmacarcinom.
Meine Mutter verbat mir daraufhin, mit dem Arzt zu sprechen.
Mein Vater beugte sich ihrem Dogma.
Bei einem Telefonat heute mit meinem Vater hieß es plötzlich, Entwarnung die Histologie ist negativ keine Krebszellen in der Biopsie vorhanden.
Der Arzt (mein Vater sprach vom Narkosearzt ) der mit ihm heute sprach, wegen der morgen früh anstehenden OP (der entzündete Teil soll chirurgisch entfernt werden), teilte ihm dies mit.
Zumal der niedergelassen Gastroenterloge bei dem er war, ebenfalls eine Biopsie genommen hat, deren Ergebnis dem KH am Mittwoch voriger Woche vorgelegen hat.
Angeblich auch hier keine Krebszellen zu finden.
Alles kommt mir nun sehr obskur vor.
Wie kann es kommen das Ärzte fast ganz sicher von einer Krebsdiagnose, in diesem Fall einem Sigmacarcinom gesprochen haben (vom Prof. bis hin zur Assistensärztin bis gestern!), sogar die Chirurgen gestern noch erwähnten,
das die Anschlußtherapie(Chemo etc)erst nach erfolgter OP (Entfernung des S- Darmes 20cm) aufgezeigt werden kann.
Er zigmal beim CT und bei der Sonographie war??
Alles sehr undurchsichtig.
Zumal meinem Vater(68) ein sehr großer Nierentumor (Nierenzellkrebs) vor 6 Monaten entfernt wurde.
Das wußten doch der behandelnde Arzt, muss man da nicht vorsichtig sein mit der Aussage es ist erneut Krebs?
Zumal sein CEAwert von seinem Hausarzt noch bestimmt, zwei Wochen vor der Einlieferung in die Klinik, nur bei <1,5 lag?
Jetzt sind meine Eltern euphorisch kein Krebs.
Aber ich habe ein seltsames Gefühl im Bauch?
Ist es jemand auch schon einmal so ergangen?

meliur
08.03.2007, 09:58
Hallo Jacqueline,

es ist natürlich hart, wenn die Eltern den Kontakt unterbinden - ich könnte mir vorstellen, dass sie entweder Dich vor allzu viel Ungemach schützen wollen (so nach dem Motto, wir haben hier schon genug Driss, da soll sich nicht die Tochter auch noch aufregen) oder schon selbst nicht damit klarkommen und dann nicht noch unbequeme Fragen von Dir ertragen können bzw. jemanden, der eine Klarheit verlangt, mit der sie nicht zurechtkommen würden.
Was die Diagnosen angeht, würde ich schon auf das vertrauen, was der Pathologe sagt, d.h. was bei der Histologie des untersuchten GEwebes herausgekommen ist - das ist schließlich das "handfesteste" ERgebnis. Bei all den bildgebenden Verfahren kann man immer nur mehr oder weniger nah ander Wahrheit liegend vermuten. Wenn man aber eine Gewebeprobe im Labor untersucht, hat man Tatsachen. Der niedrige CEA-Wert bestätigt das ja noch.
Ich kenne mich natürlich auch zuwenig aus, aber es ist doch möglich, dass dieses vermeintliche Karzinom tatsächlich "nur" ein entarteter, sehr groß gewordener Polyp oder sowas war - OHNE Krebszellen!
Wenn Dein Vater eh operiert werden muss, würde ich den Dingen an Deiner Stelle erstmal beruhigter entgegensehen. Das Resektat wird bestimmt nochmal ausführlich pathologisch untersucht, und wenn dort keine Tumorzellen gefunden werden, wird wahrscheinlich auch keine Chemo gemacht. Also: Abwarten!

alles Gute für Deinen Vater und für Dich,
Meliur

Monika48
08.03.2007, 11:06
Hallo Jaqueline!
Habe Euer Unglück im Chat gelesen. Es ist atypisch, aber ein Nierenzellkarzinom kann durchaus auch Metastasen im Darmbereich verursachen. Bei mir war es so. OP rechte Niere mit NZK 2002. Lange nicht erkannte Metastasen im Dünndarm. Daher noch Metastase in der Leber. Erst bei OP im August 2006 wurden die Metastasen im Dünndarm mit bloßem Auge erkannt und ein halber Meter Dünndarm entfernt - natürlich auch die halbe Leber.
Möchte hiermit sagen, daß wahrscheinlich nur eine operative Entfernung (falls OP möglich) der Geschwüre und deren Untersuchung und Klassifizierung Aufschluß geben kann. Es kann sich aber genausogut um einen separaten Dickdarmkrebs handeln. Augen zu und durch!!!
Habe nach der OP eine vorbeugende 8-wöchige IMT absolviert und ich (Georg)bin momentan ohne Metastasen. (letzte MR/CT war gestern)

Gruß
Monika und Georg

chaosbarthi
10.03.2007, 00:48
Hi Jacqueline!

wurde bei meinem Vater vergangenen Freitag nach Durchführung einer Koloskopie und eines CT/sono uswusf ein Sigmakarzinom diagnostiziert. Komischerweise sprachen die Ärzte immer von Krebs.

Ein Sigmakarzinom ist Krebs, und zwar Krebs in dem Teil des Dickdarms, der als Sigma bezeichnet wird (einem Abschnitt des Dickdarmes der im linken Unterbauch lokalisiert ist).

Der durchführende Arzt sprach davon, einen entarteten Polypen zu erkennen. Im CT und Ultraschall hatten sie pathologischen Kokarden (heißt das so?) erkannt? Was bedeutet das?

Viele Dickdarm-Karzinome sind zunächst harmlose Polypen, die nach und nach entarten und zu einem ausgewachsenen Krebsgeschehen werden. Der Unterschied ist bei einer Koloskopie ziemlich deutlich zu erkennen. Ich habe bei meinen Untersuchungen beides schon auf dem Monitor miverfolgen können. (pathologisch = krankhaft und Kokarde = ein rundes Abzeichen oder Zeichen)

Bei einem Telefonat heute mit meinem Vater hieß es plötzlich, Entwarnung die Histologie ist negativ keine Krebszellen in der Biopsie vorhanden. Der Arzt (mein Vater sprach vom Narkosearzt ) der mit ihm heute sprach, wegen der morgen früh anstehenden OP (der entzündete Teil soll chirurgisch entfernt werden), teilte ihm dies mit.

Hmmmh, wie weit Deine Familie die Wahrheit sagt, musst du wohl selbst einschätzen ...

:undecided LG chaosbarthi

Jacqueline-1
09.04.2007, 11:36
Hallo,
kann mir jemand Auskunft geben was eine neurogene Differenzierung eines gastrointestinalen Stromatumors (GIST) bedeutet?
Danke schon mal vorab...
Jacqueline

Jacqueline-1
23.09.2007, 11:43
Hallo Ihr Lieben,
ich habe schon lange nicht mehr hier im Forum geschrieben.
Meine Geschichte war folgende:
Mein Vater (68) an einem Nierenzellkarzinom erkrankt im Mai 2006, im August 2006 wurde dann lapraskopisch die re. Niere entfernt.
Die Orpation wurde in Toronto, Kanada durchgeführt.
Fuhrmanngrading 3-4, ohne Metas im OP bereich oder Lymphknoten, der Tumor war relativ groß.
Im März 2007 aktue starke Divertikulitis mit Verdacht auf Sigma Ca, was sich als falsch herausgestellt hat, aber im DD dann wurde GIST (gastrointerstinaler Stomatumor) digansotiziert, als Zufallsbefund während der Darmoperation.
Das Verhältnis zu meinen Eltern hat sich sehr abgekühlt, ich wollte ihnen helfen biss aber auf Granit.
*krank sind andere, wir nicht* war und ist ihr Motto.
Aber nun noch eine Frage zum Thema Nierenkrebs.
Mein Vater wurde im März bez. seiner Darmgeschichte durchleutet, allerdings kein Sklettszintigram oder MRT, oder Gehirnscan.
Ein Ultraschall des Nierenbeckens wurde gemacht o.B damals.
Inzwischen lebt mein Vater wieder in Kanada, dort wurde im August wieder eine Untersuchung gemacht.
Allerdings meinte der Hausarzt dort, im März wäre ja alles gemacht worden in Deutschland weitere Scans in Kanada nicht notwendig.
Bei meinem Vater wurde hier noch in D. eine Niereninsuffiziens der linken Niere Stadium II festgestellt.
So hat der dortige Arzt nur die normalen Blutparameter getestet, kein US oder ähnliches.
Mein Vater, leidet seit einigen Wochen an extrem hohen Blutdruck.
An schmerzhaften Rückenbeschwerden, und er hat deutlkich abgenommen.
Der Arzt, meinte der Blutdruck wäre Altersbedingt (Seltsame Begründung bei der Vordiagnose, oder?) und verschrieb ihm Tabl. gegen hohen Blutdruck.
Er hat abgenommen, 3 kg, in kurzer Zeit, der Arzt sagte er müsse weiter abnehmen, dann ginge der Blutdruck auch runter, ????
Mein Vater hat jeglichen Optimisus verloren, er funktioniert arbeite jeden Tag viel, aber so richtige Lebensfreude hat er nicht mehr.
Ich spreche mit meinem Vater über seine Krankheit nicht mehr, er lässt es nicht zu.
Geht es jemand ähnlich?
lg
Jacqueline

Jacqueline-1
05.11.2007, 12:33
Hallo Ihr Lieben,
wie hier schon in älteren Postings geschrieben, wurde mein Vater im August 2006 die rechte Niere wegen eines Nierenzellkarzinoms in Kanada entfernt.
Bis heute wurde bis auf übliche Standardblutuntersuchung keine weitere Nachsorgeuntersuchung bez. des NCK durchgeführt.
Ich muss erwähnen mein Vater wurde im März 2007 bedingt durch eine akute Dirvertikulutis eine Notdarmoperation durchgeführt, dabei wurde als Nebendiagnose im DD GIST festgestellt.
Die Darm OP fand in Deutschland statt, inzwischen lebt mein Vater komplett wieder in Kanada.
Kommentar des behandelnden Hausarztes in Ontario, er sei ja ausreichend im März untersucht worden, eine weiter Geräteuntersuchung wie MRT,Sonographie o.ä. sei zukünftig nicht mehr notwendig.
Bei der Untersuchung hier in D. haben sie eine fortgeschrittene Niereninsuffiziens der linken Niere festgestellt.
Kann das sein, das ein Arzt keine weiteren Nachsorgeuntersuchung nach einer Tumorerkrankung vornimmt?
Mein Vater sagt die Blutuntersuchungen seien ausreichend??
Mein Vater leider unter eine starken Hypertonie, die sie wohl medikamentös nicht in die Griff bekommen, wie er sagt(??).
Der Arzt meinte Abnehmen!!! wäre die einzige Möglichkeit den Blutdruck zu senken, er ist durch die Darmerkrankung alles andere als dick.

Gibt es so etwas auch in Deutschland, das außer einer Routineblutuntersuchung keine weiteren Nachsorgeuntersuchungen gemacht werden?
Ich bin ratlos..

Rudolf
08.11.2007, 20:10
Hallo Jaqueline,
Hans hat wohl Recht, Kanada ist groß, alle Wege sind lang, und auch Radio- und Telefonwellen haben es schwer, werden durch Kälte und Weite gebremst.
Information und ärztliche Fortbildung haben es schwer.

Ich meine, Niereninsuffizienz und erhöhter Blutdruck sind dringend behandlungsbedürftig. Was macht Dein Vater, wenn die Niere eines Tages gar nicht mehr arbeitet?

Standard beim NZK sind regelmäßige Nachuntersuchungen lebenslänglich, nach 5 Jahren jährlich, vorher öfter. Es gibt genügend Fälle, bei denen Metastasen erst nach 5, 7 oder mehr Jahren aufgetreten sind. Mit Blutuntersuchungen erkennt man noch keine NZK-Metastasen.

Wird Dein Vater denn jetzt wegen GIST behandelt? Oder fällt das auch unter kanadisch-medizinischen Nihilismus?
Allen alles Gute
Rudolf

Jacqueline-1
12.11.2007, 12:16
Wird Dein Vater denn jetzt wegen GIST behandelt? Oder fällt das auch unter kanadisch-medizinischen Nihilismus?

Rudolf
Hallo Rudolf,
so sehe ich das auch.
Nein bezüglich GIST wurde nichts mehr unternommen, ich bin mir noch nicht mal sicher das diese Diagnose in seiner kanadischen Krankenakte steht.
Obwohl er sämtliche Befunde der deutschen Klinik mitbekommen hat.
Ich muss aber erwähnen, das der Kontakt zu meinen Eltern inzwischen auf ein minimum reduziert wurde.
Aktuelles Krankheitsgeschehen, wird mir nicht mehr im vollem Umfang mitgeteilt.
Bzw. nur nach massiver Intervention, daraufhin habe ich auf weitere Nachfragen verzichtet.
Leider musste ich lernen, das eine schwere Tumorerkankung in der Familie, nicht automatisch zusammenhalt und gegenseitige Hilfe bedeutet.
Für mich hatte es den entgültigen Bruch mit meiner Herkunftsfamilie zur Folge.
So werde ich wohl nicht mehr erfahren, wie die gesundheitliche Zukunft meines Vaters aussieht, den letzten Weg wird er ohne mich gehen müssen.
Deshalb möchte ich mich bei allen bedanken die mir mit ihrem Rat sehr geholfen haben.
Danke!!
Alles Gute Jacqueline