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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für mich ist es nicht so schlimm????


drea01
11.08.2006, 20:13
Hallo ihr Lieben,

ich möchte nur einmal ganz kurz schildern, was ich jetzt mehrfach erleben mußte.......

Im Januar 05 ist mein (Traum)Mann mit 39 Jahren qualvoll an einem kleinzelligen, metastasierenden Bronchal-Ca in meinen Armen gestorben. Vom Tag der Diagnose bis zum Tod hatten wir gerade nochmal 6 Monate, die der reinste Horror waren. Unsere Tochter war gerade 8 Monate alt....und natürlich alles in Richtung Zukunft ausgerichtet. Es war die Hölle und ist es immer noch, auch wenn es "schon" so lange her ist.
Zwischenzeitlich hab ich natürlich auch mit einigen anderen Hinterbliebenen gesprochen und durfte mir jetzt mehrfach von der älteren Generation anhören, dass es bei mir ja nicht so schlimm ist , weil ich noch jung bin. Ich könnte mir ja einen "Neuen" suchen und ein normales Leben führen. Sie dagegen hätten es viel schwerer...... Wo bin ich eigentlich? Haben die noch alle Tassen im Schrank????
Eine Psychologin, der ich das erzählt habe, war total entsetzt. Sowas hatte sie noch nie gehört.

Das mußte ich mir mal eben von der Seele schreiben........

Andrea

skorpion1965
11.08.2006, 20:22
Hallo Andrea,

manche Menschen wissen einfach nicht, was sie mit solchen Aussagen anrichten können. Mir wurde auch schon gesagt, obwohl mein Schatz am Sonntag vor 4 Wochen gestorben ist: "Wenn du dir eine neue Frisur machst, ein bißchen schminkst findest du sicher wieder einen Mann." Ich dachte mir, was das soll. Ich will gar keinen Neuen und außerdem mein Schatz hat mich ungeschminkt und so wie ich bin, geliebt. Eine Arbeitskollegin meinte, 2 Wochen nach dem Tod meines Schatzes: "Stell dich nicht so an. Er wäre sowieso nicht mehr gesund geworden. Das Leben geht weiter und jetzt hast du mehr Zeit für dich!"

Also höre nicht auf die Anderen. Lebe dein Leben, so wie du es willst und wie dein Schatz es mit dir Leben wollte.

Liebe Grüße
skorpion1965

drea01
11.08.2006, 20:35
Hallo Skorpion,


was ich eigentlich nicht verstehe bzw verstanden habe: die haben doch auch ihren Partner verloren und reden dann so einen Schwachsinn? Ich würde niemals auf die Idee kommen und mir Gedanken machen, wen es jetzt schlimmer getroffen hat - die Älteren oder die Jüngeren, Dich oder mich...... Für jeden ist seine eigene Situation am allerschlimmsten. Furchtbar....
Bei einigen denke ich allerdings, dass so dämlichen Reaktionen aus einer Hilflosigkeit heraus entstehen, die eben auch nicht nachfühlen können, wie es uns geht. Kann man ja auch nicht, wenn man es selber nicht erlebt hat - und das ist auch gut so, weil es das schlimmste Gefühl ist, was man haben kann.

Sicherlich werden wir noch weitere unglaubliche Dinge erleben......

Lieben Gruß

Andrae

skorpion1965
11.08.2006, 20:42
Hallo Andrea,

leider ist es heutzutage in unserer Gesellschaft üblich alles miteinander zu vergleichen. Wer hat mehr erreicht als der Andere? Wer hat die schönere Wohnung? Wessen Trauer ist die schlimmere? usw. Mein Schatz hat immer zu mir gesagt: "Hör nicht auf die Anderen. Dir muss es egal sein, was sie denken!" Mit ihm war es leicht, dieses Motto zu leben. Ohne ihn bin ich am Verzweifeln. Was denkst du, wie viele über unseren Altersunterschied gelästert haben? (Mein Schatz starb mit 27 an Leukämie und ich werde heuer 41). Aber wir hatten die wahre Liebe. Vielleicht waren alle nur neidisch. Keine Ahnung.

Auch ich bin mir sicher, dass noch einiges auf uns zukommen wird....

Liebe Grüße
Ute (skorpion1965)

tharau
11.08.2006, 21:09
Liebe Andrea, liebe Ute,
ich habe über dieses Thema schon oft nachgedacht, angeregt von irgendwelchen Leuten, die mir vielleicht was Tröstendes sagen wollten. Ich weiß nicht.
Einen Partner kann man nicht ersetzen, was man mit dem geliebten Menschen erlebt und gelebt hat, wird nie wieder so sein. Egal, wie alt der Verstorbene oder der Hinterbliebene ist. Wir alle hatten Ziele, Wünsche, Träume, die sich nun niemals realisieren werden.
Mein Mann war 51 Jahre alt, als er mich im Dezember verlassen mußte, ich bin jetzt 50 Jahre alt geworden. Mitten im Leben. Ute´s Schatz war 27, Ute ist 40, mitten im Leben. Andreas´s Mann war 39 Jahre alt, Andrea ist sicher unter 40, mitten im Leben.
Mir hat man gesagt:"Sei froh, daß du deine Kinder hast, da bist du nicht ganz allein. Ich bin froh, daß ich die Kinder habe, es sind traurige Kinder, sie haben ihren Vater verloren, sind beide in der Pubertät, hätten ihn noch gebraucht.
Andrea, deine Tochter war noch so klein, sie kann sich an ihren Vater sicher nicht erinnern, natürlich bist du froh, daß du sie hast. Aber mildert das die Trauer um den geliebten Menschen?

Vielleicht kommt für und oder eine von uns Hinterbliebenen (Zurückgelassenen) irgendwann der Tag, an dem wir nach vorne schauen, das "Trauertier" nicht mehr so viel Macht hat, das Leben ein neues Kapitel schreibt. Aber es wird nie wieder so, wie es einmal war mit all den Träumen, Zielen und Wünschen, egal, wie alt oder jung wir sind.

Nun habe ich euch hoffentlich nicht zu doll zugetextet,
ich wünsche euch noch einen schönen Abend. :winke:

Liebe Grüße
Ulrike

AndreaS
11.08.2006, 21:25
Hallo Andrea, hallo an alle!

Die lange Zeit der Trauer, die lange Zeit des Austausches, manches wiederholt sich, weil wohl die Verletzbarkeiten im akuten Stadium der Trauer ganz einfach ähnlich ist.

"Sprüche, die die Welt nicht braucht" so haben wir vor einigen Monaten die hilflosen "Trostversuche" teilweise recht unsensibler Mitmenschen genannt. Damals - mein Weg begann vor 22 Monaten - fühlte ich die gleiche Wut wie du Andrea.

Heute haben sich die Gefühle etwas verändert, habe etwas mehr Verständnis, auch für die Frauen, die vielleicht tatsächlich glauben, dass wir, die wir früh unseren geliebten Partner verloren haben, besser dran sind, als sie. Und vielleicht sind wir es sogar.

Meine Nachbarin hat am Sonntag ihren lieben Mann verloren. Irgendwie "normaler" als ich. Er durfte 85 werden, Claus noch nicht einmal 50. Und mein Herz ist voller Mitleid mit ihr.

Wie war es bei mir? Schrecklich, ohne Frage, ich dachte, ich selbst müsse sterben, mein ganzes Leben hatte keinen Sinn mehr. Und doch hatte ich Gelegenheit, mich zeitweise vom Schmerz "abzulenken" durch Job und Kinder, Klein - und Alltagssorgen. Ich stand tatsächlich mitten im Leben. Was bleibt meiner Nachbarin mit 85? Die Kinder, ja sogar die Enkelkinder sind groß, das Haus ist leer. Sie hat endlose Zeit, über den Verlust ihrer Liebe und schließlich auch ihres eigenen Lebens nachzudenken. Ja, sie tut mir leid.

Trauerarbeit, auf dem Weg aus dem Loch, begleitet von bösen Attacken des Tieres, ändert man in manchen Dingen den Blickwinkel, beginnt andere zu verstehen, die einen nicht verletzen wollen mit ihren zugegeben in diesen Augenblicken am Anfang des Weges ungeschickten und auch verletzenden Aussagen. Aber ich glaube nicht, dass sie es so meinen, wie man selbst es in diesem Augenblick empfindet.

Ich wünsche dir auf deinem harten Weg, der vor dir liegt, viel Kraft und Mut, nicht zuletzt für euer Kind, dass es trotz des schweren Verlustes lernen darf, was Lachen bedeutet und ja, auch, dass das Leben trotz allem schön sein kann.

LG
Andrea

Petra_S
11.08.2006, 22:02
Hallo alle zusammen!
Nein ich kann soviel unsensieble Gedankenlosigkeit nicht verstehen und will es auch nicht entschuldigen.

Man kann es nicht aufrechnen, wäre auch absoluter Unsinn. Nur es gibt eben zwei Wagschalen: Kinder machen Freude, bringen Ablenkung, halte einem am Leben - doch die Verantwortung, die finaziellen Nöte usw. sind kein Trost in der Trauer. Wobei hingegen die Zeit ohne geliebten Partner mit 85 schon absehbar ist...und ein gemeinsam gelebtes Leben bis zum 85 igsten Lebensjahr, Kinder gemeinsam aufwachsen sehen, Ziele angestrebt und vielleicht sogar gemeinsam erreicht - das ist nicht zu verachten, man könnte sagen der Abschied war zu erwarten..., auch wenn es das nicht im Moment leichter macht...oder doch "man sieht sich bald!"? Ich finde man sollte nicht tun, als könnte man einen Menschen austauschen, ersetzen, wie man das mit einer kaputten Kaffeemaschine macht. Es ist für mich einfach verletzend und zeugt von wenig Achtung vor dem Menschen der gehen mußte "Du bekommst bestimmt einen neuen Mann...". Na, ehe ich mich da rein steigere, ich lass es - ich habe schon mal geschrieben, die Kollegin hätte so viel Gift von mir bekommen, ich weiß nicht ob nicht spontan mein ruhiges Wesen mit mir durchgegangen wäre..."... er war doch sowieso krank (....sowieso nicht mehr funktionstüchtig....!-was soll das heißen?!! Welche Phantasien haben solche Leute noch oder ist es nur hohles Geschwätz aus hohlem Kopf???) Sie habe in ihrem Kampf gegen die Krankheit, für ein Leben mit uns gekämpft, geleistet, mehr als diese "kopflosen" Menschen es ahnen können!

Na dann, gute Nacht - ich wünsche euch ein ruhiges Gemüt, aber auch die Kraft für eure Lieben einzustehen, für ihre Achtung zu kämpfen !
LG Petra

AndreaS
11.08.2006, 22:22
Meine liebe Petra,

DAS was jetzt mit deinem Beitrag da steht, habe ich niemals geschrieben, niemals gemeint und auch niemals gedacht und ich weiß, dass du das wissen solltest.

Aber vielleicht ist es wirklich Zeit, ja wahrscheinlich...

Auch von mir eine Gute Nacht

LG
Andrea, die niemals ein Leid mit dem anderen aufrechnen würde, sich aber vorstellen kann, wie schrecklich einsam und alleine meine Nachbarin ist, noch mehr als ich es jemals war mit meinen vier Kindern

Petra_S
12.08.2006, 09:56
Guten Morgen zusammen!
In meinem vorherigen Beitrag habe ich mich auf den Titel des Treads bezogen, auf die dummen, unnützen Sprüche der Menschen "die es nicht besser wissen können". Warum "können" sie es nicht besser wissen? Ist es nicht einfach, sich selbst zu fragen "Möchte ich mit diesen Worten getröstet werden?". Mir ging es hier um Sprüche. Diese Sprüche treffen wir immer wieder an, meist werden sie von Menschen geäußert, die in dieser Situation nicht waren. Zu einer Schwangeren, die ihr Baby verloren hat zu sagen "...dann versucht ihr es eben noch einmal..." ist schon der gängigste Trost den Menschen in solchen Situationen von sich geben. Es mag sein, dass man selbst mit meiner Wut im Bauch nicht so gut lebt, aber ich möchte solche Gedankenlosigkeit nicht damit entschuldigen, dass sie es nicht so gemeint haben, dass sie vielleicht ein wenig Recht haben. Es geht für mich darum, dass man in einer akuten Trauersituation nicht noch einen oben drauf setzen sollte, auch wenn man der Meinung ist, dass das Leben vielleicht noch etwas Lebenswertes für diesen Menschen mit bringt. Wir hatten das schon mal..., was hilft es wenn ich beim Zahnarzt sitze und ich weiß es gibt Schlimmeres, JETZT tut es mir weh! Andrea, ich habe mir Luft gemacht, weil mich diese Leute immer noch aufregen, es gibt sie, es wird sie immer geben, aber ich werde mich nicht daran gewöhnen wollen, man sollte mitfühlend miteinander umgehen und wenn es ihnen keiner reflektiert, wir es entschuldigen, werden sie es erst erleben, wenn sie selbst Verluste haben, aber wahrscheinlich sind sie selbst dann die, die am aaaallerschlimmsten dran sind! Ich möchte auch nicht immerzu Entschuldigungen für Leute suchen, die schlecht mit mir umgehen, warum sollte ich mich mit ihren dummen Worten quälen, sie bekommen eine passsende Antwort von mir und gut.

Es tut mir leid, dass du dir den Schuh so angezogen hast, aber ich war über deine Sanftmut, das gewachsene Verständnis für diese Frauen schon erstaunt, EBEN WEIL ich deine Meinung kannte. Das hat für mich nichts damit zu tun, dass mir die 85 jährige Nachbarin nicht leid täte, ich würde sie sicher auch besuchen, doch dieser Weg, den sie mit ihren Mann gegangen ist, das ist wohl der "normalere" , der den wir uns gewünscht hätten....

Ich muss noch mal erinnern, es ging um die dummen Sprüche, die verletzen, nicht darum, dass es diese Frau nun mit ihrer Trauer auch nicht leicht hat, ich möchte mir auch nicht den coolen Spruch der Kollegin zum Tod der alten Frau ausmalen - ich hätte auch hier genau so wütend reagiert.
Gut, vielleicht reichen meine Worte nicht um rüber zu bringen was ich meine. Ich werde noch mal meine alten Texte lesen, vielleicht finde ich da eine Antwort auf unser Mißverständnis.
LG an alle! Petra

AndreaS
12.08.2006, 11:22
Ok, versuche ich es noch mal

aber ich war über deine Sanftmut, das gewachsene Verständnis für diese Frauen schon erstaunt, EBEN WEIL ich deine Meinung kannte.

Meine Meinung bezüglich der Sprüche, die die Welt nicht braucht hat sich keineswegs geändert. Ich habe nur mittlerweile gelernt, damit ein wenig besser umzugehen, auf Durchzug zu schalten, zu denken: "Du bist einfach nur doof" und fertig. Ebenso wie ich gelernt habe, die Meinung anderer nicht mehr so wichtig zu nehmen, "denkt was ihr wollt, ihr habt eh keine Ahnung wie es sich anfühlt"

Ich entschuldige in keiner Weise Taktlosigkeiten, habe sie selbst zu genüge erfahren, tue es immer noch. Aus dem „Du wirst schon noch einen neuen finden" ist ein "die hat sich aber schnell getröstet" geworden. Was wisst ihr schon, ja tatsächlich, vielleicht trifft das sogar auf manche hier im Forum zu: Was wisst ihr schon, wie es in den anderen aussieht. Soll man sich wirklich alles zu Herzen nehmen, was dumme Menschen denken, ja leider nicht nur denken, sondern auch sagen? Nein! Ich brauch meine Kraft für andere Dinge. Ich brauche meine Kraft, um weiterzumachen.

Sanftmut? Vielleicht. Manchmal. Mein Herz ist größer geworden seit ich den Schmerz erfahren habe, so seltsam es klingt. Ich habe diesen Weg gewählt, es hätte auch erfrieren können, hat sich ganz lange so angefühlt. Aber das wollte ich nicht, ich will nicht erfrieren, will nicht erstarren, will nicht alles verraten, was Claus und ich gelebt haben und noch leben wollten. Ich trage seine Liebe in mir, er ist niemals erstarrt, auch nicht, als das Schicksal unsere Familie zerstört hat. Seine Liebe haben wir fühlen können, sie hat uns gewärmt bis zum Schluss.

Ich habe meiner Nachbarin eine Karte geschrieben. Gedacht habe ich schon, an eurer goldenen Hochzeit waren wir zu Gast, meine Silberhochzeit muss ich alleine feiern. Warum sollte ich das schreiben. Das weiß sie selbst. Da eben liegt der Unterschied zu den taktlosen Menschen.

Was ich meinte ist, dass wir, die wir jünger sind, viele Möglichkeiten haben, den Schmerz irgendwie zu verarbeiten. Alleine hier durch unser Forum, wie viele wertvolle, wirklich hilfreiche Gespräche haben wir geführt in den letzten schweren Monaten. Gerade auch wir beide Petra. Wir können versuchen, vor dem Schmerz zu „fliehen“ uns ablenken, haben Freunde und Bekannte, mit denen wir uns treffen können, haben vielleicht Hobbys usw. Was tut eine 85 jährige, die gehbehindert und auf fremde Hilfe angewiesen ist. Was tut sie? Ja, vielleicht, wenn es gnädig verläuft, wird sie ihm bald folgen… Und wenn nicht?

Du hast Recht, ihre Träume konnten zu Ende geträumt werden. Sie haben goldene Hochzeit gefeiert, haben die Kinder groß werden sehen, haben viele viele glückliche Jahre gelebt, die uns nicht mehr vergönnt sind. Ich verstehe was Du meinst. Aber ich spüre im Augenblick nur ihre unerträgliche Einsamkeit. Sie ist an dem Punkt, was ich anfangs so oft gedacht habe: Euch trifft es auch noch, jeden wird es treffen auf die ein oder andere Art. Jetzt hat es sie getroffen und es tut mir unendlich weh, vielleicht auch, weil wieder jemand gegangen ist, der unser Leben lange Jahre begleitet hat. Ich weiß nicht, warum es mir so nah geht, eigentlich kann mich doch nichts mehr treffen, oder?

Ich merke, es will mir nicht so recht gelingen. Ich kann es nicht erklären. Ich weiß, wie schrecklich die Zeit für Andrea ist und wie weh diese unbedachten Sprüche sind, die, das will ich nochmals betonen, ich niemals entschuldigen werde. Ich hatte lediglich versucht, die andere Seite ein wenig zu erklären, damit eben diese Sprüche zu dem Schmerz nicht zu heftig mitten ins Herz treffen.

Ein erträgliches Wochenende, uns allen

LG
Andrea

drea01
12.08.2006, 18:41
Hallo ihr Lieben,

alle Kommentare von Euch waren sehr hilfreich für mich. Ich fühle so, hätte dafür aber nie die richtigen Worte gefunden - so wie Ihr. Bin wohl durch meine Wut bzw durch diese verletzenden Worte immer noch sehr blockiert.

Gerade heute hab ich wieder gedacht, dass ich es ja "besser" habe..... meine Tochter (mittlerweile 2 Jahre und 9 Monate) ist bös mit dem Laufrad gestürzt -Lippe aufgeplatzt (ärztlicher Notdienst) und noch ne viel schlimmere Katastrophe - Zahn verloren (zahnärztlicher Notdienst). Auch wenn es nur ein Milchzahn ist....
Dieses "davor alleine stehen" empfinde ich als riesengroße Belastung. Ich bin allerdings auch nicht mehr belastbar, wenn meiner kleinen Maus auch nur das Geringste zustößt (wen wunderts?). Meine Tochter war 14 Monate, als ihr Papa starb. Jetzt nach der ganzen Zeit fängt sie an zu fragen, wo denn ihr Papa ist. Ich kann selber noch nicht begreifen, was da passiert ist, wie soll ich das dann so einem kleinen Kind erzählen, dass das ganze Ausmaß überhaupt nicht verstehen kann, was wohl auch von Vorteil ist. Es würde ihr sonst sicherlich schlecht gehen und das tut´s nicht - sie ist von innen heraus ein glückliches zufriedenes kleines Mädchen (lt. Aussage der Kindergärtner und der Psychologin einer Mutter Kind Kur) darauf bin ich sehr stolz, dass ich das trotz allem geschafft habe. Allerdings muß ich auch sagen, dass ich mich nicht von Behörden, Lebensversicherungen und Banken hab kleinkriegen lassen und nach vielen sehr kräftezerrenden Kämpfen gewonnen habe.....Jetzt kann ich meiner Tochter einiges bieten, was viele andere in meiner Situation nicht können.

Ich bedaure übrigens, dass ich diese Seite (und euch) nicht schon viel früher entdeckt habe. Es hätte mir sicher sehr, sehr geholfen.

Liebe Grüße und ein schönes restliches Wochenende.

Andrea

Petra_S
12.08.2006, 20:23
Guten Abend zusammen!
@drea01 Das ist soooo toll, dass du diese Bestätigung erhalten hast und wird dich sicher auch in deinem Kampf bestätigen, dir Kraft geben für sie immer weiter zu gehen - du hast allen Grund sehr, sehr stolz auf dich zu sein! :
sie ist von innen heraus ein glückliches zufriedenes kleines Mädchen (lt. Aussage der Kindergärtner und der Psychologin einer Mutter Kind Kur) darauf bin ich sehr stolz, dass ich das trotz allem geschafft habe. Allerdings muß ich auch sagen, dass ich mich nicht von Behörden, Lebensversicherungen und Banken hab kleinkriegen lassen und nach vielen sehr kräftezerrenden Kämpfen gewonnen habe.....Jetzt kann ich meiner Tochter einiges bieten, was viele andere in meiner Situation nicht können.

liebe@ andrea_s

"Du bist einfach nur doof" und fertig. Ebenso wie ich gelernt habe, die Meinung anderer nicht mehr so wichtig zu nehmen, "denkt was ihr wollt, ihr habt eh keine Ahnung wie es sich anfühlt"
Das ist es, sie sind doof und wenn sie mit ihren Sprüchen die Ehre meines Mannes verletzten, bekommen sie von mir auch IM GLEICHEN AUGENBLICK gesagt was ich davon halte, ich will ihnen nicht nachsehen, dass sie es vielleicht nicht so gemeint haben. Evtl. habe ich zu oft Sprüche von den Falschen in meinem Leben gehört, scheinheiliges Gelaber, je nachdem wie der Wind gerade stand. Mir ist schon lange egal, was meine Mitmenschen von mir denken, abgesehen von einigen wichtigen mir nahestehenden, gerade deshalb tut es mir gut mir Luft zu machen und Beispielsweise einfach nur zu fragen "Ach, so hast du es wohl gemacht als du deinen Mann verloren hast?!" oder ähnliches, meist hatte keiner die Erfahrung gemacht ... Mich kostet es meine wertvolle Energie, wenn ich schlucke was ich denke, mir Ausreden für ihr Verhalten ausdenke. Selbstverständlich würde ich nun nach Jahren auch nicht zu jemanden sagen "....siehste und du hast damals zu mir gesagt..." o.ä. Wir reagieren einfach nur unterschiedlich, wobei ich nicht glaube, dass ich "ruhiger" werden will in der Beziehung.

Ein gutes Wochenende, mit netten Leuten wünsche ich allen! Petra

gaertner
13.08.2006, 01:44
hallöchen an alle,

hab lange mit mir selber gekämpft , ob ich mich nochmal rauswage und was schreibe. hab mich dazu entschlossen , weil es nicht vordergründig um mich , sondern um jemand geht , der mir nahesteht.


drea01 schreibt :...von der älteren Generation anhören, dass es bei mir ja nicht so schlimm ist , weil ich noch jung bin. Ich könnte mir ja einen "Neuen" suchen und ein normales Leben führen. Sie dagegen hätten es viel schwerer..
....Haben die noch alle Tassen im Schrank????
Eine Psychologin, der ich das erzählt habe, war total entsetzt. Sowas hatte sie noch nie gehört....


frage : wie alt ist die psychologin ?

kann es sein , daß die frage nicht verletztend, sondern neidisch von der "älteren" generation kommt ?


schnitt.


berufsmäßig habe ich immer mal wieder das problem , was macht ein 20- jähriger nach einer querschnittslähmung im rollstuhl.
er fühlt sich überflüssig. will nicht mehr. aber nach einer gewissen zeit will er nicht mehr von irgendeiner rente in den tag leben , er will selber für sich aktiv werden. keiner sagt , er hat nur noch paar jahre , dann ist eh vorbei. nein , er wird im rollstuhl leben müssen.
er muß und will sich wieder als mitglied der gemeinschaft , der gesellschaft fühlen. er lernt um , findet eine möglichkeit selber geld zu verdienen, gründet eine familie. selten nutzt so ein betroffener es aus , von früh bis abend computer zu spielen , sich von anderen versorgen und aushalten zu lassen.
( das es manchmal nicht anders geht auf grund der schwere der erkrankung ist wohl jedem klar)
er ist unzufrieden mit seiner körperlichen verfassung, er will nicht 40 jahre computer spielen.

schnitt.

opa ist 78. sitzt wegen krankheit plötzlich im rollstuhl. wer ist jetzt der meinung , er muß umschulen ? wer ist jetzt der meinung, dieser alte herr muß was tun , um im leben weiter zu kommen ?
das ihm sein leben so angenehm wie möglich gemacht wird , steht wohl außer frage. doch fragt ihn selbst , ob er jetzt noch irgendwas SELBER machen will, um seine funktion in der gesellschaft, in seinem leben anders zu machen. er wird zufrieden sein , es hätte schlimmer kommen können.

der junge braucht eine weile , um sich klar zu werden , das er weiterleben muß , will, und nicht so , wie es alle welt erwartet, sitzend , still im rollstuhl.
das geht nicht sofort, der schock muß verarbeitet werden.er will noch was von seinem leben, selbstbestimmend über seine noch lange zukunft.er will selber sich nicht seinem schicksal ergeben.

der alte braucht eine weile , bis er die hilfe anderer akzeptiert, war er doch bis dahin völlig unabhängig. er akzeptiert schließlich auch, es ist besser , es zu zu haben, nicht mehr alles alleine zu können. um es auf die spitze zu treiben , ergibt er sich seinem schicksal.


frage an alle: das trauertier, soll es bestimmend sein im leben ?

wo ist die grenze im alter , wo man sagt , ich ergebe mich dem nicht , sondern ich will und habe das recht auf eine zweite chanche ?

ich denke , die hat jeder.

der unterschied ist nur, mit 40 ist die chanche für eine neuanfang größer , als mit 85.

wer sagt dann , außer jeder für sich selber, das recht auf diese chanche schlage ich von vornherein aus ?

neu anzufangen heißt nicht vergessen .
neu anzufangen heißt weiter sich dem leben zu stellen.
dies ist wohl das schwierigste, nicht zu erstarren , sondern zu akzeptieren , daß das leben weitergeht.

wer jedoch dies nicht selber erkennt, glaubt auch keinem älteren.

diese erkenntnis muß in einem selber reifen.

verurteilt also nicht die , die diese erkenntnis nicht haben , genausowenig wie die, die diese erkenntnis schon erlangt haben.

warum die dinge passieren , wie sie passieren, werden wir nie ergründen können.

zu akzeptieren , das sie so sind , wie sie sind , können wir alle lernen.


LG Gaertner

drea01
13.08.2006, 15:25
Hallo Ihr Lieben,

ich möchte mal was aufklären:

es geht in meinem Fall gar nicht um die ganz alten Leute (80/85 Jahre) sondern um 2 Personen, die Anfang 60 sind. In dem einen Fall handelt es sich um die Tante ( 64 Jahre ) meines verstorbenen Mannes und in dem anderen Fall um die Mutter (62 Jahre) einer alten Schulfreundin.

Die Tante meines Mannes hat nach dem Tod ihres Mannes mehrere Reisen gemacht, geht regelmäßig Kegeln, macht weiter Reisen, trifft sich mit Freundinnen und dergleichen. Die Mutter meiner Freundin ist erstmal nach Mallorca gefahren, hat das Haus verkauft, arbeitet, geht shoppen. Hat wieder Männer kennengelernt....usw. Also sie versuchen so halbwegs "normal" weiterzuleben, wenn davon überhaupt die Rede nach so einem Verlust sein kann.

Bei mir war es so, dass die Lebensversicherung mir sofort im Nacken war, weil sie nicht zahlen wollte (mein Mann war früher Raucher und ist Jahre später eben so jung an Lungenkrebs gestorben), die darlehensgebende Bank für das Haus es mir wegnehmen wollte. Sie hat sich mit der Lebensversicherung zusammengetan und versucht, mich zahlungunfähig zu machen (junge Witwe, die ist schon fertig, aber die bekommen wir noch ganz klein). Sie hätten das Haus bekommen und ich hätte die Schulden vom Haus und nix mehr gehabt, auch keine Lebensversicherung. Weiter habe ich ein kleines Kind zu versorgen....ich muß ihr soviel Normalität, wie möglich bieten, damit sie sich halt altersgerecht entwickel kann und das klappt ja auch. Eigentlich hatte ich es von allen Seiten ganz dicke bekommen. Ich konnte nicht in den Urlaub fahren, um wieder zumindest ein kleinwenig Kraft zu tanken ( das Geld hatte ich auch nicht), ich konnte und kann immernoch nicht weggehen, Kegeln und dergleichen. Ich wohne auf dem Land, Omas und Opas sind weit weg, sonst ist keiner da. das heißt: Ich bin Vollzeitmama mit Haut und Haaren. Meine Bedürfnisse stehen absolut hinten an und getrauert hab ich ehrlich gesagt fast gar nicht, weil die Möglichkeit fehlt.
In dieser Situation, wo ich weder ein noch aus wußte, in der ich nicht wußte, ob ich meine /unsere ganze Existens verliere - wie es überhaupt mit dem noch vorhandenen Leben weitergeht, kommen diese "Trullas" und sagen auch noch sowas. Es ist für mich unglaublich gewesen......auch jetzt noch. Ich würde nie auf die Idee kommen, sowas von mir zu geben, wobei sie mich dazu gebracht haben, dsss ich denke, dass die es einfacher haben/hatten als ich. Übrigens von der Psychologin, die lieber Gaertner so um die 60 Jahre alt ist , bestätigt.

Egal, ich leb so, wie ich leben muß und es ist ok, ich schaue nicht auf andere, wer es besser hat oder nicht....weil es nicht zu ändern ist. Ich hab schon viele gute Dinge geschafft und so geht es weiter!

Aber vielleicht versteht ihr jetzt, wen oder was ich genau meinte. Ich meinte jedenfalls nicht die ganz alten Menschen.

Ich wünsch Euch noch nen schönen Sonntag

Liebe Grüße

Andrea

AndreaS
13.08.2006, 18:19
Ich hab schon viele gute Dinge geschafft und so geht es weiter!


Ja Andrea, es geht weiter, auch wenn es sich nicht so anfühlt, vor allem in der Anfangszeit.

Aber eigentlich ist es genau DAS. Es geht weiter, das ist es, was man als (junge) Hinterbliebene begreifen muss, akzeptieren muss und worin die Chance liegt. Es geht weiter, vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, wichtig ist nur, dass man zu akzeptieren lernt, dass es ok ist, wenn es eines Tages weitergeht. Dass man aufhört, sich selbst das Leben und Glücklichsein zu verbieten. Dass man leider das, was geschehen ist, nicht ändern kann, auch nicht, wenn man verharrt, wenn man das Unglücklichsein auskostet, wenn man sich verbietet, nochmal nach vorne zu schauen. Sie kommen nicht wieder, aber du bleibst zurück, solange, bis deine Zeit abgelaufen ist. Was du aus dem Rest machst, ob du dir das Lachen und Lieben verbietest oder dich wieder auf das Leben und Glücklichsein einlässt, ich denke, das ist die Entscheidung, die jeder für sich treffen muss.

Sprüche, die die Welt nicht braucht. Ja, auch ich habe sie gehört. Auch ich höre noch "Das Leben geht weiter" und ich fühle noch immer, dass ich nicht wollte, dass dieses verdammte Leben weitergeht, ohne Claus, ohne ihn war alles sinnlos.

"Du hast ja noch deine Kinder" auch so ein Spruch. Mein Gott, soll das ein Ersatz sein für die Liebe deines Lebens. Ich habe es als entsetzlich empfunden, lange Zeit. Dachte, was wisst ihr schon, meine Kinder, in dieser Situtation eher eine Last als ein Glück (ich hoffe, jetzt wird das nicht falsch verstanden) Meine Kinder waren mein MUSS um weiterzumachen, ohne sie, tja, vielleicht wäre das verlockende Angebot der übriggebliebenen Tabletten zu groß gewesen... Eines Tages aber verstand ich: Mein Großer, der mich eines Tages unvermittelt zum Lachen brachte, mit dem Humor seines Papas. Ja, er lebt weiter in ihnen. Das war wohl mein Gedanke. Und: Ja, ich habe noch meine/seine Kinder, in ihnen lebt er weiter und ja es ist ein Glück.

Und meine Schwiegermutter. Sie war es, die von Anfang an sagte: Du bist noch so jung, du wirst nochmal einen lieben Mann kennenlernen. Hallo? Ich liebe deinen Sohn. Sie war es, die auf der Karte zum Geburtstag "Schwiegermutter" in Anführungszeichen schrieb. Hallo? Du BIST doch meine Schwiegermutter, du bleibst es doch. Tja, was wollte sie mir sagen? Sprüche, die die Welt nicht braucht? Nein! Sie gab mir von Anfang an ihren Segen, der mir so wichtig ist, sie wollte mir zeigen, dass es ok ist für sie, wenn das Leben mich wiederfindet, mit einem lieben Mann an meiner Seite, der meinem geliebten, toten Mann nichts wegnimmt. Sie wollte mir zeigen, dass es wichtig ist, weiterzuleben, dass es ok ist für sie und ihren Sohn, wenn ich zurückfinde in ein neues Leben, in ein Leben, das sich gut anfühlt.

"Bis dass der Tod euch scheidet" Viel zu schnell! Aber wir haben ihn wahrgemacht diesen Schwur, hätten ihn gerne länger gelebt, aber aus welchen Gründen auch immer, uns blieb nicht mehr Zeit.

Ihn lieben und ehren. Das werde ich weiterhin, über das bis dass der Tod uns scheidet hinweg. Mehr kann ich nicht mehr tun, auch wenn ich es noch so sehr möchte. Er wird nicht mehr lebendig, wenn ich mich selbst vergrabe. Aber ich kann ihn und unser Leben, unsere Träume unsere Wahrheiten weiterleben lassen, indem ich sie mit einem Menschen teile, der meiner Liebe im Leben danach würdig ist. Indem ich wieder liebe, indem ich mein Herz offenhalte für andere Mensche, indem ich die Chance nutze, die mir geblieben ist: Zu leben!

@Heide, ich weiß nicht, ob wir denselben Beitrag von Gaertner gelesen haben. Aber wo liest du, dass er - übrigens selbst Hinterbliebener, weiß also wovon er redet - das Recht der Zeit zu trauern den jungen Hinterbliebenen nicht zubilligt? Jeder braucht die Zeit, unterschiedlich lange, wichtig ist nur, weiterzumachen und die Chance zu erkennen und sie zu nutzen, wenn der Weg wieder nach oben führt, raus aus dem Trauerloch. "Ich darf das jetzt" wir alle dürfen es, wer will es uns verbieten? Und vor allem, wem nutzt es was, wenn wir selbst es uns verbieten?

@Schalom. Ob du es liest? Ich denke so oft an dich. Habe im Meer die Wellen beobachtet und an dich gedacht. Habe so viele Gedanken mit dir getauscht, habe dir zugehört und ich glaube, ich beginne wirklich zu verstehen. Das Leben hat mich wieder und ich bin dankbar dafür. Mein "altes Leben" sicher behütet wie einen Schatz, mein neues Leben, neugierig und voller Freude, dass es möglich ist. Ja, das Leben hat mich wieder. Und ich habe kein schlechtes Gewissen mehr. Hab Dank Shalom für deine Geduld. Hab Dank, dass du mir gezeigt hast, dass man wieder lieben kann, ohne seine Liebe vor dem Tag X zu vergessen. Ich werde ihn niemals vergessen.

Meine Seelenfreundin, vielleicht im Augenblick nicht auf derselben Stufe, aber das ändert nichts an der Verbundenheit oder? Ich bin und bleibe eine Trauernde, habe das Liebste verloren, was ich hatte und möchte nun die Chance nutzen, Liebe weiterzugeben, Leben weiterzugeben, so, wie Claus es mich gelehrt hat.

@mein Freund in der Ferne. Danke, dass du in mein Leben nach dem Tag X getreten bist. Ich möchte, dass du wieder glücklich wirst.

LG
Andrea, der Rotwein ist fast all :D

grka
13.08.2006, 20:00
Hi

bei Sprüche die die Welt nicht braucht hab ich auch einen anzubieten. Meinte Oma ist am Montag mit 97 Jahren nach 2 Wochen Kampf (hatte einen Magendurchbruch) verstorben. Sie war die einzigste normale in unserer Familie und meine Seelenverwandte. Jetzt streiten sich alle um die Beerdigungskosten. Mein Cousin kam gestern mit dem Spruch "Laßt sie doch in Holland verbrennen und schmeiß die Urne anschließend in den Mülleimer. Das ist das billigste. Ein Grab braucht doch keiner" :cry:
Ich glaub ich bin die einzigste, die um sie trauert.

Grüße
Grit

AndreaS
15.08.2006, 08:18
Liebe Heide,

für mich war es ein guter Vergleich, dass das Schicksal einen zeitweise "lähmen" kann. Der junge Mensch sich den neuen Umständen anpassen, gegen die Widrigkeiten ankämpfen, anders "neu anfangen" kann und zum Glück auch meist möchte, der alte Mensch sich mit dem Rollstuhl ganz einfach abfinden muss.

Wir sind im übrigen alle noch relativ jung, liebe Heide, haben Mann oder Kind verloren, ich glaube nicht, dass einer von hier, die wir schon eine längere Zeit schreiben, einem Trauerenden auch nur ansatzweise sagen wird: Stell dich nicht so an!

Aber vielleicht ist gerade diese Unterstellung deinerseits der Beweis dafür, dass vieles wirklich anders gemeint ist, als der Trauernde es im ersten Augenblick auffasst, auffassen möchte?

LG
Andrea