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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Freundin hat Lungenkrebs


Tanjax2
19.09.2006, 15:47
Hallo!

Ich bin neu hier bei euch und hoffe ich darf mich bei euch ein wenig ausheulen!
Meine Freundin hat Lungenkrebs und das kam so:
Im April wurde ein Geschwür an der Niere bei ihr festgestellt. Der Termin für die OP zog sich bis Anfang Juni. Sie entfernten einen Tennisball großen Tumor und sagten das diese zu 95% gutartig seien! Wir machten uns alle keine Sorgen! Der Schnitt begann zwischen den Brüsten, ging runter bis zum Bauchnabel und dann nach hinten!!:eek:
4 Tag nach der OP stand fest das der Tumor doch bösartig war und sie nun eine Tablettenchemo anfangen würden! Nochmal 2 Tage später machten sie nochmal eine Rö-Aufnahme von der Lunge und stellten fest das beide Lungenflügel voll mit Metastaen waren! Sie wurde mit der Tablettenchemo nach Hause geschickt. Vor 2 Wochen haben sie nochmal eine Kontrollaufnahme gemacht und festgestellt das die Metastasen doppelt so groß geworden sind und sie nun doch die "harte" Chemo beginnen wollen, sonst, laut dem Prof hätte sie noch 1/4 -1/2 Jahr zu leben! Nun liegt sie im KH, hat die Untersuchungen hinter sich, da wurde auch noch eine Metastase an der Leber festgestellt, und sie können nicht mit der Chemo beginnen weil sie jetzt noch eine Zwerchfellentzündung hat und irgendwo im Körper Blut verliert wo keiner weis wo und warum!
Meine Freundin ist 43 Jahre al, hat 2 Kinder und einen lieben Mann!
Kann mir einer sagen ie ich mich verhalten soll? Sie war immer eine superliebe, doch jetzt wird sie "zickig" und "verbittert"! Ich kann es ja verstehen aber es ist schwer damit umzugehen, ich will doch nur helfen wo ich kann!
Wäre lieb wenn mir einer was dazu schreiben würde!
Danke!

MichaelaBs
19.09.2006, 16:17
Liebe Tanja,

Deine Freundin hat sicher große Angst, sie weiss nicht, was noch alles auf sie zukommt, ihr dürfte klar sein, dass sie nicht mehr ihre Kinder heranwachsen sieht und das macht traurig, zornig, wütend.
Wenn Du ihr zur Seite stehen willst, musst Du das ertragen können. Mach ihr klar, dass Du zu ihr stehst, egal was kommt.

Herzliche Grüße und alles Gute für die nächste Zeit

Michaela

christa48
19.09.2006, 17:03
Hallo Tanja
Ich weiss wie das ist mein mann bekam vor einem jahr die diagnose lungenkrebs dann op chemo und nach 1 jahr und 2 monaten metastasen man fühlt sich hilflos und möchte den menschen in watte packen ich wusste oft nicht was ich tun sollte was mache ich richtig was falsch angst fehler zu machen ihm alles abzunehmen das war bei meinem mann total verkehrt er lies sich gehen lag nur noch auf der couch kam sich überflüssig vor ich suchte mir einen job und er kam wieder auf die beine doch jeder mensch geht anders mit der krankheit um die ängste die man selbst hat einen menschen so leiden sehen treiben einem manchmal zu wahnsinn es tut so verdammt weh, ein falsches wort und er war unaussstehlich wegen kleinigkeiten ,ich bin dann in ein anderes zimmer bis er selbst kam ,du musst auch deine meinung vertreten deiner freundin gegenüber nimm nicht zuviel rücksicht du bist auch ein lieber mensch wenn du alles schluckst das hälts du nicht lange durch und du brauchst deine ganze kraft für deine freundin wenn mein mann unrecht hat streiten wir auch ich reisse mich auch den ganzen tag und jeden tag zusammen und weine wenn ich alleine bin, weil unsere freunde waren auf einmal alle weg deine freundin kann stolz sein einen menschen wie dich zu haben das kann man nicht in gold aufwiegen sei bei ihr umarme sie so oft du kannst dein gefühl wird dir sagen was in welchen moment was das richtige ist
alles alles liebe viel kraft wünscht dir
christa

Tanjax2
19.09.2006, 17:26
Lieben Dank für eure Antworten!!
Ich möchte ihr helfen und werde mich davon auch nicht abschrecken lassen! Muß halt lernen damit umzugehen!
Liebe Christa, ich wünsche dir weiter viel Kraft und denke das du es ja noch schwerer haben mußt!!
Liebe Michaela, du hast recht! Es hat mich nur geschockt! Weil ich sie so nicht kannte! Wer weis wie ich wäre wenn ich in dieser Situation wäre!?

Manuela 1
19.09.2006, 19:32
Liebe Tanja, deine Freundin sowie ihre Familie, Freunde, Bekannte´machen eine schwere Zeit durch, ich kann dir leider nur sagen, dieses ist der Anfang und es kommen noch schwerer Zeiten auf Euch zu aber genauso kommen auch wieder schöne Zeiten so fern man diese so nennen kann bei der Diagnose Krebs auf euch zu. Deine Freundin wird euch hin und wider weg schicken, weiter rum zicken oder ähnlich aber bitte Tanja NEHME ES NIE PERSÖNLICH, denn das ist nur Ihre ANGST geliebte Menschen eventuell zurück zu lassen. Stehe ihr einfach weiterhin bei sei für Sie da in GUTEN WIE IN SCHLECHTEN UND SCHWEREN ZEITEN. FREUNDE sind so wichtig. Aber auch du musst dir eine Auszeit hin und wieder gönnen, versuchen Ábzuschalten sonst gehst du mit kaputt.

Wenn dir danach ist, dann schreib mir einfach. Hier findest du immer jemanden der ein offenes Ohr für dich hat.

Ich drücke Euch ganz fest und versucht Positiv zu denken.

Alles liebe Manuela

Tanjax2
19.09.2006, 19:43
Ich danke dir!
Ich bin ein sehr weicher Mensch und da das meine erste persönliche schlimme Sache ist die mir, eigendlich ja nicht mir, passiert nimmt mich das sehr mit! Ich selber hatte 2003 Gebärmutterhalskrebs, konnte aber alles im gesunden entfernt werden und kenne so das Warten auf Diagnosen! Es macht einen mürbe!!
Ich bin Altenpflegerin und kenne solche Krankheitsverläufe, mit 80 Jahren geht das aber alles viel lansamer und bricht meist nicht so doll aus!
Es ist schön das es solche möglichkeiten gibt sich auszutauschen! In einem Umkreis sind alle betroffen aber die möchte man auch nicht immer "beleiern"!

Centerella Lamberti
19.09.2006, 20:36
Hallo Tanja,

ich weiß, dass die Diagnose ein Hammer ist. Meine Mutter hat die Diagnose erst vor 1 1/2 Wochen bekommen. Das nur am Rande. Ich kann das nachempfinden, aber das wichtigste ist, dass Du für Deine Freundin da bist, wann immer sie Dich braucht. Nimm es bitte nicht persönlich, wenn sie "zickig oder verbittert" wird. Ich denke dass ist der ganz normale Verlauf. Sie hat so viel unzählige Gedanken in Ihrem Kopf, vor allem Ihre Kinder und Ihr Ehemann. Sie hat einfach Angst ihre "Lieben" zu verlieren.

Für Dich ist es hart, da Du alles nur erdenklich Gute für sie machen möchtest und fühlst Dich hilflos. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und wenn Du reden möchtest, bist Du hier im Forum perfekt aufgehoben. Die Menschen hier sind einfach toll!! Sie geben Dir so viel Zuspruch, Geborgenheit und helfen Dir mit Rat wo sie nur können :1luvu:

Ich drück Dich ganz fest :pftroest:

Centerella

La Luna
19.09.2006, 21:00
Hallo Tanja

Mir hat heute der Arzt meiner Mama gesagt, daß die Ärzte es leicht haben im Gegensatz zu den Angehörigen, Freunden usw. Wir brauchen Kraft und Stärke.
Sei für deine Freundin da und begleite sie. Das ist das Wichtigste, was sie braucht.
Viel Kraft :pftroest:
Auch ich habe hier schon viel Trost und dann auch wieder Hoffnung bekommen. Schreib, wenn dir danach ist.
Ina

Chrischi
25.09.2006, 19:43
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.
Man fühlt sich so hilflos und dem Schicksal ausgeliefert. Aber lasst den Kopf nicht hängen sondern kämpft weiter. Jeder Tag zählt!
Gib ihr das Gefühl jeden Tag für sie und ihre Familie da zu sein.

Alles liebe und ganz viel Kraft:knuddel:

Lena88
26.09.2006, 23:06
Liebe Tanja

Ich habe meine Mutter an Lungenkrebs verloren. Es ging ein halbes Jahr zwischen der Diagnose, bis sie friedlich einschlafen konnte. In dieser Zeit habe ich viel erlebt. Manchmal konnte ich mit meiner Mutter gut über ihre Krankheit sprechen, manchmal blockte sie ab, manchmal brauchte sie ruhe, manchmal haben wir zusammen geweint... Es ist schwierig, da man nicht weiss, was im Kopf der Betroffenen vorgeht. Ich lese gerade ein Buch von Elisabeth Kübler-Ross: Interviews mit Sterbenden. Es ist sehr interessant beschrieben, was Menschen mit einer unheilbaren Krankheit für verschiedene Phasen durchlaufen. Jede Phase ist wichtig und die muss man akzeptieren. Auch die Angehörigen/Freunde durchlaufen Phase, wohl nicht so intensiv. Es ist wichtig, dass du mit deiner Freundin auch darüber reden kannst. Ich hätte noch mehr mit meiner Mutter über die Krankheit sprechen sollen. Aber es gibt auch Phasen in denen die betroffenen Personen gar nicht darüber sprechen möchten. Das spüren wir halt nicht vorher, deshalb muss man lernen die Reaktion zu akzeptiern. Ich finde es schön, wenn du deine Freundin auf diesem schweren Weg begleitest.
Euch beiden alles Gute!
Gruss...
Lena