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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gewichtsabnahme


Jana79Kirchner
21.09.2006, 12:59
Hallo!
ich bin grad wieder etwas besorgt um meinen vater. 2002 hatte er einen 5cm großen Tumor an der linken Niere. Nier entfernt- bisher alle Nachsorgeuntersuchungen OK.
damals nahm er 10kg ab.
Nun heute kam er zu mir und sagte mir, er hat 5 kg abgenommen. Muss man denn einen Gewichtsverlust immer mit wieder auftretenden Krebs in Verbindung setzen? Und sind 5 kg denn wirklich arg viel?
Die letzte Nachsorge war im Juni- da war alles OK (laut Urologe).

broetchentante
21.09.2006, 15:33
hallo jana bei meiner mutter ist auch wieder was festgestellt wurden ich hoffe ihr habt mehr glück als wir sie muss übernächste woche wieder unters messer ich wünsche euch und deinem vater nur erdenklich gutes gruss elke

Jana79Kirchner
21.09.2006, 15:39
Hallo! ich hab dir grad ne Nachricht geschrieben.... ich drück deiner Mutter die Daumen.

Rudolf
21.09.2006, 23:48
Hallo Jana,
Gewichtsabnahme hat keineswegs zwangsläufig mit Krebs zu tun. Da kann schon eine Phase verminderten Appetits, Schwitzen, körperliche Anstrengung u.a. eine Rolle spielen. Vielleicht dieser heiße Sommer. . .

Wenn ich an meine "Entwicklung" denke, dann sehe ich da keinen Zusammenhang.
Ob ich vor meiner Krebsdiagnose abgenommen habe, weiß ich nicht, jedenfalls ist mir nichts aufgefallen. Sicher aber habe ich im KH nach der Op. deutlich abgenommen. Anschließend zuhause habe ich kräftig zugenommen, von 53 auf 64 kg, bei gleichzeitiger Anwesenheit von mindestens 12 Lungenmetastasen. Im Laufe von 4 - 5 Jahren habe ich nun sehr langsam wieder etwas verloren, auf jetzt 60 kg, bei Vorhandensein von nur einer Metastase.
Und was sind 5 kg? Bei 100 kg reletiv wenig, bei 50 kg relativ viel. Man müßte auch noch die Körpergröße berücksichtigen. . . Außerdem nimmt in einem gewissen Alter das Hungergefühl ab . . .

Aber was heißt, alle Nachuntersuchungen o.k.? Welche wurden gemacht?
Weiterhin alles Gute
Rudolf

Jana79Kirchner
22.09.2006, 14:41
Danke Rudolf, es ist schön, wenn man beruhigende Worte lesen kann....Leider ist mein vater seit der Diagnose sehr labil und depressiv und somit nimmt er auch jede "Veränderung" an seinem Körper doppelt schwer bzw doppelt ängstlich. Und ich als Laie und besorgte Tochter ebenso.

Er hatte eben damals VOR der Diagnose auch sehr viel abgenommen- nur hab ich das nicht bemerkt- hab ihn ja täglich um mich herum- da fällt das nicht so auf.
Erst als wir dann mal Foto aus der Vergangenheit ansahen, war es SEHR deutlich....

Nachuntersuchungen....ja die üblichen eben- meines Erachtens immer viel zu ungenauen- US der Niere (die die noch da ist und da wo die andere war) und Blase ect. Und im März ein CT,sowie gelegentl. Blutabnahmen beim Hausarzt.

Liebe Grüße und alles Gute, Jana

Rudolf
24.09.2006, 19:19
Hallo Jana,
Angst ist ein schlechter Arzt,
Angst ist ein schlechter Ratgeber,
Angst ist Gift für den Körper.
Solche und ähnliche Formulierungen habe ich schon oft benutzt.
Angst "schlägt auf den Magen", verdirbt den Appetit. Warum sollte man nicht dadurch Gewicht verlieren?

Das "übliche" an Nachuntersuchungen ist leider nicht überall üblich. Deshalb frage ich nach.
Nach meiner Vorstellung ist - bei 5,5 cm Größe des Primärtumors, und wenn anfangs Knochen- und Hirnmetastasen ausgeschlossen wurden - nach nunmehr 4 Jahren ein Stamm-CT (Thorax + Bauch) alle 6 Monate "üblich". Als unüblich würde ich eine Röntgenaufnahme ansehen.

Wenn ein Mensch durch den Krebs an Gewicht verliert, dann liegt es daran, daß der Tumor ihm die Brötchen und den Kuchen wegfrißt.
Wenn er nach der Beseitigung aller Tumore immer noch abnimmt, muß es an etwas anderem liegen. Nach meiner Meinung sind Angst und Appetitlosigkeit der Grund. Oder auch der Verlust des Lebensinhalts oder Lebenswillens.

Wie alt ist Dein Vater? Ist er berufstätig? Was bereitet ihm Freude? Welche Freuden gönnt er sich selbst? Wo ist sein Platz im Leben?
Mir ist sehr bewußt geworden, daß Lebensinhalt, Lebenssinn, Lebensfreude, ein Lebensziel sehr wichtig sind.
Mir ist das durch den Krebs und das Studieren einiger Bücher erst richtig klar geworden.
Liebe Grüße
Rudolf

Jana79Kirchner
09.10.2006, 14:40
Hallo Rudolf!
Sorry dass ich heute erst antworten kann. Hatte Probleme mit dem PC und meine 8 Wochen alte Tochter hält mich auch auf Trab :-)))

Hast viele Fragen gestellt :-)

mein vater ist 52, er hatte also mit 48 seinen Tumor entfernt bekommen.

Er geht nicht mehr arbeiten. hatte damals aufgrund der Erkrankung seinen Job verloren und nun bekommt er keine Arbeit mehr.....ist Stammkunde auf´m Arbeitsamt....die sagen, sie haben für Behinderte (er hat 80% bekommen) keine Arbeit.

Tja dementsprechend ist seine Motivation. Er lässt sich oft gehen. Sieht wenig Sinn in seinem Leben....finanzielle Probleme verstärken sich.
Er hat quasi einen sozialen Abstieg in Windeseile hingelegt. Das tut weh und kann er schlecht verarbeiten und verkraften.
Ich unterstütze ihn wo ich nur kann. Sein geld reicht ja net mal mehr für Lebensmittel. Sein Auto musste er verkaufen.
Er kann gard so seine rate fürs haus zahlen. Nebenkosten gehen mir zu lasten.

Es geht ihm psychisch einfach Scheiße (sorry für den Ausdruck).

Aber ich sorge dafür, dass er genug zu essen bekommt!

Wamper
10.10.2006, 12:04
Vielleicht mag dein Vater irgendetwas ehrenamtlich tun? Ich finde, jeder Mensch braucht eine Aufgabe. Am besten natürlich eine Aufgabe, die Freunde macht. Es gibt viele Menschen, die Hilfe brauchen und oft besteht diese Hilfe "nur" im Zuhören.
Mit ganz liebem Gruß Dorothea