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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brustaufbau mit DIEP-FLAP/Latissmus-dorsi-Lappen


18.11.2002, 17:57
Nach der Ablatio vor 2 Jahren interessiere ich mich für den Brustaufbau. Dazu habe ich vieles gelesen. Gesehen habe habe ich einigen gelungene Ergebnisse.

Könnt ihr mir bitte sagen, wie sich ein solcher Brustaufbau anfühlt. Ist die Brust taub, empfindet ihr sie als Fremdkörper? Habe ihr nach Abschluß der Wundheilung Schmerzen an der aufgebauten Brust oder an den Entnahmestellen (Rücken, Bauch)? Gibt es Probleme mit dem Lymphabfluss?
Ich freue mich über eure Antwort.
Dorothea

coolheidi
18.11.2002, 21:59
Hallo liebe Dorothea,
ich hab letztes Jahr einen Brustaufbau mit Diep-Flap machen lassen. Bin echt zufreiedn und würde es wieder machen lassen. Gefühle hab ich zwar in der "Bauchbrust", wie ich sie immer nenne, keine, aber sie ist warm und sie gehört zu mir, sie ist ein Teil von mir. Mit der Bauchnarbe hatte ich nur am Anfang leichte Probleme, man muß sich halt schonen. Schmwerzen habe ich weder am Bauch noch an der Brust.

In welcher Gegend wohnst Du den ?
Ich komme aus dem Großraum Stuttgart. Wenn Du noch mehr wissen möchtest, mail mir doch einfach.
Heidi.Schwammberger@web.de

Ganz lieb Grüssle aus dem Bottwartal von Heidi

22.11.2002, 23:22
Hallo, Dorothea! Ich habe vor drei Jahren gleich mit der Amputation einen Aufbau mittels Latissimus-Dorsi-Plastik machen lassen und bereue es bis heute zutiefst. Auf dem Rücken habe ich rechts über den Rippen eine 20 cm lange, breite Narbe. Der teil-filetierte Rückenmuskel liegt sehr schwer in meiner Brust, das hatte zur Folge, das die Brustnarbe geplatzt ist und ebenfalls sehr breit ausgeheilt ist. Hinzu kommt, der nach vorne gelegte Rückenmuskel ist immer noch ein Rückenmuskel, da er am ursprünglichen Nerv angeschlossen ist, in Folge dessen verspannt er sich genau auch dann, wenn mein normaler Rücken verspannt ist. Das tut das tierisch weh! Die verspannten Knubbel in der Rücken-Brust (so nenn ich sie jetzt mal) müssen dann immer von der Krankengymnastin massiert werden, damit der Muskel insgesamt wieder weicher wird. Die Brust selbst ist unsensibel für Berührungen geworden, ebenso fühlt sich die Haut kalt an und beim heißen Duschen spüre ich bei der aufgebauten Brust keine Wärme. Also, nach all dem eben Gesagten würde ich es eigentlich keiner Frau empfehlen, so einen Aufbau machen zu lassen! Aber vielleicht liegt es ja auch nur am jeweiligen Operateur? Meine Operateure haben bei mir entgegen medizinischer Standards operiert, vielleicht habe ich deshalb kein gutes Gefühl mit meiner aufgebauten Brust. Aber da du nach Erfahrungsberichten gefragt hast, liebe Dorothea, wollte ich dir meinen nicht vorenthalten, der sicherlich einer der krassesten Beispiele für ärztliche Inkompetenz ist. Falls du also etwas in der Art vorhast, bitte überlege es dir 1000-Mal und sehr gründlich. Ich würde heute lieber ohne Brust herumlaufen, als jeden Tag diese tierischen Beschwerden und Schmerzen zu haben.
Es grüßt dich ganz herzlich Monika :=))

23.11.2002, 22:08
Hei Dorothee,
ich habe auch gleichzeitig bei der Entfernung
der Brüstdrüse im April 99 eine Aufbau mit Latissimus dorsi bekommen. Bei mir sind die Narben sehr gut verheilt. Die grosse Narbe am Rücken sieht man fast nicht mehr. Ich habe aber leider trotzdem Problem damit. Zugschmerz am Rücken gehört zu meinem Leben. Ich muss immer viel Gymnastik machen, viel Schwimmen, viele Dehnübungen sonst wird dieser Schmerz mehr. Unter dem Arm, ist ja nicht so sicher, ob es vom Aufbau oder eben nur vom Entnehmen der Lymphknoten kommt, ist auch immer ein Schmerz vorhanden. Für meine Psyche ist der Aufbau gut! Da ich wirklich viel zum Schwimmen gehe, schon früher ohne BH gelebt habe und dies auch noch heute kann, war es für mich so wichtig und richtig.
Viele liebe Grüsse
Uschi

24.11.2002, 17:28
Hallo Monika

Ich muß dir recht geben das selbe ist bei mir
auch,und habe viele probleme dadurch,da es bei mir beiderseits ist.
Dieser Aufbau der Brust kann ich nicht weiter
empfehlen.Bin aus diesem Grund auch in der Erwerbsunfähigskeitsrente.Ich hätte auch lieber beide Brüste weg,es wäre warscheinlich alles einfacher gewesen.Sollte es mich noch ein drittes mal erwischen,dann lasse ich beide Brüste entfernen.
Gruß Priska

24.11.2002, 23:19
Hallo, Uschi, hallo, Priska!
Ich hatte dieses Thema auch schon mal vor einiger Zeit zur Diskussion gestellt, da hat sich leider niemand gemeldet. Als Nachsatz zu meiner obigen "Schadensmeldung" muss ich auch noch hinzufügen, daß die Ärzte den Latissimus-Aufbau trotz seit meiner Kindheit bestehender Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung)auf der rechten Seite gemacht haben. Die Amputation betraf dann auch die rechte Brust und obwohl ich die behandelnden Ärzte auf die Problematik mit meinem Rücken hingewiesen habe, haben sie dies ignoriert und sind mir sogar noch mit dem dummen Spruch gekommen, es ist ja genug Haut da (sprich Speckröllchen), da nehmen wir einfach etwas mehr weg, dann gehen sie anschließend wieder gerader!!! Jetzt hab ich jeden Tag Schmerzen deswegen, aber Schmerzen zählen nach Aussagen eines BFA-Klinikarztes nicht für die Beantragung einer Erwerbsunfähigkeitsrente! (Ich bin zu 80% schwerbehindert, da zählt auch nicht!) Also, nach wie vor kann ich nicht zu dieser Art Aufbau raten. Bei vorhandenen Rückenproblemen und bei Übergewicht wird laut einem Ratgeber dringend davon abgeraten, diese Art von Aufbau zu machen. Leider haben meine Ärzte diesen Ratgeber wohl nicht gelesen!
An Uschi: es stimmt, schwimmen hilft und Gymnastik auch, aber wehe, frau setzt mal 14 Tage wegen Urlaub im Ausland damit aus, dann geht´s mit den Beschwerden wieder von vorne los. Es ist also ein Teufelskreis. Und wenn ich dann öfter als andere wegen meiner Krankheit ausfalle, greift der Arbeitgeber dann auch noch zu Maßnahmen wie krankheitsbedingter Kündigung usw.
Deswegen würde ich von dir Priska gerne mal hören, auf welcher Basis du deine Erwerbsunfähigkeitsrente durchbekommen hast. Du kannst mich gerne anmailen unter morelleum@aol.com . Vielen Dank im voraus.
Euch beiden wünsche ich in Punkto Schmerzen und Beschwerden Linderung und Besserung und grüße Euch aus Bonn - Monika :=))

25.11.2002, 14:48
Hei Monika,
hab an dich auch schon mal eine Frage gestellt,wahrscheinlich ging sie einfach unter, zwecks "Latissimus" ich habe jetzt gelesen wie dies bei dir aussieht.
Einen kleinen Beitrag von mir, in Sachen "Volle Erwerbsminderung" kannst du auf z.Zt. Seite 3
unter dem Thema: Totale Erschöpfung/Fatique o.B.
nachlesen (vom 28.09.02) ich bin zur Zeit nämlich in Rente bis Oktober 2003.
Ich wünsche dir alles Liebe.
Uschi

27.11.2002, 19:36
Hallo, Uschi! Habe mir gerade deinen Beitrag ausdrucken lassen. Genauso hat es mir der Sozialbetreuer in der letzten BFA-Kur auch angeraten, ich bin ich psychologischer Behandlung, aber leider schreibt die Therapeutin keine Gutachten. Der Neurologe, den ich wegen meiner Depressionen, Angst- und Panikattacken konsultiert habe, entpuppte sich als - Pardon - großes Arschloch, weil er meinte, wenn ich - zu 80 % schwerbehindert, Frau mit 46 Jahren - nicht mit meinem Arbeitgeber klarkäme, von wegen Mobbing und so, dann solle ich doch "einfach wechseln". Da war ich also beim falschen Arzt gelandet. Jemanden zu finden, der auch wirklich die körperlichen wie psychischen Beschwerden nach einem misslungenen Latissimus-Aufbau erkennt und attestiert, ist unheimlich schwer. Aber ich gebe nicht auf. Zunächst ist die krankheitsbedingte Kündigung durch den Arbeitgeber erstmal vom Tisch, aber wer weiß wie lange? Ich grüße dich ganz herzlich und genieße die herrlich freie Zeit, ich hatte auch noch Resturlaub von 5 Wochen, die ich gerade nehme. Ist ein schönes Gefühl. Tschüss von Monika :=))

30.11.2002, 00:07
Hei Monika,
beantrage doch die Erwerbsunfähigkeit! Es wird ein unabhängiger Arzt für dich zuständig sein. Körperlich wird er ja nichts finden, um nicht mehr arbeiten zu können. Du musst ihm ehrlich sagen, dass du mit dieser Angst vor einer Neuerkrankung kaum leben kannst und an nichts mehr anderes denken kannst. Wenn er dich zu einem Psychologen weiterleitet, ist dies gut.
Versuche es! Diese Auszeit wird dir guttun.
Gruss Uschi

30.11.2002, 17:56
Habe am 1.11 einen Brustaufbau machen lassen. Es hat mir gut getan, mein Selbstwertgefühl ist wesentlich besser geworden. Ich fühle mich wieder vollwertig.

Sicher habe ich noch ein paar Schmerzen eine große Narbe auf dem Rücken aber es heilt von Tag zu Tag mehr ab.

Ich würde es wieder machen lassen.

Gefühle hat man in der Rückenbrust auch, nicht so wie voher, aber es ist gut.

Wichtig ist ein guter Art der viel Erfahrung hat am besten ein Senologe, der sich nur mit der Brust beschäftigt.

Aber jeder muss es für sich selber entscheiden, wenn du große Bedenken hast ist es natürlich nachher auch schwierig mit der Akzeptanz und die ist sehr wichtig

Gruß Siggi

30.11.2002, 19:41
Ich habe im letzten Jahr einen Aufbau aus meinem Bauchfett machen lassen. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, habe so nebenbei noch eine kleine Schönheitsoperation bekommen. Es wurde nur Bauchfett verwendet, die Muskeln wurden nicht beschädigt. Ich konnte nach 2 Monaten wieder Sport treiben. Die Narbe ist heute nach etwas über einem Jahr kaum noch zu sehen und bereitet keinerlei Schmerzen. Ich würde den Aufbau jederzeit wieder vornehmen lassen.

01.12.2002, 19:16
Hallo, Uschi! Ich lasse mir zur Zeit erstmal meine BFA-Rentenansprüche ausrechnen. Mal sehen, was dabei rauskommt. Mit der Erwerbsunfähigkeitsrente hast du recht, der BFA-Arzt hat ja schon gesagt, körperlich kriege ich die nicht durch, obwohl ich jeden Tag vor Schmerzen jaule. Aber wie gesagt, Schmerzen zählen bei sowas ja nicht!!!! Die Psyche hat in letzter Zeit ziemlich verrückt gespielt, allerdings hatte ich zunächst den falschen Neurologen erwischt, der ja dann meinte, ich sollte die Arbeitsstelle wechseln, wenn ich da nicht klar käme und alles andere wäre eben nur Einbildung, die mit ein paar Antidepressiva schon zu beheben sei. Die hätte ich ihm an liebsten um die Ohren geschmissen, noch mehr Chemie im Körper wollte ich ja nun auch nicht. Und wenn der Arzt richtig zugehört hätte, dann hätte er bemerken können, wie verzweifelt ich war. Aber im Zuge der Einsparungen im Gesundheitswesen bin ich da wohl auch über die Klinge gesprungen. Meine eigentliche Gesprächs-Therapeutin schreibt leider keine Gutachten, daher kann ich von da auch nichts machen. Aber schau´n mer mal, wie´s so weitergeht. Liebe Grüße an dich aus Bonn von Monika :=))

02.12.2002, 01:29
Danke für deine Nachricht,
es ist schön von dir zu hören! Dein Arzt hat nicht zugehört. Ich muss dir leider sagen, du auch nicht so ganz ! Es ist dein Leben und deine Gesundheit! Ein Antrag lohnt sich immer! Erst dann kann sich was ändern, und genau dies willst du doch!
Alles Liebe und Gute
Uschi

03.12.2002, 23:17
Hallo, Uschi! Ich hab dich schon richtig verstanden, doch, doch! Nur möchte ich auf Nummer sicher gehen und mit einem Gutachten vom Neurologen bei der Antragstellung antreten, sonst kann´s immerhin ja passieren, daß ich eine Ablehnung bekomme. Zur Zeit ist ja erstmal Ruhe im Karton, was meinen Arbeitgeber angeht. Wenn der aber nächstes Jahr wieder anfängt mit der krankheitsbedingten Kündigung, dann werd ich den Antrag auch ganz sicher stellen! Also hab herzlichen Dank für deine schnelle Rückantwort, ich mach jetzt erstmal Ferien und melde mich dann wieder hier bei dir! Tschüss und recht besinnliche Vorweihnachtstage wünscht dir Monika :=))

06.12.2002, 22:25
Hei Monika,
schöne Ferien! Ich hab noch so meinen Kommentar dazu!
Nach deinem Urlaub!
Gruss Uschi

29.12.2002, 00:40
Hallo, Uschi! Melde mich wieder zurück aus einem sehr stürmischen Urlaub! Hab den Orkan so richtig auf Teneriffa mitbekommen - hätt nicht gedacht, daß ich wirklich Todesangst empfinden könnte, nachdem ich an Brustkrebs erkrankt bin! Aber die höhere Gewalt belehrte mich eines besseren - die Hotelanlage sah vielleicht nach dem Sturm aus, oh je, und die ganze Zeit mußte ich die Balkontüre mit beiden Händen festhalten, damit sie nicht davon fliegt! Aber genug davon! Nach meiner Rückkehr hatte ich natürlich auch wichtige Post im Kasten, die BFA hat mir die Erwerbsunfähigkeitsrente ausgerechnet, die ich kriegen würde, wenn ich sie jetzt beantrage: 835 € !!!! Davon kann ich kaum Miete und Nebenkosten bezahlen, geschweige denn was zu essen! Tja, so sieht´s aus, muss also wohl noch ein bisserl arbeiten, trotz Schmerzen. Weil es im Urlaub erstens fast eine Woche geregnet hat und dann noch der Sturm kam, konnte ich nicht mal die Poolanlage so nutzen, daß es meinem Rücken gut getan hätte, war eben riesiges Pech. Und auf meine 1. Krankengym und Lymphdr. muss ich noch bis zum neuen Jahr warten. Aber der Mensch lernt viel, auch Geduld. Mittlerweile habe ich das zweite Gutachten und da stehen wieder lauter so nette Sachen drin, wie: Frau muss sich gefälligst selbst um ihre Brüste kümmern und 2 x im Jahr zum Abtasten gehen! Das war in den Jahren 95-99 gar nicht die Regel, weil nur einmal Krebsvorsorge von der Kasse bezahlt wurde! Und trotzdem gibt mir jetzt mein eigener Gutachter eine Mitschuld an meinem Dilemma! Und dann sagt er auch noch, daß die Ärztin meinen Krebs gar nicht hätte tasten können, weil´s da nichts zu tasten gibt bei einem "lobulär invasivem Mammacarcinom". Das streut nämlich "multifokal" und bildet angeblich gar keine Knoten!!!!! Was habe ich dann die ganzen Jahre über getastet, frage ich mich ernsthaft? Was war dann auf dem Ultraschallbild als dunkler Fleck zu sehen? Da kommt bei mir die alte Wut schon wieder hoch! Der Gutachter zitiert dann noch Fachliteratur und das war´s. Allerdings sind die OP-Fehler bezüglich des Latissimus-Aufbaus jetzt doppelt gesichert nachgewiesen (zweiter Teil des Gutachtens!) Wenigstens etwas! Und für so ein Gutachten muss ich dann noch über 1300 € aus der eigenen Tasche bezahlen (krieg ich zwar wieder, wenn die Sache vor Gericht geht, aber vorstrecken muss ich es doch). Deshalb hänge ich im Moment etwas durch, aber das legt sich auch wieder. Versuche daher zwischendurch wieder etwas an meiner Homepage zu arbeiten und am 2. Jan. geht´s ja auch mit der Arbeit wieder los. Aber erstmal wünsche ich dir noch einen guten Rutsch ins neue Jahr und vor allen Dingen: Gesundheit, Gesundheit, Gesundheit!!! Herzliche Grüße aus Bonn von Monika :=))

29.12.2002, 14:41
Liebe Heidi,-
habe schon im Januar einen OP-Termin für eine Brustrekonstruktion mit DIEP-Flap und suche verzweifelt nach betroffenen Frauen, die im Marienhospital Stuttgart bei Prof.Greulich operiert worden sind, um mehr über den Eingriff zu erfahren und somit meine Ängste in den Griff zu kriegen.
Ich wäre Dir für jede Form von Aufklärungs-Information total dankbar.

Ulrike Wendel
Obere Bismarckstr.92
70197 Stuttgart
Tel: 0711 - 6572219name@domain.de

29.12.2002, 18:37
Hei Monika,
schön von dir noch im alten Jahr zu hören.
Schade, dass dein Urlaub kein "Sommerurlaub" war, zum Glück ist dir nichts passiert.
Die 835 Euro können dir natürlich nicht reichen, wenn du "Selbstversorger" bist. Gut, dass du dich schlau gemacht hast. Versuche so viel Zeit als möglich für deinen Rücken aufzubringen. Gehe schwimmen, mach Rückengymnastik und deine Entstauungsübungen. Ich weiss, von was ich spreche, auch ich brauche immer einen Tritt, dabei hilft es wirklich bei mir.
Ich wünsche dir ein gesundes Neue Jahr! Viel Kraft!
Grüsse Uschi

31.12.2002, 12:29
liebe Frauen,
vor 2 1/2 Jahren habe ich eine Brustkrebsoperation gehabt, zum Glück war es "in Situ" also nicht gestreut, und der Arzt hat mir zu dieser Latissimus-dorsi Platik geraten. Er hat es auch wunderbar hingekriegt. Ich habe recht kleine Brüste. Die Narbe ist unter der rechten Brust, verschwindet da. Von Anfang an hatte ich jede Woche Massage, so dass die Brust jetzt ganz weich ist, immer mehr Gefühl stellt sich ein. Nur manchmal ist es komisch, wenn die Brust hüpft, wenn eigentlich der Rückenmuskel gemeint ist! Im Rücken habe ich eine große Narbe, die zwischen den Schulterblättern beginnt und bis auf die rechte Hüfte reicht. Ich mache viel Rückengymnastik und habe keine nenneswerten Rückenprobleme.
Ich bin sehr froh, mich so entschieden zu haben, weil ich mir ganz "vollständig" vorkomme und keine Nachteile habe.
Alle Ärztinnen, die meinen Brustaufbau sehen, sind begeistert. Frau kann keinen Unterschied zwischen der gesunden und der aufgebauten Brust erkennen!

Das nur zum Hoffnungschöpfen an alle, die vor der Entscheidung stehen.
Liebe Grüße
moni
name@domain.dename@domain.de

04.01.2003, 20:07
Hallo, Moni! Kosmetisch gesehen sind alle Ärzte mit mir auch zufrieden und ich hätte auch nichts dagegen einzuwenden! Nur: die Ärzte haben vor der OP vergessen auf die Röntgenbilder zu schauen und deswegen nicht beachtet, daß ich eine verkrümmte Wirbelsäule habe (Skoliose) und dann darf man diese Art von Aufbau nicht machen!!! Dies wurde mir durch mehrere Professoren und Gutachter mittlerweile auch schriftlich bestätigt. Es steht in jedem Ratgeber, aber die Ärzte setzen sich einfach darüber hinweg und ich hab jetzt den Schaden und die täglichen Schmerzen. Es läuft eine Klage wegen Behandlungsfehler und ich geb da auch nicht eher Ruhe, bis zu meinen Gunsten entschieden ist. Wenn Ärzte Fehler machen, sollen sie auch dafür gerade stehen. Davor drücken sie sich aber nur allzu gerne. Deswegen rate ich immer dringender, bevor eine Frau sich diesen Aufbau machen läßt, soll sie sich möglichst umfassend hier oder im Internet oder bei kompetenten Ärzten informieren und erst dann entscheiden. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich es gerne rückgängig machen lassen, aber leider geht das nicht. Auch bin ich nicht gefragt worden, ob der Muskel vorne in der Brust lieber zucken darf oder lieber nicht! Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten, über die ich gerne selbst entschieden hätte, auch die Möglichkeit wurde mir nicht gegeben, weil die operierende Ärztin dies spontan während der OP entschieden hat. Also 2. Behandlungsfehler, der auch bewiesen ist. Und so geht das immer weiter! Ich weiß, bei mir kam eine Verkettung von unglückseligen Umständen zusammen, aber: das muss auch mal laut gesagt werden, damit alle anderen Frauen vorgewarnt sind, was passiert, wenn Ärzte Fehler machen! Ich bringe den Mut und die Kraft auf mich zu wehren, solange ich lebe und ich werde noch lange leben, weil ich mich informiere und mich selbst um meine Gesundheit kümmere. Und in der Tat, Hoffnung gibt´s immer, daß die Ärzte vielleicht doch noch aus ihren Fehlern lernen! In diesem Sinne, herzliche Grüße an dich von Monika aus Bonn :=))

30.01.2003, 10:44
Liebe Forum-Frauen,
- gibt es unter Euch jemanden,der mir sagen kann, wie lange man nach einer DIEP-Flap-OP als aktive Sportlerin ausfällt?
Wie lange muß man das Spezial-Korsett tragen?
Bekommt man nach dem Klinikaufenthalt eine "Anschlußheilbehandlung" = Reha-Aufenthalt von der Krankenkasse finanziert?
Welche Vorkehrungen muß man nach der Entlassung aus der Klinik zuhause treffen, wenn man ganz, ganz allein und noch dazu im 4.Stock wohnt?
Ich hab schon ein bißchen Bammel, daß ich mich mit dieser "Schönheits-OP" auf was einlasse, dessen Konsequenzen mir womöglich über den Kopf wachsen, - medizinisch gesehen.
"Wissen gegen Angst" - wohl das beste Rezept in unserer Situation.
Bin deshalb sehr dankbar für jede Art von Information, - allerdings sehr ungeübt im Internet! - Leider.
name@domain.de

20.02.2003, 10:16
Hallo Dorothe,

wie geht es Dir inzwischen ??
Hast Du Deine Op gut überstanden ?? Sorry, ich möchte mich kurz vorstellen da wir uns nicht kennen. Ich habe dein Posting gelesen. Bin wie an Bk erkrankt,38 J alt, habe im letzten Jahr Ende Novemeber die Diagnose erhalten- meine Welt stürzte ein......konnte bis vor kurzem kaum darüber sprechen....habe es jetzt gerafft und befinde mich bereits in Behandlung...Chemo 2. Anlauf...1.Mittel brachte nicht viel....und stehe jetzt vor der Frage :
brusterhaltende OP mit Lattismus-dorsi Lappen ?? Habe doch ziemlich große Bedenken . Aber da sich bei mir der Tumor rechts innen zwischen den Qutranten befindet zumal sehr dicht an der Hautoberfläche gibt es anscheinend nur diese Methode für mich.
Mich würde nun interessieren wie Du Dich entschieden hast und ob Du nochmals so entscheiden würdest.
Ein herzliches Dankeschön für Deine Antwort
liebe Grüße
Maria

name@domain.de

21.02.2003, 18:35
Auch nach 2 Beratungsgesprächen könnte ich mich zu einem Brustaufbau nicht entschieden. Mich stört die fehlende Brust weniger als die Asymmetrie und so hatte ich mich für die Amputation der anderen Brust entschieden. Der Arzt und mein zukünftiger Mann waren schwer dagegen. Gerhard stört die Asymmetie nicht und der Arzt schlug mir ein Brustverkleinerung vor.
Vielleicht ist eine brusterhaltende OP ohne Latismus-dorsi Lappen und eine Brustverkleinerung der anderen Seite eine Alternative für dich?
Ich habe mich im Diakoniekrankenhaus Alten Eichen (Plastische Chirurgie, Jütländer Allee 48, 22527 Hamburg, Tel.: 54 87-22 01) beraten lassen.
Gruß Dorothee

22.02.2003, 15:51
Hallo Dorothee,

sicherlich muss jeder für sich selbst enscheiden. Ich habe auch immer gedacht die Asymmetrie stört mich nicht und ich käme gut damit klar. Irgendwie habe ich mich damm doch für einen Brustaufbau mit dem Rückemmuskel entschieden. Operiert wurde ich am 1.11. 02 und heute bin ich froh es gemacht zu haben. Wieder das alte Selbstbewusst und wieder Lebensqualität . Die Brust hat doch sehr gefehlt. Jeder Blick in den Spiegel war ein Rückschlg und heute schaue ich mir meine neue Brust nur aus Lust und Laune im Spiegel an

Gruß Ein Gast

25.02.2003, 15:46
Hallo,
morgen sind es genau zwei Jahre her, seit mir die rechte Brust abgenommen wurde. Ich suche Frauen, die den Brustaufbau mit dem Bauchlappen gemacht haben und mir raten können, worauf frau achten soll. Außerdem suche ich Frauen, die sich in Hannover oder Umgebung operieren lassen haben und mir sagen können, ob Sie jemanden empfehlen können.
Viele Grüße
Kristin

sunny49
26.02.2003, 13:13
Hallo Kristin,

ich hatte Brustkrebs in beiden Brüsten. Der erste Aufbau wurde im Fe bruar 2000 mit dem Bauchlappen (DIEP-Flap) gemacht = für mich die "Cadillac-Version", weil die Brust sehr natürlich aussieht und sich auch so anfühlt. Im November 2002 musste ich die linke Brust abnehmen lassen. Leider stand dann diese Möglichkeit nicht mehr offen, weil ja das Materialbereits vergeben war und mich deshalb für eine Latissimus-Dorsi-Plastik entschieden.

Auch wenn die OP für einen DIEP-Flap ca. doppelt so lange dauert wie bei der Latissimus-Dorsi-Plastik, würde ich mich immer wieder dafür entscheiden!!!!
1. ich war schneller wieder fit (trotz Bauchschnitt)
2. die Wunde ist schneller zugeheilt
Ich kann Dir nur zuraten!

Ich habe mich beide Male im Klinikum Vogtareuth (bei Rosenheim) operieren lassen. Das ist zwar sicher weit von dir, aber die haben solch einen guten Ruf, dass sie Patientinnen aus ganz Deutschland (nicht nur Bayern) haben.

Alles Liebe und viel Glück!
Sunny aus München
name@domain.de

02.03.2003, 17:56
Hallo
mit großem Intresse lese ich diese Seiten. Ich bin im Feb.02 Brust erhaltend operiert worden, es war ein Milchdrüsen Ca, nun sagte mir meine Onkologie, dass ich mir lieber noch die Brustdrüse raus nehmen lassen sollte, da das Risiko sehr hoch ist, dass es zu einem rezediv kommt. Nun ist meine Frage, wer hat das schon gemacht? Und wo, welcher Arzt und in welcher Klinik? Wurde die Brust wieder aufgebaut, Es wäre nett, wenn ihr mir helfen könntet.

Gruß Susi

Schneckerl
02.03.2003, 19:33
Hallo Susi, bei mir wurde im Juli 02 diese OP durchgeführt. Bei mir wurde die gesamte Brustdrüse gegen ein Silikonimplantat ersetzt. Ich hab BH Größe D. Kosmetisch ein 1 A Ergebnis. Mußte aber bestrahlt werden. Konnte nach 2 Monaten schon wieder am Bauch schlafen. War jetzt im Winter auch zum Schifahren, man merkt das Implantat überhaupt nicht. Hab eine 10 cm Narbe unter der Brust.

07.03.2003, 00:52
ich bin erstaunt, bei all den OP mit Latissimus-dorsi-Lappen Brustaufbau wurde ein Rückenschnitt gemacht, welcher offenbar zu mehr oder weniger großen Beschwerden führt. Bin im Dez. 2002 das 1. und bei der 2. OP eine Woche später gleich mit Aufbau des Latissimus, aber ohne Rückenschnit, endoskopisch, operiert worden. Das Ergebnis ist sehr gut, die rechte Brust wurde gleich mit angepaßt. Mir wurden 9 Lymphknoten entfernt, habe keine Beschwerden mit dem Arm. Mein Problem war, dass ich öfters im Rücken punktiert werden mußte(Serumentnahme) und schließlich eine Kapselfibrose bekam, erneute OP. Nach 14 Tagen geht es mir nun langsam besser. Ein Fremheitsgefühl in der Brust wird man wohl nie verlieren, aber ich würde mich immer wieder zu dieser OP-Methode entscheiden, habe keine Narbe im Rücken, es sieht alles sehr schön und echt aus, habe einen guten Operatör gehabt. Offensichtlich wird recht selten nach dieser Methode operiert. Man muß sich sehr genau nach geeigneten Kliniken erkundigen und nach welchen Methoden sie operieren. Gruß - Ursel

07.03.2003, 14:42
Hallo Ursel,

von einem endoskopischen Brustaufbau mit dem lat. dorsi habe ich noch nie gehört, obwohl ich jahrelang und stundenlang im Netz nach allen Verfahren gesucht habe. Ich habe bds. Silikonaufbau und ein ständiges Spannungs- und Brenngefühl. Nur zum Lat.-Aufbau konnte ich mich nicht entschließen wg. der Gefahr der Nebenwirkungen (siehe Monika), Bauch sowieso nicht. Kannst du mir näher davon berichten, wie heißt die Methode, welcher Arzt macht das? Meine Mail trage ich auch ein. Herzlichen Dank!

Liebe Grüße

Karin

name@domain.de

10.03.2003, 23:06
liebe Karin, ich bin im Krankenhaus Porz am Rhein von Prof. Broer operiert worden. Du kannst über diese OP-Methode alles im Internet nachlesen -
www.khporz.de oder e-mail: prof.broer@khporz.de
Meine Frauenärztin hatte diese OP-Methode auch noch nicht gesehen. Ganz Beschwerdefrei bin ich leider noch nicht nach der letzten OP mit der Kapselfibrose.Es ist schon eine schwere OP und man muß wohl viel Geduld aufbringen. Jetzt beginnt bei mir in 2 Wochen die Strahlentherapie und ich mache mir so meine Gedanken, ob der Latissimusmuskel in meiner Brust das alles übersteht. Daran anschließend habe ich noch 3 Chemo vor mir. Es wird wohl Spätsommer, bis ich an eine Kur denken kann.
Aus welcher Gegend schreibst Du? Habe irgend etwas mit deiner Mail-Adresse falsch gemacht, bin noch in den Anfängen des Internet. Hoffe, dass du für dich
zu einer guten Entscheidung kommst. Mir wurde sie in etwa abgenommen, da alles sehr schnell ging und ich nicht lange überlegen konnte, zumal ich derzeit mehr oder weniger geschockt war als ich beim Radiologen das Ergebnis -Brustkrebs- bekam, da meine Tochter 38jährig einen Monat zuvor auch an Brustkrebs operiert worden war. Herzliche Grüße und alles Gute, Ursel

11.03.2003, 20:41
Hallo Ursel,

herzlichen Dank für deine Informationen. Ich werde mich in aller Ruhe damit beschäftigen.

Mit meiner Emal hast du keine Fehler gemacht, irgendwie ist sie nicht richtig angegeben worden.

Ich wohne in Berlin, bin vor 3 Jahren erkrankt. Ich glaube, die Entscheidung für eine Brustabnahme kann nie falsch sein. Wenn du mit deinem Aufbau zufrieden bist und dich etwas erholt hast, siehst du das bestimmt auch anders.

Ich hatte auch zwei Kapselfibrosen und lebe jetzt auch mit einer Kapslefibrose, aber dieses Mal ist sie nicht ganz so schlimm und deshalb ertrage ich sie erst einmal.

Liebe Grüße

Karin

13.03.2003, 23:37
Hallo, liebe Karin! Der Satz " die Entscheidung für eine Brustabnahme kann nie falsch sein" ist schon ein Hammer, sie öffnet den Metzgern und Schlächtern unter den Gyn-Chirurgen Tür und Tor für massenweise Brustabnahmen (wäre das sonst in Essen alles so passiert?!). Mir wurde zweifach umsonst wegen OP- und Diagnosefehlern die rechte Brust amputiert, deshalb kann ich den zitierten Satz einfach nicht billigen. Vielmehr ist es heute doch so, daß alles, aber wirklich alles getan werden muss, damit eben nicht massenhaft Brüste umsonst amputiert werden müssen. Dafür gibt es mittlerweile die Chemo vor der OP, um die Knoten zu verkleinern und damit dann brusterhaltend operiert werden kann! Ich habe ebenfalls einen Latissimus-Aufbau und ich würde ihn liebend gerne rückgängig machen, wenn das ginge! Denn leider haben wieder mal so arrogante Besserwisser von Ärzten nicht beachtet, daß sich so ein Aufbau von alleine vebietet, wenn a) eine Wirbelsäulenverkrümmung b) Übergewicht c) befallene Lymphknoten in der Achsel vorliegen. Die Rückennarbe stört mich nicht, auch nicht die Achsel- und Brustnarbe! Mich stört nur, daß es vollkommen überflüssig war, meine Brust zu amputieren (dazu liegen mittlerweile zwei Gutachten vor!). Ich würde heute besser und ohne Schmerzen leben, hätte ich den Latissimus-Aufbau nicht machen lassen! Aber noch besser wäre gewesen, wenn die operierenden Ärzte die Fachliteratur gelesen hätten, dann wären nicht so viele Fehler an mir gemacht worden! Bedenke dies bitte bei weiteren Äußerungen bezüglich Brustabnahmen (mal eben so und hoppladihopp)!
Mit freundlichem Gruß - Monika :=))

14.03.2003, 08:48
Liebe Ursel,
man muß sich nicht in erster Linie nur nach geeigneten Kliniken für spezielle Ops umsehen, sondern hier auch noch nach dem geeignetsten Operateur. In großen Kliniken sind ja mehrere Operateure mit gleichen OPs am Werk, aber nicht alle operieren mit gleicher Qualität.

Hallo Monika,
mir ist aus etlichen Arztvorträgen bekannt, daß aus rein medizinischer Sicht unter prognostischen Gesichtspunkten nach einer BK-Diagnose (vorausgesetzt natürlich, die Diagnose BK ist durch verschiedene Untersuchungen bestätigt) sinnvollerweise immer die ganze Brust entfernt werden sollte. In den letzten Jahren hat man aber zunehmend aus Rücksicht auf die psychische Belastung der betroffenen Frauen Abstand davon genommen und durch Einsetzen anderern Behandlungsmethoden versucht, eine Ablatio möglichst zu umgehen. Deshalb werden (wie Du ja auch schon angemerkt hast) z.B. im Moment immer mehr auch neoadjuvante Chemotherapien eingesetzt, d.h. der Tumor soll mittels Chemo vor der Op verkleinert werden, damit man das Operationsfeld kleiner halten, bzw. von einer ursprünglich nötigen Ablatio absehen kann. Ob die neoadjuvanten aber in allen BK-Fällen den Erfolg bringen, den man sich davon verspricht, das steht noch in den Sternen, denn die Ergebnisse aus noch laufenden Studien sind erst in einigen Jahren ausgewertet. Beim inflammatorischen Mamma-Ca z.B. ersetzt sie schon jetzt keine Ablatio. Also, von daher gesehen ist der Satz von Karin aus rein medizinischer Sicht betrachtet, auch wenn er psychologisch gesehen ein "Hammer" ist, für den jetzigen Kenntnisstand richtig.

Nach dem, was ich bisher von Deinen Berichten/Erlebnissen gelesen habe verstehe ich Deinen Frust und warum Du so wütend bist. Aber durch Deine überschäumende Wut bringst Du wichtige Informationen, die Du hier weitergibst immer mit so viel emotionalem Beiwerk rüber, daß es mir schwerfällt, die eigentlich wichtige sachliche/fachliche Information dazwischen herauszufinden. Damit schürst Du eher noch die Angst derer, die hier für sich wertvolle Erfahrungen anderer Betroffener finden möchten, um besser zu einer eigenen Entscheidung zu finden. Ich finde Warnungen und kritische Anmerkungen für Entscheidungsfindung echt gut und wichtig, aber wenn's geht, bitte ein bißchen weniger emotionsbehaftet und neutraler. Eine Bekannte von mir traut sich im Moment gar nicht mehr hier rein zu sehen, deswegen tue ich es für sie.
Gruß von Robie

15.03.2003, 16:20
Hallo Monika,

ich möchte mich Robies Ausführungen anschließen. Ich denke auch, es bringt dir überhaupt nichts, jetzt damit zu hadern, dass du evtl. auch brusterhaltend hättest operiert werden können. Vor allem ist deshalb auch eine Ablatio nicht falsch - wie Robie auch schrieb, aus rein medizinischer Sicht. Es gibt auch andere Geschichten: Da wurde/konnte nicht ausreichend im Gesunden entfernt werden, eine und mehrere Nachoperatinen waren fällig, dann schließlich doch Ablatio.

Schließlich mein eigenes Erlebnis: Ich wäre in einer Klinik bei meinem multizentrischen Krebs auch brusterhaltend operiert worden (O-Ton: "Wenn Sie wollen, ist das auch möglich"), obwohl ich damals in meiner panischen Angst nur die Möglichkeiten abklären wollte. Zum Glück hatten die Ärzte in einer anderen Klinik dann anders für mich entschieden (wie sollte ich in dieser erbarmungslosen Situation eine Meinung oder gar Fachkenntnisse erwerben?). Mittlerweile weiß ich, dass beim multizentrische Krebs (also die Tumoren lagen in unterschiedlichen Quadraten) eine brusterhaltende OP absolut kontraindiziert ist.

Gruß

Karin

17.03.2003, 21:04
Hallo, Robie! Mein Beitrag war keineswegs "emotionsgeladen", das klingt bei mir wirklich ganz anders und nach über 3 Jahren ist die Wut größtenteils auch weg. Hast du vielleicht die vielen Ausrufezeichen als "überschäumende Emotionen" mißverstanden? Ich wollte mit meiner Aussage nur dem großen Mißverständnis vorbeugen, als sei die Brustabnahme die Ultima ratio - und das ist sie ja eben nicht. Und ich bin auch herzlich froh darüber, wenn anderen Frauen nicht umsonst Brüste amputiert wurden, bei mir war es nun aber mal - wie sich leider hinterher rausgestellt hat - überflüssig. Abgesehen von den vielen OP-Fehlern, die dann noch beim Aufbau gemacht wurden. Ich warne deshalb so eindringlich, weil sich frau eben vorher über die Art der OP und des möglichen Aufbaus informieren sollte. Ich bin leider blind ins Messer gelaufen.
Hallo, Karin! Ich habe meinen Beitrag geschrieben, um gerade die Laschheit, mit der manchmal mit Worten und Sätzen (wie eben deinem) umgegangen wird, Kontra zu geben. Ich habe mir viele solcher Sätze von Ärzten anhören müssen (ich nenne sie "Brand-sätze", weil sie sich in das Hirn der betroffenen Frau geradezu einbrennen), z.B. "wir können Ihnen gerne die andere Brust größenmäßig anpassen" oder ein Satz der operierenden Oberärztin "ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht, welche wollen Sie zuerst hören? Die gute Nachricht, es ist nur ein Lymphknoten befallen (2,5cm große Metastase!) und die schlechte - wir müssen amputieren".
Verstehst du, was ich meine? Es ist die Art, wie etwas gesagt wird, auch wenn es vielleicht inhaltlich richtig ist. Und so war es auch mit deinem Satz, der eben auf mich wie ein "Brandsatz" gewirkt hat (vielleicht nicht auf andere, aber eben auf mich). Ich denke schon, daß ich mit meiner Art zu schreiben dazu beitrage, daß hier betroffene Frauen etwas mitnehmen können. Daß jemand sich von meiner Art zu schreiben davon abhalten lassen würde, hier reinzuscheinen, halte ich ehrlich gesagt für ziemlich übertrieben. Da gibt es weit andere Beiträge, die weniger Sinn machen. Und auch ich habe mal "Auszeiten", wo ich nicht ins Forum schaue, weil mich so manches nervt, diese Themenbereiche klicke ich dann einfach nicht an. Wo liegt da das Problem?
Freundliche Grüße an Euch beide von Monika :=))

11.05.2003, 22:51
Hallo, wie Sunny habe auch ich einen Diep-Flap machen lassen. Also, Sunny würde sagen, ich habe rechts den Cadillac und die gesunde Brust als Trabbi *lach* ;-)
Ich habe es in Berlin bei Dr. Bruck machen lassen, im Martin-Luther-Krankenhaus mit einem perfekten Ergebnis -> schön weich, warm und schon nach 4 Monaten mit Gefühl. Ich fühle meine neue Brust. Super!
Kristin, ich kann Dir nur dazu raten. :-)
Wenn Du mehr Infos haben willst, mail mir unter
elfe234@hotmail.com
Liebe Grüße
Elfe

26.11.2003, 17:38
hallo ihr lieben!

ich habe vor 3 monaten eine latissimus op gehabt, die bestrahlung (insg. 6 wochen) ist erst 1 woche her.
ich habe starke schmerzen unter dem arm und an der seite der brust.
hat jemand ähnliche erfahrungen?
könnten die schmerzen noch von der op als solche oder von der bestrahlung kommen. die ärzte sagen ich bräuchte geduld,
aber es ist jetzt schon 3 monate her und ich habe immer noch starke schmerzen ...
kann man so eine op auch rückgängig machen?
vielleicht weiß ja eine von euch rat!
vielen dank schon mal
liebe grüße silke

26.11.2003, 19:47
Hallo, liebe Silke, weiter oben habe ich schon einiges zum Thema Latissimus-Aufbau beschrieben. Ich bin gerade in der Situation, wo ich entscheiden muss - wegen ziemlich herber Schmerzen - mir den Latissimus wieder wegnehmen zu lassen, d.h. ich verliere die Brust ein zweites Mal und entgültig. Den Muskel verliere ich gleich mit, denn der ist durch die Verlagerung nach vorne und über die Zeit hinweg geschrumpft und läßt sich nicht mehr nach rückwärts verlegen. Darüber haben die Ärzte eben nicht nachgedacht und sagen es auch bei der sog. Aufklärung leider nicht. Die vorgenannte Auskunft stammt von Prof. Pfisterer von der Uni-Klinik Kiel, den ich in meinem Fall mal angesprochen habe. Da ich deinen "Fall" nicht so genau kenne, kann ich natürlich auch nicht beurteilen, woher deine Schmerzen kommen. Bei mir zieht der schrumpfende Latissimus an der sowieso schon verkrümmten Wirbelsäule und bringt dadurch das ganze Skelett durcheinander. Es entstehen in der Folge Schmerzen von Kopf bis Fuß: Migräne, Nacken- und Schulterverspannungen, Hüftschmerzen, Ischias bis ins Bein ausstrahlend und vieles andere mehr. Wenn du willst, kannst du mich gerne unter www.busenfreundinnen.de / Kontakt anmailen.
Herzliche Grüße von Monika :=)

26.11.2003, 23:17
Hallo Silke,


deine Ärzte haben sicher Recht, wenn sie sagen, du sollst noch Geduld haben. Ich kenne diese Ungeduld selbst, aber im Laufe der Monate werden deine Beschwerden besser werden. Ich bin auch bestrahlt worden und hatte einen beidseitigen Aufbau mit Expander und Silikon. Da bist du aller Erfahrung nach mit dem lat. dorsi besser dran als mit Silikon, auch wenn du sicher noch ein kleines Implantat bekommen hast!

Doch schließlich habe ich mich jetzt für den Aufbau über das Gesäß (nennt sich S-Gap-Flap - ähnlich dem Diep-Flap) aus ausschließlich Bauchfett entschieden. Obwohl die OP schon 9 Wochen her ist, fühle ich mich noch in der Heilungsphase, also die Narbe spannt noch und die Brust auch. Also, ich kann auch nicht zu Jubelberichten beitragen. Aber ich denke, wir brauchen beide noch Geduld. Ich bin leider wegen der Beidseitigkeit im Februar noch einmal dran.

Liebe Grüße

Karin
karin_52@web.de

09.01.2004, 21:22
Liebe Monika, liebe Karin!
Entschuldigt, dass ich mich jetzt erst melde (hochzeit, urlaub, wieder arbeiten ...)
Tja, Geduld - muß man wohl viel haben.
Leider habe ich immer noch fast die gleichen Beschwerden, kann z.B. überhaupt nicht bügeln oder Staub saugen; an Sport gar nicht zu denken.
Ich habe übrigens kein Implantat, ich denke allerdings, dass für mich eine Brustverkleinerung, mit evt. einem kleinen Silikonkissen an dem fehlenden Quadrant besser gewesen wäre. Abgesehen davon, dass ich natürlich super froh bin das in situ los zu sein, hadere ich doch sehr mit der Entscheidung: "Latissimus".
Ich hoffe, dass es Euch wieder besser geht!
Liebe Grüße Silke