Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Allgemeine Meinung zur Chemo
Hallo ihr Lieben!
Ich weiß nicht, ob dieses Thema schon einmal behandelt wurde, wahrscheinlich schon und ich finde es nur nicht :rolleyes:
Folgendes: Mich würde eure generelle Meinung zur chemotherapie interessieren.
Bei mir ist es so, das ich mir sehrwohl dessen bewusst bin, das ein direkt betroffener, der diese Entscheidung treffen muss, es noch schwerer hat, da ja immer die Hoffnung auf Heilung eine große Rolle bei der Entscheidung zu einer Behandlung spielt.
Aber ich weiß mittlerweile, das, eine Chemotherapie an den Patienten zu bringen, ein äußerst gewinnbringendes Geschäft für die Klinken ist.
Natürlich darf man das nicht von Haus aus verurteilen, aber ich befürchte einfach, das manchmal voreilige Entscheidungen getroffen werden, die nicht immer nur im Sinne des Patienten sind.
Außerdem wird der Körper ja durch eine Chemotherapie extrem geschwächt, vorallem auch das Immunsystem, wobei ich mir aber ziemlich sicher bin, das der Körper nur mit einem intakten und funktionierendem Immunsystem fähig ist, sich gegen die Krankheit Krebs zu wehren.
Aber ich kann mit meiner Meinung natürlich auch falsch liegen, deshalb erhoffe ich mir durch eure Meinungen meinen Horizont bezüglich der chemischen Keule ein wenig öffnen zu können (oder auch in meinem Denken bestärkt zu werden..)
elisabeth_s
12.10.2006, 12:41
meines wissens nach, hat die immunabwehr versagt, wenn das entarten der zelle nicht erkannt wird und eine krebszelle entsteht. dh die entstandene zelle ist nicht identisch mit der ausgangszelle. und das hätte erkannt werden müssen.
wenn diese entartete zelle sich allerdings dann fortan mit höchstgeschwindigkeit teilt, darf eine gesunde immunabwehr nicht eingreifen. die entstehenden zellen sind identisch mit der ausgangszelle. und würde die immunabwehr da eingreifen, bestünde eine der autoimmunkrankheiten, die ziemlich fürchterlich sind.
jede wunde, die heilt, erfordert zb zellteilung (und zusammenschluss mit anderen zellen) in zellteilungshöchstgeschwindigkeit und ich bin dankbar und froh, dass meine immunabwehr dabei nicht eingreift :)
das bedeutet aber natürlich auch, dass sie auch dann nicht eingreift, wenn mein krebs wächst und mir die organe durch zusammenschluss mit deren zellen auffrisst :eek:
eine elegante heilungsmethode für krebs wäre meiner meinung nach das (wie auch immer) markieren der tumorzellen und das anschliessende prägen der immunabwehr auf diese markierungen. damit sie den feind überhaupt erkennen kann.:twak:
aber solange dies noch im forschungslabor ertüftelt wird, gibt es me keine alternative zu zytostatica, die ausnutzen, dass tumorzellen sich (im unterschied zu anderen körperzellen) ständig mit höchstgeschwindigkeit teilen und diese teilung benützen, um deren tod zu verursachen. ha! *befriedigt grunze*
ich würde mich freuen, wenn hier eine diskussion entstünde. aber ich wäre ziemlich angenervt, wenn wieder haufenweise wundermittelverkäufer einrückten:cool2:
ich würde mich freuen, wenn hier eine diskussion entstünde. aber ich wäre ziemlich angenervt, wenn wieder haufenweise wundermittelverkäufer einrückten:cool2:
da bin ich ganz deiner meinung. Ich habe diesen Thread auch nicht eröffnet, um mir meinungen über jedewede mittelchen anzuhören, mir geht es rein um die chemo an sich.
Ich habe gerade vor ein paar Minuten meinen Papa erreichen können, der mir dann auch die fachliche Diagnose durchgesagt hat.
Meine Mama hat ein Plattenepithelkarzinom im Frühstadium, wobei mir der Aspekt "Frühstadium" bis dato unbekannt war.
In diesem Fall wäre ich für eine (aber nur eine) chemo, um zumindest metastasen zu vermeiden.
Was denkt ihr darüber? Eine chemo soll doch im Frühstadium sehr wohl berechtigt sein, stimmt das?
ach und danke elisabeht, für die ausführliche erklärung, was es mit den zellen und gleichsam mit der Immunabwehr auf sich hat!
Orphelia
15.10.2006, 08:30
aber solange dies noch im forschungslabor ertüftelt wird, gibt es me keine alternative zu zytostatica, die ausnutzen, dass tumorzellen sich (im unterschied zu anderen körperzellen) ständig mit höchstgeschwindigkeit teilen und diese teilung benützen, um deren tod zu verursachen. ha!
Zytostatika machen eben keinen Unterschied, sondern können die Zellen nur angreifen, wenn sie am empfindlichsten sind, ohne Schutz, das ist während des Teilungszyklus. Somit werden alle Zellen, die gerade in Teilung sind, elemeniert. Deswegen auch die Auswirkungen auf Schleimhäute und Haare. Zusätzlich unterbindet Zytostatika noch die Zellatmung in den Mitochondrien. Zellen, die also besonders empfindlich darauf reagieren und von Hause aus viele Mitochondrien haben, werden zuerst in Mitleidenschaft gezogen: Keimzellen (Eizellen, Spermien) und Nervenzellen im Gehirn (Gedächtnisverlust) und anderswo. Daß das irreversible Schäden sind, Keimzellen und Nervenzellen im Gehirn, weiß man ja aus dem Biologieunterricht. Deswegen hat die Chemo dann auch die Hauptwirkung, daß das Gehirn und die Sensibilität von Gliedmaßen in Mitleidenschaft gezogen werden, bzw. nach Chemo meist Unfruchtbarkeit besteht.
Chemo hat in den allermeisten Fällen keine wünschenswerte Auswirkung auf den Krebs. Sie wirkt weder signifikant lebensverlängernd noch lebensqualitätverbessernd, meist im Gegenteil, wie in einem Spiegel-Artikel (Giftkur ohne Nutzen) vor zwei Jahren von Dr. Höltzel klar benannt.
MbG Orphelia
Einen recht schönen Sonntagmorgen wünsche ich!
Also was dieser Artikel im Spiegel angeht..........
Da wiederspreche ich mal. (In den allermeisten Fällen) würde ich nicht sagen. Es gibt schon Fälle und das sind nicht wenige, wo die Chemo ganz klar Wirkung zeigt. Das sie aber oftmals, weder Lebensqualität verbesserd noch verlängernd ist, da stimme ich auch zu. Ich denke es kommt bei der Chemo ob sie wirkt auch mit auf den Gesamtzustand des Menschen an.
Und das sie die Immunabwehr noch zusätzlich ausser Gefecht setzt, lässt auch immer wieder die Frage aufkommen (auch bei mir, als die Chemo anstand) tue ich meinem Körper damit einen Gefallen, oder nicht?
Ich habe auch sehr viele Artikel von Chemogegnern gelesen, allerding war relativ schnell klar, dass die auch Fakten nutzen um ihren STandpunkt klar zu machen, die keine sind.
Ich denke, dass aus ärztlicher Sicht zu schnell zur Chemo gegriffen wird und das ein Patient einfach sehr gut informiert sein muss und sich auch trauen muss vieles selbst in die Hand zu nehmen.
Soweit meine gedanklichen Ergüsse am Sonntag:D
asteri71
15.10.2006, 10:30
Hallo,
ich finde eure Diskussion hier interessant und hoffe,hier auch einen kurzen kommentar abgeben zu dürfen.
Mein Vater hat eine palliative Chemotherapie bekommen.
Ich selbst bin glücklicherweise nicht vom Krebs betroffen.Man kann natürlich immer viel mutmaßen,wenn man selbst nicht betroffen ist,aber ich glaube,ich würde alles tun,was nötig wäre,um eine bestmögliche Chance auf Heilung zu erreichen.
Würde man sich anderenfalls nicht ewig Vorwürfe machen,nicht alles versucht zu haben???
Oft hört man angeblich ja auch von Ärzten,die zwar ihren Patienten eine Chemo empfehlen,sie aber bei sich selbst nie zulassen würden...:confused:
Das finde ich allerdings mehr als seltsam.
Ich weiß nicht,wie es meinem Vater heute gehen würde,hätte er keine Chemotherapie bekommen(er hatte inoperablen Lungenkrebs und die Chemo hatte auch gut angeschlagen).Viellecht wäre er dann heute schon nicht mehr unter uns.
Wie gesagt,meine Gedanken dazu sind rein hypothetisch.Man kann schließlich nie wirklich wisse,was man tun würde,wenn man sich selbst in der entsprechenden Situation befindet.
Viele Grüße an alle
asteri
Hallo @all !
Bei mir sah es so aus : nachdem ich als 8 Jährige an einem Augenhöhlentumor , der sich auch schon in die Stirn- und Kieferhöhle ausgebreitet hatte , operiert wurde und anschliessend bestrahlt wurde , was so fürchterlich war , dass ich es heute immer noch weiss , war meine Meinung zu Chemo und/oder Bestrahlung sehr eingeschränkt .
Als mein Vater Prostata-Ca. bekam , habe ich ihm allen Ernstes von einer Chemo/Bestrahlung abgeraten . Heute sage ich , es war bei ihm "Glück" , er hatte schon Metasen im kleinen Becken und es stand (Anfang der ´80iger Jahre) nur eine Hormonbehandlung an . "Glück" deshalb , wenn ich mit meiner starren Haltung Chemo gegenüber , sein Leben verkürzt hätte , nicht auszudenken !
Lange Jahre war meine Meinung , wenn es einen neuen Tumor gibt , dann lass´ich nur den Knubbel der stört entfernen und nichts anderes machen .
Dann bekam ich die Diagnose Lungenkrebs . Innerhalb von Sekundenbruchteilen war mir klar , ich ziehe die gesamte medizinische Schiene durch . Mein Leben war mir zu wichtig .
Was ich sagen möchte ist , nur wer gerade drinsteckt kann sagen , was er machen lassen möchte .
Ich weiss auch nicht , ob ich tatsächlich bei einem Rezidiv die Ärmel erneut hochkremple . Ich hoffe es sehr .
Als Nichtbeteiligter sind Mutmassungen immer nur rein utopischer Natur .
Ich wünsche Euch Allen einen schönen Restsonntag ,
passt gut auf Euch auf , alles Liebe
Biba
Zur Chemo habe ich auch noch eine nette Geschichte:
Als ich 17 war starb eine Klassenkameradin an den Nebenwirkungen einer Chemo. Ich weiß leider nicht welche Art von Tumor sie hatte, aber aufgrund der Giftkeule war sie innerhalb von einem Monat tot. Es war zuviel für ihren Organismus.
Worauf ich ziemlich Angst bekam und schwor selbst nie......wirklich NIEMALS eine Chemo über mich ergehen zu lassen.
Im Juni dieses Jahres bekam ich die Diagnose Ewing-Sarkom mit Metas in Lunge und Knochen. Mit gemischten Gefühlen fing ich dennoch eine Chemo an (da ich altern. Medizin von Natur aus skeptisch bin).
Ich frage die Therapie sehr gut, verpüre kaum Nebenwirkungen außer ziemlicher Müdikeit, bekomme Medikamente z.B.: wenn mein Blutbild im Keller ist, aber ansonsten geht es mir sehr gut dabei. Auch mein Tumor geht brav zurück schlägt sehr gut an.
Denke die Wirksamkeit hängt sehr viel vom individuellen Organismus eines jeden Einzelnen ab und auch von der Art des Tumors etc.....
hallo ihr lieben,
kurz zu mir: 30, keimzellenkazinom im frühen stadium, diagnose ende juni ... mittlerwiele 3 zyklen (BEP) chemo seit ca einem monat hinter mir.
auch ich hatte im kopft, dass die chemo absolut höllisch sein muss.... doch glücklicherweise war's bei weitem nicht so tragisch wie erwartet. Natürlich kein zuckerlecken, doch kaum wesentliche nebenwirkungen.
ich denke, dass es heute schon wesentlich fortschritte in dosierung und medikation gegen übelkeit gibt. Die nebenwirkungen können so ziemlich gut im griff gehalten werden. Natürlich reagiert jeder körper verschieden - keine frage. Wichtig finde ich, dass man sich nicht zuvor zu viel angst machen lässt!!
Ein Pflegerin hat mir erzählt, dass sie schon patienten hatte welche sich schon beim ersten vorspühlen mit salzwasser übergeben hat - dies wird wohl die psyche sein! allso, alle die's noch vor sich haben: nicht verrückt machen lassen!!!
Ich hätte mich niemals "nur" alternativ behandeln lassen - das risiko wäri mir viel zu hoch. Doch habe ich sehr gute erfahrung mit komplementären methoden gemacht! (bewusst komplementär und nicht alternativ ;-)
bin zur zeit in behandlung in einem zentrum für chinesische medizin (TCM) und ich fühle mich echt gestärkt! Erhalte da akkupunktur und chinesische "wurzel-kräuter-tee-medizin" Begleitet wird dies durch einen hier ausgebildeten arzt, welcher auch als übersetzer dient... kann dies nur empfehlen!
allen viel kraft
erst mal muss ich euch ein großes dankeschön aussprechen, für die zahlreiche beteiligung an meiner fragestellung!
ich finde es sehr interessant, die meinungen gehen doch ein wenig auseinander.
ich glaube es kommt bei einer chemotherapie sehr auf den speziellen menschen, mit seinen stärken und schwächen (sowohl physisch als auch psychisch) an.
meine angst um meine mutter besteht nach wie vor, sie hat sich dafür entschieden. ich denke, es geht nächsten oder übernächsten monat los. was meine angst noch schürt, sind mehrere schwächeanfälle und kreislaufkollapse meiner mutter in der letzten zeit - es macht mich krank, nicht dauernd bei ihr sein zu können, aber nächste woche donnerstag fahre ich für ein paar tage zu ihr. (mein papa ist nächste woche im kh, ihm wird die ohrspeicheldrüse aufgrund eines neuen krebses entfernt)
mein papa hat übrigends seine erste chemo damals abgebrochen, weil er sie zu schlecht vertragen hat.
nochmal großen dank für die zahlreiche beteiligung!
gruß aus österreich
barbara
Hallo!
Ich (33) bin auch gerade mitten in einer Chemo-Behandlung, nächste Woche kommt der 4. von 6 Zyklen.
Im Oktober 05 wurde bei mir ein Cervixkarzinom (Adeno-CA) diagnostiziert, Wertheim-OP (Gebärmutter raus), Bestrahlung vaginal. Ich dachte, damit hätte ich den Krebs besiegt, ohne Chemo und die ganze Quälerei. Im Juni 06 fing ich (nach Reha etc) wieder stundenweise an zu arbeiten, als ich erneut eine Blutung bekam. Nach OP zuerst Erleichterung, "nur" ein Abszeß am Eierstock, woher auch immer. Dann der histologische Schock-Befund: Adeno-CA des Eileiters, ohne Zusammenhang mit der ersten Erkrankung! Absoluter Zufalls-Befund und äúßerst selten.
Na ja, also doch Chemo. Nachdem ich mir alles über die Behandlung und deren Nebenwirkungen angehört hatte, war klar, ich will zusätzlich zu einer Heilpraktikerin gehen. Natürlich sin HP gegen Chemo, während die meisten Ärzte Naturheilverfahren eher belächeln, als Patient sitzt man da echt zwischen den Stühlen.
KEINE Chemo zu machen habe ich mich nicht getraut, aber das Allheilmittel sehe ich darin sicher auch nicht. Es gibt ein Buch mit dem provokativen Titel "Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe".
Ich habe mir Leser-Kommentare zu dem Buch durchgelesen und entschieden, das lese ich nicht. Die Meinungen darüber reichten von uneingeschränkter zustimmung bis hin zu vernichtender Kritik. Wie schon jemand sagte bedienen sich beide Seiten gern irgendwelcher sogenannten Fakten, die kaum nachvollziehbar geschweige denn belegbar sind, wie zum Beispiel der Behauptung, die meisten Ärzte würden ihrer Familie von der Chemo abraten. Woher wollen die das denn wissen?? Fragt doch mal einen Arzt! Würde er wahrheitsgemäß antworten? Ich als Arzt würde doch dem Krebspatienten nicht auch noch auf die Nase binden, was ich WIRKLICH von Chemotherapie halte, wenn ich sie denn für so schlecht hielte, oder??
Na ja, jedenfalls wollte ich das Buch nicht lesen, weil ich mir davon nichts verspreche. Es ist sicher richtig, daß eine Chemo den Krebs nicht HEILT, aber ich hoffe doch, daß sie die Krebszellen angreift. Und daß die Naturheilkunde mein Immunsystem soweit stärkt, daß es die geschwächten Zellen abbaut.
Ich vertrage die Chemo recht gut, was bedeutet, daß ich bisher nicht wirklich Übelkeit verspürt habe, die Schmerzen in den Beinen einigermaßen erträglich waren (bis auf eine Nacht, in der ich deswegen nicht schlafen konnte) und das Essen bisher nur nach der 2. und 3. für etwa einen oder zwei Tage nach NIX geschmeckt hat. Drei Tage nach den Infusionen (Carboplatin und Paclitaxel) bin ich SEEEHR schlapp und müde und dann gehts mir im Prinzip wieder gut.
Natürlich sind die Haare ausgefallen, leider lichten sich auch meine Wimpern so langsam, aber die kommen ja auch irgendwann wieder, solange das Gift denn an der RICHTIGEN Stelle auch so gut wirkt....
Zusätzlich zu all dem will ich aber auch noch eine Misteltherapie machen, die übrigens auch die Chemo erträglicher machen soll, allerdings müßte man dazu wohl schon VOR der Chemo mit der Mistel angefangen haben. Aber auf jeden Fall ist Mistel sehr gut für das Immunsystem und vor allem auch gegen die Tumorzellen.
Ich hoofe wirklich, daß dies meine erste und einzige Chemo bleiben wird, aber sollte es doch nötig sein, würde ich es wahrscheinlich wieder tun, einfach um alles versucht zu haben.
Liebe Grüße!
Nicole
hallo nicole
erst mals dir (wie allen andern auch im forum) nur das allerbeste und viel kraft!
Ich stimme dir ein und denke dass es gut ist, dass buch nicht zu lesen - es riecht für mich ziemlich nach "scharlatan". Es ist klar, dass niemand "freiwillig" eine chemo angeht und liebend gerne glauben würde, dass es nix bringt und eine viel sanftere methode hilfreich ist. schön wär's.
... ich finde die leute sau gefährlich, die behaubten eine chemo nur von der pharmaindustrie und geldgierigen ärzten verordnet würde. (überspitzt formuliert)
Natürlich gibt es situationen, in der die chemo (leider) nicht mehr viel hilft und es echt die frage stellt, ob mann nun alles über sich ergehen lassen soll.
Doch kennt wohl jeder auch menschen, wenn er/sie es nicht am eigenen leib erfahren hat, dass eine chemo viel bewierken kann.
Ich hatte einen hodentumor mit erhötem tumormarker - nach der op hat sich der wert stark vermindert - mein onkologe hat mir die werte jedesmal gezeigt und anhand eine kurve konnte man den verlauf feststellen.
Es hat sich auch gezeigt, wie sich der wert "erholt" hat und nicht mehr so schnell gesunken ist - ein anderer wert ist sogar leicht angestiegen - während de chemo konnte man genau beobachten wie die kurve wieder steil abgenommen hat und ins "nicht mehr nachweisbar" eingetaucht ist - nun hoffe ich schwer, dass es auch so bleibt (nach 3 zyklen) letzte woche war ich im ct - morgen habe ich den termin beim onkologen - bin gespannt doch sehr zuversichtlich.
auch wenn es kein zuckerlcken war - ich bin überzeugt, dass es das richtige war!
wie schon vorher mal erwähnt bin ich parallel gar nicht abgeneigt komplementär nachzuhelfen. Heute werde ich wiede zu den chinesn gehn. Hatte mich auch über die mistel-therapie erkundigt, doch das zentrum ist ein wenig weit entfernt. (mein onkologe war übrigens dazu gar nicht abgeneigt)
ich bin ein "offener skeptiker", wenn man dies so sagen kann...
eine (sehr seriöse) mitarbeiterin hat mir angeboten zu ihrem vater zu gehen - er besässe mediale kräfte. Bin gegenüber solche sachen eher skeptisch, doch wenn mir schon eine hand geboten wird, habe ich sie auch angenommen. Kurz vor meinem ersten zyklus. Er ist ein sehr sympatischer mann, hat von sich und seinen erfahrungen erzählt... und ich habe einer "energie-behandlung" zugesagt. Er hat auch keinen cent annehmen wollen und keine minute "missioniert". Dies hat mir doch das gefühl gegeben, dass es doch ein wenig was haben soll... jedenfalls habe ich die chemo überraschend gut überstanden - was wie weshalb? keine ahnung - ist ja auch egal!
das eine schliesst das andere nicht aus - wichtig für mich ist immer kritisches nachfragen und offen sein!
wünsche allen nur das beste!
joe
Hallo und guten Morgen ihr Lieben.
Ich habe hier auch schon etwas zum Thema beigetragen und würde gern noch einmal was dazu schreiben.
Es ist doch komisch, dass hier relativ friedlich über das FÜR und WIeder von Chemo geschrieben werden kann, und in einem anderen Beitrag sich die Leute halb zerfetzen.
Ich persönlich denke und habe auch die Erfahrungen gemacht, dass:
ein guter Arzt durchaus aufgeschlossen ist mit seinem Patienten auch einen unterstützenden Naturheilkundlichen Weg zu gehen. Ein guter Heilpraktiker ebenso. Einen Heilpraktiker, der die Schulmedizin ablehnt würde ich mich als Patient nicht anvertrauen.
Letzlich sollte doch immer ein Weg gefunden werden, bei dem sich der Patient, also wir gut fühlt. Und wenn man das durch die Schulmedizin und eine begleitende Alternativtherapie erreichen kann, dann ist das prima.
Ich hoffe ihr versteht, was ich sagen will:tongue
Hallo an Alle!
Möchte nur kurz von uns berichten.
Mein Mann hat Bsdk und bekommt Chemo.
Nach unserer Meinung braucht man die Schulmedizin mit der Chemo obwohl bei dieser Krebsart die Heilungschancen per Statistik gleich Null sind.
Also heist Chemo bei uns nur Lebensverlängerung.
Zur Chemo geht mein Mann noch zu einem Heilpraktiker(20jährige Berufserf.)
Seit er diese Biomedizinischen-Mittel nimmt geht es Ihm wesentlich besser.
Sein Blutbild ist konstant ,er muss keine zusätzlichen Chemopausen einlegen ,weil die Leukos im Keller sind. Alles im allen fühlt er sich gut und kann auch arbeiten verrichten welche er vorher nicht verichten konnte.
Mein Mann bekomm seit Jan. Chemo,seit Juni erhöhte Dosis.
Auserdem macht er bei einer netten Dame (Adresse bekommen von einer guten Freundin) eine Energie-Therapie welche Ihm sehr im seelischen Bereich hilft.
Der Heilpraktiker sowie die Dame mit der Energie-Therapie sagten Ihm er bräuchte die Chemo für seinen Heilungsprozess.
Ich wollte dies nur Euch mitteilen da auch ich froh bin das es in diesem Thread
so gut mit jedem umgangen wird.
In anderen Thread wenn man von Altenativmedizin oder Menschen mit besonderen Begabungen schreibt wir wird man zerfetzt dies hat Nicola schon geschrieben und dies ist auch meine Meinung.
Deshalb finde ich diesen Thread wunderbar und hoffe noch viele Meinungen
hier zu lesen.
Traurig sind wir das die meisten Ärzte von der Alternativmedizin nichts hören wollen.
Die Alternativmedizin sollte die Schulmedizin nicht ersetzen,
aber ein gutes Mischverhältniss wäre bestimmt gut.
Ich freue mich dies hier mal schreiben zu dürfen und das der Thrad so friedlich geführt wird.
L.G.
Maus(Anita)
Liebre maus, liebe alle
vielen dank für deinen beitrag.
zerfetzten? das ist ja echt doof! für mich ist es echt selbstverständlich, dass man ganz "normal" miteinander umgeht und verschiedene meinungen akzeptiert. Was man selbst daraus rauszieht ist ja schlussendlich jedem selbst überlassen. Finde es toll, wenn hier meinungen und erfahrungen ausgetauscht wird. Schliesslich soll niemand bekehrt werden oder sons wie missioniert.
Man sollte halt schauen, dass man aus der misslichen situation das beste herusholt - und für jeden ist das beste was anders.
Ich wünsche dir und deinem mann ganz viel kraft und energie!
... ich war gestern nach einm monat pause (abschluss der chemo, hodentumor) wieder bei meinem onkologen. Glücklicherweise keinen auffälligen befund auf CT - blutwerte folgen noch.
Ich habe ihm auch erzählt, dass ich zur zeit in behandlung mit TCM (traditionelle chinesische medizin) bin - um mich zu stärken. Er hat dies sogar unterstützt und für sehr gut gehalten. (mit meinen "knöpfchen" in den ohren war dies ja auch nicht zu übersehen, dass ich in behandlung bin ;-)
jedenfalls würde ich es nicht als alternativmedizin sondern als komplementäre bezeichnen - o.k. ein kleines detail. Doch das eine soll in meiner ansicht nicht das andere ausschlissen - wie bei euch, liebe maus, ja auch!
ALLEN ALLES GUTE!
:)
joe
Traurig sind wir das die meisten Ärzte von der Alternativmedizin nichts hören wollen.
Bei dem Wort fängt das Problem schon an ! Alternativ zu was ? Gibt es Alternativen zu einer Chemotherapie ? Ja - eine andere Chemotherapie mit anderen Produkten ! Oder eine OP vielleicht, eine Strahlentherapie !
Sicher mag es Fälle geben, wo jemand durch Spontanheilung geheilt wurde. Die sind aber höchst selten. Wer wollte sich schon drauf verlassen.
Alles andere: Kräuter, Vitamine, Minerale, Homöopathie, Akupunktur und so weiter, das sind unterstützende, begleitende Therapieformen. Sie können eine Chemo nicht ersetzen, sind also nicht alternativ !
Klar, wir haben alle ein wenig Schiß vor der Chemotherapie. Ist ja auch keine Schande Angst zu haben, aber man muß sie halt überwinden. Ob jemand an den Folgen der Chemotherapie gestorben ist, wie in einem der Beiträge behauptet, ist sehr fraglich. Im seltenen Einzelfall mag das möglich sein.
Leider sind viele Ärzte wegen des Misbrauchs des Wortes "Alternativ" schon elektrisch, wenn sie nur überhaupt was von Pflanzen etc. hören, daß sie dann alles ablehnen. Das ist traurig.
Zum Glück habe ich einen Onkologen, der mich zwar nicht darin berät, aber bisher alles gut geheißen hat, wenn ich davon erzählt habe und mich ermitigt hat, weiterhin meine Begleittherapien mit Pflanzen, Vitaminen und Mineralen zu machen. Er ist ein hochqualifizierter Spezialist und dennoch nicht gegen die Anwendung von Phyto- oder Vitamintherapien u.ä. gegen die Auswirkungen der Chemo auf den Körper.
Liebe Grüße
Marjana
mhmmm stimmt schon, dass ich nicht wirklich sicher sagen kann, ob das Mädchen an den Nebenwirkungen gestorben ist. Wie gesagt ich weiß nicht welche Art von Krebs sie hatte oder in wieweit fortgeschritten. Für mich als 17-jährige, kam es jedenfalls so rüber durch nen Haufen Erzählungen usw.
Ich wollte meine Meinung noch zu den Ärzten abgeben, weil hin und wieder das Argument fiel- mit der Geldgier der Pharmaindustrie usw.
Ich komme aus Österreich und werde in Linz behandelt. Meine Ärzte sind der Wahnsinn. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben (was Therapie und das Psychische betrifft) und bin von der absoluten Kompetenz der Verantwortlichen überzeugt.
Aber auch dies Ärzte sehen etwaige "Unterstützende Maßnhamen" zur Chemo nicht gerne.
Die Begründung war, dass man bei so vielen einfach nicht weiß, wie sie mit der Chemo reagieren. (Hoffe das ist verständlich ausgedrückt)
Was mir persönlich auch einleuchtet oder?
Liebe Madcat,
natürlich wird an pharmazeutischen Produkten Geld verdient. Ganz klar.
Das es Ärzte oder ganze Instanzen des Gesundheitswesens gibt, die an einer Gewinnmaximierung interessiert sind, mag ich ebenfalls nicht abstreiten. Dazu ist die Beweislast einfach zu erdrückend, taumelt die Pharmaindustrie seit Lipobay, einem Lipidsenker (Stichwort Cholesterin), doch von einem Skandal zum nächsten.
Und dennoch: Chemotherapien retten Leben, schenken wertvolle Lebensjahre und lindern Beschwerden. Nicht immer, nicht zu jeder Zeit, nicht in jedem einzelnen Fall. Trotzdem stellen sie zum aktuellen Zeitpunkt, nicht selten das einzige Therapieangebot dar.
Es ist sicherlich falsch Chemotherapien blind zu glorifizieren und als Mittel der Glückseligkeit zu preisen. Aber es ist ebenso falsch den Eindruck zu erwecken, dass Krebspatienten grundsätzlich und aus reiner Profitgier ausgebeutet werden.
Liebe Grüße,
thomue.
Hallo,...
Kenne jemanden,... sie bekommt alle 14 Tage (freitags) Chemo,...
dann haben sie es einmal auf Mittwoch verlegt,...
Kann der Patient das selber entscheiden ???
Ich dachte man sollte den Rhytmus beibehalten ???
Sammy21
Hallo Sammy.
Ich habe mir diese Geschichte von diesem Mädel durchgelesen.
Finde ich sehr suspekt. Klar kann man einen Chemotermin verschieben. Warum nicht? Habe selbst eine ambulante Chemo gemacht und der zweite Zyklus wurde um zwei Tage verschoben, weil ein Feiertag dazwischen lag. Aber ich glaube, nach allem was du so schreibst, dass das Mädel doch wohl eher ein anderes Problem hat. (Aber nur weil ihr die Haare nicht ausfallen und sie nicht viel über ihre eigene Therapie weiß, heißt das nicht, dass sie euch etwas vorspielt.) Auch wenn ihr ihr inzwischen keinen Glauben mehr schenkt, was die Krebserkrankung angeht, würde ich doch ebenso verständnisvoll mit ihr umgehen, wie bei einer vorhandenen Erkrankung. Ich denke, dass jemand der einen solchen Weg in Lügen wählt, eine schwere psychische Störung hat. Und auch die braucht viel Verständnis und ist eine Erkrankung die ernstgenommen werden muss. Und wenn das so sein sollte und diese Dame noch sehr jung ist, dann würde ich nicht vorschnell aburteilen. SIe weiß nicht was es bedeutet Krebs zu haben(evtl.) und macht das sicher nicht in dem Bewusstsein Krebskranke zu verhöhnen. Ein ehrliches Gespräch, ohne Vorurteile und vor allem Anschuldigugen wäre meiner Meinung nach angebrachter, als hinter ihrem Rücken Spekulationen zu formen. Damit würdest du ihr sicherlich besser helfen.
Vielleicht informierst du dich mal über das Krankheitsbild der Borderliner o.ä!
Alles Gute und viel Fingerspitzengefühl
Hallo Nicola !!!
Zuerst, vielen Dank für deine Antwort !!!
Nun, bei ihr war der Grund des verschiebens der Chemo, weil sie Freitag eine Feier hatte, deswegen wollte sie an einem anderen Tag die Chemo haben.
Sie ist 22 Jahre und lernt den Beruf der Altenpflege, nebenbei arbeitet sie noch in der Gärtnerei,...(beides Berufe, die körperlich nicht ganz so leicht sind)
Wenn ich mir keine Gedanken machen würde, ob sie nun krank ist oder nicht, dann würde ich nicht so viele Frage darüber stellen.
Wie oft denke ich darüber nach, ob ich unrecht tue. Seit Monaten beschäftige ich mich mir ihr,... aber es wird immer suspekter,...
Treffe mich mit ihr, wenn sie mich braucht.
Ich veruteile sie nicht,...
und obwohl ich mittlerweile etwas zweifle, heißt es nicht, das ich zur Zeit nicht für sie da bin. Bzw. da sein möchte.
Sie schreibt mir, helf mir,... ich kann nicht mehr,.... ich werde mein Leben ein Ende setzen,.. Ich will helfen, springe in mein Auto will zu ihr,... dann meint sie widerrum,.. nein das brauch icht nicht, ich soll nicht kommen.
Es ist doch nicht so schlimm,...
Sie trinkt, sie raucht, sie nimmt Drogen,...
(Ich kann es nicht fassen)
Keiner darf sie zum Krankenhaus begleiten, sie verbietet es uns regelrecht,... wir dürfen noch nicht einmal vor dem Krankenhaus warten.
Nach der Chemo fährt sie zwar mit dem Zug nach Hause, aber dann fährt sie sofort wieder mit dem Auto bzw. Motorrad,... meint aber das sie sich kaum auf den Beinen halten kann und gar nicht Auto fahren dürfte.
Ich hab mit ihr auch schon offen darüber gesprochen, aber so richtig erklärt hat sie nichts. Warum zeigt sie mir nicht irgendwelche Unterlagen oder Tabletten oder was weiß ich denn ???
Ich will für sie da sein,... ob Krebs oder eine andere Krankheit,... aber ausnutzen lasse ich mich nicht.
Kenne die Krankheit Borderline,... Sie könnte auch unter ADS leiden (Aufmerksamkeits-Defezit-Syndrom)
Denn wenn man nicht sofort antwortet oder ein Tag keine Zeit hat, dann ist sie direkt der Meinung das wir abweisend zu ihr sind.
Man darf ihr nichts sagen, danach ist sie oft sofort eingeschnappt !!
,,Komischerweise,, als ich sie über meine Zweifel aufklärte, im Bezug auf ihre Ehrlichkeit mit dem Krebs,... zeigte sie gar keine Regung und dankte mir auch noch für meine Ehrlichkeit.
Bitte,.. was soll ich davon halten ?!?!?
Ihr müsst mir glauben, ich will wirklich helfen, aber es ist gar nicht so leicht !
Sammy21
Hallo Sammy.
Vorweg: mit dem Aburteilen oder vorschnell aburteilen habe ich weniger dich gemeint, als Diejenigen, die teilweise geantwortet haben. (War ein bisschen blöd ausgedrückt)
Das sie Drogen nimmt, Alkohol konsumiert und auch über Suizid redet, deutet doch wirklich sehr auf ein Borderlin hin. Sie hat ja schon extrem selbstzerstörende Züge. FÜr solche Menschen gilt aber grundsätzlich, für eine Therapie, also Hilfe müssen sie selbst erstmal einsehen, dass sie Hilfe brauchen. Sehr schwierig.
Auf Dauer wird dieses Mädchen dich aussaugen. Ich kann dich sehr gut verstehen, aber Helfen, denke ich, kann man nur, wenn es angenommen und gewünscht wird. Leider!!
Nicola
elisabeth_s
10.11.2006, 00:40
lieber sammy,
über die problematik der co-abhängigkeit bist du informiert oder?
so wie du dieses mädel beschreibst, glaube ich, dass sie nicht nur selber krank ist, sondern darüber hinaus ihre umgebung auch krank macht. ich fürchte, du hast jetzt auch ein problem:embarasse und brauchst selber hilfe im umgang mit ihr.
such mal bei google nach codependent oder coda, wenn du magst.
lieben gruss,
elisabeth
Hallo elisabeth
Tatsächlich wird es langsam aber sicher auch zu meinem Problem !!
Ich werde mich mal darüber schlau machen,...
Danke für den Anstoß,...
Gruß, Sammy21
Zitat von Melikre "...starb eine Klassenkameradin an den Nebenwirkungen einer Chemo. ..."
Liebe Melikre,
diese Aussage halte ich für sehr fraglich. Es ist eher wahrscheinlich, daß die Freundin t r o t z der Chemo gestorben ist, obwohl ich die Möglichkeit nicht zu 100 % ausschließen möchte. In jedem Fall wäre es eine Ausnahme.
Hallo Madcat,
kann mich dem Beitrag von Thomue nur im Wesentlichen anschließen. Zur Chemotherapie gibt es bei vielen Kranken keine Alternative. Ich sage bei vielen, weil sie manchmal nicht eingesetzt wird, wenn der Krebs noch nicht in die Lymphbahnen eingedrungen ist oder nicht mehr eingesetzt wird, weil die Patientin, der Patient nicht mehr zu retten ist bzw. schon zu schwach ist.
In jedem Fall kann sie uns Kranken viel Lebenszeit schenken. Hier stellt sich dann gelegentlich die Frage: um welchen Preis ? Oft wird sie noch eingesetzt, wo man es nur noch als Quälerei ansieht. Das ist jedoch eine sehr schwer zu beantwortende Frage, ob man noch Chemo machen sollte oder nicht. Wer kann es einem Arzt, einer Ärztin übel nehmen, wenn sie Leben zu retten oder zumindest zu verlängern suchen. Schließlich hat er oder sie diesen Beruf gewählt, um Menschen zu helfen, um Leben zu retten. Dahinter die Lobbyisten der Pharmaindustrie und deren Profitgier zu wittern, halte ich für völlig überzogene Ängste. Diese Medikamente sind teuer, weil ein ungeheurer Forschungsaufwand für ihre Entwicklung nötig ist. Ob manche Medikamente dennoch zu teuer sind, das wäre ein anderes Faß, was ich jetzt nicht öffnen will.
Oder kann man es den Angehörigen verdenken, wenn sie partout und verzweifelt noch einen Versuch machen wollen, um den geliebten Menschen nicht zu verlieren.
Letztlich sollte der Patient, die Patientin die Entscheidung treffen, denn es geht um sein Leben. Das kann er oder sie aber nur bei einer guten, verantwortungsvollen Aufklärung durch die Ärzte, wenn nicht falsche Hoffnungen geweckt werden.
In der Tat kann die chemische Keule nicht zwischen gesunden Zellen und kranken Zellen unterscheiden. So kommt es teilweise zu sehr massiven Nebenwirkungen, die für den Patienten sehr schlimm sein können. Hier lassen einen die Onkologen schon ziemlich allein, wie ich es selbst erfahren habe und wie ja auch aus den vielen Beiträgen in diesem Forum hervorgeht. Es scheint schon verallgemeinerbar, daß auf die Frage, wie den PatientInnen die Auswirkungen der Chemotherapie erleichtert werden können, von den Schulmedizinern zu wenig Augenmerk gelegt wird.
Das Immunsystem muß sich nach jedem Zyklus einer Chemo wieder aufbauen können und dazu braucht es Hilfe. Einerseits gibt es in Spritzenform Präparate, die das weiße und das rote Blutbild wieder aufbauen können. Diese werden offensichtlich nicht immer verschrieben, weil sie sehr teuer sind. Mir hat man in einer Klinik sogar mal vorgelogen, daß es die gar nicht gäbe. Ich nehme derzeit ein Präparat, das noch nicht auf dem Markt ist, das aber weit weniger Nebenwirkungen hat.
Mit einem inzwischen ausgeklügelten System von Vitaminen, Mineralen und Pflanzen baue ich meinen Körper immer wieder auf, denn die Chemotherapie und der Krebs selber klauen dem Körper viel. So viel, wie mein Körper offensichtlich braucht, kann ich mit einer noch so ausgefuchsten Ernährung gar nicht zu mir nehmen.
Von Anfang an hatte ich auch ein leberstützendes Präparat, die Mariendistel, regelmäßig eingenommen. Das war auf die lange Dauer, die ich jetzt schon Chemo habe, leider zu wenig. Jetzt nehme ich in jedem Zyklus noch weitere pflanzliche Präparate, so daß die Leber und Galle bis zum nächsten Mal wieder einigermaßen beruhigt ist. Dasselbe gilt für die Nieren, die inzwischen heftig leiden.
Mein jetziger Onkologe berät mich zwar nicht dabei, aber er hört sich an, was ich da alles mache und ermutigt mich diese Begleittherapie weiter zu machen. Das ist schon viel, wenn ich so zurückdenke, was ich schon an saublöden Sprüchen von ÄrztInnen über diese „Natur“-Medizin gehört und gelesen habe. Ich kenne auch eine Ärztin, die mich sehr viel beraten hat, aber den größten Teil mußte ich mir selber erarbeiten, zum Teil nach der Methode „try-and-error“. Immerhin habe ich so 2 Jahre lang Chemotherapie relativ gut vertragen, das heißt, mit wenig negativen Nebenwirkungen. Wenn ich mit solchen konfrontiert war, habe ich sie recht schnell mit meinen Vitaminen, Mineralen oder Pflanzen in den Griff bekommen. Das ist selbstverständlich auch alles sehr teuer und irgendjemand verdient daran, aber ich kann und will auch nicht, zumindest was die Pflanzenpräparate angeht, selber in Mutter-Naturs Garten die Kräuter einsammeln, trocknen usw. Also muß ich diese Arbeit, die andere machen auch bezahlen. Und habe dadurch Produkte, die einen gleichbleibenden Standard haben.
Um ein Resümee zu ziehen. Chemotherapie ist sinnvoll und wichtig. Die Forschung ist aber noch längst nicht so weit, daß jeder Krebs in jedem Stadium heilbar wäre. In der Forschung werden täglich Fortschritte gemacht, und man kann nur hoffen, daß der eigene Onkologe sich auch ständig weiterbildet und die neuesten Forschungsergebnisse auch anwendet. Bei der Vielzahl der Produkte, der Vielzahl der Krebsarten und dann noch der Verschiedenheit der einzelnen PatientInnen und deren Stadium der Krankheit werden Fehlentscheidungen, selbst bei sehr guten Onkologen nie auszuschließen sein.
Wenn ich hier eine Lanze für die ÄrztInnen breche, dann heißt das nicht, daß ich gläubig alles hinnähme, was Ärzte, selbst Spezialisten mit mir machen. Ich will informiert sein und dann selber entscheiden. Das ist Ärzten leider oft lästig, weil es Zeit kostet und sie uns die Kompetenz nicht zutrauen und deshalb akzeptieren sie oft nicht, daß der Patient (vielleicht nicht alle) über sein Wohl und Wehe selbst entscheiden möchte.
Ouhff, das ist ziemlich lang geworden und dabei sind so viele Aspekte nicht einmal angerissen.
Ich wünsche Euch als, ob selber PatientIn oder ob Angehörige viel Kraft.
Marjana
Hallo Marjana!
Das hast du sehr schön geschrieben und zusammengefasst.
Und auch sehr sensibel formuliert!
Generell ist das ein umfangreiches Thema mit tausenden von Varianten und Jeder hat seine spezielle Meinung dazu. Das ist auch gut so, denn Individualität ist etwas schönes. An vielen Ecken fehlt es nur leider an der nötigen Toleranz für Andere und deren Denkensweise;)
Aber wie du schon geschrieben hast.......EIgenverantwortung sollte jeder Patient, der dazu in der Lage ist tragen. Ich denke das damit, egal in welche Richtung die Therapie auch geht, bereits für den Patienten ein guter Weg gefunden wurde. Leider fällt mir immer wieder auf, dass viele Patienten aus Angst, oder anderen Gründen, diese Verantwortung gerne abgeben. Und in den allermeisten Fällen, sind das auch die Menschen, die oft mit unzufriedenheit gequält sind. Was ich damit sagen will ist: Ich kann zu den Konsequenzen einer Entscheidung besser stehen, wenn ich sie selbst getroffen, oder mitgetroffen habe. Wenn ich sie anderen überantworte und es läuft nicht zur Zufriedenheit, fällt man schnell in eine Opferrolle (nach dem Motto: so wollte ich das nicht!)
Oh je, jetzt hab ich auch schon wieder einen halben Roman geschrieben:)
Ich wünsche jedenfalls allen Betroffenen die nötige Kraft!
An vielen Ecken fehlt es nur leider an der nötigen Toleranz für Andere und deren Denkensweise;)
EIgenverantwortung sollte jeder Patient, der dazu in der Lage ist tragen. Ich denke das damit, egal in welche Richtung die Therapie auch geht, bereits für den Patienten ein guter Weg gefunden wurde. Leider fällt mir immer wieder auf, dass viele Patienten aus Angst, oder anderen Gründen, diese Verantwortung gerne abgeben.
Hallo Nicola,
danke für Dein Lob.
Zur Frage der Toleranz schreibe ich diesmal nichts, da kann ich Dir nur Recht geben. Sie fehlt so oft. (Habe unter dem Thema 10 Regeln/Andere Therapien etwas dazu geschrieben)
Du hast Recht, daß es oft Ängste sind, die PatientInnen davon abhalten nachzufragen. Und ich muß eingestehen, es ist wirklich nicht einfach, Ärzte dazu zu kriegen, in verständlicher Weise die medizinischen Zusammenhänge zu erklären. Auch ist es ja tatsächlich so, daß die ÄrztInnen aufgrund ihrer Ausbildung richtige Diagnosen stellen können sollten sowie die angebrachten Therapien richtig auswählen können sollten. Leider, leider ist das nicht immer der Fall. Einerseits sind sie aufgrund der vielen PatientInnen oft tatsächlich überlastet, andererseits können sie schlichtweg nicht alles wissen, auch wenn es ihr Fachgebiet ist.
Ich kann nur jedem Patienten gemäß dem alten Spruch raten:
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser !
Und wenn man nicht selbst in der Lage ist, die Kontrolle auszuüben, dann muß man eben eine zweite ärztliche Meinung hinzuziehen. Oft reicht das schon.
Wahrscheinlich geht es etwas zu weit, wenn man von Täter-Opfer-Relation spricht, ähnlich wie bei Sexualverbrechen, wo man davon ausgeht, daß die Angst des potentiellen Opfers den Täter womöglich erst zum Äußersten gehen läßt.
ÄrztInnen haben in über 90 % der Fälle eine positive Absicht gegenüber den PatientInnen, auch wenn sie nicht immer das Beste geben (ihr Bestes mag es vielleicht sein). Dennoch möchte ich nicht abstreiten, daß auch ein Arzt leichter einen Fehler übersehen wird, wenn die PatientInnen nicht nachfragen. Selbst das nutzt nicht immer. Mir hat man im vorigen Jahr einen geschönten Bericht einer CT vorgelegt. Alles im Grünen Bereich stand darunter ! Nur waren alle Metas gewachsen. Als ich elektrisiert nachfragte, hieß es bis zu 20 % Vergrößerung sei zu diesem Zeitpunkt der Chemo normal. Ich war trotzdem beunruhigt und auf einmal fiel mir auf, daß ja eine von 4,5 mm auf 6,5 mm gewachsen war. Das konnte ich sogar im Kopf ausrechnen, das war fast 50 %! Also hab ich alle anderen auch nachgerechnet … eine einzige war „nur“ 20 % gewachsen. Was mag in den Köpfen des Ärzteteams vorgegangen sein, daß sie mir eine solche Lüge auftischten ? Ich hab die Chemo sofort auf eigene Faust abgebrochen und trotz Ferienzeit (das in Frankreich !!!! großes Risiko !) eine neue Klinik gesucht.
Nur, seien wir mal ehrlich, wie viel Menschen können solche Berichte denn wirklich lesen und verstehen ???? Ich habe lange gebraucht, bis ich alle medizinischen Fachwörter verstehen konnte. Dazu braucht man aber gewisse Grundfähigkeiten, die nicht jede(r) in der Schul- und Berufsausbildung oder einfach durch das Leben vermittelt bekommt.
Und ehrlich gesagt, selbst ich, mit meinem inzwischen schon fast manischen Kontrollbedürfnis, wäre nicht auf die Idee gekommen, daß Ärzte mich so schamlos belügen könnten. Das auch noch schriftlich ! Obendrein war die Onkologin doch so sympathisch, schien sich so fürsorglich um mich zu kümmern … Jetzt bin ich in einer Klinik in Paris, sehr viel mehr Zeitaufwand für mich, dort läuft alles wie in einer Fabrik, aber dort belügt man mich nicht, und der Onkologe ist ein anerkannter Spezialist. Aber auch ihn kontrolliere ich.
Auch ich fände es schon toll, wenn man sich in die Hängematte des Vertrauens auf die Ärzte legen könnte. Schließlich haben sie Medizin studiert. Wie gern würde ich weniger Zeit mit dem Studium von Fachliteratur verbringen, weniger Zeit aufwenden um Berichte eingehend zu studieren und und und. Das fehlt mir an Lebenszeit, denn es ist nicht mein Beruf, den ich so nicht einmal mehr hobbymäßig ausüben kann, weil mir die Energie fehlt.
Wir kommen mit dieser Fragestellung vom Thema dieses Threads ab. Vielleicht wäre es ja sinnvoll einen neuen zu eröffnen mit einem Thema wie: „Wieviel Kontrolle ist nötig ?“ oder „Wie kann ich meine Behandlung aktiv beeinflussen?“ „Bin ich selbst schuld, wenn ich nicht ausreichend kontrolliert habe ?“ „Was kann ich als PatientIn zu meiner Behandlung beitragen ?“ „Wieviel Eigenverantwortung sollte ein Patient übernehmen ?“ .
Das hiesige Thema war mehr oder minder „Ist Chemo sinnvoll ?“
Das zeichnet das ganze Forum aus. Die Dinge sind alle so eng miteinander verknüpft, daß es offensichtlich allen, mir eingeschlossen, schwer fällt, sich an das jeweilige Thema zu halten.
Ich bin zu wenig Internetbegabt, um unsere angefangene Diskussion in einen neuen Thread zu legen. Magst Du das vielleicht machen ? Es scheint mir ein wichtiges Thema. Würde mich freuen und mich auch weiterhin darin einmischen.
Mit lieben Grüßen
und der Frage „Wer bist Du ?“ Wüsste gerne mehr über Dich, wenn Du das ausplaudern magst.
Marjana
Brigitte1965
13.11.2006, 15:52
Hallo madcat,
chemotherapie...nun ja ich hatte vor kurzem eine Gebärmutterentfernung. Soweit ist alles ok, sagr der eine Arzt, der andere meinte es bräuchte vorbeugend eine Radiochemo.
Nun hab ich mich etwas schlau gemacht und bin über die Nebenwirkungen die durchaus bleiben können ziemlich erschrocken, also Haarausfall ist da das kleinste übel, denn die wachsen wieder nach, aber Knochenmarkabbau, Darmentzündungen, Gewebeverhärtungen (die dann wieder operativ behoben werden müssen), bleibende Blasenschwäche uvm. da fängt man an darüber nachzudenken, ob man dem Körper nicht anders helfen kann. Kommt natürlich immer auf das Stadium an und ob man es operieren kann, vielleicht kann man ja auch alles rausschneiden und es braucht gar keine Nachbehandlung. Wer weiß...
Viele Grüße, Brigitte
Nun, bei ihr war der Grund des verschiebens der Chemo, weil sie Freitag eine Feier hatte, deswegen wollte sie an einem anderen Tag die Chemo haben.
Natürlich kann man eine Chemo verschieben ! Bei mir wurde sie viele Male verschoben, weil meine Blutwerte nicht in Ordnung waren - warum denn nicht auch mal, weil man es psychisch braucht ? Absprache mit dem Arzt wäre sinnvoll ! Hab ich auch schon gemacht. Der psychische Grund ist manchmal lebensnotwendiger als alles andere. NUR sollte man es wirklich mit dem Onkologen absprechen, der mehr über die Risiken sagen kann. Als meine Blutwerte schlecht waren ... da hatten sie keine Gewissensbisse ... dennoch kann nur der Onkologe was qualifiziertes sagen. Aber die Psyche spielt bei unserer Krankheit eine große Rolle ! da kann eine Verschiebung unter Umständen wichtiger sein !
Alles Liebe
Marjana
Hallo Marjana !!
Danke für deine Antwort,...
Ich denke, im großen und ganzen, nicht mehr weiter drüber nach.
Das Mädchen erwähnt den Krebs in keiner Silbe mehr,...
Sie hat wortwörtlich mir gesagt, dass sie einer Freundin ihre Wunderheilung vorspielen will (natürlich nur zum besten Besten der Freundin:confused: )
Ihr geht es, so wie ich es sehe, besser als jedem ,,gesunden Menschen,,.
Was sie geschafft hat, ist: Das wir alle uns um sie gekümmert haben, wir haben ihr die totale Aufmerksamkeit geschenkt.
Und teilweise bekommt sie sie immer noch,...
Und immer wieder merken wir, wenn es nicht so ist, dann läßt sie sich immer wieder was neues einfallen,...
Drogen, Vergewaltigung, Rede vom Selbstmord.
Es ist von allem etwas dabei,...
Ich fühle mich total verarscht,... Ich wollte einen Krebskranken Menschen helfen (wenn man von helfen überhaupt sprechen kann)
Ich danke euch trotzdem, das ihr mir meine Fragen beantwortet habt.
Und ich wünsche euch, dass es allen gut geht.
Schicke euch Kraft !!!
Ganz liebe Grüße, Sammy21
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