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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Partnerschaftsprobleme bei MM


Claudia Junold
14.11.2006, 15:49
Hier kann ein Erfahrungsaustausch stattfinden.

Viele liebe Grüße von

Claudia

hedi2
14.11.2006, 18:09
Hallo liebe Leute!

Claudia war so lieb und hat für uns (mich) ein Thema aufgemacht, das mich persönlich sehr betrifft.

Meine Diagnose hat auch meine Partnerschaft verändert. Ich bin eigentlich ziemlich gekränkt und manchmal auch verärgert, weil ich das Gefühl habe, gerade jetzt würde ich viel Zuneigung und vor allen Dingen Geborgenheit brauchen, die ich aber nicht bekomme. Und beim eigenen Partner tut das besonders weh und manchmal bin ich schon so weit, daß ich gar nicht mehr verzeihen kann oder will.

Manchmal bin ich auch schon so weit, daß ich gar nimmer weiß, welches Problem denn nun das größere ist, mein Melanom oder mein Partner.

Hedi

Sybilles
14.11.2006, 20:02
Liebe Hedi

ich kann Dich gut verstehen. Unmittelbar vor der Diagnose hatte ich mich von jemandem getrennt, ihn aber jeden Tag gesehen (Kollege). Er hat sich ziemlich fies benommen und mich sehr verletzt. In dieser Zeit war in der Tat für mich das Verhalten dieses Mannes viel schlimmer als die Diagnose Krebs.

Auch in Freundes-, Kollegen- und Verwandtenkreis habe ich zig Mal hören müssen, "was willst Du eigentlich, die haben doch gar nichts gefunden. Da ist doch nichts mehr". Es gipfelte darin, dass mein "lieber" Kollege doch glatt behauptet hat, dass ein Melanom ja gar nicht streut und deshalb das was ich im Büro erzähle, gar nicht stimmt. Und das als bereits feststand, dass ich eine Lymhknotenmeta habe und mir eine Chemo / Interferon bevorsteht.

Das ist jetzt schon 4 Jahre her und es nagt immer noch an mir. auch aus diesem Grund mache ich eine Psychotherapie.

Einen schönen Abend noch.

perlagonium
14.11.2006, 21:23
Hallo ihr Zwei!

Ich kann euch sowas von gut Verstehen! Lasst euch mal knuddeln :knuddel: !

Ich hab auch ähnliches durchgemacht mit meinem Exmann. Es ist aber zu lange her, vergeben und vergessen.

Liebe Grüße Katrin

helgaGB
15.11.2006, 00:29
Liebe Hedi,

es ist ja sehr bedauerlich, dass du dich nicht nur mit einem Melanom herumschlagen musst, sondern auch mit einem Partner, der nicht viel Verständnis hat. Wie du deinen Beitrag am späten Nachmittag ins Forum gestellt hast, hat jemand im Gebärmutterkrebs-Forum ein ganz ähnliches Problem mit der Überschrift "Stell dich nicht so an" beschrieben. Da ging es um die Tochter und die Meinung war, dass es sich wohl um Angst für ihre Mutter handle.

Ich habe leider auch einige Erfahrung diesbezüglich mit meinem Partner und denke, dass es entweder um Angst oder eine gute Portion Egoismus oder ein Gemisch der beiden geht. Das ist ja alles sehr unangenehm für den Partner - so meint er jedenfalls - und stört den Frieden, und denkt dabei gar nicht an die kranke Partnerin!!! Eine Partnerschaft, bei der es schon vor der Diagnose sehr gekrieselt hat, wird danach oft auch nicht besser. Da ich nicht sehr im deutschen Gesundheitswesen bewandert bin (bin ja erst im Juni 2005 nach Deutschland gezogen), weiß ich nicht, welche Gesprächsmöglichkeiten mit Therapeuten bei der Betreuung von Krebskranken angeboten werden, die dir vielleicht bei der Bewältigung deines Problems helfen könnten. Bin sicher Claudia (Moderatorin) wird da gleich einspringen und aushelfen:winke : .

Ich persönlich hatte mich bereits aus anderen Gründen vor meiner Diagnose einer Psychotherapeutin (Schottland) anvertraut. Das hat mir dann viel bei der Bewältigung der negativen Reaktion meines Mannes geholfen. Ich kann ihn nicht ändern; ich kann aus ihm auch keinen 'EX' machen, da er bereits 77 ist und vor 6 Jahren einen Schlaganfall hatte. Das ginge schon aus moralischen Gründen nicht, aber ich kann (und musste) meine eigene Einstellung zu der ganzen Sache anpassen. Es geht nicht immer gut, aber es passt schon.

Ich hoffe sehr, du findest einen Weg und kannst dich darauf konzentrieren, dein Leben so angenehm und fröhlich wie möglich zu gestalten, auch um das blöde Melanom in Schach zu halten, ganz unabhängig von deinem Partner.

Alles Liebe
Helga

Claudia Junold
15.11.2006, 09:06
Guten Morgen, liebe Helga,
zum Thema "Psychotherapie bei Krebs" gibt es einen eigenen Threat, den Du unter http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=20795 findest. Gerade in den ersten Beirägen dort findest Du Infos zu den unterschiedlichen Therapieformen und auch zur Kostenübernahme.
Einen recht schönen Tag wünscht herzlich

Claudia

helgaGB
15.11.2006, 11:26
Guten Morgen liebe Claudia,

hab' mir doch gedacht, du kommst gleich zur Hilfe. :D Vielen Dank dafür. Werde demnächst beim Link hereinschauen. Wie du ja weißt, schlage ich mich gerade mit den deutschen Steuern herum und da bleibt wenig Zeit!! Und mein kleiner Winker ist mir gestern leider verkracht. Hier ist er noch mal.
:winke: :winke: :winke:

Liebe Grüße
Helga

AnnieLair
15.11.2006, 14:32
Hallo,

ich kann mich nur der Sybille anschließen bezüglich der Kommentare von anderen wobei es bei mir jetzt nicht so schlimm ist wie du es jetzt beschrieben hast. Meine Arbeitskollegen stehen schon hinter mir aber ich denke mal auch, dass sie das selbe denken wie Sybille es beschrieben hat von wegen "die haben ja nix weiter gefunden"...

Gerade vor ein Paar Tagen hatte ich mit meinem Freund auch über das Thema gesprochen weil er ab und an auch manchmal Sprüche los läßt, ich weiß zwar das er es nicht so meint, aber trotzdem tut es irgendwie weh... von Ihm kam dann auch so etwas wie "Wofür brauchst du eine Kur", "Blaumacherin" ... aber ich hatte mit ihm gesprochen, dass er ja mit dem "Nebenwirkungen (Interferon) und mit der Diagnose nicht Leben muß". Ich denke mal, dass Außenstehende bzw. Dritte nicht ganz nachvollziehen können was in unserem Kopf für Gedanken rumschwirren...

Liebe Grüße

perlagonium
15.11.2006, 15:06
Hallo,

ich denke mir, dass liegt alles daran, dass nicht Betroffene über Hautkrebs nicht richtig aufgeklärt sind. Die Allgemeinmeinung über Krebs ansich ist doch, dass man nach der Diagnose und folgender OP eine Chemo bekommt. Dann ist es offensichtlich, dass man Krebs hat. Die Tatsache, dass es bei Hautkrebs keine Chemo gibt - außer in Außnahmefällen, wenn weit fortgeschritten - läßt doch unsere Krankheit in der Öffentlichkeit als "Kinkerlitzchen" erscheinen. Das Muttermal ist entfernt, nagut es war dann halt ein MM - aber was solls, ist ja weg. Das aber das MM Folgen nachsich ziehen kann, wissen die Wenigsten. Ebenso, dass es sich um eine der gefährlichsten und heimtückischten und unberechenbarsten Krebsarten überhaupt handelt.

Wir müssen einfach damit leben lernen, dass wir als "Übertreiber" abgestempelt werden. Denn ich denke, es lässt sich so besser leben, als ständige Diskussionen darüber, wie schlimm die Diagnose MM tatsächlich ist. Wir brauchen einfach ein gehöriges "Leck-mich-am-Ar...-Gefühl", denn alles andere ist zu nervenaufreibend. Zumindest was das weitere Umfeld angeht. Ich denke einfach, dass liegt in der Hand unserer Gesundheitspolitik um genügend Aufklärungsarbeit in der breiten Öffentlichkeit zu leisten.

In der Familie oder Partnerschaft sieht das wieder ganz anders aus. Die Familie und der Partner sollte schon hinter einem stehen. Da sollte man schon dran arbeiten, dass genügend Verständnis vom Partner aufgebracht wird. Aber auch selbst sollten wir Verständnis für unsere Partner aufbringen, denn für die ist es ebenso schmerzhaft wie für uns. Jeder hat doch seine eigene Art und Weisse mit der Krankheit umzugehen, und unterschiedliche Partner eben auch. Meine Ehe ist auch nicht an der Krankheit zerbrochen - das hatte bei mir andere Gründe. Ich denke, wenn jeder für den anderen etwas mehr Verständnis aufbringt, dann schafft man auch eine solche Kriese. Wenn die Sache natürlich einseitig wird, dann sollte man wirklich sein weiteres Vorgehen genau überlegen.

Ich denke, jeder sollte mit sich selber abklären, mit wem er in seinem Umfeld offen übers MM reden kann und wer er "wert" ist, dass man ihn darüber aufklärt. Mit allen anderen redet man dann halt übers Wetter. :rotenase:

In diesem Sinne... lasst euch nicht unterkriegen... und von den Unwissenden in unserm Leben schon garnicht!

Liebe Grüße Katrin

Claudia Junold
15.11.2006, 16:20
Hallo liebe Kathrin und liebe Katrin,
ja, es kann schon sein, daß manche Partner nicht kapieren, was in uns vorgeht - aber meint Ihr nicht auch, daß es - zumindest zum Teil - auch Aufgabe eines Partners ist, sich ein Bild von der Erkrankung und auch der psychischen und körperlichen Situation des betroffenen Partners zu machen? Das ist sicher nicht leicht, aber ich weiß (zum Glück!!!), daß es sehr wohl möglich ist! Es kommt aber auch immer drauf an, welches Interesse der Partner generell am Betroffenen hat. Natürlich darf man nicht vergessen, daß es für die Partner auch beileibe nicht leicht ist zuzusehen, wie die Krankheit möglicherweise fortschreitet und schon gar nicht - im schlimmsten Fall - allein zurück bleiben zu müssen.... Ich denke aber, solche blöden markigen Sprüche wie "Blaumacherin" oder so können sich die Jungs (die weiblichen Angehörigen auch!) durchaus schenken. Irgendwie sehe ich schon, daß sehr oft wohl Hilflosigkeit und auch Angst vor den eigenen Gefühlen die Auslöser für solche verletzenden Reaktionen sein können - aber mal ganz ehrlich: was hilft uns das?
Klar, Katrin hat auf jeden Fall recht: gerade mit der Familie sollte es möglich sein zu reden, sich auch mal gehen zu lassen und mal ein ganz dickes Tief ausleben zu dürfen. Wenn man nicht daheim, in seinen eigenen vier Wänden, bei seinem "Bezugsmenschen" so sein darf, wie es einem gerade geht - wo denn dann? Und wenn man dann bloß dumme Sprüche und Unverständnis erntet, ist es schon sehr schwierig. Eine Möglichkeit wäre eine Paartherapie - aber ich kann mir nicht so ganz vorstellen, daß ein Angehöriger, der seine Partnerin z.B. anbrüllt, sie solle sich nicht so haben, zu einer Paartherapie mitgeht und dann auch noch entsprechend mitarbeitet... Wobei gerade in einer Paartherapie auch ganz viel über die Gefühle vom nichtbetroffenen Partner herauskäme. Vielleicht wäre da der erkrankte Partner sehr erstaunt, was da so alles ans Tageslicht kommt... Ich bin auch der Meinung, daß es gar nix nützt, die (Beziehungs:)-)flinte zu schnell ins Korn zu werfen. Andererseits sollte man schon überlegen, wer oder was einem gut tun und wer oder was einem eben nicht gut tut. Und können wir es uns überhaupt leisten, uns zusätzlich mit Menschen zu umgehen, die uns eben NICHT gut tun? Ich finde, daß ist eine sehr schwierige Entscheidung, die man aber vermutlich früher oder später treffen muß...
Ich wünsch Euch ganz viel Glück, Liebe und Verständnis in Eueren bestehenden oder kommenden Partnerschaften!
Viele herzliche Grüße von Euerer

Claudia

helgaGB
15.11.2006, 18:31
Hallo liebe Claudia, Katrin, AnnieLair, Sybilles, Hedi und alle stillen Leser,

im ersten Abschnitt von Katrins Beitrag ist wohl die Antwort: gute Informationen über was es bedeutet wenn man eine Hautkrebsdiagnose bekommen hat, auch für die Angehörigen, fehlen einfach. Ich hatte eigentlich eher an ein ausführliches Gespräch, zusammen mit dem Partner, mit z.B. einer besonders ausgebildeten Krankenschwester gedacht (Ärzte haben dafür ja wohl zu wenig Zeit) und weniger an eine Psychotherapie - wo's hakt ist ja beim Partner und nicht unbedingt beim Betroffenen selbst. Und zwar gleich im Anschluss an die Diagnose. Es geht ja hier erst einmal nur darum, dass man darauf hinweist, welche Probleme auftreten können. Wie ich ja erwähnt habe, kenne ich das deutsche System nicht sehr gut und weiß daher nicht, welche Möglichkeiten es in diese Richtung hin gibt. Ich bin sicher, dass viele (aber sicher nicht alle) Partner mehr Verständnis zeigen würden, wenn sie besser informiert wären. Ich bereue es heute ganz arg, dass mein Mann bei der Diagnose und auch sonst nie dabei war - ich wollte ihm das als Schlaganfallopfer ersparen und er wollte auch nicht mitkommen - nur zum mit mir Hinfahren hätte es gereicht und das kann ich auch alleine. Jetzt hab' ich den Salat. Er will sich von mir gar nichts sagen und erklären lassen und glaubt kein Wort. Er findet mein Interesse an allem was mit Hautkrebs zu tun hat (inkl. dieses Forum) nur makaber. Hätte ich ihn gleich mit einbezogen und hätte er gehört, was mir mittgeteilt wurde, dann wäre sein Verhalten heute vielleicht nicht ganz so negativ.

Die Konsequenzen aus einem negativen Partnerverhalten zu ziehen ist ein sehr schwerer Schritt und mit viel Aufregung und Kummer verbunden, vorallem zu einer Zeit wo man ja bereits angeknackst ist. Ich persönlich kann diesen nicht tun, auch aus anderen Gründen, so sehr ich das möchte. Soweit es die restlichen Familiemitglieder, Bekannten angeht, da habe ich mir auch ein "L-m-a-A-Gefühl angwöhnt, aber weh tut's trotzdem.

Alles Liebe
Helga

Claudia Junold
15.11.2006, 19:26
Liebe Helga,
vielleicht hast Du wirklich recht und es herrscht ein Infodefizit. Wenn dem so ist, dann aber doch auch für die Betroffenen! Wir müssen uns doch unsere Infos auch einzeln zusammenklauben. Mir hat ein Arzt bei der Erstdiagnose in der UNIKLINIK gesagt: "Na, das Ding ist doch draußen und damit ist die Sache erledigt..." Ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß gerade bei einem derart differenzierten Thema wie dem MM gleich am Anfang eine umfassende Aufklärung möglich ist. Das MM ist nunmal denkbar unberechenbar. Das fängt vom Aussehen des Primärtumors an und hört dort bei der Prognose auf, ob sich Metas bilden werden oder nicht. Schau, was soll man einem Patienten sagen, der ein MM von sagen wir mal einfach 1,00mm hat. Da ist doch alles offen! Soll man ihm gleich zu Anfang der Erkrankung knallhart um die Ohren hauen, daß er vielleicht dran stirbt? Ich finde, die Chancen, daß er in Ruhe und Frieden ein gesegnetes Alter erreichen kann, sind genauso groß. Wer sich als Partner informieren will, kann das genauso gut, wie der Betroffene selbst. Schau Dir doch mal Asterix (huhu :winke:) an, der als Partner ins Forum gegangen ist, um sich Infos zu holen, Austausch zu kriegen und sich die Geschichte der Erkrankung seiner Partnerin von der Seele zu schreiben. Das könnten andere Partner doch genauso tun! Ich denke ein großes Problem besteht darin, daß wir hier fast nur betroffene Frauen sind. Die paar Männer (bitte nicht in den falschen Hals kriegen - ich bin über jeden Mann hier froh!), die wir hier haben, sind in der Regel keine ständigen Schreiber. Männer sind halt (leider?) oft emotional nicht sehr offen und haben öfters Angst, sich zu outen und Gefühle zu zeigen. Das liegt sicher auch an der Erziehung und damit an uns Frauen, es bei unseren Söhnen besser zu machen. Hätten wir mehr betroffene Männer hier, wäre es schon interessant zu hören, wie ihre Partnerinnen mit diesem Thema umgehen! Frauen sind in der Regel doch mehr drauf geeicht, den Partner auch dann nicht im Stich zu lassen, wenn es eng wird. Männer kriegen da vielleicht schon eher mal die Panik und wissen nicht, wie sie reagieren sollen. Auch wäre es interessant, wenn mehr Männer hier schreiben, wie sie die Krankheit ihrer Partnerin erleben und warum sie oft für uns so unverständlich reagieren.
Liebe Helga, so wie ich das sehe, bestehen Euere Differenzen vielleicht nicht nur beim Thema MM. So denke ich, daß es vielleicht ein tieferes Problem geben könnte, das sich halt auch so äußert.
Daß eine Trennung ganz sicher ein schwerer, sehr gut zu überlegender Schritt wäre, steht ganz außer Frage! Vielleicht kann man sich mit dem Partner ja auch anders arrangieren, aber wichtig wird immer bleiben, wie man sich als Betroffener dabei fühlt! Hat der Horror und der Ärger kein Ende, ist das ja wohl auch keine Lösung. Ich bin zwar wirklich mehr als glücklich verheiratet und bekomme von meinem Partner mehr an jeglicher Hilfe und Unterstützung als ich mir jemals erhofft hätte, aber ich weiß trotzdem, was an einer Trennung alles hängt. Vom Finanziellen, Familiären und nicht zuletzt Emotionalen ist das ein Riesenakt - und dennoch zumindest zu überlegen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Das muß aber jeder für sich selbst entscheiden - und da sind wir auch wieder bei der Hilfestellung durch einen Psychotherapeuten. Wie gesagt, die Entscheidung liegt bei jedem selbst und sollte nicht überstützt werden.
Viele liebe Grüße von

Claudia

hedi2
15.11.2006, 22:13
Hallo Ihr Lieben,

ich danke Euch von Herzen, daß Ihr hier so viele Beiträge schreibt.

Immerhin bin ich nun schon seit einem Jahr mit diesem Problem beschäftigt und hab mir selber schon viele Gedanken darüber gemacht. (manchmal frag ich mich bloß, wieso ich mir diese vielen Gedanken mache und nicht mein Angetrauter!)
Mein Gott, wenn ich doch bloß 1x die Möglichkeit fände darüber mit ihm zu reden. Da bin ich bis jetzt kläglich gescheitert.

Hier mal meine Überlegungen, auf die ichs bisher gebracht habe:
1.) Es ist wirklich eine Frage der Aufklärung und ich bekenne, daß ich mich selbst gar nicht ausnehme. Hab selber bis zu meiner Diagnose gedacht, Jautkrebs ist ja noch die harmloseste von allen Krebsarten. Ein Muttermal, ein Schnitt, erledigt. Also denk ich mir, muß ich auch den anderen zugestehen, daß sie so denken. (Ich hoff, ich sag jetzt nix falsches, aber ich hab mir vor kurzem schon gedacht, da müßte man was tun. Und wie immer, will ich dann etwas tun! Hab z.B. die Idee gehabt, in Österreich da ist der Georg Danzer vor kurzem auch an Lungenkrebs erkrankt. Und da hat er in einem berührendem Interview in einer Wochenzeitschrift gesagt, daß er noch viel zu tun habe. Er ist da in einem Wartezimmer im Krankenhaus vor seiner Chemotherapie gesessen mit all seiner Betroffenheit über seine eigene Erkrankung. Neben ihm hat ein junges Mädchen gesessen und da hat er sich gedacht, ich nehm mich selber immer so wichtig, hier sitzt ein junger Mensch, der mir eigentlich noch mehr leid tut als ich mir selbst. Er hat dann gesagt, daß er es sich zum Ziel macht, als Prominenter etwas zum Thema Krebs zu tun, weil Prominente halt mehr Gehör finden, wie andere. Hab mir schon gedacht, ich schreib ihm mal, vielleicht hat er Interesse hier auch was zu tun. Außerdem denke ich, es ist ja auch für alle anderen sehr wichtig, die z.B. noch nicht an Hautkrebs erkrankt sind und vielleicht so wie ich sorglos mit der Sonne umgehen oder nicht zum Hautarzt gehen. Bin ja auch ziemlich erschüttert, ich habe zwei Nachbarinnen, die ebenfalls so eine Diagnose haben, allerdings weniger als ich, sie haben keinen Nachschnitt und auch keine Sentinel Lymphknotenentfernung. Ich kann Euch gar nicht sagen, wie oft ich mit denen zwei kepple, daß sie oft gar nicht zur Nachuntersuchung gehen, z.B. aus Schamgefühl vor dem Ausziehen bei einer Untersuchung.)


2.) Gespräche mit lebensbedrohten Menschen sind mir IMMER sehr schwer gefallen und haben mich enorm belastet. Ich gehöre zwar zu jenen Menschen, die helfen wollen und zuhören, aber gesagt hab ich kaum was, weil ich immer Angst hatte, was falsch zu machen. Und sehr oft bin ich auch in die "Deckung" gegangen, weil ich mich eben auch selber nicht belasten wollte.

3.) Angehörige haben auch Kummer. Ich habe meinem Mann schon sehr oft gesagt, daß ich weiß, daß auch er betoffen ist und nicht nur ich alleine. Da freut er sich dann, aber mir bringts nix, weil dadurch auf meine Sorgen auch nichtanders reagiert.

Ich tät mich ja selber ziemlich freuen, wenn mein Mann mal hier reinschauen würde und meine Beiträge lesen würde. Wäre er dann bereit, mit mir zu reden?
Er keppelt auch, daß ich so oft im Forum bin und meint, das tut mir nicht gut, ich finde aber, es tut mir sehr gut, denn wenn ich in der eigenen Familie nicht über meine Sorgen reden kann, dann muß ich es eben woanders tun, traurig genug finde ich.

Auch ich würde mich sehr freuen, wenn ein Mann hier mal seine Meinung äußern würde. Irgendwie stimmt das schon, daß Männer und Frauen unterschiedlich reden und denken. Es ist halt meistens bei den Frauen, daß sie sich Gedanken machen, was der Mann meinen könnte und das frißt an der Seele.

Oft frag ich mich aber schon, wieso ich es immer bin, die sich Gedanken macht. Und oft denk ich mir, mein Mann ist halt ein Egoist, der einen gewaltigen Schutzpanzer hat. Sich ja nicht mit Schwierigkeiten belasten müssen und immer vor anderen gut und klasse dastehen. Ja keine Frau, die am Lack kratzt, Angriff ist seine beste Verteidigung. Das hab ich ja immer gewußt und auch damit umgehen können, weils mir halt nicht wichtig genug war und eher ein friedlicher Typ bin. Wenn ich mich mal gekränkt hab, dann hatte er immer "Oberwasser", das tat seinem Ego gut. Eine Frau, die sich kränkt ist gefügiger, und gerade ich, ich hab mich dann immer irgendwie sogar noch entschuldigt und zumindest gesagt, es tut mir leid. Blöd was, bin selber schuld.

Ob ich mich trennen kann, das weiß ich auch nicht, im Moment sicherlich nicht. Mein bisheriges Leben sagt mir aber, wenn jemand etwas gemacht hat, wo ich dann einfach keine Achtung mehr haben kann, dann mach ichs von heute auf morgen, weil für mich muß es immer richtig sein und ich muß mich in den Spiegel schauen können.

Na jetzt hab ich Euch aber zugelabert, ich denk ich sollt wirklich mal ein Buch darüber schreiben, hab immer gerene Geschichten geschrieben, ist auch gut zum Aufarbeiten. Dieses Thema ist mir aber bisher immer zu heiß gewesen, Wahrscheinlich genauso wie eine Psychotherapie und wahrscheinlich möcht ich mich selber nicht noch mehr quälen.

Seid mir nicht bös für die lange Geschichte,
mir hats gut getan, meine Gedanken zu ordnen

Alles Liebe!!!!!

Hedi

Claudia Junold
15.11.2006, 22:26
Liebe Hedi,
Hut ab! Das war aber sehr ehrlich und man merkt, wie oft dir das Ganze durch den Kopf gegangen ist...
Das war es, was ich gemeint hatte: warum sollen sich immer nur die Frauen um ein gutes "Beziehungsklima" kümmern? Ich sag das jetzt einfach mal so pauschal (wohl wissend, daß Pauschalantworten niemals völlig richtig sein können): Männer sind für die Partnerschaft genauso verantwortlich wie die Frauen. Leider stehlen sich viele aus der Verantwortung und leider lassen wir Frauen das immer noch oft genug zu...
Ich wünschte, ich hätte eine Lösung für Dich, aber die kannst sicherlich nur Du für Dich selbst finden, Trotzdem finde ich es megaklasse, wie offen Du jetzt mit der Thematik umgehst. Ich glaube, egal wie eine Lösung aussehen wird, Du wirst sie finden! Vielleicht nicht heute oder morgen, aber ganz sicher spätestens übermorgen!
Ich umarme Dich! :knuddel:

Deine Claudia

hedi2
15.11.2006, 22:37
Danke Claudia, ich glaub auch, daß ich eine Lösung finden werde!

Ich drück Dich auch!!!

Hedi

perlagonium
15.11.2006, 22:59
Liebe Hedi,

wenn ich deine Schilderungen über deinen Mann so lese, hab ich das Gefühl, du sprichst über meinen Exmann. Er hat mich auch ständig gedemütigt - wo es nur ging - bei jeder Gelegenheit - und er hat noch nichtmal damit aufgehört, wenn ich heulend in ner Ecke saß - zusammengekauert wie ein kleines, ängstliches Häschen. Aber das alles nur, wenn niemand was mitbekommen hat. Nach außen war, sollte und musste immer alles super harmonisch sein. Da war ich Schatzi hinten und Mausi vorne. Aber wehe dem, ich war allein mit ihm. Geschlagen hat er mich allerdings nicht - nur der ständige psychische Druck, den er auf mich ausgeübt hat, war die Hölle. Irgendwann konnte ich dann nicht mehr und hab mich getrennt. Aber denk nicht, dass das bis heute vorbei ist. Er versucht mich nach wie vor mit allen Mitteln die er noch zur Verfügung hat, zu "ärgern". Dieses Thema möchte ich hier aber nicht weiter ausbreiten.

Was ich damit sagen will ist, ich bin jetzt schon ca 5 Jahre von ihm getrennt und seit 3 geschieden - aber ärger hab ich immernoch mit ihm. Selbst eine Trennung macht Probleme. Große! Vorallem wenn man sich von so einem Mann trennen möchte, der die Macht über alles und jeden und vorallem seine Frau haben will. Denn der läßt nicht los! Leider.

Ich bereue meinen Schritt nicht. Ich hatte die Hölle auf Erden in der Ehe und auch in den ersten Jahren danach. JETZT gehts so langsam aufwärts, denn es gibt eigentlich nichts mehr, mit dem er mir noch weh tun könnte.

Aber jeder, der sich mit dem Gedanken trägt, sich trennen zu wollen, sollte das Risiko mit einkalkulieren, dass es nicht unbedingt besser wird, wenn man den ersten Schritt gemacht hat. Es wird dann erstmal richtig schlimm, bevor man wieder anfangen kann zu leben.

Liebe Hedi, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du den für dich und deine Ehe richtigen Weg finden wirst. Und ganz egal, wie er aussehen mag, ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut ihn auch wirklich gehen zu können, denn einfach wird er sicher nicht, egal in welche Richtung.

Ganz herzliche Grüße Katrin

asterix
16.11.2006, 12:11
Hallo ihr lieben. Dann werde ich wohl auch mal was dazu schreiben, als männlicher angehöriger. Mich macht es sehr traurig wenn ich eure beiträge hier so lese, bzw auch sehr wütend. Ihr habt ja schon viel geschrieben, auch über die gedanken die ihr euch gemacht habt. Also ich denke es gibt ein paar gründe warum manche meiner artgenossen so reagieren. Da wäre mal wirklich der generelle unterschied mann/frau. Denn gibts ja auch schon bei "normalen" Alltagsproblemen. Dann denke ich mal, liegts an der rolle des mannes in der gesellschaft, ein mann hat stark zu sein, zu funktionieren, und bloss keine emotionen oder gar tränen zeigen, das passt nicht zu einem "echten" mann. Ja und genau das, wurde uns ja schon in die wiege gelegt. Hinzu kommt natürlich, das es eine absolute ausnahme situation ist, in der es sowieso sehr schwer ist sich richtig zu verhalten, bzw die eigenen ängste als angehöriger in den griff zu bekommen, damit scheinen einige meiner brüder nicht nur schlecht, sondern eher gar nicht mit umgehen können. Vielleicht liegts auch am alter, bzw ist ein generations problem. Mittlerweile hat sich doch auch das erziehungsverhalten geändert, auch jungs dürfen/sollen ihre gefühle zeigen und dürfen auch mal weinen. Ehrlich gesagt ich kanns euch auch nicht erklären, warum manche männer so reagieren. Hinzu kommt das auch jeder mensch, ob mann oder frau mit so einer erkrankung anderst umgeht. Aber eines scheint sicher, wir männer können als angehörige scheinbar schlechter mit der situation umgehen wie ihr frauen. Ich finde es schlicht zum kotzen wenn ich lese, wie eure männer reagieren, bzw reagiert haben, dafür habe ich null verständniss. Auf der anderen seite muss auch ich mir eingestehen das ich oft falsch reagiere. Ich meine solange es meiner frau selber gut geht......ihr versteht. Aber gerade wenns mal ein down gibt, merke ich doch auch selber wie sehr mir das an die substanz geht, und nach den richtigen worten oder gesten suche. Mir wird ja dann selber klar, wie beschissen die lage ist. Aber niemals darf man (mann) so reagieren wie es euere männer getan haben, das recht sowas zu behaupten nehme ich mir, soweit muss!!!! man (mann) sich unter kontrolle haben. Ich kann euch nur dringenst empfehlen, entweder mit eurem partner zu reden und ggf. eine paartherapie zu machen. Sonst gehen beide vor die hunde. Aber ganz sicher ist es das schlechteste was euch betroffene passieren kann, auch bzw vorallem im bezug auf die erkrankung.
Zum thema freunde, arbeitskollegen im umgang mit einer krebserkrankung, spar ich mir mal ein längeres kommentar. Nur soviel, teils ist es unwissenheit, teils eben auch überforderung. Auch hier muss ich mich selber outen, als vor 3 jahren unsere sekretärin an krebs erkrankte, wusste ich auch nicht wie ich mich verhalten sollte. Ich war immer hin und her gerissen soll ich sie ansprechen oder nicht. Man(n)/frau weiss eben nicht ob der jenige darüber reden mag oder eben nicht. Und bevor man jemanden ( und vorallem sich selbst!!!!) dann vielleicht in eine emotionale situation bringt, lässt man es lieber.............:sad:

Ich wünsche euch von ganzem herzen, das ihr euere partner dazu bewegen könnt, zumindest darüber zu reden und nachzudenken. Und sie sollen sich mal vorstellen wie es ist, wenn es umgekehrt wäre. Wollten sie dann dieses verhalten von euch? Ganz sicher nicht!!!!!!, gerade wir männer sind doch froh wenn ihr frauen uns umsorgt und, na fast hätte ich gesagt bemuttert, aber vielleicht liegt gerade darin das problem................... Ihr müsst auf alle fälle an euch denken, denn ihr seid erkrankt!!!!!!!! Ihr habt die tortur mit ärzten und krankenhaus und behandlung. Bevor jetzt irgendwer denkt das ich das immer alles richtig mache im umgang mit meiner frau, mitnichten. Auch ich bekam schon von verschiedenen seiten, na sagen wir mal "denkanstösse" aua;) , und ich bin danbar dafür.
Alles liebe und gute für euch:pftroest: ........................................michael

Tamara1965
16.11.2006, 12:17
Hallo,

Hallo Hedi, ich war leider verhindert sonst hätte ich doch gleich wie besprochen mitgeschrieben.:( Tut mir leid.

Tja, ich hatte mit Hedi, schon über das problem geschrieben, Ich fühle mich von meinem Mann auch ziemlich im Stich gelassen. Er ignoriert das Thema völlig, will nichts davon höhren und zieht sich von mir zurück. Ich weiß das er besorgt ist und auch verunsichert aber kann er mich denn nichteinmal in den Arm nehmen:cry: Kurz nach meiner ersten O.P. sind wir in den Urlaub gefahren und meine narbe tat so weh. Ich konnte sie nicht anfassen da ich noch nicht damit klar kam was mir dieses Ding angetan hat. Ich bat ihn mehrmals doch mal draufzufassen und zu sehen ob irgendetwas komisch ist. Sie war total entzündet. nein er ignorierte meine bitte und machte mir nur vorwürfe das er keinen S. bekommt ( das Mal wurde am Schambein entfernt und es war entzündet und tat sehr weh) was ist das. Der zweit Fleck war auf der Schamlippe und wieder entzündet. Ich werde nicht in den arm genommen wenn ich im Forum schreibe seht er schweigend hinter mir. Stille anklage ist so furchtbar. Ich lese hier oft das die harmonie für die haut sehr wichtig ist. Ich würde so gerne meiner Haut was gutes tun, aber wie :confused: :confused: :confused: Ich fühle mich total alein gelassen und unter druck gesetzt da ich z.Zt. nicht mehr richtig funktioniere. Es ist richtig mist. ich habe auch schon über eine Trennung nachgedacht, aber ich liebe ihn und er mich auf seine weise auch, nur reicht mir seine weise. Oder sollte ich für mich das aktzeptieren und alles für mich alein tun und nicht von ihm erwarten. Das ist vieleich ein Weg aber der ist auch schwer. Ich kann gar nicht weiter schreiben, das Thema wühlt mich völlig auf. Gerate gerade innerlich wieder ins Chaos. Es ist so schwierig. Ich versuche gerade sehr auf ihnzu zugehen und ihn oft in den Arm zu nehmen das geniest er auch sehr, doch möchte ich auch mal in den Arm genommen werden. ich bin hilflos :pftroest:

Lieben Gruß Tamara

Claudia Junold
16.11.2006, 15:27
Hallo lieber Michael,
sorry, aber da muß ich doch gleich mal schwer nachhaken! Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter! Wer sagt denn, daß ein Mann immer tough und der Fels in der Brandung sein muß??? Die Frauen doch wohl eher nicht! Ich glaube auch nicht, daß dieses Verhalten Männern in die Wiege gelegt wurde, schon eher, daß es z.T. ein Generationsproblem sein könnte. Aber schau, wir haben doch (leider) auch so viele junge und sehr junge Frauen hier - die mit ihren Partnern ähnliche Probleme haben.
Mir tut es gerade gut, wenn ich merke, daß diese ganze blöde Situation eben NICHT spurlos an meinem Mann vorübergeht! Ich würde niemals erwarten, daß ein Partner, egal ob Männlein oder Weiblein, immer die Übersicht behält und Stärke und Mut zeigt! Ich denke ein Partner hat genauso das Recht zu weinen, zu klagen und verzweifelt zu sein. Es sollte bloß kein Dauerzustand werden - so wie auch beim Betroffenen nicht. Und vor allem darf sich der Frust, die Angst oder was auch immer NIEMALS gegen den betroffenen Partner wenden. Wenn Katrin schreibt, daß ihr Mann sie nie geschlagen hat, läuft mir ein Schauer über den Rücken!!! Das fehlte noch!!! Ist das ein Grund dankbar zu sein? Ach, liebe Katrin, was mußt Du durchgemacht haben!!!
Mir hat es durchaus sehr gut getan, daß mein Mann mit mir zusammen geweint hat und wir uns in unseren gemeinsamen Ängsten so nah waren, wie selten zuvor! Danach kann man auch gemeinsam wieder Mut fassen und weiterkämpfen!
Nobody ist perfect - und jeder verdient eine zweite Chance. Daran sollte es wohl nicht scheitern, aber irgendwann sollten auch die nichtbetroffenen Partner mal an Überlegen gehen. Vielleicht bist Du "kein rundum perfekter Partner" - aber einer, wie ihn sich sehr viele hier wünschen würden und von dem sich so mancher Partner von unseren weiblichen Betroffenen hier eine dicke Scheibe abschneiden (aua!!! :D) könnte. Ich bin sehr froh, daß wir Dich hier im Forum haben! :knuddel:

Liebe Tamara,
Mensch, es tut mir in der Seele weh, wenn ich lese, was Du geschrieben hast!!! Wie sieht es denn bei Euch aus - würde Dein Partner eine Paartherapie mitmachen? Irgendwie hört es sich für mich aber nicht wirklich so an... Habt Ihr nur im Bereich MM Probleme? Manche Männer können es auch nicht ab, wenn eine Frau nicht "funktioniert". Ich meine nicht nur im Sexuellen, sondern überhaupt. Wenn er Rücksicht nehmen muß, weil die Partnerin frisch operiert ist oder weil nach Operationen Bewegungseinschränkukngen da sind oder so. Ich hab oft so das Gefühl, daß das Leben halt einfach so weitergehen soll wie bisher und manche meinen, wenn sie die Tatsachen lange genug ignorieren, lösen sie sich in Luft und Wohlgefallen auf... Ach es ist und bleibt schwierig! Ob zum derzeitigen Zeitpunkt eine Trennung sinnvoll ist? Keine Ahnung, aber kennst Du das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben"? Guck mal da rein. Als ich das vor vielen Jahren gelesen hab, dachte ich zeitweise, ich lese meine eigene Geschichte! Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich bin, daß mein Mann jederzeit und bedingungslos hinter und neben mir steht. Ich wünsch Euch von ganzem Herzen, daß sich Euere Situationen klären!!!! :remybussi:
Viele sehr liebe Grüße

Claudia

hedi2
16.11.2006, 16:32
Liebe Tamara!

Du tust mir soo leid!
Wir scheinen seelenverwandt zu sein. Du MUSST ja hier nicht schreiben, weil wir beide drüber geredet haben, machs nur, wenn DU es brauchst. Ich hab oft hier reingeschrieben und dann fürchterlich geweint. Hab dann gar nimmer gewußt, ob mir das überhaupt gut tut, weil ich wollte mir was von der Seele schreiben und nicht allein mit mir ausmachen müssen und dann hab ich auch noch das schlechte Gewissen mir gegenüber gehabt, daß ich wieder geweint hab und mir vielleicht geschadet hab. Mach, wie Du glaubst, Du hast mir gegenüber keine Verpflichtungen!!!!
Ich möchte mich auch nicht trennen, hab bloß daran gedacht.

Laß Dich streicheln!!!!

Ich bin überzeugt Du bist auf dem richtigen Weg.

Und Ihr anderen auch!

Ich hab für mich das Gefühl, hier auf dem richtigen Weg zu sein, weil ich vielleicht manches besser verstehen kann. Danke für Eure Beiträge. Außerdem denke ich, wir sind hier alle auf dem richtigen Weg, denn wir haben ja den ersten Schritt bereits getan, nämlich uns hier schlauer zu machen.

Lieber Michael,
Du bist ein netter, bist eh stolz auf Dich?
Du hast Dich ja hier in die Höhle der Löwinnen getraut. Könntest mir noch was sagen, was DU glaubst?

Manchmal denke ich, mir fehlt wahrscheinlich aufgrund meiner labilen psychischen Situation die nötige Konsequenz. Wie reagiert ein Mann glaubst Du? Also ein Mann, der hat nicht so verständnisvoll ist.
Wenn ich z.B. immer wieder ganz klar sage, Du, das akzeptiere ich einfach nicht. Hilfts Du mir nicht, geh ich halt zu einer Freundin, die hilft mir. Bist Du schlecht drauf, mich störts nicht, ich mach mir trotzdem einen schönen Tag.
Ich glaub, ich bin halt immer auch ein bißl wankelmütig. Mal verzeihe ich, mal kränk ich mich im stillen Kämmerlein, mal versuche ich zu reden, mal bin ich böse.
Sollte ich immer ganz klar: NEIN, SO NICHT! sagen?

Oder such ich jetzt schon wieder den Fehler bei mir?

Das Leck mich am A.. Gefühl, das gefällt mir gut, Habs glaub ich eh schon ein bißl, hab nur nicht gewußt, daß ichs schon hab.
Bei meinem Mann bin ich auch immer das Mausi und Schatzi und wenn ich mal mit einer Freundin über ihn reden will, dann hör ich immer: Was? Dein Mann, das glaub ich nie umd nimmer, Du bist doch sein ein und alles.

Momentan fühl ich mich bärenstark. Und ich drück Euch alle.

Hedi

(bitte drückt mich auch wieder, wenn ichs dann wieder notwendig hab!)

helgaGB
16.11.2006, 16:59
Hallo liebe Leute!

Das liegt sicher auch an der Erziehung und damit an uns Frauen, es bei unseren Söhnen besser zu machen
Ja, Claudia, da sprichst du mir aber ganz und gar aus der Seele. Ich wollte das eigentlich auch erwähnen, wollte aber keiner Mutter mit Söhnen auf die Zehen treten :embarasse . Meine damalige Schwiegermutter hatte meinen Mann verwöhnt und verhätschelt, auch wie er schon viel zu alt für solche Marotten war. Ich denke, dass ist der Grund warum so viele Männer (ausgenommen die männlichen Forumsbeitragenden und –leser natürlich!!) in der Kindheit stecken geblieben sind und solche Beziehungsprobleme haben – oder, auf gut Deutsch gesagt, ausgemachte Egoisten sind. Wir Frauen kultivieren das auch noch weiterhin ganz schön, in dem wir uns meist mütterlich und fürsorglich, und meist auf unsere Kosten, um den Ehemann/Partner kümmern (so hab’ ich’s auch gemacht!) ohne auch nur irgendetwas zurückzubekommen. Also kein Wunder, wenn der (männliche) Partner nichts von einem Rollenwechsel wissen will.

Natürlich gibt es auch Männer (und Frauen), so wie Michael das beschrieben hat, die einfach Angst haben und mit der neuen Situation aus diesem Grund nicht fertig werden. Im übrigen ist es auch mir einmal passiert, dass es mir unmöglich war, einem schwer Krebskranken (Gehirntumor), der inzwischen verstorben ist, unbefangen entgegenzukommen. Wie ich ihn durch meine Arbeit kennen lernte, war er ein attraktiver und aufgeschlossener junger Mann. Bei einem Wiedersehen hatte die Therapie aus ihm einen dicken, fast entstellten und leidenden Menschen gemacht. Der Schock war einfach zu groß für mich und ich schäme mich noch heute, dass ich damit nicht umgehen konnte und hoffe, dass es nie wieder vorkommt.

Paartherapie, wie sie Michael vorschlägt, finde ich eine tolle Idee, aber leider, und so habe ich auch die Erfahrung bei meiner ehrenamtlichen Beratungstätigkeit (nicht als Eheberater, sondern allgemeine Beratung und Weiterleitung an kompetente Stellen) in Schottland gemacht, weigern sich viele Männer überhaupt einen Paartherapeuten aufzusuchen. Die Frau hat ja das Problem, er nicht!! Und du hast ganz recht, Claudia, bei uns gibt es noch viele andere und schwerwiegende Probleme, neben dem MM. Leider habe ich versäumt, diese rechtzeitig zu erkennen, und vor allem einzugestehen, und jetzt ist es wirklich zu spät etwas daran zu ändern. Sowohl eine als auch keine Trennung ist jeweils 'mehr oder weniger ein Schrecken ohne Ende', wenn ich nicht daran arbeiten würde. Aber wie du erwähnst, und man kann sich auch anders arrangieren, auch wenn das nicht immer unbedingt mit der vollen Zustimmung des Partners geschieht. Ich habe das Glück, dass wir ein Haus mit 2 Etagen haben. Alles gibt es bei uns in zweifacher Ausführung (Bad, Schlafzimmer, Fernseher usw. usw.). Da brauchen wir uns nicht auch noch um Kleinigkeiten zu streiten und können uns in Frieden (meistens) mehrmals am Tag, meist zum Essen, treffen, in der Kenntnis, dass man sich, wenn’s brenzlig wird, zurückziehen kann. Wirklich nicht ideal, denn da gibt es trotzdem kein Verständnis für meine immer wieder auftretenden Probleme und Ängste, aber besser geht’s eben nicht. Dann bin ich schon seit Jahren immer mit irgendetwas beschäftigt, das mich ablenkt. So lässt es sich eigentlich ganz gut leben.

Und Michael, ich finde es sehr gut und hilfreich, dass du es gewagt hast, einen Beitrag aus deiner (männlichen) Sicht her dazuzusteuern. Ich kenne deine Geschichte nicht sehr gut, weil ich viele der Beiträge im Forum erst seit kurzer Zeit lese. Aber ich werde das nachholen. Alle Achtung vor deiner Anteilnahme. Ich denke du bist da aber eher eine Ausnahme.

Während ich fleissig ‚off-line’ geschrieben habe, hast du dich, Claudia, auch wieder gemeldet. Ich möchte dem was du über die ‚starken Männer’ sagst zustimmen (tut mir leid, Michael:sad: ) und auch dem was du Tamara geantwortet hast. Sind wir hier nicht wieder beim Egoismus und Egotismus angekommen?

Mögen viele der Partner diesen Meinungsaustausch verfolgen und darüber nachdenken!! Meiner kann das leider nicht – er spricht nur Englisch und hat auch nach 28 Jahren Partnerschaft mit mir kein Deutsch gelernt. Ich schäme mich, das zugeben zu müssen!

Herzliche und liebe Grüße und viele gute Wünsche an alle!
Helga

asterix
16.11.2006, 19:07
Hallo,
@hedi2, na so schlimm ist es ja mit euch ganz und gar nicht, und eine höhle ist ja nicht die hölle...........:D
Ich hoffe mal du hast das eher witzig gemeint mit "bist eh auf dich stolz" so verstand ich es zumindest;) . Alles andere wäre ja arroganz pur von mir, ich wüsste auch nicht auf was ich stolz sein sollte. Es ist eigentlich unmöglich sich in jemanden hinein zu versetzen, deswegen kann ich ja auch nur mutmaßen warum dein mann so reagiert. Diese frage kann dir einzig dein mann selber beantworten. Ich denke mal das ich eher ein emotionaler mensch bin, wo bei ganz ehrlich so toll ist das auch nicht, zumindest nicht in so einer situation, und ich weiss von was ich rede. Manchmal, aber auch nur manchmal würde ich mir schon wünschen zu gewissen sachen mehr abstand zu haben, und das gebe ich auch gerne zu. Was mir persönlich sehr zu schaffen macht, ist die hilflosigkeit der krankheit gegenüber. Also nichts machen zu können, da packt mich die riesen wut, und wenn dann meine frau eigentlich meine hilfe und trost braucht, fällt es mir sehr schwer ihr diese auch zu geben. Da würde ich schon gerne mal mich ausklinken. Liebe hedi ich kann dir leider keine tipps geben, ausser vielleicht deinen mann zu bewegen sich mal die mühe zu machen hier im forum vorbei zu schauen, und zu erkennen das hier soviele das gleiche schicksal teilen, und er verdammt nochmal den hintern zusammen kneifen soll, und sich der verantwortung stellen. Das ist weder leicht noch angenehm, es ist natürlich viel einfacher sich der situation zu entziehen. Aber eins muss ihm klar sein, wenns zu spät ist ( was ich bitte bei niemandem hoffe) kann er gar nichts mehr wieder gut machen, damit muss er dann leben, und zwar für den rest seines lebens. Und das ist mit sicherheit viel schlimmer.............In der hoffnung das ihr bald den für euch richtigen weg findet wünsche ich euch alles liebe und viel kraft:pftroest: michael

hedi2
16.11.2006, 21:30
Mit bist eh stolz auf Dich hab ichs ehrlich gemeint, daß Du zu den Männern gehörst, die zugeben können, daß sie auch nicht perfekt sind. Wir Frauen sinds ja auch nicht. Aber für Männer ist das sicherlich schwieriger, aus meiner Erfahrung jedenfalls.
Ich denk, ich kann auch nicht immer alles richtig machen, aber ich kann mich bemühen. Und das tust Du auch.

Ich wünsche Dir und Deiner Gattin alles Liebe, viele schöne Stunden gemeinsam, genießt soviel Ihr könnt und viel Glück für Eure Zukunft!

Hedi

Tamara1965
17.11.2006, 08:00
Hallo,

das scheiben hat mir wieder mal gut getan, gestern habe ich meinem mann mal etwas von euren Berichten über dir Krankheit erzählt. Er war ziemlich erschrocken und auch betroffen. Ich sagte ihmdas ich ihm ja mal ein paar Berichte zusenden kann, damit er mal ein paar infos hat. Da war er sehr glücklich mit. Der Text von perlagonium hat mich darauf gebracht, denn das empfinde ich ganz oft. Ist doch raus und bei Krebs bekommt man Chemo sonst ist es nichts, das hatte ich schon als meine Gebärmutter entfernt werden musste, aber da ging es mir auch so. Sie ist raus und alles ist erledigt.:mad: Jetzt weiß ich das es nicht so ist. Ich werde meinem Partner jetzt mal aufklären und ich denke das ist ein anfang. Mein Mann geht nicht zu einer Paartherapie " Er hat ja kein Problem ":lipsrseal. Mein Neffe ist bei der Geburt stecken geblieben und verstorben, das ist jetzt 6 jahre her und viele können nicht verstehen wie man über ein Kind trauern kann das man gar nicht kennengelernt hat. Da steht man auch oft vor unverständnis, und hier ist es wohl auch so, es ist raus und alle Haare sind noch dran also ist alles gut :sad: Ich werde jetzt umfassender informieren und dann kann man auch besser darauf reagieren.

Ich umarme Euch alle.

Lieben Gruß Tamara

hedi2
17.11.2006, 09:01
Tamara, ich freu mich sehr für Dich!
:1luvu:
Toller Anfang, wenn jemand beginnt zuzühören

Hedi

Claudia Junold
17.11.2006, 10:07
Mensch, liebe Tamara, ich freu mich total für Dich! Eine Partnerschaft ist ja immer, bzw. sollte immer ein Dialog sein. Da sind eben auch beide Seiten dafür verantwortlich. Vielleicht fehlen Deinem Mann tatsächlich einfach nur die Infos, damit er besser mit der Situation und damit auch mit Dir umgehen kann! Ich wünsch Euch sehr, daß Ihr auch im Hinblick auf Deine Erkrankung MITeinander an einem Strang zieht!
Alles Liebe!

Claudia

Tamara1965
17.11.2006, 10:14
Liebe Hedi,

ich glaube rausgelesen zu haben, das Du einen ganz tollen Sohn hast :smiley1: Bitte ihn doch mal mit seinem Vater ins Internett zu gehen oder lege deinem mann ein paar Berichte hin. Claudia schreibt sehr gut was das leben mit MM bedeutet und Pel ( jetzt fällt mir der name nicht ein) schreibt es auch immer wieder. Diese Berichte sind klar und verständlich geschrieben. Ich habe meinem mann heute einen davon zur Arbeit geschickt mal sehen was kommt. Ich denke in unserem Fall haben wir selber die aufklärung verseumt ( weil wir hofften das sie es alein machen ) TUN SIE ABER NICHT Das müssen wir machen. Versuche es oder nehme den Weg über Deinen Sohn, er ist groß und macht das sicher gerne.

:pftroest: Nehme Dich in den Arm und fühle mich sehr in den Arm genommen.

Lieben Gruß Tamara:1luvu:

perlagonium
17.11.2006, 10:39
Hallo Tamara,

nenn mich doch ganz einfach Katrin - ist dann nicht so kompliziert :lach2:

Liebe Grüße Katrin

Tamara1965
17.11.2006, 21:27
Liebe Katrin,

:smiley1: :smiley1: ja das ist einfacher.

Gruß Tamara

Tamara1965
17.11.2006, 21:32
Hallo,

ich habe meinen Mann ein paar Sachen zur Arbeit geschickt. Als er kam sagte er das er es nur überfliegen konnte da er so viel zu tun hatte und ich es doch lieber zu ihn nach Hause schicken soll. Ist schon komisch von zu Hause nach zu Hause zu schicken aber das ist doch schon ein Anfang. Ich glaube er hat jetzt schon einiges begriffen. Ich hoffe weiter. :) . Er stellte mich heute schon nicht mehr als simulantin hin als mein Bein aufeinmal ganz heiß wurde und sich ziemlich komisch anfühlt. Wen soll ich sowas auch erzählen wenn nicht meinem mann. ich hoffe das ist morgen wieder weg.

Gruß Tamara

Claudia Junold
17.11.2006, 22:43
Liebe Tamara,
ich hoffe sehr, daß alles so läuft, wie Du es Dir wümscht.
Bitte paß auf Dein Bein auf, das könnte auch eine Thrombose sein!
Ein recht schönes Wochenende wünscht Dir

Claudia

pfälzer
03.12.2006, 13:48
mir persönlich hat mein MM -partnerschaftlich- geholfen. Nach 7 Ehejahren, weiss ich nun mehr als zuvor, welch´ tollen Menschen ich an meiner Seite habe.
auch euch wünsche ich alles gute und einen starken Prtner an euerer Seite
Max

Ulihei
03.12.2006, 20:17
Hallo zusammen,
ist ja gut zu lesen, daß viele ähnliche Probleme haben. Meine Partnerin sagt immer: " Für mich bist Du nicht krank!" Das meint sie ganz lieb, aber irgendwie habe ich das Gefühl, sie verdrängt es einfach, etwas näher drüber nachzudenken.
Aber dennoch ist sie mir eine große Stütze gerade. Ich werde auch psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen, vielleicht können wir das auch zusammen machen, mal sehen.
Morgen bekomme ich meine Ergebnisse von der Sentinel-Untersuchung und bin schon ziemlich gespannt.
Herzliche Grüße von Ulrike

hedi2
04.12.2006, 10:54
Hallo Ihr Lieben,

ich freue mich für jeden, der von seinem Partner verstanden wird und ich denke, so sollte das auch sein, denn man benötigt Kraft.
Es gibt halt auch anderes.
Deshalb hat es mir sehr gut getan, welche Möglichkeiten es gibt, damit umzugehen und ich hoffe, daß ich dadurch auch meinen persönlichen Weg finden kann.

Hedi

edfried
04.12.2006, 15:19
Hallo liebe Leute
Ich hatte heute endlich einmal wieder Zeit hier im Forum einiges
nachzulesen. Dabei habe ich mit großem Interresse dieses Kapitel
Partnerschaftsprobleme verfolgt. Es fällt mir auf, daß hier fast nur
Frauen schreiben. Als MM "geschädigter" möchte ich auch einiges
dazu beitragen. Vor einiger Zeit hatte ich einen Thread eröffnet
mit dem Thema Veränderung. Bei mir hat sich seit meiner Diagnose
vor ca. 2 Jahren alles verändert. Ich bin ein völlig anderer Mensch
geworden, was auch nach 25 Jahren Ehe meine Frau extrem mitnimmt.
Was ich glaube ist, daß von beiden seiten aus Fehler gemacht werden.
In meinem Fall ist es so, daß ich mich stellenweise völlig zurückziehe
alles auf die Goldwaage lege nur noch nachdenke was alles passieren
kann, nicht nur Gesundheitsmäßig, sondern generelle Zukunftsängste
habe. Jedenfalls ist es so, das sich daraus eine schwere Beziehungskriese
entstanden ist. Wie es weitergeht weiss ich noch nicht.

Gruß Frank

hedi2
06.12.2006, 15:33
Hallo Frank,

zunächst möchte ich mich bei Dir bedanken, daß Du hier geschrieben hast, denn es interessiert mich sehr, wie Männer drüber denken und Du bist einer der wenigen, die hier antworten.

Habe Deinen Beitrag gestern schon gelesen, habe aber zuvor aber noch Deine Beiträge im Kapitel Veränderung gelesen.
Auf jeden Fall danke ich für Deinen Denkanstoß mit dem Groschenabwägen.
Ich denke, es geht Dir in etwa so wie mir. Auf der einen Seite gehöre ich zu den "Netten", die lange Zeit brauchen um Kleinigkeiten überhaupt zu erwähnen und sie eher in sich hineinzufressen.
Also, ich red mal von mir, da tu ich mir leichter.
Wenn mich was ärgert oder ärgerte, dann hab ich eher nichts gesagt und das Ganze auf eine schlechte Stimmungslage des anderen geschoben, die wohl von selber wieder vergehen würde. Deshalb ist mein Partner schon mal gar nicht gewohnt, daß ich über was zu diskutieren anfange.
Weils mir meistens eine Auseinandersetzung gar nicht wert war.
Durch meine Erkrankung hat sich aber das geändert, es gibt einiges, was mich schon seit langem stört, und jetzt störts mich aber mehr, weil ich das nimmer hineinschlucken mag. Deshalb diskutiere ich jetzt. Das ist mein Partner nicht gewöhnt. Aber wenn ichs auch nicht immer mache, wenns um wesentliche Dinge geht, daß ich eben aufgrund meiner derzeit bescheidenen Lage auch mal getröstet und beschützt werden will, dann will es mir einfach nicht in den Kopf, daß ein Partner, mit dem ich immerhin schon 35 Jahre beisammen bin, doch um Himmels willen auch die Verpflichtung hat, mir zu helfen gesund zu werden oder zu bleiben und nicht noch zusätzlich mit steinen schmeißt.
Das hat sich sicherlich verändert.

Ich weiß auch nicht, wies weitergehen wird, ich weiß nur, daß ich nicht mehr alles tolerieren kann und will und möchte sehr gerne Geborgenheit auf einem "Mittelweg" finden.
Da benötigt man aus meiner Sicht aber auch die psychische Kraft, die man eben nicht immer hat.

Nochmals danke für Deinen Denkanstoß!

Alles Gute für Deine Zukunft, daß Du bald den für Dich richtigen Weg findest

Hedi

Bine2
17.12.2006, 16:47
Hallo alle zusammen dies Zitat trifft die sache auf den punkt

Ebenso, dass es sich um eine der gefährlichsten und heimtückischten und unberechenbarsten Krebsarten überhaupt handelt.

jetzt schreibe ich euch noch das was ich heute morgen in einem anderen Forum geschrieben habe dank claudia bin ich hier gelandet

Hi habe heute keinen guten tag
habe richtig heftigen streit mit meiner fam. gehabt wegen weihnachten und allem. fühle mich richtig missverstanden und allein... bekommen zu allem überfluss dann noch vorgeworfen dass der andere rest der fam. ja auch nicht s nach mir fragen würde (meine meine eltern und meine schwester) meine mutter ist selbst krank d.h. probleme mit den nerven und nicht mehr so belastbar mit meinem vater der ist halt so und mit meiner schwester die meinte dass das ja nicht so schlimm ist der krebs wird weggeschnitten und dann ist alles wieder gut. Weil ich halt nur meinen mann bitten wollte beim putzen zu helfen und meine tochter sich auch laufend beschwerd wenn ich sie bitt mir den wäschekorb in den keller zu tragen da ich im moment nicht tragen darf da meine op erst am mittwoch war und ich mich darüber halt aufrege dass alle so gleich gültig sind oh man ich fühle mich so sch....
man soll einfach immer nur funktionieren weiss aber im moment nicht wie das gehen soll bin einfach nur ratlos könnte nur heulen habe versucht meiner tochter zu erklären dass ich halt nur angst habe doch ich glaube nicht dass sie das verstanden hat sie ist irgendwie abweisend so empfinde ich es und meine mann ist immer auf ihrer seite und ich soll mich nicht so hängen lassen und er weis auch nicht mehr was er noch alles für mich machen soll das würde er doch so gut er kann doch schon machen. dabei will ich nur nähe, dass habe ich ihm in der ersten woche schon gesagt doch er meint dies von einem zu verlangen geht nicht der eine macht es und der andere nicht... fühle mich einfach nur alleine alles sch....
tschüss( das war heute morgen)
im Moment gehts oder auch nicht wirklich mein mann und meine tochter spielen gerade hinter mir pay station sind wie immer gut gelaut und es ist ja überhaup nichts gewesen
mir gehts auch wie vielen von euch doch ich lasse mich nicht unterkriegen meine tochter ist 13 jahre alt ich weis nicht vieviel ich ihr erzählen soll wie macht ihr das ??

gruß bine2

sunny23
18.12.2006, 08:40
guten morgen, ihr lieben! :)
muss schnell meinen senf dazugeben zu dem thema..mein hauptpartnerschaftliches problem seit der diagnose, bzw seit der op ist, dass ich es nicht mehr ertrage, angefasst zu werden..dass ich körperliche nähe absolut nicht mehr ertrage, dass mir einfach graust, vor mir, vor meiner naht etc.
dass darunter das sexleben leidet, ist auch klar..ebenso kann ich dem mann meines herzens nicht mehr sagen, dass ich ihn lieb hab..es kommt mir nicht mehr über die lippen..
fühl mich nicht mehr wohl in meiner haut..es ist ekelhaft, meine nähte nach dem duschen zu sehen..schwimmbad ist tabu...
das ist mein problem

Tamara1965
09.01.2007, 14:05
hallo sunny23,

das kann ich sehr gut nachempfinden, meine OP´s waren auf dem Schambein und auf der Schamlippe, es war die Hölle. An Sexualleben war nicht mehr zu denken, die narben glühten mich immer ekelhat an. Das war nicht mehr mein Körper, er hatte mich verraten:weinen: :eek:

Durch viel hilfe aus dem Forum konnte ich das aber ,na ja teilweise überwinden.
Manchmal sehe ich die Narben gar nicht mehr und oft ist es mir egal was da so lila rüberleuchtet. Es wird immer besser, obwohl es mich gerade wieder ziemlich schüttelt und mir wieder schlecht wird. aber ich will ein halbweg normales Leben führen und werde es nicht zulassen das diese Krankheit mich total beherrscht. Ich hatte einige vorsichtige versuche gestartet und wenn es nicht ging sofort abgebrochen. Dein Körper braucht schreicheleinheiten um sich wieder wohl zu fühlen, es geht immer wieder etwas besser. ich drücke Dir die Daumen, dein Bild ist so Schön, du bist eine schöne Frau mit vielen tollen Stellen an deinem Körper und die weniger schönen werden halt rausgenommen aber das schöne überwiegt. Wenn du dich wieder liebst kannst du es auch deinem Partner wieder sagen. Ich glaube es ist auch für unsere Partner eine verdammt schwere zeit, die uns hoffentlich noch näher bringt.

Lieben Gruß Tamara

hedi2
08.05.2007, 21:13
Hallo Ihr Lieben alle,

Ihr habt mir sooooo geholfen. Wieso hab ich eigentlich erst heute mit einer Psychotherapie angefangen und nicht schon viel viel früher?

Ich denke mal, daß ich in sehr guten Händen bin und momentan ist mir die Knete ziemlich egal.
Also irgendwie hat er es geschafft mein Kernproblem sofort zu erkennen, nämlich mein partnerschaftliches. Ich muß Euch sagen, ich fühle mich momentan, als wäre mir ein zentnerschwerer Stein aus meinem Magen genommen.

Was Ihr nicht wißt, ich habe beim letzten Befundabholen, der von mir als nicht so toll empfunden worden ist, von meinem Partner wieder mal die Schreiorgie serviert bekommen, ich solle nicht so blöd sein und mich zusammenreißen, ich sei ja nicht allein auf der Welt. Ich habe meinem Mann gesagt, er sei ein richtiger Arsch, daß er mich mit meinen Sorgen soo allein läßt. Er hat nach Luft geschnappt und nochmal gefagt, was ich gesagt habe. Und ich sag Euch, ich hab so was noch NIE GESAGT, aber ich habs ihm sogar noch wiederholt, weil es mir wirklich ein Bedürfnis gewesen ist.

Natürlich hat er dann geschmollt, gesagt, daß er mir das lange nicht verzeihen wird und seither ist Funkstille. Mir machts nicht so viel aus, ich bin sein Verhalten nämlich gewöhnt. Ich Depp hab mich sogar 2x entschuldigt, aber er schweigt weiter.

Jetzt werdet Ihr aber staunen was der Therapeut zu mir gesagt hat un d ich habe es auch getan. Er hat gesagt, er ist auch ein richtiges Arsch sein Verhalten ist eigentlich das Schlimmste, was man einem Menschen antun kann.

In Wahrheit wird mein Mann nämlich noch viel weniger mit meiner Erkrankung fertig als ich und eigentlich sei ER es, der eine Therapie bräuchte.
Wir haben dann noch herausgearbeitet, daß ER es ist, der einen Pensionsschock hat, denn außer Fernsehen und Computer macht er nicht viel und er wünscht sich natürlich die Anerkennung, die er früher im Beruf bekommen hat von mir.

Der Therapeut hat mir auch gesagt, daß in Wahrheit ICH die Stärkere von uns beiden bin. Er hat auch gemeint, er würde liebend gern mal mit ihm reden.

Meine Lieben,

es tut soo gut, sich mal zurückzulehnen und Hilfe zu bekommen. Ich bin richtig erleichtert, aber auch ein bißchen erschöpft von der Anstrengung. Ich glaube, ich werde heute mal super gut schlafen!

Nächste Woche bin ich wieder dort. Soll ich Euch berichten? Bin schon gespannt wohin der Weg mich führen wird.

Alles Liebe für EUCH alle

Hedi

Claudia Junold
09.05.2007, 09:05
Hallo Hedi,
wenn es Dir recht ist, würde ich Dein Posting gern in den Thread "Psychotherapie" kopieren und dort antworten, ok?
Bis gleich,

Claudia

Noirceur
12.06.2007, 11:45
Hallo ihr Lieben, :winke:

ich denke, ich darf mich glücklich schätzen, dass diese Sch*krankheit meinen Partner und mich noch mehr zusammengeschweist hat. Ja, ich bin zwar noch ein *jüngeres Semester*:augendreh , bin aber schon 5 Jahre mit meinem Freund zusammen, und unsere Beziehung hat sich, denke ich schon gebessert.

Mein Freund war/ist eher einer der Sorte Mensch, denen man Gefühle förmlich aus der Nase ziehen musste. Als ich ihn aber mit meiner Diagnose konfrontiert habe, hat er ganz anders reagiert als ich von ihm erwartet hätte. Er war total lieb, hat im Internet recherchiert und ist auch bei den meisten Arztbesuchen an meiner Seite. Es ist ein schönes Gefühl, sich auf jemanden verlassen zu können und sich geborgen zu fühlen.

Ich wünsche Allen von euch, die nicht so ein Glück haben wie ich, viel Kraft und Energie, diese schwierige Zeit durchzustehen! Lasst euch nicht unterkriegen bzw. euch negative Energien aufladen in dieser schwierigen Zeit.

Ganz liebe Grüße :)
Conny

hedi2
07.09.2007, 17:29
Hallo Ihr Lieben,

weiß jetzt gar nicht, unter welchem Thema ich schreiben soll, unter diesem oder unter Psychotherapie. Bei mir hängt ja beides zusammen.
Auf jeden Fall möchte ich Euch Mut machen. Meine Psychotherapie hat geholfen. Bin zwar noch nicht fertig damit (mache sie jetzt seit Mai diesen Jahres), aber ziemlich am Ende angelangt.
Der Knackpunkt bei mir war z.B., daß es offensichtlich nach vielen Ehejahrzehnten auch sehr schwierig wird, wieder eine Gesprächsbasis zu haben. Es ist gelungen, diese wiederzufinden. Mein Problem war eigentlich meine Nervosität bei dieser Erkrankung, als auch die weit verbreitete Meinung, die auch mein Mann hatte, Melanom weggeschnitten, die Geschichte ist "vorbei und gegessen".

Gott sei Dank konnten wir eeendlich miteinander reden, sodaß ich jetzt verstanden werde und auch verstehen kann, daß mein Partner so gehandelt hat.

Mein Therapeut hat immer wieder gesagt, gib nicht auf, wer aufgibt, resigniert. Es hat etliche Anläufe und Versuche gebraucht, bei denen ich mir auch manchmal wieder "blaue Flecken" eingehandelt habe, aber es hat Sinn gemacht.

Ich drücke Euch alle ganz fest und wünsche Euch von ganzem Herzen, daß auch Ihr verstanden werdet bzw. Euren Weg findet!

Eure wieder glückliche
:winke: Hedi

plug2006
07.09.2007, 21:40
hallo hedi

das freut mich für dich ich wünsche dir auch noch einen wunderschönen urlaub mit deinen 2 freundinnen

lg

plug2006

babs_Tirol
21.07.2008, 11:45
Hallo an Alle,

wir haben ja vor einiger Zeit schon mal darüber diskutiert, wie der Ehepartner zu unserer Melanomerkrankung steht.

Gerade habe ich einen Artikel im Internet gelesen:
http://www.blick.ch/people/leon-huber-laesst-seine-krebskranke-frau-im-stich-95953
Léon Huber lässt seine krebskranke Frau im Stich
Es ist die schlimmste Zeit ihres Lebens: Verena Huber hat Hautkrebs – und keinen, der sich um sie kümmert.

Blick Online - Switzerland
Worte, die das Blut in den Adern gefrieren lassen: Melanom, Sentinel, Lymphknoten-Dissektion, Lymphadenektomie, Tumormanifestation. ...


Traurig nicht wahr?
- babs-

Petra & Thomas
21.07.2008, 18:02
Hallo Hedi,
Meine Meinung:
Wie heißt es so schön in guten wie in schlechten Zeiten ergo es liegt nicht an Deinem Melanom. Gerade in schweren Zeiten beweist sich echte Partnerschaft.
Mein Partner hat seit Februar 08 ein malignes Melanom. Ich liebe ihn so wie er ist mit Narben, dickem Bein und seiner Macken durch die Interferonteherapie. Wir sind zwar erst 3 Jahre zusammen und die Diagnose kam wie eine Bombe, zumal noch 16 Monate Therapie und die Entfernung weiterer Leberflecke auf uns zukommt.

Aussprechen, (vielleicht ist er durch die Situation völlig überfordert- will es nicht zugeben) Entscheidung treffen und notfalls auf alle Fälle trennen. als Neuanfang sehen und vergessen lernen. ER hat DICH einfach nicht verdient egal ob krank oder gesund.
Liebe Grüße Petra & Thomas:augendreht

hedi2
23.07.2008, 11:30
Liebe Petra, lieber Thomas!

Ich danke Euch für Eure aufrichtigen Worte. Und ich freu mich auch ein wenig, ich bin auch der Meinung, daß er mich nicht so wirklich verdient.
Ihr habt völlig recht, erist überfordert, bloß das Aussprechen ist so das Problem. Mein "Macho" würde niemals zugeben, daß er überfordert ist, da haut er lieber mit agressiven Worten um sich, als daß ers, vielleicht auch für sich selbst, zugeben würde.
Ich bin grad wieder in einer blöden Situation. Es hat damit begonnen, daß ich mich seit Mai endlos müde fühle. Vor zwei Wochen bekam ich fürchterliche Kopfschmerzen, danach Magenschmerzen und wir haben Besuch erwartet. Ehrlich, mit allerletzter Kraft hab ich meine hausfraulichen Aufgaben erledigt. Als dann der Besuch kam, hab ich mich einfach zusammengerissen und habe auch gelacht. Das ist offensichtlich zu viel gewesen. Er hat mir vorgeworfen, ich spiele die Kranke, weil ich lachen kann, wenn jemand da ist. Ach, das ganze zu erzählen, kostet mich zu viel Kraft und ist auch sinnlos, weil es ja gar nicht um Details, sondern an Grundlegendes geht, so sehe ich das. Auf jeden Fall ists mit mir körperlich immer mehr bergab gegangen, bis ich dann vergangene Woche mal zu heulen begonnen hab und meinen Onkologen angerufen hab, Der war leider auf Urlaub und kommt erst heute zurück, er kennt mich ziemlich gut, deshalb bin ich auf seinen Rat eingegangen, mit den Psychopharmaka wieder anzufangen. Nebstbei hab ich meinen Blutdruck daheim gemessen: 160/130. Mein Hausarzt kam am Montag, bin gleich hingegangen. Jetzt hat der mir Betablocker verschrieben und durchleuchtet mich auf Herz und Nieren. Ich bin aber sehr froh, daß endlich etwas getan wird.
Die Frage ist: Haben die Nerven meinen Blutdruck, der immer sehr nieder gewesen ist, in die Höhe getrieben, oder war es umgekehrt. Werde ich bald wissen, Bekomme heute meinen Blutbefund und bei der Neurologin war ich auch schon.

Ich fühle mich ziemlich behämmert, bin irgendwie schwindlig und alles fällt mir schwer. Ich denke das kommt davon, daß der Blutdruck erst eingestellt werden muß. "Männliche" Unterstützung hab ich so gut wie keine, aber ich zieh das schon durch, ich bin mir derzeit die Wichtigste Person auf der Welt. Ich muß auf MICH aufpassen, mit all meiner noch verbliebenen Kraft.

Das Blöde ist, ohne Kraft kann man gar keine Entscheidung treffen und auch nicht sich für irgendwas einsetzen.

Drückt mir die Daumen, alle hier, die Ihr da seid, daß die Sache bald geklärt ist und ich wieder zu Kräften komme und daß das Ganze doch nicht etwa vom Herzen kommt. Da sind mir ja die Nerven noch lieber!

Komisch, ich habe mich ohne Psychopharmaka SEHR wohl gefühlt, steter Tropfen höhlt wahrlich den Stein, ich meine da andauernde Belastungen in der Partnerschaft, daß ich wirklich schwer am überlegen bin. Ich würde es derzeit aber weder schaffen noch aushalten.

Ihr Lieben hier,

laßt Euch durch meine Worte ja nicht aus der Bahn werfen!
Ich denke mal. auch wenn mans mal ohne Psychopharmaka geschafft hat und man fällt dann wieder zurück, ist das noch lang nix Negatives, das passiert eben, aber ich habs einmal geschafft, werde ichs auch wieder tun. Und für mich hat alles Negative den Sinn, etwas daraus zu lernen und etwas besser zu machen.
Ihr seid meine lieben Begleiter hier, dafür danke ich Euch sehr. Seltsam, daß die Partnerschaftsprobleme gerade jetzt wieder "ans Licht" geholt wurden grad als ob es Telepathie gäbe.

Ich drück Euch alle und bin mir sicher, bald wieder auf dem Damm zu sein

Alles Liebe für Euch
Hedi

hedi2
23.07.2008, 13:12
Liebe Silleke,

danke für Deine Worte! Ich sehe es auch so, und Du bestätigst mich. Danke.
Für Deine Unterschrift "herzlichst" kriegst ein Extrabussi! Ich habe in letzter Zeit auch DEINE Beiträge gelesen und ich freue mich sehr mit Dir. Ich bin nur ehrlich gestanden zu kraftlos gewesen, hier zu schreiben.
Danke auch, daß Du sagst, daß es gut behandelbar sein wird. Ich denke auch ehrlich gestanden gar nicht negativ, bin wirklich nur froh, daß sich die Ärzte um mich kümmern, denn so konnte es körperlich nicht weitergehen.

Es ist ja wirklich ein Teufelskreis, wenn es einem nicht gut geht, hat man einfach keine Kraft, etwas in Angriff zu nehmen.

Alles Liebe für Dich und nochmals Danke
Hedi
(Ich werde weiter berichten)

Brillie
23.07.2008, 23:49
Liebe Hedi,

ja auch ich kenne das Poblem, Partnerschaftsprobleme beim MM. Als ich die Diagnose damals bekam, dachte ich, der Bosen tut sich unter mir auf. Heulend habe ich meinem Mann dann berichtet... fast keine Reaktion!:eek:
Aber ich weiß, es ist seine Angst.. seine Angst die Partnerin auf einmal zu verlieren, die Mutter seines Sohnes.
Gesprochen haben wir nie darüber, aber kürzlich war eine Freundin da, wir haben alle( er auch ) zusammen gesessen und sie sprach das Thema an... und siehe da er kam auf einmal aus sich heraus und meinte," das schaffen wir zusammen"... es war eben die Gelegenheit so offen und frei zusprechen. Leider können wir das kaum noch... reden!!

Lieben Gruß
Brillie

Rachel
24.07.2008, 07:58
kann brillie nur bestätigen, mein mann hat nach meinen 2 melanomen auch kaum reagiert bzw. es so abgetan als wäre das nichts, erst als wir das letzte mal gemeinsam ein paar gläser wein zuviel getrunken haben :-) da hat es ihm rausgestossen das er einfach angst hat, angst vor dem thema, angst mich zu verlieren usw. usw., er hat auch dann zugegeben, einfach nicht zu wissen wie er damit umgehen soll. seitdem geht es unserer beziehung auch wieder besser. aber ich glaube das ist einfach normal

tina_l
10.01.2010, 01:32
hallo!

ich weiß seit zwei tagen, dass ich an hautkrebs erkrankt bin (SSM, Level III, 0,35mm).
ich bin erst 24 und nach meinem studium gerade frisch im beruf, mein freund studiert noch und ist vor vier tagen ins ausland geflogen, um dort ein auslandsemester zu machen. in zwei wochen kommt er für ein paar tage wieder nach deutschland, weil er eine wichtige prüfung ablegen muss.
da ich erst übermorgen weiter durchgecheckt werde, ob sich irgendwo metastasen gebildet haben, habe ich ihm die diagnose bisher verschwiegen, um ihm diese schreckliche ungewissheit nicht anzutun.
falls übermorgen (ich bete so sehr dafür!) raus kommt, dass weiter alles ok ist, überlege ich, ihm erst zu sagen, was los ist, wenn er in zwei wochen wieder kommt... dann wird er eh sehen, dass nachgeschnitten wurde.
ich denke, dass er dann zumindest noch die zwei wochen hat, um sich auf seine prüfung konzentriert vorbereiten zu können.

andererseits weiß ich nicht, ob das richtig ist?

ich habe auch einfach angst vor seiner reaktion... er kann mit krankheiten generell eher schlecht umgehen.
wir sind zwar schon seit fast fünf jahre zusammen aber leider hat es in letzter zeit viele probleme gegeben, weil mir oft zuneigung fehlt. ich weiß nicht, ob unsere beziehung das übersteht! wenn ich die alten beiträge von betroffenen so lese, frage ich mich, ob es nicht sinnvoller wäre, mich zu trennen, bevor es soweit kommt, wie bei ihnen...

ich weiß nicht, was ich jetzt von euch als antwort erwarte... ich weiß, dass man keinem sagen kann, was richtig oder falsch ist. ich bin nur einfach im moment so verzweifelt und weiß nicht wohin mit meinen gedanken.

gilda2007
10.01.2010, 01:51
Warum willst du das Handtuch werfen, bevor du seine Reaktion kennst? Das ist ihm gegenüber nicht fair. Ich bin um einiges älter (44) und eigentlich im BK-Forum unterwegs,aber vielleicht muntert dich meine Geschichte auf. Wir steckten 2004-2007 in einer heftigen Krise. Ja, solange! Wir lebten einer Fernbeziehung England - Deutschland und alles war sehr schwierig. Keiner wollte von seiner Position abweichen, total verfahren. Dann kam die Diagnose und er reagierte klasse. Kam sofort nach Deutschland für 3 Tage und wir fingen endlich wieder das reden an. Was soll ich sagen, er zog zwei Monate später zu mir. Als es 2009 Verdacht auf Metastasen gab, machte er mir einen Heiratsantrag. Die Metas waren falscher Alarm, aber wir haben natürlich trotzdem geheiratet.

Gib ihm eine Chance, aber vertraue dich auch deinen guten Freunden an. Je mehr Last man verteilen kann, desto besser. Alleine und auch zu zweit lässt sich sowas viel schwerer stemmen. Ich drück Daumen, vor allem natürlich, dass die weiteren Untersuchungen gut laufen!

tina_l
10.01.2010, 02:10
danke für diese schnelle antwort... dich schickt der himmel

ich weiß auch nicht, ich bin einfach im moment so fertig, dass ich irgendwie das gefühl hab, dass sich sowas doch niemand freiwillig antun will. schließlich sind wir nicht verheiratet und wie gesagt, lief es in letzter zeit eh ziemlich s*.

ich mach mir im moment solche vorwürfe und ich weiß selbst, dass es blödsinn ist, aber wir hatten so viel vor... es wird sich jetzt alles ändern. für mich auf alle fälle. und ich hab angst davor, dass er nur aus mitleid mit mir zusammen bleibt.

ich habe eine sehr sehr gute freundin, bei der ich das gefühl habe, das sie wirklich immer hinter mir stehen wird, egal was jetzt auf mich zukommen mag. und auch meine familie ist da und steht hinter mir. gott sei dank.

Petra & Thomas
10.01.2010, 13:06
Hallo Tina,

gebe Gilda voll und ganz recht. Deine Diagnose kannst du auf Dauer sowieso nicht verheimlichen und ich an seiner Stelle wäre sehr enttäuscht wenn Du so reagierst. Andererseits kann ich Dich gut verstehen, denn ich war in einer ähnlichen Situation und wollte meinen an MMerkrankten Thomas am Anfang mit meiner Diagnose auch nicht belasten und gerade dann wenn es für den Partner um die eigenen Ziele geht ist es sehr schwierig. Das Leben ist leider manchmal weder planbar und läuft eben nicht so wie man es sich vorstellt. Er hat auf alle Fälle eine Chance verdient jetzt zu zeigen, dass er für Dich ein Partner ist der zu Dir hält und dich mit allen Kräften unterstützen wird. Du sprichst ihm von vornherein ab, das er damit nicht klarkommen wird und das ist unfair. Außerdem weißt du noch nicht was der Nachschnitt ergeben wird und wie die weitere Therapie aussehen wird. Du solltest ihm die Möglichkeit geben, daran teilhaben zu lassen. Auch mein Thomas kann schlecht mit Krankheiten umgehen und es war weder für ihn oder mich einfach das alles durchzustehen. Ob es eure Beziehung aushält kannst Du nur herausfinden wenn Du ihn in deine Veränderungen einbeziehst. Einen geeigneten gemeinsamen Weg finden wird sicherlich nicht einfach, aber was ist schon einfaach im Leben und glaube mir.....niemand bleibt aus Mitleid mit jemanden zusammen....das funktioniert auf Dauer nicht.


Liebe Grüße Petra

tina_l
10.01.2010, 13:39
ja, ihr habt vermutlich wirklich recht... es ist unfair und von mir wahrscheinlich auch anmaßend vorher schon zu urteilen! hab im moment auch schon ein schlechtes gewissen deswegen... aber meine gedanken und gefühle ändern sich gerade minütlich.

danke für eure antworten! es hilft einem einen klareren kopf zu bekommen!

hedi2
11.01.2010, 10:49
Liebe Tina!

Ich denke, Du hast auch meine Geschichte hier gelesen.
Ich denke mal Du bist ein junger Mensch, der etwas zu "verdauen" hat. Du bist nämlich bedauerlicherweise bei all Deiner Jugend damit konfrontiert, daß man "endlich" ist. Das ist in Deinem Fall eine sehr frühe und sehr schwere Erfahrung. Trotzdem, bei Deiner Diagnose ist es mehr als wahrscheinlich, daß Du KEINE Metastasen bekommen wirst. Blöder Spruch jetzt, alles was uns nicht umbringt macht uns stärker! Ist aber so.
Du wirst gestärkt aus dieser Erfahrung WEITERLEBEN! und sogesehen weiser und reifer als andere sein, die diese Erfahrung noch nicht gemacht haben.

Ich glaube, daß so eine Erfahrung uns vieles erkennen läßt. Bist Du Dir sicher, daß Du mit Schweigen und in Dich hineinfressen weiterleben wirst können? Ich glaube es nicht, man muß Erfahrungen aufarbeiten können, damit es einem gut geht.

Und eines glaube ich ganz bestimmt, jede schwierige Erfahrung ist auch eine große Chance. Du hast im Moment die Chance zu prüfen, ob Du den richtigen Partner für Dein weiteres langes Leben, das vor Dir liegt, hast. Ich glaube nicht, daß Du Deine Zukunft mit einem Partner, der kein Interesse an Deiner Gesundheit hat, verbringen willst. Aber, da gebe ich meinen Vorrednerinnen recht, gib ihm und auch Dir die Chance zu erkennen ob ihr eine GUTE Zukunft habt. In guten wie in schlechten Zeiten, so heißt es.

Alles Liebe, wir alle, besonders wir, die so eine Erfahrung machen, verdienen eine geborgene Zukunft!

Hedi

tina_l
13.01.2010, 21:13
Hallo ihr Lieben!

Natürlich hattet ihr Recht! Es wäre unfair gewesen, ihm die Entscheidung abnehmen zu wollen, ob er sich das antun will oder nicht...
und meine ängst haben sich zum glück bisher nicht bestätigt. natürlich war er im ersten moment einfach nur geschockt und sprachlos, aber irgendwie hab ich nun auch das gefühl, dass uns diese nachricht irgendwie wieder an das wesentliche unserer beziehung erinnert hat! plötzlich werden alte problemchen völlig unwichtig! ich hoffe, dass wir gestärkt aus dieser erfahrung heraus gehen können...

nochmal danke für euren zuspruch! :kuess:

micha54
13.01.2010, 21:19
Hallo tina,

na das klingt doch richtig gut :winke:

Gruß,
Michael

gilda2007
13.01.2010, 21:22
Das wünsche ich euch auch von ganzem Herzen. Auch das Sprechen über Ängste schweißt zusammen und wie du sagst, es erinnert einen an das Wesentliche. Du warst doch nicht umsonst mit ihm schon 5 Jahre zusammen ;)