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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : die Krankheit war stärker


Regenboegn
11.12.2006, 23:56
Hallo!

Vor ein paar Wochen habe ich zum ersten Mal in diesem Forum die Geschichte meines Vaters erzählt.
Damals hatte ich so große Hoffnung, dass er es schaffen wird. Doch dann sagten die Ärzte der Tumor sei weiter gewachsen und man wisse nicht, wie man ihm helfen kann.
Diese Nachricht schocke uns alle. Also machten wir uns auf die Suche nach einer Alternative. Auch die Ärzte machten uns wieder Hoffung. Sie sagten sie hätten jetzt noch eine Chemo die sie ausprobieren möchten.
am 1. Dezember sollte er sie zum ersten Mal bekommen. Doch dazu kam es nicht. In der Nacht fing er an zu erbrechen (Blut) und kam ins Krankenhaus. Dann ging alles sehr schnell. die Ärtze sagten dass sie ihm nicht mehr helfen können und dass er noch 1-2Tage zu leben hätte.
Meine Mutter und ich haben seit diesem Moment das Krankenhaus nicht mehr verlassen.
Zwei Tage und Nächte haben wir meinen Papa begleitet, bis er schließlich am 05.12. für immer eingeschlafen ist. Diese Erfahrung war wahrscheinlcih die schlimmste, die ich je gemacht habe, aber dennoch spüre ich in mir eine innere Ruhe die mir sagt du hast alles richtig gemacht. Wir hatten Zeit uns von ihm zu verabschieden und wir konnten ihm nochmal alles sagen, was uns wichtig war. Und das Wichtigste ist, er war nicht allein!!!
Wie es mir jetzt geht kann ich schwer sagen, ich habe das alles noch nicht realisiert. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie es ohne ihn weitergehen soll.
Aber auch das werde ich / wir schaffen, denn schließlich haben wir es ihm versprochen...


Lg Sabrina

silverlady
12.12.2006, 01:07
liebe Sabrina
ein stiller gruß von mir. Ich wünsche dir und deiner Mutter viel Kraft für die kommende Zeit
silverlady

ela68
12.12.2006, 07:03
Liebe Sabrina,

mein Beileid zum Tode deines Papas:pftroest:

Das mit dem realisieren dauert auch etwas,ich war zuerst auch froh,dass er es geschafft hatte,er mußte nie mehr leiden,keine schmerzen mehr haben,ich muß nie mehr angst um ihn haben,weil ich denke das es ihm jetzt besser geht.

aber nach einiger Zeit kommt das Loch,es war zeitweise so schlimm das ich dachte ich halte den Schmerz nicht aus....

Lass dir Zeit für deine Traue,spreche darüber :knuddel: :knuddel:

Wünsche dir und deiner Familie viel Kraft,viele liebe Menschen um euch rum,die euch zu hören und für euch da sind.

Unsere Lieben wachsen,
wenn sie gegangen sind,
in uns hinein,
werden Teil von uns,
geben uns ihre Liebe und Kraft.
Und am Ende bewahren
wir sie unsichtbar in uns.


Traurige Grüße
Ela

Schnullerbacke
13.12.2006, 05:44
Hallo Sabrina,

Einem Stillen Gruß und Aufrichtige Anteilsnahme möchte ich dir übermitteln.

Fühle dich von mir in den Arm gehalten, denn ich fühle mit dir. Auch ich habe meinen Vater an dieser tükischen Krankheit verloren.

Ich schicke dir und deiner Mutter alle Kraft der Welt.

Liebe Grüsse
Sylvia

vanitas02
13.12.2006, 05:54
ach gott sabrina,

ich kann dich so gut verstehen. meine mama ist gestern nachmittag gestorben und ich hab noch keine ahnung, wie es weiter gehen soll. ich wünsche dir ganz viel kraft. immerhin haben sie es jetzt überstanden. für die hinterbliebenen ist es jetzt halt schwer.

liebe grüße
yvonne

Regenboegn
13.12.2006, 21:18
Liebe Yvonne,

das mit deiner Mama tut mir echt leid!!! Aber sie sind jetzt bestimmt an einem besseren Ort und schauen auf uns herab.
Als der Arzt uns sagte, dass er meinem Papa nicht mehr helfen kann, musste ich furchtbar weinen. Da hat mein Papa mir mit der Hand über den Kopf gestrichen und gesagt:" Ist doch halb so schlimm".
Er hatte immer so viel Kraft... Und genau die versuche ich jetzt auch aufzubringen. Für ihn.Das finde ich bin ich ihm schuldig.
Ich denke das sind wir beide ihnen schuldig. Sie wollten bestimmt nicht, dass wir uns hängen lassen.
Aber dennoch sollten wir uns Zeit zum trauern lassen...

Fühl dich gedrückt.
Lg sabrina

andreja lempertz
23.12.2006, 02:24
Liebe Sabrina und auch liebe Yvonne,

ich kann Euren Schmerz nachfühlen,meine Mama ist am 28.11.2006 in der Nacht verstorben und ich kann es immer noch nicht faßen,daß sie nicht mehr da ist.Sie ist 2001 an Brustkrebs erkrankt und hat bis zum Schluß gekämpft,aber der Krebs war trotz ihres jahrelangen Kampfes stärker und er hat sie uns genommen. Auch wenn ich wütend und sehr traurig bin ist mein einziger Trost,daß sie von ihren unglaublichen Schmerzen und Qualen erlöst wurde,denn die letzten 3 Monate waren die Hölle für sie und auch für uns,man will und kann nicht helfen und der geliebte Mensch leidet so sehr,das ist so grausam und tut unendlich weh.

Als meine Mama am 10.11.2006 wieder ins Krankenhaus eingeliefert wurde,habe ich mich krankschreiben laßen,damit ich jeden Tag bei ihr sein kann,denn wir wußten,daß es dem Ende zugeht.Nach zwei Wochen wurde sie zum Hospiz gebracht,das war ihr Wunsch,sie wollte nicht im Krankenhaus sterben. Dort war sie gerade eine Woche als sie verstarb und als uns der Anruf erreichte,sind wir direkt zu ihr gefahren,denn ich wollte mich noch in der Nacht von ihr verabschieden. Ich bin sehr froh,daß ich die Entscheidung getroffen habe mich krankschreiben zu laßen um bis zum letzten Tag bei ihr zu sein. Diese vielen letzten Momente die wir noch hatten werde ich nie vergessen und darüber bin ich sehr glücklich und es gibt mir Kraft das alles zu verarbeiten.

Ich wünsche auch Euch viel Kraft und bin gedanklich bei Euch.

Ich drücke Euch ganz fest

Liebe Grüße von Andreja

vanitas02
30.12.2006, 18:54
@ andreja und sabrina

es ist halt leider so schwer. für unsere lieben war es sicher das beste so. eine erlösung. aber natürlich wäre es einfach am schönsten gewesen, sie wären gar nicht erst krank geworden. ich habe auch die letzten vier wochen (da kam ja erst die diagnose) viel zeit mit ihr verbracht. das hilft mir jetzt sehr viel. leider konnte ich im letzten moment nicht bei ihr sein. sie war alleine. aber vielleicht hat sie es wirklich so gewollt. es hatte uns keiner gesagt, dass es so kritisch war. zwei stunden später wäre ich sie sowieso besuchen gekommen. naja, zumindest ist erst mal weihnachten überstanden. morgen wird es dann noch mal richtig schwer. und nächste woche müssen mein stiefvater und ich weiter ihre sachen ausräumen. das ist wirklich schlimm. da kommen dann immer so viele erinnerungen hoch. wünsche euch beiden trotzdem einen guten rutsch. seit stark und "kopf hoch"