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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Glioblastom


brother
28.12.2006, 23:46
Hallo,

habe schon lange nicht mehr geschrieben. Mein Bruder wurde im Mai 2006
operiert (Glioblastom IV) jetzt hat er ein Rezidiv.
Bekommt täglich Temodal und 2 Medikamente die verhindern sollen das sich Blutgefäße im Tumor bilden.
Hat seit knapp 1 Wochen Taubheitsgefühl li. Gesichtshälfte(Lippen , Zunge,Schläfe Richtung Augenbraue, Druck auf li. Ohr) außerdem erbrechen am Morgen, Kopfschmerzen die täglich zunehmen... Hirndruck steig,denke ich.
Mein Bruder will dies alles nicht wahrhaben....(ist ja auch kaum zu verstehen)
Jetzt meine Frage, was kann man gegen Kopfschmerzen geben
hat jemand die gleichen Erfahrungen gemacht....
Die Ärzte weichen natürlich auch immer aus, den Verlauf kann man nicht sagen, wenn was ist kann man gerne anrufen.... hilft aber auch nicht wirklich.
Muss man wirklich tatenlos zusehen, wie es zu ende geht?
Mein Bruder ist geistig noch voll da (ist ja
eigentlich gut) nur denk ich mir manchmal wieviel muss er noch ertragen.
Wie soll er das Schaffen?
Die Ärzte haben zu meinem Bruder (vor 1.5 Wochen) gesagt, er soll sich Gedanken machen, was er tun möchte wenn der Hirndruck steigt.
Er will sich aber mit diesem Thema nicht auseinandersetzen.

Freue mich über eine Nachricht! Aber Nachrichten mit.... wünsche viel Kraft.... helfen mir nicht weiter.
Bitte nicht falsch verstehen, aber das hör ich von allen Bekannten....

Gruß

Brother

silbany
29.12.2006, 14:15
Hallo,

man muss nicht tatenlos zusehen! Ihr Bruder hat ein Recht auf palliativmedizinische Unterstützung und sollte schmerztherapeutisch medikamentös eingestellt werden: Novalgintropfen in ausreichender Dosierung alle paar Stunden über den Tag (auch nachts) verteilt plus Morphium. Ich gehe davon aus, dass er Kortison gegen den Hirndruck schon bekommt, evt. müsste die Dosis erhöht werden.

Gruß
Silbany

brother
29.12.2006, 21:13
Hallo Silbany,

danke für Deine Nachricht.
Mein Bruder hatte letzte Nacht sehr starke Kopfschmerzen mit Erbrechen.
Am Morgen hat der Arzt Novalgin iv. gegeben.
Nach Rücksprache mit der Klinik bekommt er jetzt 3x täglich 40 mg Kortison
über 3 Tage, dann soll man es ausschleichen lassen.
Der Arzt hat auch Morphin Pflaster da gelassen.
Warum gibt man das Kortison nicht länger, wenn es hilft?
Die Klinik sagt man soll erst eine sog. Stoßtherapie machen?

Gruß

Brother

Peter
29.12.2006, 21:36
Hallo brother,

novalgin i.v. hat natürlich im Moment eine schnellere Wirkung.

Die Schmerztherapie muß aber dann kontinuierlich fortgesetzt werden, z.B. über Tropfen. Ich kenne das auch, das man eine kombitherapie mit Novalgin und Tramadol macht, das hat den Vorteil, das man mit den Dosen höher gehen kann und nicht solch starke Nebenwirkungen hat als mit einem Medikament in hoher Dosis alleine...

Ich gebe Dir völlig recht! auch das Kortison sollte nicht ausgeschlichen werden, wenn keine anderen Gründe hier für Maßgebend sind...
Welches Kortison bekommt er?

Wann bekommt er das Temodal, kann es nicht sein das das Erbrechen davon kommt? Habt Ihr Zofran zur Hand?

Viele Grüße

Peter

brother
29.12.2006, 21:58
Hallo Peter,

das Kortison heißt Predni blue .
Das Temodal nimmt mein Bruder vor dem Schlafengehen, Zofran
haben wir, nimmt er vorher ein.

Er war zur Kontrolle vor ca 2 wochen, dort ist eben ein Wachstum mit multifokaler Metastasierung bei Va.ö Menigiosis carcinomatosis rausgekommen.
Da er zum Zeitpunkt der Kontrolle im KH auch morgens nüchtern erbrochen hat,war der V.a Hirndruck anstieg natürlich schon sehr nahe. Konnte aber nach dem Kernspinn erst mal abgewandt werden. Es hieß das Hirnwasser kann noch gut abfließen. Es ging dann aber mit täglichem Erbrechen morgens und
leichten Kopfschmerzen, die sich jetzt täglich etwas gesteigert haben, weiter. Also denke ich schon das sich hier ein Ödem bildet?

Hab heute mit der Klinik telefoniert, wir sollen eben jetzt erst mal Kortison probieren und dann evtl. nochmal Bilder machen lassen (was soll das bringen?)
Dafür müsste mein Bruder wieder stationär (100 km weg von Zuhause)

Wenn man Morphium nimmt, muss man dann bei erhötem Hirndruck nicht erbrechen?
Sorry, für meine Fragen aber ich habe noch nie jemanden in so einer Situation begleiten müssen.
Ich muss noch dazu sagen, ich wohne nicht bei meinem Bruder. Er ist bei meinen Eltern Zuhause, bin aber täglich dort und unterstütze sie wo es geht
in abwechslung mit meinem älteren Bruder.
Würde halt auch meinen Eltern am liebsten sagen, auf was sie sich einstellen müssen (Krampfanfall ect....) kann mir aber natürlich keiner sagen.

Liebe Grüsse

Brother

HeikeW.
30.12.2006, 17:44
Hallo Brother...

meine Schwiegermutter hat auch so ein verdammtes Glioblastom und bekommt gegen die Schmerzen auch Morphium und weil man das ja erst langsam erhöhen kann, reicht es im moment noch nicht aus, gegen die schmerzen. Sie bekommt dann noch regelmäßig Novalgin-Tropfen. Die helfen ihr eigentlich ganz gut. Sie bekommt dauerhaft Kortison gegen das Ödem im Kopf. Die Frage nach dem Sinn des erneuten Bildes? Also bei uns haben sie davon abgeraten, weil sie eine panische Angst davor hatte, in diese Röhre zu gehen und was hätten wir davon, wenn wir wüssten, ob es gewachsen ist? Nichts, deshalb haben wir es gelassen. Sie ist allerdings schon im Endstadion und schafft es hoffentlich bald ,zu gehen. Sie lebt nichtmehr, sie leidet nur noch....

brother
30.12.2006, 19:07
Hallo Heike,

bei meinem Bruder reicht das Morphin Pflaster im Moment auch nicht aus.
Er bekommt zusätzlich noch Schmerztabl. (Namen weiß ich im Moment nicht)

Ich glaub von den Bildern sehen wir im Moment auch ab.
Mein Bruder ist noch absolut bei vollem Bewußtsein, er verdrängt auch die Diagnose, obwohl er die ganze Wahrheit weis.
Er redet sich ein die Beschwerden (Kopfschmerzen, ERbrechen, Sehschwäche ,Hörvermögen läßt nach...) geht schon wieder weg

Wir lassen ihm seinem glauben daran.... (ob´s gut ist, ich weiß es nicht)
Habe versucht mit ihm über eine Patientenverfügung zu sprechen, blockt er aber total ab.

Ich wünsch Dir auch viel Kraft, kann mir vorstellen wie´s Dir so geht.

Danke für die Nachricht

Gruß

Brother

Dagi
30.12.2006, 22:04
Hallo brother,
Mein Mann hatte auch Glio und sein Arzt hat ihm gegen das Brechen Reisepflaster verschrieben.gegen Reisekrankheit! Sie haben auch geholfen!!!! Er,der Arzt sagte mir damals ,es kann der Gleichgewichtssinn gestört sein....und es ging damit dann auch wirklich besser! Ein Versuch wäre es jedenfalls wert,denn endlich mal nichts was noch zusätzlich geschluckt werden muss! Das Pflaster wird hinter das Ohr geklebt und nach 3 tagen einfach gewechselt.

Wäre schön wenn ich eventuell helfen konnte. dagi

Sakurama
31.12.2006, 15:43
Hallo brother,

auch mein Mann hat ein Glio IV. Sein Hirndruck ist unter dem Cortison gesunken. In der Klink hat er trotzdem über 5 Tage zusätzlich eine Infusion bekommen, die den Hirndruck weiter sinken lässt. (Weiss nicht mehr genau wie sie hiess, war aber Glykol und Glukose drin). Jetzt schleichen wir das Cortison wieder ganz langsam aus; er nimmt aber jetzt stattdessen H15 ein Weihrauchpräparat, das er sehr gut verträgt. Bekommt Dein Bruder Anfallsmittel? Leider ist mit diesen Krampfanfällen immer zu rechnen, wenn der Tumor wächst. Das Infusionspräparat soll es auch zum trinken geben, muss aber in ganz kurzer Zeit ausgetrunken werden, damit es wirkt. Wenn der Hirndruck sinkt, sind aber die Kopfschmerzen wieder besser. Mein Mann hat momentan keine Schmerzen mehr und braucht auch nur sehr selten Novalgin.
Hoffe ich konnte Dir helfen.

Alles Gute und viel Kraft

silbany
01.01.2007, 03:04
Hallo Silbany,

danke für Deine Nachricht.
Mein Bruder hatte letzte Nacht sehr starke Kopfschmerzen mit Erbrechen.
Am Morgen hat der Arzt Novalgin iv. gegeben.
Nach Rücksprache mit der Klinik bekommt er jetzt 3x täglich 40 mg Kortison
über 3 Tage, dann soll man es ausschleichen lassen.
Der Arzt hat auch Morphin Pflaster da gelassen.
Warum gibt man das Kortison nicht länger, wenn es hilft?
Die Klinik sagt man soll erst eine sog. Stoßtherapie machen?

Gruß

Brother


Hallo

das mit der erhöhten Dosis am Anfang ist schon richtig, aber dass es dann ausgeschlichen werden soll bei Hirndruckzeichen versteh ich nicht. Normalerweise wird Fortecortin gegeben 3x 8mg (oder mehr) bei deutlichen Hirndruckzeichen. Besser als Morphiumpflaster sind Morphiumretardtabletten, weil sie die Wirkstoff über den Tag gleichmäßig verteilen. Unter Morphiumpflastern kann starke Unruhe auftreten, da die Abgabe des Wirkstoffs nicht kontrolliert ist.
Können die Bilder nicht ambulant in der Klinik gemacht werden?
Wichtig sind die Bilder insofern, als je nach Tumorlage nicht nur ein Ödem sondern auch ein Verschluss der Ventrikelabflusskanäle Ursache der Hirndrucksteigerung sein kann. Das müsste dann anders behandelt werden.

P.S.: Ihr Bruder verdrängt nicht, er hat Hoffnung, er gibt sich nicht auf. Das ist sehr viel. Auch wenn es momentan nicht gut aussieht, der Zustand kann sich auch wieder bessern. Unterstützen Sie diese Hoffnung, lassen Sie ihn nicht einfach nur in seinem Glauben. Er braucht jemanden, der seinen Weg mit ihm geht und mit ihm hofft, egal wie es ausgeht. Fragen Sie ihn, was er möchte, womit Sie ihm helfen können! Es gibt viele Auf und Abs bei dieser Erkrankung, keiner kann sagen, wie sie bei Ihrem Bruder verläuft.

Gruss Silbany

brother
03.01.2007, 23:10
Danke Dagi, Danke Silbany, Danke Sakurama

mein Bruder ist gestern ins Krankenhaus gekommen.Seine gesamte linke Gesichtshälfte ist angeschwollen, er kann kaum noch schlucken, deshalb
kaum was trinken und essen ist noch viel schlechter.
Er hat Cortison als Infusion bekommen. Morgen muss er entscheiden, ob
er eine Drainage zur Entlastung des Hirndrucks will.
Ich weis nicht was ich ihm raten soll, er meint was bringt es mir/14 Tage und dann eine Lungenentzündung?
Er will eigentlich keinen Eingriff.....
Ihn so zu sehen ist schrecklich..
Natürlich will ich ihm die Hoffnung nicht nehmen, aber ich kann ihn auch nicht belügen, wenn er mich fragt wird irgendetwas besser.

Im Moment bin ich soweit, das ich mich frage: Wo ist Gott, warum kann er meinen Bruder nicht erlösen.

Da der Tumor im KLeinhirn ist, ist seine gesamte Motorik gestört, er kann weder allein trinken , essen, sogar wenn er Wasserlassen muss ist dies ein
enormer Aufwand für ihn. Wir helfen natürlich gerne , wo immer es geht.
Aber letztendlich ist er ja doch alleine im Krankenhaus.
Kann bald keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Kein Mensch kann einem ja sagen, geht es noch weiter bergab?
Wie soll er das nur aushalten?

Ich weiß, ihr alle macht das gleiche durch (oder habt es durchgemacht)
es ist nur so verdammt schwer, weil man ja doch nur zusehen kann.

Gruß

Brother

Conny47
04.01.2007, 00:09
Hallo Brother,

mein hatte hatte auch ein Glio. Er hatte aber gott sei dank nicht viele Schmerzen, nur in der Zeit als sich ein Ödem gebildet hatte und da er auch eine Zyste hatte, wurde der Druck zu groß und er hatte schlimme Kopfschmerzen. Er bekam dann ein sog. Rickhhamresovoir, da konnte dann ambulant mit einer Spritze Flüssigkeit abgezogen werden und die Schmerzen waren weg. Der Eingriff um das Resovoir zu setzen war zwar mit Op verbunden aber es war gut dass er sich dafür entschieden hat. Dadurch hatte er dann doch noch fast ein Jahr ohne große Schmerzen. man kann bei dieser Krankheit wirklich nicht sagen wie es weitergeht, oft hat man die Hoffnung schon aufgegeben und dann geht es doch wieder aufwärts.

Unterstütze deinen Bruder bei seinem Weg wie auch immer er sich entscheidet, für meinen Mann war es immer sehr wichtig dass ich respektiert habe wie er mit seiner Krankheit umging und seine Entscheidungen unterstützt habe und wir haben die Stunden, Tage, Monate sehr intensiv zusammen gelebt.

Lieben Gruß Conny

silbany
04.01.2007, 10:11
Hallo, Brother,

wenn Ihr Bruder den Eingriff nicht will, soll er ihn auch nicht machen lassen. Wozu raten die Ärzte? Es gibt noch die Möglichkeit durch ein Medikament (Diamox) die Hirnwasserproduktion zu drosseln und angestautes Hirnwasser auszuschwemmen. Hat man Ihrem Bruder das angeboten? Es wirkt jedoch nur einige Wochen.

Gruß
Silbany

brother
04.01.2007, 12:24
Hallo Silbany,

bis jetzt hat man uns das nicht angeboten.
Mein Bruder hat diese Nacht Fieber bekommen.
Meine Mutter ist jetzt gerade bei ihm im Krankenhaus.
Muss noch mein Kind irgendwo unterbringen, dann fahr ich auch los.

Ich bin im Moment auch so sprachlos. Diese Schwellung im Gesicht, durch
die ihr kaum noch sprechen und triken kann. Das anzusehen raubt mir fast alle Kräfte. Aber ich weis ja, das ich ihm so nicht helfe. Ich werd mich jetzt wieder sammeln und dann geht´s schon wieder.... irgendwie

Nach diesen Medikament werd ich heute mal fragen

Danke

Gruss
Brother

HeikeW.
04.01.2007, 16:29
Hallo Brother.....

das ist schrecklich und erinnert mich sehr an den Zustand meiner Schwiema. Die Hoffnung? Man sagte uns, wir sollen ehrlich zu ihr sein und ihr keine falschen Hoffnungen machen. Aber sie vergisst sowieso alles sehr, sehr schnell, sollen wir ihr, wenn sie uns fragt, ob sie sterben muss, sagen ja...Es wäre in dem moment sehr hart für sie, aber sie vergisst es wieder oder sollen wir sagen , nein und dann hat sie einen moment Hoffnung??? Ich weiß es selbst nicht. Aber ich denke , im moment ist eher zweitrangig, ob ihr ihm Hoffnung machen sollt oder nicht. Es ist wichtiger, das es ihm wieder besser geht oder er erlöst wird.

Auch ich frage mich oft, wo ist der LIEBE GOTT? Warum lässt er es zu, das ein Mensch, der nie irgendjemandem was böses angetan hat, so leiden muss....

Die Frage wird uns leider niemand beantworten können...

Ich hoffe bald von Dir zu hören, wie der Zustand deines Bruders ist...:pftroest:

brother
04.01.2007, 23:01
Hallo Heike,

meinem Bruder ging es heute Abend wirklich wieder besser. Das Cortison
greift anscheinend. Die Schwellung im Gesicht ist etwas besser geworden und er hat sogar ein wenig gegessen.
Ist schon wahnsinn diese Erkrankung.
Er hat sich heute entschieden keine Drainage zum Abfluß des Hirnwassers
legen zu lassen. Wir gehen jeden Weg mit ihm, den er für sich wählt.
Ich habe auch nicht versucht ihn umzustimmen.

Wir müssen uns jetzt auch überlegen, was mir nach dem Krankenhausaufenthalt machen. Mein Bruder wurde ja bisher bei meinen Eltern zuhause gepflegt. Aber ich glaub wir schaffen dies jetzt schön langsam nicht mehr . Ich hab ein Kind und kann halt auch nicht rund um die Uhr da sein.
Mein älterer Bruder muss arbeiten , wir wissen nicht genau wie wir die Nächte abdecken können.
Meine Mutter (knapp 70zig) ist zwar eine Super starke Frau, aber schön langsam ist auch ihr Akku zu ende.

Trotzdem können wir heute wieder etwas aufatmen.... (und vielleicht mal etwas ruhiger schlafen, ohne mit dem Telefon bewaffnet neben dem Bett)

Liebe Grüße

Brother

PS: Auch Dir viel Kraft und Danke für die Nachricht

HeikeW.
07.01.2007, 13:21
Hallo brother...

es ist gut, wenn man mal etwas positives lesen kann ( auch wenn es nur ein kleines Stück ist)
Das mit dem ,wohin nach dem Krankenhaus , überlegt euch gut. Ok, das ihr es zuhause nicht allein schaffen könnt, verstehe ich. Ging bei uns ja auch nichtmehr. Wenn ihr aber daran denkt, ihn irgendwann in ein Hospiz zu bringen, dann könnte es Probleme mit der Kostenübernahme geben. Bei Kurzzeitpflege für drei bis vier Wochen im Heim nicht, aber wenn sie erstmal zur Langzeitpflege dort sind. Es ist billiger für die Kassen. Denn das Heim wird von der Pflegeversicherung und euch selbst bezahlt. Beim Hospiz ist das anders. Da muss die KK den grössten Teil tragen,einen kleinen Teil trägt die Pflegeversicherung, das Hospiz selber und einen kleinen Teil müsst ihr dann selber tragen. Wir haben ja jetzt den Fall. Es gibt allerdings auch in vielen Städten einen sogenannten "Hospizverein" die helfen ganz doll bei der häuslichen Pflege. Vielleicht könntet ihr es ja damit zu Hause schaffen. Vielleicht können die im Krankenhaus euch helfen...Bei uns waren die sehr hilfsbereit. Ausserdem gibt es im Krankenhaus einen Sozialen Dienst, die können euch sicher weiterhelfen....

Ich denk an euch..:pftroest:

brother
07.01.2007, 13:27
Hallo Heike,

mein Bruder darf morgen wahrscheinlich raus aus dem KH.
Allerdings ist noch nicht ganz klar, ob eine Magensonde gelegt wird,da er nichts trinken und essen kann.
Im Moment schläft er sehr viel (ich bin froh, da sieht er so friedlich aus)

Wie ist das mit dem Hirndruck? wenn das Cortison nicht mehr wirkt, bekommt er dann wieder Übelkeit , ERbrechen, Kopfschmerzen- und was dann?

In ein Pflegeheim oder Hospitz geben wir meinem Bruder im Moment noch nicht. Er ist bei vollem Bewußtsein und wenn er nicht nach Hause darf, bricht
ihm das das Herz. Wir werden es schon irgendwie schaffen (hab nur Angst vor den Nächten). Bin im Moment auf der Suche nach einer Nachtwache
leider bis jetzt ohne Erfolg.
Mal sehen was sich jetzt morgen ergibt.

Liebe Grüße!


Brother
PS: schläft Deine Schwiegermutter auch soviel, bekommt sie auch Morphiumpflaster? Wünsch dir noch ein schönes Rest-Wochenende

HeikeW.
07.01.2007, 13:38
Hallo brother....

zu dem Hirndruck kann ich dir leider nichts sagen. Bei ihr hilft das Cortison gut. Ich finde es schön, das ihr ihn solange es geht zu hause behalten wollt, aber ich gebe euch nur den guten Rat, macht euch rechtzeitig Gedanken über die Zeit, die kommt. Was ihr tun wollt,wenn es zuhause nichtmehr geht...So schwer es fällt, aber es kann schneller kommen, als man hofft.
Meine Schwiegerma bekommt Morphiumtabletten.

brother
07.01.2007, 13:51
Hallo Heike,

ich kann mir schon nicht mehr vorstellen, das es noch schlimmer werden soll.
ER kann nicht essen, nicht triken, Motorik gestört( dh. nicht gehen, nicht allein Wachsen, Sehstörungen, Sprachstörungen, Gehör läßt nach....)

Das macht mich ja so fertig, das keiner sagen kann wie und was da noch kommt.

Wie lange nimmt deine Schwiegermutter schon Cortison? Hat sie auch einmal eine akute Hirndruck-Attacke (sag ich mal so) gehabt?
Oder wurde sie von Haus aus auf Cortison eingestellt?
Liebe Grüße

Brother

HeikeW.
07.01.2007, 14:16
Bei uns ist das alles ganz schön schief gelaufen. Sie kommt ja aus Hamburg und wir wohnen ja ziehmlich weit weg. Sie wurde operiert und erstmal weiterbehandelt dort in Hamburg. (Genau kannst du die ganze Geschichte ja mal in meinem Thread nachlesen). Was da passiert ist,w eiß ich leider nicht. Konnte mir auch keiner genau sagen. (Traurig, aber wahr) Sie kam zu uns und bekam schon Cortison. Aus welchem Grund sie es ihr gegeben haben, kann ich also nicht genau sagen...

Das mit dem Zustand deines Bruders tut mir sehr leid. Ich konnte mir auch nie vorstellen, wie das weiter geht. Meine Schwiema kann eigentlich garnichts mehr selber machen. Sie kann nur noch die linke Hand, je nach Tageszustand, mal mehr oder weniger benutzen. Alles andere ist schon versteift.Gehör und Augenlicht hat stark nachgelassen. Wie ich schons chreib, ist sie auch nichtmehr bei klarem verstand. Sie sieht nur noch traurig aus und so hart sich das hier jetzt anhören mag, ich hoffe sehr,das sie sehr bald ihren Weg geht....Denn es ist kein leben mehr, nur noch ein schlimmes Leiden. Nicht nur für sie, auch für uns. Immer und immer wieder zu sehen, wie sich ihr Zustand teilweise von Tag zu Tag verschlimmert und man nichts machen, ausser da zu sein. Sie zu streicheln, ihr den Bauch zu massieren, wenn sie wieder mal stark gebläht ist, weil durch das Morphium der Darmtrakt in mitleidenschaft gezogen ist......Es geht sehr stark an die eigene Substanz. Und alles drumherum leidet mit...


Wenn es dich da oben wirklich gibt, erlöse sie doch endlich.Kein Mensch hat es verdient, so zu leiden...:embarasse

oblivion
07.01.2007, 16:52
hallo brother
hallo heike
bis jetzt hab ich hier nur gelesen aber nun wollt ich mal was dazu schreiben.mein sohn kevin wäre gestern 19 jahre alt geworden,er ist aber leider im november 2005 an einem innoperablen hirntumor verstorben.er bekam am anfang als der tumor festgestellt wurde august 2005 schon cortison.dann bekamm er bestrahlung und wegen der übelkeit und der kopfschmerzen die er dadurch bekam novalgin und zofran.er hat dann weil er nicht mehr schlucken konnte eine peg bekommen.er konnte dann nicht mehr laufen nicht mehr sprechen ,und war sehr schlapp aber bis zu letzt klar bei verstand.nur am 2 november,seinen todestag bekam er morphium.es ist verdammt schwer einen menschen den man liebt so zu sehen.ich denke es gibt einfach kein patentrezept was das beste wäre.ich arbeite in der altenpflege und hab oft mit krebspatienten zu tun und es ist immer anders wie die krankheit verläuft.

einen lieben stillen gruss von elke

brother
08.01.2007, 09:14
Hallo!


Mein Bruder hat heute morgen um 04.30 ganz friedlich seine Augen geschlossen.
Ich habe immer Angst gehabt, wie kommt es, wann kommt es....

Ich war bis kurz vor Mitternacht bei ihm, er hat mir nochmals kurz die Hand
gedrückt (hatte es jedenfalls so empfunden) dann hab ich ihm einen Kuss
gegeben und mich verabschiedet.
Meine Mutter und mein älterer Bruder waren bei ihm.
Wir wollten uns abwechseln.....

Ich weiß, es geht ihm jetzt gut! Er kann jetzt sein Leben leben und er wird endlich wieder glücklich und fröhlich sein.
Er hatte ein wunderschönes Lächeln!!

Auf einmal bist Du nicht mehr da
und keiner kanns verstehen.
Im Herzen bleibst Du uns ganz nah,
bei jedem Schritt den wir gehen.

Ich wünsche allen die diesen Weg noch vor sich haben viel Kraft.Ich kann nur sagen, habt keine Angst davor. Seid einfach nur für eure Lieben da.

Im Moment lacht mir gerade die Sonne durchs Fenster ins Gesicht.

dorchen83
08.01.2007, 09:45
Hallo Brother,

Ich habe deine Geschichte immer stumm mitverfolgt und gestern klangst du noch so zuversichtlich - und nun ging alles so schnell. Doch du hast auch geschrieben, dass dein Bruder heute dringend nach Hause gehen dürfen wollte, sonst würde ihm das Herz zerbrechen. Und er ist heute nach Hause gegangen...
Auch wenn es für ihn wohl besser war (wahrscheinlich wirst du diesen Satz noch häufig hören in den nächsten Tagen), so ändert das nichts an eurem Schmerz über seinen Verlust! Doch deine Worte sind wahr: Er wird immer in euren Herzen bei euch bleiben und euch so bei jedem Schritt begleiten.
Es gibt keine Worte des Trostes und so bin ich einfach still in Gedanken bei euch!


Ein stiller Gruß und eine liebe Umarmung

Dorchen

Sakurama
08.01.2007, 13:15
Hallo brother,

mein herzliches Beileid. Auch wenn es für ihn eine Erlösung war, der Schmerz und die Trauer werden Euch noch eine ganze Zeit begleiten. Es freut mich, dass er so ruhig eingeschlafen ist und gibt mir Hoffnung, dass es bei meinem Mann auch so sein könnte.

Alles Gute

Pflegefrau
08.01.2007, 13:58
Auch ich fühle mit Euch allen mit. Es tut so weh, einem geliebten Menschen in seinem Leiden nicht helfen zu können und zusehen zu müssen, wie der Tod immer näher kommt. Aber es tut nach dem Sterben auch gut, sicher sein zu können, alles getan zu haben was man konnte! Und da ist die Nähe und Fürsorge ganz an erster Stelle zu setzen, vor Medizin usw. Möge Euch dieses ein kleiner Trost in der schweren Stunde des Abschieds sein.
Euch alles, alles Gute.:knuddel:

In Gedanken bin ich bei Euch,
Hedwig

HeikeW.
08.01.2007, 16:16
Hallo brother...:cry:

es tut mir auch sehr leid...Wie schon jemand vor mir sagte, gestern noch so voller Zuversicht und heut ist er nicht mehr...Ich möchte dir sagen, das ich mit meinen Gedanken ganz fest bei euch bin.

Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber ich bin ein klein bisschen neidisch auf euch. Er hat es überstanden...es ist ihm(auch wenn man es nicht glaubt, bei dem, was er schon durchstehen musste) vieles erspart geblieben. Dennoch tut es sehr weh und man glaubt, die Welt geht unter,wenn ein so sehr geliebter Mensch uns für immer aus den Augen geht.

Ich drück dich ganz fest ....

oblivion
08.01.2007, 21:23
hallo brother

mein herzlichstes beileid.für euch ist es jetzt sehr schwer aber deinem bruder geht es besser denk immer daran was für ihn das beste ist auch wenn es für euch noch so schlimm erscheint
ei stillen gruss und eine liebe umarmung von elke

HeikeW.
15.01.2007, 08:49
Hallo brother...
wie habt ihr die letzten Tage überstanden..? Würde mich freuen, wenn du mal was schreibst, wei es dir geht...
Denk an euch...

Pfeifferin
15.01.2007, 09:45
Hallo,
ich bin neu hier, hoffe, ich mache das so richtig.

Meine Mutter (59 J) ist letzten Donnerstag ins Krankenhaus eingewiesen worden nach 4-wöchigen ständig zunehmenden Kopfschmerzen.
Diagnose: bösartiges schnell wachsendes Glioblastom (den Grad weiß ich nicht).
Sie wird heute operiert, die Ärzte sagen, sie können nicht alles entfernen und der Tumor wird wieder zu wachsen beginnen.
Meine Frage ist zunächst: Wie lange dauert erfahrungsgemäß der Klinikaufenthalt nach der OP? Kann Sie evtl. nach 10 Tagen schon nach Hause? -Vorausgesetzt, es läuft alles glatt!

Ich freue mich auf Antworten,

Pfeifferin

HeikeW.
15.01.2007, 15:18
Hallo Pfeifferin...

als erstes möchte ich dir sagen,das mir das mit deiner Ma sehr leid tut.
Meine Schwiegermutti war nur knapp anderthalb Wochen nach der OP im KH. Allerdings kann ich dir nicht sagen, ob das immer so ist.
Das der Tumor nich vollständig entfernt werden kann, ist richtig. Ich kann euch nur raten, die Zeit, die euch noch bleibt, zu nutzen und genießen, so gut es geht. Mehr kann und möchte ich im moment nicht sagen.

Pfeifferin
16.01.2007, 07:36
Hallo Heike,

Danke für Deine Antwort!

Meine Mutter ist gestern operiert worden und hat die OP gut überstanden.
Allerdings war Sie nach dem Aufwachen sehr aggressiv und hat die ganze Station zusammen geschrieen. Die Schwester sagte, das ist normal und kommt von der Narkose; es hat sich dann auch nach 3 Stunden gebessert und Sie hat sich wieder beruhigt.
Ich habe jedoch Angst, dass dieses Verhalten oder besser gesagt, diese Wesensveränderung später wieder auftritt, wenn der Tumor wieder anfängt, zu wachsen.
Aber jetzt muß Sie erstmal wieder fit werden und dann die Bestrahlung überstehen.
Meine Schwester und ich wissen, dass wir nun die verbleibende Zeit nutzen können, um Abschied zu nehmen. Mein Stievvater (und auch meine Mutter) haben es noch nicht begriffen, glaube ich.
Die Ärzte haben meiner Mutter auch noch nicht klar gemacht, dass der Tumor irgendwann wieder wächst, auch nach der Bestrahlung. Das muß Sie erst noch realisieren, oder geht das bei ihr gar nicht mehr?
Mein Mann und ich wissen, dass noch schwere Zeiten auf uns zukommen.
Daher bin ich auch froh, dieses Forum gefunden zu haben! Da kann ich Fragen stellen oder mir einfach was von der Seele schreiben oder auch nur lesen, wie es den anderen so geht.
Danke Schön! und bis die Tage,

Pfeifferin

Christahh
16.01.2007, 09:10
Liebe Pfeiferin,
wie schön, daß deine Mutter die OP gut überstanden hat! Das ist doch erstmal ein Grund zur Freude.
Ich war nach meiner Glioblastom-OP genau 10 Tage im Krankenhaus, hätte aber auch eher entlassen werden können.
Mir ging es sehr schnell sehr gut.
Meine OP war im August 06, bis jetzt bin ich ohne jegliche Beschwerden, - keine neurologischen Ausfälle, die letzte MRT zeigte keinerlei krankhaften Befund.
Die nächste MRT steht bald an, und natürlich bin ich nicht frei vonAngst.

Nach Strahlen- und Temodal-Therapie folgte dieTemodal-Monotherapie, die ich aber ab dem 2. mal nicht mehr vertragen habe.

Ich möchte einmal etwas zu dir und zu vielen Prognosen sagen, die den Ratsuchenden gegeben werden.
Die Krankheit ist schlimm, die Diagnose bedrückend, und viele Fälle hier zeigen einen beängstigenden und belastenden Krankheitsverlauf.
Dabei ist aber zu bedenken, daß insgesamt hauptsächlich die Menschen in einem Forum Rat suchen und sich austauschen, die Hilfe in dieser schweren Zeit brauchen.

Ob der Tumor bei deiner Mutter wieder wächst nach der Bestrahlung, ob es jetzt Zeit ist, Abschied zu nehmen, das wird die Zeit zeigen, die Ihr bewußt erleben und genießen solltet.
Meine Ärztin hat meinen Kindern etwas sehr Kluges gesagt, als sie nach der OP große Angst um mich hatten:
"Ihre Mutter ist nicht nur Teil einer Statistik, sondern sie ist Frau X mit ihrer ganz eigenen Lebensgeschichte, und wie die aussieht, weiß heute niemand."

Deiner Mutter und dir viel Kraft und Mut und auch Optimismus!

Liebe Grüße

Christa

Pfeifferin
17.01.2007, 08:13
Liebe Christahh,

Danke für Deine aufmunternden Worte! Das freut mich, dass es Dir so gut geht. Das bringt Hoffnung.
Meine Mutter hat auch viel Energie und ist eine Kämpfernatur, so dass sie warscheinlich auch wieder schnell auf die Beine kommt.
Dann wird bei ihr zunächst die Strahlentherapie folgen.....
Ich werde weiter davon berichten.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut und die besten Wünsche von

Pfeifferin