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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrung mit Erlotinip


elus
14.01.2007, 21:10
Hallo,
ich bin neu hier und lese seit einiger Zeit in diesem Forum.
Bei meinem Vater wurde vor ca. 2 Wochen Lungenkrebs festgestellt. Er war
ursprünglich wegen einer Lungenembolie im Krankenhaus und da hat man den Krebs entdeckt..
Von den Ärzten erhalten wir leider sehr wenig Auskunkft. Keiner hat Zeit, jeder sagt was anderes.
Seit Freitag ist mein Papa wieder zuhause, nach 5 Wochen Krankenhausaufenthalt.
Das einzigste, was wir von den Ärzten erfahren haben war, dass der Lungenkrebs ziemlich am Anfang ist und noch ganz klein. Erst hieß es, er hat nicht gestreut. Zwei Tage später hieß es, es wären Metastasen im Kopf.
Am Freitag haben wir den Arztbrief gelesen, dort steht:
Adeno d. Lunge Port O.L. re. Metastisierung in LK, Schädel CT 2, CN2,
M1. UICC Stadium IV Einleitung palliative Radio Chemotherapie.
So, wie wir das jetzt verstehen, hat er auch Metastasen in den Lymphknoten und bekommt nur eine schmerzreduzierende Chemo. Irgendwie sieht es so aus, dass er keine Chancen mehr hat, obwohl die Ärzte was anderes sagen.
Wir sind sehr verzweifelt!! Papa hat noch keinen Husten, keine Kopfschmerzen, nichts.
Vielleicht könnt Ihr uns etwas weiterhelfen, damit wir den Arztbrief besser verstehen. Es ist echt traurig, wie Ärzte einen älteren Mann behandeln und auch die Familie nicht richtig aufklären.
Schon einmal Danke für Eure Hilfe!

Arielle
14.01.2007, 22:52
Hallo!

Es tut mir sehr leid, daß Ihr auch von dieser ekelhaften Krankheit betroffen seid!
Mein Papa hatte auch Lungenkrebs mit Hirnmetastasen und Lymphknotenmetastasen - zum Schluß sind noch Lebermetastasen dazugekommen.
Im Krankenhaus haben wir uns auch sehr schlecht beraten und aufgehoben gefühlt! Ich kann Euch nur raten, einen niedergelassenen Onkologen aufzusuchen!!!

Zum ersten haben wir dort einen ganz tollen Umgang mit meinem Papa erfahren (im Gegensatz zu allen KKHs in denen er war) und zum zweiten wurden uns dort EVENTUELL MÖGLICHE Alternativen aufgezeigt, die den KKHs zu kostspielig seien.
Leider war es für meinen Vater schon zu spät...

Das soll nicht heissen, daß der Onkologe noch hätte heilen können, aber es war die menschenwürdigere Alternative zum KKHs. Die Diagnose ist leider denkbar schlecht, auch wenn es einem im Moment nicht so erscheinen mag!

Mein Papa war das "blühende Leben" und fühlte sich stark wie ein Bär, als der Krebs entdeckt wurde...

Leider kommt man oft nicht um das KKH herum und da kann ich Euch nur raten - auch wenn Ihr Euch so was von unbeliebt macht - laßt Euch nicht abwimmeln, fragt nach, vor allem, wenn Euch etwas suspekt oder unklar erscheint...
Anders geht es einfach nicht!

Und sei einfach für Deinen Vater da! Es muß sooo schwer sein, diese Last zu tragen - das ist unvorstellbar! Wir haben ein Foto von meinem Papa, da steht ihm die Angst so in die Augen geschrieben...Obwohl er immer versucht hat, die Sache runterzuspielen...

Versuch so viel wie Möglich bei ihm zu sein, erfüll ihm alle Wünsche, so gut es geht, kurzum nutze Eure Zeit,egal ob Monate oder Jahre...sie geht trotzdem viel zu schnell um...

Gib die hoffnung nicht auf - wir haben auch immer gedacht, nächste Woche kommt was Neues auf den Markt - wer weiß...? Irgendwann muß es doch was geben, was hilft!!!

Ich wünsche Euch viel Kraft und Zuversicht und alles erdenklich Gute für die kommende Zeit!!!

Liebe Grüsse
Jenny

kamelle
14.01.2007, 23:02
Hallo Elus,

um den Arztbrief richtig verstehen zu können war es bei mir sehr hilfreich ein offenes Gespräch mit dem Hausarzt zu führen. Auch ist es hilfreich den Ärzten klar zu machen das sie mit mir offen reden können und sollen.

Ich wünsche Dir, Deinem Vater und allen euch nahen Menschen viel Kraft, Frieden und die Hoffnung das ihr noch manche gute Tage haben werdet.

Liebe Grüße Kamelle

elus
15.01.2007, 21:34
Hallo Jenny und Karmelle,
vielen Dank für eure Antworten. Das mit dem Onkologen wäre sicher keine schlechte Idee. Es ist nur so, das mein Papi denkt, daß er überhaupt nichts hat. Schließlich zeigt er ja keine typischen Symptome und sobald jemand mit ihm über den Krebs spricht, wird er total aggressiv und schreit rum. Er bekommt seit jetzt jeden Tag Bestrahlungen und 1x wöchentlich Chemo. Da fährt er selber mit dem Auto hin!!! Wir versuchen ihm das auszureden, aber er lässt sich nichts sagen, reagiert nur total aggressiv. Meine Mama ist schon fix und fertig, weil er nur mit ihr rumbrüllt und wir wissen ehrlich gesagt nicht mehr was wir tun können um ihm beizubringen, daß er wirklich schwer krank ist. Wir machen uns solche Sorgen und mein Papi denkt die ganze Zeit, ihm fehlt nichts. Was können wir nur tun?? Bin echt dankbar für eure Antworten!!
Seid alle lieb gegrüsst!!
Eine echt total verzweifelte Elus:cry: :cry:

elus
15.01.2007, 22:04
Hallo Jenny und Karmelle,
vielen Dank für eure lieben Antworten. Es ist sicher lich eine gute Idee, zu einem Onkologen zu gehen. Lieder denkt mein Papi, das er überhaupt nichts hat, weil halt auch die typischen Symptome fehlen. Sobald man ihn auf seinen Krebs anspricht, wird er total aggressiv und schreit rum. Er bekommt jetzt jeden Tag Bestrahlungen (seit 11.01.07) und 1x wöchentlich Chemo. Da fährt er dann selber mit dem Auto!!! Wenn man versucht ihm das auszureden, wird man nur von ihm angebrüllt. Schließlich ist er ja kein kleines kind und außerdem nicht krank. Er lässt sich nichts sagen. Meine Mama ist schon fix und fertig, weil er auch mit ihr nur rumschreit. Was sollen wir nur machen?? Unsere Sorgen um ihn werden immer größer und auch die Angst wie es wohl weitergeht. Aber ihm scheint das alles egal zu sein! Wir wissen echt bald nicht mehr weiter.
Seid alle lieb gegrüsst!
Eine total verzweifelte Elus:cry:

Arielle
15.01.2007, 22:08
Liebe elus!!!

Laß Dich erst mal in den Arm nehmen...:pftroest:

Ich weiß genau, wie es Dir jetzt geht...Als wir die Diagnose bekommen haben, haben meine Mama und ich Tag und Nacht (wenn wir uns nicht sowieso schon sahen!) miteinander telefoniert und geheult, geheult, geheult...
Nur im KH beim Papa haben wir schön Wetter gemacht, um ihn nicht noch mehr mit runterzuziehen!
Er hat seine Krankheit nicht verdrängt, er hatte auch ganz fiese Angst... gesprochen hat er darüber aber nicht!

Die "Phase" mit der Rumbrüllerei haben wir auch durch gemacht!
Da war er schon wieder zu Hause, hat angefangen, das ganze Haus umzubauen - und keiner hat was richtig gemacht!!! Es war ´ne harte Zeit, besonders für meine Mama!!! Die hat wirklich das meiste abbekommen!
Aber wie gesagt - es war bei uns eine Phase!

Ach ja, und das Auto fahren war das gleiche Drama wie bei Euch! :O(
Wir waren ja alle doof und er hatte Recht - bis ihn dann (zum Glück!) der Oberarzt am KKH erwischt hat, wie er gerade losfahren wollte...Dem hat er´s dann geglaubt, daß er besser nicht mehr fahren soll!

Dein Vater wird schon wissen, wie krank er ist - das macht ihn so verzweifelt! Er weiß einfach nicht, wohin mit sich und seinen Gefühlen!
Da wird er einfach irgendein Ventil brauchen, um sich Luft zu machen...
Ich habe immer versucht, mich in ihn reinzuversetzen - ich konnte es nicht!
Und ich hatte schon sooo grosse Angst, wie groß mußte seine erst sein?!
Das tat verdammt weh!

Aber Kopf hoch! Es kommen schlechte aber auch viele gute und schöne Tage! Oft weiß man nicht, wie man den Tag durchstehen soll - man funktioniert einfach! Aber heute bin ich dankbar für alle Tage, die ich mit meinem Papa - gute und schlechte - erleben durfte. In schlechten konnte ich ihm beistehen, in besseren hatten wir noch eine Menge Spaß zusammen, selbst als er nicht mehr aufstehen konnte.

Ich wünschte, ich könnte Dir irgendwie beistehen, in dieser schweren Zeit!
Verlier´nicht den Mut, Dein Papa braucht Dich jetzt!

Viele liebe Grüsse
Jenny

elus
15.01.2007, 23:06
Hallo Jenny,
vielen, lieben Dank für deine tröstenden Worte! Es tut gut zu wissen, daß es hier Menschen gibt, die mitfühlen. Obwohl hier jeder viel schweres durchgenmacht hat oder noch durchmachen muß, findet man doch immer ein offenes Ohr, wenn man mal wieder nicht weiter weiß:remybussi ! Wahrscheinlich hast du recht damit, daß auch mein Papi sehr große Angst hat, aber es nicht zeigen will. Er war schon immer der Typ, der nie gejammert hat und immer alles schlechte von uns fernhalten wollte. Er war immer für uns da, wenn wir ihn brauchten und jetzt werden wir für ihn da sein!! Da ich schon viel in diesem Forum gelesen habe und auch viel mitgeweint, kann ich ungefähr nachvollziehen was auf uns aber vor allem auf meinen Papi zukommen wird. Das wird viel Kraft und viele Tränen kosten, aber er hat es verdient, daß wir stark sind und ihn unterstützen wo immer es geht. Und bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt! Wir werden jeden Tag kämpfen und vielleicht passiert ja auch ein Wunder....
Fühle dich umarmt, denn auch du hast ja schon viel Schweres erlebt!!:pftroest: Ich wünsche noch eine gute Nacht
Viele liebe Grüße
Elus

Arielle
18.01.2007, 17:22
Hallo Elus!

Na, wie geht´s Euch denn? Blöde Frage - ich weiß...wie soll´s schon gehen?

Wie verträgt Dein Papa die Chemo und Bestrahlungen? Ich hoffe doch gut! Bekommt er den Kopf oder die Lunge bestrahlt?
Mein Papa bekam den Kopf auch bestrahlt, das hat er eigentlich recht gut vertragen, also davon keine Übelkeit, Mattheit oder Ähnliches!

Nach einer Woche strunzte er noch rum, daß er seine Haare gar nicht verliere...am 9. Tag fielen sie in dichten Büscheln... Er hat´s mit Humor genommen ("So ´ne Schweinerei, ich weiß gar nicht, ob das meine oder die vom Hund sind! Überall hast´e die Biester rumfliegen!")
Aber wer braucht schon Haare, da gibt´s weiß Gott wichtigeres, oder?

Schimpft er immer noch so viel? Das wird schon wieder!
Ich hatte heute auch ´nen blöden Tag! Das Wetter schlägt mir auf´s Gemüt, ich bin müde, weil unsere Kleine gestern im KKH war zu einem Schlafentzugs-EEG und dafür mußte ich sie die ganze Nacht wachhalten:
Jetzt ist wieder mal warten dran, bis die Ergebnisse ausgewertet sind!
Naja, in 4 - 5 Tagen wissen wir mehr!

Ich hoffe, bald von Dir zu hören!
Liebe Grüsse
Jenny

elus
04.02.2007, 20:47
Hallo
ich habe gestern einen TV-Bericht gesehen. Da wurde eine Frau mit Lungenkrebs und Metastasen im Hirn mit Tabletten behandelt. Der Name war Erlotinip (weiss nicht, ob es richtig geschrieben ist). Hat jemand Erfahrung damit?
Mein Papa hat jetzt die 12. Bestrahlung hinter sich. Die Haare fallen jetzt aus.
Sein Verhalten ist sehr aggressiv. Meine Mama hat es momentan sehr schwer und ist mit den Nerven völlig am Ende.
Ausserdem bekommt mein Papa kaum noch Luft. Spazierengehen, Treppensteigen ist so gut wie unmöglich. Als er es den Ärzten sagte, meinten die dazu: dann müssen Sie halt tief durchatmen :mad: ...
Kann das vom Tumor in der Lunge kommen? Oder sind das noch Nachwirkungen von der Lungenembolie? Was kann man dagegen tun, gibts vielleicht ein Sauerstoffgerät oder sowas?
Chemo hat er erst 2x bekommen, wobei Papa die 2. nicht gut vertragen hat.
Jetzt solls wieder mit Chemo am 06.2.losgehen.
Wäre schön, wenn mir jemand ein bisschen weiterhelfen könnte.
Liebe Grüsse
Elus

Arielle
04.02.2007, 23:22
Liebe elus!

Die Aussage mit dem tief durchatmen ist ja wohl die Höhe! Aber so sind sie, die Ärzte... (sicher nicht alle, aber doch so einige!!!)

Mein Papa bekam ein Sauerstoffgerät, da hatte er noch keine grosse Atemnot! Wir mußten ihm immer gut zureden, für (anfangs) acht Stunden seine "Nasenbrille" (heißt wirklich so!) aufzusetzen! Er meinte immer: "Was soll ich damit? Ich hab doch nichts!" Er bekam sogar direkt auch ein mobiles Gerät, ähnlich wie ein Einkaufstrolley!

UNBEDINGT nachhaken!!!

Zu Erlotinib (tarceva) kann ich Dir leider auch nicht viel sagen! Die Ärzte im KH versuchten uns dieses mit aller Macht auszureden (war denen wohl zu teuer!) und der Onkologe, den wir daraufhin aufsuchten, meinte, daß es für meinen Papa nicht in Frage käme, da er schon mal ein Magengeschwür hatte und es unter anderem wohl auch Magenbluten auslöse!
Tut mir leid - ich hoffe, Du bekommst noch Antworten!

Wie geht es Deinem Vater jetzt? Ich hoffe, er hat keine Schmerzen!
Laßt Euch im KH bloß nicht abspeisen! Immer am Ball bleiben!

Ich drück´Euch ganz fest die Daumen!

Liebe Grüsse
Jenny

Susanne28
05.02.2007, 00:07
Hallo Elus,
mein Vater nimmt Tarceva (Erlotinib) seit genau 14 Tagen, ob es wirkt wissen wir erst in weiteren 14 Tagen (CT), aber er benötigt weniger Schmerzmittel, eigentlich ein gutes Zeichen.
Tarceva ist ein unheimlich teures Medikament, eine Monatspackung kostet um die 2600Euro, die Krankenkasse muss aber zahlen wenn zuvor mindestens eine Chemotherapie nicht angeschlagen hat. Bei meinem Vater waren es sogar zwei (Cisplatin/Vinorelbin und Taxotere). Insgesamt waren das 11 Zyklen- da ist dein Vater noch zu früh dran :-( Ich glaube aber mittlerweile laufen Studien mit Tarceva als first-line Therapie. Tarceva wirkt nur bei Nicht-Kleinzelligem Bronchialkarzinom (Adeno,Plattenepithel, evt.Großzeller). Nebenwirkungen hat es zwar weniger als eine Chemotherapie (mein Vater hat bislang gar keine...) aber bei weniger als einer Person von 10 gibt es z.B. Magen- oder Darmblutungen. Zu den häufigeren Nebenwirkungen zählen trockene Haut, Magenbeschwerden, Durchfall, Hautausschlag und noch einiges anderes laut Beipackzettel.
Tarceva hat eine andere Wirkweise als Zytostatika (Chemo), die ja allesamt Zellgifte sind.
http://www.medknowledge.de/neu/2004/III-2004-24-tarceva.htm :"Erlotinib ist ein Tyrosinkinase-Hemmer, der den Wachstumsfaktor HER1 (humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 1, EGFR-1) blockt. Wachstumsfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Progression von Tumoren und Metastasen. Erlotinib hemmt bei der HER1-Signalübertragung die Tyrosinkinase-Aktivität innerhalb der Zelle, was zu einer Bockade des Tumorzellwachstums führen kann. Beim nicht-kleinzelligen Bronchial-Karzinom (NSCLC) wird HER1 oder EGFR genannt produziert. HER1 kommt normalerweise in der gesunden Lungengewebe nicht vor, auch nicht beim kleinzelligen Bronchialkarzinom."

Mein Vater hatte akute Atemnot nur als er Lungenentzündungen hatte, allerdings war er unter der Taxotere-Chemo etwas kurzatmig, da er zu wenig Sauerstoff im Blut hatte, bedingt durch das Abfallen der roten Blutkörperchen. Seit der ersten Lungenentzündung haben wir aber sowohl ein stationäres wie auc ein tranportables Sauerstoffgerät (kleine Tasche zum Umhängen). Momentan benötigt er es aber nicht- allein die Tatsache dass alles im Notfall da ist, ist sehr beruhigend für ihn.
Ich hoffe dass ich dir ein kleines bisschen weiterhelfen konnte, wenn du Tarceva oder Erlotinib googlest findest du noch jede Menge darüber.
Alles Gute für dich und deinen Vater,
liebe Grüße Susanne

cervisiana
05.02.2007, 08:08
über "Tarceva" (Erlotinib) wurde hier schon öfters geschrieben. Schau doch mal:

http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=23205&highlight=Tarceva
(Was hilft gegen bösen Hautausschlag bei der Tarceva-Therapie)

http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=22683&highlight=Tarceva
(Wirkung von Tarceva)

http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=20210&highlight=Tarceva
(wer hat Erfahrungsberichte von der Challenger Studie mit Erlotinib / Tarceva )

http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=20685&highlight=Tarceva
(Erlotinib: nur über Studie?)

elus
05.02.2007, 21:24
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten. Hat mir sehr geholfen. Habe mich mittlerweilen auch etwas "belesen". Da mein Papa ja erst mit der Chemo angefangen hat, sind die Tabletten wohl noch nichts für Ihn. Aber man klammert sich ja an alles, was man so liest..
Da war auch noch so ein Zeitungsbericht über eine Klinik in Würzburg, die mit Laser Lungentumore behandelt. Aber wenn ich es meinen Papa zeige, legt er es mehr oder weniger wütend zur Seite - er hat ja nichts....
Morgen beginnt die nächste Chemo. 2 hat er ja schon bekommen und dann war erst mal Pause.
Habe ihn heute das mit dem Sauerstoffgerät gesagt. Er hat ja morgen Besprechung mit einem anderen Arzt, der jetzt die Chemo macht.
Habe aber nur einen bösen Blick und ein abwinken geerntet...
Man ist einfach so hilflos...
Ausserdem bekommt er jetzt immer Krämpfe in der rechten Hand.
Ich muss unbedingt mit diesem neuen Arzt einen Termin vereinbaren. Man erfährt ja sonst nichts von den Ärzten, und Papa sagt schon gleich garnichts.
Die Lunge wurde vor 2 Wochen an 2 Tagen hintereinander geröngt. Ergebnis?? Nichts gehört! Ist das normal, das die Lunge nach 2 Chemos geröngt wird? Danach hat er keine weiteren Termine bekommen. Erst jetzt wieder, und dann bei einem neuen Arzt.
Also nochmal vielen Dank für Eure Antworten.
Schön, dass es Euch gibt! :knuddel:
Liebe Grüsse
Elus

Arielle
05.02.2007, 22:07
Hallo!

Auch mein Papa wollte von jeglichen Hilfsmitteln nichts wissen! Trotzdem haben wir direkt alles Nötige bei der Krankenkasse angefordert - wir haben es ihm "schön geredet"! "Nur für den Fall, daß Du mal schlapp bist!" u.Ä.

Leider brauchten wir dann auch alles, vom Rollator bis zum Wannenlift! Er hatte nachher sogar richtig Panik davor, daß ich seinen Rollstuhl nicht ins Auto gepackt hätte! Er hat mich unterwegs 5 mal danach gefragt!!! Und wie hat er sich dagegen gewehrt zu Anfang...

Mit der Hand, das hatte mein Papa auch! Das soll vom Corison gewesen sein! Durch das Cortison sind ihm auch die Beine weggeknickt, weshalb wir dann ja auch den Rolli brauchten...

Ich hoffe, daß Dein Papa die nächste Chemo gut verträgt und es ihm "gut" geht! Das "Freche" läßt sicher bald nach! Wie gesagt, das hatten wir auch ´ne Zeit lang! Aber das zieht einen ganz schön runter, nicht wahr?

Ich wünsch Euch alles Liebe!!!

Jenny

Tanni2006
05.02.2007, 22:18
Wann bekommt man das alles von der Krankenkasse denn?

Arielle
05.02.2007, 22:54
Also wir haben die ganzen Sachen von unserem Hausarzt auf Rezept bekommen!
Mit diesem Rezept gehst Du dann zur Krankenkasse und die hat meist Sanitätshäuser, mit denen sie zusammen arbeitet!

Wir hatten einen Rollator, Rollstuhl, Wannenlift, Pflegebett, Betttischchen, Toilettenstuhl und Anti-Decubitusmatratze!

Das Pflegebett haben wir allerdings auf eigene Verantwortung kommen lassen, weil wir unseren Papa nicht ins Schlafzimmer verbannen wollten! Man sagte uns, daß man das erst bekäme, wenn die Pflegestufe durch wäre...Die wurde von uns bereits vor 4 Monaten gestellt... Wenn´s also danach ginge, hätten wir das Bett heute noch nicht! Vielleicht ist das aber bei den verschiedenen Kassen anders?!

Und immer schön freundlich, aber energisch Druck machen! Sonst kann´s dauern...!

Viel Erfolg!!!

Jenny

Tanni2006
05.02.2007, 23:06
Vielen Dank für die Antwort.
Ich finde es furchtbar sich dann noch mit solchen Sachen rum zu ärgern.
In der Haut eines Sachbearbeiters möchte ich nicht stecken, wenn er was
von mir ablehnt. Ich will wirklich nur Dinge, die wir wirklich brauchen.
Zu erst sollen die mal an die Lohnfortzahlung denken, selbst da kam noch nichts. Jetzt stell sich mal einer vor, manche haben keine Angehörigen, was machen die nur???
Die traurige verzweifelte Tanni. Liebe Grüße

Steph570
05.02.2007, 23:21
Hallo zusammen ,
was die Hilfsmittel betrifft kann ich Arielle nur zustimmen.
Mein Paps hat mittlerweile ein Krankenbett (auch selbst besorgt), Toilettenstuhl , Toilettensitz und Sauerstoffgerät.
Das alles wurde allerdings bei uns sofort im Krankenhaus über den sozialen Dienst beantragt.
Am nächsten Morgen war ne Firma da die uns die Sachen geliefert , angeschlossen und erklärt hat.
Unser Hausarzt kommt einmal die Woche zur Kontrolle und bei Bedarf wenn wir ihn anrufen.
Er fragte auch direkt nach ob wir noch was benötigen , er würde sich drum kümmern.
Wenn das Krankenhaus oder der Hausarzt das befürworten und für nötig erachten ist die Krankenkasse schnell mit der Genehmigung.

Dafür warten wir nun seit 3 Wochen auf nen neuen Termin für die Pflegestufe. Die haben aber alle Zeit der Welt :mad:

Und wie Arielle schon sagte immer schön freundlich - ABER energisch bleiben :)

lg steph

P.S.: Was das Bett betrifft das hätten wir auch genehmigt bekommen , lt. Ärztin im Kh. Vielleicht gibt es da Unterschiede bei den Krankenkassen. Oder es liegt daran wer es beantragt

Arielle
05.02.2007, 23:21
Oh je... da darf ich gar nicht dran denken!!!

Als mein Papa noch recht "fit" war, bin ich immer morgens zum Frühstück ins KH gefahren, um ihm Gesellschaft zu leisten und Brötchen zu schmieren!
Nebenan war ein Opi, der konnte nichts mehr alleine! Die Schwester kam, stellte ihm sein fertiges Brötchen und eine Tasse Kaffee hin. Soweit sogut! Nun erdreistete sich dieser Mann tatsächlich um einen Schnabelbecher für seinen Kaffee zu bitten! Kommentar der Schwester:" Nö, jetzt ist der Kaffee ja in der Tasse und einen Becher hab ich auch grad nicht hier!"
Ich bin ja fast umgefallen!!!
Ich habe dann kommentarlos in ihrem Beisein den Sprudelbecher des Mannes ausgespült, ihm seinen Kaffee umgefüllt und ihm in die Hand gedrückt! Mein Gott, der war so dankbar und es war so gar kein Aufwand...
Allerdings war mir die d... Kuh direkt ´ne Meldung wert! Aber mit Genuß!!!

Leider ist das kein Einzelfall, und so liessen wir unseren Papa auch nur im KH, wenn´s gar nicht anders ging - er wollte nur nach Hause!!!
Schön, daß wir da alles so gut hingekriegt haben! Ich denke, er hatte dann doch noch eine "gute" Zeit in seiner gewohnter Umgebung!

LG Jenny

Tanni2006
06.02.2007, 22:16
Wenn ich sowas mit der Schnabelbecher lese, platzt mir der Kragen!!!
Wie ist das mit der Pflegestufe? Wir haben noch nichts beantragt?
Wo finde ich die Wege, die wir gehen könnten? Rente? Sonstwas?
Dank schonmal.
Hallo Elus,
gibt es schon was neues bei dir? Wie geht es dir? Wie geht es deinem Vater?

Susanne28
07.02.2007, 15:20
Hallo Tanni,

dein Vater hat ja nur 6 Wochen ein Recht auf Lohnfortzahlung, danach bekommt der Krankengeld von der Krankenkasse. Bei uns lief das alles sehr unproblematisch, Anruf genügte und die nötigen Untelagen/Formulare wurden zu geschickt. Man muss dann Jeden Monat einmal ein Formular vom Hausarzt asfüllen lassen und an die KK schicken, dann überweisen die das Krankengeld. Über die Krankenkasse wird auch der Medizinische Dienst zu einem geschickt um zu prüfen ob eine Pflegestufe zusteht. Später (alle 6 Monate) genügt der Besuch eines Krankenpflegedienstes der eine solche Bescheinigung ausstellen darf, dürfen wohl nicht alle. Solange dein Vater Anrecht auf Krankengeld hat, steht er sich damit vermutlich besser als mit der Rente. Falls er allerdings eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat , solltet ihr mit dieser Kontakt aufnehmen- bei uns wollte die allerdings erst nach 6 Monaten Berufsunfähigkeit zahlen (musste nachgewiesen werden), dann hat sie aber rückwirkend gezahlt und zahlt jetzt monatlich.
Die Krankenkasse ist wohl zügig daran interessiert die Leute in die Reha zu schicken, denn danach gibt es nur a) arbeitsfähig (kein Krankengeld mehr) oder b) arbeitsunfähig (dann auch kein Krankengeld mehr, weil Rente)- in jedem Fall ist die Kasse danach ihre Krankengeldzahlungen los... Meinen Vater wollten sie auch schon (z.Zt. völlig sinnlos) zur Reha schicken, der Hausarzt konnte die Sinnlosigkeit jedoch belegen.... jetzt bekommt er erstmal weiter Krankengeld.
Vielleicht konnte ich dir ein bisschen weiterhelfen,- viel Kraft beim Kampf mit den Behörden!
Liebe Grüße Susanne

elus
13.02.2007, 21:26
Hallo Zusammen,
habe einen Arztbrief (den der Hausarzt bekommen hat) gelesen.
Viel steht da nicht drinnen, eigentlich nichts neues. Nur, dass er mehrere Metastasen im Kopf hat, die teilweise bis zu 1 cm gross sind. Bin ganz schön erschrocken. 1 cm ist doch ziemlich gross, oder??
Er bekommt jetzt 1x die Woche Chemo, Bestrahlung ist erst mal vorbei.
Laune bessert sich nach wie vor nicht. Er ist immernoch sehr aggressiv...
Nächste Woche will er ins Bestattungsinstitut. Echt traurig..
Habe mal beim Arzt, wo er Chemo bekommt, nachgefragt wegen einem Sauerstoffgerät. Er meinte, er könne es nicht verschreiben, entweder Hausarzt oder Lungenfacharzt. Papa war dann beim Hausarzt. Und natürlich konnte er das auch nicht verschreiben, sondern er muss zum Lungenfacharzt. Da hat er jetzt einen Termin am 01.03.. Das ist echt ein totaler Witz. Muss er erst ersticken, bevor sich jemand darum kümmert??? Die meinen wohl, weil er schon 79 ist, lohnt es sich nicht mehr :mad:
Ausserdem ist sein einer Fuss total geschwollen. Sieht aus, als ob er umgeknickt ist (was er nicht ist). Der Knöchel ist ganz dick.
Weiss jemand, was das sein könnte?? Ich habe schon Angst, dass der Krebs sich weiter in die Knochen ausgebreitet hat....
Er hat deswegen auch beim Arzt angerufen. Der meinte, er soll zum Orthopäden, natürlich....!
Es ist zum verzweifeln.....:cry:
Liebe Grüsse
Uschi

elus
13.02.2007, 21:52
Hallo an alle,
ich habe da mal eine Frage: ist ein Adeno Karzinom ein nicht kleinzelliger oder ein kleinzelliger Lungenkrebs.
Bringe das irgendwie nicht so in Erfahrung
Liebe Grüsse
Uschi:winke:

annemarie
13.02.2007, 21:58
Hallo Uschi,
also mein Mann hatte ein Adenokarzinom und da wurde immer von einem Nichtkleinzeller gesprochen. Vielleicht weiss jemand darüber mehr.
Liebe Grüße
Annemarie:winke:

elus
13.02.2007, 22:06
Hallo Annemarie,
vielen Dank für deine Info. Habe auch mal im Net gesucht und da war oft von einem nichtkleinzeller die Rede. Aber irgendwie ist dies nicht eindeutig beschrieben. Und von den Ärzten erfährt man ja leider nicht viel..
Liebe Grüsse
Uschi

MichaelaBs
14.02.2007, 00:00
Liebe Uschi, das Adenokarzinom gehört zu den nichtkleinzelligen Bronchialkarzinomen. Ich weiss nicht,wo du geschaut hast, aber es gibt wirklich gute Informationen im Netz. Es reicht im Grunde den Begriff Lungenkrebs einzugeben dann zur Beschreibung nichtkleinzelliger Bronchialkarzinome zu gehen.

http://www.medknowledge.de/krankheiten/lungenkrebs.htm zur Hand, dann gibt es noch "Die Lunge im Netz" oder http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/goeze-almut-2000-10-30/... oder http://www.meb.uni-bonn.de/cancernet/deutsch/200039.html

Die beiden letztgenannten Informationen habe ich im Oktober 2005 gefunden, ich weiss also gerade nicht, ob sie noch im Netz stehen oder ob Du sie überhaupt gebrauchen kannst.

Herzliche Grüße

Michaela

Gaby
15.02.2007, 17:56
Hallo Uschi,

es gibt sehr gute Infos für Laien bei der Deutschen Krebshilfe, auf der Webseite http://www.krebshilfe.de/die-blauen-ratgeber.html findest du
den Ratgeber Nr. 10 für Lungenkrebs. Dort ist alles sehr gut erklärt, auch die Einstufung und Klassifzierung der unterschiedlichen Tumorarten bei Lungenkrebs. Du kannst den Ratgeber im pdf-Format ausdrucken oder per Post bestellen.

Das Adenokarzinom gehört zu den nichtkleinzelligen Tumoren.

Lieben Gruß
Gaby

elus
15.02.2007, 21:03
Hallo Zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten, hat mir sehr geholfen!
Werde mich gleich die Links ansehen.
Übrigens ist mein Papa heute wieder ins Krankenhaus gekommen - Verdacht auf Lungenembolie. Nachdem er ja schon seit Wochen sagt, er bekommt so schlecht Luft und er nur zur Antwort bekam: Tief durchatmen...
Liebe Grüsse
Uschi

elus
21.02.2007, 21:41
Hallo Ihr Lieben,
Papa ist seit letzten Donnerstag wieder in der Klinik. Nachdem es ja kein Arzt
für nötig befunden hat, seine Atemnot ernst zu nehmen, kam er jetzt wieder in die Klinik mit Thrombose im rechten Bein (am Knöchel war es total geschwollen) und Verdacht auf Lungenembolie.
Natürlich konnten die Ärzte bis heute nicht genau sagen, was es ist - wenn man überhaupt einen Arzt erreicht hat. Immer heisst es: es ist keiner da, es kommt später einer usw :mad:
Heute rief meine grosse Schwester in der Klinik an und sie bekam eine Ärztin ans Telefon (wo es einen Tag vorher geheissen hatte, diese Ärztin behandle ihn nicht!)
Sie erzählte dann folgendes: Papa hat 3 Thrombosen im Bein, eine im Fuss, eine im Unterschenkel und eine im Oberschenkel. Er könne schon längst zuhause sein, wenn er sich an die Ärztlichen Anweisungen halten würde, also nicht aufstehen.
Ausserdem solle er ja froh sein, dass der Tumor in der Lunge noch keine Metastasen gebildet hat. Auf die Frage, dass die Diagnose war, dass er Metastasen im Kopf hat meinte Sie: das stimmt nicht, er hat einen Tumor im Kopf. :confused: Wir sind nun vollkommen verwirrt. Hiess es nicht, er hat mehrere Metastasen im Kopf bis zu 1 cm gross? Auch im Arzbericht steht das so, u.a. T2 N2 M1?! Was soll das nun?
Ausserdem kommen die Thrombosen davon, dass er falsch oder zu wenig gespritzt hat. Er solle sich 2x am Tag spritzen. Die Ärzte sagten aber bei der Entlassung aus dem Krankenhaus, nur 1x täglich. Ausserdem ist Papa eh ein sehr schwieriger Patient der nur tobt, sowas hatte Sie noch nie und keine Schwester will mehr freiwillig zu ihm rein.
So, was nun? Was sollen wir jetzt glauben und was nicht?
Sind total verzweifelt. Kennt jemand von Euch so eine Situation?
Lieben Dank für Eure Antworten.
Viele Grüsse
Uschi

hasi2002
15.03.2007, 08:28
Hallo Uschi, ich hoffe deinem Papa gehts wieder besser und er ist wieder aus dem Krankenhaus raus. An deiner Stelle hätte ich mit der "Faust auf den Tisch gehauen" und hätte auf ein Arztgespräch gedrängt. Ausserdem könnt ihr euch auch seine Akte kopieren lassen und eine Zweitmeinung einholen. Bei mir war es zwar nicht ganz so schlimm aber als ich im Krankenhaus auch mal wissen wollte was mit meiner Ma ist (t4n3m1) hieß es auch es ist jetzt kein Arzt da und da beim nächsten mal wieder keiner dawar blieb ich vorm Schwesternzimmer stehen und siehe da es dauerte nicht lange und ich konnte mit dem Arzt sprechen.
LG und viel Kraft hasi2002