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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verwirrtheit


08.01.2003, 08:46
Hallo Zusammen,

mein Mann hat PA-Karzinom mit Lebermetastasen seit Nov. 2000, Lebenserwartung laut Arzt höchstens ein halbes Jahr. Seit dem 2.1.2003 ist er toral verwirrt, weiß manchmal nicht was er tut, kann sich nicht mehr richtig ausdrücken und er kann urplötzlich nichts mehr festhalten.
Wenn er etwas in die Hand nimmt, schon ein Tempotaschentuch genügt, fällt es ihm sofort runter. Er hat auch Schwierigkeiten mit dem Laufen, ich muß ihn füttern, waschen, er völlig unselbständig geworden. Hat Jemand auch Erfahrungen mit diesen Problemen gemacht?
Wäre für eine schnelle Antwort sehr dankbar

Viele Grüße Gabi

24.01.2003, 19:56
Hallo Gabi, nimmt dein Mann irgendwelche Medikamente? Es ist sehr wichtig um die Verwirrtheit erklären zu können. Liebe Grüße, Marion.

27.01.2003, 17:14
Unser Vater hatte auch PaCa. Er ist 1994 gestorben, 2 Jahre hat er damit gelebt, immerhin 1 1/2 Jahre länger, als die Ärzte ihm vorausgesagt hatten. Trotzdem - die Zeit war kurz.
Am Ende war er auch sehr verwirrt. Unsere Mutter konnte damit sehr schwer umgehen, sie konnte ihren Mann nicht so anders erleben. Zum Beispiel wachte er nachts auf und sagte "Dreh doch mal den Kaffee um." Sie versuchte, ihm zu erklären, dass das nicht geht. Da wurde er böse, fühlte sich unverstanden.
Mein Bruder sagte dann nachher: "Warum hast Du nicht gesagt, okay, ich drehe den Kaffee um.?" Das hätte es wohl leichter gemacht.
Ich denke, dass er damals auch Angst hatte. Mit Verwirrten kann man wohl nicht vernünftig argumentieren, sondern sie eher nur liebevoll in den Arm nehmen.
Ob das damals Hirnmetastasen waren, weiß ich nicht. Irgendwann hört die Diagnostik ja auch (zum Glück) auf.
Das Fallenlassen der Taschentücher deutet m.E. eher auf eine Fatigue hin.

29.01.2003, 20:38
Hallo erst mal,

vielen Dank für die Antworten, wie es sich herausgestellt hat war es eine Blutvergiftung die von den Zähne kam. Mein Mann bekam Antibiotika und die Zähne wurden gezogen, seither geht es ihm wieder gut, so schnell wie die Verwirrtheit kam ging sie wieder weg, er ist wieder ganz der Alte. Der Verdacht auf Hirnmetastasen war auch da, aber unser Arzt meinte, daß es bei dieser Art Krebs eher unwahrscheinlich ist. Er nimmt Morphine 3 x 120 mg, aber die machen ihm keine Probleme.

Gruß Gabi

06.02.2003, 11:06
Mein Vater ist 1999 an Pankreas Ca. gestorben. Drei Wochen nach Diagnose-Stellung bekam er die gleichen Symptome, die du, Gabi, beschreibst, und die bei deinem Vater Gott sei Dank auf die Blutvergiftung zurückzuführen waren.

Bei meinem Vater waren es Stammhirn-Metastasen. Innerhalb kurzer Zeit (wenige Tage) brachen nach und nach sämtliche Funktionen zusammen. Eine Behandlung mit Kortison brachte nichts. Er verlor dann das Bewusstsein und starb an Atemlähmung.

Auch uns wurde gesagt, Hirnmetastasen seien bei Pankreas Ca selten. Der Onkologe kam trotzdem sofort drauf. Allerdings war es, und das finde ich heute noch beschämend, schwierig, ein Krankenhaus zu finden, das ihn überhaupt aufnahm (der Onkologe musste regelrecht betteln). Dann verbrachte mein Vater zwei kostbare Wochen im Krankenhaus, bis die gütigst einen Termin für eine Magnet-Resonanz-Tomografie hatten, mit der die Stammhirnmetasasen bestätigt wurden. Damals war ich verdammt naiv. Heute würde ich alles privat bezahlen. civil-vegan@graffiti.net

11.02.2003, 00:37
Die gleichen Symtome hatte meine Frau Irene ( siehe
Irenes letzte Botschaft.) Der Leberbefall führte bei ihr zur Gelbsucht
und zu Absonderungen von Stoffen, die das Hirn " vernebeln".
Deshalb stürzte sie bei völliger Desorientierung , als sie
aus dem Bett aufstand und sie zog sich einen Oberschenkel-
Halsbruch zu. Frag den Arzt nach den Leberwerten , der
Befall der Leber mit Metastasen führt " laienhaft" zur Durchsetzung
und zum Verlust aller Leberfunktionen mit Auswirkungen auf
das Gehirn.Allerdings erst in denm letzten 8 Tagen !