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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vergesslichkeit


Meridel45
28.02.2007, 22:25
Hallo,

nachdem ich nun schon von anderen immer wieder mal hörte, dass es ihnen ähnlich geht, frage ich euch heute mal.

Kann es wirklich sein, dass unter der Chemo das Gedächtnis leidet? Ich bin schon manchmal am verzweifeln. Mir fällt auf, dass ich Dinge vergesse, bzw. mich an manches nicht erinnern kann. Hatte bislang keine Probleme damit.

Ich würde gar nicht fragen, doch kurze Kommentare von anderen Betroffenen wie: Chemo ätzt das Gehirn weg..., machen mich nachdenklich.

Finde es teils lächerlich Chemo in Verbindung zu bringen, aber ist vielleicht doch was dran?

Gruß
Steffi

abenus
28.02.2007, 22:48
Liebe Steffi,

dass die Chemo das Gedächtnis beeinträchtigt, kann ich eigentlich nicht bestätigen. Ich fand durch die Ruhe, die mir zwangsweise auferlegt war, konnte ich geistig um so mehr "schaffen" als vorher, als alle möglichen Anforderungen gleichzeitig auf einen einstürzten. Allerdings hat man an mich in der Zeit wohl auch keine großen Erwartungen gestellt, als ich mit der Chemo zu tun hatte.

Lieben Gruß
Andrea

Elli
28.02.2007, 23:38
Hallo Steffi,

habe auch manchmal bezw, in letzter Zeit das Gefühl das ich recht duselig und schuselig werde.Mein Familie beschwert sich immer ,das ich auf manche Sachen gar nicht mehr reagiere,das ich alles vergesse oder verlege. Ich habe schon den Spitznamen "Frau Findenichts".Meine Kinder frage ich oft zig mal dasselbe,weil ich einfach vergessen habe das ich diese Sachen bereits gefragt habe. Ich bin inzwischen dazu übergegangen,mir fast alles aufzuschreiben,sonst ist es weg.Ich nenn das ganze dann immer "Chemo-Alzheimer" Dabei gibt es durchaus Sachen,an die ich mich auch noch nach einem halben Jahr erinnere. Anscheindend sind das so prägnante Dinge,die ich einfach nicht vergessen kann.
Ich habe aber mal irgendwo gelesen,das sich die Gedächtnisleistung wohl wieder erholen soll. Allerdings braucht das Ganze einige Zeit. Da ich aber schon zig Chemos "genießen"durfte,gehe ich mal einfach davon aus,das das bei mir noch recht lange dauern wird.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Liebe Grüsse
Elli

clara
01.03.2007, 11:19
hallo,
ich leide jetzt noch an den Nachwirkungen der Chemo...
schaut mal hier
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/krebs/news/krebstherapie_nid_36833.html
http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/12/14/226a0902.asp?cat=/medizin
und hier
http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/04/13/067a1206.asp?cat=/medizin

lg clara

Melikre
01.03.2007, 19:26
Ich habe Prübleme mit der Konzentration seit der Chemo...schuslig war ich schon immer *gg*

supernatural
02.03.2007, 08:22
Hallo Zusammen

Tja, kann das nur bestätigen.... Wenn man nicht alles aufschreibt, dann hat man es glatt wieder vergessen. Ärgerlich ist es, wenn man Beruflich oder Privat gefragt wird, ob man dieses oder jenes schon gemacht hat. Dabei merkt man, uppss vergessen. :eek: :augendreh :angry:
Aber zum Glück kommt man da wieder raus....

Wahrscheinlich kommt das schon von der Chemo und ein wenig von den Krebsgedanken, die man gerade in dieser Situation hat.

Gruss

Roger

Meridel45
02.03.2007, 16:56
Hallo,

da bin ich aber beruhigt, dass es mir nicht allein so geht. Die Chemo ist wirklich ein verflixtes Zeug, was nicht nur den Krebs bekämpft.

Lieben Dank
Steffi

Mosi-Bär
02.03.2007, 18:45
Hallo Steffi,:D

ich kann das Ganze nur bestätigen und habe auch in einer Krebs-Zeitschrift einen kleinen Bericht darüber gelesen, daß Chemo die Gehirnzellen angreift. Das vergeht aber wieder, nur, wie lange das dauert....:confused:

Ich habe meine letzte Chemo im August 2006 bekommen. Während der 6 Monate, in denen ich behandelt wurde, hatte ich eigentlich keine Probleme, jedenfalls ist es mir nicht aufgefallen.:augendreh

Je länger die Chemo nun vorbei ist, um so mehr fällt mir auf, daß "irgendwas nicht stimmt". Er war es nur so, daß ich völlig falsche Wort in den Satz einbaute, obwohl ich was ganz anderes meinte. War teilweise echt witzig.:smiley1:

Jetzt fällt mir noch mehr auf. Wollte an einer Tasche einen Gurt länger machen. Ich saß vor dem Gurt und hatte nicht die geringste Idee, in welcher Richtung ich ziehen mußte, um ihn länger zu machen. Das ist mir früher nicht passiert.:rotier2:

Oder ich stehe vor dem Herd un mache echt die falsche Platte an. Ich stehe davor und gucke auf die Symbole, aber es fällt mir schwer, den richtigen Schalter zu finden.

Gerade packe ich meine Koffer, um am Dienstag in Kur zu fahren. Wie oft ich dastehe und überhaupt nicht mehr weiß, was ich gerade machen wollte oder was ich einpacken wollte oder ich gehe in das total falsche Zimmer....:rolleyes:

Bin mal gespannt, wann sich das bessert. Auf jeden Fall scheint es nach der Chemo erstmal schlimmer zu werden. Vergessen tu ich auch viel, schon beim Schreiben eines Einkaufzettels vergesse ich immer wieder was!:angry:

Aber ich mache mir nichts draus. Die Hauptsache, man wird gesund!
Und nun tschüß! In etwas mehr als 3 Wochen bin ich wieder da! Macht's alle gut!:engel:

Gruß
Mosi-Bär:winke:

Katrin78
05.03.2007, 15:18
Jipieee... noch mehr von meiner Sorte!!! :lach: Hallo zusammen.. äh, warum war ich gleich nochmal hier in diesem Forum und in der Rubrik?! Ach ja.. der Vergesslichkeit wegen. :D

Ich selber wollte es erst auch nicht glauben, aber mein Freund meint auch ständig, dass doch irgendwas nicht stimmen könne. Ich würde ihm manche Sachen einfach verschweigen. Aber tue ich doch gar nicht. Er hört nie zu. Ich bin mir sicher ihm doch IMMER ALLES zu erzählen. Oder sollte ich in der Tat das ein oder andere vergessen?? :confused: :rolleyes: Aber genau so scheint es zu sein. Er bittet mich um etwas und.. ich vergesse es manchmal einfach. Und das nicht weil ich es möchte!!! :rotenase:

Manchmal denke ich, dass es an der ganzen "Gammelei" liegen könnte. Wie soll das Hirn denn bitte schön da auch auf Höchstleistung kommen?! Anderseits wird es mal mehr beansprucht fühlt man sich schnell überfordert. Ich versuche jetzt jeden Abend wenigstens eine Runde Sudoku zu spielen oder zu rätseln. Wenigstens ein bisschen muss der Kopf doch gefordert werden.. :)

Und was bei mir auch ist .. Wortfindungsstörungen. Da will ich was erzählen und mir fallen die Wörter nicht ein. Grrr.... Schrecklich nervig ist das doch alles!! :(

Irgendjemand hier im Forum hat den Begriff Chemobirne genutzt und ich muss sagen.. es trifft die Sache auf den Kopf!!! :D

Aber hey.. so lange wir doch noch wissen wer wir sind... :lach:

Euch allen noch ein schönen Tag und dir, Mosi-Bär, eine tolle Kur!! :cool2: Erhol dich gut und vergiss nicht zu berichten!!!

Moyan
05.03.2007, 18:03
Hallo Alle zusammen,
das kenne ich auch. Bestimmte Wörter fallen einem einfach nicht ein, oder man hat immer das Falsche auf der Zunge liegen. Schön ist auch wenn man voller Elan in einen Raum geht und dann nicht mehr weiß was eigentlich dort wollte. Ich nenne das Ganze Chemodemenz:lach:
Schöne Grüße aus dem Norden
Moyan

ulla46
05.03.2007, 19:45
aerzteblatt.de 9. Oktober 2006:
„Chemo-Brain“: Wo die Chemotherapie Spuren im Gehirn hinterlässt

Los Angeles – „Chemo-Brain“ und „Chemo-Fog“ gehören zu den bisher schwer fassbaren kognitiven Langzeitstörungen einer Chemotherapie. Krebsforscher konnten sie jetzt erstmals im Gehirn lokalisieren. Ihre Studie in Breast Cancer Research and Treatment (2006; doi: 10.1007/s10549-006-9380-z) zeigt außerdem, dass auch die Hormontherapie mit Tamoxifen Spuren im Gehirn hinterlässt.
„Chemo-Fog“ und „Chemo-Brain“ – die deutschen Übersetzungen Chemo-Nebel oder Chemo-Hirn sind in Deutschland nicht üblich – wurden zuerst von Frauen aus den USA im Rahmen der Chemotherapie des Mammakarzinoms beschrieben. Zwischen 25 Prozent (nach einer Studie) und 82 Prozent (nach einer anderen Studie) der Frauen berichten über eine Mischung aus Merkfähigkeits- und Gedächtnisstörungen, leichter Ablenkbarkeit und Wortfindungsstörungen. Ob es sich um subjektive Empfindungen der Krebskranken, Begleiterscheinungen der Therapie (etwa infolge des Krankheits- und Behandlungsstress) handelt oder um echte Nebenwirkung der Therapie, war lange umstritten.
Die jetzt vorgestellten Ergebnisse von Daniel Silverman von der Universität von Kalifornien in Los Angeles und Mitarbeitern zeigen erstmals, dass Frauen nach einer adjuvanten Brustkrebschemotherapie messbare Veränderungen im Hirnstoffwechsel haben. Mit der Positronenemissionstomographie (PET) untersuchten die Forscher 21 Frauen, von denen 16 eine adjuvante Chemotherapie erhalten hatten. Diese Therapie lag zum Untersuchungszeitpunkt 5 bis 10 Jahre zurück. Die Kontrollgruppe bildeten 13 Frauen ohne Brustkrebs und ohne Chemotherapie.
...Neben der eigentlichen Chemotherapie hatte auch die Hormontherapie negative Auswirkungen auf den Hirnstoffwechsel. Patientinnen, die Tamoxifen eingenommen hatten, hatten einen um 8 Prozent niedrigeren Ruhestoffwechsel in den Basalganglien. Diese Regionen sind an der Umsetzung von Gedanken in Handlungen Silverman fordert jetzt, dass PET-Untersuchungen in die Nachsorge von Krebspatienten einbezogen werden sollte, wenn diese eine Chemo- oder Hormonbehandlung erhalten haben. Dies sei leicht möglich, da PET an vielen Kliniken bereits zur Beurteilung der Therapieantwort bei Krebs eingesetzt würde. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Autoren von einer kürzlich vom US-National Cancer Institute initiierten Studie. © rme/aerzteblatt.de
Pressemitteilung der Universität von Kalifornien in Los Angeles

Alles klar? Wir bilden uns nichts ein. Unser Gehirn hat echt einen Schaden weg.
Ulla

ulla46
05.03.2007, 19:46
aerzteblatt.de 9. Oktober 2006:
„Chemo-Brain“: Wo die Chemotherapie Spuren im Gehirn hinterlässt

Los Angeles – „Chemo-Brain“ und „Chemo-Fog“ gehören zu den bisher schwer fassbaren kognitiven Langzeitstörungen einer Chemotherapie. Krebsforscher konnten sie jetzt erstmals im Gehirn lokalisieren. Ihre Studie in Breast Cancer Research and Treatment (2006; doi: 10.1007/s10549-006-9380-z) zeigt außerdem, dass auch die Hormontherapie mit Tamoxifen Spuren im Gehirn hinterlässt.
„Chemo-Fog“ und „Chemo-Brain“ – die deutschen Übersetzungen Chemo-Nebel oder Chemo-Hirn sind in Deutschland nicht üblich – wurden zuerst von Frauen aus den USA im Rahmen der Chemotherapie des Mammakarzinoms beschrieben. Zwischen 25 Prozent (nach einer Studie) und 82 Prozent (nach einer anderen Studie) der Frauen berichten über eine Mischung aus Merkfähigkeits- und Gedächtnisstörungen, leichter Ablenkbarkeit und Wortfindungsstörungen. Ob es sich um subjektive Empfindungen der Krebskranken, Begleiterscheinungen der Therapie (etwa infolge des Krankheits- und Behandlungsstress) handelt oder um echte Nebenwirkung der Therapie, war lange umstritten.
Die jetzt vorgestellten Ergebnisse von Daniel Silverman von der Universität von Kalifornien in Los Angeles und Mitarbeitern zeigen erstmals, dass Frauen nach einer adjuvanten Brustkrebschemotherapie messbare Veränderungen im Hirnstoffwechsel haben. Mit der Positronenemissionstomographie (PET) untersuchten die Forscher 21 Frauen, von denen 16 eine adjuvante Chemotherapie erhalten hatten. Diese Therapie lag zum Untersuchungszeitpunkt 5 bis 10 Jahre zurück. Die Kontrollgruppe bildeten 13 Frauen ohne Brustkrebs und ohne Chemotherapie.
...Neben der eigentlichen Chemotherapie hatte auch die Hormontherapie negative Auswirkungen auf den Hirnstoffwechsel. Patientinnen, die Tamoxifen eingenommen hatten, hatten einen um 8 Prozent niedrigeren Ruhestoffwechsel in den Basalganglien. Diese Regionen sind an der Umsetzung von Gedanken in Handlungen beteiligt. Silverman fordert jetzt, dass PET-Untersuchungen in die Nachsorge von Krebspatienten einbezogen werden sollte, wenn diese eine Chemo- oder Hormonbehandlung erhalten haben. Dies sei leicht möglich, da PET an vielen Kliniken bereits zur Beurteilung der Therapieantwort bei Krebs eingesetzt würde. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Autoren von einer kürzlich vom US-National Cancer Institute initiierten Studie. © rme/aerzteblatt.de
Pressemitteilung der Universität von Kalifornien in Los Angeles

Alles klar? Wir bilden uns nichts ein. Unser Gehirn hat echt einen Schaden weg.
Ulla

Katrin78
05.03.2007, 21:38
N`Abend Ulla... :winke:

vielen Dank für die Pressemitteilung!! Die werde ich doch gleich mal dem Mann, der hier mit mir wohnt, äh.. mein Partner also... (hätte ich es doch beinah wieder vergessen.. :lach: ) unter die Nase halten.

Ist aber doch ganz schön erschreckend was nicht alles in uns passiert. :eek: Und so keiner weiß, was vielleicht noch in zig Jahren kommen mag... :confused:

Aber ich glaub man sagt.. Bange machen gilt nicht, wie?! :)

Patrick34
29.03.2007, 15:30
also ich kann das mit der "chemo birne " nur bestätigen.das kurzzeitgedächtniss ist die reinste katastrophe.kann nur besser werden:D

Peti44
29.03.2007, 15:51
HEI ich bin Peti;glaube ich wenigstens,und habe auch so eine Chemobirne.
Am anfang dachte ich mir ich bilde mir nur alles ein das mit der Vergesslichkeit aber wenn es euch auch so geht bin ich ja nicht alleine.
Nervt euch das auch so wenn manche Leute nicht kapieren das wir das nicht mit absicht machen.Wie kann mann denen das nur bei bringen hat jemand einen Vorschlag?

Es Grüßt euch die vergessliche Peti

hope38
29.03.2007, 21:50
Guten Abend zusammen!
Ich kenne das auch! Will etwas erzählen und mir fallen die Worte nicht ein:eek: ! Und das bei mir, die echt sabbelig ist und sooo gerne redet... das ist mir dann schon unangenehm. Ich habe auch das Gefühl, jeder merkt es und dann werde ich nervös.
Ich habe auch oft so einen kurzen Schwindel im Kopf. Kennt Ihr das auch? So wie Kreislaufprobleme (vielleicht sind es ja welche, weiß nicht?). Ist auch nervig.

Ich hoffe sehr, daß es sich wieder regeneriert.

Gute N8,

hope

Bellinda
09.04.2007, 21:56
Schaut mal - hier gibt's einen Thread (http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=19450)zu dem Thema

Lb. Grüße
Bellinda

Meridel45
10.04.2007, 15:51
Hallo,

bin froh zu lesen, dass es anderen genauso geht.

Da ich merke wo meine Schwachstellen sind, was ich am meisten vergesse, wie z.B. was ich an ein oder zwei Tagen vorher gemacht habe, übe ich jetzt täglich. Ist sogar manchmal spaßig und ich nehme es mit Humor.
Ich gehe ja davon aus, dass sich alles wieder normalisiert, wenn dieses ganze Chemozeug aus mir raus ist.

Nächste Woche ist meine 6., also letzte Chemo!!!

Lieben Gruß
Stefanie

Moyan
06.05.2007, 14:04
Ich habe auch oft so einen kurzen Schwindel im Kopf. Kennt Ihr das auch? So wie Kreislaufprobleme (vielleicht sind es ja welche, weiß nicht?). Ist auch nervig.
hope

Moin Moin
Ohja, das kenne ich auch. Ist als ob die Beine drei Meter zulang sind, oder man so ganz kleinen im Kahn hat.:prost:
Das geht aber nach der Chemo wieder weg.
Grüßchen Mo

Wamper
07.05.2007, 11:55
Glücklicherweise wird es nach Ende der Chemo besser. Die Konzentrationsprobleme haben ca 1/2 Jahr angehalten. Ich habe machmal stundenlang die Wand angesehen und war zu nichts mehr fähig.
Nur Mut Dorothea

Mosi-Bär
08.05.2007, 11:54
Hallo zusammen:D ,

war schon lange nicht mehr hier in diesem Threat. Hatte total vergessen, daß ich mich hier mal beteiligt hatte:rolleyes: Hihihi....

Ich war vom 6. bis 27. März in Kur in Scheidegg im Allgäu und habe bei "Nachsorge und Rehabilitation" einen größeren Bericht abgeliefert. Es war toll!

Und ich habe auch viel erfahren. Die Therapeuten haben uns dort auch bestätigt, daß die Konzentrationsfähigkeit unter der Chemo leidet, daß die Gehirnzellen angegriffen werden.

Und vor allem, was noch interessanter ist: auch der Gleichgewichtssinn wird bei den meisten gestört. Habt ihr das auch? Oder habt ihr das vielleicht noch nicht bemerkt? Das gibt es nämlich auch, daß man das gar nicht wirklich merkt.

Also: ich habe während der Chemo nicht bemerkt, daß mein Gleichgewichtssinn gelitten hat. Irgendwann im Herbst, Wochen nach Ende der Chemo, habe ich mich gewundert, warum ich beim Anziehen einfach nicht mehr richtig auf einem Bein stehen konnte, ohne zu kippeln. Habe mir aber irgendwie nichts dabei gedacht.

Die Physiotherapeuten in Scheidegg haben uns gewarnt. Gleichgewichtsstörungen können gefährlich sein, wenn man sie noch gar nicht bemerkt hat. Wir haben eine Menge Übungen für das Gleichgewicht gemacht.

Meine Konzentrationsstörungen haben in den letzten Wochen nachgelassen und ich habe auch nicht mehr so schlimme Wortfindungsstörungen, ich habe auch keine Probleme mehr, die richtige Kochplatte am Herd anzumachen.:D

Also: Kopf hoch! Es wird besser!;) :winke:

Viele liebe Grüße
Mosi-Bär

Norma
11.05.2007, 01:16
Jo,
Vergesslichkeit... ist wohl fast normal nach Chemo.
Mich würde es aber sehr freuen, wenn Ärzte ENDLICH mal dazu stehen würden und es nicht oftmals als "erfunden" ansehen würden.
Von den bisher untersuchenden Gutachtern (zwecks Rentengewährung) habe ich bei ALLEN immer das Gefühl vermittelt bekommen, ich würde "spinnen". Chemo würde die Gehirnzellen nicht erreichen; also könne die Vergesslichkeit nicht davon kommen. Stattdessen hat man mich auf die "Psycho-Schiene" geschickt und Depris als Auslöser der Vergesslichkeit diagnostiziert.
Nun ja, es gibt wohl bei vielen Ärzten immer noch Aufklärungsbedarf...

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001

Asmodina
31.05.2007, 20:39
Puh...gut das hier zu lesen. Dachte schon, nur mein Hirn spinnt. Ich vergesse auch alles mögliche. Ständig suche ich was. Oder ich gehe in die Küche und stehe dann da und grübel, was ich da wollte... Nervig

Lotta1211
09.11.2007, 08:25
Auch ich kann das bestätigen, meine Mutter ist seit der Chemotherapie und beginn der Erkrankung extrem Vergesslich, sie nimmt sich etwas vor nach 3 Metern fragt sie sich was sie eigentlich machen wollte.
Es ist eine Herrausforderung auch noch für meine Mutter mitzudenken.
Naja also scheint eine komische Nebenwirkung der Chemo zu sein.

Liebe Grüße und Alles Gute Lotta

Cindy Stenzel
09.11.2007, 08:34
Hallo Meridel,
also ich kann das bei mir nur bestätigen.
Ich habe sehr viele Menschen kennengelernt die das gleiche Problem haben.
Ist aber bei jedem Verschieden.
Ich bin sehr vergesslich und unkonzentriert.
Vor meiner Krankheit war ich zwar auch ein wenig schusselig und habe hier und dort mal was vergessen, ich denke das ist normal.
Nach der Chemo ist das aber schlimmer geworden.
Mir fallen die kleinsten Sachen nicht mehr ein, oder im Gespäch fällt weiß ich dann nicht mehr was ich sagen will.
Ich muss mir alles aufschreiben und dann vergess ich es eh wieder.
Manchmal erzähl ich auch 5 mal dasselbe und habe meinen Freunden und Familie schon gesagt das es sein kann das ich mich ständig wiederhole
Ja so ne Chemo ist nicht ohne.
Man soll sein Gedächnis trainieren, Rätsel, lesen und und und

Du bist nicht alleine

elina
17.03.2010, 18:27
Auch wenn der Thread schon ein paar Tage älter ist: ich bin soooooo froh ihn gefunden zu haben! Ich kann echt mit der Übelkeit und den körperlichen Beschwerden leben und klar kommen ABER damit, dass mein Hirn nicht mehr so funktioniert wie ich will - sorry, das geht gar nicht! Für mich ist(wäre) das tatsächlich ein Grund die Chemo abzubrechen. Vor ein paar Tagen hatte ich den "Super-Gau" und konnte mich nicht mehr bewegen! Mein Schatz hatte mich in den Arm genommen und ich wollte zwei Schritte zum Sessel gehen aber meine Beine und Füße funktionierten nicht. Ich hatte das Gefühl, dass der Befehl in meinem Hirn angekommen ist aber die Umsetzung gelang nicht. Das war ganz gruselig!

Kennt ihr Möglichkeiten, wie man dagegen arbeiten kann? Hat es bei Euch wieder nachgelassen? Erholt sich das Gehirn nach der Chemo?

Die Wortfindungsstörungen, die Vergesslichkeit, Dinge x-mal zu erzählen, all diese kleinen Nickligkeiten... menno! Ich will das nicht! Ich mag diesen ganzen Mist einfach nicht mehr - und dabei hab` ich erst den zweiten Zyklus geschafft.

Wie kommt ihr damit klar?

:augendreh

Marion Michaela
17.03.2010, 20:02
Hallo Elina,

ich kenne das Problem von meinem Sohn.
( Leukämie ALL, Chemo, Bestrahlung, Stammzelltransplantation )
Alex ist auch sehr vergesslich, oder bringt öfters die Tatsachen durcheinander.
Behauptet Sachen die so nicht stimmen, etc.

Was man dagegen machen kann ??
Keine Ahnung.

Auch ich wäre froh ein paar Antworten darauf zu bekommen.

Liebe Elina, ich wünsche dir alles Gute.

Liebe Grüße
Marion

Reinhard
17.03.2010, 20:24
Wie kommt ihr damit klar?

:augendreh


Ich versuche es gelassen zu nehmen und mich daran zu freuen, daß ich überhaupt noch lebe und, daß es mir nicht schlechter geht.

Außerdem habe ich für meine Fehlleistungen aller Art die von allen akzeptierte Entschuldigung, "das kommt von der Chemotherapie!"

Ich habe aber gelesen, die Chemo trage an den Verwirrungen des Geistes nicht die Hauptschuld, sondern es wäre vor allen Dingen der Schock durch die Krebserkrankung und die Folgen.

Das Leben wird ja von heute auf morgen völlig anders.

Bei mir habe ich bisher nicht den Eindruck, daß sich im Laufe der Zeit etwas verbessert.

LG Reinhard

chaoskatze
18.03.2010, 10:44
Hm, bei mir ist es nicht so schlimm - zumindest noch nicht. Oder ich kann mich nicht daran erinnern ;)

Allerdings bin ich noch mitten im Chemo (4ter Zyklus) und nebenbei trainiere ich viel - gezwungenermaßen, am Montag hab ich ne Klausur *grusel*

Allerdings hab ich auch weniger Konzentration und teilweise Wortfindungsstörung, aber nachdem meine Tumore immer in der Nähe vom Sprachgebiet waren und ja auch durch Aphasie aufgefallen sind, wundert mich das nicht.

Ich habe allen Leuten, die mir wichtig sind, von Anfang an bescheid gesagt, jetzt nehmen sie auch Rücksicht auf mich, wenn ich nicht so viel hinbekomme. Bei mir ist das Probblem eher, dass ich mich ständig selbst überfordere -.-

Reinhard
18.03.2010, 13:21
Hm, bei mir ist es nicht so schlimm - zumindest noch nicht. Oder ich kann mich nicht daran erinnern ;)

Allerdings hab ich auch weniger Konzentration und teilweise Wortfindungsstörung,

Im "normalen" Krebsalter kommt wahrscheinlich noch Altresdemenz hinzu.

Mein HA hat da auch schon seine Befürchtungen, obwohl er 10 Jahre jünger ist und noch nie Krebs hatte:D.

LG Reinhard

chaoskatze
18.03.2010, 15:24
Ja, das stimmt - mit meinen 24 falle ich aus so ziemlich jeder Statistik raus ;)

*gg* mein Freund auch. Er ist ja auch sooo schrecklihc alt. Mit seinen 31 JAhren... :D

elina
20.03.2010, 12:30
Danke für Eure Antworten. Nur 6 Tage nach meiner letzten Chemo scheint mein Gehirn wieder so zu funktionieren wie ich das gerne hätte. :)
Ich werde es jetzt mal mit einem täglichen Sodoku probieren und versuche an den "guten Tagen" was für meine Bildung zu tun.
Das man mit Input das Gehirn fit halten kann steht ja außer Frage. Also kann Training nicht schaden.

@Reinhard
<Außerdem habe ich für meine Fehlleistungen aller Art die von allen akzeptierte Entschuldigung, "das kommt von der Chemotherapie!">

Diese Ausrede benutze ich auch allzu gerne! Ist einfach zuuuu praktisch! :)

Und wenn neben der Altersdemenz noch Alzheimer-Light dazu kommt.... was soll man da noch schlechte Laune haben?

Ich wünsch Euch ein sonniges Wochenende

Grüße aus`r Eifel

elina