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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zerfall der Zähne


Cabusblau
14.03.2007, 14:39
Hallo Ihr Lieben,

bin ganz neu hier und schaue mich noch interessiert um ;-)

Hier gelandet bin ich, da meine Zähne zerbröseln - und ich weiss nun, durch Berichte im Internet, dass es durch die Mundtrockenheit nach der Chemo u. Bestrahlung kommt.


Mittlerweile ist der 5. Zahn kaputt und ich muss sie alle überkronen lassen.

Mein Zahnarzt hat eine neue Variante - so etwas wie Kronen von der Stange. Die kauft er so ein und schleift sie zurecht ... sie sind in Zahnweiss und haben eine Garantie von 5 Jahren - wobei mein Zahnarzt überzeugt ist, dass sie länger halten.

Jeder Zahn kostet ca. 150,-- Euro - also wesentlich billiger, als die üblichen Kronen - aber noch nicht von der Kasse zugelassen, so dass man die Kosten alleine tragen muss ...

Hat jemand damit Erfahrung - wird mir nämlich langsam ganz schön teuer :-(

Wie sind Eure Zähne? Habt Ihr das gleiche Problem? Und wer trägt die Kosten?

Herzliche Grüße, ich freue mich darauf, Euch kennen zu lernen,
Beate

UteDon
15.03.2007, 16:10
Hallo Beate,
mein Mann hat das gleiche Problem. Er hat Anfang 2005 Chemo und Bestrahlung bei einem Zungengrundkarzinom bekommen. Bei ihm sind jetzt fast alle Zähne kaputt. Mein Mann wurde in der Uni-Klinik Essen behandelt. Ihm wurde abgeraten, die Zähne bei seinem Zahnarzt sanieren zu lassen. Es heißt: der Kiefer wäre ca. 5 Jahre porös. Implantate kommen deswegen auch nicht in Frage. Er geht im April in eine Klinik, die sich mit diesen Strahlungsschäden auskennen. Außerdem hat die Klinik ein Schreiben für die Krankenkasse ausgestellt, das die kaputten Zähne von der Bestrahlung kommen. Wir sind bei der Barmer versichert, und haben eine Kostenzusage bekommen.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Liebe Grüße
UTE

inter
16.03.2007, 03:05
Mein Zahnarzt hat eine neue Variante - so etwas wie Kronen von der Stange. ,


H@llo Cabu,

das ist sicherlich nichts anderes, als Ost-Import-Veneers, die in der Tschechei oder in Polen beispielweise schon ab 80,- Euro angeboten werden. Eine grandiose Sache, solange der Zahn darunter gesund ist (und bleibt).
Ich habe keine Zahnprobleme nach Chemo und Bestrahlung gehabt, weiss aber von vielen, die so etwas im Rahmen einer Bisphosponattherapie (intravenös) bekommen haben. Das sollte Dein Zahnarzt eigentlich auch wissen, denn das Problem scheint hinreichend bekannt.
Und bei Bestrahlungen im Kopfbereich halte ich es durchaus für denkbar, daß die Zähne da auch was mit abbekommen haben.
Wir sollten es uns angewöhnen, die Ärzte viel mehr zu fragen und ruhig auch zu nerven, wenn sie schon von sich aus nicht sehr aufklärungsfreudig sind.

Dir und Deinem Mann
meine besten Wünsche :-)

meliur
17.03.2007, 11:10
Hallo,

ich bin jetzt 36 und hatte im August 06 wegen Darmkrebs Bestrahlung und Chemo (nur 2 Zyklen 5-FU), die auch meinen Zähnen geschadet hat - meine Zahnärztin stellte fest, dass meine Zahnhälse "weich wie Butter" geworden sind. Noch versucht sie, ohne schwerere Eingriffe Schadensbegrenzung zu betreiben, d.h. ich muss fluoridieren wie blöd: Elmex-gelee, Elmex Mundspülung jeden Tag, und noch so ne andere Fluoridierungs-Paste 1xpro WOche über Nacht mit Gummischiene einwirken lassen. Merkwürdigerweise hats bei mir anscheinend nur die Zahnhälse im Oberkiefer erwischt.
Von den Onkologen hat mir das keiner gesagt, obwohl ich immer wieder wg. mögl. Nebenwirkungen nachgefragt habe, offenbar war denen das auch ganz neu - meine Zahnärztin, die sich das nicht erklären konnte, fragte irgendwann von sich aus, ob ich bestrahlt wurde oder Chemo hatte.
Dass eine Kommunikation zwischen den Ärzten verschiedener Fachdisziplinen stattfindet, dafür müssen wohl wir als Patienten sorgen, das scheinen die Mediziner nur selten gebacken zu kriegen :mad: ! Aber, Leute, dann machen wir das eben - damit wenigstens die, die nach uns kommen, besser informiert sind!!

Meliur

Cabusblau
19.03.2007, 15:43
Hallo Beate,
mein Mann hat das gleiche Problem. Er hat Anfang 2005 Chemo und Bestrahlung bei einem Zungengrundkarzinom bekommen. Bei ihm sind jetzt fast alle Zähne kaputt. Mein Mann wurde in der Uni-Klinik Essen behandelt. Ihm wurde abgeraten, die Zähne bei seinem Zahnarzt sanieren zu lassen. Es heißt: der Kiefer wäre ca. 5 Jahre porös. Implantate kommen deswegen auch nicht in Frage. Er geht im April in eine Klinik, die sich mit diesen Strahlungsschäden auskennen. Außerdem hat die Klinik ein Schreiben für die Krankenkasse ausgestellt, das die kaputten Zähne von der Bestrahlung kommen. Wir sind bei der Barmer versichert, und haben eine Kostenzusage bekommen.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Liebe Grüße
UTE


Hallo Ute,
herzlichen Dank für Deine Mittielung!

Was steht in der Kostenzusage drin? Übernimmt die Kasse die kompletten Kosten?

Herzliche Grüße
Beate

UteDon
19.03.2007, 16:36
Hallo Beate,
die Krankenkasse bezahlt Standard-Zähne. Also keine Implantate, aber die darf man ja sowieso nicht. Mein Mann geht in April ins Krankenhaus, und dann sehen wir weiter.
Liebe Grüße
UTE

Cabusblau
20.03.2007, 11:07
Herzlichen Dank für die Info, liebe Ute!

Habe gestern mit der Kasse gesprochen. Sie übernehmen die doppelte Zuzahlung, wenn mein Arzt mir eine Bescheinigung ausstellt, dass der Zahnersatz wegen Folgeerkrankung, bedingt durch die Chemo, benötigt wird.

Ich bin richtig sauer, dass man sich diese Info selber erarbeiten muss und weder Zahnarzt noch Kasse einen darauf aufmerksam machen!!!

Dir danke ich vom Herzen für die Hilfe!

Herzliche Grüße
Beate

Cabusblau
23.03.2007, 08:59
Gute Nachrichten :-) Bin bei der Dräger Hanse versichert und sie haben mir gesern mitgeteilt, dass sie die Kronen zu 100% übernehmen :-) Ich bin ein Glückskind :-)

Cabusblau
14.11.2007, 11:46
Hallo :-)

Da bin ich wieder :-)

Nachdem meine Zähne über einige Monate Ruhe haben walten lassen, geht der Zerbröselungsprozess nun weiter :-(

Auch bei mir sind die Zahnhälse alle angegriffen.

Für den Tipp mit dem Fluoridieren bin ich sehr dankbar und fahre nachher gleich mal zur Apotheke - die Kosten für Elmexgelee usw muss man wohl selber tragen, oder?

Übrigens nehme ich nun täglich eine Calcim D3 Tablette von ratiopharm (100 Stück für 25,95 Euro). Das soll auch gut helfen und zudem Osteoporose vorbeugen, was ja auch noch eine Folgeerkrankung werden kann ...

Kann ich sonst noch irgend etwas zur Vorbeugung gegen eventl. Folgeerkrankungen tun?

Habt Dank für Eure Hilfe und herzliche Grüße an Euch alle da draussen,
Beate