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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Papa hat Lymphdrüsenkrebs...


Kathie86
25.04.2007, 11:39
Hallo,

ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wie ich anfangen soll. Mein Vater hat vor ein paar Wochen von einer Stunde zur anderen eine Beule am Hals bekommen...wir haben uns sehr gewundert was das sein könnte und er ist am nächsten Tag zum Arzt gegangen. Dieser konnte ihm dann auch nicht sagen, was das ist und hat ihm zum HNO-Arzt geschickt. Auch der konnte ihm wieder nicht sagen, was das ist, hat aber vermutet, dass es ein Blutgerinsel ist und nicht schlimm ist.

Nachdem mein Papa 2 Wochen unendlich viele Arztbesuche hinter sich hatte, kam er endlich an einen Spezialisten in Berlin Westend. Der teilte nach vielen Untersuchungen mit, dass es ein Tumor ist, aber er weiß nicht genau ob gutartig oder bösartig....nach ein Paar Tagen sagte man uns, dass es nichts schlimmes ist. Wir haben uns riesig gefreut und haben das natürlich gefeiert.
Letzte Woche Freitag ist er dann ins Krankenhaus gegangen um die letzte Untersuchung zu machen und da haben Sie ihm dann gesagt, dass er am Sonntag ins Krankenhaus sollte um am Montag operiert zu werden. Das war natürlich ein riesen Schock für uns und ich hatte riesige Angst um meinen Papa.Ausserdem war ich stinkesauer auf die Ärzte.

Also wurde er am Montag operiert...wir haben gedacht, dass sie ihm diese Beule rausnehmen und dann ist alles wieder gut. Schließlich sind wir davon ausgegangen, das es ein Blutgerinsel ist.

Als wir ihn dann am Montag besucht haben, haben wir festgestellt, dass die Beule immernoch da ist, auch nach der OP noch.

Dann kam der Chefarzt und teilte uns mit, dass mein Vater Lymphdrüsenkrebs hat und er eine Chemotherapie machen muss.Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Mein Vater war nie krank gewesen und hatte immer solche Angst davor Krebs zu bekommen. Und jetzt hat er es doch bekommen....ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Es vergeht keine SEkunde wo ich nicht an ihn denke und weinen muss. Vor ihm reisse ich mich natürlich zusammen aber sobald ich wieder alleine bin, breche ich zusammen. Mein Vater ist mein Ein und Alles und ich würde es nicht ertragen, wenn ich ihn verlieren würde. Ich weiß und hoffe, dass er wieder gesund wird, aber ich habe so oft diese Gedanken, was wäre wenn er es nicht schafft. ich hasse mich selber dafür, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich habe solche Angst. Ich wünsche mir, ich könnte diese Krankheit haben, hauptsache ihm geht es wieder gut.

Was soll ich nur machen? iCH KANN NICHT MEHR!

Skipper_48
25.04.2007, 12:10
Guten Morgen Kathie,

ganz ruhig bleiben (ist leicht gesagt), es wird schon wieder werden. Die Diagnose ist noch lange kein Todesurteil! Ein Lymphom ist meist gut therapierbar, hier im Forum findest Du genügend positive Beweise dafür.
Als wir ihn dann am Montag besucht haben, haben wir festgestellt, dass die Beule immernoch da ist, auch nach der OP noch.
Bei der Biopsie eines Lyphknotens wird meistens nur ein Teil zur genauen Bestimmung entnommen. Es gibt sehr viele unterschiedliche Variationen eines Lymphoms, hier findest Du reichlich Infos:
http://www.nhl-info.de/exec/start?site=/start.htm&check=0
Um welche Art handelt es sich bei Deinem Papa?
Du kannst jederzeit mit Frage hier kommen, hier sind viele liebe Menschen die versuchen werden Dich moralisch zu unterstützen.
Es ist ganz lieb wie Du Dich um Deinen Vater sorgst, die Fürsorge und den Zuspruch von Dir benötigt er jetzt ganz besonders. Ihr werdet sehen, mit etwas Abstand und wenn der erste Schock überwunden ist, geht ihr die vor euch liegende Zeit mutig und zuversichtlich an.
Liebe Grüße und eine gute Genesung
wünscht Peter (skipper_48)

Kathie86
25.04.2007, 15:10
Ich weiß nicht um welche Art es sich handelt. Morgen wird ihm eine Knochenmarkprobe genommen und erst nächste Woche wissen wir es.

Dieses warten macht mich echt fertig.

Ich habe solche Angst....das ist das erste Mal in meinem Leben (und ich bin erst 20) dass ein Mensch der mir wichtig ist, eine schwere Krankheit hat.
Bis jetzt bin ich verschont geblieben....ich hoffe, das alles gut wird.

Es kann wahrscheinlich kein Mensch auf dieser Welt nachvollziehen, wie es mir im Moment geht.....

Noddie
25.04.2007, 15:28
Hallo Kathie,
ich glaub das einige nachvollziehen können wie es Dir geht.
Aber glaube mir ,die Diagnose Krebs bedeutet nicht direkt sterben so wie früher. Gerade Lymphknotenkrebs ist gut behandelbar.
Die Untersuchungen die jetzt gemacht werden sind dafür da um zu sehen was alles betroffen ist .Danach richtet sich dann auch die Behandlung.
Mach Dich nicht verrückt. Ich weis das man ersteinmal total erschreckt, den mit so einem Thema hat man sich bisher noch nie beschäftigt.
Verdaue erstmal den ersten Schock, zeig deinem Vater das Du ihn liebst.
Das ist das wichtigste und wird ihm Kraft geben wenn es mal schwer wird. Ich spreche aus Erfahrung.
So fühle Dich ganz lieb geknuddelt und sehe nicht so schwarz, in 1 Jahr sieht die Welt wieder ganz anders aus.
Alles liebe
Ulli

Skipper_48
25.04.2007, 15:30
Es kann wahrscheinlich kein Mensch auf dieser Welt nachvollziehen, wie es mir im Moment geht.....
Mit Zitat antworten

Doch Kathie,
das kann ich. Ich hatte 2003 ein hochmalignes NHL und meine Frau ist jetzt gerade mitten in der Chemo, wegen niedrigmalignes Follik. NHL.

Ich zitiere jetzt mal: "Alles wird gut!":)

Peter

flautine
25.04.2007, 22:24
Hallo Kathie,

ich glaube, ich weiß in etwa, wie es Dir geht. Vor ein paar Wochen ging es uns (meinem Mann und mir) ganz genauso, vom ersten Besuch im Krankenhaus bis zur Diagnose waren es ca. 3 Wochen. Die Warterei macht einen echt bekloppt! Aber ich muß mich den anderen anschließen: Es wird bestimmt keine tolle Zeit, aber viele Lymphome sind sehr gut therapierbar. Versucht Euch nicht verrückt zu machen, auch wenn das manchmal nicht leicht ist. Mein Mann ist schon mitten in der Chemo, und ich muß jetzt auch noch manchmal aufpassen, daß die negativen Gedanken nicht überhand nehmen. Du brauchst Dir aber wegen Deiner Angst keine Vorwürfe zu machen, das ist völlig normal! Aber lies wirklich mal ein paar der positiven Geschichten hier im Forum (Lucie, Seniorita, Mano, ...), das baut auf!

Alles Gute :pftroest:
flautine

Kathie86
26.04.2007, 12:24
Ach ja....ich wünschte echt, dass wir das schon hinter uns hätten.

Was hast Du denn für Gedanken, wenn ich fragen darf?

Ich muss mich ständig beschäftigen, sonst steiger ich mich so hinein , dass ich zusammenbreche. ich glaube auch, dass ich es noch gar nicht richtig realisiert habe,denn wenn ich ihn so sehe (die chemo fängt ja erst nächste woche an)...dann kommt es mir vor, als ob alles in ordnung wäre,als ob das nur ein gerücht ist....aber es gibt dann doch leider die momente wo ich einfach nur weinen muss.

es ist gut zu wissen , dass ich nicht die einzige auf dieser scheiß welt bin, die sowas durchmachen muss....ich habe solche angst..angst um meinen papa.ich liebe ihn so sehr und es ist nicht nur die angst um ihn sondern auch die gewissheit, dass es ihm so sehr angst macht und er so traurig ist,das zerreisst mein herz! Ich würde ihm diese verdammte Krankheit so gerne abnehmen und sie mir übertragen,ich ertrage es einfach nicht, dass er so leidet.

es gibt villeicht viele menschen, die geheilt wurden, aber im moment ist die angst trotzdem einfach zu gross.

flautine
26.04.2007, 17:22
Hallo Kathie,

mit den negativen Gedanken meine ich die Angst, daß trotz guter Prognose (über 90 % Heilungschancen) die Chemo nicht alle Krebszellen beseitigt oder mein Mann es doch nicht schafft. Sicherheit gibt es ja leider nicht ... Aber ich glaube, mit dieser Angst müssen wir lernen zu leben, auch wenn die Therapie erfolgreich ist, kann ja immer noch ein Rezidiv auftreten. Na ja, man kann sich ja sagen: Es könnte auch passieren, daß ich morgen im Straßenverkehr verunglücke! Passieren kann immer so vieles. Und immer das Schlechte anzunehmen, hilft nicht weiter, im Gegenteil, man fällt nur immer tiefer! Also versuche ich, ganz bewußt die schönen Dinge des Lebens wahrzunehmen und zu genießen, und sei es nur das schöne Wetter oder ein Spaziergang/Konzert/... mit meinem Mann. Die schönen Erlebnisse gibt es auch während der Chemo! Meistens gelingt es mir auch, eine positive, zuversichtliche Grundstimmung zu behalten (und zwar nicht gespielt!), und das tut meinem Mann, glaub ich, auch sehr gut. Ich wünsche Dir und Deinem Papa, daß Ihr Zuversicht entwickelt und Vertrauen in die Ärzte habt. Die Medizin ist bei den Lymphomen schon sehr weit!

Alles Liebe:knuddel:
flautine

Tanja W.
29.04.2007, 09:22
Liebe Kathi,

ich habe die Erfahrung gemacht das die Familie und Angehörigen mit dem Ergebniss mehr Sorge haben als ich selbst!
Und warum? Weil sich keiner freiwilig mit diesem Thema beschäftigt und immer nur Horror Bilder bei der Diagnose Krebs vor Augen hat.

Die Heilungschancen stehen gut und auch ich stehe meiner Chemo positiv gegenüber entdecke das Positive, Kopf hoch und mach dich einfach schlau um deinem Vater all die Informationen weiter zu geben die du hier erlangst.

Alles wird gut.

Tanja

Kathie86
30.04.2007, 09:34
Hallo,

wie oft und wie lange habt ihr denn eure Chemo bekommen?

Und seid ihr alle wieder gesund geworden?

Kathie86
30.04.2007, 15:28
Hallo,

ja das tut sehr gut zu hören, dass so viele Menschen wieder gesund geworden sind...ich bete dafür, dass mein Papa auch wieder gesund wird.

Sorry, aber diese ganzen Begriffe und Abkürzungen wegen der Chemo und so...das versteh ich noch nicht so ganz. Ich hab da noch nicht so den Überblick, ich weiß dass er ne Chemo machen muss, aber wir wissen noch nicht wie lange und welche Art.

Sind Dir die Haare ausgefallen?

HWirth
03.05.2007, 18:47
Liebe Kathi,

ich habe die Erfahrung gemacht das die Familie und Angehörigen mit dem Ergebniss mehr Sorge haben als ich selbst!
Und warum? Weil sich keiner freiwilig mit diesem Thema beschäftigt und immer nur Horror Bilder bei der Diagnose Krebs vor Augen hat.

Alles wird gut.

Tanja

Hallo Schwesterchen :1luvu:
Leider kann ich Deine Aussage so nicht stehen lassen.
Du kennst meinen Krankheitsverlauf (Morbus Chron & Blasenkrebs 1996).
Natürlich mache ich mir sorgen - schließlich bist Du meine Schwester. Aber ich weiss genau, wie hart einen solche Diagnosen treffen.
Und wie Du siehst - ich beschäftige mich mit diesem Thema.
Selbst wenn ich heute als "Geheilt" gelte (jedenfalls in Bezug auch Blasenkrebs) habe ich vor Jeder Nachsorge Untersuchung Panik, nach nunmehr 11 Jahren genauso wie vor 11 Jahren.

Trotzdem, wenn ich es geschafft habe, wirst Du es auch schaffen - ich bin bei Dir.

Dein Bruder.

Kathie86
04.05.2007, 11:16
Hallo Ihr Lieben,

also die Ärzte haben gestern gesagt dass mein Papa ein Non-Hodgkin hat. Ist das jetzt besser als dieses morbus oder schlechter?

montag hat er 6 stunden antikörper und dienstag dann erste chemo.

kann mir bitte jemand erklären was diese antikörper sind und was passiert?

mein vater hat vergessen zu fragen welches stadium er ist....ich würd es so gerne wissen...ist das wichtig?

LG, Kathie

susi333
04.05.2007, 11:47
Hi Kathi,

ob jetzt Morbus Hodgkin oder Non-Hodgkin das kleinere oder größere Übel ist, darüber lässt sich's streiten ;). Bei den Non-Hodgkin-Lymphomen gibt es wiederum ca. 50 verschiedene Arten, die sehr unterschiedlich verlaufen und auch behandelt werden.

Weißt du um welchen Antikörper es sich handelt, den dein Papa bekommen hat? Rituximab vielleicht? Das mit den Antikörpern funktioniert im Prinzip so, dass der Antikörper (monoklonal) an ganz bestimmte Oberflächen bestimmter Zellen andockt, ähnlich wie bei einem Puzzlespiel. Dann kommt die körpereigene Immunabwehr und zerstört den Komplex Antikörper-(Krebs)Zelle (durch angedockten Antikörper erkennt das eigene Immunsystem, dass irgendetwas "faul" ist). Weiters nimmt man auch an, dass die Antikörper die Wirksamkeit der Chemotherapie verstärken. Wie das funktioniert ist meines Wissens nach noch unbekannt. Für uns ist's ja auch eher egal wie es funktioniert, wichtig ist nur, dass es funktioniert und das tut's (z. B. auch bei mir).

Na denn, alles Liebe,
susi

Kathie86
04.05.2007, 11:52
Hallo Susi,

also das mit den Antikörpern weiß ich nicht welche er da bekommt.

Ich würde nur gerne mal wissen, was der Unterschied zwischen Non-Hodgkin und Morbus Hodkin ist....da muss es ja einen geben.

Mir hat mal jemand gesagt dass morbus besser zu heilen wäre als non....

susi333
04.05.2007, 13:40
Liebe Kathi,

beides, MH und NHL sind Krebse des lymphatischen Systems. MH wird deshalb so bezeichnet, weil er von einem Herrn Hodgkin erstmals genauer beschrieben wurde. Außerdem sind mehr als 30 % der Lymphdrüsenkrebse Hodgkin Lymphome. Die übrigen Lymphdrüsenkrebes bezeichnet man als NON (nicht)-Hodgkins. Die Unterschiede zwischen den einzelnen NHLs können aber mindestens genauso groß sein wie die zwischen MH und NHLs. Lange Zeit hat man gesagt, dass der Morbus Hodgkin wesentlich besser Heilungschancen hat als die NHL's (vermutlich dadurch, dass er häufiger vorkommt und daher auch in die Richtung mehr geforscht wurde). In den letzten Jahren hat sich da einiges verändert (z. B. auch durch die monoklonalen Antikörper) und mittlerweile gibt's für viele NHL's gleich gute Heilungschancen wie für MH.

Aber: die ganze Statistik und die ganzen Prognosen kannst eh vergessen, wenn du nicht zu den 99% sondern zum restlichen 1% gehörst (egal ob im positiven oder im negativem Sinne).

lg
susi

struwwelpeter
04.05.2007, 20:27
Hallo Kathie,

spät aber doch möchte ich mich allen hier anschließen und Dich ganz herzlich in unserer Runde Willkommen heißen!
Es tut mir sehr leid das Dein Vater erkrankt ist. Wie Du ja bereits erfahren konntest, ist die Unterstützung auf diesem Bereich sehr groß und herzlich!
Hier kann ich Dich nur noch mehr ermutigen, all das was Dich belastet raus zulassen, es hilft garantiert! Denn gemeinsam ist so eine Last etwas leichter zu tragen und die vielen Fragen werden doch auch ziemlich ausgiebig beantwortet! Auch wenn wir nicht vom Fach sind - die Erfahrungen prägen und man lernt hinzu.
Bei dem was ich hier so lese, ist es wohl ein Non Hodgkin, oder habe ich die Diagnose überlesen( aufgrund aktueller Ereignisse würde es zu mir passen - sorry).
Es ist so: inzwischen sind beide Hodgkin Formen sehr gut therapierbar und die Heilungschance ist auch sehr hoch! Es gibt Ausnahmen, am jetzigen Punkt solltest Du jedoch zuversichtlich und voller Hoffnung nach vorne sehen!

Deinem Vater (besonders) und Dir wünsche ich viel Kraft und Energie sowie Zuversicht für die auf euch zukommenden Wochen. Es ist zu schaffen, nur nicht den Mut verlieren auch wenn es zwischendurch etwas hopriger wird!

Alles Gute:1luvu: viel Glück
http://www.bilder-hochladen.net/files/1gop-1f0.jpg
et struwwelchen

Skipper_48
08.05.2007, 09:21
Guten Morgen Kathie,

die Chemo (R-CHOP) die Dein Vater jetzt bekommt ist recht gut verträglich. Ich konnte während der gesamten Behandlungszeit weiterarbeiten, habe mir nur für den Tag der Therapie und am Folgetag eine Auszeit genommen. Bei meiner Frau ist es auch so, sie verträgt die Chemo sehr gut und geht auch weiterhin arbeiten. Ihre Blutwerte gehen nach der Therapie allerdings sehr in den Keller, da muss halt sehr aufgepasst werden wegen Infektionen uns so.

Alles über Antikörper findest Du hier: NHL-Info.de (http://www.nhl-info.de/exec/start?site=/start.htm&check=0)

Den Link hatte ich Dir schon einmal mitgeteilt.

Alles Gute für Deiner Papa

Peter (skipper_48)

flautine
08.05.2007, 10:51
Hallöchen,

dass die R-CHOP-Chemo recht verträglich ist, kann ich aus meiner Erfahrung bestätigen. Allerdings geht mein Mann bewußt nicht arbeiten, eben um sich nicht irgendwelche Infektionen einzufangen. Der Körper ist halt in der Zeit sehr anfällig. Leider kämpft mein Mann jetzt schon seit drei Wochen gegen Infekte (erst trockener Husten, dann Kehlkopfentzündung, jetzt Bronchitis :( ) - eingefangen von seiner Schwester. Wir mußten erst mal lernen, vorsichtig zu sein, normalerweise macht man sich ja keinen Kopf wegen irgendeiner Erkältung ... Aber deswegen hängen wir natürlich weiterhin in der Warteschleife. Also, die Chemo an sich ist zumindest bei uns nicht so problematisch, eher diese Anfälligkeit und dass das so lange dauert, bis er wieder fit ist. Dann können wir auch erst die nächste Runde in Angriff nehmen.

Liebe Grüße und alles Gute :knuddel:
flautine (Christine)

Skipper_48
08.05.2007, 11:41
Hallo Flautine,

das mit der Anfälligkeit für Infekte ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Meine Frau hatte ständig mit Infekten zu kämpfen, jetzt während der Therapie ist es scheinbar (Hoffnung!!) etwas besser geworden, außer einem kaputten Mund (Pilzbefall). Ich war während der ganzen Therapiezeit nicht ein einziges Mal erkältet d.ä. obwohl ich im Kino, zur Arbeit und auch sonstwo unter Menschen war.

Grüßle Peter

flautine
08.05.2007, 11:48
Hallo Peter,

das ist ja toll - genießt es, soweit es geht! Ich hoffe, wir können auch bald weitermachen, aber momentan können wir nichts tun außer abwarten, dass der blöde Infekt weggeht. So ein Stillstand ist schwerer zu ertragen als Nebenwirkungen von der Chemo.

Bis dann
flautine

Kathie86
09.05.2007, 09:28
@skipper: sagmal hast du und deine frau, habt ihr den gleichen krebs? das ist ja echt der hammer, dass zwei menschen die sich lieben beide an krebs erkranken....dieser scheiß krebs!!!!!!!!!!!!!

Also mein Vater hat das Non-Hodkgin...er hatte am MOntag das erste Mal Antikörper und Dienstag (also gestern) das erste mal CHemo...er bekommt eine Hochdosis...bekommt ihr das auch alle?

Bis jetzt geht es meinem Vater auch noch gut, zu meinem Erstaunen.

Nach der wievielten Chemo sind denn bei euch die Haare ausgefallen?

Ich hoffe mein Papa schafft das...ich hab noch so viel mit ihm vor...

flautine
09.05.2007, 09:57
Hallo Katie,

mein Mann bekommt keine Hochdosis (ich dachte, das macht man nicht sofort, sondern erst vor der Stammzelltransplantation - ist das geplant?). Die Chemos hat er bisher auch ziemlich gut vertragen. Das hängt glaub ich auch mit den Medis zusammen, die direkt gegen Nebenwirkungen wie Übelkeit gegeben werden. Ist schon toll, was es da mittlerweile gibt!
Die Haare sind ihm nach der zweiten Runde ausgefallen, d.h. er konnte sie büschelchenweise rausziehen und hat dann beschlossen, sie abzurasieren, damit nicht hinterher das ganze Haus voller Haarbüschel ist. :D :D

Dein Papa wird es schaffen - lies mal die Erfolgsstories hier im Forum, das macht Mut! :knuddel:

Liebe Grüße
flautine

Kathie86
09.05.2007, 10:08
klar wird er es schaffen :D

wieviele chemos habt ihr denn hinter euch und noch vor euch?

uns wurde gesagt dass es alle 2 wochen montags antikörper und dienstags chemo gibt und das wohl 8 mal

wie ist es bei euch?

Skipper_48
09.05.2007, 11:32
Guten Morgen Kathie,

ja, meine Frau und ich sind im Prinzip an der gleichen Sch... erkrankt, sie hat ein niedrigmalignes follikuläres NHL und ich ein hochmalignes B-Zell NHL. Der Vorteil an den hochmalignen ist, sie sind gut zu behandeln und die Gesundungsrate ist sehr hoch. Niegrigmaligne NHL sind oft nicht heilbar und werden durch die Chemo "nur" zurückgedrängt. Wann diese NHLs wieder aktiv werden weiss niemand, es können Monate aber auch Jahre sein. Wir jedenfalls hoffen das Beste. Am 16.5. muss meine Frau zum CT, schauen wir mal wie die Chemo gewirkt hat.
Unter dem Link den ich Dir gepostet habe findest Du viele wichtige Infos zum NHL auch unter Wikipedia sind viele Infos zu finden.

Viele Grüße und alles Gute für Deinen Papa

Peter (skipper_48)

tmc011
09.05.2007, 12:18
Hallo Kathie,

auch mein Vater hat im letzten Jahr die gleiche Diagnose bekommen, jetzt geht es ihm wieder gut. Die letzten beiden Kontrolluntersuchen CT und Ultraschall waren ohne neuen Befund.

Die Chemo (6 x) hat er verhältnismäßig gut überstanden.Die ersten zwei Chemos hat er gut weggesteckt, aber danach wurde er halt schon körperlich ewtas schwächer. Die Haare fielen ihm bereits schon nach der ersten Chemo aus, wir haben dann die restlichen Haare gemeinsam bei einem Fläschen Bier :D abrasiert. Ich habe ihm da eine richtig schicke Baseball-Cap :cool2: geschenkt, fand er sehr gut und fühlt sich auch damit vor den Blicken anderer geschützt.

Jetzt ist alles schon ein Jahr her, aber immer noch so nah!

Glaube mir....frage einmal für dich nicht warum es passiert ist, sondern auch einmal wozu. Mein Vater und ich haben in dieser Zeit noch nie so viele offene und ehrliche Gespräche geführt (mit und ohne Tränen :cry: , lachend und albern :lach2: )

Drücke dich ganz doll! :winke:

Kathie86
09.05.2007, 12:23
wow, deine worte geben mir so ein komisches aber sehr gutes gefühl...

wie alt bist du denn und wie alt ist dein vater?

hat dein papa eine hochdosis bekommen oder normal?

wie war das nach der ersten chemo?...sind die haare sofort am nächsten tag ausgegangen oder wann genau?

ich glaube mein papa hat sehr angst davor.....wie war es für deinen papa und ist er arbeiten gegangen?

drücke dich auch ganz doll und danke dir

tmc011
09.05.2007, 13:03
Hallo Kathie!

Ich übrigens Tanja :winke: 39 Jahre alt, mein Vater wird im Juni 64.

Mein Vater hat auch die Hochdosis bekommen, die Haare fielen ihm teilweise ca. 8-9 Tage später (kurz vor der zweiten Chemo) aus. Für meinen Papa war es erst auch sehr schwer, lt. meiner Mama kam er eines Morgens aus der Dusche und war völlig irritiert - das ganze Handtuch war voller Haare. Ist dann schon erschreckend :eek: , aber mein Papa hat es dann aber ganz gut weggesteckt. Wie alt ist denn dein Papa?

Da mein Vater zu der Zeit bereits Rentner war, musste er nicht mehr arbeiten.

Aber er hat z. B. jetzt im April ein Holzhäuschen im Garten gebaut und so viele andere nette Sache (körperlich anstregend) gemacht.

Was ich persönliche auch erlebt habe und erlebe ist, man/frau wird erst ganz schwach (wg. Diagnose, Zukunft usw.) und dann plötzlich baust du eine Stärke auf die einfach unglaublich ist. Ihr schafft das, glaube mir!

:knuddel:

LG
Tanja

Tanja W.
18.05.2007, 15:14
Hallo Schwesterchen :1luvu:
Leider kann ich Deine Aussage so nicht stehen lassen.
Du kennst meinen Krankheitsverlauf (Morbus Chron & Blasenkrebs 1996).
Natürlich mache ich mir sorgen - schließlich bist Du meine Schwester. Aber ich weiss genau, wie hart einen solche Diagnosen treffen.
Und wie Du siehst - ich beschäftige mich mit diesem Thema.
Selbst wenn ich heute als "Geheilt" gelte (jedenfalls in Bezug auch Blasenkrebs) habe ich vor Jeder Nachsorge Untersuchung Panik, nach nunmehr 11 Jahren genauso wie vor 11 Jahren.

Trotzdem, wenn ich es geschafft habe, wirst Du es auch schaffen - ich bin bei Dir.

Dein Bruder.

Du hier:rotenase: , ach mein liebster Bruder du weisst wie ich das meine, du als betroffener hast andere Informationen als die die noch nie mit diesem Thema konfrontiert wurden, und ich brauche mehr Zeit und Energie meinem Umfeld die Sachlage zu erklären als Du glaubst. Seufz das ist Anstrengend. Ich habe nicht zum ersten mal Sätze wie : " Sagst Du mir auch die Wahrheit "?gehört!
Knuddel Dich bis dir schwindelig wird:rotenase: