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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Recht und recht bekommen


02.02.2003, 13:52
Hallo, liebe Forums-Damen! Mittlerweile hat sich ein Thema stark heraus kristallisiert, nämlich die Einforderung von Schmerzensgeld und Schadensersatzforderungen bei Arzt- und Behandlungsfehlern nach Brustkrebsoperation bzw. -amputation oder -aufbau. Ich habe dazu schon einiges unter einem anderen Thread hier geschrieben (Onkologische Prognosen - mal anders"), mittlerweile lohnt es sich aber, ein neues Thema zu beginnen. Für Einsteigerinnen daher erstmal der Tipp, beim vorgenannten Thema nachzulesen, damit die Vorgeschichte schon etwas bekannt ist.
Es hat mich jetzt zu guter Letzt auch wieder schwer erschüttert, daß es meinem eigenen Patienten-Anwalt (angeblich eine Koryphäe auf seinem Gebiet) mehr bedeutet, sich den langjährigen Gutachter nicht zu verprellen als darauf zu achten, wie er seine Mandantin vertritt. Sicher würde ich mehr Aufmerksamkeit erringen, wenn ich eine begüterte sprich Privat-Mandantin wäre. So aber bin ich ja "nur rechtschutzversichert". Wenigstens das bin ich. Denn ich weiß von einer Frau mit schlimmen Behandlungsfehlern, die kann nicht mal was machen, weil sie kein Geld für den Prozess hat. Und für die Prozesskostenhilfe, die Geringverdienern ja zusteht, dafür verdient sie dann wieder zu viel. Es ist schon eine schlimme Misere. Vollends erschüttern mich aber solche Sätze wie: Auch ein Jurist kann nicht alle medizinischen Details bis ins Letzte klären. Na, wofür hab ich dann einen Patientenanwalt engagiert? Muss ich jetzt etwa auch noch einen Detektiv anheuern, um zu beweisen, daß Gutachter und behandelnde Ärzte sich doch kennen und daher zusammen unter einer Decke stecken? Und möglicherweise - die Idee war mir auch schon gekommen - mein Anwalt mit dem Gutachter paktiert, denn ich habe ja da einen seltsamen finanziellen Nachlaß bei der Gutachtenserstellung bekommen, den mir auf Rückfrage mein Anwalt auch nicht erklären wollte. Im Gegenteil, er hat sich angesichts einer langfristig angesetzten Telefonkonferenz von seiner Sekretärin verleugnen lassen! Das fand ich dann doch hammerhart. Da konnte frau ja direkt dran fühlen, das da was nicht ganz koscher ist. Nun kann ich es mir aber leider nicht leisten, nach über zwei Jahren den Anwalt abzuschießen, weil dann auch der Prozess platzt. Und das will ich ja auf keinen Fall. Die ganze Sache muss schon an die Öffentlichkeit, notfalls mit Hilfe von G. Jauch und RTL. Also, ich bleibe dran am Ball und würde mich über Tipps und weiteren Zuspruch sehr freuen. Eure immer noch tatkräftige Monika :=))

02.02.2003, 18:04
Liebe Monika

Wir hatten 2000 ( in einer völlig anderen Sache) gegen ein riesiges Unternehmen geklagt. Es kam dann für uns auch raus, das unser eigener Anwalt zu gute Verbindungen zur Gegenseite hatte und mit denen rumgemauschelt hat. Wir wechselten daraufhin den Anwalt. Leider alles zu spät ( 3 Wochen vor Termin) Das konnte der neue Anwalt ( und es ist ein richtig superguter) garnicht mehr wett machen.

Also, wenn Du kannst bleibe bei dem "Hornöchslein" und ziehe es mit ihm durch.
......warum nicht auch, wenn es nicht anders geht mit der Presse.Aber überlege Dir gut, mit wem!!

Da werde ich mich für Dich mal erkundigen. Ich habe einen Bruder bei einem öffentlichrechtlichen seriösen Sender.

02.02.2003, 18:38
Hallo, Elisa! Das klingt gut, sag mir einfach mal Bescheid, bin nämlich für jede Unterstützung dankbar. Ich werde aber versuchen, den eigenen Gutachter mal bei meiner Krankenkasse auflaufen zu lassen, mal sehen, was dabei herauskommt. Von meiner Krankenkasse habe ich ja ein sehr ordentliches Gutachten bekommen, worin ganz eindeutig auch meiner Ex-Frauenärztin Versäumnisse anzulasten sind. Dass mein eigener Gutachter so daneben liegt, hängt wohl damit zusammen, daß er sich nur an die Patientenkartei hält und die - davon gehe ich aus - ist ja wohl gefälscht, so wie es das Krankenhaus mit meinen Unterlagen auch schon gemacht hat. Da waren nämlich die Genehmigungsformulare für die OP´s zunächst mal 2 Jahre verschwunden - und plötzlich tauchen die auf und besagen, daß ich alles, was mit mir passiert ist, genehmigt hätte. Von wegen! Zum Glück kam das auch dem Gutachter des medizinischen Dienstes spanisch vor. Und mir erst recht. Also, wenn der Gutachter nur von einer frisierten Patientenkartei ausgeht, dann muss logischerweise dabei ein Gutachten rauskommen, was die Frauenärztin entlastet und .. jetzt kommt´s, mir alleine die Schuld am Brustkrebs gibt. Denn ich bin ja nicht 2 x im Jahr zur Vorsorge gegangen! Zitat meines Gutachters: Frauen, die etwas auf sich halten, gehen 2 x im Jahr zur Brustuntersuchung. Ist das zu glauben? Oder nächstes Zitat: Der Hinweis "jährliche Mammografie angeraten" ist nur ein Routinesatz und ein Routinerat. Ja, was denn nun? Sollen sich die Frauenärzte nun an die Empfehlung halten, wenn sie im Befund drin steht, oder nicht? Na, in meinem Falle hat sich die Frauenärztin nicht dran gehalten, tja, und was kam dabei heraus: 3 cm großer Tumor, rechte Brust ist ab, Aufbau verkorkst mittels einer Methode, die die Ärzte bei mir nicht hätten anwenden dürfen! Never ending story for the rest of my live! Aber ich kann ja so hartnäckig und stur sein, wenns ums Überleben geht!!! In diesem Sinne, tschüss und liebe Grüße von Monika :=))

02.02.2003, 21:29
Hallöchen,

Mann, Monika, mir fehlen die Worte! Das ist ja krassr als Krass!

Na! Dieser Gutachter kommt auch noch eines Tages auf die Welt! Aber sicher!

Hey, ich drück Dich ganz fest, ja? Auf in den Kampf! Ich bin in Gedanken bei Dir!

Ganz viel Power wünscht Dir
die "krasse" Brigitte

02.02.2003, 23:17
Hallo, liebe "krasse" Brigitte! Herzlichen dank für die seelisch-moralische Unterstützung. Ich wollte längst wieder auf deine Seite gegangen sein, aber ich Schussel habe sie beim letzten Mal nicht gespeichert und jetzt läßt mich partout mein Gedächtnis im Stich! Kannst du mir deine Homepage-Adresse nochmal nennen? Danke dir sehr im voraus und freue mich auf weiteren Kontakt! Liebe Grüße von Monika :=))

03.02.2003, 11:05
Logo, Monika!
www.krebsgeschichte.ch

Bis dann, gell?
Liebe Grüssli von
der "krassen" Brigitte

01.03.2003, 18:50
Hallo, Alle zusammen! Ich hatte wieder einen Termin bei meinem Patientenanwalt. Und siehe da, er war bereit nach Abgleichung aller medizinischen Unterlagen, diese dem Gutachter nochmals vollständig vorzulegen, damit dieser sein Gutachten nochmal überdenken und ggfs. umschreiben kann. Also hat mein 6-seitiger Protest doch was bewirkt und die Internet-Recherche sowieso. Aber interessant war zu erfahren, daß die ganze Geschichte - auch nach Einreichung der offiziellen Klageschrift- immer noch 3-8 Jahre dauert. Dabei bin ich jetzt schon im dritten Jahr in Verhandlung mit den Versicherungen! Da aber jetzt bald die Verjährung abläuft, muss ich also klagen! Was ich natürlich gerne tue! Ich dachte allerdings, daß dies dann ein total öffentlicher "Schau-Prozess" würde, wo ihr alle hinkommen könntet, mit Fähnchen, Transparenten und Tröten! Doch denkste, sagt mein Anwalt, ich werde nur auf dem Papier verhandelt und nicht mal als Zeugin oder Partei gehört! Ziemlich dreist, finde ich! Das ganze läuft im 10-Minuten-Takt ab (25 Verhandlungen à 10 Minuten an einem Vormittag). Deswegen dauert sowas wahrscheinlich auch 8 Jahre. Dann gibt es drei neue Richterinnen am LG Köln, die sog. neue Generation, aber nix von wegen Frauen-Solidarität, die sind wohl ausgesprochen Patientenfeindlich eingestellt. Und zudem müssen sie sich erst in ihr Sachgebiet einarbeiten, und das kann wohl Jahre dauern. Also summa summarum: Ich hab nix zu melden, es werden nur die Gutachten verlesen, und je nachdem, welches den Richterinnen gefällt, meistens wohl das der Gegenseite (Versicherungen haben ja viel mehr Macht und Geld!), da seh ich wohl schwarz. Was ich aber nicht verstehe ist, wieso werde ich nicht gehört, hab ich meinen Anwalt gefragt. Antwort: sobald die Richterin mich wahrnimmt, urteilt sie parteiisch und das darf nicht sein! Ich fänd es aber besser, wenn nicht nur ich gehört würde, sondern auch die behandelnden Ärzte vor Gericht Rede und Antwort stehen müßten, aber genau das soll ja wohl verhindert werden, deshalb haben sich das Gericht bzw. die Ärzte-Lobby dieses Gutachter-Verfahren in dieser Weise wohl einfallen lassen. Es würde mich interessieren, ob das in dem Essener Brustkrebs-Skandal auch so war. Ich recherchiere also weiter und versuche mit den betroffenen Frauen mal Kontakt aufzunehmen. Es kann ja wohl eigentlich nicht angehen, daß bei einem simplen Auffahrunfall alle Parteien mündlich in der Verhandlung gehört werden, aber ich, als Betroffene eines Arztfehlers, nicht! Wo gibt´s denn sowas. Na, und wegen der Dauer des Verfahrens (3-8 Jahre) habe ich meinem Anwalt signalisiert, ich bleibe am Leben, komme was wolle. Denn diese Verfahrensweise ist ja auch nur deshalb so angelegt, damit die Patienten vorher wegsterben und dann gar nicht mehr verhandelt werden braucht! Nur, wenn die Klage einmal eingereicht ist, macht mein Anwalt - auch nach meinem Ableben - weiter, und dann kriegen schlussendlich meine Erben die Entschädigung und das Schmerzensgeld (wie tröstlich, wo ich doch Single bin, meine Eltern über 70, aber mein Bruder hat 3 minderjährige Töchter, das wär ne schöne Aussteuer für die drei!!!). Ihr seht, ohne Humor und einen kräftigen Schuss Ironie geht in der Sache garnichts. Aber jedenfalls schlaf ich jetzt viel ruhiger, weil ich jetzt weiß, wo ich dran bin. Trotzdem sollte keine von Euch sich davon abhalten lassen, in einem berichtigten Fall zu klagen. Es grüßt Euch ganz herzlich Monika :=))

01.03.2003, 23:01
Ma chere Monika,
uff,merde d'alors!!

Wieso Du nicht persönlich gehört wirst, nein das kann ich nicht verstehen!!

Bei jedem Prozess wird man persönlich gehört, bzw. kann vor Gericht erscheinen. Wie wäre es denn, wenn Du keinen Anwalt hättest und Dich selbst vertreten würdest??

Frag das mal Deinen Anwalt(in)!!!

Die Dauer des Ganzen-- bis--8 Jahre, ja leider das kann sein.

Ich habe das Land Hessen einmal verklagt und das hat auch 8 Jahre gedauert.

ICH HABE GEWONNEN !!!

Je t'embrasse Elisa und wünsche Dir 120 Jahre LEBEN!!

02.03.2003, 18:15
Hallo Monika,
ich möchte wissen, ob mein Onkologe richtig gehandelt hat, als er mir vor 4 Jahren bei G3
9von 13, CMF gegeben hat und 3 1/2 Jahre Tamoxifen,
obwohl mein Östrogenrezeptor negativ, mein
Progesteronrezeptor schwach positiv war, gegeben hat. Nun habe ich im Sept. eine Metastase im LWK
bekommen, ich sollte im April wieder kommen und
dann erst wollte er mich behandeln.
Hab inzwischen den Arzt gewechselt, hab im Dez.
Bestrahlungen bekommen und bekomme Zometa sowie
MPA (Gestagene) Progesteronrezeptor war ja schwach
positiv. Mein Tumormarker ist auch von 78 auf 36
gesunken.
Ich möchte gerne wissen, ob ich richtig behandelt
wurde (ich bin überzeugt nein). Kannst Du mir
weiterhelfen, was und wie ich es anfange?
Ich danke Dir und grüsse Dich herzlich.
Helga

04.03.2003, 13:29
Hallo, Elisa! Leider geht das vor dem Landgericht nicht, daß ich mich selber verteidigen kann. Ich lande dort, weil der Streitwert entsprechend hoch ist. Die Verfahrensweise hat sich wohl über die Jahrzehnte so eingespielt und die Richterinnen sind wohl nicht gewillt, davon so schnell abzurücken. Im übrigen ist es sicher mehr als sinnvoll, wenn ich einen guten Patientenanwalt habe, da ich ja kein Jura studiert habe. Zwar kann ich meinem Anwalt sicher was vormachen, wenn es um Brustkrebs und alle seine möglichen Behandlungsfehler geht, aber was die Juristerei betrifft, ist er der bessere. Ich hab ihm übrigens bei unserem letzten Gespräch eine Kooperation angeboten, falls ich mal arbeitslos werden sollte. In medizinischer Recherche bin ich ja mittlerweile sehr gut! Da hat er glatt zugegeben, daß er keine Mitarbeiterin hat, die so was für ihn macht, da kann frau mal wieder sehen, es gibt doch noch Arbeitsmarktlücken!
Hallo, liebe Helga! Ob deine Behandlung so angebracht war, kann ich als Laiin selbst sicher nicht beurteilen, aber dein medizinischer Dienst von der Krankenkasse sicher. An den solltest du dich zuerst wenden, das habe ich auch gemacht und vom MDK ein ganz tolles Gutachten mit all den vorgekommenen Diagnose- und Behandlungsfehlern bekommen. Der MDK ist nicht parteiisch, darauf legen die dortigen Gutachter sehr viel wert. Es ist aber eindeutig besser, sich dorthin zu wenden, als direkt an die Ärztekammer oder an deren Gutachterausschuss. Die sind nämlich parteiisch! Und zwar für die Ärzte, da hättest du dann keine Chance. Erst wenn vom MDK das Signal kommt, ja eine mögliche Fehl- oder Zuspätbehandlung ist nicht ausgeschlossen, dann erst kannst du einen Fachanwalt aufsuchen und weitermachen. Aber wie gesagt, das erfordert viel Geduld und ein langes Leben! Ich habe mich jetzt 3 Jahre mit den Versicherungen rumgeschlagen, wegen eines Vergleichs, sie boten lächerliche 15.000 Euro für eine nachgewiesene Fehlbehandlung. Sie haben aber mehr als nur einen Fehler gemacht, entsprechend hoch ist unsere Forderung. Die haben sie nicht akzeptiert, also klage ich jetzt. Übrigens, die Verjährung fängt erst an zu laufen, wenn du tatsächlich Kenntnis von einem Behandlungsfehler hast, und das ist meist der Fall, wenn du ein entsprechendes Gutachten vom MDK in der Hand hältst. Die Verjährungsfrist beträgt 3 Jahre, aber auch danach sind noch Schadensersatzforderungen möglich (lange Verjährung von 30 Jahren). Wenn du dich kompetent informieren möchtest, gibt es aus der Reihe DTV-Beck-Texte ein Taschenbuch: Arzt-Patient-Krankenhaus, 13 €. Das ist sehr informativ und benennt dir ohne anwaltliche Hilfe erstmal die einzelnen Definitionen, was ein Behandlungs- bzw. Arztfehler ist. Mir hat es auch sehr weitergeholfen. Ich drücke dir erstmal fest die Daumen, daß du deine Behandlung gut überstehst und würde mich freuen, hier wieder von dir zu hören.
An Euch beide herzliche Grüße von Monika :=))

04.03.2003, 15:25
Hallo Monika,
recht herzlichen Dank für Deine ausführliche In-
formation. Ich bin ganz begeistert. Dachte immer,
die Krankenkassen stehen auch mit den Ärzten unter
einen Hut. Also werde ich mich demnächst den den
MDK wenden. Das Buch werde ich mir auch kaufen.
Ich melde mich wieder bei Dir. Wie finde ich Dich
dann?
Ein langes Leben wünscht Du mir, aber wie Du ja
auch sagst, wenn Du recht bekommst und man nicht
mehr lebt, können die Enkelkinder es bekommen. Ich
sehe es auch so.
Danke nochmals und liebe Grüsse Helga

05.03.2003, 20:09
Hallo, liebe Helga! Du kannst mich auch anmailen unter morelleum@aol.com. Das ist für den Austausch sensibler Daten vielleicht günstiger. Ansonsten, immer unter diesem Thema bin ich zu erreichen, weil ich regelmäßig in den Kompaß schaue und dann gleich sehe, ob jemand geantwortet hat oder nicht. Finde dieses Forum auch Klasse, bin ja schon zwei Jahre dabei und habe hier viele Informationen bekommen. Jetzt kann ich aufgrund meiner Erfahrung mit gegnerischen Versicherungen und anstehender Klage vor dem Landgericht Köln in diesem Jahr euch allen sicherlich jede Menge Infos geben. Bis bald und liebe Grüße von Monika :=))

06.03.2003, 10:50
Hallo Moniks!
Dank für Deine Anschrift.
Ich melde mich dann bei Dir persönlich.
Hab gestern mit meiner Krankenkasse gesprochen.
Bin fleissig am Schreiben und werde es persönlich
abgeben, die es dann an den MDK weiterleiten.
Schaun wir mal. Wenn nicht positiv, bin ich
jedenfalls mit meinem Seelenleben beruhigter und
schimpfe nicht immer, weil ich der Meinung bin!,
dass ich verkehrt behandelt wurde.
Bis demnächst.
LG Helga

27.03.2003, 17:44
Hallo, Ihr Lieben! Es ist soweit, ich habe die Klaglosstellung bei der Gegenseite erreicht und eine erste "Abschlagszahlung" auf das zu erklagende Schmerzensgeld erhalten! Jetzt heißt es also die Manschetten hochkrempeln und fleißig Hintergrundmaterial für meinen Anwalt aufschreiben! Seitdem ich die Klaglosstellung habe (das bedeutet, daß die Gegenseite uns ohne Hinweis auf die Einrede der Verjährung die Klage gestattet!) schlafe ich doch tatsächlich wesentlich ruhiger. Endlich, nach über 3 Jahren, ist etwas Land in Sicht. Ich hoffe, daß bei dir, Helga, auch bald was ins Rollen kommt und lass dich bitte nicht entmutigen. Wenn es wieder was Neues gibt, mail mich ruhig mal an, Adresse siehe oben. Tschüss und liebe Grüße von Monika :=))

31.03.2003, 18:25
Hallo Monika,
Ich hab noch nichts vom MDK gehört.Bin immer die
erste am Briefkasten. Schaun wir mal, was kommt.
Ich melde mich dann.
LG Helga

02.04.2003, 14:32
Hallo, Helga! Morgen, Donnerstag, fahre ich zu einem Interview mit dem Hessischen Rundfunk nach Wiesbaden, das hat mein Anwalt angeleiert. Da geht es um das Thema "Mammografie-Screening - ist Deutschland ein Entwicklungsland?". Bin mal gespannt, wie so was abläuft. Die Sendung ist übrigens Ende April an einem Donnerstag, um 19.00 Uhr, unter Service:Gesundheit, im Fernsehen (HR)zu sehen. Verspricht interessant zu werden. Ich hoffe, viele können den Hessischen Sender empfangen und die Sendung ansehen, da wird auch eine Radiologin aus Wiesbaden interviewt, die das Projekt "Mammografie-Screening" in Hessen betreut. Übrigens mache ich noch ein neues Thema auf mit Radio- und Fersehtipps in Sachen " (Brust-)Krebs ". Siehe dort.
Tschüss, bis bald und liebe Grüße - Monika :=))

02.04.2003, 18:06
Hallo Monika,
dass find ich ja ganz toll. Erzählst Du wie es war?
Ich würde mich freuen, wenn Du mir den Termin im
HR mitteilst.
Wenn es was neues gibt, melde ich mich.
Liebe Grüsse und ganz viel Spass morgen.
Helga2

06.04.2003, 14:55
Hallo, liebe Helga und Helga2! Hurra, das Interview habe ich jetzt hinter mir, es lief super! An dem Tag tat mir ausnahmsweise mal nicht der Rücken weh, ich hatte keine Kopfschmerzen, keinen Durchfall oder Bauchkrämpfe - ich war einfach gut drauf, weil ich die Nacht vorher mal endlich 7 Stunden durchgeschlafen hatte. Also, es ist schon sehr interessant, selbst vor einer Kamera zu stehen, in dem Wissen, daß die ganz krassen Verfehlungen der Ärzte endlich mal ans Licht kommen. Die Onkologin in Wiesbaden, die das dortige Mammografie-Screening-Center federführend betreut, hat meine alten Mammo-Aufnahmen vor laufender Kamera neu befundet und kam zu dem für nicht nicht neuen Ergebnis, daß mein lobulär invasives Mamma-Ca sich all die Jahre gut versteckt hat, also nicht sichtbar war auf den Aufnahmen. Allerdings wohl im Ultraschall. Da ich zudem seit 1995 einen Tastbefund hatte (von mir selbst erhoben), sagt sie ganz klar, daß ,bei allem was nicht gesehen wird , aber ganz klar der Tastbefund hätte definitiv abgeklärt werden müssen. Und genau das ist eben durch Versäumnisse der Frauenärztin nicht geschehen! Diese Aussage vor laufender Kamera war für mich wie ein Sechser im Lotto! Ich hoffe, daß wird nicht rausgeschnitten! Mein Name wird oft und laut dutzendfach genannt, dazu habe ich ausdrücklich meine Erlaubnis gegeben! Denn die gegnerische Versicherung sitzt in Frankfurt und soll mich endlich zur Kenntnis nehmen, und das nicht nur auf dem Papier, sondern jetzt auch im Fernsehen. Da war der Sender Hessischer Rundfunk geradezu ideal für das Interview, welches - und das muss ich zur Ehrenrettung meines Anwaltes sagen - von meinem Anwalt in die Wege geleitet worden ist. Ich hatte aber nicht nur den Nutzen von der Sache an diesem Tag, sondern auch viel Spaß - und der muss ja schließlich auch sein. Die zwei Interviewfragen durfte ich in nur jeweils 40 Sekunden beantworten und das war verdammt schwierig! Denn all die medizinischen Fehler lassen sich ja nicht in 2 x 40 Sekunden reinpacken. Also war die erste Antwort zwar perfekt vom Inhalt, aber 50 Sekunden lang. Folglich mußte ich sie solange wiederholen, bis sie nur 40 Sekunden dauerte. Da habe ich mich dann des öfteren bei verhaspelt oder hatte einen Blackout, weil ich den thematischen Faden verloren hatte. War fast so wie eine Mischung aus "Verstehen Sie Spaß" und "Versteckte Kamera". Huddel, huddel, aber die TV-Frauen hatten größtes Verständnis, schließlich bin ich ja kein Profi (und selbst denen passiert schon mal eine Huddelei). Also, wie gesagt, das Ergebnis wird dann voraussichtlich am Donnerstag, den 24.4.03, um 19.00 Uhr, HR-Fernsehen, in der Sendung "service:gesundheit" gesendet. Und dann wißt ihr auch gleich, wie ich aussehe und mit wem ihr hier die ganze Zeit im Forum gemailt habt. Sollte sich am Termin was ändern, sag ich das rechtzeitig. Herzliche Grüße an Euch beide und auch alle anderen Forumdamen von Monika :=))

06.04.2003, 15:11
Hallöchen Monika,
ah, wenn Du kämpfst, dann kämpfst Du gleich richtig! Hut ab!
Ich guck mir die Sendung natürlich dann auch gerne an! Meldest Du's am Tag vorher vielleicht nochmals?

Freut mich auch, dass Du so einen Spass dabei hattest, und eine gute Schlafnacht vorher. Ich glaube, ich hätte vorher überhaupt nicht schlafen können, ui, ui, ui!
Ja, hoffen wir mal, da wird nichts raus geschnitten. Fernsehsender sind da manchmal auch sehr heikel, aber ... inzwischen scheint mir, die Sender reissen sich heute so langsam eher um WAHRE Tatsachen, als um Wischi-Waschi, gell?

Hey, ich drück Dich jedenfalls! Mach weiter so!
Ganz liebe Grüssli
von der "krassen" Brigitte

06.04.2003, 16:15
Hallo Monika,
hab es mir gleich im Kalender notiert. Alle Achtung!
Ich bin gespannt, was bei mir raus kommt. Mein Mann
ist sehr negativ. Schaun wir mal.
Für Dich: Mach weiter so und ganz liebe Grüsse
Helga (bin auch eine Kämpfernatur).

06.04.2003, 23:12
Hallo, Brigitte! Dein Drücken ist angekommen und ich hoffe auch sehr, daß nichts Wesentliches rausgeschnitten wird. Da es außer um die Neuerung beim Mammografie-Screening aber nur um meinen "Fall" ging, ist es sehr unwahrscheinlich, daß ich nun gar nicht erwähnt werde. Übrigens ist es ab 1.10.03 so, daß die Radiologen einen Mammografie-Führerschein machen müssen, d.h. eine Prüfung zu absolvieren haben. Wenn sie durchfallen, können sie die Prüfung einmal wiederholen, fallen sie dann nochmal durch, dann heißt es Praxis schließen! Wenn dieser Mammografie-Führerschein dann endlich Zug um Zug in der BRD umgesetzt ist, kann frau endlich mal aufatmen und davon ausgehen, daß die gemachten Aufnahmen auch was taugen und der Radiologe, der sie befundet endlich auch gut geschult ist. Das ist etwas, was bisher in der Vergangenheit ja nun wirklich nicht so immer der Fall war. Von daher bin ich für die Zukunft sehr optimistisch. Das Hessische Fernsehen und insbesondere diese "Service-Gesundheits-Sendung" haben ja auch einen Ruf zu verteidigen, daher wird da nichts Falsches oder Sensationsheischendes in die Welt gesetzt. Die Redakteurinnen haben sich von mir vorher ausreichend informieren lassen, haben von mir den Tipp bekommen, daß sie hier im Krebs-Kompaß meine "Aussagen" auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen können und schließlich und endlich kennen sie auch meinen Anwalt sehr gut (der bürgt für die Qualität seiner Mandantinnen!). So kämpferisch wie ich bin, habe ich natürlich gleich weitere "Fortsetzungen" angeregt über das Thema "Behandlungsfehler" im allgemeinen und natürlich in meinem Fall im Besonderen. Vielleicht kommt da ja noch mehr von mir, mal sehen. Die Redaktion schien nicht ganz uninteressiert zu sein.
Hallo, liebe Helga! Die Erfahrung mußte auch ich machen, daß ganz enge Freunde und Freundinnen sagten, du gewinnst nie den Prozeß, wozu dann die ganze Aufregerei mit Anwalt und allem? Laß dich dadurch bitte nicht in deiner Auffassung von Recht und Unrecht irritieren. Und du brauchst auch keine Angst vor den Ärzten in weißen Kitteln zu haben. Auch wenn sie selber glauben, sie seien Halbgötter, so sind sie doch im wirklichen Leben oft ganz arme Würstchen (eben weil sie glauben, sie seien in allem perfekt und kommen mit dieser Masche durch!). Ich würde mir sehr wünschen, daß alle Frauen, die davon ausgehen, daß bei ihnen ein Behandlungsfehler vorliegt, dies wenigstens von dem Med. Dienst ihrer Krankenkasse überprüfen lassen! Denn dafür ist der MDK da! Ausreden, ich bin zu schwach, ich hab nicht die Nerven dazu, oder meine Freunde bzw. Familie halten mich ja für verrückt, lasse ich nicht gelten. Es gibt soviel Unrecht auf der Welt, da muss frau eben für ihr Recht selbst kämpfen, ein anderer tut´s sowieso nicht! Und ich finde, wir sind hier im Krebs-Forum doch schon eine starke Gemeinschaft, dann sollten wir auch alle zusammen gegen solche Behandlungsfehler angehen. Eins geb ich zu, ich habe eine langjährige Freundin wegen meines Kampfgeistes verloren (siehe unter dem Thema hier im Forum: Thema Brustkrebs nervt meine Freundinnen), aber der Mühe Lohn kommt schon noch, spätestens dann, wenn wieder eine Frau klagt und sich auf meinen Präzidenzfall berufen kann! Im offiziellen Schmerzensgeld-Katalog gibt es nämlich nur 3 (in Worten: drei) Fälle von Brustkrebs, die es überhaupt bis vors Gericht geschafft haben. Ansonsten versuchen ja die gegnerischen Versicherungen, das Thema unter dem Teppich zu halten, damit der gute Ruf des entsprechenden Arztes nur ja nicht leidet! Auch hier würde ich mir Verhältnisse wie in Amerika wünschen, wo es ordentliche Prozesse gibt und Roß und Reiter mit Namen genannt werden. Leider ist es bei uns eben so, daß lediglich eine Gutachter-Vorlesung in 10 Minuten vor Gericht getätigt wird und das war´s. Das geht mir arg gegen den Strich und ich überlege schon des längeren, wie ich das ändern kann. Aber wenn nun endlich der Beitrag im Fernsehen läuft, dann bin ich keine unbekannte Gutachter-Vorlesung mehr, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut, der einen Namen hat. Und das ist gut so - mit Wowereit gesprochen! Also, Mädels, auf in den Kampf - es gibt nichts zu verlieren, nur alles zu gewinnen! Vor allen Dingen Selbstbewußtsein und Selbstachtung. Stellt Euch nur vor, die Frauen aus Essen hätten nie geklagt, welch ein Drama das für die einzelnen Frauen wäre. Dazu kommt morgen im Sender "Phönix" übrigens ein Beitrag (Montag, den 7.4.03 um 20.15-21.00 Uhr).
Aus Bonn einen ganz herzlichen Gruß an Euch Beide und alle anderen Forumsdamen hier - Monika:=))

08.04.2003, 00:54
Liebe Monika,

auf diesem Weg - Du hast es sicher super gemacht und ich bin gespannt, was der HR letztendlich daraus gemacht hat. Ich drücke Dir und uns allen die Daumen, daß es eine Berichterstattung in Deinem Sinne wird!!! Vielleicht öffnen sich dann auch andere Lokalsender für dieses Thema und eine andere Betrachtungsweise.

Liebe Grüße
Ute

08.04.2003, 20:08
Ja, Monika hat recht. Kämpfen. Ich habe auch was
eingereicht an den MDK als ich die Sache mit Monika
gelesen habe. Schaun wir mal.
Also mutig sein liebe Leidensgenossinnen.
LG Helga2

15.04.2003, 11:08
Hallo, ihr Lieben! Mein Sendetermin für das Interview steht jetzt fest: Es ist der 8. Mai 03 im HR-Fernsehen, 19.00 Uhr in der Sendung Service:Gesundheit. Da wird "mein Fall" behandelt und diskutiert, ich komme mit zwei Antworten vor der Kamera auch zu Wort und die auch interviewte Radiologin aus Wiesbaden hat mir mit ihrer Neubefundung der Mammo-Aufnahmen so was wie einen Sechser im Lotto beschert! Also unbedingt sehenswert! Ab dem Zeitpunkt wird auch meine Homepage www.busenfreundinnen.de aktiv, ich darf den Link sogar im HR-Informationsmaterial mit nennen, was will frau also mehr? Übrigens, auf dem Startbild meiner Seite sind zwei Busenfreundinnen, nämlich hinten stehend Birgit aus Hamburg, die ich hier im Forum kennengelernt habe. Und vorne, das bin ich. Wir zwei haben uns schon über ganz bedrückende Momente hinweg getröstet, aber dafür steht ja eben der Ausdruck "Busenfreundinnen". Und ich hoffe sehr, daß ich bald noch viele von Euch dazu zählen kann. Herzliche Grüße aus Bonn von Monika :=))

18.04.2003, 20:04
Hallo Monika,
der Fischtest, den ich machen lassen habe, zeigt
ganz andere Werte wie der DAKO-Test. Östrogen war
negativ jetzt 10% Progesteron, wenn dann schwach
jetzt 80%. Und ich hab damals Tamoxifen und nicht
Gestagene erhalten aber jetzt erst.
Ich habs gleich zum MDK nachgereicht.
Wünsche Dir ein wunderschönes Osterfest.
LG Helga

27.04.2003, 17:41
Hallo, liebe Helga! Von dem Test habe ich ja noch nie etwas gehoert, werde mich aber mal schlau machen. Druecke dir weiterhin die Daumen fuer deine Aktion und sende dir sonnige Gruesse von meiner Urlaubs-Insel Teneriffa. Danke fuer die Ostergruesse, ich gebe sie gern in Form von Sonnen-Gruessen zurueck. Herzlichst Monika :=))

27.04.2003, 20:07
Hallo Monika,

Termin für die Ausstrahlung hab ich sofort aufgeschrieben. Dem Himmel sei Dank kann ich HR-Fernsehen empfangen.
Ich bewundere deinen Mut, obwohl ich in deinem Fall auch niemals klein beigeben würde.
Eine Rechtschutzversicherung brauche ich allerdings nicht, der angehende Anwalt wohnt bei mir. ;-)(Sohn)
Übrigens hab ich früher sehr unterschiedliche Anwälte erlebt. Angefangen vom absoluten Versager bis zum Spitzenanwalt. Kommt wohl noch auf die Interessengebiete an.

Falls du mal einen juristischen Rat benötigst, lass es mich hier wissen. Vielleicht kann Sohn ja helfen.

Viel Glück und ein dickes Bussi zum Durchhalten!

27.04.2003, 20:09
PS: Bin übrigens selbst erkrankt (4cm Tumor, neoadjuvante Taxol-Chemo, Ablatio, CMF-Chemo und 30 Bestrahlungen).

LG Norma

29.04.2003, 22:45
Hallo, liebe Norma! Herzlichen Dank fuer das liebe Angebot! Es ist ja wirklich praktisch, wenn der eigene Sohn dich in so einer Sache gut vertreten kann. Deine Schilderung des Gradings uebertrifft ja meine Krankengeschichte noch um einiges. Aber gerade deswegen finde ich, sollten wir alle ganz fest zusammenhalten und uns gegenseitig Mut machen. Ich bin ja zur Zeit in Urlaub auf Teneriffa und mache trotzdem von hier aus meine E-mail-Post. Das ist ganz praktisch. So bin ich immer auf dem Laufenden. Gerade gestern habe ich eine super Sendung auf Vox gesehen zum Thema Gentherapie, das werde ich dann gleich umsetzen fuer meine eigene Homepage (www.busenfreundinnen.de). Wenn ich hier so bei den Frauen, die ich unter den Palmen liegend antreffe, auf das Thema Brustkrebs und auch das Thema Arztfehler komme, sind viele doch sehr interessiert, sogar junge Frauen um die dreissig. Dann gebe ich natuerlich auch den Fersehtermin weiter und meine www.-Adresse. Eine Notarin aus der Schweiz, mit der ich hier stundenlang gesprochen habe, will sich dann auch mal bei mir einklicken und so geben sich die Informationen die Klinke in die Hand. Reger Austausch ist einfach ganz wichtig.
Hallo, liebe Helga! zum Thema Gestagene nach Tamoxifengabe habe ich gerade was im Buch von Lilo Berg (Brustkrebs-Wissen gegen die Angst) gelesen. Das war sehr informativ, da heisst es naemlich, das nach Ausreizen der anderen Medikamente (Tamoxifen und Aromatasehemmer) doch schlussendlich noch Gestagene gegeben werden koennen und die auch dann noch wirken. Das wusste ich vorher auch noch nicht. Ich glaube, es kann wirklich nie schaden, Sachbuecher zum Thema Krebs und aehnliches zu lesen. Mir hat es bis jetzt nur genuetzt und noch nie geschadet. Selbst mein Anwalt war ueber mein umfangreiches Basis-Wissen schon bass erstaunt.
Ich halte euch weiterhin auf dem Laufenden und gruesse aus der Sonne nach Deutschland an alle Busenfreundinnen! Ciao und bleibt stark - herzlichst Monika :=))

12.05.2003, 12:15
Hallo Monika,
wann wurde es ausgestrahlt? Hab erst 19.05 einge-
schaltet gehabt. Wurde Deine Sache ausgestrahlt?
Wenn Du noch auf Teneriffa bist, grüsse mir die
Insel. Ich liebe sie und fahre im Herbst wieder hin.War im Winter 6 Wochen dort.
Liebe Grüsse und gute Erholung weiterhin.
Liebe Grüsse Helga

14.05.2003, 00:31
Hallo, Helga! Die Sendung war am 08.05. um 19.00 Uhr und in der Wiederholung am 09.05. um 15.05 Uhr. Nicole hatte sie auch rechtzeitig in die TV-Tipps aufgenommen, wie ich gesehen habe. Die Sendung ist wirklich ingesamt sehr gut geworden, ein Faxabruf kann beim HR-Fernsehsender abgerufen und die Video-Cassette zur Sendung bestellt werden (ist allerdings wohl nicht ganz billig). Für meine Klagesache war der Beitrag im Fernsehen sicher ein wichtiger Schritt nach vorne, denn ich gehe davon aus, daß die Gegenseite den Bericht gesehen hat und nun mein Gesicht kennt. Denn wie bereits erwähnt, kriege ich ja keinen ordentlichen Prozess, sondern vor "Gericht" werden nur die Gutachten vorgelesen und dann weiter entschieden. So was kann 2-8 Jahre dauern, sagt mein Anwalt. Allein das finde ich schon hammerhart. Jeder Kleinkriminelle bekommt einen ordentlichen Prozess, nur ich nicht, weil es sich bei den Angeklagten um Ärzte handelt! Da ist wohl äußerste Diskretion angesagt, die könnten ja sonst ihre Reputation verlieren. Dass ich eine Brust umsonst verloren und jeden Tag tierische Schmerzen habe interessiert die nun wirklich nicht! Habe übrigens einen interessanten Link gefunden, den ich hier an Euch weitergeben möchte: www.aktion-grundgesetz.de . Im Forum dieser Seite gibt es ein paar sehr informative Fragen und Antworten, wie mit Behinderten so ganz im Allgemeinen umgegangen wird! Es grüßt euch ganz herzlich Monika :=))

18.05.2003, 17:58
Hallo Monika,
hast Du die Anschrift vom HR? Hab kein FAX-Gerät.
Schade, dass ich es nicht gesehen habe. Aber es war
nur 5 Min. später. War es vorher? Oder wurde es bei
uns im norddeutschen Raum nicht ausgestrahlt?
Liebe Grüsse und weiterhin toi, toi, toi
Helga2

18.05.2003, 20:09
Hallo, Helga2! Unter www.hessenfernsehen.de kannst du dich in die Info´s zur Sendung "Service:Gesundheit" einklicken und vom Sender eine Videokopie bestellen. Der HR-Sender ist in unseren Breitengraden leider nur über SAT-Schüssel zu kriegen. Ich bin deshalb auch zu Freunden gegangen, um meine eigene Sendung zu sehen, weil auch ich nur Kabel habe. Ein Freund hat dann die Sendung aufgezeichnet und ich schaue sie mir noch mehrfach an, weil so viele wichtige Informationen in der Sendung rübergekommen sind. Leider bestehen keine Aussichten, daß eine HR-Sendung auf anderen Fernsehkanälen wiederholt wird, warum dies so ist, ist mir leider schleierhaft. Mein Anwalt jedenfalls freut sich tierisch (ich natürlich auch!), weil alles Wesentliche in der Sendung drin war, was wir für unsere Klagevorbereitung brauchten! So muss sich also jetzt die Gegenseite warm anziehen, denn jetzt habe ich ein Gesicht und einen Namen! Ich kämpfe jetzt noch dafür, daß ich auch einen ordentlichen Prozess bekomme, wo ich selbst gehört werde. Das ist in Arzthaftungsprozessen leider nicht die Regel! Aber mal sehen, was ich da noch tun kann.
Liebe Grüße an dich aus Bonn von Monika :=)

12.01.2004, 19:52
Hallo, liebe Forumsdamen!
Endlich, nach endlos langen 3 Jahren ist die Klage jetzt eingereicht! Und selbst schreiben mußte ich sie auch noch, da schlussendlich mein Anwalt mit dem komplexen medizinischen Sachverhalt garnicht mehr klar kam! Aber sei´s drum. Sie liegt jetzt beim Landgericht Köln und im März 04 ist erster Gerichtstermin. Mittlerweile weiß ich aber, daß es noch 6 Frauen gibt, die das gleiche Krankenhaus in Köln verklagen, weil sie vom gleichen Oberarzt im gleichen Zeitraum wie ich durch einen gravierenden Behandlungsfehler geschädigt worden sind. Zum Glück für mich hat sich eine der Frauen bei mir gemeldet und wir bleiben in Kontakt. Ich bin aber auch überzeugt, daß die Dunkelziffer noch höher ist, da das Krankenhaus sich ja ab 2000 Brustkrebszentrum nannte. Und dafür braucht man mindestens 150 Brust-Operationen im Vorjahr - also 1999, das Jahr, in dem wir insgesamt 7 Frauen schwer geschädigt worden sind. Wenn noch jemand von Euch dabei ist, bitte bei mir melden unter www.busenfreundinnen.de . Wir gründen nämlich einen Verein, um uns stärker gegen die Versicherungen wehren zu können!
Herzlichst Monika :=)

31.01.2004, 00:36
Hallo, Dorothe,
der Schubs nach oben ist für dich.
Herzliche Grüße von Monika :=)

24.02.2004, 15:04
Hallo, an alle Interessierten! Fortsetzung folgt:
Die erste Gegenseite hat reagiert (Frauenärztin) und beantragt, die Klage abzuweisen wegen Unschuld und Nichtwissen!
Toll, da stellt eine Ärztin was an und bestreitet das Ganze dann mit "Nichtwissen" der Folgen, die aus ihrem unsachgemäßen Handeln entstanden sind. Wieder mußte ich drei Tage loslegen, um die Klageerwiderung zu schreiben, zu BGH-Urteilen zu recherchieren uvam.
Aber trotzdem, die Gründung einer Interessengemeinschaft von geschädigten Frauen steht an. Denn nur zusammen sind wir stark und können uns besser wehren.
Übrigens: wir haben eine Patientenbeauftragte im Deutschen Bundestag, Frau Kühn-Mengel. E-mail-Adresse: helga.kuehn-mengel@bundestag.de

Da ich noch eine gesetzliche Lücke entdeckt habe, werde ich ihr diese zumailen, schaut doch mal interessehalber auch bei dem Thread von mir "Kostenlose Informationen". Es geht um´s Krankengeld!

Herzliche Grüße von Monika:=)

27.08.2004, 02:49
Hallo, das Recht läßt auf sich warten, es ist nun vom Gericht ein Gutachter bestellt worden. Das kann ja bekanntlich dauern, so 1-2 Jahre, bis das Gutachten schriftlich vorliegt. Dann reicht die Gegenseite ein Gegengutachten ein, das dauert nochmal 1-2 Jahre oder so, letztendlich ergeht dann vielleicht in 5 Jahren ein Urteil. Tja, so ist das mit unserem Recht. Aber soll ich mich deswegen aufregen? Nee, dazu ist mir die Zeit zu kostbar geworden.
Halte euch aber weiter auf dem Laufenden und grüße euch ganz herzlich!
Eure Monika :=)

03.12.2004, 13:38
Hallo, Claudius,

damit du nicht so lange suchen mußt, habe ich den entsprechenden Threads einen Schubs nach oben verpaßt!

Gruß Monika :=)

24.01.2005, 00:09
Hallo, Ihr Lieben!
Es gibt Neuigkeiten: am 30.1.2005 findet in Köln ein Brustkrebs-Infotag im Maternushaus ab 11.00 Uhr statt. Das Programm dazu könnt ihr unter www.brustcentrum.de ersehen. Und nun haltet euch fest: Genau die Ärztin, die ich und weitere 6 Frauen seit Jahren wegen Ärztepfusch verklagen, veranstaltet diesen Infotag!!!
Rein rechnerisch hat sie mittlerweile ca. 1000 Frauen auf diese Weise kaputtoperiert und hört einfach nicht auf. Sie mußte sogar selber Chefärztin in diesem Krankenhaus werden, denn wer wollte denn von den übrigen Ärzten in einem Krankenhaus den Chefarzt-Sessel besteigen, wo doch das Krankenhaus dauernd verklagt wird!! Sowas ruiniert doch die eigene Karriere!
Und darüber hinaus will Prof. Mallmann von der Uni-klinik Köln laut einem Interview im WDR jetzt das Land Nordrhein-Westfalen verklagen, weil Bonn jetzt Standort des Brustcentrums wird und nicht Köln!!! Tja, da haben sich diese 1000 OP´s ja überhaupt nicht gelohnt, wenn jetzt keine bare Münze dabei rumkommt!!! Von Bonn sind allerdings keine Klagen wegen Ärztepfusch bekannt, aber hier werden auch keine Latissimus-dorsi-OP´s am laufenden Band durchgeführt. Und folglich ist deren Weste sauber, die der Ärzte von Köln jedenfalls nicht. Und sowas wird auch vom Land NRW abgestraft.
Wer sich für die Sache mehr interessiert, kann gerne zu mir Kontakt aufnehmen unter busenfreundinnen@aol.com und am 30.1. in Köln dabei sein. Über mehr Rückenstärkung durch andere betroffene Frauen würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Grüße eure Monika :=)

06.03.2005, 02:27
Hallo, Mädels,
hier muss ich erstmal einen Satz zurücknehmen bzw. korrigieren: Köln ist doch Brustcentrum, Bonn aber auch! Mallmann hat gesagt, daß jetzt die anderen Krankenhäuser in der Umgebung wohl gegen die Regierung klagen würden, weil sie keine Chance bekommen haben, auch Brustcentrum zu werden. Soweit das "Erratum".
Weiterhin ist bekannt zu geben: das richterlich angeordnete Gutachten ist da und es treibt Stilblüten sondergleichen! Da steht doch tatsächlich drin: Die Früherkennung hätte nur die Leidenszeit der Patientin verlängert, an der statistischen Überlebensprognose hätte sich jedoch dadurch nichts geändert!

Da mir dieser Satz schon mehrfach um die Ohren gehauen worden ist, bin ich tierisch sauer! Denn die Autoren Weymayr/Koch mit ihrem Buch "Mythos Krebsvorsorge" haben da einen außerordentlichen Schaden für uns Frauen angerichtet. Schon in dem Filmbericht "Diagnose Brustkrebs" aus dem Frühjahr 2003 sagt ja Frau Prof. Mühlhäuser genau den Satz: Früherkennung verlängert nur die Leidenszeit der Patientin! Darüber haben sich die Frauen hier im Forum heftigst aufgeregt.

So, nun steht dieser Satz also auch in einem richterlichen Gutachten! D.h. das Gutachten muss unbedingt angefochten werden, damit sich dieser Satz erst garnicht in den Köpfen der Richterinnen festsetzt. Übrigens, der Verfasser des Gutachtens scheut sich nicht nach Berlin auf die Krebskonferenz zu kommen und seine Kontra-These dahingehend zu verfestigen. Ich bin extra hingefahren - unter großen Schmerzen und Beschwerden - um ihn mir mal live anzusehen. Ich hab ihm den Satz mit meiner ganzen Wut auch entgegengeschleudert gespickt mit kritischen Anmerkungen, doch das hat den nicht die Bohne interessiert.
Tja, so ist das eben. Trotzdem, ich kämpfe weiter.

Herzlichst Monika :=)

06.03.2005, 09:25
Hallo Monika,

Recht und Recht bekommen sind immer zwei paar Schuhe. Jede Gerichtsverhandlung ist ein sogenannter Verkäuferwettstreit und man sollte hier nicht manche Dinge bedenken. Wichtig ist die Wahl des Anwalts. Diese muß man unter zwei Gesichtspunkten treffen.

1. ist es ein Anwalt der angeblich Ahnung von der Materie hat? Wie lange befast er sich mit dieser Art von Recht?

2. Man sollte immer zwei bis drei Anwälte ansprechen aus dem einfachen Grund um für sich selbst eine Auswahl zu haben.

Zwei Dinge muß man sich immer klar vor Augen halten, ob Anwalt oder Arzt, beides ist ein Geschäft und jeder will aus seinem Geschäft das meiste Geld verdienen.
Oder den Gegenfall, sie sind jung, brauchen erst Erfolg, einen Namen, wollen sich diesen beschaffen und werden so alles daran setzen um für den Kunden das beste zu erreichen.
Ein Arzt, wie ein Anwalt der immer mit einer Art gewonnen hat, nie einen Dämpfer erhalten hat, wird auch nicht unbedingt sein tun ändern, er wird eingefahren auf seinen Stil handeln, unflexible.

Jede Sache muß man für sich selbst so betrachten.

"Niemand ist so um meinen Körper besorgt wie ich und keiner ist so interessiert an meinem Recht wie ich!" Somit muß man im Prinzip alles selber machen auf dieser Welt und beide zur Not mal zwingen sich dafür einzusetzen.

Vergiß bitte eines nicht dabei!
Menschen folgen dem Mut und dem Mut zu Tat noch viel mehr! Was man mit Geld, das man nicht hat auch nicht erreichen kann, kann man oft mit Mut und dem Mut zur Tat.
Unter einer Voraussetzung, man muß den Menschen mit Humor und Optimismus entgegentreten und dabei immer freundlich und bestimmt bleiben, niemals böse werden.

Dazu gehört die nötige Information. Wenn Du schon unter Schmerzen bis nach Berlin fährst und diesem Menschen gegenüber trittst, dann Du es offen, mit Optimismus und Humor. Du schreibst er blieb ruhig, kann er ja sobald er merkt Du regst Dich auf, wird er immer ruhiger werden.
Wenn Du schon weißt es gibt diese Aussage, daß das Leiden der Patientin durch Früherkennung nur verlängert wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit, das er die Aussage auf den Tisch bringt doch 99%. Somit solltest Du Dir genügend Information zurecht legen vorher (sogenannte Joker, Argumente) um genau dann mit Ruhe zu reagieren, wenn die Aussage auf dem Tisch bereits liegt. Dann besteht die Wahrscheinlichkeit, daß er nervös wird und nicht Du.

Ein Anwalt reagiert ebenfalls auf Deine Argumente und was er beweisen kann. Wenn ein Anwalt ausnahmlos für Dich handeln soll, dann müssen zwei Dinge stimmen. Er muß überzeugt sein, daß er im Recht ist und er muß ebenfalls alle gegen alles Themen gefeit sein, die auf den Tisch kommen können. Dabei muß man ihm helfen. Genaugenommen sollte eine totale Übereinstimmung bei Anwalt/Klient-Gesprächen erreicht werden, dann ergibt man eine standhaftes Team.

Generell für Neueinsteiger:

Hört Euch niemals einen Artz an, hört Euch niemals einen Anwalt an. Versucht immer die beste Lösung für Euch zu finden.

Ein alter Satz aus dem Büro:
Wer schreibt der bleibt!
Laßt Euch von allem, ob Arzt oder Anwalt sofort eine Kopie geben. Mensch ihr seit Frauen, sollte nicht so schwer sein, stellt Euch dumm und vergesslich und laßt die Leute alle schreiben. Dieses Verhalten bringt Euch oft einen Joker ein, dann man später brauchen kann, oft sogar sehr gut.

Bewahrt von Anfang an alles gut und übersichtlich auf.

Wenn Du irgendwelche Hilfe oder Ideen für weitere Kämpfe brauchst Monika, dann helfe ich Dir gerne. Du kannst mir, wenn Du möchtest auch Deine Geschichte mailen an info@mazumisafari.com ohne Frage. Vielleicht habe ich ja Kontakte oder Möglichkeiten die Dir helfen können. Kann ich so jetzt nicht beurteilen.

Ganz liebe und sonnige Grüße aus Knysna

Karin

06.03.2005, 10:54
Hallo Monika, habe gerade den Anfang von Deinem Thread gelesen und fand den Hinweis auf den MDK = Medizinischen Dienst der Krankenkassen sehr wichtig und nützlich und auch den Literaturhinweis auf das dtv Buch über rechtliche Aspekte zum Arzt Patient Verhältnis. Hast Du was dagegen, wenn ich die beiden Informationen auf meine Homepage www.erieping.de übernehme. Ich habe und will noch mehr Infos für Frauen mit Brustkrebs da zusammenstellen. Und ich finde die rechtlichen Informationen gehören auch dazu. Das zeigt ja gerade auch Deine Geschichte, die mir sehr nahe geht. Mit lieben Grüssen Deine Elbetta, die sich über Deine Erfolge sehr freut!

08.03.2005, 01:13
Hallo, Elbetta,

da ich auf beide Sachen keine Urheberrechte habe (MDK und das DTV-Buch), kannst du gerne die Hinweise übernehmen. Jedoch nicht Informationen über meine Krankengeschichte, die hier aus dem Krebs-Kompass stammen, weil dies sonst ja meinen Persönlichkeitsschutz verletzen würde.

an Karin: das war ein langer Erguss, der aber - wie ich finde - in dieser belehrenden Form um Lichtjahre zu spät kommt. Mein Verfahren läuft bereits vor Gericht. Wer je einen Patienten-Prozess durchgefochten hat - und das werden nur wenige von euch sein! - wird wissen, daß gerade der Patient in diesem Papier-Prozess garnicht zu Wort kommt. Das erzeugt natürlich Wut, die manchmal raus muss und sie kam auch an der richtigen Stelle raus auf der Krebskonferenz, da auch andere Frauen durchaus der Meinung waren und sind, daß der Satz "Früherkennung verlängert nur die Leidenszeit der Patientin" so nicht stimmt. Ich erzähle deshalb hier so umfassend wie möglich über das Verfahren, damit ihr - solltet ihr je klagen müssen - nicht in die selben Fallen lauft, in die ich zwangsläufig laufe.
Im übrigen, keine Rechtschutzversicherung zahlt die Konsultation von 1-5 Rechtsanwälten!!!, und frau wird nie genau den richtigen Anwalt für ihre Sache finden, weil es den - wie ich finde - garnicht gibt. Dazu ist jeder Fall zu komplex und zu individuell. Zudem sind leider Patientenanwälte nicht auch gleichzeitig Ärzte, daß aber wäre die beste Voraussetzung, um sich für uns Brustfrauen einzusetzen. Wie gesagt, ich habe meine Klageschrift und alle Erwiderungen und Kommentare an die Gegenseite selber verfaßt und mein Anwalt hat sie abgesegnet.

Ich bin zum Glück tatsächlich ein Mensch mit viel Humor - sonst würde ich den Klagefall ja überhaupt nicht überstehen -, aber ich nehme mir auch das Recht heraus mal richtig wütend zu sein und das auch bei passender Gelegenheit meinem Gegenüber wiederzuspiegeln. Die Zeiten des allseits friedfertigen Weibchens sind endgültig vorbei! Und weil das so ist, erreiche ich jetzt meine Ziele tatsächlich öfter.
Wie heißt der schöne Spruch mit den braven Mädchen?? Ach ja, und die Bösen kommen überall hin !

liebe Grüße von Monika :=)

09.03.2005, 16:19
Hallo Monika,
vielleicht kannst du mir helfen?
Ich wurde im Sep.-Nov.03 trotz Silikonimplantats bestrahlt.Mehrmals habe ich gefragt, ob dies Probleme geben könne, jedesmal wurde verneint,bezw. ich habe es schriftlich, dass keine Probleme auftreten würden.
Im Febr.04 die ersten Schmerzen- Kapselfibrose.
Ich entschloss mich für einen erneuten Brustaufbau- mit Eigengewebe.
Zu diesem Zeitpunkt schrieb mich der Medizinische Dienst an, sie wollten prüfen, ob ein Behandlungsfehler vorliegt.
Heute bekam ich das Ergebnis:eindeutiger Behandlungsfehler!
Hilfe!!! Wie gehe ich vor, denn ich habe mittlerweile ein Jahr mit höllischen Schmerzen hinter mir.
Liebe Grüße
Karin B.

10.03.2005, 01:42
Hallo, Karin B.
leider hast du nicht genau beschrieben, welchen Brustaufbau mit Eigengewebe du hast machen lassen. Schreib mir doch mal unter busenfreundinnen@aol.com, dann kann ich dir mit weiteren Tipps sicher helfen.
Vorab zwei Links: www.vdk.de und www.dpsb.de
Dahinter stehen reine Patient/inn/en-Vertretungen, die auf Anfrage auch bei der Anwaltsuche helfen und auch sonst mit Rat und evtl. Tat zur Verfügung stehen.

Wenn du leider - wie ich, einen Latissimus-Aufbau hast, dann wird es sehr schwierig mit dem Wegoperieren, das habe ich ja hier zur Genüge beschrieben. Aber auch in dem Fall tut sich vielleicht eine Möglichkeit auf. Ich bin gerade dabei, hier zu recherchieren und mich durchzufragen.

In der Zwischenzeit würde ich dir eine Empfehlung dahingehend geben, über den Onkologen bzw. Palliativmediziner eine Schmerztherapie zu machen (hab ich auch hinter mir!), damit du wenigstens keine Schmerzen hast, bis die Frage nach einer OP oder nicht OP geklärt ist. Allerdings birgt auch eine Schmerztherapie natürlich wiederum Risiken, bei schlechten Zähnen z.B., dann merkt frau nicht, daß ihr die Zähne buchstäblich im Mund wegfaulen (weil sie ja keine Zahnschmerzen hat!). Auf diese Weise habe ich zwei Zähne geopfert, aber wer weiß, für was das wieder gut war (oder auch nicht!?).
Folglich heißt die Devise: immer Nutzen und Risiko abwägen, gut recherchieren und dann erst entscheiden.
Ich drücke dir beide Daumen und melde dich ruhig über die o.g. Mail-Adresse.
Liebe Grüße von Monika :=)

11.03.2005, 17:02
Hallo Ihr Lieben,
habe mich mit Rücksprache vom MDK entschlossen zuerst mal den Weg über die Schlichtungsstelle zu gehen.
Wenn mir eine dafür noch nützliche Tips geben kann, wäre ich sehr dankbar.
@Monika, ich hatte eine sup. Mastektomie mit Silikonaufbau, leider zeigte die Histologie von dieser OP, dass sich ein weiterer Tumor versteckt hilt.Ich wurde mit Silikon bestrahlt und es wurde mir versichert, es gibt keine Probleme.Ich wurde durch Arzt mit Schmerzmittel eingestellt, nachdem diese bald nicht mehr auszuhalten waren.Habe mich aber dann entschlossen einen Aufbau mit Eigengewebe machen zu lassen (Bauch-Diep-flap)und bin super zufrieden,Paloma kann es bestätigen,sie hat mich besucht und hat Brust und Bauch gesehen.
Liebe Grüße
Karin B.

sibylle
11.03.2005, 17:15
hallo karin,

ich habe denselben aufbau, den du hattest (lat-silicon)
bestrahlung liegt jetzt hinter mir (seit dienstag) eine kapselfibrose habe ich schon - die tut aber (bis jetzt) noch nicht wirklich weh.
wann hat das denn bei dir mit den schlimmen schmerzen angefangen? war das gleich nach der bestrahlung oder erst später?

LG sibylle

12.03.2005, 18:51
Hallo Sibylle,
meine Schmerzen haben etwa 2 Monate nach Bestrahlung angefangen.Erst ist Implantat abgerutscht und dann ging es richtih los. Brust wurde merklich härter,war ständig heiß.Später hat sie sich dann verformt, mit Dellen und Beulen und ca um 1 Körpchengröße geschrumpft.
Arzt wollte mich mit Dugestic-Pflaster einstellen, aber das wollte ich nicht, da ich beruflich sehr viel mit dem Auto unterwegs bin.
LG Karin B.

16.03.2005, 18:07
Hallo Monika,
bin gerade beim Antrag schreiben für Schlichtungsstelle.
Hab da aber noch eine Frage dazu.
Muß ich dort schon mitteilen, dass ich Schadensersatz bezw. Schmerzensgeld will??????
Liebe Grüße
Karin B.

16.03.2005, 21:45
Vielleicht einige interessante Adressen:
Deutschland:
www.patientennavigation.de
(mit EU-Mitteln gefördertes
Projekt zum Vergleich medizinischer
Dienstleistungsinformation in acht europäischen
Ländern; diese Site ist auch in Englisch verfügbar)

www.bag-notgemeinschaften.de
(Bundesarbeitsgemeinschaft der Notgemeinschaften
Medizingeschädigter in Deutschland)

www.patientenbund.org
Am Gessner 2
07570 Wünschendorf
Tel.: 036603-88421
Fax: 036603-71170

www.bionetonline.org
(mehrsprachiges Diskussionsforum
zu Fragen der Gesundheitspolitik)

Friedhelm

19.04.2005, 11:23
Hallo,
ich habe nun von der Gutachterstelle bestättigt bekommen,das die Frauenklinik und der Frauenarzt Behandlungsfehler gemacht haben.Was ist für den Anwalt wichtig an Information für die Einreichung der Klage?
Bei mir wurde der inflammatorische Brustkrebs trotz eindeutigen Zeichen nicht erkannt,habe dadurch acht Monate an Zeit verloren und habe mittlerweile Lungenmetastasen und Knochenmetastasen.
Liebe Monika,du bist da ja sehr kompetent in diesen Fragen,wäre über eine Antwort sehr dankbar Gabi

22.04.2005, 15:21
Hallo, Gabi,

zu allererst ist es wichtig, den richtigen Anwalt zu wählen, einer der wirklich nur Patienten vertritt. Raten kann dir da die o.a. Notgemeinschaft Medizingeschädigter, da dort direkt am Telefon eine Frau sitzt, die auch Brustkrebs hatte und einen langen Prozess geführt hat (Frau Bartz). Sie spricht also aus eigener Erfahrung.
Wenn ein Anwalt gefunden ist, so ist alles an Material für ihn wichtig, was du hast: Gutachten MDK, Befunde aus dem Krankenhaus und von den einzelen Ärzten, die du konsultiert hast, etc.
Lass dir auf jeden Fall von Angehörigen und Freunden dabei helfen, denn alleine ist das alles sehr schwer durchzustehen. Sollte dir etwas im Laufe des Prozesses passieren, haben deine nächsten Angehörigen als Erben einen Anspruch auf die Schadensersatzsumme bzw. das Schmerzensgeld. So kannst du unter anderem auch deine Familie absichern. So traurig das auch ist, ein Testament sollte schon gemacht werden, damit alles geregelt ist bezüglich des Prozesses.

Nähere Details oder Infos kannst du mir unter www.busenfreundinnen.de geben, wenn du das möchtest. Denn vieles, was einen Prozess betrifft, ist zunächst einmal nicht für alle Ohren und Augen bestimmt! Und nur du bestimmst, wo es ab jetzt lang geht.

Ich drücke dir erstmal die Daumen und sende herzliche Grüße
Monika :=)