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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Betroffene aus dem Großraum Stuttgart gesucht


Sylvie1970
20.06.2007, 20:59
Nach Wertheim OP im November 06 und anschließender Bestrahlung war ich Ende März zur Kur, die ich aus psychischen Gründen abbrechen mußte.

Mittlerweile gehts mir wieder sehr gut, aber ich habe noch niemanden kennengelernt, der in meiner Situation ist.

Dabei würde ich mir so einen Austausch wünschen.

Also, ich bin Sylvie, 37, Mutter von 3 wunderbaren Kindern und wohne in der Nähe von Schorndorf. Vielleicht gibts ja hier jemanden aus meiner Nähe, ich würde mich freuen.

Auf bald

Sylvie

Bisa1975
20.06.2007, 21:19
Hallo Sylvie,:winke:

ich wohne zwar nicht in deiner Nähe, aber freue mich trotzdem, dich hier kennen zu lernen.

Hier findest du bestimmt eine Menge Leute zum austauschen, wenn es um die Wertheim-OP geht.

Keine Angst, hier sind alle total nett und es ist einfach toll, das es dieses Forum gibt.:pftroest:

Du wirst es ganz schnell merken, wie gut es tut, sich mal seine Sorgen von der Seele zu reden.

Also nochmal.... HERZLICH WILLKOMMEN!!!:knuddel: :knuddel:

Liebe Grüsse
Birgit

Sylvie1970
20.06.2007, 21:23
danke Birgit, das ist lieb.

Jetzt sitz ich hier und heule. Es ist schwer für mich, darüber zu reden:mad:

Bisa1975
20.06.2007, 21:37
Ach Sylvie,:pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest:

denk immer dran, hier versteht dich jeder!!!

Du wirst merken, wie gut es tut, sich anderen mitzuteilen.

Laß es langsam angehen......Wir sind ja da!:rotier2:

Dickes Bussi:remybussi

Sylvie1970
20.06.2007, 21:43
bisher hab ich nur Frauen kennengelernt mit Brustkrebs, oder Niere oder so... niemanden mit Adeno. Ich kam mir schon vor wie ein Alien...

Weißt du, in meiner Familie "wird man nicht krank":cry:

Michaela08
21.06.2007, 10:34
hallo Sylvie1970!

ich bin 32J und komme aus RW und habe eine Tochter.

Hab jedoch bisher "nur" eine Konisation gehabt. Keine Wertheim und hoffe auch das bleibt für die nächsten Jahre so.

Schön das du hierher gefunden hast. In deiner Familie hast du niemanden zum reden? weil man da nicht krank wird? Ach je! dann lass dich mal ganz fest von mir :pftroest: .

LG
Michaela

Sylvie1970
21.06.2007, 13:22
Danke Michaela.

Meine Eltern meiden seit meiner Erkrankung den Kontakt zu mir, es ist ihnen unangenehm und wenn sie dann doch mal fragen, hören sie bei den Antworten garnicht richtig zu.

Ist auch viel interessanter mit meiner Schwester, die hat im Januar ein Baby bekommen, das ist eine angenehme Geschichte.

Klingt verbittert?? Bin ich auch, und verletzt.:(

Klar, mit meinem Mann kann ich reden, aber so richtig verstehen kann es ein Mann doch nie, oder?
Sylvie

nikita1
21.06.2007, 17:12
Hallo Sylvie

ich habe/hatte auch ein Adenokarzinom der Zervix. Bin nicht operiert worden, weil der Tumor zu gross war.
noch 3 Tage Radio und morgen die letzte Chemo stehen an - dann bin ich therapiert :prost: :prost:

Dann muss ich in 3 Monaten zur Nachsorge. :rolleyes:
Ich fuehle mich wie auf einem Pulverfass, denn mein Stadium war Figo IIIb , dann noch das aggresive G3/G4 (?) - Stading von einem Adenokarzinom mit Siegelringzellen obendrauf - nun - mal sehen, was mir die naechsten Monate als Ueberraschung bringen :twak:

In deiner Naehe wohne ich leider nicht, aber du dir kannst hier im Forum alles von der Seele schreiben ! Wir lesen, troesten, helfen - kurz alles, was Leute, die nicht betroffen sind, nicht so gut koennen .

Die Reaktion deiner Eltern verstehe ich nicht - falls sie dich nicht mehr moegen, nur weil du Krebs hattest und keinen Enkel mehr produzieren kannst , so finde ich das unter aller.... :(

Sylvie1970
21.06.2007, 17:36
So fühl ich mich auch, unter aller.............

Naja weißt du, von einer krebskranken Tochter mag man nicht erzählen, von einem kleinen Baby schon.Abwinkt.........

Ich wünsch dir viel Kraft für die letzten Tage.... du schaffst das.

Ich hatte vorgestern die erste Nachsorge und soooooooo großen Bammel davor. Aber bisher kam kein Anruf.....

Sag mal, wird bei dir garnicht operiert???

Drück dich lieb

Sylvie

Maditta61
21.06.2007, 21:16
Hallo Sylvie, laß dich bloß nicht runterziehen. Ich kenn das mit der lieben Verwandschaft und Freunden, es gibt welche die können mit der Krankheit nicht umgehen. Sie meiden einen, es hat bei mir lange gedauert bis ich dies verkraftet hab. Heute sage ich mir, ich laß nur noch Gutes an mich ran, die Personen wo Probleme mit mir haben sollen bleiben wo der Peffer wächst, so zusagen :-). Ich habe heute nach knapp 5 Jahren noch mit meiner Krankheit zukämpfen (Zervic-CA und Mamma-CA 2002), aber ich haben einen lieben Mann und zwei wundervolle Kinder die mit die Kraft geben die ich brauche.
Laß dich drücken, Gruß Maditta:winke: :winke: :winke:

Michaela08
21.06.2007, 22:48
Nicht gerade nett von Deinen Eltern, das mit dem Baby deiner Schwester.

Sag ihnen doch klipp und klar was in dir vorgeht.Womöglich ist es ihnen gar nicht bewust.Vielleicht wollen sie dich nur ablenken und nicht immer von der Krankheit anfangen?

Wünsche dir alles erdenklich Gute. Drücke ganz feste die Daumen!!

nikita1
22.06.2007, 02:05
Hallo Sylvie,

danke fuer den lieben Druecker :)
deine Geschichte ist wirklich ungewoehnlich. Es kommt vor, dass der Mann sich zurueckzieht, oder Bekannte/Freunde ,aber von den Eltern erwartet man so etwas nie im Leben ! Dazu kommt, dass du doch 3 suesse Kinder hast !

was deine Frage betrifft: ich werde nicht operiert.
Samstag ist es ueberstanden :rotier2: :rotier2: :rotier2: :rotier2: :rotier2:
Ab Juli denke ich ueber Ferien nach und ueber eine Reha in Deutschland.....
Ab Oktober will ich wieder arbeiten.

Wenn du willst, schreibe wie es war mit deiner Krankheit , schreib es dir von der Seele, das hilft ungemein, du wirst sehen.
Wir geben dann alle unseren Senf daZU :lach: - und schon sieht die Welt viel bunter aus.

Sylvie1970
22.06.2007, 08:56
Ich danke euch, ihr seid so lieb zu mir.

Tja, wie war es mit meiner Krankheit. Die Diagnose kam sozusagen wie ein Blitz aus heiterem Himmel.....

Ich kannte meinen Mann erst 2 Jahre:angry: . Er ist sozusagen DER Mann, auf den ich immer gewartet hab. Vorher war ich mit meinen beiden Großen alleine, total frustriert von der Männerwelt und dem Leben.....Als ER dann in mein Leben trat, war plötzlich alles ganz anders. Bereits nach 2 Wochen wußten wir, das wir zusammen noch ein Kind haben wollten, nach 8 Wochen suchten wir zusammen eine Wohnung, nach 4 Monaten wohnten wir zusammen, nach 6 Monaten war ich schwanger. Nach 7 Monaten haben wir beschlossen, ein Haus zu bauen.
Irrsinn, wenn ich mir das so überlege, aber ich habs keine Sekunde bereut.

Unser Sonnenschein kam am 2. Januar 2006 per KS zur Welt, am 28. Februar 2006 zogen wir in unser Traumhaus, am 22. November dann die Diagnose KREBS!!!!

Für uns brach alles zusammen, als erstes dachte ich: jetzt mußt du sterben!!!!
Was wird mit deinen Kindern? Deinem Mann???
Glücklicherweise bekam ich gleich einen OP-Termin und wurde am 27. November operiert. Die Tage zwischen der Diagnose und dem Ergebnis der Lymphknotenuntersuchung erscheinen mir heute wie im Nebel, als ginge es garnicht um mich....
Ich hab erst wieder angefangen zu denken und zu planen, als es hieß: alle Lymphknoten waren sauber!!!! Dann wollte ich nur noch nach Hause und bin es auch 8 Tage nach der OP.
Plötzlich hieß es dann von meinen Eltern, das sie Weihnachten doch nicht kommen, um mit uns zu feiern, sondern zu meiner Schwester fahren. Super dachte ich bloß, die haben dich schon abgeschrieben.... Sie sind dann auch wirklich nur noch gekommen, um die Großen abzuholen, sind nichtmal ins Haus reingekommen. :angry:
Im Januar bis März hatte ich dann die Bestrahlungen, 25 äußerlich, 2 Afterloading und Ende März bin ich zur Kur...

Okay, das waren die körperlichen Dinge......... ich habs soweit ganz gut verkraftet........ hasse meine große Narbe....und die Blase macht noch nicht ganz das, was sie soll. Aber ich hab mich heute Nacht entschlossen, zum Urologen zu gehen.

Seelisch gehts mir nicht ganz so gut. Mein Mann und ich hätten gern noch ein Kind zusammen gehabt. Im Mai wollten wir anfangen zu üben. Damit komme ich garnicht klar. ÜBERHAUPT NICHT!! Ich habe von ganz vielen Seiten schon zu hören bekommen, das ich doch 3 gesunde Kinder habe und verdammt nochmal damit zufrieden sein soll. JA, ich bin glücklich über meine Kinder. Ich liebe sie über alles. Sie sind mein Stolz, meine Sonne, mein Halt, der Grund warum ich nicht aufgegeben hab, obwohl ich das mehr als einmal wollte.
Aber da fehlt was. Kann das jemand verstehen oder klingt es völlig irre?

Mein Mann sagt, wenn es nicht mehr sein soll, dann ist er glücklich mit unseren 3 Kindern... Fertig!!!
Ich aber sehe das Kinderzimmer, was für unser 4. Kind geplant war und jetzt zum Gästezimmer umfunktioniert wird...LEER!!!!
Ich sehe die Babysachen unserer Minimaus, die ich für das nächste Kind aufheben wollte und die ich jetzt einfach nicht wegtun kann!!!

Ich hab nach der Kur angefangen, Sport zu machen, gehe 2 mal die Woche walken. Da kann ich meinen Kopf auslüften, auch mal laut schimpfen und schreien. Es hilft meiner Figur und meiner Seele....Niemals hätte ich gedacht, das mir Sport Spaß machen könnte oder gar zur Therapie werden. Jetzt ist er Beides......




Vor einigen Tagen haben mein Mann und ich im Garten einen Magnolienbaum gepflanzt. Er heißt Simon, wie unser Sohn geheißen hätte.....


danke fürs Lesen

Sylvie

jenin_hh
22.06.2007, 10:38
Liebe Sylive!

Sei erstmal ganz fest gedrückt!:knuddel:

Ich findes es ganz schlimm, wie Deine Eltern sich verhalten und mir fehlen dafür einfach die Worte.:confused:
Wie denkt denn Deine Schwester darüber?
Bezieht sie da keine Stellung oder kann sie mit deiner Krankheit auch nicht umgehen?

Umso schöner, dass Du einen Mann hast der Dir Halt und Kraft gibt!

In diesem Forum findest du auf jeden Fall ganz viel Unterstützung und kannst Deine Ängste und Fragen loswerden.
Ich habe zwar nur eine Konisation hinter mir, aber sei auch von mir ganz fest umarmt!:knuddel: :knuddel:

Liebe Grüße,
Jenin

Sylvie1970
22.06.2007, 10:41
meine Schwester hat sich von mir ebenso zurückgezogen und nur noch Gedanken für ihr Baby

Wir wurden nicht mal zur Taufe Anfang Mai eingeladen....:confused:

mela 74
22.06.2007, 13:17
liebe sylvie..

sei gedrückt...
ich kann die reaktion deiner eltern und schwester in keinster weise nachvollziehen..im gegenteil,neben meinem mann war meine schwester meine wichtigste bezugsperson....

ich kann deine trauer um "simon"verstehen hab ja auch meine 2 jungs und wollte nichtmal mehr eins sind ja aus dem gröbsten raus,und trozdem hab ich jedem neugeborenen im kh nachgeflennt:eek: hab ich von mir nicht erwartet.

mit deinem man das kenn ich ich war 17 hab meine man kennengelernt bin 5 tage später zu ihm gezogen.6 wochen später haben wir geheiratet,ein jahr später kam unser sohn robin zur welt.vier jahre später jannis.
wir sind nun 15 jahre verheiratet...mit allen höhen und tiefen....und wirklich bereut hab ich es nicht!!!!!

ich drück dich von ganzem herzen und wünsche dir dass deine eltern noch lernen zu verstehen was da passiert ist....
hier bist du auf jeden fall nicht alleine..

dickes busi mela:knuddel: :knuddel:

Sylvie1970
22.06.2007, 13:36
danke Mela für deine lieben Worte.

Die Reaktion meiner Familie hat mich sehr verletzt. Mehr als ich dachte, da sind richtig tiefe Wunden...Als ich sie am Nötigsten brauchte, waren sie nicht da. Mein Mann ist in Schichten arbeiten gegangen, hat zwischendurch die Kinder versorgt, mich versorgt, den Haushalt geschmissen. Meine Schwiegermutter hat die Kleine genommen, wenn er arbeiten war und auch sonst geholfen wo sie konnte, und meine Eltern??? Wochenlang nicht mal ein Anruf, wie es mir geht....:angry:

Mittlerweile geht es mir körperlich viel besser(heute Morgen kam ein Anruf vom Gyn, bei der Nachsorge war alles okay!!!) und auch psychisch gehts bergauf hoffe ich. Jetzt empfinde ich es nicht mehr als sooooooo schlimm, das sie nicht für mich da sind(immernoch nicht!!!). Ich versuche, die unangenehmen Gefühle nicht an mich heranzulassen, sie tun mir nicht gut.

Was "Simon" angeht, er wird ein Teil meiner Familie. Als mein kleiner Sohn(7) in dieser Woche mit Wasser im Garten unterwegs war und ich ihn fragte, was er da tue, bekam ich zur Antwort: ich gieße meinen Bruder :weinen: :weinen:

Sylvie

nikita1
22.06.2007, 23:05
Liebe Sylvie :remybussi

wichtig ist erst mal, dass der Druck und die Angst verschwinden - dann zusammen mit deinem wunderbaren Mann und deinen Kindern wirst du deinen Lebensmut wiederfinden ! :knuddel:

Schau, heute habe ich bei der Blutabnahme eine Frau kennengelernt - 28 Jahre alt - ein Sarkom in der Gebaermutter - noch keine Kinder, aber naechste Woche wird ihr alles rausoperiert. Sie weinte, als sie es mir erzaehlte.....

Vergleiche sind bloed, aber du hast drei wundervolle Kinder und einen liebevollen Mann.
Du musst die glucklichste Frau der Welt sein !:rotenase: :rotenase:

Ignoriere das Verhalten deiner Mutter + Schwester - konzentriere dich auf DEINE Familie.

hope38
22.06.2007, 23:46
Liebe Sylvie!
Bin nicht aus Eurem Forum, aber auch Betroffene. Mich hat es mit 38 "erwischt", Darmkrebs:(! Das ist nun 1 Jahr her und mir geht es jetzt erst psychisch besser.
Ich bin Mama von 6 Kindern und wie Du auch sehe ich in ihnen und in meinem Mann mein größtes Glück. Sie sind der Motor, der mich antrieb, all das auf mich zu nehmen, um am Leben zu bleiben- weil sie mich brauchen und ich, ehrlich gesagt, sie ja auch...
Was Deinen Kinderwunsch angeht: Ich verstehe Dich. Ich verstehe Dich sooo gut! Auch wir hätten gern noch ein Kind gehabt- das kann natürlich keiner verstehen. Der Wunsch nach einem -weiteren- Kind bedeutet ja nicht, daß man die anderen, die schon da sind, nicht mehr liebt. Es ist eben der Wunsch, einem Wesen das Leben zu schenken, weil man so reich wiederbeschenkt wird. Hört sich das beknackt an?
Auf jeden Fall war es für uns beide ein weiterer Schlag, als es hieß, ich würde unfruchtbar durch die Bestrahlung. Wechseljahre mit 38:eek: ! Das Schlimme daran war, daß eine Tür zugeschlagen wurde, die nie nie nie mehr auf geht. Es ist schon schwer zu akzeptieren, daß man [I]keine eigene Entscheidungsfreiheit[I]mehr hat! Das fand ich sehr schwierig. Man gibt einen Teil seiner Selbstbestimmung auf. Geht es Dir auch so?

Zu dem Verhalten Deiner "Familie" kann ich nichts sagen, dazu fällt mir nichts ein. Ich kenne das von der Schwiegereltern-Seite, aber das ist noch etwas anderes. Die eigene Familie, das ist schon ein Schlag!

Ich wünsche Dir alles Gute,

hope

Sylvie1970
23.06.2007, 12:46
Liebe Sylvie!
Bin nicht aus Eurem Forum, aber auch Betroffene. Mich hat es mit 38 "erwischt", Darmkrebs:(! Das ist nun 1 Jahr her und mir geht es jetzt erst psychisch besser.
Ich bin Mama von 6 Kindern und wie Du auch sehe ich in ihnen und in meinem Mann mein größtes Glück. Sie sind der Motor, der mich antrieb, all das auf mich zu nehmen, um am Leben zu bleiben- weil sie mich brauchen und ich, ehrlich gesagt, sie ja auch...
Was Deinen Kinderwunsch angeht: Ich verstehe Dich. Ich verstehe Dich sooo gut! Auch wir hätten gern noch ein Kind gehabt- das kann natürlich keiner verstehen. Der Wunsch nach einem -weiteren- Kind bedeutet ja nicht, daß man die anderen, die schon da sind, nicht mehr liebt. Es ist eben der Wunsch, einem Wesen das Leben zu schenken, weil man so reich wiederbeschenkt wird. Hört sich das beknackt an?
Auf jeden Fall war es für uns beide ein weiterer Schlag, als es hieß, ich würde unfruchtbar durch die Bestrahlung. Wechseljahre mit 38:eek: ! Das Schlimme daran war, daß eine Tür zugeschlagen wurde, die nie nie nie mehr auf geht. Es ist schon schwer zu akzeptieren, daß man [I]keine eigene Entscheidungsfreiheit[I]mehr hat! Das fand ich sehr schwierig. Man gibt einen Teil seiner Selbstbestimmung auf. Geht es Dir auch so?

Zu dem Verhalten Deiner "Familie" kann ich nichts sagen, dazu fällt mir nichts ein. Ich kenne das von der Schwiegereltern-Seite, aber das ist noch etwas anderes. Die eigene Familie, das ist schon ein Schlag!

Ich wünsche Dir alles Gute,

hope

Hallo Hope(was für ein schöner Nick!!!).

Ich sitze jetzt hier mit Tränen in den Augen, nachdem ich deine Zeilen gelesen habe. Auch mein Mann hat ein paar Mal die Augen feste zusammengekniffen. Du hättest von mir schreiben können...... fast genau hast du meine Worte gebraucht, die hier schon keiner mehr hören will.

Ich hatte auch gern selbst entschieden, ob ich noch ein Kind bekommen hätte. Oft fühle ich mich wie eine alte Frau. Ungerecht benachteiligt anderen Frauen gegenüber.... Minderwertig. Ich höre euren Aufschrei. Nein, wir sind nicht minderwertig, aber warum fühle ich mich dann so????
Nein, eine Frau definiert sich nicht durchs Kinderkriegen, aber mir fehlt eines.....als hätte ich eins meiner Kinder verloren.

Ich schicke dir ganz viele Sonnenstrahlen und liebe Gedanken in den Norden

Sylvie

Michaela08
24.06.2007, 15:28
Hallo.Silvia,

ich find es schon sehr traurig das dich deine familie so hängen lässt, gerade in diesen Stunden/Tagen/Monaten müsste die Familie doch zusammen halten. Schade das dies nicht bei dir so ist.:pftroest:


Was mir hier sauer aufstösst, du trauerst einem Kind nach das nie gezeugt wurde? und bindest in diese Trauer deinen Sohn der erst 7 Jahre alt ist mit ein? :confused: Hälst du dies für richtig? Dein Sohn trauert um einen Bruder der NIE existiert hat!:eek:

Ich selbst hatte ja "nur" ne Koni und kann deshalb nicht wirklich mitreden was es genau für ein Gefühl ist, wenn Frau keine Kinder mehr bekommen kann, sicherlich ein total besch... Gefühl. Aber ich vermute mal du kannst nicht mitreden bei den Gefühlen die eine Frau hat wenn sie wirklich ein Kind verliert. und dies weit nach der 20 Schwangerschaftswoche..:cry:

Deswegen finde ich deine Trauer etwas "vermessen". Nicht böse gemeint von mir.

Und ich wünsche dir natürlich alles Gute und hoffe du kannst bald akzeptieren.:pftroest:

LG Michaela

Sylvie1970
24.06.2007, 20:33
Nunja Michaela. Du hast recht, unser Simon(oder was immer es geworden wäre) war noch nicht gezeugt, aber es war dennoch ein Teil unserer Familie. Weil er hat konkret geplant war. Er fehlt uns, als hätte es ihn bereits gegeben.

Und auch den Kindern fehlt er, zumindest den Großen. Warum sollte ich dann nicht auch trauern dürfen? Selbst wenn ich dieses Kind noch nicht in mir gespürt hab? Es ist die Endgültigkeit, die schmerzt, diese Beraubung der Selbstbestimmung.
Und ob es richtig ist, das ich meine Kinder dort mit einbinde? Ich finde es ehrlicher, als den Kindern etwas vorzulügen...... was sollte ich ihnen erklären, warum ich traurig bin? Warum ich plötzlich nicht mehr schwanger werden kann? Ich bin für Ehrlichkeit, kindgerecht verpackt.
Genauso, wie ich ihnen kindgerecht, aber ehrlich von meiner Krankheit erzählt habe......
Unser Bäumchen hab ich mit meinem Mann alleine gepflanzt. Ohne die Kinder. Aber natürlich haben sie mitbekommen, das ich an diesem Baum besonders hänge.... und auf die Idee mit dem "Bruder" ist er selbst gekommen, auch ohne uns. Halt ein Cleverle.

Im Übrigen akzeptiere ich die Trauer von Jedem hier. Wir haben alle etwas verloren. Und wir haben alle unsere eigene Art zu trauern. Laß mir bitte meine....
Übrigens hab ich mit 2 Psychologen vorher über die Sache mit dem Baum und den Kindern gesprochen, sie waren beide mit einverstanden, die Kinder einzubinden...

Liebe Grüße
Sylvie

mela 74
24.06.2007, 20:51
liebe sylvie...

ich bin deiner meinung,jeder hier hat das recht um das zu trauern was er verloren hat oder vermisst.
und vor allem jeder auf seine eigene art..und kinder leiden viel mehr wenn sie ihre mutter traurig sehen und nicht wissen warum....
sicher ist es schlimm ein ungeborenes zu verlieren,hab ich auch schon erlebt,aber man kann das doch garnicht vergleichen e gibt so viele unterschiedliche verluste.....
mir tut s auch unendlich weh kein baby mehr haben zu können,meine söhne sind 10 und 14,ich 32,warscheinlich hätte ich nicht nochmal von vorne angefangen,aber die tatsache dass ich keine wahl mehr habe schmerzt doch sehr.....ich hätte das von mir vor allem nicht erwartet...hab im kh jedem neugeborenen nachgeheult...so bin ich normel nicht.....
deshalb kann man das nicht beurteilen wenn man nicht in der situation ist,wie so vieles im leben....

liebe grüsse,ein verständnisvolles busi..mela

Michaela08
24.06.2007, 21:14
ich hab das nicht böse gemeint, ich lasse auch jedem seine trauer.

Natürlich sollten die Kinder wissen warum Mama traurig ist, nur würde ich es anders Handhaben aber ich will damit nicht sagen das du es "falsch" machst! ! Jeder macht es für sich und seine Familie richtig! Und das der Verlust der Selbstbestimmung und diese Endgültigkeit einen fast zerreist kann ich mir, auch wenn ich nicht in eurer Lage bin, sehr gut vorstellen.

Ich fand das mit dem Baum eine tolle Geste, nur ist es für mich befremdlich das dein Sohn "seinen Bruder" giesst, wie ein Grab zu giessen. Aber wie gesagt nur weil es für mich "befremdlich" ist muss es nicht falsch sein. Wenn es euch bei eurer Trauer hilft ist es gut! ! Gut für eure Familie.

Nichts desto trotz drücke ich euch und wünsche das ihr die Trauer gut bewältigt!:pftroest:

Alles liebe Michaela

hope38
24.06.2007, 21:59
Liebe Sylvie!
Daß mit der Trauer kann ich sehr gut verstehen. Die Trauer ist da, konkret fühlbar, denn sie betrifft doch einen Lebenstraum! Ein Traum, der einer bleiben wird. Ich finde sogar, daß diese Krankheit in ihrer ganzen Grausamkeit in mir ein Gefühl der Trauer um mein "altes, sorgenloses" Leben auslöst. Ich finde es sogar sehr sehr wichtig, von Träumen und Plänen, von Wünschen und Herausforderungen, die auch noch dem Krebs zum Opfer gefallen sind, in einer Trauer Abschied zu nehmen. Nur so bleibt es nicht über einem schweben, bedrohlich und dunkel.
Meine Kinder wissen auch, daß wir noch ein Baby gehabt hätten. Wir haben auch offen mit ihnen gesprochen. Genauso, wie ich den Verlust meines Babys im Jahr 2001 niemals verheimlicht habe, sondern dieses Baby zu unserer Familie gehört.
Ihr habt Euren Weg gefunden, diesen Irrsinn Krebs zu begegnen und nur das zählt!

Eine warme Umarmung!

Hope:)

Sylvie1970
25.06.2007, 08:59
Danke euch, ich hab immer Tränen in den Augen und jetzt grad eine Riesen-Gänsehaut.
Es ist so schön, hier mitfühlende Menschen zu finden. Ich kenne das so nicht und schätze eure Meinungen sehr.
Auch wollte ich hier keine Diskussion oder gar einen Streit lostreten.

Jeder hat seine Art zu trauern gefunden, wir auch unsere und wie gesagt, das mit dem "Bruder" kam von meinem Sohn alleine. Ich denke, auch sie haben sich auf ein weiteres Geschwisterchen gefreut und trauern auf ihre Weise. Ist es nicht tröstlich zu wissen, das er doch IRGENDWIE bei uns ist, wenn auch nur als Bäumchen? Als Grab ist das sicher nicht gemeint, das wäre vermessen. Aber die Kinder kümmern sich um ihn, wie sie sich auch um unsere Minimaus kümmern. Sie wollen, das es dem Bäumchen gut geht, das es wächst.
Mich tröstet dieses Bäumchen unheimlich und meine Familie hat es genau SO angenommen. Als Trost........
Es wird uns niemals ein Baby ersetzen können, das kann nichts auf der Welt:cry:

Ich wünsche euch einen schönen Start in die neue Woche

und umarme euch
Sylvie