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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was tun wenn die Seele weint


11.02.2003, 06:56
Im Dez. 2002 wurde bei mir ein ausgedehntes multizenrisches, lobuläres Mamma-Ca mit
Lymphbefall diagnostiziert. Bin 41 J. alt, verh. , habe eine 11J. Tochter.
Trotz meiner Familie/Freunde fühle ich mich total alleingelassen. Meine Freundinnen können das Thema Krebs und meine damit verbundenen düsteren Gedanken nicht mehr hören. Mein Mann, selbst psychisch krank, reagiert nur desinteressiert oder gar agressiv. Er geht nur zu ärztl. Terminen mit, wenn ich ihn ausdrücklich darum bitte und dann nur widerwillig. Habe schon versucht mir prof. Hilfe bei einer Psychologin zu holen, die riet mir nach der 1. Sitzung mich von meinem Mann zu trennen. Wie kann ich das jetzt in meiner Situation, noch einen Scheidungskrieg dazu halte ich nicht aus. Wenn meine Tochter nicht wäre hätte ich mich schon längst ins Auto gesetzt und wäre gegen eine Wand gefahren. Alle sagen mir ich solle positiv denken, die innere Einstellung ist so wichtig. Ich kann einfach nicht mehr, ich habe schon zu viele Schicksalsschläge verkraften müssen. Außerdem habe ich sehr schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht, der Krebs hätte schon viel früher diagnostiziert werden müssen, wurde einfach übersehen. Habe kein Vertrauen , keinen Mut und keinen Kampfgeist mehr. Wer war auch schon mal in so einem seelischen Loch und ist wieder rausgekommen? Annie

11.02.2003, 08:13
Hallo Annie,
versuch doch vielleicht, noch zu einem anderen Psychologen zu gehen. Auch auf diesem "Gebiet" sind nämlich nicht alle Psychologen die Gescheitesten.
Dir anzuraten, Dich von Deinem Mann zu trennen, ist natürlich eine "einfache" Lösung für jemanden "Aussenstehenden", aber für Dich ist es viel schwieriger.
Suche einen Psychologen (vielleicht findest Du auch einen Psycho-Onkologen), welcher Dich mit dem Krebs verstehen, Dich begleiten kann, und Dir helfen kann, das Ganze zu verarbeiten.

Ich habe auch ein seelisches Loch erlebt, Annie, mit den schlechten Erfahrungen der Ärzte, mit Freunden, die sich zurück zogen, ... es ist so extrem krass! Da geht der Kampfgeist schnell mal verloren, ich weiss.
Versuch's doch mit "kleinen" Schritten: Eben vielleicht erst mal den "richtigen" Psychologen zu finden. Einfach, damit Du mal jemanden hast, der Dir zur Seite steht.
Es gibt natürlich auch noch Selbsthilfegruppen, ... aber vielleicht besser eines nach dem anderen?

Ich drück Dich ganz fest, ... Du bist nicht alleine, gell?
Ganz liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte

11.02.2003, 08:36
Liebe Anni,
wenn Du schon so viele Schicksalsschläge hast erleiden müssen und die Belastung jetzt mit der zusätzlichen Krebsdiagnose verständlicherweise so hoch für Dich ist, kann ich nur hoffen, daß Du Dich der psychologischen Betreuung nicht entzogen hast (so hört es sich oben nämlich an). Du versuchst offensichtlich schon seit Jahren alles Belastende allein zu tragen und jetzt erdrückt es Dich. Wenn Du Dir nicht weiterhin professionelle Hilfe und Unterstützung holst, dann gehst Du kaputt, Du merkst es ja selbst schon. Also, such' Dir jemand anderes, wenn Dir die erste Psychologin nicht recht ist, und laß' Dich in Deinem Entwicklungsprozess unterstützen. Ihren Rat wirst Du im Grunde von allen anderen wohl auch bekommen, denn Dein Mann zieht Dich nur noch weiter runter und das kannst Du in dieser Situation überhaupt nicht gebrauchen. Aber vielleicht kannst Du es im Laufe einer vertrauensvollen Therapiebeziehung besser annehmen. Außerdem muß sich dieser Gedanken bei Dir erst langsam entwickeln. Oder aber Du findest mit der Unterstützung einen Weg, mit/neben Deinem Mann auch zu 'Deinem' Recht zu kommen.
Versuch herauszufinden, ob es in Deiner Nähe eine Krebsberatungsstelle oder eine Krebsselbsthilfegruppe gibt. Hier findest Du nämlich Menschen, die das Thema Krebs immer aushalten können und wo Du Deinen Druck erstmal loswerden kannst. Belaste Deine Familie nicht damit, wenn es nicht geht. Und überlege, ob Du nicht jemand anderen zur Begleitung zu Arztgesprächen findest. Dein Mann scheint Dir hierbei z.Zt. keine Stütze zu sein.
Überlege Dir, ob und wofür Du leben willst. Welche Wünsche und Sehnsüchte hast Du für Dich selbst, außer, daß Du für Deine Tochter noch da sein mußt?

"Im Leben bleiben" bedeutet, das Leben aktiv zu gestalten, am Leben teilzunehmen, gesunde Anteile zu fördern, Dinge zu tun, die Freude machen, Entspannung bringen oder neue Erfahrungen ermöglichen, und auch, sich selbst und die eigenen Gefühle wichtig nehmen." (aus: Wege zum seel. Gleichgewicht, GfbK)

Ich möchte Dir Mut machen, es auszuprobieren und neue, gute Erfahrungen zu machen. Hol' Dir Unterstützung (!) und habe Geduld mit Dir selbst bei der Entwicklung Deiner Wünsche.

Nicht
Weil es schwer ist
Wagen wir es nicht,
sondern weil
wir es nicht wagen
ist es schwer.

liebe Grüße von Robie

11.02.2003, 11:51
Liebe Anni,
du bist ja noch mitten im Diagnoseschock, dez02 ist ja noch nicht so lange her.

Der erste Schritt, dich an ein Forum von betroffenen zu wenden, ist ja schon getan, du wirst sehen das es vielen genau so ging und geht, du bist nicht allein.

Wie sieht denn deine weitere Therapie aus?

Ich bin schon ein Stück weiter als du, hab zwei Jahre rum und rappel mich langsam aus dem Keller.

Meine beiden "besten" Freundinnen han ich verloren, es ist sehr hart aber ich hab neue gefunden die mir über den Verlust sehr hinweg helfen. Es sind alles betroffene, die wissen worüber wir reden.

Dein Mann hat vielleicht auch grosse Angst um dich weil er nichts über diese Erkrankung weiss und reagiert vielleicht deshalb manchmal komisch, dir kommt es dann so vor als würde ihn das nicht interessieren, vielleicht ist es auch nur Angst, versuch einfach ihn soviel wie möglich mit einzubeziehen, so hab ich das gemacht.

Deine Therapeutin....naja, ohne Worte. Das ist auf jeden Fall die falsche für dich, gib nicht auf Anni und such dir eine andere. Es gibt doch jetzt so eine Telefonnummer vom KID, hab die leider nicht auf Lager aber bestimmt jemand anderes hier. Die können dir vielleicht behilflich sein und dir Adressen von Therapeuten in deiner Nähe geben die darauf spezialisiert sind.

Anni ich hatte auch oft den Gedanken Auto und Mauer, heut bin ich froh es nicht getan zu haben und nehme den Krebs nicht mehr als Bedrohung auf mein Leben sondern als Chance auf ein zufriedenes Leben, das hab ich jetzt nämlich durch die tollen Frauen die mir durch diese Krankheit begegnet sind.

Schreib dir immer alles von der Seele, du wirst sehen das es dir hilft.

Ich nehm dich mal in den Arm und drück dich, alles Liebe von Lisa.

11.02.2003, 14:40
Hallo Anni,

ich bin auch im Dez 02 an Brustkrebs erkrankt und bin zuerst in ein tiefes Loch gefallen. Nach der ersten Chemo wollte ich aufgeben, hatte keinen festen Willen mehr. Dann habe ich mich gefragt was für Ziele und Wünsche ich noch erreichen möchte, es ist mir dann soviel eingefallen wofür es sich lohnt zu kämpfen. Ich bin 39 J. und habe einen Sohn von 16 Jahren.

Mit meinem Mann kann ich auch nicht darüber reden, ich weiss aber er steht voll hinter mir. Den Ratschlag von Deiner Psychologin würde ich ganz schnell vergessen, denn Sie hätte zumindest ein Gespräch mit beiden Ehepartnern führen sollen.

Warst Du schon zur Reha?

Ich war gestern bei einem Kosmetikseminar "Freude am Leben" ist eine Veranstaltung von der gemeinnützigen Gesellschaft mbH Aktiv gegen Krebs, es war toll. Man konnte für einige Minuten die Krankheit vergessen, wir wurden beraten über Kosmetik, Perücken und Tücher, die Seele wurde gestreichelt. Es hat so richtig gut getan sich mit anderen Krebspatienten auszutauschen. Als nächstes werde ich mich nach einer Selbshilfegruppe umsehen, den die Gespräche tun gut und helfen auch der Seele.

Es ist wichtig das man sich nicht einigelt und den ersten Schritt hast du ja bereits getan. Mir hat der Krebs-Chat hier am Anfang sehr geholfen.

Du bist nicht allein Anni, es gibt hier ganz viele nette und liebe Leute. Wenn Du möchtest, kannst du dich mit mir in Verbindung
setzen.

spanni07@yahoo.de

Es lohnt sich zu kämpfen und du wirst merken es geht Dir von Tag zu Tag besser.

Es grüsst Dich ganz lieb Angelika

12.02.2003, 07:36
Hallo ihr Lieben!

Ich danke allen Frauen dir mir geschrieben haben und Mut gemacht haben. Ich weiß jetzt das ich nicht alleine dastehe und in diesem Forum auch immer Hilfe finden werde. Ich werde auch noch mal mit meiner Psychologin reden und mir einen Psychoonkologen suchen. Eine Adresse für eine Selbsthilfegruppe habe ich auch.

Seid alle ganz lieb gegrüßt und vielen, vielen Dank! Annie

12.02.2003, 10:58
Liebe Annie,
auch ich bin, wie fast alle hier, in ein tiefes Loch gefallen nach der Diagnose. Dies ist nun mittlerweile über ein Jahr her und ich habe erstmal alles Notwendige überstanden. Zum Glück hatte ich liebe Menschen, die mir sehr geholfen haben; die größte Motivation ist und bleibt aber mein 13-jähriger Sohn. Für ihn muß ich da sein, so wie Du für Deine Tochter.
Glaub mir, es wird mit der Zeit besser. Eine gute Hilfe war und ist für mich, wieder zu arbeiten. Über psychologische Hilfe ist hier genug geredet worden; sie ist sicher wichtig in Deiner Situation (wobei auch ich denke, dass ein solcher Ehemann eher Belastung als Nutzen ist). Wenn jemand derart unfähig ist, einem geliebten Menschen in einer solchen Hammersituation zur Seite zu stehen -- ohne Worte. Ich finde, manchmal wird hier zuviel Rücksicht auf diese Zeitgenossen genommen. Wo haben wir denn gelernt, damit umzugehen? Wie wäre es gewesen, wenn Dein Mann an Krebs erkrankt wäre -- Du hättest Dich sicherlich anders verhalten! Also, bei allen Ängsten und Ratlosigkeit, die ich den Angehörigen/Freunden attestiere - eine derartige Hilflosigkeit zeugt für mich für einen sehr schwachen Charakter. Wenn man sich im schlimmsten Fall nicht auf "seine Leute" verlassen kann, wozu dann noch das Ganze? "In guten wie in schlechten Zeiten" heißt es nicht umsonst.
Annie, es wird aufwärts gehen! Halte den Kopf hoch; es wird besser. Schon die Tatsache, dass Du Dich hier im Forum gemeldet hast, zeigt, dass Du Dich nicht aufgibst.
Ich drück Dich ganz fest. Melde Dich bitte wieder!
Ganz liebe Grüße von
Gabi aus Hamburg

12.02.2003, 15:05
Liebe Annie,
mir gehts im Moment genauso, wie Dir! Man schreit nach Hilfe und bekommt sie nicht!Es zerreisst einem fast das Herz, weil es die wichtigsten Menschen sind,für die man alles gegeben hat! Der Partner für den man vieles durchlitten , ist nicht bereit zu helfen!Wenn in einer Ehe immer nur einer nimmt und niemals gibt , kann das das richtige sein? Ein Ziel , das restliche Leben immer wieder alleingelassen zu werden?
Würde mich freuen, wenn Du mit mir Kontakt aufnehmen würdest!
Ansonsten, wünsche ich Dir die richtige Entscheidung zu treffen.....muss nicht gleich im Hier und jetzt sein!Denke, das hat Dich bei der Psychologin geschockt!Ich würde auf jedenfall nach einem anderen schauen!

Ich *drückDichmal* Geri geri.fitmitspass@gmx.de

18.02.2003, 20:18
Hallo Anni
Ich bin 43J,3 Kinder(21,18,5 Jahre). Habe eine Lebensgemeinschaft mit dem Vater meines Jüngsten Sohnes. Auch ich hatte im Dez.02 die Diagnose BK,wurde brusterhaltend operiert und habe die 2. Chemo hinter mir.
Mein Freund ist noch nie in der Lage gewesen über Probleme und Gefühle zu sprechen und er hat mich sehr oft verletzt mit seinen unbedachten Bemerkungen. Er schafft es auch nicht zärtlich zu sein und ich denke mir gerade jetzt brauche ich dies. Nun seit der Diagnose bin ich extrem agressiv ihm gegenüber und manchmal erschrecke ich selbst über meine Gefühle zu ihm. Ich hatte erst schlechtes Gewissen und meinte ich könne doch nicht eine Trennung verkraften usw.. Jetzt hab ich mit ihm gesprochen und bis Herbst sollte die Trennung auch Räumlich vollzogen sein. Das klingt jetzt nüchtern und kalt und ich will dir auch meine Gedanken dazu erklären.
Gehe hin und sei ab nun glücklich.
Wie ist man glücklich und was tut mir gut und überhaupt.....
Mein Job und mein Patner-daran habe ich in den letzten Monaten extrem gelitten.
Job hat sich erledigt,mein Chef und ich einigten uns das ich meine Führungsposition aufgebe (mein Wunsch)und nach den Behandlungen wieder als "normaler Arbeiter" in der Firma weiter bleibe.
Ich schob das Thema Freund vor mir her.Mein Sohn hängt so an seinem Vater und er ist ja kein böser Mensch und er kann nichts dafür das er so ist wie er ist und es würde ihm sehr verletzen............
Halt schrie es in mir, nachdem ich Nachts ständig aufwachte und über meiner Beziehung grübelte.
Warum opfere ich mich schon wieder? Ich bin nicht glücklich in meiner lieblosen Beziehung.
Wenn ich nicht glücklich bin werde ich nicht gesund. Wer hat etwas davon ? Mein Kleiner wird vielleicht früher ohne Mutti aufwachsen. Meine Großen werden ohne Mutti sein. Mein Freund wird erst recht alleine zurechtkommen müssen.
Also ist es für mich Wichtig ein glückliches Leben zu führen , damit meine Kinder eine Mutti haben.
Ich freue mich schon auf mein neues Leben und ich habe viele Träume die sich vielleicht erfüllen werden. Ich möchte meinen Partner als Freund behalten und die Trennung soll ohne Streit vollzogen werden.
Ich werde glücklich sein und ich werde gesund.

20.02.2003, 12:36
Hallo Eva,

ich finde es toll wie du alles in die Hand nimmst, du bist auf dem richrigen Weg. Bei mir kommt eine Trennung aus vielerlei Gründen im Moment nicht in Frage,muß erst einmal sehen wie es mit mir weitergeht. Trotzdem habe ich aber angefangen endlich auch in meinem Leben, bzw. Beziehung etwas zu ändern. Ich werde nicht weiterhin immer diejenige sein die nur gibt und auch einmal an mich denken. Ich war zulange immer nur für Andere da und wurde zu oft enttäuscht. Auch ich wrde meinen Weg gehen - gehen müssen und das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Psychisch geht es mir im Moment wieder viel besser, daran will ich fest halten. Vorwärts schauen - nicht zurück und das Beste für SICH SELBER erkämpfen, wenn es sein muß!

Viele Grüße Annie

21.02.2003, 19:23
Hallo Annie
Es freut mich das es dir besser geht.Wir Frauen sind doch eigenartige Geschöpfe,wir kämpfen wie Löwinen für jeden Menschen der uns nahe steht. Nur für uns selbst fällt es uns schwer etwas zu tun. Das Beste für sich selber erkämpfen, wenn es sein muß ????? Warum nur wenn es sein muß ?
Also laß uns das Beste für uns tun auch wenn es nicht unbedingt sein muß.Mein Krebs zwingt mich einfach mich kennen zu lernen und auf mich zu achten.Mein Leben war meistens ein Kampf und immer wieder stolperte ich über Schicksalschläge. Ich bin auch so eine Geberin und nehmen fällt mir schwer. Aber jetzt ist Schluß damit. Ich denke wir schaffen das.Alles liebe und viele Grüße aus Wien Eva

21.02.2003, 21:05
hallo ihr, ich bin nicht selber betroffen mit der brustkrebsdiagnose. mein lebensgefährte hat hodenkrebs. ich wollte euch nur mal sagen, dass ich es wunderschön finde, dass ihr euch schreibt und euch gegenseitig mut macht. ich seh ja selber wie schlimm es ist, wenn man mit dieser krankheit konfrontiert ist und versucht das leben doch halbwegs weiter laufen zu lassen. es gibt tage da ist mein freund gut drauf und an anderen tagen flüchtet er sich in depressionen. aber ich nehme es so hin wie es ist, ich würde ihn niemals verlassen, egal wie krank er auch ist. bitte lasst den kopf nicht hängen. liebe grüße melanie

22.02.2003, 01:59
Hallo Annie
ich bin heute das erste mal hier im Forum.Bei mir wurde im Juni 2001 BK festgestellt innerhalb 1 Woche wurde ich Brusterhalten operiert,das war ok.
Danach folgte eine Zeit in der es mir sehr schlecht
ging,ich habe auf der Kippe gestanden.Lag 8Wochen in der Klinik weil mir die erste Chemo nicht bekommen ist, sie mußte abgebrochen werden. Nach diesen 8Wochen mußte ich wieder laufen lernen. Mein größter Wunsch war die Geburt meiner Enkelin zu erleben ,das hat mir sehr viel Kraft gegeben. Wobei aber auch die ganze Familie mit gelitten hat. Meinem Mann ging es auch sehr schlecht dabei .
Wichtig ist für Dich an Deine Gesundheit zu denken,
freue Dich an Deiner Tochter. Es ist richtig was Eva
sagt wir kämpfen für Alle und Jeden,nur an uns denken wir nicht. Ich bin dabei mein Leben zu ändern, aber nur mir zuliebe .Manchmal bleibt meine Familie auf der Strecke und sie kommen aus dem staunen nicht mehr raus, sie müssen sich daran gewöhnen. Selbst meine Mutter mit ihren 70 Jahren, die viele Stunden an meinem Krankenbett saß staunt nur.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.Wenn Du möchtest wende Dich an direkt an mich.
Alles Liebe wünscht dir
Gitte

brigitte_heiser@web.de

22.02.2003, 15:07
Hallo an alle,

habe erst vor kurzen begonnen im Forum zu lesen. Es gibt mir einige Kraft zu wissen das so viele Betroffene sich hier Mut geben und auch dadurch selbst Kraft schöpfen.
Ich 37jährig bin selbst Betroffene. Habe den Knoten in meiner Brust selbst ertastet. Bei der Mammographie hiess es: Kein Malignomverdacht. Dennoch habe ich mir Sorgen gemacht. Lies mich stationär einweisen. Auch bei der Vorsorgeuntersuchung im Krankenhaus sagte man: Ganz harmlos in 3-4 Tagen sind sie wieder zu Hause.
Mein Mann brachte mich morgens zum Krankenhaus, fuhr zur Arbeit.
Nach dem Schnellschnitt lag ich seit ca 2 Stunden im Krankenzimmer, die Tür ging auf, der Chefarzt und hinter ihm mein Mann kamen auf mich zu, setzten sich aufs Bett. Behutsam brachten sie mir das niederschmetternde Ergebns bei: "Krebs". Die linke Brust muss entfernt werden.
Keiner, auch der Chefarzt hatten nicht damit gerechnet.
Dies liegt fasst 4 Monate zurück. 4 Zyklen Chemotherapie liegen hinter mir, Hormomtherapie beginnt 3/03.
Ich habe Glück im Unglück, an meiner Seite habe ich einen lieben und fürsorglichen Mann der für mich da ist, der mich nicht auf meine "Brüste" reduziert sondern mich als ganze Person sieht und darauf bin ich stolz.
Ich hoffe und glaube das es noch andere Partner gibt die zu einem stehen und nicht alleine lassen.
In diesem Sinne, an alle, lasst den Kopf nicht hängen, habt Spass am Leben.

Viele liebe Grüsse
Gaby S.

22.02.2003, 16:16
Hallo

ich möchte euch Mut machen, denn bei mir sind es diesen Monat 10 Jahre.

Ähnlich wie bei euch wurde ich in dieser Zeit alleine gelassen. Meinen Partner hat es nicht interessiert, meine Mutter hat es verdrängt.
Meine Tochter hatte wichtigeres zu tun. Doch mein Enkel damals 4 Jahre alt und mein Hund die waren für mich da. In dieser Zeit habe ich gekämpt um alles das wisst Ihr ja selber .

Doch die ganze Situation hat mit stark gemacht und es kann mir heute keiner mehr etwas vormachen.
Mir geht es inzwischen sehr gut arbeite wieder und geniese das Leben

Also lasst euch nicht unterkriegen, Ihr werdet sehr gestärkt aus dieser Stituation herausgehen

Kopf hoch und durch

Elionora

22.02.2003, 16:42
Es gibt Tage
da mag ich Sonnenschein und stahlblauen Himmel nicht besonders,
da fühl ich mich von Regenwetter besser verstanden.
Es gibt Tage, da scheint sich alles zu drehen, alles rotiert
um eine nicht definierbare Achse, nichts scheint eine Richtung zu haben,
keine Ordnung lässt sich erkennen,
am wenigsten in mir selbst,in meinen Gedanken und Gefühlen.
Es gibt Tage, da bin ich mir selbst so fremd, als sei ich mir noch nie begegnet.
Aber es kommen wieder Tage an denen wir den
Sonnenschein mögen, unsere Gedanken und Gefühle
sich wieder in die richtige Richtung drehen.
Wir müssen nur ganz fest daran glauben
und dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.

Renate

11.05.2003, 12:10
Hallo Annie, hier ist noch eine Anni....und auch meine Seele weint immer wieder.
Wie geht es dir heute?
Ich würde mich freuen, wenn du dich mal wieder meldest!

In Verbundenheit
Anni

13.05.2003, 18:03
Hallo Anni,im Moment bin ich mal wieder auf alle Kliniken und Ärzte stocksauer und meine Psyche hängt durch. Jeder Arzt erzählt etwas anderes und oft widersprechen sie sich im selben Satz. Hatte jetzt 2 Beratungstermine bei plastischen Chirurgen in 2 verschiedenen Kliniken (wegen bevorstehender OP und Brustwiederaufbau) und bin nun total verunsichert. Ich kann dir nur berichten was ich mal wieder erlebt habe.Hatte am Montag mein 2. Beratungsgespräch beim plastischen Chirurgen. Trotz Termin erst einmal 2 Stunden gewartet. Dann von einem arabischen Assistensarzt (der sehr schlecht Deutsch sprach) ausgefragt worden, danach dann endlich Gespräch + Miniuntersuchung mit Oberarzt + 4(!!) anderen Personen die zuschauten (Studenten, Ärzte??)- der aber meine Befunde überhaupt nicht kannte. Locker vom Hocker erklärt bekommen, daß ein sofortiger Brustaufbau mit Eigengewebe - Silikon lehne ich ab -gar kein Problem darstelle (der plastische Chirurg in der anderen Klinik hatte da eine ganz andere Meinung, der riet mir wegen meines Befundes vom sofortigen Aufbau ab) , ich müßte nur mit einer mindestens 8-stündigen OP und Intensivstation rechnen!!!!! Jetzt habe ich bis zum 21. Mai Bedenkzeit und wenn ja, wäre am 30 Juli die OP. Kannst dir ja vorstellen in welcher Zwickmühle ich mich befinde und wie hoch mein "Wutpegel" wieder ist. Egal wie ich mich entscheide alles hat Vor- und Nachteile. Am besten ich lasse mich überhaupt nicht operieren. Die 1. Klinik in der ich war kommt leider auch nicht in Frage, da sie im Moment keinen Chefchirurgen haben und so eine große OP nur mit 2 kompetenten Chirurgen durchzuführen ist. Donnerstag habe ich schon wieder meine nächste Horrorchemo mit Taxotere. Das vertrage ich überhaupt nicht gut und habe schlimme Nebenwirkungen. Z.B. ist mein Geschmack ganz weg, alles schmeckt nur noch bitter und eklig. Aber danach nur noch 1x. Das Ende der 1. Etappe ist in Sicht. Nur wie soll es dann weitergehen – ich weiß es nicht.Anni, wie weit bist du mit deiner Therapie? Hast du den OP und Brustaufbau schon hinter dir? Ich wünsche dir eine schöne Woche. Viele Grüße Annie

08.10.2003, 17:07
Hallo ,
ich bin neu im Forum,habe alles gelesen,
für manches bin ich sehr dankbar (sehe dass ich nicht allein bin) und manchmal kriege ich Angst, einfach vor dem was noch kommt.
Seit Sept. 01 kämpfe ich, bekam vor der OP schon 4 Hammer-Chemo´s,weil der Tumor so groß war, dann folgte die OP, die recht Brust wurde amputiert, dann folgten noch Chemo´s und Bestrahlungen.Das zog ich alles durch besser gesagt ich spulte es ab. Selbst die Diagnose am Anfang "schockt" nicht so-ich konnte bis jetzt noch nicht mal richtig weinen.
Dann voriges Jahr wurden "Stellen" in der Leber sichtbar
laut Sono Metast.-Verdacht.
Da ich in der BWS von Anfang an auch Meta´s habe,sagte man mir eine OP lohne nicht mehr (bin 46 J.). Aber ich ließ nicht locker ,wurde operiert und siehe da es waren keine Meta´s. Durch dieses Ergebnis war ich in 4 Wochen wieder topfit, das könnt ihr euch ja vorstellen.
Aber so schnell geben einem die Ärtze auf (Super).
Seit 1 1/2 Jahr kriege ich nun alle 4 Wo. eine Infusion gegen diese Knochen-M.( Bondronat).
Das ging alles ganz gut, ich fand immer mir gings ganz gut.Aber der Schein trog.
Erst diese Jahr , nachdem der Haupt -Kram vorbei war, ich sag mal seit einige Ruhe eingekehrt ist, wo ich eigentlich dacht jetzt kannst du wieder losmachen, da kam diese-- Riesegroße Scheißloch--. das heißt so stark ist man doch nicht .
Mir gings so mies, schlimmer als zu meinen stäksten Chemo-Zeiten, ind wenn einem dann der Arzt noch ganz locker sagt, das muß so sein und ich solle nicht zu viel erwarten, dann reichte es auch mir....
Auch wenn man die tollste Familie hat , irgendwann können die den ganzen "Knatsch" nicht mehr hören und so wie sie einem rumlaufen sehen, denken sie , was will sie noch !
Mir geht es jetzt etwas besser. War eine Woche an der Ostsee (Ruhe pur) und ich habe meine Seele gestreichelt
und mich nicht verrückt gemacht.
Mal sehen wie lange es anhält.
Machts gut
seid lieb gegüßt
von Andrea