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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EC-Chemo bei Brustkrebs


pitti
20.02.2003, 20:52
Hallo, kann mir jemand etwas über eine Chemotherapie namens EC sagen? Bin gerade operiert und mir steht diese Chemo sowie danach Bestrahlungen noch bevor.Würde gern etwas über die Verträglichkeit bzw. Nebenwirkungen erfahren. Die Chemo soll ambulant durchgeführt werden.

20.02.2003, 21:26
probier es einmal bei net-doktor.de
oder gehe über google.de = Suchmaschine
oder gehe in " medizin-forum.de "
oder mamazone.de
oder über aerztezeitung.de

da bekommst Du schon einmal einige Hinweise

Alles Gute!

Liebe Grüsse chica

20.02.2003, 21:47
Hallo pitti,

alles halb so schlimm! Du solltest Zofran gegen die Übelkeit erhalten, dann hast Du garantiert auch keine. Außerdem viel trinken (Tee natürlich)- vier Tage einrechnen, in denen Du Dich platt fühlst, am fünften Tag spazierengehen und dann wieder zwei Wochen neue Kräfte sammeln. So habe ich es gemacht. Heute drei Jahre später bin ich super gesund und arbeite wieder voll. Hab mir sogar eine neue Stelle gesucht (obgleich über 40) und (um)baue gerade mit meinem Mann ein Haus.

Also nur Mut - Du schaffst das. Ach ja: Die Haare wirst Du verlieren und es wird lange dauern bis Du wieder "die alte" bist. Aber Du bist jetzt sowieso nicht mehr wie vorher - entscheidenes hat sich für Dich verändert.

Alles Gute für Dich
Karin R.

21.02.2003, 09:57
Hallo Pitti,
es ist wirklich nicht soooo schlimm, gibt zwar Dinge, die besser sind, aber es gibt auch viele Sachen, die noch viel schlimmer sind. Es ist schon, wie Karin sagt, laß Dir Zofran gegen die Übelkeit (auch für zu Hause!) verschreiben, im Krankenhaus bekommst Du sowieso VOR der Chemo schon etwas gegen die Übelkeit gespritzt und wenn die Chemo durchgelaufen ist. Viel trinken, Tee und Wasser, Ruhe in den ersten Tag und dann viel spazieren gehen!!! Frische Luft und Bewegung tut dem Körper und der Seele gut. Haare verlierst Du 100%ig, aber sie kommen superschön und lockig wieder und bei mir hat es nur 6 Monate gedauert bis sie alle wieder da waren.

Alles Gute
Barbara

21.02.2003, 10:01
Hallo Karin,
Du schilderst das hier so, als ob die ganze Prozedur so wäre, wie wenn man mal so eben 'ne Tasse Kaffee trinken würde. Wenn es bei Dir so war, dann muß es nicht auch bei Pitti so sein. Erzähl ihr doch mal, welche Nebenwirkungen bei der Chemo- und Strahlentherapie tatsächlich vorkommen. Aber bitte die Wahrheit!

21.02.2003, 10:43
Hallo,
auch ich habe im Abstand von je 3Wochen 4xEC und 4xTaxol Chemo erhalten. Die Dosis ist auch noch entscheidend. Bei mir war die letzte Chemo 02/2001, habe also inszwischen alles hinter mir. Aber es war nicht so einfach, EC ist wohl die stärkste Chemo. 3 Wochen Zeit dazwischen, hieß 1.Woche am Boden, 2. woche langsam wieder besser und in der 3.Woche konnte man wieder sich wieder etwas vornehmen zu tun.
In der Zeit gehen die weissen Blutkörperchen in den Keller und das merkt man schon, dann ist es wichtig, dass sie wieder ansteigen wegen der nächsten Chemo. Wenn es Dir möglich ist, tue etwas Sport, ich hatte einen kleinen Stepper zu Hause und dadurch stiegen die weissen schneller an. Aber das schafft in dieser Zeit niemand. Haare gehen total aus, besser ist schon vorher abrasieren lassen.
Ich wünsche Dir viel Kraft, denn es ist nicht einfach.
Unter den Bestrahlungen habe ich auch sehr gelitten, ich hatte die Müdigkeit sehr schlimm, aber das vergeht sehr schnell nach den Behandlungen. Viel Glück!
Silvia

21.02.2003, 11:17
Hallo, Ihr Lieben,

es freut mich sehr, dass sich doch noch ein paar Leute auf meine Frage gemeldet haben. Vielen Dank!! Hat eine von Euch diese Chemo auch ambulant verabreicht bekommen? Ist es besser, sie stationär durchführen zu lassen? Wie lange muss ich dann in der Klinik sein? Wie lange dauert eine einzige Chemo?

Pitti

21.02.2003, 11:23
Nun, Übelkeit kann (muß nicht) es trotz Zofran schon geben. Aber das läßt sich ertragen. Die Chemotherapie greift die Venen an. Deshalb halte den Arm ganz ruhig, solange die Chemo läuft. Wenn die Chemo durchgelaufen ist, sollte unbedingt eine Kochsalzlösung zur Spülung erfolgen. Hinterher tut es ganz gut den Arm mit Arnikalösung zu kühlen.
Mir hat es sehr geholfen, eine Freundin zur Chemotherapie mit zu nehmen. Endlich hat man mal Zeit stundenlang zu quatschen und kann das als Therapie verkaufen. Achte unbedingt auf den Medikament zum Blasenschutz. Einige Krankenhäuser sparen daran.Gegen die offenen Stellen im Mund hat die Calendula-Zahnpasta (Ringelblume) von Weleda gut geholfen. Infektionen habe ich während der ganzen Chemozeit nicht gehabt und bin nach Hamburgermodell stundenweise zur Arbeit gegangen.
Es dauert eine ganze Weile, bis man sich von der Chemo wieder erholt hat. Die Konzentrationsprobleme habe ich erst 2 Jahren ganz überwunden. Es hat durchaus Tage gegeben, an denen ich die Chemo abbrechen wollte und mich gefragt habe, warum ich mir das antue. Mein ebenfalls krebskranker Kollege sagte dazu: "Das lohnt sich schon für einen einzigen guten Tag." Davon kamen viele. Nach der ersten Chemotherapie kam ein guter Bekannter zu Besuch. Wir heiraten am 2.Mai. Es werden 2 richtig große Feiern, denn alle, die mir geholfen haben, sind natürlich eingeladen.
Viel Kraft und Humor wünscht dir
Dorothee aus Hamburg

21.02.2003, 11:48
Hallo, liebe Pitti! Ich habe in 1999 auch 4 x EC-Chemo bekommen. Auch Zofran gegen die Übelkeit, und das war gut so. Nur hat mir leider keiner gesagt, daß bei der ambulanten Chemo - also wenn das Zofran flüssig verabreicht wird - dies zu Verstopfung führen kann. Bei mir war das so, und nach 5 Tagen kam mir fast alles schon zu den Ohren raus. Da war dann Handarbeit, sprich Darmausräumen, angesagt. Dies gilt es auch zu beachten, die Schwestern oder Ärzte sagen dazu nicht viel. Dann kann das E = Epirubicin wohl auch herzschädigend wirken (sagt einem auch keiner!), auf jeden Fall verhärtet es dir die Venen, so daß es in Zukunft immer schwieriger werden wird, einen Zugang für die Chemo oder andere Blutabnahmen zu finden. Der Arm der betroffenen Brustseite darf ja für so was nie mehr benutzt werden wegen der Entnahme der Lymphknoten und möglichen Lymphödemen. Wenn es also an dem einen noch möglichen Arm zu Schwierigkeiten bei der Blutentnahme kommt, dann sollen die behandelnden Ärzte sog. Butterfly-Nadeln verwenden, das sind ganz hauchdünne Dinger. Wenn trotzdem keine Vene mehr geht, dann heißt es Armbaden in warmen Wasser eine halbe Stunde lang. Du siehst, ich hab da so meine Erfahrungen. Insgesamt wird die Chemo besser vertragen, wenn du Mistel bekommst, mach dich also stark dafür bei deinem Onkologen, es wird ja mittlerweile von der Kasse bezahlt. Übrigens waren gerade heute mehrere Artikel zum Thema Brustkrebs in www.aerztezeitung.de drin. Schau doch mal nach! Sonstige Nebenwirkungen: Wenn die Haare ausfallen, das tun sie schon nach der ersten Chemo, dann ist das so, als hättest du einen Haarspitzenkatarrh, will sagen, jedes einzelne Haar schmerzt am Ansatz, du hast tierisch Kopfschmerzen. Der mir angeratene Eisbeutel auf dem Kopf hat leider nicht dagegen geholfen. Und in der Tat: Glatze ist nicht so schlimm, wenn alle Haare weg sind, hat frau als Erwachsene nochmal so das Gefühl, sie könne sich selbst nochmal wie ein haarloses Baby fühlen. Die Körperhygiene jedenfalls wird dadurch sehr erleichtert. Aber: es gibt sie durchaus, die schweren Nebenwirkungen! Bei mir waren es die Augen, wo die Chemo gleich am nächsten Tag wirkte, ich bekam eine Glaskörpertrübung auf dem rechten Auge. Die Ärzte versuchten das abzuwiegeln, sahen da keinen Zusammenhang, mein Augenarzt schon. Immerhin kam es zu der unwiderruflichen Trübung des Glaskörper 1 Tag nach der 1. Chemo mit EC! In der letzten Kur habe ich dann noch eine andere schlimme Nebenwirkung an einer Patientin gesehen, die hatte eine Gesichtlähmung erlitten. Auch da wollten die Ärzte sich rausreden, aber bei ihr konnten Schlaganfall, Herzinfarkt und Hirnschlag ja durch andere Untersuchungen ausgeschlossen werden. Also blieb nur noch die Chemo als Ursache übrig. Also, Resultat, wenn du kannst, erspar dir die Chemo und lass, wenn möglich nur Bestrahlungen machen. Die sind zwar auch nicht so gesund, haben aber zumindest nicht die oben beschriebenen Nebenwirkungen (kein Haarausfall, keine Verhärtung der Venen etc.). Mein wichtigster Tipp: Informiere dich vor Chemo und Bestrahlung ausreichend über die Methoden noch im Internet oder über Bücher (z.B. Brustkrebs - Wissen gegen die Angst von Lilo Berg). Nur als mündige und selbstbewußte Patientin überlebst du, das sage ich bewußt so provokativ, weil die Ärzte leider viel verkehrt machen. Zeig Ihnen, daß du gut informiert bist und du bestimmst, wie die Therapie verläuft und nicht die Ärzte! Es ist nämlich dein gutes Recht, a) die Befunde in Kopie in die Hand zu bekommen (Operationsbericht, patholog. Befund etc.) und sich eine Patientenakte anzulegen und b) der Tumor gehört dir! Wenn er noch nicht in Formalaldehyd oder Paraffin verarbeitet ist, dann kannst du vorher einen Chemosensivitätstest machen lassen, der ist wichtig für die Entscheidung, welche Chemo bei dir überhaupt wirken würde. Denn nicht jede wirkt bei jeder Frau! Sagt dir aber auch kein Arzt. Hierzu der Tipp: Schau doch mal bei www.mamazone.de nach, da steht die Adresse einer Tumorbank, wohin du deinen Tumor schicken kannst. Und lass dich bitte nicht vom Pathologen abwimmeln (die mögens natürlich nicht, wenn die Patientin ihnen sagt, wo´s lang geht, ist aber dein gutes Recht). Nur wenn du die Fäden in der Hand hältst, dann kannst du einigermaßen sicher sein, daß keine Fehler bei der Behandlung passieren. Das schreibt dir jemand, der zum Zeitpunkt der Erkrankung nicht so schlau war, wie jetzt (siehe Tipps oben) und deshalb ziemlich viel leiden mußte und noch muss. Ich wünsche dir jedoch mehr Glück und halt uns mal auf dem Laufenden. Fühl dich gedrückt von Monika :=))

21.02.2003, 14:34
Ich habe die Chemotherapie in der Tagesklinik der Uni Hamburg machen lassen. Dadurch hatte ich die Möglichkeit in der Klinik zu bleiben, falls es mir nicht gut geht und zu gehen, wenn ich keine Probleme hatte. Ich konnte immer nach Hause gehen.
Wie lange die Aktion dauert, hängt sehr von der Klinik ab und wie schnell die Ärzte kommen. Ich habe zwischen 6 und 12 Stunden gebraucht. Sehr lange hat immer das Epirubicin gebraucht.
Falls du noch vor den Wechseljahren bist und der Tumor Hormonrezeptoren hat, hast Du übrigens eine Alternative zur Chemotherapie. Zoladex + Tamoxifen haben dann die gleichen Erfolge wie die Chemotherapie. Diese Information stammt aus den Standardempfehlungen für die Brustkrebsbehandlung (St. Gallen Consensus 2001).
Ich kann Monika zu stimmen. Je mehr Du weißt, desto bessere Antworten kriegst Du. Allerdings vertragen das nicht alle Ärzte.
Übrigens vor du Epirubicin bekommst, sollte untersucht werden, ob du keinen Herzschäden hast. Dazu kann ein Herzultraschall gemacht werden.
Gruß Dorothee

21.02.2003, 15:11
Hallo

bei mir wurden die EC Chemos ambulant gemacht.
(onkologische Praxis). Schon mit dem Hinweis der Klinik, weil die ambulanten onkologischen Praxen keine Budgetierung haben, und eben u.a. Zofran als Mittel gegen die Nebenwirkungen - und vieles mehr einfach verschreiben können. Wurde bei mir auch gemacht. Allerdings hatte ich dann nach der 2. Chemo bereits 4 oder 5 Tage schlimmste Verstopfungen. Man hatte mich zwar drauf hingewiesen, das es kommen könnte, aber da die erste gut geklappt hat, habe ich wohl irgendwie den Fehler gemacht, und gedacht, passiert mir eben nicht.
Die zweite Chemo war die weitaus schlimmste - mit allen Nebenwirkungen, die es nur geben kann. Nr. 3 und 4 war dann wieder relativ gut verträglich.

Allerdings hat man "vergessen" mich darüber aufzuklären, das diese Chemos das Herz angreifen können. Es wurde weder vorher noch während - geschweige danach ein EGK gemacht. Aals Langzeitfolge habe ich wohl eine Herzrythmusstörung zurückbehalten.

Viel trinken ist wichtig.. wobei Kaffee als Flüssigkeit eben nicht zählt. Wasser ist zwar gut, hing mir aber bereits nach den ersten beiden Chemos zum Hals raus. Bei Nr. 3 + 4 hatte ich dann sowas wie einen kleinen Getränkekiosk zu Hause. Von jedem und alles ein wenig. Damit Geschmackmäßig einfach von jedem etwas da ist. Denn ich wußt nie, worauf ich Hunger oder eben Durst hatte.

allerdings bin ich gerade überrascht über die Durchlaufzeit der EC-chemos bei Dorthee. Mir haben sie das Zeugs in knapp 1 1/2 Stunden durch den Körper gejagt. Und dann ins Taxi und nach Hause.

wieso ist eigentlich Zoladex und Tam eine Alternative zur Chemotherapie? Ich denke es ist eine Mitbehandlung... vor allen Dingen dann, wenn Lymphknoten und mehr befallen ist, oder?

viele Grüße
elisabeth

21.02.2003, 15:42
Ich habe ebenfalls die Therapie in der Klinik ambulant gemacht, somit konnte ich, wenn nötig, dableiben. Was allerdings während aller 4 Chemos nicht nötig war.

Dorothee, Du schreibst von Konzentrationsproblemen. Die habe ich heute, 1 Jahr nach Behandlung, immer noch, auch eine ziemliche Vergesslichkeit. Hast Du das wieder komplett in den Griff bekommen, oder leidest Du heute auch noch daran.

Gruß
Barbara

21.02.2003, 16:46
Für Barbara
Das gibt sich wieder mit den Konzentrationsproblemen. Im ersten Jahr nach der Chemotherapie hatte ich große Probleme. Jetzt (nach 22 Monaten) habe ich nur noch wenig Probleme.
Für Elisabeth
Ich war auch überrascht, daß das Ausschalten der Eierstöcke und Tamoxifen bei Frauen vor den Wechseljahren eine Alternative zur Chemotherapie ist. Die genauen Angaben findest Du unter
http://home.t-online.de/home/koubenec/brustkrebs-therapie/konsensus_st-gallen2001.htm

21.02.2003, 17:50
Hallo ich bin neu bei Euch.Liebe Pitti ich habe mal alles gelesen was dir die anderen geschrieben haben und fühle mich voll verstanden.Ich bin im moment in CHemo und habe noch 1 vormir.Danach bekomme ich 30 Bestrahlungen und noch eine Hormontherapie.Eine HUMORTHERAPIE wäre mir lieber.

21.02.2003, 18:51
Die Humortherapie schätze ich als Rheinländerin sehr. Bei uns war zu Hause das ganze Jahr Karneval - auch in schwierigen Zeiten. Wie wäre es mit einem Forum für die lustigsten Versprecher bei Behandlungen? Eine Freundin erkundigte sich neulich mitfühlend, ob ich noch immer Thermofoxi nehmen müsse....

21.02.2003, 19:20
Liebe Dorothee! Da geb ich dir voll recht-Lachen ist noch immer die beste Medizin, deshalb gebe ich hier mal einen Lesetipp zum Besten: Das kleine Busenwunder von Tina Grube. Das Buch ist einfach zum Schlapplachen und kann insbesondere gerade während, zwischen und nach der Chemo gelesen werden! Ich war jedenfalls sehr begeistert und das passiert mir auch nicht bei jedem Buch, aber ich hab soooo gelacht! Viel Spaß dabei und herzliche Grüße von Monika :=))

22.02.2003, 21:39
Für Dorothee
Ich wollte mich früher immer Verbrennen lassen.Das geht nun nicht mehr,weil sonst das
Krematorium in die Luft fliegt(wegen Chemo.)
Ich komme aus dem Bläckwoodforest.Und bin ganz neu bei euch.Ich weiß auch garnicht ob ich alles auch richtig mache bei dem ganzen
Einlogen und den anderen Angaben

23.02.2003, 00:32
Hallo, liebe Heike! Du machst das schon alles richtig, denn schließlich kann ich deinen Beitrag ja lesen. Übrigens, so stand es mal im Bildschirmtext vom ZDF - ganz zufällig gelesen beim Weiterzappen auf den Seiten - , nach 556 Tagen tendiert die Strahlungintensität gegen Null, d.h. nach gut 2 Jahren kannste dich verbrennen lassen. Ich hoffe aber, das wird noch lange nicht nötig sein bei dir. Der Beitrag auf der besagten Bildschirmtext-Seite war offensichtlich ernst gemeint, da ein Krematorium die Verbrennung eines Krebskranken abgelehnt hatte, da dieser gerade kurz zuvor eine Strahlentherapie hatte durchführen lassen. Nun frage ich mich, wie hat das Krematorium davon erfahren, konnten die Verwandten den Schnabel nicht halten und mal ehrlich, was macht es den übrigen Verblichenen wohl noch aus, ob eine verstrahlte Urne neben ihnen steht oder nicht?! Scherz beiseite: Ich denke viel mehr darüber nach, daß wir Chemo- und Strahlenfrauen ja auch als Blut- und Organspenderinnen ausfallen! Da sind dann unsere Verwandten arg in den Hintern gekniffen, wenn es mal um so was Lebenswichtiges wie eine Knochenmarkspende oder ähnliches geht. Tja, aber daran können wir leider nun auch nichts mehr dran ändern. Ich hoffe nur, daß in meiner Familie so ein Fall nie eintritt und ich dann sagen muss, sorry, aber ich bin verstrahlt bzw. chemotherapiert, von mir ist nix zu holen. Das würde mich schon sehr bedrücken. Trotzdem sollten wir vorwärts schauen und gucken, daß wir über die Runden kommen, und mit gegenseitiger Information schaffen wir das vielleicht. In diesem Sinne drücke ich allen mitbetroffenen Frauen die Daumen, die noch mitten in der Chemo bzw. vor der Chemo stehen.
Herzliche Grüße von Monika :=))

23.02.2003, 19:24
Danke Liebe Monika

Hast du Erfahrung mit einer Strahlentherapie
und Hormontherapie.Ich bin nähmlich eine ganz
eitle und schlankheitsbewuste Tussy.Wie ich nähmlich hörte nimmt man in einer Hormontherapie viel zu.
Oder hat jemand anderer Erfahrung damit?

23.02.2003, 19:32
Hallo,
ich möchte nun auch mal meinen "Senf" dazugeben.
Ich bin 1999 brusterhaltend operiert, 12x CMF ohne Haarausfall, und 28x Radiatio glimpflich davongekommen, wie ich heute sage.
Anti-Hormontherapie mache ich auch noch, das zunehmen liegt nicht allein am TAM oder an den Aromatosehemmern, sondern an der Ernährung und an der magelnden Bewegung durch die Schlappheit der Chemo, oder aber die Unlust an der Bewegung. Ich habe meine überflüssigen Pfunde bewust wieder runter bekommen.Täglich 30 Min. auf meinem Hometrainer, demnächst wieder schwimmen und fahrradfahren draussen.

Damit gelingt es immer, die Pfunde im Zaum zu halten. Klar, viel eigene Energie ist notwendig.

Viel Glück
Maryjoe(Marlies)

24.02.2003, 11:32
Hallo,
auch ich kann dazu beitragen. Ich bin dafür ein Beispiel das man nicht zu nehmen muss. Ich hatte bei meiner Erkrankung 56 Kilo, 1,72m und bin froh, dass ich in der Zeit der Behandlung auf 60 Kilo gekommen bin und setze alles dran diese zu halten.
Habe aber vor meiner Erkrankung auch nicht zu genommen, trotz vielem Essen.
Silvia

24.02.2003, 20:29
Hallo, Heike! Nein, mit Bestrahlung hab ich keine Erfahrung, dafür mit EC-Chemo. Aber zugenommen habe ich auch (da muss ich Maryjoe rechtgeben), weil durch das Trauma frißt frau dann doch mehr Schokolade oder sonstiges Süßes, jedenfalls ist das bei mir so. Ich wiege jetzt 88 kg und komme einfach nicht davon runter. Ich bin allerdings auch sehr faul und unbeweglich, geb ich ja zu, das kommt aber auch wieder daher, weil ich dauernd Schmerzen habe und sich mit Schmerzen zu bewegen macht eben auch keinen Spaß. Meine Krankengymnastin tut ja schon alles, um mich dahingehend zu motivieren, aber gebracht hat es nix. Ich kenn halt von Kindheit an nur die Devise: Sport ist Mord! Bloß nicht übertrieben bewegen - aber gerade das wäre wirklich dringend nötig. Ich hoffe, ich kriege noch die Kurve, denn die Pfunde belasten doch schon meine osteoporose-geschädigten Knochen und ich muss da raus aus dem Teufelskreis Schmerz. Wenn ich dann allerdings Schwimmen geh, fang ich mir immer gleich sämtliche vorrätigen Pilze ein: Hautpilz, Fußpilz und Scheidenpilz, die ganze Sammlung. Da habe ich dann für Wochen keine Lust mehr auf Schwimmen sprich Bewegung. Was soll frau da machen? Mir ein eigenes Schwimmbad bauen? Tja , das wäre schön. Und wegen Tam bzw. Femara, ja der durcheinandergewuselte Hormonhaushalt sorgt auch dafür, daß die Pölsterchen schön da bleiben, wo sie sind, nämlich auf Hüften, Po und Oberschenkel! Aber weißt du, das kratzt mich jetzt auch nicht mehr, weil solange ich noch einigermaßen der Straßenbahn hinterherlaufen kann, solange ist´s noch in Ordnung. Und ich war auch noch nie schlank im Leben, von daher vermisse ich garnichts. Liebe Grüße von Monika:=))

pitti
25.02.2003, 15:15
Hallo, Ihr lieben Leidensgenossinnen!

Ich warte immer noch auf meine Termine für die erste Chemo, Termine zur Krebsberatung usw. Meine größte Angst ist auch immer noch die vor der Chemotherapie und ihren Nebenwirkungen. Dass mir die Haare dabei ausgehen, finde ich dabei viel, viel weniger schlimm, denn sie sollen ja so schön wiederkommen. Viel mehr machen mir die Nebenwirkungen zu schaffen. Wenn ich auch nur daran denke, was diese ganze Chemie für Auswirkungen auf alle anderen Organe haben kann, dann frage ich mich manchmal wirklich verzweifelt, was ich damit gewonnen habe, dass evtl. die bösen nach einer OP noch verbliebenen Restzellen getötet wurden, ich evtl. nun aber mit allen möglichen anderen Krankheiten leben muss. Gibt es denn wirklich keine Alternative zur Chemo? Ich wünschte, ich hätte alles schon hinter mir und habe eine ganz erbärmliche Angst!!!

Außerdem - ich weiss zwar, dass Ihr auch alle da seid und keiner von uns allein ist, aber... - fühle ich mich trotzdem sehr, sehr allein. Meine (so dachte ich bisher) allerbeste Freundin zeigt mit gerade, wie sehr sie sich für mich wirklich interessiert, nämlich gar nicht! Mich macht das alles so wütend, dass ich diese Wut am liebsten herausschreien würde!! Da dies offensichtlich keine Freundschaft ist, denn "fremde" Leute oder diejenigen, von denen ich es überhaupt nicht erwartet hätte, stehen mir jetzt näher, als dies bei meiner Freundin jemals der Fall war, bin ich drauf und dran, diese Beziehung zu beenden, denn sie tut mir z. Z. nur weh, so verdammt weh!!

26.02.2003, 20:57
Hallo Pitti,
ich kann Dir auch nur raten, informiere Dich, überall.Im Forum, bei der Krankenkasse, im Internet,Bücher
und sonst wo. Ich habe es damals nicht getan, weil
ich 3 Tage gleich später operiert wurde. Hab alles
mit mir machen lassen. Hatte keine Ahnung. Heute,
nach 4 Jahren, hab ich eine Metastase im LWK. Sie
ist bestrahlt worden. Hab mir einen neuen Onkologen
gesucht, weil der alte mich erst wieder nach 6 Monaten sehen wollte. Hatte damals, obwohl 9 von
13 Lymphd. befallen waren, G3, nur CMF bekommen.
Ging mir ausgezeichnet, hab hinterher bei Karstadt
gefrühstückt. Haare alle behalten. Damals, oh hätte
ich mich nur informiert und nicht den Ärzten geglaubt. Eine CM wäre die Richtigere gewesen.
Die CMF ist aus den 80-er Jahren und überholt.
Es ist die billigste Chemo.
Ich wünsche Dir alles alles Gute. Du schaffst es.
Sei stark und kämpfe.
Liebe Grüsse Helga

27.02.2003, 06:28
Hallo,

ich bin immer wieder ganz erstaunt zu lesen wie unterschiedlich lange eine Chemobehandlung verläuft. Ich bekomme 4xEC + 4x Taxotere und habe die 3. EC hinter mir. Ich mache das ambulant in einer Uniklinik und bin nach 2 1/2 Std. fertig mit der ganzen Prozedur. Kommt mir jetzt aber doch ein bißchen seltsam vor. Muß dann bei meinem Hausarzt mehrmals zur Blutkontrolle und bekomme vor jeder neuen Chemo ein EKG. Die Nebenwirkungen wie schon hier von den Anderen beschrieben habe ich auch alle. Besonders schlimm finde ich die Verstopfung, das alles schlecht riecht und der eklige Geschmack im Mund, bsw. gar kein Geschmack mehr. Mittlerweile ekelt mich sogar das Trinken an. Was macht ihr dagegen? Grüße Bärbel

27.02.2003, 06:59
Hallo Bärbel

ich habe "nur" die 4 EC Chemos gemacht. Direkt vor der Chemo wurden meine Blutwerte kontrolliert - sonst nie.
EKG - weder davor - noch danach, und während der Chemozeit gar nicht. Na ja, ob das wohl letztendlich dazu beigetragen hat, das ich ne Herzrhytmusstörung als Langzeitnachwirkung habe?
Ach ja, das ganze mit Blutkontrolle hat - wenn Platz frei war, maximal 1-1 1/2 Stunden gedauert. Nachdem ich das hier gelesen habe, denke ich mal - war es eigentlich viel zu schnell, wie die Infusionen durchgeschossen wurden.

Dieser ekelige Geschack und Geruch war auch das, was mich persönlich am längsten begleitet hat - und mir sogar noch heute manchmal Schwierigkeiten macht.
Bei Chemo 1 und 2 habe ich Wasser in Unmengen getrunken. Danach konnte ich kein Wasser mehr sehen.
Aber hatte auch immer wieder Ekel vor vielen anderen. Bei Chemo Nr. 3 wurde es wirklich zum Problem. Trotz Vorrat einiger Getränke hatte ich "zu wenig Auswahl" um auf meine mindestens 3 Liter zu kommen. Alles ekelte mich nach nur einem Glas an.
Vor der letzten Chemo habe ich mir dann doch tatsächlich einen Vorrat, wie in einem Kiosk angeschafft - verschiedene Limonaden; kalte Getränke, warme Getränke; Wasser; sogar Tee ( und das, obwohl ich eigentlich gar kein Teetrinker bin) - man hätte denken können, ich geb `ne antialkoholische Party.
Da ich aber alleine lebe, und nicht immer jemanden habe, zum einkaufen --- und mir in den ersten 4 - 5 Tagen es einfach nicht möglich gewesen ist, selber einkaufen zu rollen ( bin auf Rollstuhl angewiesen) gab es keine andere Möglichkeit, mir praktisch soetwas wie ein kleines Lager anzuschaffen. Das war meine beste Idee. Denn so konnte ich, wie auch immer die ersten Tage die Getränke wechseln, wie ich wollte, und so war es "relativ" einfach mindestens 3 Liter zu trinken.
Die unterschiedlichsten Getränke gibt es heute noch, vor meiner Erkrankung war ich relativ fixiert auf Wasser; Kaffee - mal Bier (meistens Alkfrei)
Diesen Chemo-Gestank habe ich mir wohl mit einigen Wäschen und Duschen am Tag versucht abzuspülen. Hielt immer nur `ne Stunde oder 2.. aber das läßt dann glücklicherweise nach Beendigung der Chemos irgendwann nach.
Ebenfalls habe ich meine Bettwäsche fast täglich gewechselt - hatte eben das Gefühl, alles stinkt nach diesem Zeugs. Ich muss allerdings zugeben, das ich sowieso sehr sehr geruchsempfindlich bin.

Ach ja - mit Verstopfung hatte ich auch jede Menge zu tun. Nachdem das bei der zweiten Chemo eskalierte, hatte ich immer Mini-Klistiere ( ups - schreibt man wahrscheinlich anders) und Abführmittel zu Hause. Abführmittel nehme ich nicht so gerne - dauert auch manchmal einfach zu lang. aber diese Mini-dingsbums, waren ein guter Tip von der onkologischen Schwester in der Praxis. bekam ich auch sofort verschrieben. Sind aber auch rezeptfrei in jeder Apotheke zu kaufen.

Wünsche dir alles Gute für die nächsten Chemos

elisabeth

pitti
27.02.2003, 11:34
Hallo, Ihr Alle,

nach "Wer wohnt in Hamburg" (was ich eine tolle Idee finde) kommt jetzt meine Frage nach "Wer wohnt in Berlin"? Ich schaue regelmässig in "unser" Forum und finde es wirklich eine tolle Idee, hat frau schließlich das Gefühl, tatsächlich mit all den Problemen nicht allein dazustehen. Wäre sehr schön, wenn sich eine (oder auch mehrere) von Euch aus Berlin melden würden. Ich bin am 13.02. operiert worden (invasives duktales CA, brusterhaltende OP) und warte noch auf meine Chemo (namens EC) mit anschließenden Bestrahlungen. Bin noch in der Info-Phase. Nächste Woche habe ich meine ersten Krebsberatungstermine. Bin mir noch nicht schlüssig, in welche Klinik ich mich begeben soll! Also, ich würde mich über zahlreiche Meldungen von Berlinerinnen sehr, sehr freuen (natürlich auch von Euch allen anderen, die Ihr alle so lieb und herzlich seid!) Danke, dass es Euch gibt!!!

28.02.2003, 21:26
Hallo Elisabeth.

Das mit dem Getränkekiosk ist eine gute Idee, mir hängt das Mineralwasser und der Tee auch schon zum Hals raus. Habe im Moment einen Harnwegsinfekt, wohl weil ich zuwenig getrunken habe.
Wie äußern sich deine Herzrhytmusstörungen? Wenn du lust hast kannst du mir ja mal direkt mailen, hier meine Adresse: bear-mail@web.de

Grüße Bärbel

02.03.2003, 11:23
Hallo Bärbel

mh, schwer zu erklären. Also irgendwie habe ich nur ab und dann ein "Stolpern" bemerkt. Immer nur ein paar Minuten oder gar nur Sekunden. Während der Chemo ist es das erste mal - zumindest für mich merklich, aufgetreten.
Meistens Nachts, oder in den frühen Morgenstunden. Dachte dann, es liegt daran, das ich irgendwie auf der linken Körperseite schlafe.
Normalerweise wäre ich da nicht einmal mit zum Arzt gegangen -wenn es nicht ca. 2 Monate nach Beendigung der Chemo nach einer erneuten Operation ( Rezidiv-Erkrankung) zu einem ziemlich langanhaltenden Herzrhytmusstörung gekommen wäre. Mußte einen Tag nach der OP auf die Intensivstation verlegt werden. Dort hat man dann eine fast 10 Stündige Störung festgesetllt ( ich selber hätte behauptet, maximal 2 Stunden später wäre alles weg gewesen. Weil ich eben nichts mehr merkte. Das ist leider das fatale bei so einer Störung)
Mir hat man dort aber trotzdem die Angst ein wenig nehmen können. Ich brauche keine Angst vor einem Herzinfarkt zu haben. Zumindest nicht mehr, als andere Menschen auch. Sondern bei mir handelt es sich eher darum, das die Rhythmusstörung immer mal wieder kleinere Blutklumpen, die letztendlcih mal zu einer Thrombose führen könnte, produziert.
Sorry, bin medizinischer Laie - und kann das nicht anders erklären. Aus diesem Grund, und wegen einer Thrombosevorerkrankung bekomme ich jetzt Medikamente, die genau das verhindern soll. Habe das Gefühl, es ist gut im Griff . Das einzige was mich daran stört ist, das ich dieses Medikament wohl jetzt lebenslang nehmen muss - und dabei bin ich wirklich jemand, die Medis nun wirklich nur im allerhöchsten Notfall mal nimmt. Aber man/frau muß wohl auch mal umdenken.
Es gibt wohl schlimmeres, was hätte passieren können.

Viele Grüße
elisabeth

04.03.2003, 19:27
Hallo Elisabeth.

danke für deine Beschreibung. Ich nehme Medizin auch höchst ungerne und nur was unbedingt nötig.
Weiterhin alles Gute, halt die Ohren steif! Bärbel

05.03.2003, 20:57
Hallo Pitti,

ich habe letzten jahr 4 x EC erhalten, und zwar ambulant. Einmal bin ich mit dem Taxi gefahren, es regnete, zweimal mit dem Rad und einmal mit meinem Auto. Ich habe die Chemo gut vertragen, habe auch alle oben genannten vorsorglichen Mittel erhalten. Meine Haare habe ich 14 Tage nach der 1. Chemo verloren, obwohl ich hoffte, das es MIR nicht passieren würde. Ich habe und hatte sehr viele Haare und sie gingen mir in Scharen aus. nach einer Woche bin ich zum Frieseur gegangen, wo ich vorher schon eine Perücke ausgescuht hatte, und habe mir die Haare, unter Tränen, abrasieren lassen. Es hat mir weh getan an dem Tag und dann wars gut. Ich bin auch zu Hause mit Glatze rumgelaufen und es war völlig ok. Mein Mann sage mir auch ein paar Wochen später, er hätte es sich schlimmer vorgestellt (trotzdem kann man natürlich gut drauf verzichten) Am Ende Juni hatte ich die letzte Chemo und Anfang August fingen sie wieder an zu spriesen. Im Oktober nach der Kur habe ich meine Perücke dann gar nicht mehr aufgesetzt.
Jeder verträgt die Chemo anders, der eine besser, der andere schlechter. Mir ging es von der 1. bis zur 4. dann doch mit jedem mal etwas schlechter - aber - ich habe dabei gearbeitet und erst zum ende der Bestrahlung (33 x) habe ich dann das Handtuch werfen müssen, weil ich einfach zu müde wurde. Konzentrationsschwierigkeiten habe ich auch und Vergesslich bin ich leider auch. In der Kur habe ich Gedächtnisübungen gemacht, die haben mir etwas geholfen. Aber es ist schon sehr nervig, vor allem im Beruf. Mein Mann sagt mir mittlerweile auch nicht mehr: das hast du mir aber schon erzählt. Er weiss woran es liegt. Ich hoffe, das du sie gut überstehst. Ich drücke dir die Daumen
Gitta