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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dieser unendlicher Schmerz wird immer größer!!


tatin
21.08.2007, 23:05
Hallo!

Mein Mann ist am 12.06.07 an Erwing Sarkom gestorben.

Ich bin völlig verzeifelt und der Schmerz, meinen über Alles geliebten Schatz für immer verloren zu haben, wird immer größer! Ich heule mir schon seid Sonntag die Augen aus. Die ganze Zeit war es soweit erträglich. Aber nun bin ich in einem Loch wo ich nicht mehr raus komme. Sonst habe ich mich immer selber wieder aus dem Loch rausziehen können oder bin von Freunden da raus geholt worden. Aber dieses mal nicht.

Habe von einer Bekannten gesagt bekommen, warum ich meinen Schatz so leiden lasse im Himmel. Lasse ich ihn wirklich leiden, wenn man mal zweifelt, verzweiflt ist, trauert, unendlich traurig ist??? Ich soll ihn endlich los lassen. Was soll das heißen los lassen??? Ich vermisse ihn doch so sehr. Ich soll das vermissen abschalte!!!!!

Bin nun völlig durch. Darf ich nicht mehr trauern??? Steht es uns nicht zu zu trauern. Um unsere geliebten Menschen zu weinen??? Warum schämt man sich mit einem verheulten Gesicht auf die Straße zu gehen??? Warum muß man sich anhören, du siehst aber schon wieder gut aus!!!! Ja was nu. weinen soll man nicht, lachen darf man nicht. Ja was um Himmels willen darf man noch?? Bist daheim verkriecht man sich, biste mal weg, ja die geht schon wieder unter Leute.

Ihr seht ich bin völlig durcheinander im Moment.
Wie geht es euch so. Was hat euch geholfen ?

Liebe Grüße

Tatin

Acnaib
21.08.2007, 23:55
Hallo Tatin, ich persönlich finde, daß du trauern sollst. Laß dir von "Bekannten" nicht vorschreiben, wie du mit deiner Trauer umgehst. Du bist es , die trauert, nicht sie. Laß es raus! Suche das Gespräch! Hier im Forum findest du sicher " Gleichgesinnte". Von mir mein tiefstes Mitgefühl! Ich kan es mir bis jetzt nicht vorstellen, eine geliebten Menschen zu verlieren. Meine Schmwiegermutti hat BSDK und ich habe ANGST sie zu verlieren.
Ich wünschte, ích könnte dir helfen! Finde deinen Weg! Du kannst die Vergangenheit nicht zurückholen! Und die Erinnerung wird dir niemand nehmen! Ich wünschte,ich könnte dir besser helfen! Aber, ich drück dir die Daumen, dass du besser mit dem Geschehenem klarkommst! Denke daran, dein Leben geht weiter! Es hilft dir eigentlich nicht, wenn du nicht loslässt. Dein Mann hätte es so nicht gewollt! Ich denk an dich! Bianca

tatin
22.08.2007, 00:03
Hallo!

Viele dank für deine Antwort.

Ich gebe nicht so viel auf andere Meinungen im normalfall bzw kan über manche auch stehen und denke.Schon gut und weiter gehts. Aber seit dem Tod von meinem Schatz bin ich so überempfindlich. Lege jedes Wort auf die Goldwaage, pflücke Sätze auseinader und sehe daher immer irgendwas was mir weh tut.

Aber ich will nicht das mein Süßer wegen mir im Himmel leidet!!! Er hat genug leiden müssen:cry:

Loslassen das ist so ne sache. Was ist loslassen? Wie loslassen? Mehr als an seinem Sterbebett sitzen seine Hand zu halten und zu ihm sagen das er gehen darf, das es ok ist und er nimmer kämpfen braucht und ihm deswegen niemand böse ist, kann man doch nicht oder ???

LG

Tatin

Katty
22.08.2007, 00:18
Oh, meine liebe Tatin!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich umarme Dich in Gedanken !!!!!!!!!!!!!!!!! Sitze hier und weine mit Dir!!!!!!!!!
Ich weiss, es ist so schon alles kaum auszuhalten - und an solchen Tagen erst recht nicht......:weinen: :weinen: :weinen: :weinen: :weinen: :weinen:
Gestern hatte mein Schatz Geburtstag und ich weiss gar nicht, wie ich den überstanden habe......
Trotzdem, liebe Kathrin : ich gratuliere Dir zu Deinem Geburtstag und wünsche Dir, dass heute ganz viele liebe Menschen bei Dir sind, die Dich halten und Dich über diesen für Dich so schweren Tag tragen!!!!!!
Und sei gewiss: Dein lieber Schatz ist auch dabei ...und er passt auf Dich auf!!!
Ich drücke Dich nochmal ganz doll!!:pftroest: :pftroest: :pftroest:

Katty

tatin
22.08.2007, 00:23
Viele dank Katty!

Sehr lieb von dir! Ich weiß nicht wie ich diesen Tag überleben soll. Alle geben sich die größte Mühe. Planen und machen. Aber am liebsten würde ich in meinem Bett leigen beleiben und nicht aufstehen.
Ich sitze auch da und heule ohne Ende. Es ist so ein entsetzliches Gefühl. Am liebsten würde ich jetzt zu meinem Süßen fahren, mich neben ihn ans Grab legen. Aber ich weiß sowas geht nicht.

Viele liebe Grüße
Tatin

Katty
22.08.2007, 01:20
Liebe Tatin,

nun sollte meine Antwort oben eigentlich in Deinem anderen Thread erscheinen... Aber ich hoffe, dass ist Dir egal...

Ich weiss nicht, ob es richtig von mir ist, Dir unter diesem hier zu antworten..
Denn Du weisst: wirkliche Ratschläge habe ich auch noch nicht...Du warst es doch erst, die mich so lieb getröstet und mir Mut gemacht hat..!!!
Ich wünsche Dir, dass Du möglichst bald wieder die Kraft hast, Dich einfach nicht verletzen zu lassen...Das, was mit uns grad passiert und wie wir empfinden, können Menschen, die diesen Schmerz nicht erlebt haben, nicht verstehen....
Mein Liebling ist nun gerade mal 2 Wochen tot und bereits jetzt gibt es Menschen,die von mir verlangen, mich nicht "so albern" zu benehmen....Es geht um meine Wohnung, die ich irgendwann aufgeben muss - das weiss ich, aber doch jetzt noch nicht, nicht so schnell..!!!!!Da wurde mir ein wirklich gutes Angebot besorgt - in einer völlig fremden Umgebung: und nun entscheide Dich bitte bis übermorgen dafür....Hab den ganzen Tag deswegen geheult!!! Denn ich weiss ja, dass sie es gut meinen und enttäuscht von mir sind, wenn ich ablehne...Aber ich will hier nicht weg, will zumindest hier in der Gegend etwas finden...Hier, wo ich mit meinem Schatz glücklich war und wo er auch nie freiwillig weg gegangen wäre..."Albern", oder?!
War heute wie immer, seit wir unser "Plätzchen" haben 2x bei meinem Schatz("übertreib doch nicht..!" höre ich deswegen)...Aber es hat mir geholfen!!!!
Heut vormittag hab ich nur mit dem Himmel um die Wette geheult - und nichts gehört...Aber heut nachmittag habe ich genau gehört, was er zu mir sagen würde, wenn er hier wäre:"Ach komm schon Schätzchen!Du bist doch wohl Frau genug, um das selbst zu entscheiden!!" - Und genau so ist es...!!!!
Das mit dem Loslassen ist auch so ein Spruch.....Du hast recht, wir haben schon losgelassen - und zwar für unsere Lieben. Aber eine innige und tiefe Liebe kann man nicht einfach "loslassen" - sie wird immer bleiben...Vielleicht wird sie ja eines Tages etwas ruhiger und rebelliert nicht mehr so sehr in uns...
Aber wenn überhaupt, dann dauert das ewig lange...Und wer das nicht versteht, der soll uns in Ruhe lassen...

Nochmal ganz liebe Grüsse und,wie meine Schwiegermama immer zu mir sagt:
"Behalt den Kopf oben, Mädchen"- das wünsche ich Dir ganz besonders heute!!

Katty

Kerstin N.
22.08.2007, 10:14
Hallo ihr Lieben,

beim Durchstöbern des Hinterbliebenenforums bin ich auf diesen Thread gestoßen, der mich sehr traurig macht.

Vor fünf Wochen ist meine Mutter an Brustkrebs gestorben, deswegen bin ich hier unterwegs.

Es tut mir so unendlich leid, daß du, Tatin - und auch ihr anderen, zusätzlich zu eurer tiefen Trauer um eure geliebten Menschen, auch noch die gedankenlosen Worte eurer Mitmenschen ertragen müßt.
Denn nichts anderes ist es!

Seit meine Mutter tot ist, muß ich mir auch oft komische Sprüche anhören.
Aber bei mir liegt es vielleicht einfach nur daran, daß viele Menschen mit Tod und Trauer nicht umgehen können und dann ihre Gefühle hinter irgendwelche Phrasen zu verstecken suchen.

Das tut sehr weh und macht den Trauernden empfindlich.
Ich bin immer noch dabei zu lernen diese sogenannten "guten" Ratschläge nicht ernst zu nehmen.

Natürlich müßt ihr trauern!

Trauer kann man doch nicht in Zeiten einteilen! Sie ist da, sie wird schlimmer, sie läßt uns leiden, sie wird weniger schlimm sein. Ganz individuell.

Als vor über dreißig Jahren mein Vater ganz plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben war, bekam meine Mutter auch oft gesagt, sie solle sich zusammenreißen, vom Weinen würde alles nur noch schlimmer. Oder, auch immer wieder gerne genommen:" Man muß sich dann auch mal wieder aufraffen und nach vorne sehen."
Aber wo ist vorne, wenn man das Liebste, das man hatte, hinter sich lassen muß und es nicht kann?

Ich bin in Gedanken bei euch, besonders auch bei dir, Tatin, denn du hast ja wohl heute Geburtstag.

Liebe Grüße und eine herzliche Umarmung
sendet Kerstin:pftroest:

tatin
22.08.2007, 11:08
Hallo Ihr Lieben!

@ Katty
Ja, wenn es mir "gut" geht fällt es mir leicht solche doofe Sprüche/Sätze einfach drüberweg zu sehen und zu denken. Du mich auch. Danke fürs Gespräch und weiter gehts. Es freut mich zu hören das ich dir auch ein wenig helfen konnte. Das ist das schöne hier jeder hilft jedem so gut er kannn, so gut es übers Internt geht.

Ich werde auch immer gedrängt endlich das auti von meinem Süßen zu verkaufen. Ich kann nicht. ES geht nicht. Kann nicht mal den Schlüssel ins Schloss stecken. Was die Wohnugn angeht habe ich glück. Bekomme von
meinen Eltern etwas Geld, damit ich die Miete zahlen kann. So muß ich nicht sofort raus. Das geht natürlich auf die sDauer auch nicht. Aber wenigstens bin ich die Sorge los.

Auch ich bin schon zweimal zu meinem Süßen an einem Tag gefahren und er liegt nicht grade um die Ecke. 15 Minuten Autobahn oder Schnellstraße dann bin ich auch bei ihm.

@Anett und Kerstin

Ich bin seit Sonntag, eigentlich schon das ganze WE in diesem Loch, das durch meine Tränen immer tiefer wird. Vielleicht ist/war es auch einfach die Angst vor heute. Ich kann es nicht sagen.

Trauern, das würde ich gerne und dachte auch immer soweit ist es völlig ok wie ich trauere. Ich kann mal lachen, mit Freunden weg gehen, zieh mich aber auch zurück und weine wenn es mir schlecht geht. Versuche mein Leben wieder in Griff zu bekommen und stelle mir vor war nun mein Schatz machen würde wenn es umgekehrt gewesen wäre. Auch das hilft mir oft.

Meine Eltern können es nicht ertragen mich weinen oder traurig zu sehen. Meine Freunde können zum Teil nicht mit umgehen, haben sie ja oft noch gar niemanden verloren. Es ist escht nicht leicht zu wissen wie man sich verhalten soll um es allen recht zu machen.

Aber die Sprüche die man sich als anhören muß ist doch ganz schön hart. Ist man doch schon genug bestraft,daß einem seine große Liebe genommen wurde, mit der man Alt werden wollte. Ich habe für mich schon einen weg des loslassens gefunden. Wenn ich mal gar keine Lust habe auf den Friedhof zu fahren, dann mache ich das auch nicht. Ich denke den ganzen Tag an ihn.

Danke Kerstin für die Glückwünsche ! Auch dieser Tag wird irgendwie an mir heute vorbei ziehen. Es haben sich schon so viele Leute gemeldet heute und heute Mittag fahre ich zu meinen Eltern und wir wollen grillen heute Abend mit Famielie und Freunden von mir. Nur ne ganz kleine Runde. Hoffe das Wetter bleibt so wie es ist.

So, ich werde mich mal richten, will dann später zu meinem Süßen fahren, vorher unsere Fotos anholen und dann gemeinsam mit ihm an seinem Grabe ansehen. All die Bilder unserer gemeinsamen Zeit.

Viele liebe Grüße

Tatin

Anemone
22.08.2007, 11:23
Hallo liebe Katrin,
lass Dich einfach mal umarmen. Ich kann so gut mit Dir fühlen. Lass Dir von nichts und niemandem vorschreiben oder raten, wie Du Deine Trauer durchleben und durchleiden sollst. Unsere Umwelt - d.h. meistens Menschen, die (welch ein Glück für sie!) noch keinen lieben Menschen durch die Hölle einer Krebserkrankung bis zum Sterben begleitet haben, sehen uns halt gerne stark. Weil sie nicht umgehen können mit unserem Leid, unseren Tränen. Wir haben ein Recht auf diese Tränen, ein Recht darauf, zu trauern.
Mit dem Begriff "Loslassen", der so oft von wohlmeinenden Menschen erwähnt wird, konnte und kann ich auch nicht viel anfangen. Ich habe doch meinen allerliebsten Menschen schon loslassen müssen! Er musste unbarmherzig und unwiederbringlich von mir gehen. Was bitte, soll ich nun noch "loslassen"?? Meine Erinnerungen, unsere Träume?? Ich kann und will das nicht.
Jemand in diesem Forum hat die Trauer einmal mit einem Tier verglichen. Es ist ständig bei uns. Manchmal trottet es brav neben uns her, liegt still in einer Ecke. Dann wieder springt es uns ganz plötzlich an, fetzt uns kurz und klein, bis wir glauben, diesen Schmerz nicht mehr ertragen zu können. Ich dachte auch, nach einem Jahr wird das alles besser, man spricht doch nicht umsonst vom "Trauerjahr".
Bei mir sind es nun schon fast 20 Monate, die ich ohne meinen lieben Mann lebe. Ist es besser geworden? Nein, eigentlich nicht. Anders ist es. Die Attacken des "Trauertiers" sind seltener geworden, manchmal kann ich mich schon wieder ein wenig freuen über etwas Schönes. Das ist für mich schon ein Fortschritt, den ich dankbar zur Kenntnis nehme.
Aber die tiefe Traurigkeit ist immer noch da. Kein Tag, an dem mein erster Gedanke nicht der an meinen Schatz ist, kein Tag, an dem ich ihn nicht schrecklich vermisse, kein Abend, an dem mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen nicht ihm gilt
Ich habe im ersten Jahr nach seinem Tod viele Reisen unternommen, wahrscheinlich mit der Hoffnung, dass mir der Abstand von zu Hause irgendwie hilft. Mittlerweile weiß ich: Es waren Fluchten, und das Nachhausekommen in das schrecklich leere Haus war jedes Mal der pure Horror.
Ich habe, genau wie Du, liebe Freunde, die sich um mich kümmern. Außerdem noch fabelhafte (erwachsene) Kinder und süße Enkelkinder.
Natürlich bin ich dankbar für all die lieben Menschen - ohne sie wäre meine Hölle wahrscheinlich noch viel schwärzer. Das geht Dir sicher auch so, aber: sie alle können uns nur begleiten - die Trauer müssen wir alleine durchleben und durchleiden. Doch wir sollten immer die Hoffnung haben, dass der Schmerz erträglicher wird und eines Tages die schönen Erinnerungen stärker sind als dieser Schmerz. Diese Hoffnung lässt mich die dunklen Tage irgendwie ertragen. Ich glaube einfach fest daran, dass mein Leben weitergehen wird, und wir uns wiedersehen, wenn auch für mich der Vorhang fällt.
Liebe Katrin, gibt es bei Dir in der Nähe eine Trauergruppe oder sowas ähnliches? Ich gehe ein Mal im Monat zu solch einem Treff, und es hat mir schon ein wenig geholfen, mit Frauen zu reden, die in der selben Situation sind wie ich. Wir sind zu sechst (im Alter zwischen 45 und 65 Jahren). Das wäre natürlich für Dich nicht die richtige Altersgruppe, aber vielleicht sieht es in anderen Gruppen ja ganz anders aus.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du bald aus dem ganz tiefen Loch herausfindest und grüße Dich ganz lieb.
Anemone

P.S. Habe gerade ein Buch gelesen, das unsere Situation gut beschreibt. Es heißt:
Kein Abend mehr zu zweit - Familienstand Witwe
Die Autorin heißt Uta Schlegel-Holzmann (Gütersloher Verlagshaus)

Sie beschreibt sehr gut den Schmerz, die Ohnmacht und die Wut. Aber auch das allmähliche Nachlassen dieser Gefühle und das Mutschöpfen, das irgendwann mal wieder da sein wird.

Anemone
22.08.2007, 11:25
Hallo Katrin,

PS PS: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag !!!- trotz allem...

:pftroest:

Smail
22.08.2007, 12:14
Hallo liebe Tatin, und Hallo Ihr lieben anderen Leser,
mein Mann ist seid einen halben Jahr tod, und der Schmerz will und will nicht vergehen. Im gegenteil, ich habe das Gefühl, er wird immer stärker.
Was ich damit sagen will, liebe Tatin, laß Dir Zeit mit Deiner Trauer und Deinem Schmerz, weine, wenn Dir danach ist. Nimm keine Rücksicht, Du bist wichtig und sonst nichts. Die anderen sind alle nur Hilflos in solchen Situationen und deshalb kommen immer dumme Sprüche. Wie und was Du machst ist in den Augen der anderen sowieso nichtrichtig, also, kümmere Dich nicht darum!!!!
Keiner kann Dir sagen wielange die Trauer und den Schmerz Dich noch im Griff haben. Es ist auch egal, laß Dir Zeit, denn wenn Du Deinen Schmerz nicht richtig erlebst und verarbeitest, wird es Dir nie besser gehen.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Stärke in dieser schweren Zeit, und wenn Dein Herz zu weh tut, melde Dich einfach hier im Forum. Es ist immer jemand da der den Schmerz mit die teilen wird.
Wir hätten heute übrigens unseren 38. Hochzeitstag, es ist schwerer Tag für mich und mein Herz tut weh!!!!
Fühl Dich gedrückt und alles liebe
Smail
In Erinnerung an HP * 15.04.1947
+ 08.02.2007
Der Schmerz vergeht irgendwann, vielleicht
aber die Liebe bleibt.

Ani60
22.08.2007, 13:00
Liebe Kathrin,

Ihr hattet den Himmel auf Erden, dann musstet Ihr Euch trennen und jeder für sich einen eigenen, einsamen Höllenweg gehen.
Dein Lieber musste gehen, Du musstest bleiben, aber:
Ein großes Stück von Dir ging mit ihm und er lässt ein großes Stück bei Dir.
Und diese Teilstücke (so stelle ich es mir vor und dieses Bild tröstet mich ein wenig) müssen sich erst an den Wundflächen verbinden.
Und keiner, kein Mensch kann beurteilen, wie schmerzhaft das ist, wenn er es nicht selbst erlebt hat. Den Tod haben sicher viele schon in unmittelbarer Nähe erleben müssen, aber einen Menschen zu verlieren, den man liebt ist eine ganz andere Geschichte. Da sind so Supersprüche „Der Tod gehört zum Leben, das Leben geht weiter, blabla...“ vollkommen unzulänglich.
Und ich wünsche keinem, dass er selbst erfährt, wie man zerlegt wird, wie man nicht mehr in seine eigene Haut passt, wie man manchmal auch nur noch in dieses Grab will. Keinem dieser Sprücheklopfer wünsche ich das.

Lass Deinen Tränen freien Lauf und gib Deiner Trauer den Platz, den sie braucht. Sie nimmt sich den sowieso und kommt in Schüben, die man manchmal einfach nicht in der Stärke erwartet, wie ein Blitz aus bedecktem Himmel.

Du machtest und machst alles ganz richtig.
Höre auf Dein Herz und auf Deine Gefühle, sei aufmerksam und lieb zu Dir.
Wenigstens Du zu Dir, ignorantes Verhalten widerfährt Dir ja genug von außen.
Trag Deinen Lieben in Deinem Herz, weine und lache, wenn Du willst.
Er ist es wert und Du übrigens auch.
Ich kann Dich –wie so viele hier- so gut verstehen, leider sind wir alle so eine Art Leidensgemeinschaft. Mir geht es mal erträglich schlecht, mal unerträglich schlecht.
Bin weit davon entfernt, damit klar zu kommen.
Und diesen Spruch „loslassen müssen“ hasse ich und ich weigere mich vehement.
Jawohl, ich bin nicht bereit loszulassen und werde auch nicht loslassen.
Wie Anemone schreibt: Was denn bitte soll man noch loslassen, die Erinnerung, die Liebe ?? Niemals werde ich sie loslassen, niemals werde ich meine Schwester loslassen.
Sie ist meine Liebste, meine Freundin, mein Alles und kein Heliumluftballon.

Laß Dir bloß keine Schuldgefühle einreden. Du könntest auch noch daran Schuld sein, wenn Dein Lieber keinen Frieden findet.
Da könnte ich echt fuchtig werden über solche Geschmacklosigkeiten.
Denken solche Menschen auch mal nach, bevor sie den Mund aufmachen.
Meine Oma hatte immer den Tipp: Man kann auch einfach mal die Klappe halten....

Liebe Kathrin, ich hatte am Sonntag Geb.
Bin drei Tage lang geflüchtet und war nicht zu erreichen, kein Handy an.
Ich hätte es nicht ertragen, dass der wichtigste Mensch nicht anruft.
Geweint ohne Ende, kein Land gesehen, nur Schmerzen verspürt und Sehnsucht, Sehnsucht, Sehnsucht.
Nicht tot, aber auch nicht lebendig.

Du möchtest Dich in die Wiese zu ihm legen. Mach das doch einfach.
Mach wonach Dir ist. Es ist Dein Tag und Dein Mann ist bei Dir.

Alles Liebe und die besten Wünsche für Dich, trauriges Geburtstagskind.

Anita

Daddys girl
22.08.2007, 18:14
hallo tatin,

bei mir ist es auch erst knapp 2 monate her und ein "besser werden" ist nicht in sicht. dann gibt es leute die müssen mir 15 minuten bevor ich nen vortrag halte ihr beileid aussprechen und wenn man ihnen sagt, dass das ein dummer moment für sowas ist heisst es "wieso das ist doch jetzt schon ein paar wochen her"

ja! ein paar wochen. für den wichtigsten menschen in meinem leben! gehts noch? es wird NIE WIEDER gut!! das verstehen diese leute einfach nicht. Sie können es leider nicht weil sie es nicht wissen.

in den letzten wochen habe ich glaub ich ein für mich unglaubliches maß an toleranz und ignoranz an den tag gelegt, oft die zähne zusammen gebissen um den leuten nicht zu sagen wie unglaublich sinnfrei und unsensibel sie sind. die leute werden es sowieso nicht verstehen bevor sie es selbst erlebt haben. da macht man einfach nix. eigentlich kann man sich nur so gut es geht von diesen leuten fernhalten, versuchen es nicht allzu persönlich zu nehmen wenn jemand was blödes sagt und sich an die leute halten die man eben abkann.

helfen tut so richtig eigentlich nichts. ich telefoniere oft mit meiner familie, die mich versteht und versuche dankbar zu sein für das was ich hatte, weil es genug leute gibt die sowas nicht hatten. trost ist das trotzdem nicht.

alles gute ..

tatin
23.08.2007, 11:30
Hallo an alle die mir hier so toll geholfen haben!

Vielen, vielen Dank an euch allen! Ihr habt mir so sehr geholfen mit euren lieben und verständnisvollen Worten. Kann immer nur Danke sagen! Danke auch für die Glückwünsche zu meinem Geburtstag. Denke der hat auch ganz schön dazu beigetragen, daß es mir so schlecht ging.

Ich war ganz schön durcheinander. Aber nun seh ich wieder ein wenig klarer. Es ist schon hart was man sich so alles anhören muß. Man will von seinem Schatz erzählen, aber man bekommt dann nur so doofe antworten wie: Lass ihn endlich los, laß ihn ihm Himmel nicht so leiden, gewöhne es dir ab ihn zu vermissen..... BATSCH ! Das sind schon schläge ins Gesicht.
Die Leute denken gar nicht nach was sie sagen. Sie sind so unsensibel oder ich so überempfindlich??

Einen schlimmen Tag hab ich nun hinter mir. Der nächste ist morgen in einem Monat sein Geburtstag. Ohje wie mir davor schon bange ist.

Jetzt fahre ich morgen erst mal ein paar Tage weg in unser Haus ans Meer. Hoffe sehr, daß ich da mal etwas ruhe und entspannung finde und auch mal wieder etwas zu mir. Kraft tanken um gehen solche Sprüche wie üblich mit doofen Sprüche zu kontern.

Viele liebe Grüße an euch allen und eine dicke :knuddel: zu euch schickt!

Danke nochmals für alles!

Tatin

Kerstin N.
23.08.2007, 13:40
Liebe Tatin,

schön, daß du den Tag gestern einigermaßen überstanden hast.

Sicher wird der Geburtstag deines Mannes auch noch mal sehr schwer werden.
Aber bis dahin hast du wieder neue Kraft getankt.
Außerdem kannst du doch hier im Forum schreiben. Wir sind dann für dich da und versuchen dir ein wenig bei zu stehen.

Ihr habt ein Haus an der See? Das klingt ja toll. Bestimmt kannst du dich da prima erholen.
Das wünsche ich dir jedenfalls. Ich sende dir aus Hannover liebe Grüße und eine feste- wenn auch virtuelle- Umarmung.

Kerstin:pftroest:

falkodonja
23.08.2007, 13:51
Hallo liebe tatin,

nein Du mußt dich weder rechtfertigen noch mußt du dich für deine verweinten Augen schämen.
Die Leute sind nun mal so, denen geht es gut und sie leben Ihr Leben, von Krankheit Trauer und Schmerz wollen sie nichts wissen, ich spreche aus Erfahrung, ich habe meine Tochter Kathi( nicht mehr 12 Jahre geworden) vor nunmehr 4 Jahren verloren,
und ich kann dir sagen, die Trauer um meinen kleinen Engel ist nicht weniger geworden, aber man lernt irgendwie damit zu leben, aber es ist und wird nie mehr so wie früher.
Ich habe schon Therapien und die verwaisten Eltern hinter mir, die für den Augenblick helfen aber helfen und weiterleben kannst du nur selbst.
Glaub mir der Schmerz wird nach einiger Zeit weniger werden aber die Trauer verschwindet nie ganz, bei mir ist es so.
Laß die Trauer und den Schmerz zu, aber verlier dich nicht, denk an die schönen Zeiten mit deinem Mann und Ihr hattet bestimmt auch schöne Zeiten als dein Mann schon Krank war.

Vielleicht habe ich dir ja ein bischen geholfen
ich wünsch dir viel Kraft
falkodonja

mimmi
24.08.2007, 23:39
Hallo ihr Lieben,

ich will euch eigentlich gar nicht stören, weiss auch nicht ob das hier nun reinpasst, albern oder kindisch ist.
ich lese immer soviel von Friedhof und dann dieses besuchen müssen/wollten etc. Ich kenne das alles so nicht und ich vermisse es nicht.
Ich will auch kein schlechtes Licht auf Friedhofbesuche werfen -ganz und gar nicht. einige Menschen benötigen eben genau dies, um trauern und loslassen zu können, oder um an diesem Ort Schutz zu haben.
Ich kenne es auch nur von meiner Familie und zum Glück habe ich noch nicht viele Todesfälle erlebt. Mir reichen die, die ich erlebt habe! Das waren die beiden wichtigsten Menschen meiner Familie.. Meine Oma vor 4 Jahren und nun vor 1,5 Monaten meine Mutter...
es gab bei jedem eine Urnentrauerfeier und beide wurden anonym beigesetzt.
Einfach so abschließen geht natürlich nicht, aber meine Oma hatte eine ganz süße Idee, die sie damals bei ihrem Mann (also meinem Opa, den ich allerdings nicht kennenlernen durfte...) umgesetzt hat.
Sie hatte ein Foto von ihm aufgestellt, eine Vase hinzugestellt und immerwieder frische Blumen reingetan. Das habe ich bei meiner mama auch so gemacht. (zwar stehen nicht immer blumen drinnen...naja...aber doch oft)
es ist quasi mein eigener "Altar": Dort kann ich jeder Zeit, wann immer ich will bei ihr sein, mit ihr reden und ihr und mir durch die Blumen etwas gutes tun...
vielleicht ist das ja eine kleine Anregung, wobei ich denke, dass dies auch viele machen...

ich hoffe ich habe jetzt nicht zu wirr geschrieben. es ist schon spät und ich bin sehr müde...werde nun auch ins Bett huschen...

Gute Nacht!