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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tumor in der Speiseröhre


Nadine75
09.09.2007, 10:40
Hallo,

mein Vater hatte die letzten 2-3 Wochen manchmal Probleme beim Essen. Er hatte da Gefühl, dass das Essen bis zu einer bestimmten Stelle in der Speiseröhre rutscht und sich dann staut. Am vergangenen Dienstag ist er dann zum Arzt, der gleich den Verdacht auf Speiseröhrenkrebs äußerte und ihn zu einer Spiegelung schickte. Bei dieser konnte der Arzt eine deutliche Verengung der Speiseröhre im unteren Drittel, aber nichts bösartiges erkennen. Alles war rot wie bei einer Entzündung. Dadurch hatten wir alle wieder Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm ist. In den Tagen zwischen den Untersuchungen hatte mein Vater auch keinerlei Beschwerden beim Essen. Kann das sein?

Der Art schickte ihn dann am Freitag zu einer Kernspinnuntersuchung und dabei kam raus, dass es eindeutig ein Tumor ist. Alle anderen Organe sind ohne Befund. Der Arzt, der eine Urlaubsvertretung ist, sagte ihm, dass er am Montag zu seinem Hausarzt gehen soll und er so schnell wie möglich operiert werden muss. Wir (insbesondere er) sind jetzt alle am Boden zerstört und die Ungewissheit ist das Schlimmste. Der Arzt sagte zwar, dass es sich erst bei der OP zeigt, ob der Tumor gut- oder bösartig ist, aber das was ich schon gelesen habe, läßt wohl eher auf einen bösartigen Tumor schließen, oder?

Er hatte nie Probleme bis auf die letzten 2-3 Wochen und manchmal klappt das Essen einwandfrei und manchmal gar nicht. Kann mir jemand etwas dazu sagen. Die allgemeinen Prognosen sind ja alles andere als aufbauend.

Ich freue mich über jede Antwort!!!

Viele Grüße
Nadine

PrinzessinAqua
09.09.2007, 11:37
Liebe Nadine,
erst mal willkommen bei uns im Forum wenn auch ein Trauriger Anlass ist.

Nun dein Dad wird jetzt erstmal noch Zahlreiche Untersuchungen haben, bevor die Op überhaupt gemacht werden kann. Den wie ich in deinem Beitrag lese weiß man ja bis jetzt nur das es ein Tumor ist. Aber welches Grad wißt ihr ja noch nicht?? So wie ich lese sind bis jetzt noch keine Metas nachweisbar, das ist erstmal ein sehr gutes Zeichen und wenn der Tumor nicht zu groß ist, stehen die chancen für eine Op sehr gut.

Leider ist es bei der Krebsart so, das man sie meistens erst findet wenn der Tumor sehr weit fortgeschritten ist- Man be*****t ihn eben erst wenn man nicht mehr richtig schlucken kann. Da dein Dad aber Zeitweise noch sehr gut essen kann. Solltet ihr erstmal nicht vom Schlimmsten ausgehen.

Die Krebsart ist leider generll Bösartig es kommt eben darauf an ob Metas vorhanden sind oder nicht. Wenn keine Metas da sind hat man meistens eine sehr gute Heilung.

Euer Hausarzt wird euch sicher einer sehr gute Klinik empfehlen, wichtig ist dabei das sie auf sowas Spezialisiert sind und ihr euch da auch gut aufgehoben fühlt. Das *****t man meistens schon in den ersten gesprächen mit der Klinik um man sich da wohl fühlt.

Ich wünsche euch aufjedenfall alles alles gute.

Viele Grüße

Manu

ulla46
09.09.2007, 15:57
Liebe Nadine,
wahrscheinlich stehst du jetzt unter Schock, deshalb möchte ich etwas Klarheit in diese Sache bringen. Also, ob eine Veränderung an der Speiseröhre gut oder bösartig ist, wird auf keinen Fall erst nach einer OP herausgefunden, sondern vorher!!!! (leider ist eine Veränderung dort aber zu 99% bösartig).Schon bei der Spiegelung werden bei Veränderungen Zellen herausgenommen und untersucht, ob bösartig oder nicht. Durch PET oder CT und Ultraschallspiegelung wird festgestellt, wie groß der Tumor ist, ob er begrenzt ist und ob evtl. Metastasten vorhanden sind. Erst dann wird über eine Behandlung wie OP nachgedacht. Dein Vater erhält nach all den Untersuchungen einen Befund über die Tumorgröße (z. B.T2), ob Lymphknoten befallen sind (z.B. N1), ob Metastasen festgestellt wurden (z.B. M1) und wie aggressiv die Krebszellen sind (z.B G3 oder mäßig differenziert).
Erkundige dich ja seiner genauen Diagnose. Behandlung und OP sollten auf jeden Fall in einer Klinik erfolgen, die damit viel Erfahrung hat.
Ich wünsche euch von Herzen, dass die Erkrankung noch in einem Frühstadium ist!
Ulla

_Viola_
09.09.2007, 20:19
Liebe Nadine,

ich kann das was Ulla geschrieben hat nur bestätigen.

Es ist leider so, dass Ihr von einem bösartigem Tumor ausgehen müsst.

Allerdings kann er auch noch im Anfangsstadium sein. Mein Vater hatte auch nur leichte Schluckbeschwerden und sein Tumor war nur 1,6 cm groß. Raten würde ich Euch, egal ob im Anfangsstadium oder nicht, auf jeden Fall eine Chemo machen zu lassen. Wenn gleich operiert werden kann, dann besteht anschließend darauf. Bei meinem Vater wurde gesagt, dass der Tumor weg ist und er keine Angst mehr haben muss, dass er wieder kommt. Das war aber ein Trugschluss. Eine Chemo hätte das vielleicht verhindert.

Dass Ihr jetzt erstmal am Boden zerstört seid, ist ganz klar. Wer rechnet denn auch mit so etwas.

Als bei meinem Vater die Untersuchungen gemacht wurden, waren seine Schluckbeschwerden auch verschwunden. Sie kamen bis zur OP auch nicht wieder.

Dein Vater soll noch kräftig essen, denn nach der OP wird er sicher an Gewicht verlieren. Mein Vater hat massenweise Sahne gegessen und konnte dadurch konnte er noch ein paar Kilos zunehmen.

Ich wünsche Deinem Vater alles Gute!

Liebe Grüße
Viola

Nadine75
10.09.2007, 19:10
Hallo,

heute hat uns jetzt der dritte Arzt bestätigt, dass alle Organe gesund sind und keine Metastasen aufweisen. Es ist ein CT gemacht worden und auf diesem müßten die ja erkennbar sein. Das Ergebnis der Gewebeprobe steht noch aus, aber die Ärzte sind sich einig, dass operiert werden kann und dies auch geschehen sollte und damit eine gute Chance auf Heilung besteht. Der Tumor befindet sich im dritten Drittel bevor es Richtung Magen geht. Mein Vater hat keinerlei Schmerzen und fühlt sich auch sonst sehr gut. Der erste Schock ist verdaut und jetzt ist auch der Kämpfer in ihm wieder erwacht.
Sicherlich weiß ich, dass diese Art von Tumor sehr heimtückisch ist, aber es muss doch auch etwas positives zu berichten sein, oder? Wo sind die paar Prozent, die es schaffen?
Ich wäre echt dankbar, wenn ich auch mal etwas lesen würde, das mir bzw. uns Mut macht.

Viele Grüße
Nadine

PrinzessinAqua
11.09.2007, 10:25
Hallo Nadine,
das was du berichtest hört sich alles super an und dein Dad hat sicher nun eine sehr gute Heilungschance.

Hier im Forum gibt es auch viele Positive Berichte siehe Ulla,Peter und Jani ihr Mann. Das sind nun mal die wo mir spontan einfallen, wo alles sehr gut überstanden haben bis jetzt.

Dein Bericht ist nun auch sehr Positiv den es sind keine Metas vorhanden und das ist so zusagen schon die Halbe Miete und auch das es Operiert werden kann. Das hört sich alles super an und ist sehr gut das man ihn so früh erkannt und auch gefunden hat.

Es wir die nöchste Zeit nun eineges auf euch einströmen aber ich bin mir sicher das ihr das alles gemeinsam schafft und euern Mut nicht verliert.


Viele Grüße
Manu

Nadine75
15.09.2007, 13:20
Hallo,

am Mittwoch waren wir mit meinem Vater in der Klinik und haben mit der zuständigen Chirugin gesprochen. Am kommenden Mittwoch wird mein Vater stationär aufgenommen und dann werden noch Gewebeproben entnommen, da dieses bei der Speigelung nicht gemacht wurde. Es war dem Internisten wohl zu gefährlich dies ambulant zu tun, da es wohl die Stelle blutig war. Was ich jedoch nicht verstehe ist, dass der Internist sagte, dass er nichts bösartiges erkennen konnte, es war "nur" alles sehr rot wie bei einer Entzündung. Sieht man denn einen Tumor nicht? Die Gewebeproben müssen jetzt noch gemacht werden, dass wir eindeutig wissen, dass der Tumor bösartig ist. Dann soll auch der Tumor vermessen werden und EKG, Gespräch mit dem Narkosearzt usw. Wenn mein Vater fit für die OP ist, dann soll wahrscheinlich am 24.09. operiert werden. Alle anderen Organe wurden im Ct untersucht und sie sind alle ohne Befund. Auffällig sind die benachbarten Lymphknoten, die sind wohl etwas vergrößert, aber die Ärztin sagt, dass diese auch als Reaktion auf den Tumor entzündet sein können. Ich hoffe so sehr, dass dies so ist... .
Mittlerweile geht es mir von der Verfassung her fast schlechter wie meinem Vater, ich habe ständig Magenschmerzen von der Warterei und dem ständigen Hoffen und Bangen. Vor ihm versuche ich zwar stark zu sein, aber wenn ich dann alleine bin, überkommt mich das Elend.

Viele Grüße
Nadine

PrinzessinAqua
15.09.2007, 14:59
Hallo Nadine,
also das der Internist nichts gesehen hat finde ich nun auch etwas komisch. Bei meinem dad wurde so damal der Tumor nur entdeckt.
So wie ich verstanden habe wurde noch kein CT gemacht, weil da sieht man es auch sehr gut.

Aber von der Magenspiegelung her weiß ich da man es da erkennt, weil ich habe die Bilder selbst gesehen und man hat es erkannt. Das kann dir wircklich sehr große Hoffnung machen, das der Tumor nicht groß ist. Wenn alle anderen Befunde ok ist, ist es richtig super. Die benachbarten lymphknoten, werden meinstens etwas in mitleidenschaft gezogen, aber das ist oft nur eine Entzündung.

Ich denke ihr seid in dem Krankenhaus sehr gut aufgehoben und sie nehmen sich ja auch sehr viel zeit wie ich das alles lese.

Ich wünsche euch viel kraft weiterhin und da es dir nicht so gut geht ist auch normal man macht sie eben viele Sorgen. Aber versuch dich mal etwas zu entspannen oder Göhn dir was, wo du freunde dran hast. Mach dein Kopf mal wieder etwas frei.

Viele Grüße

Manu

Nadine75
15.09.2007, 19:12
Hallo Manu,

danke für die aufmunternde Worte.
Ein CT ist gemacht worden, aber wie gesagt, hat der Internist gesagt, dass er bei der Spiegelung nichts bösartiges sehen konnte. Nach dem CT in einer Praxis, die nur solche Untersuchungen durhcführen, aht der Arzt sich auch nicht eindeutig enstcheiden können, ob es ein Tumor oder eine Entzündung ist. Nach dem CT sind meine Eltern zu dem Arzt, der meinen Dad zum CT schickte (er ist die Urlaubsvertretung seines Hausarztes) und der sagte dann, dass es ein Tumor sei. Wie kann es sein, dass die "Spezialisten" nicht wissen, was es ist und ein "Wald- und Wiesenarzt" weiß es dann plötzlich??? Und wie gesagt, sind auch noch keine Gewebeproben entnommen worden. In einem Punkt, dass keine Metas vorhanden sind, sind sich jedoch alle einig.

Viele Grüße Nadine

_Viola_
15.09.2007, 23:18
Liebe Nadine,

so richtig kann ich den Befund Deines Vater nicht nachvollziehen.

Warum wird von einer OP geredet, wenn gar nicht feststeht ob es ein Tumor ist oder nicht? Bei einer Entzündung muss doch nicht operiert werden.

Freitags hatten wir den Arzt geholt, weil mein Vater einen Hexenschuss hatte. Dabei hat er dem Arzt gesagt, dass er ab und zu Schluckbeschwerden hat. Somit bestand der Verdacht auf SPKR. Sonntags wurde er ins Krankenhaus eingewiesen. Montag wurde CT, Magen- und Darmspiegelung und halt die üblichen Blutuntersuchungen gemacht. Dabei wurde auch die Gewebeprobe entnommen. Am Dienstag hatten wir die Diagnose Speiseröhrenkrebs und 2 Wochen später war die OP.

Ich hoffe für Euch, dass es sich vielleicht doch um eine Entzündung der Speiseröhre handelt, denn die Symptome sind ähnlich wie beim Krebs. Ich drücke Euch die Daumen, dass Deinem Vater die schlimme Erkrankung erspart bleibt.

Toi, Toi, Toi!

Liebe Grüße
Viola

peter3
16.09.2007, 07:34
Liebe Nadine
Erst mal willkommen hier im Forum.
Ich verstehe Eure Ärzte auch nicht .
Als bei mir im Nov 2004 der Magen gespiegelt wurde ,auf Grund von Schluckbeschwerden ,bekam ich schon am nächsten Tag von meinen Internisten Bescheide und er hatte auch schon die Einweisung ins KH fertigt wo noch 14 Tage Untersuchungen gemacht wurden .Ct Röntgen Lungen Magen und Darmspiegelung danach dauerte es nur noch 3 Tage und ich wurde Operiett.
Ich kenne es auch nicht das bei einer Spiegelung ,wenn etwas auffällig ist keine Proben entnommen werden .Woher kommst du und wo bist du in Behandlung. Es ist sehr wichtig das die Ärzte Erfahrung mit dieser Schwierigen Krankheit haben. wenn du willst dann schreibe mir ich gebe Dir gerne mehr Infos.
Alles gute Peter

PrinzessinAqua
08.10.2007, 18:39
Liebe Nadine,
erstmal tut es mir leid das ich mich so lange bei dir nicht mehr gemeldet habe. Aber bei mir ging ja leider auch alles drunter und drüber. Wie du sicher mit bekommen hast ist mein Dad leider verstorben.
Daher habe ich auch dein Eintrag völlig überlesen wo an mich gerichtet war.
Aber Viola und Peter haben ja Antwort dazu gegeben.

Ich finde es auch komisch das die Spezialisten nichts eindeutiges sagen konnten, aber ich denke mittleweile weißt du alles genauer. Ich hoffe sehr das es euch soweit gut geht.

Viele Grüße
Manu

Nadine75
06.02.2008, 11:08
Hallo,

in den letzten Monaten st viel passiert bei uns und es gab viel Positives, aber jetzt plagen uns wieder viele Sorgen. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann uns darüber berichten, aber der Reihe nach… .

Nach den ganzen Untersuchungen haben die Ärzte sich im September 07 vorerst gegen eine OP entschieden, da der Tumor zu groß war. Als bekam mein Dad 5 Wochen Bestrahlung und die erste und fünfte Woche zusätzlich noch Chemo. Alles in allem hat mein Vater diese Therapie einigermaßen gut überstanden, aber das Beste war, dass der Tumor sich so gut zurück bildete, dass „nur“ noch Unebenheiten in der Schleimhaut zu sehen waren.

Alle waren happy und die OP wurde für den 14.01.08 angesetzt. Die Operation verlief planmäßig (2/3 der Speiseröhre wurde entfernt + Magenhochzug) und die sicherheitshalber entfernten Lymphknoten waren auch gesund!!!
Nach der OP war mein Vater richtig gut drauf du war schon zweimal am Tag aus dem Bett draußen im Stuhl. Er wurde sogar von den Ärzten als Vorzeigepatient bezeichnet.
Und dann fing das Elend an. Er bekam Wasser in der Lunge und der Kanal, der die Lymphflüssigkeit transportiert schloss sich nicht von selbst. Die Lymphflüssigkeit im Brustkorb verursachte Atemnot und er wurde wieder operiert und der Kanal geschlossen. Dann dachten wir, dass es jetzt aufwärts geht, aber dem war nicht so. Nach unendlich vielen CT´s, Röntgenaufnahmen, Punktionen und Drainagen, stellten die Ärzte fest, dass die Verbindungsstelle zwischen Speiseröhre und Magen undicht ist und wieder Flüssigkeit in den Brustkorb läuft. Also wurde in einer dritten OP ein Stent eingesetzt, die Flüssigkeit und entzündetes Gewebe entfernt und alles gespült. Da er durch die Atemnot natürlich auch Panik bekam, haben sie meinen Pas seit dem 24.01. in ein „künstliches Koma“ gelegt.

Seit letzter Woche scheiden die Nieren nicht mehr gut aus und deshalb übernimmt diese Funktion jetzt eine Nierenwäsche. Durch das viele eingelagerte Wasser ist er total „aufgeschwemmt“ und dadurch auch sehr entstellt. Es tut so weh ihn so zu sehen. Meine Mutter und ich wechseln uns immer ab und besuchen ihn jeden Tag.

Wir sind beide total fertig und hoffen jeden Tag auf eine positive Nachricht. Jeder Arzt erzählt was anderes. Eine Ärztin hat uns auch schon schonungslos gesagt, dass wir gerne auf ein Wunder hoffen dürfen, aber mehr auch nicht. Andere sagen wiederum, dass wir viel Geduld brauchen und alles sehr langsam aufwärts geht. Dass er nicht wegen einem Schnupfen auf der Intensivstation liegt und invasiv beatmet wird, wissen wir auch, aber die Hoffnung stirbt zuletzt und die Ärzte sagen auch, dass er unheimlich kämpft.
Mittlerweile weiß ich auch nicht mehr worauf wir warten bzw. was jetzt zuerst besser werden muss. Die Einen sagen, dass Gasaustausch in der Lunge funktioniert nicht, andere Ärzte sagen, dass er eine Sepsis hat und diese sich erst zurückbilden muss.
Es muss doch jetzt endlich mal eine ganz kleine Besserung eintreten.

Kennt sich jemand damit aus und kann uns vielleicht ein bisschen Mut machen?

Danke & Gruß
Nadine
:weinen:

estella
06.02.2008, 16:03
Liebe Nadine,
unglaublich, was ihr durchmacht..! Du hast um ein wenig Aufmunterung gebeten und das werde ich versuchen. Mein Vater überstand die OP der Magenentfernung sehr gut, bekam aber einen Tag nach der OP eine schwere Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse), die ihn 6 Wochen im KH ließ.
Es ist mit dem, was dein Vater hat nicht zu vergleichen, aber genau wie bei deinem Vater war es 10 Tage, zwei Wochen nicht klar, ob er daraus kommt. Ich sprach mit 20 Ärzten und 20 Ärte sagten mir Unterschiedliches zur Prognose (wirklich). Von: "Wenn die Werte nicht runtergehen ist nix zu machen..." bis zu "Ist gar nicht so schlimm, die Bauchspeicheldrüse muss nur umspült werden damit sich die Fistel schließt". Er hatte Wahnvorstellungen, schlug um sich, mußte fixiert werden, war in seinem Wesen verändert. Mal schwermütig, mal aufgekratz, fast immer sehr, sehr schwach. Am Ende kam er langsam aus seinem Tal heraus. Danach schaffte er sogar noch eine Chemo und das mit 73...
Was mich beruhigte war die Rundumversorgung der Intensiv-Station. Auch wenn es für uns Angehörige "schlimmer" als in einem normalen Zimmer ist: die Betreuung ist viel besser.

Ich drücke euch die Daumen und hoffe, dass ihr Kraft habt alles an seiner Seite durchzukämpfen!!!!!!!!!!! Deinem Vater wünsche ich eine stete Verbesserung seines Zustands, auch wenns langsam geht.

Liebe Grüsse,

alicia

Nadine75
21.03.2008, 19:30
Hallo zusammen,

weiß jemand eine gute Reha-Klinik nach einer OP an der Speiseröhre? Wir wohnen in der Nähe von Baden-Baden und die Reha-Klinik sollte nach Möglichkeit nicht soo weit sein.

Viele Grüße
Nadine

PrinzessinAqua
22.03.2008, 08:22
Liebe Nadine,
in Baden-Baden direckt gibt es eine sehr gute Reha Klinik soweit ich weiß.
Anonsten wird es eine sehr gute geben in Bad Krozingen das ist bei freiburg.

Hat ein sehr guten Ruf und ist wircklich mehr wie super und auch noch wunderschön dazu.

Liebe Grüße
Manu

Vanessa49
22.03.2008, 09:01
hallo,mein name ist vanessa und meine ma ist vor fast einem jahr an krebs ( Gehirntumor) gestorben.....im nachhinein habe ich festgestellt,das es alternativbehandlungen gibt,wenn man diese scheiß schulmedizin und die ganzen chemo therapien gerne umgehen möchte....habe gegooglt und bin auf b 17 gekommen,das ist ein vitamin das in aprikosenkernen drin ist,der kern ist so groß wie eine mandel.diese mandeln soll man essen....sie sollen helfen den krebs zu besiegen(ist zu viel das jetzt alles zu erklären),habe viele erfahrungsberichte gelesen,wo menschen die schon zum sterben verurteilt wurden,diese kerne gegessen haben und komplett gesund geworden sind.kann ich nur jedem empfehlen.....hoffe ich konnte einigen helfen und eine neue hoffnung geben....

Nadine75
14.04.2008, 10:58
Hallo,

nach dem mein Vater bislang alle möglichen Komplikationen hatte, ist der momentane Knackpunkt, dass die Naht zwischen dem Rest der Speiseröhre und dem Magen immer noch undicht ist. Dadurch tritt im wieder Flüssigkeit in den Brust- bzw. Bauchraum und daraus entwickeln sich wiederum Entzündungen. Das ist ein absoluter Teufelskreis und sein Körper wird nach einem Vierteljahr Intensivstation ja auch immer schwächer. Hat jemand ähnliche Erfahrungen und kann uns helfen bzw. einen Rat geben?

Viele Grüße
Nadine

Nadine75
28.04.2008, 09:22
Hallo zusammen,

die Krankengeschichte meines Vaters ist eine absolute Odysee. Seit über 100 Tage liegt er nun schon auf der Intensivstation und es geht immer bergauf und dann wieder bergab. Jetzt war er bis gerstern wieder eine Woche von der Beatmungsmaschine weg und seit gestern braucht er sie wieder, weil die Sättigung zu schlecht war. Er atmet mit der "feuchten Nase" viel zu schnell und deshalb immer sehr schnell erschöpft. Dann muss er wieder an die Maschine und kann wieder nicht raus aus dem Bett. Wenn er mit drer "feuchten Nase" atmet kommt er mindestens einmal am Tag raus in einen Stuhl, damit die Muskulatur und der Kreislauf wieder in Schwung kommt, aber die Atmung an der Maschine macht dies immer wieder zunichte. Das ist ein absoluter Teufelskreis, so kann es doch nicht weitergehen. Vieles ist bei ihm auhc mittlerweile eine absolute Kopfsache (das sagen auch die Ärzte), weil er Angst hat, dass er zu wenig Sauerstoff bekommt. Er hatte am Anfang dieser ganzen Odysee unter akuter Atmenot gelitten. Hat jemand ähnliche Erfahren? über einen hilfreichen Rat wären wir alle soo dankbar. Mittlweile sind wir mit den Nerven absolut am Ende. Meine Mutter wechseln uns jetzt schon über ein Vierteljahr ab mit den Krankenbesuchen und das Krankenhaus liegt ca. 40 km von uns entfernt.

Viele Grüße
Nadine

PrinzessinAqua
28.04.2008, 10:47
Liebe Nadine,
das sind wirklich keine tollen Nachrichten von euch.
Aber was soll sich bitte in seinem Kopf abspielen?
Mein dad hatte auch eine schwere Atemnot und war bis zum ende vom Sauerstoff abhängig. Allerdings ist er aufgestanden und hat sich auch bewegt, es gab Stunden da kam er sehr gute ohne zu recht. Aber das war eher die Seltenheit. Bei ihm war es aber weil die Lunge Metas hatte.

Wegen was genau leigt er den auf der Intensiv??? Weil nur wegen dem Sauerstoff ist es eig unnötig.

LG
Manu

peterchen
28.04.2008, 17:54
Hallo Nadine,

bei meiner Mutter war es ähnlich. OP, Undichtigkeit, Stent, dann wieder OP und nochmals OP - Klinikaufenthalt fast ein halbes Jahr. Das war alles Mitte 2006. Heute lebt sie wieder, mit 24h Hilfe, zu Hause. Sie wurde damals in Heidelberg operiert.

Sie hatte auch extreme Schwierigkeiten von dem Beatmungsgerät wegzukommen. Geholfen hatte ihr die Verlegung in die Klinik Löwenstein (Ansprechpartner damals Dr. Hasan, Postleitzahl 74245 ) - dort war sie nach ca. einer Woche komplett weg von der Maschine.

Viele Grüße! & Beste Wünsche!

diana123
30.04.2008, 13:25
Hallo Nadine

Mein Vater hat es auch so ähnlich gehabt wie deiner,er hatte zwischendurch Schmerzen beim essen und manchmal merkte er es überhaupt nicht.Dann ist er zum -arzt und sie haben eine Magenschpieglung gemacht und es eingeschickt da er aber eine dicke Entzündung in der Speiseröhre hatte waren die ersten 2 Spieglungen ohne Befund aber als die Medikamente dann für die entzündung angeschlagen haben war die Diagnose leider eindeutig speiseröhrenkrebs. Er liegt jetzt in köln in der Uni Klinik und hat gerade seine erste op hinter sich.Freitag kommt die zweite die grosse op wo auch der tumor entfernt wird.Ich fühle genau was du jetzt mitmachst und ich möchte dir ein´fach sagen das du nicht alleine bist.Hier findet man wirklich trost von Leuten die genau so betroffen sind wie wir und auch Menschen die uns kraft und mut geben können
lg Diana

Nadine75
23.05.2008, 09:42
Hallo zusammen,

am vergangenen Montag (19.05.) ist mein Vater für immer von uns gegangen. Es ist für uns alle unfassbar, da er seit zwei Wochen auf Normalstation war und er jetzt in eine Reha kommen sollte. Nach 113 Tagen auf der Intensivstaion und vielen Tiefschlägen ging es endlich aufwärts mit ihm. Er konnte und durfte alles essen, er war super drauf und war wieder voller Pläne. Er litt unter dem sog. Durchgangssyndrom und war körperlich sehr schwach, aber dies besserte sich bereits in den 2 Wochen auf Normalstation. Meine Mama und ich haben ihn über 4 Monate jeden Tag im KH besucht und in der Zeit auf der Intensiv mussten wir jeden Tag damit rechnen, dass er für immer geht, aber jetzt haben wir mit allem gerechntet nur nicht mehr damit.
Meine Mama hat ihn tot im Zimmer gefunden. Er kniete vor dem Bett und stützte sich darauf ab. Für uns ist es ein Rätsel was er da machte, er war noch nie alleine draußen aus dem Bett und war eigentlich viel zu schwach dafür. Die Schwetsern sagten, dass er nachts schon so unruhig war. Dann vertstehen wir nicht warum sie nicht öfetrs nach ihm geschaut haben oder uns gebetewn haben früher zu kommen, dass immer jemand bei ihm ist. Es sind so viele Fragen offen und das macht alles noch schwerer.

Nadine

PrinzessinAqua
23.05.2008, 09:45
Liebe Nadine,
erstmal möchte ich dir und deiner gesamten Familie mein Herzliches Beileid für den schweren Verlust aussprechen.

Es ist wirklich unbegreiflich was da passiert ist wenn man deine Zeilen liest. Fühl dich mal von mir :knuddel:.

Ich wünsche euch allen für die kommende Zeit ganz viel kraft.

Liebe Grüße
Manu

Nadine75
23.05.2008, 09:51
Danke Manu! Das ist sehr lieb. Du musstest diese schwere Zeit ja auch schon durchmachen. Was hat Dir geholfen bzw. wie hast Du diesen schweren Verlust verarbeitet?

PrinzessinAqua
23.05.2008, 09:56
Liebe Nadine,
ja das ist richtig ich habe das alles hinter mir am 15.5 wahren es 8 Monate ohne meinen geliebten Dad. Wirklich über den Verlust bin ich immer noch nicht hinweg, kann es nicht verstehen. Man nennt es nicht umsonst Trauerjahr.

Am meisten hat mir das reden und auch schreiben hier im Forum geholfen. Ich habe ja dann auch im Forum für Hinterbliebene geschrieben und es gab mir sehr viel kraft. Aber auch meine Freunde haben mir sehr viel geholfen, vor allem meine beste freundin weil mit ihr konnte ich alles durch sprechen. Besonders wichtig war mir dann aufeinmal alles zu erfahren und so habe ich alle berichte aus dem krankenhaus angefordert und diese ganz genau analysiert und so konnte ich dann auch sagen es war besser für mein Papa egal wie weh es mir tut/tat.

Wichtig ist das du deine Trauer auch auf eine gewisse weise ausleben kannst und nichts in dich rein frißt den dann kommt irgendwann ein riesen knall und das wäre nicht so tol. Meine Mum und ich konnten erst wirklich nach der Beerdigung über alles nachdenken, davor gab es viel zu viel zu Organisieren und wir haben auch nicht viel geweint. Aber am Tag von der Beerdigung war es dann leider anders. Das wird auch für euch nochmal ein sehr schwerer Gang.

Wenn du jemand zum reden brauchst oder auch Tips kannst du mich auch gerne mit Privaten nachrichten Kontaktieren.

Liebe Grüße
Manu

Nadine75
23.05.2008, 12:08
Danke! Das werde ich sicherlich auch machen. Vielleicht könne wir auch mal miteinander reden, wenn es Dir nichts ausmacht?!

PrinzessinAqua
23.05.2008, 16:30
Liebe Nadine,
können wir gerne mal machen wenn es dir danach ist habe damit kein Problem und ausmachen tut es mir auch nichts.

LG
Manu

_Viola_
23.05.2008, 22:39
Liebe Nadine,

auch von mir tief empfundenes Beileid.

Es tut mir unendlich Leid, dass es auch Dein Vater nicht geschafft hat diesen Krebs zu besiegen. Dass Ihr jetzt in einem Schockzustand seid, ist ganz normal.

Wichtig ist, dass Du über Deine Gefühle redest. Genau wie Manu es geschrieben hat. Redet hilft Dir und Deiner Mutter ganz bestimmt. Den einzige Trost, den Ihr im Moment habt ist, dass es Deinem Vater jetzt gut geht. Da wo er jetzt ist, geht es ihm gut. Er hat keine Schmerzen mehr.

Es ist eine schwere Zeit. Mein Vater ist jetzt schon 1 Jahr und 7 Monate nicht mehr bei uns. Es heißt immer Zeit heilt alle Wunden. Sicher wird auch diese Zeit mal kommen, aber es dauert halt. Bis jetzt ist noch nicht ein Tag vergangen, an dem ich nicht an meinen Vater gedacht habe.

Hat Dein Vater Morphium bekommen? Mein Vater war durch das Morphium sehr unruhig und ist auch desöfteren aufgestanden, obwohl er das nicht sollte. Die Ärzte hatten uns das gesagt und gleichzeitig gefragt, ob wir damit einverstanden sind, dass er in der Nacht fixiert werden darf. Das war für uns eine schwere Entscheidung, aber wir haben dann doch zugestimmt, denn wir hatten große Angst, dass ihm etwas passiert, wenn er aufsteht.

Wenn ich Dir helfen kann, dann melde Dich.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Traurige Grüße
Viola :pftroest::pftroest::pftroest::pftroest:

Nadine75
25.05.2008, 23:51
Hallo Viola,

danke für Deine lieben Worte.

Nein, mein Vater hat keinerlei Schmerzmittel bekommen, da er auch keine Schmerzen mehr hatte. Er konnte bzw. durfte alles essen und im Krankenhaus sagten sie auch, dass medizinisch alles erledigt sei. Jetzt sollte er ja in Reha, dass er wieder mobil geworden wäre. Er war sehr schwach und sehr zittrig, aber nach 113 Tagen auf der Intensivstation mit künstlichem Koma und allen möglichen Komplikationen ist das ja auch nicht verwunderlich.

Liebe Grüße
Nadine