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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fibro/Liposarkom?


grka
19.11.2007, 21:29
Hi

ein Bekannter von mir hat heute von seinem Arzt gehört, daß er wahrscheinlich ein Fibro- oder Liposarkom hat, daß sich über mehrere Rippen erstreckt. Weitere Untersuchungen finden erst noch statt.

Kann mir hier jemand ein bisschen mehr über diese beiden Krebsarten erzählen? Kennt jemand gute Webseiten mit Infos? Ich habe bisher nur rutimentäres Wissen. Mein bisheriges Wissen ist folgendes:
Sarkome kommen in der Regel wieder. Sie müssen großräumig mit 3 cm Sicherheitsabstand ausgeschnitten werden, was bei einer Lage über die Rippen sicher problematisch ist. Und zumindest beim Liposarkom hab ich gelesen, daß sie nicht schmerzhaft sind, auch wenn sie schon groß sind. Was mich interessiert ist die Frage, wie schnell wachsen die Dinger und woran stirbt man dann eigentlich? Wenn die einfach nur wachsen ohne Schmerzen, wieso ist das dann unter Umständen tötlich?

Bin noch total durcheinander seit der Nachricht.Ich möchte meinen Freund gerne helfen und Mut machen und versuche jetzt erstmal mehr über das Thema zu lernen, ich hoffe hier kann mir jemand helfen

Grüße
Grit

der_weg
19.11.2007, 21:53
Hallo Grit,

das tödliche ist ganz selten der tumor selbst (es sei denn er infiltriert lebenswichtige organe), sondern meistens die metastasen.
auch beim sarkom ist das gefährlichste, dass es streuen kann (z.B. in die Lunge).

Liebe Grüße,
Sophie

grka
19.11.2007, 22:01
Ich dachte eigentlich, daß die Fibrosarkome nicht streuen. Stimmt das nicht? Wenn das Ding die Lunge infiltriert, was ja bei den Rippen das nahliegenste ist, wie würde sich das äußern? Spontan hört sich das für mich nach ersticken an was grausam wäre. Gibt es eigentlich jemanden, der so einen Weichteiltumor auf dauer losgeworden ist?

Grüße
Grit

der_weg
19.11.2007, 22:15
Es gibt bei den Sarkomen hoch- und niedermalige. Ich weiss jetzt nicht, was für eins er hat. Die hochmalignen streuen eher; die niedermalignen können auch streuen.
Dann gibt es noch die aggressive Fibromatose; die wächst zwar infiltrativ, aber steut nicht. Die aggressive Fibromatose wird manchmal auch als niedermalgnes Fibrosarkom bezeichnet. Also, wenn der das hat, dann streut es nicht, aber die Sarkome im engeren Sinne streuen alle, mehr oder weniger.

Die Lokalisation an den Rippen ist natürlich ein Problem, auch dann wenn es wirklich eine Fibromatose ist, die nicht streut. Deswegen muss auf jeden Fall operiert und ggf post OP bestrahlt werden. Und dann kommt es halt drauf an, ob was nachwächst oder nicht. Wenn nicht ist alles gut; wenn doch, dann muss man ggf nochmal operieren.

Die Behandlungsstrategien von Sarkomen und aggr. Firbromatose sind sehr unterschiedlich. Bei Sarkomen wird neben OP auch noch eine intensive Chemo gemacht (wegen der Metastasierungdendenz); das braucht man bei der agrr. Fibromatose nicht.
Bei niedermalignen Sarkomen kann man zunächst vielleicht auch versuchen ohne Chemo auszikommen; das weiss ich nicht so genau.

Die Behandlung und Gefährlichkeit hängt sehr davon ab, welches er denn nun hat.

Ans Ersticken würde ich jetzt erstmal nicht denken; er wird ja jetzt behandelt und vielleicht geht ja alles gut !

Lg, Sophie

schwesterchen
19.11.2007, 23:15
Hallo Grit,

erstmal Willkommen hier, auch wenn der Anlass traurig ist.

Als Erstes solltest Du von Deinem Bekannten erfahren, ob er nun ein Liposarkom oder ein Fibrosarkom hat!?
Sarkome sind selten und oft sehr aggressiv, können aber meistens behandelt werden!

Das WICHTIGSTE ist:
Dein Bekannter muss sich in die Hände eines SARKOMSPEZIALISTEN begeben!!!
Wo kommt dein Bekannter her und wo wird er z.Zt. behandelt?

Hier im Forum findest Du diese Ärzteliste von Sarkomspezialisten: http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=28913


Hier noch ein paar links:
http://www.krebstherapie-beratung.com/krebs-lexikon/25,fibrosarkom/
http://www.medizinfo.de/hautundhaar/t2/fibrosarkom.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Liposarkom
http://www.ma.uni-heidelberg.de/inst/chir/weichgewebesarkome_einfuehrung.html#Diagnosesicher ung


Alles Gute

Heike

grka
19.11.2007, 23:35
Hi

danke für eure Infos und Links, ich werd sie ihm weiterleiten. Ich hoffe sehr er wird mich auf dem laufendem halten wenn die ersten Ergebnisse da sind.

Sind sarkome eigentlich immer unheilbar? Was ich bisher gelesen habe klingt danach, daß die immer und immer wiederkommen. Ich hatte gehofft ihm etwas über positive Beispiele erzählen zu können, Menschen die diese Dinger komplett losgeworden sind. Er hat momentan große Angst, die ersten Untersuchungen werden erst in 2 Wochen gemacht, früher hat er keinen Termin bekommen.

Grüße
Grit

schwesterchen
19.11.2007, 23:52
Hallo Grit,

in 2 Wochen erste Untersuchungen...:confused: ... das glaub ich jetz nich...
Wo wird er denn behandelt?

LG Heike

grka
20.11.2007, 00:03
Hi

er wohnt in Wilhelmshaven. Die 2 Wochen sind auch ein bisschen seine Schuld, da er noch einiges regeln muss und den kurzfristigen Termin Ende der Woche nicht genommen hat. Der nächste ist dann erst eine Woche später gewesen. Er ist selbstständig und viel unterwegs. Er meint er muss erst noch einige Wichtige Termine/Dienstreisen vorher erledigen. Hab ihn schon dafür getreten, aber er ist stur

Grüße
Grit

sanne2
20.11.2007, 17:34
Hallo Grit,
auch von mir ein herzliches Willkommen, auch wenn es unter anderen Umständen angenehmer wäre!
Deine Frage war, ob Sarkome immer unheilbar sind. Mein Mann hatte sein Liposarkom im linken Oberschenkel vor vier Jahren. Bisher waren alle Nachsorgen in Ordnung.
Es wäre wichtig zu wissen, an was für einer Sarkomart Dein Bekannter leidet und welches Grading er hat. Dann könnte man mehr zu den eventuellen Therapien schreiben.
Aber, wie schon geschrieben, unbedingt einen Sarkomspezialisten aufsuchen, dass ist wirklich sehr wichtig, ansonsten kann sehr viel schief laufen und schlimme Folgen haben.
Herzliche Grüße
Sanne