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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Herceptin


30.03.2003, 15:13
Hallo, meine Mutter ist vor einigen Jahren an Brustkrbes erkrankt, ziemlich aggressiv. Nach OP (brusterhaltend) und Bestrahlung schien es zunächst gut zu gehen. Vor einem knappen Jahr sind dann Metastasen in der Lunge und in der Wirbelsäule festgestellt worden. Sie bekam daraufhin Chemo und wird seit November letzten Jahres wöchentlich mit Herceptin behandelt. Die Behandlung verträgt sie einigermaßen gut. Bei Untersuchungen hat sich nun herausgestellt, dass ihre Muskelwerte nicht gut sind. Evtl. soll es an der Herceptin-Behandlung liegen. Die Béhandlung wird jetzt zwei Wochen ausgesetzt, um zu prüfen, ob sich die Werte verbessern. Auf die Herceptin-Behandlung bin ich vor allem deurch den Krebs:kompass gestoße, der uns sowieso total viel geholfen hat!!! Nach dem Auf und Ab der letzten Jahre haben wir alle durch das Herceptin wieder Hoffnung geschöpft, und jetzt diese Nachricht... Meine Frage ist, ob jemand mit Herceptin Erfahrungen hat?! Ich war jetzt mehrere Monate nicht mehr bei krebs-kompass und weiß nicht, ob zu dem Thema schon was war. Ich finde nichts dazu. Wenn jemand etwas weiß oder Erfahrungen hat, würde ich mich sehr über Nachricht freuen!
Bettina

31.03.2003, 08:36
Liebe Bettina,
Herceptin bekommen BK-Patientinnen dann, wenn bei ihnen ein bestimmter Faktor im Blut festgestellt wurde. Genau wie von Chemotherapie erhofft man sich von diesem Präparat, die Rezidivrate so weit wie möglich hinauszuschieben. Aber genau wie bei Chemotherapie können Patientinnen auch während/trotz einer Herceptintherapie wieder neue Befunde bekommen. Beide Mittel sind keine Wundermittel, eine Rezidivfreiheit ist leider nicht garantiert.
Gruß von Robie

31.03.2003, 10:11
Liebe Robie, danke für deine Antwort! Neue Befunde sind bisher nicht festgestellt worden, und die Ärzte haben klar gesagt, dass es nicht um Heilung gehen kann, sondern höchstens um Stillstand bzw. Lebensverlängerung. Das wäre viel, für uns alle. Wir müssen jetzt erst mal abwarten, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Herceptin und den Muskelwerten gibt. Es war so ein Hoffnungsschimmer, vor allem weil die Nebenwirkungen überhaupt nicht mit denen anderer Therapien zu vergleichen sind. Vielleicht kann es ja trotzdem weiter gehen.
Liebe Grüße, Bettina

31.03.2003, 10:24
Liene Robie, doch noch ein paar FRagen: Weißt du, wie lange eine Herceptinbehandlung gemacht werden kann, auch bei möglichen weiteren Befunden? Von der Firma, die das Präparat vertreibt, gibt es ein Demo-Video, in der ein Patientin schon drei Jahre damit behandelt wird, und Metastasen sind entweder verschwunden oder haben sich verkleinert. Auch hier sagen die Ärzte, dass es noch keine Erkenntnisse zu Heilungschancen gibt. Mit solchen Videos ist das so eine Sache, das ist mir klar, aber zumindest hat man eine Information mehr, und ein bißchen Hoffnung... Bei meiner Mutter sind die Voraussetzungen für die Behandlung gegeben, haben zumindest die Voruntersuchungen ergeben.

31.03.2003, 15:31
Liebe Bettina,
bei uns in Deutschland ist Herceptin erst etwa drei Jahre für bestimmte Fälle zugelasse. Es gibt einige Patientinnen, die seit dem wöchentlich damit behandelt werden, ohne Rezidive zu bekommen. Andere haben aber auch schon wegen Herzproblematiken (Nebenwirkung von Herc.) oder auch wegen neuer Befunde (Hirnmetastasen, etc.) abgebrochen. Soweit ich weiß, wird Herceptin angesetzt bis zum nächsten Progress, d.h. bis zum Erscheinen eines neuen Befundes - über diese Zeitspannen ist bis jetzt wohl wegen der Kürze dieser Therapieoption noch nicht so viel zu sagen.
Demo-Videos von Pharmafirmen werden natürlich immer für Werbezwecke eingesetzt und stellen nur die positive Seite dar. Studien über die tatsächliche Wirkung, zu erwartende Nebenwirkungen und Dauer der Gabe laufen, soweit ich weiß noch.
Gruß von Robie