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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Es tut so weh, Mama!


Roebi
19.02.2008, 18:23
Hallo!
Ich bin neu hier! Meine Mutter ist am Samstag den 16.02.2008 im Alter von 60 Jahren verstorben. Einfach so, ohne mir Tschüss zu sagen.

Ich glaube, ich muss erst einmal etwas ausholen:
Meine Mutter hat praktisch meinen Sohn im Alter von 8 Wochen tagsüber zu sich genommen, damit ich wieder arbeiten gehen konnte. Dafür hat sie damals extra ihren Beruf an den Nagel gehängt. Bevor mein Sohn im August 2007 in den Kindergarten kam, fing es an. Sie hatte teilweise Atemnot oder mochte plötzlich auch kein Fleisch mehr. Sie ekelte sich förmig davor. Sie rannte von Arzt zu Arzt. Erst dachte man, es sei das Herz, doch dies war es nicht. Dann hat es lange gedauert, dass sie einen Termin bei einem Lungenarzt bekam. Der Röntge sie und vermutete eine Lungenfibrose. Damit hätten wir "ganz gut" leben können. Doch bevor die Bronchiuskopie gemacht werden konnte, sollte sie noch ein CT machen lassen. Der Radiologe stellte dann aber bei ihr Metastasen in der Lunge fest. Am 18.12.2007 kam sie ins Krankenhaus, um eine genauere Diagnose feststellen zu können. Es ging ihr nicht gut. Sie bekam schwer Luft und hin permanent am Sauerstoff. Man stellte fest, dass sie einen Tumor im Körper hätte, der aber nicht aggressiv sei. Nach Silvester machte man bei ihr eine Darmspiegelung und dort fand man das Übel. Sie kam sofort in die Uniklinik. Dort bot man ihr an, an meiner Studie teilzunehmen, was sie auch tat. Letzte Woche rief sie mich an und sagte mir, dass die Ärzte bei ihr waren, und sie voller Zuversicht seien, da die Therpie laut Tumormarker anschlagen würde. 2 Tage später war sie Tod. Tod, einfach tod. Ich habe sie nicht besuchen dürfen, da ich eine dicke Erkältung habe/hatte. Sie war ganz alleine. Hat sich leise aus dem Staub gemacht.
Ich kann es nicht begreifen.
Jetzt liegt sie eingebettet beim Bestatter und das nur 2m von mir entfernt. Ich habe sie gesehen, da war sie gerade 1/2 Stunde tod. Und damit werde ich nicht fertig. Sie sah nicht "glücklich, beruhigt oder erlöst aus". Sie hatte den Mund noch offen, als ob sie etwas sagen wollte. Dieses Bild zerreist mich noch in Stücke und ich hardere mit mir, ob ich sie mir nicht noch einmal anschauen sollte, bevor sie am Freitag ihren letzten Weg antritt.
Die ganzen Leute um mich herum versuchen einem Ratschläge zu geben, aber wie kann ich einen Ratschlag annehmen? Mein Vater leidet auch wie ein Hund, er ist gerade mal 58 Jahre alt und schon Witwer. Ich spiele z.Z. mehr oder weniger die Vernüftige von uns, aber Abends, wenn mein Sohn im Bett ist, breche ich zusammen. Sitze stundenlang am Fenster und heule :weinen: . Ich kann einfach nicht begreifen, dass sie für mich jetzt nicht mehr da sein soll. Ich mit ihr nicht mehr sprechen, sie nicht mehr anfassen, riechen, kann. Es fällt mir schon heute so schwer, ihre Stimme in mein Gedächtnis zu rufen, zu wissen, wie sie noch vor 1/2 Jahr ausgesehen hat. Ich sehe nur das Bild im KH, als sie schon tod war.
Sie war doch noch viel zu jung. Meine Mutter war eigentlich eine Kämpferin, sie hat sich nie von irgend etwas unterkriegen lassen. Das ist für mich so unbegreiflich. Aber kann ich jemals davon etwas begreifen? Es fällt mir so schwer, diese Zeilen hier zu schreiben, da sie nicht wirklich die treffenden Worte dafür sind.
Am Freitag ist die Beerdigung und ich habe Angst davor. Ich habe Angst davor, irgendwann vielleicht doch wieder ins "normale" Leben zurückzufinden. Mal wieder zu lachen. Herzhaft lachen, sich über Dinge freuen.
Warum hat sie mich alleine gelassen? Sie wollte doch "ihren" Jungen aufwachsen sehen. Wir wollten noch soooo viele Dinge zusammen machen. Wie kann ich ohne meine Mutter fröhlich durchs Leben gehen? Wie? Mir kommen schon wieder die Tränen.....

Danke, dass ihr meine Zeilen gelesen habt und sie waren nicht kurz. Aber viel zu kurz um meinen Schmerz zu beschreiben!

Kristina M.
19.02.2008, 19:07
Hallo, liebe Roebi; erst einmal mein Beileid zum plötzlichen Tod Deiner Mama. Ich kann Deine Stimmung sehr gut verstehen, Du hättest Dich so gern von ihr verabschiedet. Ich möchte Dir aber zum Trost folgendes sagen: Mein Mann war 60 Jahre alt, als er Ende November starb. Du kannst Dir denken, wie unglücklich und traurig ich bin. Aber seitdem ich hier im Forum lese und von Bekannten höre, wie entsetzlich und grausam dieser Krebs sein Kann, wie unendlich die Betroffenen leiden müssen, bin ich viel beruhigter. Ich glaube, mein Mann merkte, dass nichts mehr zu machen ist, er hat, glaube ich, in seinem tiefsten Inneren beschlossen, diese Welt zu verlassen und sich das Allerschlimmste zu ersparen. So wird es vielleicht auch bei Deiner Mama gewesen sein, keiner weiß, was im Innern eines Sterbenden vor sich geht. Denke immer daran, dass Deiner lieben Mama das Schlimmste erspart wurde.
Natürlich ist es so, dass wir als Angehörige verzweifelt sind, dass wir nicht wissen, ob wir ohne den geliebten Menschen weiterleben können. Aber sollten wir nicht eher an unsere Lieben denken, die keine Chance mehr hatten, die gern noch ein wenig gelebt hätten, aber auf keinen Fall leiden wollten. Behalte Deine Mama so in Erinnerung, wie sie immer aussah und war. Hänge aus dieser Zeit ein großes Foto auf (kann man sich auf Leinen über einen Rahmen spannen lassen und sieht ganz natürlich aus) und denke an sie, wenn Du zum Himmel schaust oder wenn Du ihr Foto anschaust. Den vom Tod gezeichneten Menschen solltest Du aus Deinem Gedächtnis verdrängen, denn das war nicht mehr Deine Mama. Es ist gut, dass Du Deine Gedanken aufgeschrieben hast, hier im Forum gibt es viele, die auch ihre Mama verloren haben, Du findest immer jemand, der Dich versteht. Sei ganz lieb gedrückt und getröstet von Kristina

Roebi
19.02.2008, 19:55
Hallo Kristina!
Dir auch mein allerherzlichstes Beileid!
Ich gebe Dir Recht, mit der Behauptung, dass ihr dadurch sicherlich vieles erspart geblieben ist, und dass das da nicht mehr meine Mutter war. Und ich schäme mich auch dafür, so egoistisch zu sein, sie wiederhaben zu wollen. Aber es tut so unendlich weh und es bricht mir das Herz, dass sie für mich so unerreichbar ist. Vielleicht ist es wirklich besser, sie nicht mehr sehen zu wollen.Aber ich bin innerlich so unruhig, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass sie wirklich den Tod wollte. Mag sein, dass ich es mir nicht vorstellen will. Ich bin noch nicht mal i.d. Lage, länger als 2 Sekunden zum Himmel zu sehen. Ich habe große Angst vor Freitag sie hergeben zu müssen. Und das für immer.
Ich bin froh, hier mit Menschen reden zu können, die mich verstehen. Denn auch wirklich gute Freunde, oder der eigene Partner können einen nicht so verstehen, wie jemand, der das Selbe durchmacht oder durchgemacht hat.

Ich danke Dir für Deine lieben Zeilen.
LG aus Köln

Kristina M.
19.02.2008, 20:35
Liebe Roebi, Du brauchst keine Angst vor dem Freitag zu haben. Wir haben die Feier für meinen Mann "Gedenkfeier" genannt, denn jeder hatte die Möglichkeit, an den Verstorbenen zu denken, ihm zu danken, dass er da war, dass wir ihn haben durften. Hergegeben hast Du Deine Mama schon. Die Trauerfeier ist doch auch dazu da, Deiner Mama die Ehre zu erweisen, ihren Körper auf dem letzten Weg zu begleiten. Was Deine Mama wirklich ausmachte, ihre Seele, das wird immer bei Dir bleiben, das gibst Du am Freitag nicht her. Weißt Du, ich konnte während der Feierstunde gar nicht weinen, weil ich so stolz war, dass ich 38 Jahre mit diesem wertvollen Menschen zusammenleben durfte und ich war stolz auf unseren Sohn, der die Rede für seinen Vater hielt, Worte, die ich nie vergessen werde. Und ich habe mich gefreut, dass so sehr viele Menschen gekommen sind, um meinem Mann diese Ehre zu erweisen. Ich hatte auch so eine große Angst vor diesem Tag, aber dann habe ich immer gedacht, dass er sich freuen würde, welche Mühe wir uns gegeben haben. Auf einer großen Staffelei stand sein Foto, das habe ich immer angeschaut und so lebe ich einfach mit ihm weiter. Roebi, das Leben wird nie wieder so werden wie es war. Aber Du hast Dein Kind, gib ihm einfach die Liebe weiter, die Du von Deiner Mama empfangen hast. Sie wird Dir immer fehlen, das geht nie mehr vorbei und jetzt ist der Schmerz natürlich besonders groß, das wird jeder verstehen. Du wirst auch wütend sein, warum dieser Scheiß-Krebs das Deiner Mama angetan hat, Du wirst verzeifelt sein... all das müssen Deine Angehörigen verstehen. Lasse es einfach geschehen, es ist ein Zeichen der tiefen emotionalen Bindung zu Deiner Mama. Vor allem musst Du Dich jetzt auch mit besonderer Sensibilität um Deinen Sohn kümmern, denn der Verlust ist für ihn nur schwer zu realisieren. Ich glaube, das wird jetzt Deine schwierigste Aufgabe. Ich wünsche Dir für alles viel Kraft. Liebe Grüße von Kristina aus Berlin

Roebi
19.02.2008, 22:48
Hallo Kristina!
Genau das ist ja das Problem:... ihren Körper auf dem letzten Weg zu begleiten. Wenn ich nur darüber nachdenke, könnte ich verrückt werden. Denn dann weiß ich, dass ich sie wohl nie mehr wieder sehen werde, sie hören, sie fühlen, sie riechen. All das, was man sonst unbewusst macht.
Ich habe eben mit meiner besten Freundin telefoniert. Wir kennen uns schon seit 15 Jahren. Ihr habe ich eben erzählt, dass ich heute ein schlechtes Gewissen hatte, im Büro über eine Situationskomik zu lachen. Sie wird am Freitag selbstverständlich - so sagte sie - dabei sein. Und ich weiß auch, dass es ihr verdammt schwer fallen wird, Abschied von meiner Mutter zu nehmen. Ihr wünsche ich, dass sie noch die allermeiste Zeit der Welt hat, mit ihrer Mutter genau das zu tun, was ich nicht mehr machen kann. Lachen, weinen, reden, lästern, streiten. Oh ja, streiten, das konnte ich mit meiner Mutter besonders gut. Ich könnte mich heute für jeden unnötigen Streit selber ohrfeigen. Die Zeit hätte ich wahrlich besser mit ihr verbringen können. Ich bereue so viele Dinge, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Ob es Situationen waren, die schon x-Jahre zurückliegen, oder ob es das ist, dass ich wegen meiner beschissenen Erkältung nicht ins KH dufte. Ich habe das Gefühl, als hätte ich sie im Stich gelassen. Denn SIE, war immer für mich da! Und wo war ich? Bei mir in der Küche und habe Prospekte geblättert. Ich glaube nicht wirklich an diese überirdischen Dinge, aber ich will mir wohl selber einreden und auch einreden lassen, dass es ihr dort, wo sie jetzt ist, 100% besser geht. Und ich hoffe inständig, dass sie in jeder Phase, in jeder Sekunde meines Lebens bei mir ist und auf mich und auf meinen Sohn acht gibt.
Leider muss ich jetzt abbrechen, weil ich vor lauter Wasser nichts mehr sehen kann.
Trotzdem danke ich Dir für Deine Antwort!
Ich werde mich bestimmt wieder melden. Vielleicht sogar am Freitag Abend, wenn ich wieder einen klaren Gedanken fassen kann.
LG Nicole

Cinderella80
20.02.2008, 10:27
Hallo Nicole,

ersteinmal Herzlich Willkommen hier. Ich hoffe Du fühlst Dich hier gut aufgehoben.

Auch mir liefen die Tränen, als ich Deine Beiträge gelesen habe. Es tut mir leid, dass Du Deine geliebte Mutter so plötzlcih verloren hast.

Ärgere Dich nicht über Sachen die gesagt oder gemacht wurden, die Du heute anders machen würdest. Sowas gehört zu unserem Leben, keiner ist perfekt und Streit gehört nun mal auch zu unserem Leben. Und Ihr seid nicht im Streit auseinander gegangen, dass ist doch das wichtigste, oder?

Auch ich möchte Dir für Freitag ein riesen Kraftpaket schicken!!!

Fühl Dich umarmt.:knuddel:
Cinderella80

Witchlady
20.02.2008, 12:44
Hallo Nicole,

Als ich Deine Zeilen gelesen habe, war es wie ein déjà-vu. Als es meiner Mom richtig schlecht ging, durften wir auch wg einer Erkältung und der Infektionsgefahr nicht zu ihr. Sie ist bei sich zu Hause gestorben und als ich dort ankam, hatte sie auch den geöffneten Mund und ihre rechte Hand zeigte auf irgendetwas. Sie lag noch in ihrem Bett. Mittlerweile habe ich versucht, den Anblick zu vergessen. Aber ich weiß bis heute noch genau, was sie getragen hat, welchen Schmuck dazu. Bei uns liegt es fast 5 Jahre zurück. Aber es gibt Tage wie den heutigen, da kommt immerwieder mal alles hoch.
Den Freitag wirst Du überstehen. Ich kann Dir nur raten, rede viel über das, was Dich bewegt. Wenn nicht live, dann im Forum. Das hat mir am meisten geholfen.

Viel Kraft & Liebe
sendet Dir
Ela

mutzel
20.02.2008, 13:38
Hallo liebe Nicole,
ich drück dich ganz dolle :knuddel:
Es tut mir unendlich leid das du deine Mama so schnell verloren hast.
Die Gefühle fahren jetzt Achterbahn mit dir das kann ich gut verstehen.
Meine Mama ist vor 3 Monaten gestorben( 61 Jahre ) - für mich auch sehr plötzlich. :weinen: :weinen: :weinen:
Aber ich durfte bis zum Schluss bei ihr sein. Dafür bin ich sehr dankbar.
Meine Gefühle machen auch jetzt noch was sie wollen, mal bin ich fröhlich,
mal traurig, mal wütend und ein ander Mal bin ich sehr ruhig und in mich gekehrt. Aber ich denke das ist ganz normal. Jeder muss seinen Weg finden
mit der Trauer umzugehen. Wenn es bei mir ganz schlimm ist - gehe ich in den Wald oder auf ein Feld und SCHREIE so laut ich kann. Das hilft mir sehr.
Aber auch der Austausch mit gleichgesinnten hier im Forum macht einem wieder Mut. Familie und Freunde können nicht so gut nachempfinden wie es einem geht. Obwohl sich alle bemühen, aber es ist manchmal schwierig.
Der Tag der Beerdigung ist aber nicht so schlimm wie man anfangs meint.
Ich hatte auch höllische Angst davor, aber wenn man sieht wie viele Menschen mit trauern, das hilft sehr.
Nur bei diesen Menschen ist der Alltag schnell wieder da, und dein Leben hat sich schlagartig verändert und wird auch nie wieder so sein wie vorher.
Und das ist das was mir Schwierigkeiten bereitet.
Aber ich drücke dir für Freitag ganz fest die Daumen - ich schicke dir ganz
viele Kraftpakete und du schaffst das ganz bestimmt. :knuddel:

Wie verkraftet es deine Sohn ? Wie alt ist er ?

LG Simone

Roebi
20.02.2008, 15:54
Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für Eure lieben Zeilen. Im Moment kann ich sie noch nicht verstehen, aber vielleicht sieht das ja in ein paar Tagen anders aus. Ich hoffe es!
Ich habe eigentlich viele liebe Menschen um mich herum, mit denen ich reden kann, aber - wie schon gesagt - können die das nicht so nachempfinden, als jemand, der bereits seine Mutter verloren hat. Heute habe ich jedenfalls noch nicht so viel geweint, wie in den letzten Tagen. Auf der einen Seite bin ich ganz froh darüber, aber auf der anderen Seite finde ich es erschreckend. Ich habe mir gestern Abend eine DVD genommen, wo u.a. auch meine Mutter drauf ist. Das hat mir ein wenig geholfen, denn jetzt habe ich beide Bilder im Kopf. Das, wo meine Mutter tod im Bett liegt, und das, wo sie mit meinem Sohn zugange ist. Ich bin im Moment sowieso total zwiegespalten. Auf der einen Seite bin ich froh, wenn es am Freitag vorbei ist, aber auf der anderen Seite habe ich Angst davor, denn dann ist "es" ja vorbei. Eine Erleichterung habe ich aber schon, die Freunde meiner Eltern kommen morgen extra aus dem Schwabenländle und bleiben wohl bis Sonntag bei meinem Vater. Somit kann ich die Zeit nutzen, mich ein bisschen um mich zu beruhigen und schon mal anfangen, zu verarbeiten. Ich weiß, dass das noch ewig so anhalten wird, und ich weiß auch, dass mein Leben nie mehr so wird, wie früher. Auf der einen Seite schade, und auf der anderen Seite Gott sei Dank, denn dadurch weiß ich, dass ich meine Mutter nie im Leben vergessen werde. Ach, wenn ich doch nur noch einmal mit meiner Mutter sprechen könnte, wenn Sie mir doch genau in diesem Moment sagen könnte, was ich tun soll, das würde mir sehr helfen. Ich hardere immer noch mit mir, ob ich noch einmal zu dem Bestatter gehen soll, um nachzusehen, ob es ihr gut geht, oder ob ich es lieber lassen sollte. Meine bessere Hälfte rät mir eigentlich davon ab, kann es aber auch verstehen. Es ist die einzige und letzte Chance sie noch einmal zu sehen. Ich weiß es nicht. Ich muss gleich sowieso noch einmal hin, um das Lied für Freitag abzugeben. Ich werde den Bestatter einmal fragen, was er davon hält. Aber ich denke, die Antwort kenne ich schon.

Danke auch für Eure Kraftpakete, ich hoffe, sie werden mich am Freitag nicht verlassen.

LG

P.S. an Simone: Mein Sohn weiß, dass seine Oma jetzt im Himmel ist, bei seinem anderen Opa. Er wird im April 3. Das Einzige, was wir nur in den letzten Tagen festgestellt haben ist, dass er weder zu Opa noch zu Oma geht. Er ist zwar in der Wohnung, will denen aber partou nicht die Hand geben. An ein Küsschen ist da gar nicht zu denken. Nun wissen wir halt nicht, ob das einfach nur ne Phase ist, oder ob es was damit zu tun hat, dass halt vor kurzem der Vater von meiner besseren Hälfte verstorben ist und nun meine Mutter. Ich bin nur froh, dass Lucas noch so klein ist. Ich denke, wenn er älter wäre, hätte ich noch mehr damit zu kämpfen.

WilliamMatthew
21.02.2008, 01:02
Hallo!
Ich bin neu hier! Meine Mutter ist am Samstag den 16.02.2008 im Alter von 60 Jahren verstorben. Einfach so, ohne mir Tschüss zu sagen.

Ich glaube, ich muss erst einmal etwas ausholen:
Meine Mutter hat praktisch meinen Sohn im Alter von 8 Wochen tagsüber zu sich genommen, damit ich wieder arbeiten gehen konnte. Dafür hat sie damals extra ihren Beruf an den Nagel gehängt. Bevor mein Sohn im August 2007 in den Kindergarten kam, fing es an. Sie hatte teilweise Atemnot oder mochte plötzlich auch kein Fleisch mehr. Sie ekelte sich förmig davor. Sie rannte von Arzt zu Arzt. Erst dachte man, es sei das Herz, doch dies war es nicht. Dann hat es lange gedauert, dass sie einen Termin bei einem Lungenarzt bekam. Der Röntge sie und vermutete eine Lungenfibrose. Damit hätten wir "ganz gut" leben können. Doch bevor die Bronchiuskopie gemacht werden konnte, sollte sie noch ein CT machen lassen. Der Radiologe stellte dann aber bei ihr Metastasen in der Lunge fest. Am 18.12.2007 kam sie ins Krankenhaus, um eine genauere Diagnose feststellen zu können. Es ging ihr nicht gut. Sie bekam schwer Luft und hin permanent am Sauerstoff. Man stellte fest, dass sie einen Tumor im Körper hätte, der aber nicht aggressiv sei. Nach Silvester machte man bei ihr eine Darmspiegelung und dort fand man das Übel. Sie kam sofort in die Uniklinik. Dort bot man ihr an, an meiner Studie teilzunehmen, was sie auch tat. Letzte Woche rief sie mich an und sagte mir, dass die Ärzte bei ihr waren, und sie voller Zuversicht seien, da die Therpie laut Tumormarker anschlagen würde. 2 Tage später war sie Tod. Tod, einfach tod. Ich habe sie nicht besuchen dürfen, da ich eine dicke Erkältung habe/hatte. Sie war ganz alleine. Hat sich leise aus dem Staub gemacht.
Ich kann es nicht begreifen.
Jetzt liegt sie eingebettet beim Bestatter und das nur 2m von mir entfernt. Ich habe sie gesehen, da war sie gerade 1/2 Stunde tod. Und damit werde ich nicht fertig. Sie sah nicht "glücklich, beruhigt oder erlöst aus". Sie hatte den Mund noch offen, als ob sie etwas sagen wollte. Dieses Bild zerreist mich noch in Stücke und ich hardere mit mir, ob ich sie mir nicht noch einmal anschauen sollte, bevor sie am Freitag ihren letzten Weg antritt.
Die ganzen Leute um mich herum versuchen einem Ratschläge zu geben, aber wie kann ich einen Ratschlag annehmen? Mein Vater leidet auch wie ein Hund, er ist gerade mal 58 Jahre alt und schon Witwer. Ich spiele z.Z. mehr oder weniger die Vernüftige von uns, aber Abends, wenn mein Sohn im Bett ist, breche ich zusammen. Sitze stundenlang am Fenster und heule :weinen: . Ich kann einfach nicht begreifen, dass sie für mich jetzt nicht mehr da sein soll. Ich mit ihr nicht mehr sprechen, sie nicht mehr anfassen, riechen, kann. Es fällt mir schon heute so schwer, ihre Stimme in mein Gedächtnis zu rufen, zu wissen, wie sie noch vor 1/2 Jahr ausgesehen hat. Ich sehe nur das Bild im KH, als sie schon tod war.
Sie war doch noch viel zu jung. Meine Mutter war eigentlich eine Kämpferin, sie hat sich nie von irgend etwas unterkriegen lassen. Das ist für mich so unbegreiflich. Aber kann ich jemals davon etwas begreifen? Es fällt mir so schwer, diese Zeilen hier zu schreiben, da sie nicht wirklich die treffenden Worte dafür sind.
Am Freitag ist die Beerdigung und ich habe Angst davor. Ich habe Angst davor, irgendwann vielleicht doch wieder ins "normale" Leben zurückzufinden. Mal wieder zu lachen. Herzhaft lachen, sich über Dinge freuen.
Warum hat sie mich alleine gelassen? Sie wollte doch "ihren" Jungen aufwachsen sehen. Wir wollten noch soooo viele Dinge zusammen machen. Wie kann ich ohne meine Mutter fröhlich durchs Leben gehen? Wie? Mir kommen schon wieder die Tränen.....

Danke, dass ihr meine Zeilen gelesen habt und sie waren nicht kurz. Aber viel zu kurz um meinen Schmerz zu beschreiben!


Liebe Roebi,

hab Deine traurige Geschichte gelesen und möchte Dir auch mein Beileid aussprechen. Ich hab im November 07 meinen 47-jährigen Vater von der Diagnosestellung bis zum Tod binnen 4 Wochen verloren. Und daher ein was wichtiges: es ging schnell. Bei Deiner Mutter, bei meinem Vater.
Dieses eine Grashälmchen ist meine Stütze, hieraus ziehe ich seit 2 1/2 Monaten meine Kraft.

Dieser plötzliche Tod ist schrecklich... aber die ersparten Qualen, die diese Scheiß-Krankheit sonst noch hervorbringen kann, sind wie ein allerletzes Geschenk. Der fehlende Abschied ist etwas, was Dich verständlicherweise in ein Loch fallen lässt. Das tut mir auch unheimlich leid für dich. Unser Bestatter wollte uns den persönlichen Abschied am Sarg "förmlich aufdrücken"... wie lehnten ab, weil wir ihn in seinem Sterben begleitet hatten. Für Dich wäre es aber vielleicht doch etwas. Es muss sehr würdig sein, auf diese Weise Abschied zu nehmen. Das hab ich jetzt schon oft gehört und letztens auch einen Bericht in Spiegel TV Reportage gesehen.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für die anstehende Zeit.

Nannes
21.02.2008, 09:20
Es ist schon eine ganze Weile her das ich hier was geschrieben hab ich lese immer nur soweit wie ich es schaffe
Erst möchte ich dir Roebi mein beilied aussprechen !!
Ich hab mein Papa letztes Jahr verloren und ich hab 8 Monate mit ihm Gelitten in zur Chemo gefahren ihn begleitet bei allem !
Ich werde sein Gesicht nie vergessen und ich kann heute sagen das ich so stolz auf ihn bin denn er hat das alles für uns gemacht .Er war so tapfer er war so stark und doch so schwach!
Wir hatte das glück bei ihm zu sein uns von ihm zu verabschieden selbst meine Kinder (9/11) die ihren Opa über alles geliebt haben und immer noch lieben
denn er ist bei uns und das bild von ihm ja das hab ich auch noch im Kopf wie er da liegt und ich weiß auch nich das ich da fast zusammen gebrochen bin aber ich weiß oder vielleicht rede ich mir das nur ein es war nur seine Hülle die er da wo er hin ist nicht mehr braucht !!!
Ja es tut heute noch weh und ich denke es wir immer weh tun aber man lernt damit umzugehen .
Ich habe ihm versprochen auf Mama (54) aufzupassen und das mache ich.
Es gibt so viele Schritte die man geht wenn man jemanden den man liebt verliert sei es das abholen des Bestatters die Beerdigung oder das aussuchen des Grabsteines sowie das setzen des Grabsteins jedoch eines ändert sich nie die liebe zu dem Menschen den man verloren hat mein Papa lebt in uns weiter und es vergeht kein Tag wo wir nicht von ihm reden oder an ihn denken und ich denke das geht vielen oder allen so !
Und Roebi eines kann ich dir sagen was mir sehr hilft es gibt fragen und sachen die man gerne noch besprochen hätte auch wenn man sich verabschieden konnte aber irgendwann kommt die Zeit wo man das klären kann und solange solltest du dich nicht mit den fragen beschäftigen tue dir nicht selber weh !!!!
liebe grüße Nicole

Ela4811
24.02.2008, 12:34
Liebe Roebi,

es tut mir unendlich leid, dass du deine Mutter verloren hast!!!

Es ist ein schwacher Trost in dieser Zeit, aber sie musste nicht so viel leiden und ihr ist eine Menge erspart geblieben!
Wir haben meine Mam 5 Monate seit der Diagnose begleitet und es war furchtbar zu zusehen, wie ihr Körper nicht mehr will und wie sie dagegen ankämpft (besonders beim letzten Kampf).
Ich werde diese Bilder nie vergessen.

Mein Freund meinte zu mir, dass meine Mam mein Schutzengel ist. Diese Vorstellung finde ich schön und deine Mama ist es bestimmt auch für dich und deine Familie.

Sie wird immer bei dir sein, da sie einen Platz in deinem Herzen hat!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit!

Liebe Grüße
Ela

Sommer911
24.02.2008, 12:41
Liebe Roebi,
es tut mir leid, das Deine Mama so früh gehen mußte.
Meine Ma ist auch erst vor 17 Tagen für immer gegangen. Ich wünsche Dir viel Kraft, diese schlimme Zeit zu überstehen.
Sommer

Roebi
25.02.2008, 19:37
Hallo Ihr!
Es ist geschafft! Ich glaube, dass Ihr mir ALLE am Freitag echt geholfen habt. Denn ich habe genügend Kraft gehabt, es zu überstehen.
Die Trauerfeier - soweit man dies in solch einem Moment sagen kann - war echt schön. Sie war super persönlich und auch die Anteilnahme war wirklich überwältigend. Mit so vielen Menschen und Blumen haben wir nicht gerechnet. Das war schon ein kleiner Trost.
Ich habe einen Tag vorher mit meiner Kollegin gesprochen, die an überirdische Dinge offenbar zu glauben scheint. Sie hat mich ein kleines bisschen überzeugt. Denn in der Natur hat Alles seinen Kreislauf, warum sollte dann das "Leben" eines Menschen mit dem Tode vorbei sein. Die Jahreszeiten kommen immer wieder, die Blumen verwelken und blühen wieder neu auf. Ich glaube, da ist was dran. Jedenfalls wünsche ich es mir und meiner Mama, dass sie, da wo sie jetzt ist, es bewusst erlebt, wie gut es ihr jetzt geht. Das sie keinen Husten mehr hat, Kraft hat und einfach nur glücklich und zufrieden ist.
Für mich ist sie trotzdem bei uns und wird immer - wie früher- acht auf Alles geben. Daran glaube ich, denn sonst wäre meine Trauer nicht zu überstehen. Ich sage ihr jeden Abend "gute Nacht" und werfe ihr ein Küsschen hoch. Vielleicht treffe ich ja. Ich weiß natürlich, dass die nächsten Wochen, Monate und Jahre nicht einfach für mich werden. Und das ich früher oder später in ein tiefes Loch fallen werde. Doch ich glaube, dass der schwerste Schritt jetzt getan ist. Das würde meine Mutter genauso sehen. Sie würde mich tierisch in meinen ..... treten, wenn ich jetzt den Kopf nur noch hängen lassen würde. Wer weiß, vielleicht wird sie das eines Tage machen, wenn ich ihr folgen werde. Aber, da muss sie noch ganz lange drauf warten.

Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass alle Menschen z.Z. diese schreckliche Diagnose erhalten. Von einem Kollegen von mir, dessen Frau ist vor 3 Wochen auch an Darmkrebs mit nur 57 Jahren verstorben. Eine Bekannte von einer Kollegin am Wochenende auch mit Diagnose Krebs. Irgendwas mit Anfang 50! Hallo? Geht´s noch? Die Menschen schaffen es, Raketen ins Weltall zu schießen und dort an irgendwelchen Stationen zu arbeiten. Wieso kriegen die es nicht auch hin, dass dieser beschissene Krebs in jeglichem Stadium bekämpft werden kann? Lieber Gott im Himmel, tu doch was....

Ich möchte mich auf jeden Fall noch mal bei Allen bedanken, die mir Mut und Kraft zugesprochen habe. Ich werde mich auch immer wieder mal melden. Versprochen, denn nur mit der Beerdigung ist mir nicht geholfen. Das weiß ich jetzt schon.
Und allen, die auch einen geliebten Menschen verloren habe, und vielleicht noch das vor sich haben, was ich bereits hinter mir habe, wünsche ich eine starke Schulter und viel viel Kraft.

Hier fühle ich mich wirklich gut aufgehoben und vor allen Dingen, verstanden!

Roebi
28.02.2008, 18:58
Hallo Mama!
Heute war ich mit Lucas an Deinem Grab. Und ich war - abgesehen von der Beerdigung - erst das 2. mal da.
Es tut immer noch so verdammt weh, aber irgendwie anders, als an Deinem Todestag. :weinen: Warum kann ich nicht sagen!
Jedenfalls war ich wieder von Deinem Blumenmeer überwältigt. Wir haben Dir auch eine Kerze aufgestellt, jetzt hast Du 3 Stück da stehen. Lucas hat Dir noch 2 kleine "Steinchen" auf unsere Schleife gelegt, direkt neben die Kerze. Er hat Dir auch zum Himmel gewunken und er weiß auch, dass Du nicht mehr zurückkommen wirst. Das ist ganz schön hart für mich, daneben zu stehen, und sich zusammenreißen zu müssen. Er hat auch heute zu mir gesagt, dass er weiß, dass man an Deinem Grab traurig sein darf/kann/muss. Aber Du kennst ihn ja, ehrlich wie immer. Aber was erzähle ich Dir da, ich hoffe, Du hast es gesehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Du immer bei uns bist.

Hallo an alle!
Ich möchte mich noch mal für Eure tröstenden Worte bedanken. Hier fühlt man sich wirklich verstanden und gut aufgehoben.
Fühlt Euch bitte alle von mir gedrückt :knuddel:

Roebi
03.03.2008, 20:40
Hallo Mama!
Hallo an Alle, die das hier lesen!

Och Mensch Mama, ich weiß überhaupt nicht, wohin mit mir. Ich frage mich die ganze Zeit, wann denn nun endlich dieses berühmte "Loch" kommt, was mir angekündigt wurde. Vielleicht liegt es daran, dass es gerade erst mal 2 Wochen her ist.
Erklär mich jetzt bitte nicht verrückt, aber ich habe schon im Internet gegoogelt, was mit Nahtoderlebnissen zu tun hat. Es macht mich wahnsinnig nicht zu wissen, wie es Dir jetzt geht. Ob Du wirklich mitkriegst, was mit Dir passiert ist und was mit Dir passiert. Ich würde so gerne mal etwas von Dir sehen, ein Zeichen oder so was? Wie gerne würde ich mal von Dir träumen, wo ich mit Dir reden kann. Wann kommt das denn endlich? Denn ohne das werde ich noch kirre im Kopf. Du fehlst mir so schrecklich!!!!! Du fehlst mir so unsagbar schrecklich. Nie hätte ich damit gerechnet, dass Du so schnell gehst. Niemals!
Jeden Tag frage ich mich, wieso dies Alles so kommen musste. Wen kann ich dafür verantwortlich machen? Warum habe ich nicht mehr Zeit gehabt, mit Dir noch mehrere Jahre zu verbringen. Bitte Mama, hilf mir.
Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, jedesmal, wenn ich im Büro oder auf dem Spielplatz oder sonst wo, gelacht habe. Ich glaube dann immer, dass ich nicht lachen darf. Jetzt noch nicht! Ich weiß, wenn Du noch da wärst, würdest Du mich in den Hintern treten und mich für Banane erklären.
Am Samstag war ich bei "Euch" in der Wohnung. Ich habe in "Deiner" Küche gestanden und ich konnte nicht mehr. Es fällt mir so schwer, da hinzugehen. Ich habe auf dem Balkon gestanden, weil ich - wie immer - eine geraucht habe. Auf einmal ist mir aufgefallen, dass ich ganz umsonst in Richtung Supermarkt schaue, weil Du nicht mehr um die Ecke kommen kannst. Wie soll ich jemals - auch nur einen Tag - ohne Dich glücklich werden? Ich weiß, dass Du das nicht wollen würdest, aber ich kann nicht. Ich krieg mich selber nicht richtig in den Griff. Zumindest nicht, wenn ich nicht arbeite. Auf der Arbeit geben sich Alle sehr viel Mühe, mich abzulenken. Aber sobald hier zu Hause Ruhe eingekehrt ist, ist es vorbei. Dann kreisen meine Gedanken nur noch um Dich. Gestern habe ich beim rumzappen die Anrheiner gesehen. Die wirst Du auch nicht wieder sehen können. Das finde ich so schrecklich. Alleine schon der Gedanke, dass ich mal Deine Sachen aus dem Schrank holen muss, bringt mich um den Verstand. Ist das auch schon Trauer? Ist das DIE Trauer, wovon Alle sprechen? Ich habe Angst, zu wenig zu Trauern. Ab wann tauert man denn richtig? Mama, ich weiß einfach nicht, wie genau ich Dir meine Gefühle beschreiben kann, denn mir fehlen einfach die Worte dafür.

Es bricht mir einfach das HERZ! Quatsch, es ist schon gebrochen!:weinen:

Ich liebe Dich!
Deine Rübe

mutzel
04.03.2008, 08:57
Hallo Roebi,
ich glaube genau so sieht Trauer aus. Und so fühlt sie sich an.
Als ich deine Zeilen las musste ich weinen, denn du sprichst mir aus der
Seele. Genauso fühle ich mich auch.
Ich kann weder am Grab mit Mama reden, noch ihr ein paar Zeilen schreiben.
Aber in Gedanken spreche ich immer mit ihr. Und ich glaube auch das sie mich versteht und mich auch sieht. Aber es ist unendlich schwer mit dem Verlust klar zu kommen. Für mich ist eine Welt urplötzlich stehen geblieben.
Meine Familie lebt in Echtzeit weiter nur bei mir hat sich alles verändert. Nichts ist mehr wie es war. Sie ruft nicht mehr an, sie kommt nicht mehr vorbei, sie nimmt mich nicht mehr in den Arm, einfach nichts mehr.............. einfach LEERE .......
Das ist so schwer, aber irgendwie werden wir es schaffen. Jeder Tag ist anders - mal kommt man besser klar mal aber auch wieder schlechter.
Ich mache manchmal einen Schritt nach vorne aber dann auch wieder fünf zurück. Egal - wir schaffen das irgendwie... und irgendwann werden wir unsere Lieben wiedersehen. Ganz bestimmt .... Nur noch nicht jetzt.
Sie können für uns schon mal alles auskundschaften, das wenn wir in .... Jahren folgen auch direkt wissen wie alles funktioniert. Dafür sind Mütter da .. oder? Sie sind unser Vorbild und unser Leitfaden unsere Liebe.

LG :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel:

Roebi
04.03.2008, 20:07
Hallo Mutzel!

Ich danke Dir, für Dein Mitgefühl und Deine aufbauenden Worte.
Ich hoffe, dass das genau die Trauer ist, die meine Mutter verdient. Ich habe das Gefühl, dass ich ihr nicht gerecht werde.
Ich werde einfach nicht damit fertig, dass SIE nicht mehr für mich greifbar sein soll. Und ich hoffe inständig, dass Du recht hast, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden.
Ich habe auch das Gefühl, dass die Welt stehen geblieben ist, aber ist sie nicht. Sie dreht sich genauso weiter, wie vor 3 Wochen auch. Ich finde diese Krankheit so erbärmlich und grausam, dass ich mit jedem auf der einen Art mitleide, aber auf der anderen auch dankbar dafür bin, dass ich hier nicht alleine bin. Dieser Satz klingt so grauenvoll. Aber er ist gar nicht so abartig gemeint. Manchmal habe ich ganz fiese Gedanken, nur um damit fertig zu werden, dass meine Mutter für mich nie mehr erreichbar sein wird. Es fällt mir so unsagbar schwer, die passenden Worte für meine Gefühle zu finden. Auch wenn ich gefragt werde, kann ich nicht wirklich darauf antworten. Den Meisten sage ich nur, dass es mir soweit ganz gut geht. Pfft, absolute Lüge. Aber was will man machen. Verstehen kann dies nur, wer selber in der Situation steckt.
Ich hoffe für uns beide, dass wir eines Tages wieder LEBEN werden. Und hoffentlich so leben werden, dass unsere Mütter von oben auf uns herabschauen und stolz auf uns sind. Das wünsche ich Allen, die einen gebliebten Menschen verloren haben.

LG Roebi

Annika0211
05.03.2008, 12:51
Hallo.
Es tut mir leid, dass du deine Mama verloren hast.
Sei gewiss, dass sie um dich ist und ein Auge auf dich hat.
Wenn du das Gefühl hast, dass sie nicht gewollt hätte, dass du so verzweifelt bist, dann komme ihrem Gefühl auch nach... versuch es.
Lebe für sie und ganz bestimmt kommen auch bald die guten und schönen Zeiten wieder in den Vordergrund.
Lass deinen Zorn und deine Wut, deine Angst und die Verzweiflung raus. Schreie sie hier rein, jeder kann dich verstehen.
Und denke an den Schutzengel, den du jetzt hast und für den du wieder beginnen sollst zu leben.
Viel Kraft weiterhin und strecke den Kopf mal in die Luft, damit du die Sonnenstrahlen wieder sehen kannst.

Roebi
06.03.2008, 18:49
Liebe Annika!

Erst einmal, möchte ich auch Dir mein aufrichtiges Beileid zum Verlust Deines Vater wünschen!
Danke für Deine lieben und tröstenden Worte. Doch leider kann ich sie im Moment nicht in die Realität umsetzen. Es tut noch zu sehr weh.
Ich hoffe, Du hast Recht mit dem, dass meine Mutter ein Auge auf mich wirft.
Mich quält ständig diese Frage, wie es ihr wohl geht. Ob sie wirklich da ist, wo wir Alle hoffen. Ich wünsche mir nichts mehr, als das sie mir wenigstens mal im Traum begegnen würde. Ich mit ihr reden, sie in den Arm nehmen könnte. Jeden Abend, wenn ich ins Bett gehe, wünsche ich es mir so sehr, aber nichts. Einfach nichts. Ich träume von jedem anderen Scheiß, aber nicht von ihr. Das macht mich wahnsinnig. :weinen:
Mein kleiner Sohn war gestern mit mir an ihrem Grab um ein Lämpchen anzuzünden. Ich musste dann doch ein paar Tränen lassen. Er nahm mich an die Hand und meinte, ich solle nicht weinen, Oma ginge es gut und wir sollten sie doch mal da oben begrüßen. Es ist erstaunlich, wie kleine Kinder mit dem Tod umgehen können. Nur wir Erwachsenen nicht!

LG Roebi

Annika0211
07.03.2008, 07:26
Liebe Annika!

Erst einmal, möchte ich auch Dir mein aufrichtiges Beileid zum Verlust Deines Vater wünschen!
Danke für Deine lieben und tröstenden Worte. Doch leider kann ich sie im Moment nicht in die Realität umsetzen. Es tut noch zu sehr weh.
Ich hoffe, Du hast Recht mit dem, dass meine Mutter ein Auge auf mich wirft.
Mich quält ständig diese Frage, wie es ihr wohl geht. Ob sie wirklich da ist, wo wir Alle hoffen. Ich wünsche mir nichts mehr, als das sie mir wenigstens mal im Traum begegnen würde. Ich mit ihr reden, sie in den Arm nehmen könnte. Jeden Abend, wenn ich ins Bett gehe, wünsche ich es mir so sehr, aber nichts. Einfach nichts. Ich träume von jedem anderen Scheiß, aber nicht von ihr. Das macht mich wahnsinnig. :weinen:
Mein kleiner Sohn war gestern mit mir an ihrem Grab um ein Lämpchen anzuzünden. Ich musste dann doch ein paar Tränen lassen. Er nahm mich an die Hand und meinte, ich solle nicht weinen, Oma ginge es gut und wir sollten sie doch mal da oben begrüßen. Es ist erstaunlich, wie kleine Kinder mit dem Tod umgehen können. Nur wir Erwachsenen nicht!

LG Roebi

Liebe Roebi.
Ich danke dir.
Ich weiß, dass es nur Worte sind, die man dem anderen spenden kann, denn nichts hilft in dieser Zeit wirklich. Aber solche Worte von Freunden oder den Menschen hier, die dieses Schicksal mit dir teilen, wiegen m. E. mehr und können irgendwann zum Trost für dich werden. Das braucht seine Zeit. Nimm sie dir.
Weißt du, ich bin kein gläubiger Mensch - als mein Papa in 2000 krank wurde, habe ich den Glauben verloren und viele Gedanken nach dem "Warum" und "Wieso grade er" gehabt. Die haben mich zu nichts gebracht. Zu gar nichts! Ich habe zwischenzeitlich sogar aggressiv auf alles, was mit Kirche zu tun hat, reagiert. Aber ich habe auch eingesehen, dass es vielen hilft, Trost in ihrem Glauben zu finden.
Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass mein Papi irgendwo ist, wo es ihm richtig gut geht und er keine Schmerzen mehr hat. An diesem Ort werden wir irgendwann einmal folgen und uns alle wiedersehen.
Zerbrich dir nicht den Kopf, wo das sein sollte und ob es das überhaupt gibt.
Du wirst nicht mehr froh, wenn du dir darüber so starke Gedanken machst.
Lass sie los, sie hat genug gelitten - denke einfach, sie ist erlöst - ihre Hülle ist vergänglich, aber ihre Seele ist immer um dich. Und wenn du daran glaubst, lässt du sie immer ein Teil deines Lebens werden - ein Teil deines Herzens wird sie immer bleiben.
Und vielleicht wirst du sie in deinen Träumen sehen und sie umarmen können.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Stärke in dieser schweren Zeit.
Vielleicht sollten wir uns wirklich mehr an den Kindern orientieren... Sie haben eine geheimnisvolle Gabe, mit sowas umzugehen. Sie denken nicht so verquert wie wir Erwachsenen.

mutzel
07.03.2008, 13:01
Hallöchen, ich bin es mal wieder.
Ja - nehme dir ein Beispiel an deinen Sohn. Das hilft wirklich.
Meine Tochter findet auch immer neue Erklärungen warum der liebe Gott Oma geholt hat. Er braucht Hilfe bei Versicherungsfragen (Mama war Versicherungsangestellte). Meine Tante ist gestorben weil der liebe Gott neue Sachen zum anziehen braucht ( sie konnte super gut nähen!) Ja - das sind Erklärungen die Kinder haben, die aber uns Erwachsenen auch helfen können. Man sollte sich manchmal einfach mal drauf einlassen - tut oft gut.
Ansonsten kann man sich wirklich nur mit Menschen austauschen die das gleiche Schicksal haben, andere können einen nicht verstehen, obwohl sich meine Freundinnen echt bemühen. Aber wie ich fühle können sie nicht verstehen. Es ist doch schon so lange her - jetzt geht es bestimmt langsam wieder- dir geht es ja sichtlich besser.
Diese oder ähnliche Sprüche kommen häufig. Was ich aber noch viel schlimmer finde ist, das manche einfach garnicht mehr fragen wie es einem geht. Sie gehen davon aus das alles wieder im Lot ist.
Und das ist es ja überhaupt nicht. Die Welt hat sich komplett verändert, es vergeht nicht ein Tag wo nicht in Gedanken mit Mama rede. Es ist abends der letzte Gedanke und morgens der erste Gedanke. Wo ist sie - was macht sie!
Aber das versteht wirklich nur jemand der einen geliebten Menschen verloren hat. Und deshalb ist es auch einfach so wichtig, dass wir uns hier austauschen. Weil wir leiden alle unter der selben Krankheit und die heißt Trauer.....
Aber es kommen auf jeden Fall wieder bessere Zeiten. Bei dir ist es ja auch noch ganz frisch, lass dir einfach Zeit. Jeder Tag ist anders manchmal läuft man nach vorn und an manchen Tagen geht man wieder drei Schritte zurück.
Und ich denke auch, dass das 1. Jahr das schlimmste ist. Weil man alles zum ersten Mal alleine machen muss. Weihnachten, Ostern, Geburtstag u.s.w.
Wenn man einmal das Gefühl kennt, denke ich wird es einfacher danach.
Hoffe ich zumindest. Wissen kann ich es ja auch noch nicht. Aber die Hoffnung stirbt zu letzt.
In diesem Sinne wünsche ich dir alles Liebe und lass den Kopf nicht hängen - nimm dir ein Beispiel an deinem Sohn. Lass dich von ihm ein bißchen leiten.

ICh drück dich ganz doll und schicke ein paar Kraftpakete :knuddel:

LG :knuddel:

Roebi
07.03.2008, 22:07
Hallo Annika,
Hallo Mutzel!

Ja, ihr habt schon Recht, wenn ihr meint, ich solle mich ein bisschen von meinem Sohn an die Hand nehmen lassen und vielleicht ist es auch gar nicht so verkehrt, das Ganze mal aus seinen Augen zu betrachten. Aber im Moment sitzt der Schmerz, mein Schmerz, viel zu tief. Ich weiß auch, dass mein Kleiner mich damit trösten will und ich finde auch, dass er erstaunlich viel versteht, mit seinen "fast" 3 Jahren. Heute morgen hat er mich gefragt, ob ich immer noch traurig bin, weil Oma nicht mehr ist. Auf der einen Seite finde ich das ganze toll, aber auf der anderen Seite tut dies auch so unendlich weh. Weil ich damit merke, dass nicht nur ICH mich damit auseinander setzen muss, sondern ich muss mich auch mit den Fragen und Gedanken meines Sohnes auseinandersetzen. Das bringt das Faß teilweise echt zum überlaufen. Ich weiß, es klingt grässlich, dass ich so was schreibe, aber so hart, wie dies klingt, ist es gar nicht gemeint. Mir fehlen einfach immer noch die passenden Worte.
Jedenfalls bin ich so froh, dass ich den Weg in dieses Forum gefunden habe, und weiß, dass wenigstens IHR mich versteht. Weil WIR ALLE gemeinsam, das schwere Schicksal des Schmerzens und des Verlustes zu tragen haben. Ich bin froh, damit nicht "alleine" zu sein, obwohl ich jedem von Euch wünschen würde, diesen Schmerz niemals erleben zu müssen. Aber leider liegt es nicht in meiner oder unserer Hand über so etwas zu entscheiden.

@ Mutzel: Du hast Recht, es gibt wirklich Leute, die sich mitlerweile einen Dreck darum scheren, wie es einem geht. Und am allerschlimmsten finde ich, dass dies auch in der Familie so ist. Nicht in meinem direkten Umfeld. Meinem Vater geht es auch besch..... Aber wenn ich da mal so an meine Tante denke.... Pfft, Verwandschaft halt. Und ja, Du hast auch Recht damit, dass man mal einen Schritt vor, und dann wieder welche zurück macht. Heute habe ich bestimmt 14 Schritte zurück gemacht. Denn heute vor 14 Tagen haben wir meine Mutter auf ihrem letzten Weg begleitet. Schrecklich, einfach nur schrecklich darüber nachzudenken. Ich hoffe, wenn ich morgen in die Wohnung meiner Eltern komme, wird es nicht so schlimm sein, wie letzte Woche. Ich muss morgen nämlich mal was putzen. Schränke ausräumen und so, nä, darum habe ich meinen Vater gebeten, dass wir uns damit noch viel Zeit lassen. Und die Zeit gibt er mir. An dem Tag laufe ich bestimmt wieder zig Schritte zurück.

@ Annika: Ich gebe Dir 100% Recht, dass es besser ist, meine Mutter los zu lassen. Aber das fällt mir so unendlich schwer. Muss auch gerade wieder ein bisschen weinen, wo ich das schreibe. Ich komme aber einfach nicht von den Gedanken weg, wie es ihr wohl geht. Auch wenn ich mir selber damit das Leben schwer mache. Aber bitte, ich lebe und SIE nicht mehr. Und mein Leben ist sowieso seit dem 16.02. schwer, dass ich gar nicht weiß, wie mein Leben wieder in die schöne Bahn geraten soll. Vielleicht finde ich ja mal den Weg. Und ich wünsche jedem von uns, dass wir früher, lieber früher als später, die Kraft wieder dorthin finden, dass wir damit weiterleben können.
Ich glaube, erst dann sind unsere "LIEBEN" stolz und glück, uns von oben zuschauen zu können.

Aber bis dahin, Mama, musst Du Dich gedulden, denn noch kann ich es nicht.

LG Roebi

Roebi
11.03.2008, 20:12
Hallo Ihr Lieben!

Vielleicht kann mir einer von Euch weiterhelfen. Ich werde wahnsinnig. Ich bete jeden Abend bevor ich ins Bett gehe, dass meine Mama mich mal im Traum besuchen kommt. Aber immer noch ist dies nicht geschehen. Ich möchte doch so gerne daran glauben, dass es auf irgend eine Art und Weise, es ein Leben nach dem Tod gibt. Doch wie kann ich daran glauben und hoffen, wenn sie sich nicht bei mir meldet.
Ich habe das Gefühl verrückt zu werden. Ich habe schon von so einigen gelesen/gehört, dass der/die Verstorbene irgendwie Kontakt aufgenommen hat. Aber warum passiert mir das nicht. Mir ist es so wichtig zu wissen, dass es ihr gut geht. Vielleicht kann ich dann mit meinem Schmerz ein wenig besser umgehen. Ich habe Angst, irgendwann einmal den Verstand zu verlieren. Ich freue mich schon am nächsten Morgen wieder auf den Abend, dass ich zu Bett gehen kann um SIE vielleicht zu treffen.
Am Samstag hatte mein Vater mich gebeten, die Wohnung sauber zu machen. Oh Mann, es fällt mir so schwer, mich in ihren Wänden aufzuhalten. Wir haben als Ansatz schon einmal die Kosmetik und Pflegeprodukte aus dem Badezimmer entfernt. Es viel mir schwer, aber damit es für mich leichter wurde, habe ich mich ganz schnell damit beeilt. Alleine die Vorstellung ihren Kleiderschrank einmal ausräumen zu müssen, bricht mir das Herz. Ich empfinde es ein bisschen wie Verrat. Denn auch das "Letzte" meiner Mutter wird dann entfernt. Ich bin fest überzeugt, dass ich das nicht schaffen werde. Aber ich kann meinen Vater und meine Oma (ihre Mama) das nicht alleine zumuten. Ich muss doch jetzt stark sein.
Mensch Mama, wenn Du mir dabei doch nur helfen könntest, mir wenigstens einen Rat oder so was geben könntest. Ich hab zwar damals bei meinem Großonkel geholfen, aber da war ich ja auch noch viel jünger. Aber jetzt, und dann auch noch meine Mama. Ich kann das nicht. Noch nicht.:weinen:

Erklärt mich jetzt bitte nicht verrückt, denn das tue ich das ein oder andere Mal schon selber.:shocked:

LG Eure Röbi

Roebi
13.03.2008, 21:40
Hallo Mama!

Ich habe eben Bilderabzüge von Dir bestellt. Und schon wieder - oder immer noch - kann ich es nicht fassen, dass Du nicht mehr bei mir bist.
Wie konnte diese sch.... Krankheit Dich mir - uns - wegnehmen. Wieso verdammt noch mal? Wieso durfte ich Dich in den letzten Tagen nicht mehr sehen. Warum musste ich krank werden, diese scheiß Erkältung. Hätte ich das doch bloß gewusst, hätte ich auf die Ratschläge der Ärzte einen gepfiffen.
Am Samstag habe ich "Eure" Wohnung sauber gemacht. Papa hat mir geholfen. Das Einzige was ich geschafft habe war, dass ich Deinen Badezimmerschrank leer geräumt habe. Das hat so weh getan. Papa hat mich dann gebeten, mit ihm die Betten frisch zu beziehen. Doch das konnte ich nicht. Ich möchte auch nicht Deinen Kleiderschrank leerräumen müssen. Das ist für mich wie Verrat. Wie das letzte bisschen auslöschen, was noch da ist. Nein, das kann ich nicht.
Wenn Du mir doch nur sagen könntest, was ich tun soll.
Heute habe ich Blumen für "Euren" Balkon gekauft. Ich wußte nicht wie viele ich kaufen muss. Da habe ich eine Frau gefragt, der musste ich direkt mal mitteilen, dass sonst Du mir gesagt hättest, wie viele ich kaufen müsste. Ich hoffe, ich habe genug gekauft.
Mama bitte, sag mir was ich tun soll. Komm mich doch bitte mal im Traum besuchen und sprich mit mir. Ich drehe sonst noch durch. Ich lese hier bei so vielen, dass sie glauben, dass Euch gut geht, doch wie kann ich das auch glauben, wenn Du es mir nicht sagst.

Es gibt nicht eine Minute seit Deinem Tod, wo ich nicht ständig an Dich denken muss. Das hat mir echt das Herz gebrochen! Ich weiß einfach nicht, wie ich noch einmal unbeschwert in meinem Leben glücklich sein kann!

Ich kann nicht mehr schreiben, weil ich vor lauter Wasser nix mehr sehen kann.
Ich liebe Dich!

Deine Rübe

Roebi
16.03.2008, 14:07
Hallo Mama!

Heute ist so ein besch.... Tag und es regnet an einem Stück. Genauso grau und traurig, dass der Himmel weinen muss, fühle ich mich heute auch.

Wir waren gestern bei Dir am Grab und haben die Kränze weggeworfen. Sie waren halt nicht mehr schön, na ja, nach 3 Wochen, dürfen die auch nicht mehr schön aussehen. Dann haben wir Deine ganzen Schalen auf Dein Grab gestellt. Als wir damit fertig waren, ist Papa wieder zusammengebrochen. Lucas ist dann hingegangen, und hat aus seiner Jackentasche in Tempo raugeholt und dem Opa die Tränen weggewischt. Gott sei Dank war Thomas dabei, so dass er sich dann um Papa kümmern konnte, denn auch ich habe wiedermal mit meinen Tränen zu kämpfen gehabt.
Ich kann es immer noch nicht glauben und mir fällt es auch immer noch verdammt schwer, zu Euch in die Whg. oder zu Dir ans Grab zu kommen. Ich kann und will das Alles nicht realisieren, dass DU für mich nicht mehr da sein wirst. Ich weiß, ich stelle permanent die selben Fragen, aber ich kriege ja keine Antwort. :weinen:

Ich liebe Dich!

Deine Rübe

Ela4811
17.03.2008, 14:16
Liebe Roebi,

ich kann verstehen, dass du auf ein Zeichen wartest. Ich kann dir da leider keine Antwort geben, was man machen muss.
Es ist alles so verdammt schwer. Klar ich habe ein Ritual, was mir hilft. Aber manchmal wirft mich doch schon nur ein Lied aus der Bahn und ich heule nur. Aber ich finde, uns steht das auch zu!!!

Mir fiel es am Anfang auch schwer, in die Wohnung zu gehen oder zum Grab. Aber zur Zeit klappt das ganz gut.

Quäle dich nicht mehr mit Fragen, was wäre wenn... Die kann dir keiner beantworten!

Ich schicke dir ganz viel Kraftpakete und drücke dich aus der Ferne

Ela

mutzel
17.03.2008, 14:24
Hallo Roebi,
komm lass dich mal ganz doll drücken :pftroest: :pftroest:
Das ist ja furchtbar wie du leidest. Es bricht einem das Herz beim lesen.
Ich glaube du solltest mal einen Arzt aufsuchen. Ich denke du brauchst fachmännische Hilfe. Ich weiß garnicht was ich dir schreiben soll um dich
ein bißchen zu trösten.
Bei mir vergeht auch kein Tag wo ich nicht weine und an meine Mama denke. Das Schränke ausräumen steht mir auch noch bevor. Der Lebensgefährte von meiner Mama hat mich auch um Hilfe dabei gebeten. Aber wir schieben es beide noch immer weiter vor uns her. Ich denke das wird auch unendlich schwer. Da mag ich auch nicht dran denken. Aber das hat ja auch noch Zeit.

Und ich glaube auch das es bei euch auch noch Zeit hat - ODER ?
Oder habt ihr einen Grund es gerade jetzt zu tun?
Ich finde ihr solltet euch damit wirklich noch einbißchen Zeit lassen.

Und mit den Zeichen auf die du wartest - diese Zeichen trägst du doch bei dir - in deinem Innern und das sind die Erinnerungen.
Das sind die größten Schätze, deine Mama hat dich zu dem gemacht was du heute bist. Und sie lebt in dir und deinen Erinnerungen weiter.
Die anderen Zeichen sind meiner Meinung nach spirituelle Dinge an die muss man glauben oder auch nicht. Das ist alles Auslegungssache.
Ich verspüre auch manchmal so einen kalten Hauch oder Windzug, obwohl keiner die Türen oder Fenster geöffnet hat. Meine jüngste Tochter sagt immer dann ist Oma wieder bei dir. Mein Mann sagt ich bilde mir das nur ein.
Ja - da hast du jetzt zwei unterschiedliche Auslegungen der Dinge. Ich tendiere auch eher zur ersten Erklärung meiner Tochter. Aber ich bin auch immer wieder hin und her gerissen.
Vielleicht solltest du mit einem Therapeuten einfach mal ein Gespäch führen - ich glaube das würde dir gut tun.
Du musst einen Weg finden mit deiner Trauer umzugehen, sonst zerbrichst du irgedwann daran und das kannst du deiner Familie und dir selber nicht antun. Das hätte auch deine Mama nicht gewollt.

Ich schicke dir noch viele, viele Kraftpakete :knuddel: :knuddel:

LG

Roebi
17.03.2008, 19:58
Hallo Ela!

Es wäre - glaube ich - auch zu viel verlangt, wenn uns jemand sagen könnte, wie wir mit unserem Schmerz umzugehen hätten.
Ich weiß, dass mir niemand mehr diese Fragen beantworten kann, aber genau dies bedrückt und quält mich ja so sehr. Vielleicht gibt sich dies irgendwann einmal. Ich drück Dich :knuddel:

@ mutzel: Vielen lieben Dank, für Deine lieben Worte! Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich reif für einen Therpeuten bin. Halte von diesem ganzen Psycho-Kram nix. Bis jetzt konnte ich mich immer noch selber berappeln, vielleicht brauche ich dafür nur diesmal viel viel mehr Zeit, als ich selber gewillt bin, mir zu geben.
Siehst Du, Du erhälst solche Zeichen. Und ich wäre froh, wenn ich so ein Zeichen mal kriegen würde. Und ich glaube auch, ob Hokuspokus hin oder her, wir uns wirklich von unseren Kindern eine Scheibe abschneiden sollten. Sie gehen so unbelastet und Angstlos mit der ganzen Sache um, dass es mich wirklich beeindruckt.
Den Kleiderschrank werde ich - solange wie möglich - so belassen, wie er ist. Es stört meinen Vater auch nicht, wenn Alles noch so bleibt, wie bisher. Er hat ja ansonsten nichts in der Whg. umgeändert. Und ich glaube auch, dass ihm das ganz Recht ist, dass wir das noch lassen.

Mama!
Heute musste ich mal wieder ein bisschen weinen, aber nicht wie sonst - zu Hause - NEIN, im Büro. Aber wenn es wirklich wahr ist, dass Du bei mir bist, dann weißt Du das ja schon.
Ich krieg nen Affen, noch 6 Tage und wir haben Ostern. Ostern ohne Dich! Halllo? Wie soll das bitteschön gehen? Ich hab da richtig Panik vor. Ostereiersuchen ohne Dich. Ich bin wahrscheinlich so verpeilt, dass ich nicht mal mehr weiß, wo ich die versteckt habe.
Mensch, die Fotos sind immer noch nicht da. Die haben noch nie so lange gebraucht, bis die hier waren. Weiß gar nicht warum, oder hast Du Deine Finger da im Spiel?
Ich mag jetzt nicht mehr schreiben, außer, dass ich Dich ganz ganz wahnsinnig liebe und Dich niemals, niemals nie, vergessen werde.

Deine Rübe

Roebi
18.03.2008, 20:12
Hallo Mama!

Heute sind endlich die Fotos gekommen. Mein Gott, als ich die Bilder vom Grab gesehen habe, konnte ich es immer noch nicht glauben. Du hattest so viele Blumen, Du hättest sie wunderschön gefunden, wenn sie nicht auf Deinem Grab gelegen hätten.
Lucas hat ein Foto von Dir rausgesucht und wir haben es auf den Vertiko gestellt. Ein Foto aus Büsum.
Wenn ich die Fotos sehe, kann ich es überhaupt gar nicht mehr fassen, dass das die letzten Bilder von Dir sein sollen. Das ich nie wieder "neue" Fotos von Dir entwicklen lassen kann. Ich habe mir vorgenommen, auf Lucas Homepage, ein "Oma-Erinnerung" zu machen. Aber dafür werde ich noch ein bisschen brauchen, denn die Fotos haben mich ganz schön geschafft heute.
Ich kann´s einfach nicht glauben, und ich wills auch nicht glauben.

Ich höre gerade mein "neues" Lieblingslied, von Ich&Ich - STARK.
Einzelne Passagen könnte ich nicht besser ausdrücken:

Ich bin nicht der der ich sein will
und will nicht sein wer ich bin.
Mein Leben ist das Chaos,
schau mal genauer hin.

Ich frage grade Dich,
macht das alles einen Sinn?
Mein Leben ist ein Chaos,
schau mal genauer hin.

Und Du glaubst ich bin stark und ich kenn den Weg.
Du bildest Dir ein, ich weiß wie alles geht.
Du denkst ich hab alles im Griff,
und kontrollier was geschieht.

Ich bin dauernd auf der Suche
und weiß nicht mehr wonach.

Niemand sieht mir an,
wie verwirrt ich wirklich bin.
Ist alles nur Fassade,
schau mal genauer hin.

Stell dich mit mir in die Sonne,
oder geh mit mir ein kleines Stück.
Ich zeig dir meine Wahrheit für einen Augenblick,
ich frage mich genau wie du, wo ist hier der Sinn,
mein Leben ist ein Chaos,
schau mal genauer hin.

Ich liebe Dich! :1luvu:

Deine Rübe

stella29
18.03.2008, 21:37
Liebe Roebi,

ich komme erst jetzt dazu deinen Thread komplett zu lesen.

Mein Beileid - ich drück dich mal ganz fest !:knuddel:

Deine Geschichte ähnelt unserer sehr.. Mein Paps starb nach 4 wochen Krankenhausaufenhalt an Darmkrebs. Am 28.2.08

Meine Eltern haben auch auf meinen kleinen Jungen ( Luca ;) ) aufgepaßt als er 1 Jahr war - damit ich wieder paar stunden arbeiten konnte..

Auch ich werde das Bild meines toten Papa`s nie vergessen : offener Mund und offene Augen. Und meilenweit entfernt, friedlich oder schlafend auszusehen.. er sah ängstlich, krank und einfach nicht wie mein starker Papa aus. Diese Bild krieg ich nie wieder aus meinen Kopf - aber langsam verblasst es ... es ist nicht mehr so intensiv - brennt sich nicht mehr so in den verstand.

Die Beerdiung empfand ich ebenso als " schön " - ein liebevoller Abschied. Auch ich hatte tierisch Angst davor.. Nun warten wir noch auf die Urnenbeisetzung - das zehrt auch noch arg an meinen Nerven.

Ich vermisse ihn sooo sehr - kann es Tag für Tag nicht glauben, ihn nie wieder zu sehen .. sein Lachen ... Seine Art - einfach ALLES.

Tagsüber bin ich immer viel beschäftigt, der Kleine hält mich auf Trapp - aber Abends breche ich zusammen und heule wie ein Schlosshund. Meist bin ich aber so versteinert, das ich wie unter Schock stehe.

Kann mir keine Videos von Papa ansehen- das zerreisst mein Herz. Bilder tuen auch verdammt weh...

Ich glaube, ich werde NIE den Schmerz verlieren...

Wie du liest, du bist mit deiner Trauer nie alleine...

Drück dich !:knuddel:

stella29
18.03.2008, 21:38
P.S. :

Das Lied von ICH & ICH finde ich auch einfach total genial !!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ela4811
19.03.2008, 10:49
Liebe Roebi,

vielleicht hilft dir ein klein wenig der Text von Trude Herr. MIr hat jemand ganz liebes das Lieb empfohlen und es ist schön. Klar heule ich dabei, aber der Text passt schon...


Niemals Geht Man So Ganz
Wenn man Abschied nimmt,
geht nach unbestimmt,
mit dem Wind, wie Blätter wehn,

sing ma et Abschiedsleed,
dat sich öm Fernweh drieht,
um Horizont, Salz und Teer.

Wer singe Püngel schnürt,
söök, wo er hinjehürt,
et wie ne Zuch fuhr,
nit nur ein Zuhuss.

Man läßt vieles hier,
Freund ich danke dir,
für den Kuß, den letzten Gruß.

Ich will weiter gehn,
keine Tränen sehn,
so ein Abschied ist lang noch kein Tod.

Niemals geht man so ganz
irgendwas von mir bleibt hier
es hat seinen Platz
immer bei dir. Wenn et auch noch so sticht, denn wer in dr Kält
keen Zukunft sieht,

maach enem Vagabund
doch et Hätz net wund,
fliech e Stück mit
op singem Weech.

Doch dann lass mich los,
sieh die Welt ist groß,
ohne Freiheit bin ich fast schon wie tot.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Ich verspreche dir,
wenn zurück bei dir,
wenn der Wind von Süden weht.

Ich saach nit leb wohl,
dat Wort dat kling wie Hohn,
völlig hohl maach et joot.

Sieh, ich weine auch,
Tränen sind wie Rauch,
sie vergehn, dieser Käfig macht mich tot.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Nie verläßt man sich ganz,
irgendwas von dir geht mit,
es hat seinen Platz immer bei mir.


Ich drücke dich ganz doll! Ich bin sicher, dass es unseren Lieben dort oben besser geht und dass die auf uns aufpassen!!!

Ela

nia124
19.03.2008, 16:15
Liebe Roebi, liebe Stella und all die anderen,
ich habe mich von Deiner Geschichte, Roebi, auch gleich angesprochen gefühlt.

Bei meiner Mutter war ein ähnlich kurzer Zeitraum zwischen Diagnose und Tod. Anfang Dezember rief sie mich an und sagte, sie hätte da so eine komische Stelle an der Brust. Ich war erst gar nicht alarmiert, dachte ich doch bis dahin, dass Brustkrebs bei älteren Frauen nicht mehr vorkommt, meine Mutter ist 78 oder besser war 78 Jahre alt.
Leider war es doch Brustkrebs und zwar in einem ziemlich fortgeschrittenen Stadium, inoperabel. Am 19.12. hatten wir das Aufklärungsgespräch zur Chemotherapie, im Januar begann sie damit. Den ganzen Januar und Februar habe ich gedacht, dass die Chemo anschlägt. Sicher, sie war oft müde und schwach, aber wer ist das nicht unter dem Einfluss der Chemo?

Am 26.2. habe ich sie besucht, ich hatte mir ein paar Tage freigenommen und wollte mit ihr eine nette Woche verleben. Mal Kaffee trinken gehen, vielleicht einen kleinen Spaziergang machen, halt was ruhiges. An diesem Abend hatte sie extreme Schmerzen und war sehr schwach. Am nächsten Morgen habe ich gesagt, komm wir fahren ins Krankenhaus, damit die Schmerztherapie angepasst wird und sie etwas aufgepäppelt wird. Anfang Januar war sie auch schon mal sehr schwach, damals halfen Blutkonserven.
Am 28.2. war sie kaum noch ansprechbar, weil zu schwach und die Ärzte sagten kryptisch: Manchmal gewinnen wir, manchmal der Krebs. Ich habe den ganzen Tag geheult. Eine Woche später am 6.3. ist sie verstorben. Ich war die ganze Zeit im Krankenhaus bei ihr und habe auch die letzte Nacht in ihrem Zimmer verbracht. Seitdem lebe ich wie in Trance. Manchmal denke ich, ich träume. Oft will ich sie anrufen. Nachts habe ich Panikanfälle und denke, ich muß sie retten. Dann wache ich auf und realisiere, dass sie tot ist.

Irgendwann muß ich das Haus ausräumen und ihre Sachen wegwerfen. Mein Vater ist leider auch schon tot. Ich habe das Gefühl, ich kann das nicht. Und nun auch noch Ostern. Alle fahren zu ihren Familien. In den letzten Jahren waren wir immer bei ihr und dieses Jahr? Ich glaube, ich verkrieche mich.

Nia

Ela4811
19.03.2008, 17:46
Liebe Nia,

es tut mir so leid, dass du deine Mutter verloren hast!!!

Im Grunde kann man jetzt sagen, was man möchte, aber nichts nimmt einem die Trauer. Meine Mam ist am 08.01.08 verstorben und selbst jetzt denke ich manchmal, dass kann nicht wahr sein, dass muss ein Traum sein.

An manchen Tagen komme ich damit ganz gut klar und an anderen Tagen weniger.

Wir haben die Sachen meiner Mam schnell ausgeräumt und sortiert. Mein Papa konnte es nicht ertragen. Viele Sachen wollte er weg schmeißen und ich habe es verhindert. Jetzt ist er froh und will sie nicht mehr her geben. Lass dir Zeit damit! Ich bin mir vorgekommen, wie "Ausverkauf". Es war schrecklich. Man realisiert noch nicht so ganz, dass sie nicht mehr wieder kommt, sortiert aber schon aus.

Ich hoffe, du bist Ostern nicht alleine!!!!

Ich drücke dich ganz dolle und schicke dir ganz viele Kraftpakete für die nächste Zeit

Ela

stella29
19.03.2008, 19:29
Hallo Nia,

ja - GENAUSO fühle ich auch - wie in Trance, kann es nicht glauben - und will es nicht glauben... es ist alles so tragisch was wir hier alle erleben....

konnte heute auch papa`s sachen nicht wegräumen.. es tut so verdammt weh.

wünsch euch allen zusammen gaaaaaaanzv viel Kraft - die brauchen wir so sehr !

Roebi
19.03.2008, 20:16
Hallo Ihr Lieben!

@ Nia: Zuerst einmal möchte ich Dir mein aufrichtiges Beileid kundtun. Wir alle hier, können Dich sehr gut verstehen. Diese Krankheit ist einfach schrecklich und so grausam, dass man seinen Hass dagegen nicht in Worte fassen kann.
Für die anstehende Zeit schicke ich Dir ganz viel Kraft und ganz viele Umarmungen und eine starke Schulter. :knuddel:

@ Ela: Danke für den Text von Trude Herr. Da wir aber aus Köln sind, kannte ich ihn schon. Aber Du hast Recht, er passt wirklich sehr sehr gut. Der Spruch: Niemals geht man so ganz, stand auch auf einen der Kränze. Er war von meiner besten Freundin, die im Prinzip ihre 2. Mutter verloren hat.

@ Stella: Keiner von uns ist hier mit seiner Trauer alleine. Und das ist auch gut so.


Hallo Mama!

Ich war heute bei meinen Jungs im Blumenladen und habe für Dein Foto eine Calla, und eine rote Rose geholt. Sie waren immernoch ganz angetan, von den vielen Kränzen und Schalen, die Du gekriegt hast. Auch haben sie sich sehr darüber gefreut, dass "ihre" Kränze gute 3 Wochen gehalten haben.
Heute habe ich im Büro fast wieder angefangen zu weinen, aber ich konnte mich noch bremsen. Ute hat mit mir noch mal über Dich, Papa und die Zukunft gesprochen. Mensch Mama, Du fehlst echt an allen Ecken und Enden. Ich kann das überhaupt nicht in Worte fassen, wie sehr Du mir fehlst. Und ich glaube auch, dass Anka das mitlerweile verstanden hat, dass Du nicht mehr zurückkommst. Die hängt mir heute permanent am Fell. Jammert, aber das ist ja nix Neues. Ich glaube fest, dass sie Dich vermisst.
Oh Mann, bald ist Ostern. Wie gerne würde ich dieses Fest ausfallen lassen, weil es für mich kein Fest mehr ist. Welches Fest wird überhaupt noch ein Fest sein? O.k. Lucas Geburtstag, aber sonst? Ja ja, ich weiß, wenn Du könntest, würdest Du mich kräftig in meinen Allerwertesten treten, aber Du kannst ja nicht. Und wie gerne würde ich meinen Hintern hinhalten.

Ich liebe Dich!:1luvu:
Deine Rübe

P.S. Ich danke jedem aus tiefstem Herzen, der an meiner Trauer teilnimmt, gerade deshalb, weil ihr selber so eine schwere Last zu tragen habt. Ich drück Euch alle mal ganz fest.:knuddel: :pftroest:

Roebi
21.03.2008, 20:40
Hallo Mama!

Heute ist Karfreitag, und ich glaube, wir haben den Tag einigermaßen überstanden. Als ich heute Morgen den Erdbeerkuchen gemacht habe, hab ich mit Ela telefoniert. Wir fachsimpelten so rum, wegen dem Tortenguß. Da wurde es mir mal wieder bewusst, dass ich Dich für so ne Lapalie nie mehr fragen kann. Gestern Abend war Papa hier und wir haben noch über Dich gesprochen. Er ist fest davon überzeugt, dass Du niemals damit zurecht gekommen wärst, für den Rest Deines Lebens am Rollstuhl und an dem Sauerstoff gefesselt zu sein. Da musste ich ihm Recht geben. Dabei brach er wieder in Tränen aus. Ich kann es immer noch nicht begreifen. Nie hast Du Dich von etwas umhauen lassen, nichts hat Dich wirklich aus der Bahn geworfen, aber dieser verdammte Krebs. Ich hasse IHN :mad:

Ich liebe Dich!

Deine Rübe

Roebi
25.03.2008, 21:02
Hallo Mama!

Puh, es ist geschafft, Ostern ist vorbei. Es war ganz schön hart für mich, hier die "normale" Nicole zu spielen. Am Sonntag war Papa bei T. Hildegard eingeladen. Dafür war ich doch schon recht dankbar. Auch wenn ich es gerne habe, mich um Papa ein bisschen zu kümmern, aber so langsam aber sicher, finde ich, muss ich auch meinen Weg finden, damit zurecht zu kommen. Am Sonntag-Abend habe ich einen Film über Jesus im Fernsehen gesehen. Bis zur Kreuzigung ging alles gut, aber als er wieder auferstanden ist, konnte ich nicht mehr. Ich habe geheult, bis ich ganz rote Augen hatte. Sogar die wasserfeste Wimperntusche, hat sich ergeben. Auch gestern, als wir auf Karolas Geburtstag eingeladen gewesen sind, hast Du in jeder Sekunde total gefehlt. Ich weiß wirklich nicht, wann der Moment kommt, an dem ich begreifen werde, dass Du nicht mehr da bist.
Seit gestern schneit es hier in Köln. Bin mit Lucas gestern auch an Deinem Grab gewesen. Deine ganzen Blumen waren voller Schnee. Das hätte Dir bestimmt gefallen, obwohl es saukalt ist. Lucas hat Dir einen Porzellan-Osterhasen an eine Deiner "5" Kerzen gestellt. 3 Kerzen sind mir ja erklärbar, aber von wem die anderen sind. Pfft, kein Plan. Als ich die Kerzen gesehen habe, habe ich mich gefreut. Nicht nur Mama, Oma und ich denken an Dich, sondern auch noch andere. Habe heute auch wieder mit Ela telefoniert. Auch sie kann es nicht begreifen, dass Du nicht mehr da bist. Ich verstehe es wirklich nicht, und ich will es - glaube ich - auch nicht verstehen. Ich fühle mich immer so schuldig, wenn es mir mal einen Tag einigermaßen besser gegangen ist. Ich habe Angst, der Trauer, die Dir zusteht, nicht gerecht zu werden. Denn Du hast so über alle Maßen so viel Trauer verdient, dass ich nicht weiß, ob meine angemessen erscheint. Natürlich weiß ich, dass Du - wenn Du könntest - mich kräftig in meinen Hintern treten würdest (Ach, wenn Du es doch nur tun würdest!), weil Du es für völligen Quatsch hielst. Aber ich kann einfach gegen mein Gefühl nicht an. Jeder hätte gehen dürfen, Mama, aber doch nicht DU! Ich fühle mich so schlecht, dass ich z.B. an dem Tag, als Du nach Hause durftest, nicht einfach blau gemacht habe. Ich fühle mich so schlecht, weil ich Dich nicht besuchen durfte, konnte.... Wie gerne würde ich die Zeit noch einmal zurückdrehen, nur um bei Dir zu sein. Ich habe dich allein gelassen. Vielleicht auch, weil ich es nicht wahrhaben wollte, dass Du Todkrank warst. Ich habe fest damit gerechnet, dass Du eines Tages aus dem KH entlassen würdest und wir wieder nach Büsum fahren würden. Nur wir 2 mit Lucas. So, wie wir es fest geplant hatten. Ich habe mich auf die Aussagen Deiner Ärzte verlassen, und nun bin ich verlassen. Für alle anderen dreht sich die Welt weiter, doch für mich ist sie stehen geblieben. Ich quäle mich einen Tag mehr, einen Tag weniger durch diese verheuchelte Welt. Mich können wirklich nur die Leute verstehen, die selbst einen geliebten Menschen verloren haben. Menschen wie diese, die auch im Forum sind, und Rat und Trost brauchen. Ist das nicht schrecklich? So viele Menschen, suchen Trost! Trost genauso wie ich ihn brauche, ihn aber nicht kriege und auch nicht finden kann. Heute habe ich zur Ela gesagt, dass die Zeit vielleicht einmal alle Wunden heilen wird. Aber die Zeit kann diese Wunde nicht heilen. Da gab Ela mir Recht. Ich glaube, mit Deinem Tod ist ihr bewusst geworden, was sie an ihrer Mom hat. Und das ist auch gut so. Habe eben bei jemandem gelesen, dass jeder Tag ein Stück mehr Abschied bedeutet. Und dieser Satz spricht mir aus der Seele. Nur schade, dass ich ihn erst jetzt verstehe. Selbst dafür könnte ich mich Ohrfeigen. :weinen::weinen::weinen:

Ich liebe Dich!:1luvu:

SUSAN69
26.03.2008, 12:06
:knuddel::knuddel:
Auch ich habe Ostern das erste mal ohne meinen Papa überstanden...

Es ist eine verdammt schwere Zeit und ich finde um so länger er weg ist um so schmerzhafter wird es für mich....sonst habe ich immer gedacht....Papa kommt bald wieder,,,,,,aber so ist es leider nicht......Mein Papa ist am
10.Januar 08 an Lungenkrebs verstorben...
Es ging alles so schnell.....aber er war ein Kämpfer er hat die ganzen Feiertage und dann noch meinen Geburtstag überlebt und dann ging es ziemlich schnell, als wenn er mir noch unbedingt Gratulieren wollte:weinen:
Es ist wirlich sehr schwer auch für meine Tochter die war mit Opi oft zusammen und sie war sein Liebling...er hatte sich von iht am 6.Januar verabschioedet als wenn er wußte das er bald geht....
Oh mann mir kommen schon wieder die tränen



LG Susan



Papa ich denke an dich und vermisse dich sehr......
*08.11.1038
+10.01.2008

Roebi
26.03.2008, 18:36
Liebe Susan!

Ich drück Dich erst einmal ganz fest, auch, wenn ich weiß, dass das nicht viel Trost spenden kann. :knuddel:

Sei dankbar für den Moment, bevor er gestorben ist. Denn mir ist dieser Moment leider vergönnt geblieben. Und diese Last werde ich wohl mein Leben lang tragen müssen. Ich glaube ganz bestimmt, dass meine Mutter extra nicht mehr auf mich gewartet hat, weil sie sonst nicht hätte gehen können.
Leider gibt es für uns "zurückgebliebenen" kein Rezept, was uns ein Arzt gegen diesen unendlichen Schmerz ausstellen kann. Und ich bin auch davon überzeugt, dass unser Schmerz nicht wirklich weniger werden kann, sondern vielleicht einmal anders.

Das Einzige was mir wirklich Abends hilft, ist hier im Forum zu schreiben, oder zu lesen. Manchmal bin ich gar nicht in der Lage etwas zu schreiben, weil mich die Berichte und auch der Schmerz über den Verlust meiner Mutter erstarren lassen. Diese Krankheit, es ist unfassbar. Und ich kann meinen Haß gegen diese Krankheit überhaupt nicht in Worte fassen.

LG Röbi

stella29
26.03.2008, 20:01
hallo röbi,

ich habe auch sooooooo einen HASS auf diesen Krebs !!!! Ich teile diesen Hass mit dir !

Werde es auch nieee verstehen und verzeihen können, dass dieser Mistkerl unser Lieben so hat leiden und sterben lassen :twak::twak::twak:

Auch mir hilft es abends hier zu schreiben - das ist meine art therapie - meine hilfe.

Drück dich !:knuddel:

Roebi
26.03.2008, 20:08
Hallo Stella!

Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Forschung da auf keinen grünen Zweig kommt. Echt, die schießen dutzende Millarden ins Weltall, nur um rauszufinden, ob es Leben auf dem Mars gibt, anstatt das Geld in die Krebsforschung o.ä. zu stecken. Da könnte ich so drüber kotzen!

Ja, Du hast Recht, das hier ähnelt ein bisschen wie Therapie. Manchmal glaube ich schon, dass ich still und heimlich, süchtig danach werde.

LG Röbi

stella29
26.03.2008, 20:30
JAAAA.. ich auch ! Es macht auch süchtig, jeden Abend : Kiste an und schreiben. Es hilft halt einfach :)

Das mit der Forschung kapier ich auch nicht !!! Es muss doch mal langsam etwas gefunden werden - alles kann man heute machen, aber DAS nicht !!! ich versteh das nicht... es tut soooo weh !!!!!!!!!!!!!!!!!!


ICH HASSE KREBS !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!:twak::twak::twak:

Roebi
26.03.2008, 20:34
Hab mich gerade mehr oder weniger das erste richtige Mal im Darmkrebs-Bereich rumgetummelt. Oh Mann, wie grausam. Einfach nur grausam. Wie gerne wäre ich noch jemand von denen, und wie dankbar bin ich, dass meine Mama so nicht mehr leiden muss. Die Gefühle fahren mit mir Achterbahn.

LG

stella29
26.03.2008, 20:50
Ja, ich wünschte auch manchmal, ich könnte ins Forum zurück - dann lieber doch nicht, wenn ich das so alles lese. Bin irgendwie froh, daß ich bei Papa einiges erspart geblieben ist.

So schwer es auch ist, aber wenn ich das sol alles lese, wird mir total schlecht.

Roebi
26.03.2008, 20:56
Das Einzige, warum ich mich gerne zurück ins Forum wünsche ist, dass ich mit Mama vielleicht doch noch sprechen könnte. Ich wieder Hoffnung hätte. Sie noch spüren, riechen etc. All das, was ich jetzt ich mehr kann, und vorher auch nicht durfte.

Ja, es ist manchmal echt erschreckend, was diese Armen durchmachen müssen. Je mehr man da nachliest, desto schlimmer wird meine Wut. :mad:

stella29
27.03.2008, 08:53
Mit Papa nochmal reden .. JA .. das wäre mein größter Wunsch !

Wie geht es dir heute so ?

LG

Roebi
27.03.2008, 13:05
Hallo Stella!

Das wäre toll und für mich total befriedigend, wenn ich mit ihr noch mal reden könnte. Das würde mich in meiner Trauer Mut geben, zu wissen, dass es ihr gut geht. Aber...

Bis jetzt geht es mir ganz gut -> bin noch auf der Arbeit. Da hab ich nicht so viel Zeit darüber nachzudenken.

Und Dir?

LG Röbi

stella29
27.03.2008, 15:12
War gerade bei meiner Mama - es geht soweit.

Heute vor genau 4 Wochen verstarb Papa.

Bin noch auf der Suche nach ein paar guten Büchern die sich mit diesem Thema beschäftigen.

Muss um vier meinen Kleinen von der Kita holen.

Bis später

Sternenputzer
28.03.2008, 08:31
Hallo, Ihr Lieben,

ich bin neu hier im Forum. Habe gestern beschlossen, nachdem ich Eure Texte gelesen habe, zu Euch zu kommen. Zunächst Euch allen mein Beileid. Auch ich habe am 30.01.2008 meine liebste Mami durch eine scheußliche Darmkrebserkrankung verloren. Wir haben über Monate zusammen gehofft und am Ende doch verloren. Die letzten Wochen vor ihrem Tod, waren die bisher härtesten meines Lebens. Den Verfall ihres Körpers mit ansehen zu müssen und nicht helfen zu können...mit dem Bewußtsein, dass dieser Prozess unumkehrbar ist und das Unausweichliche kommt, ob man will oder nicht. Wie will man das Unfassbare fassen. Obwohl ihr Todestag nun acht Wochen zurück liegt, kann ich es nicht begreifen und streube mich, die Realität zu akzeptieren.
Liebe Roebi, auch ich will fest daran glauben, dass es meiner Mum, dort wo sie jetzt ist, besser geht. Ich hätte auch gern ein Zeichen und warte darauf, dass sie durch meine Träume geht. Die Bilder vom Sterbebrett drängen sich mir auch immer wieder auf und ihre und meine gefühlte Hilflosigkeit läßt mich dann heute noch verzweifeln. Auch mir fehlen ein paar letzte Worte, es gab "nur" einen festen Händedruck. Ich hätte ihr noch so viel sagen wollen...
Und nun?
:cry:
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht um sie weine. Wir begegnen uns in meiner Erinnerung. Aber das ist mir eben nicht genug.
Heute scheint bei uns so herrlich die Sonne. In Tage wie diesen heute, habe ich immer grosse Hoffnungen gesetzt. An solch einem Tag bekam sie die verheerende Diagnose und trotzdem oder gerade deshalb, haben wir gehofft. An einem solchen Tag kam sie ins Krankenhaus, das sie dann nicht mehr lebend verlassen hat, an einem solchen Tag habe ich mich von ihrer sterblichen Hülle verabschiedet und an einem solch wunderbar sonnigen Tag haben wir sie zu Grabe getragen...
Und nun schaue ich weinend zum Himmel und hoffe, sie ist bei mir!!!

"Mami, ich liebe Dich!"

Eure Sternenputzer-in

ErikaS
28.03.2008, 08:52
Liebe Sternenputzer-in,
:pftroest::pftroest: lass dich umarmen. Ich leide auch so wie du. Es ist so schwer. Warum nur mussten sie so leiden? Ich finde auch keine Antwort.
:pftroest::pftroest:

stella29
28.03.2008, 08:59
Liebe Sternenputzer-in,

auch dir mein nachträgliches Beileid !

Eine scheußliche Krankheit, die nie mehr unsere Gedanken verläßt. Auch ich habe nur schlimme Erinnerungen an die letzten Tage meines Papa`s. Das läßt mich oft sehr schnell wieder schwermütig werden und auch noch mehr Haß auf diese Krankheit bringen.

Ich kann es auch noch nicht realisieren. Ich bin auch noch wie in Trance, total ausgelaugt ...

Wir wussten auch alle, als Papa ins KH kam, daß er wohl nie wieder nach Hause kommt. Genauso war es dann auch - ein Albtraum.

Drück dich !

Roebi
28.03.2008, 09:38
Liebe Sternenputzer-in!

Zu aller erst drücke ich Dich mal ganz fest :pftroest: und mein allerherzlichstes Beileid!
Es ist gut, dass Du Dich nun zu uns gesellt hast. Das war die richtige Entscheidung. Denn hier versteht Dich jeder, auch ohne große Worte. Hier wirst Du in schweren Zeiten aufgefangen!
Ja, es ist wirklich unbegreiflich, dass unsere Lieben nicht mehr bei uns sein können. Ich verfluche jeden Tag, an dem sie nicht bei mir sein kann. Ich beneide jeden darum, der in der letzten Sekunde dabei war, denn ich konnte und durfte es nicht. Zumal ich auch nicht - wenn überhaupt jemand - damit gerechnet hat, dass meine Mama dann doch so plötzlich stirbt. Denn 2 Tage vorher hatten wir noch gute Nachrichten von den Ärzten gekriegt.
Jeden Abend wenn ich ins Bett gehe, schicke ich ein Küsschen in den Himmel und wünsche ihr eine gute Nacht, in der Hoffnung, dass sie mich vielleicht diese Nacht einmal besuchen kommt. Es würde mir so viel geben. Doch, dieser Traum ist bisher nicht in Erfüllung gegangen. Vielleicht liegt es daran, dass sich unsere Mama´s erst noch da oben zurecht finden müssen. Und wenn sie zur Ruhe gekommen sind, vielleicht besuchen sie uns dann.

LG Röbi

Roebi
28.03.2008, 22:05
Hallo Mama!

Mein Herz ist so schwer!
Ich vermisse Dich sooooo unsagbar, dass ich gar nicht die richtigen Worte dafür finden kann!
Du fehlst mir!
Es ist für mich von Tag zu Tag unerträglicher geworden, zu akzeptieren, dass Du nicht mehr da bist. Da bist für mich, da bist, für Lucas, da bist für Papa, da bist, für Oma!
Weg! Weg, für immer!
Draußen regnet es in strömen, dass sind all die Tränen, die ich am liebsten für Dich vergießen würde.
Am Sonntag haben wir Dein 6-Wochenamt. Mir grault es jetzt schon davor. Ich weiß, dass Papa und Oma wieder in Tränen, ausbrechen werden, und ich wieder die Rolle der Starken übernehme. Manchmal möchte ich einfach nur ausbrechen, ausbrechen aus meiner Wut und den Hass auf diesen verdammten Tumor. Ausbrechen aus meiner Trauer, das Ganze einfach mal mit den Augen von Lucas betrachten.
Morgen werde ich wieder in Eure Wohnung müssen. Das fällt mir immer noch so unsagbar schwer, dass ich dafür schon ein schlechtes Gewissen habe. Früher bin ich gerne zu Euch gekommen, doch heute?
Die Welt dreht sich einfach weiter.
Die Menschen leben einfach weiter.
Mit Dir, ist auch ein Stück von mir gestorben!
Als ich am Montag bei Dir am Grab war, habe ich gesehen, dass es schon ein bisschen abgesackt ist. Mir stockte der Atem. Mir vorzustellen, dass Du unter dieser Erdmasse liegst, bringt mich noch um den Verstand.
Ich habe mich schon mal umgesehen, nach einem Grabstein. Aber irgendwie will mir keiner gefallen. Irgendwie wird keiner dieser Steine Dir gerecht. Ich finde keinen, der passend für Deine Person ist. Du sollst doch den schönsten Stein bekommen, weil Du die beste Mama auf der Welt warst. :weinen: :weinen: :weinen:

Ich liebe Dich!
Deine Rübe

Eva M.
28.03.2008, 23:01
Liebe Roebi,

lieben Dank für deinen Eintrag bei Felix!
Auch ich möchte dir mein tiefstes Mitgefühl ausdrücken, der 16.2. ist auch mein Datum, da ist mein Sohn verstorben, allerdings ein Jahr davor.
Ich habe nur im schnell Verfahren, deine Einträge durchgelesen, aber ich werde es zu einem ruhigem Zeitpunkt nachholen.

Meine Mutter ist 1982 verstorben, ich war damals 24 Jahre. Sie starb auch alleine, unwürdig in einen Provinzkrankenhaus. Ich hatte es nicht gewußt wie schlimm es um sie stand, sie war schon vor meiner Geburt sehr schwer krank, oft im Krankenhaus. Damals war sie nicht mehr nach Hause gekommen, so wie sonst immer.
Als ich sie zum letzen mal sah war sie eingebettet in ihrem letzten Ruhebett, kalt und starr.
Wir hatten ein sehr inniges Verhältnis, genauso wie ich zu meinem Sohn.
Lange Zeit kam ich über ihren Tod nicht hinweg, eigentlich bis heute, aber irgendwann begann es, das sie wieder für mich da sein konnte. Ich weiß nicht ob dir das jetzt zu spirituell wird, wenn dann entschuldige bitte.
Sie stand mir bei, bei vielen Dingen die mir das Leben so brachte. Besonders war sie da, bei dem Tod von meinem Sohn.
Da sie selbst und somit auch ich fünf Kinder / Geschwister durch frühen Tod verloren hatte, spürte ich ihre Hilfe, der sich in Zuspruch äußerte.
Du wünscht dir, dass deine Mutter dich in deinen Träumen besucht, ich glaube das tut sie bereits.
Die Wohnung deiner Eltern , dort hat sie gelebt, dort war sie glücklich, dort sind auch ihre Erinnerungen und dort bist auch du.
Es ist schwer, dein Vater, deine Oma! Aber es ist auch der Platz wo ihr gemeinsam trauern könnt wo eure Erinnerungen sind, eure Tränen.
Unsere Lieben werden immer einen Zauber verstreuen!
Das sich das Grab abgesenkt hat ist ganz normal, aber ich verstehe deinen Schock, auch ich stand Tränenüberflutet bei Felix und dachte mir, mein Gott, mein Herz, du bist da unten und jetzt bricht alles über dich zusammen. Aber es ist die lockere Erde die nachrutscht. Deiner Mama ist bestimmt nichts passiert.

In inniger Umarmung, Eva

www.felix-der-glueckliche.de.tl

Roebi
29.03.2008, 19:20
Hallo Mama!

Heute vor genau 6 Wochen habe ich Dich das letzte Mal gesehen. Im KH auf Deinem Bett. Tod.
Und auch heute, kann ich es wieder nicht begreifen.
Am Dienstag habe ich Geburtstag, und Du bist nicht da!
Übernächste Woche Dienstag, hat Lucas Geburtstag, und Du bist nicht da!
Demnächst fahren wir nach Rösrath, und Du fährst nicht mit!
Im Mai fahren wir in unsere Whg. nach Büsum, und Du fährst nicht mit!

Ich ertrag das einfach nicht! Warum? Warum musste der Krebs Dich mir wegnehmen? :weinen:

Ich liebe Dich! Bis morgen:1luvu:

@ Evi:
Danke für Dein Mitgefühl und danke, dass Du mich verstehst.
Du sagst, Du glaubst, dass meine Mama mich bereits in meinen Träumen besucht! Warum merke ich es nicht? Warum merke ich nicht, dass sie bei mir ist? Warum passieren mir keine außergewöhnlichen Dinge?
Ich weiß, dass das völlig normal ist, dass ein Grab absackt, aber es war für mich so unvorbereitet. Ich dachte, so was dauert länger. Ich finde es sowieso ganz schrecklich, dahinzugehen. Am liebsten würde ich sie ausgraben und versuchen sie wachzurütteln. Der Gedanke ist für mich unerträglich, dass sie da unten liegt, unter wer weiß wieviel Erde. Da ist es kalt, und feucht, dunkel, grauenvoll.

Ich drück Dich!

LG Röbi

stella29
29.03.2008, 20:32
Hallo !

ich umarm dich mal feste ! Heute scheint wieder ein schwerer Tag für dich zu sein !

Ich kann auch nicht verstehen, daß Papa in einer kleinen Urne ruht. Auch wenn die Beisetzung erst am 10.4. ist.

Es tut weh, denn es ist alles so unglaublich. Ich habe mir darüber auch viele Gedanken gemacht, und tue es noch immer, aber es ist nicht gut.

Wir sollten nicht grübeln was da nun alles passiert, denn es ist doch nur noch eine Hülle. Ich habe irgendwie gar keinen Bezug zum Grab, auch bei meiner Oma ihren nicht. Da liegt nicht meine Oma - sie ist woanders. Im Himmel.
So ist es auch mit Papa. Als ich ihn tot im Bett liegen sah, da war er für mich schon "weg". Er lag zwar da, aber das war nicht mehr mein Papa. Er war so fremd - seine Hülle.

Der Tod ist einfach was furchtbares, auch wenn er uns ein Leben lang immer wieder begegnen wird.

Ich kann auch nicht nachvollziehen WIESO WESHALB WARUM

Ich hasse den Tod.

Sorry, wenn ich grad so schreibe. Aber so fühl ich eben.

Drück dich

Roebi
29.03.2008, 20:41
Hallo Stella!

Danke für Deine Umarmung!

Es mag verrückt klingen, aber ich tu mich an manchen Tagen echt schwer damit, zu glauben, dass unsere Lieben jetzt an einem besseren Ort sind. Denn wenn es doch wirklich einen Gott oder so was gibt, wieso holt er sich dann die liebsten Menschen auf Erden? Wieso nimmt er sich nicht Menschen zu sich, die nichts gutes auf dieser Welt getan haben? Die schlecht sind?
Ich möchte da wirklich so gerne dran glauben, und an einigen Tagen hoffe ich, dass es tatsächlich so ist.
Es ist für mich einfach unbegreiflich, weil meine Mama eine so starke Persönlichkeit war. So schnell konnte Nichts sie aus den Schuhen kippen, nur dieser verdammte Tumor hat es geschafft. Dieser Mistkerl!

Ich bin mir sicher, dass meine Mama mich für diese Gedanken auf der einen Seite auslachen würde, aber auf der anderen Seite mit kräftig in den H.... treten würde. Wir sind uns sehr ähnlich.

LG Röbi

stella29
29.03.2008, 20:48
Sag mal, heisst dein Kleiner Lucas ?

Ich frage, weil mein Kleiner heisst Luca ;)

Ich frage mich das auch, warum holt er sich die lieben Menschen .. WARUM ? Ich kann grad wirklich nicht IRGENDWAS gutes finden.. auch nur zum Trost .. NICHTS !

Was soll gut daran sein ? WAS ??? Wo ist der Sinn ? Ich finde ihn nicht - auch wenn ich noch so oft nach Sinn und Unsinn suche....

Mein Kleiner tröstet mich schon, aber Abends, wenn ich alleine bin - dann bin ich doch "allein" .... Er ist ja noch so klein.. Er versteht das nicht so wirklich.

Ich finde momentan auch keinen Trost - in nichts.

Wenn unsere Lieben uns so sehen würden, das wäre für sie mehr als schmerzhaft. Das wollen sie mit Sicherheit nicht !!!!!!!!

Roebi
29.03.2008, 21:09
Hallo Stella!

Ja, mein kleiner heißt Lucas. Zufälle gibt´s!

Es ist schlimm, wenn man Abends still und leise auf dem Sofa sitzt und dann beginnen plötzlich die Gedanken zu kreisen. Ständig über die selben Fragen, aber Antworten wird man keine finden!
Sinnig hat der Tod wohl nur gemacht, dass unsere Lieben nicht mehr leiden müssen und ihnen wohl viel erspart geblieben ist. Aber ansonsten, hat der Tod meiner Mutter keinen Sinn für mich! Und je mehr und intensiver ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, drehe ich durch!

Wir können froh sein, dass unsere Zwerge noch so klein sind. Wenn ich bedenke, dass meiner vielleicht 5 Jahre älter wäre, müsste ich doppelt mit der Trauer zu kämpfen haben.

LG Röbi

stella29
29.03.2008, 21:14
Ja, das stimmt. So muss man nicht noch den kleinen Sohn trösten wo man doch selbst Trost braucht.

Du sagst es - der EINZIGE Trost ist es, das uns manch schwerer Leidensweg erspart blieb. Wenn ich hier so viele Dinge lese, dann bin ich wirklich froh, doch "nur" so kurz Zeit gelitten zu haben.. Man klammert sich an alles .. so ist es unsere Art es ein bisschen zu verstehen...

Ach Röbi, wir sitzen alle in einem Boot. Irgenwie finden wir nur grad alle nicht das rettende Ufer :(

Roebi
29.03.2008, 21:45
Ja, es ist teilweise echt erschreckend, wenn man liest, was die Leute mitmachen müssen oder mitgemacht haben. Manche sterben über Jahre und dann auch nur mit Morphin. Nee, da war es schon gut, dass es so "schnell" ging.
Mein Vater hat mir letztens gesagt, dass Mama keine Frau gewesen wäre, die ihr Leben im Rollstuhl und mit Sauerstoffgerät ertragen hätte. Da musste ich ihm Recht geben, zwar erst etwas später, aber im Prinzip hat er Recht. Meine Mutter war eine eitle und stylische Frau. Wie es damals um die Chemo ging, hat sie den Arzt gefragt, was mit ihren Haaren passieren würde. Keiner konnte ihr da wirklich eine Antwort drauf geben. Sie hat dann nur zu mir gesagt, dass sie gerne Kopftücher wolle, in verschiedenen Farben. Zu jedem Style anders, zur Laune passend, und passend zum Wetter.
Und deshalb glaube ich auch, dass sie das nicht lange mitgemacht hätte. Und wenn, dann wahrscheinlich nur wegen meinem Zwerg. Aber, sie wollte und musste wohl früher gehen.
Das mit dem rettenden Ufer ist gut gesagt. Ich kann auch keins sehen!

LG

Pflegefrau
29.03.2008, 22:33
"Der Tod einer Mutter ist der erste Kummer, den man ohne ihr beweint."
Bei allem Schmerz versuchst Du schon, Deine Trauer aus Sicht Deiner Mutter zu sehen, und das ist gut so. Du schreibst, dass sie kein Leben im Rollstuhl oder ohne Haare für sich hätte annehmen können. Es ist ihr beides erspart geblieben. Bei meiner Mutter war es auch so. Sie kam durch einen Autounfall ums Leben, und für mich war es auch nach Jahren erst ein Trost, dass sie der Tod vor ein Leben im Rollstuhl als Pflegefall bewahrt hat. Ich konnte nur aus dieser Sicht den Schmerz für mich annehmen, ich hätte ihr oder würde auch mir so ein Leben niemals wünschen. Und trotzdem tut alles so weh. Ich glaube auch nicht, das die Zeit Wunden heilt, aber die Zeit wird den Schmerz erträglicher machen, so hoffe ich es jedenfalls. Und ich hoffe auch, dass die Zeit für uns Hinterbliebene arbeitet und uns einen Weg zeigen wird, wie wir mit dem Verlust besser umgehen können und nicht so verzweifelt sind.
Auch bei meiner Tochter versuche ich meinen Schmerz aus ihrer Sicht zu sehen und bin so zu der Feststellung gekommen -es ist gut so wie es ist -, denn sie konnte nicht mehr leben und ich konnte sie auch gehen lassen, weil sie nicht mehr länger leiden sollte für uns, nur weil ich klammerte. Und als ich ihr das sagen konnte wurde sie ruhiger und schlief 2 Tage später in meinem Arm ein. Ich wünsche Dir viel Menschen an Deiner Seite, die Dir Kraft und Trost geben werden.

Sei ein wenig von mir getröstet.
Bin in Gedanken bei Dir,
Hedwig

ErikaS
29.03.2008, 22:56
Das hast du schön gesagt Hedwig. Mein Geist sieht es auch so. Nur mein Herz verlangt was anderes. Aber da muss wohl jeder mal durch im Leben. Es wird eine lange Zeit dauern ehe der Schmerz im Herzen nachlässt.
Trotzdem sage ich mir, meine Mama ist auch in mir. In dem was sie mir mitgegeben hat auf den Weg, der Leben heißt. So lebt sie auch ein Stück weiter.

Liebe Grüße
Ilona

stella29
30.03.2008, 09:42
Ich lese hier auch positves ! Jeder weiss, es MUSS ja weitergehen. Keiner läßt sich nun hängen - nur gefühlsmäßig. Das ist auch gut so. Aber ich lese in den vielen Zeilen - es geht weiter - mal gut mal schlechter. Aber es muss !

Wir allen sind durch den Tod auch "erleichtert", daß wir nicht noch mehr Leid mit ansehen mussten.:mad:

Verstehen, nein, daß werde ich nie. Wieso es bis dato nicht möglich ist, etwas gegen diesen Krebs zu tun. So viel Forschung, so viel Geld für andere Sachen ausgeben - aber dieser Mistkerl macht weiter.. ( der Krebs )

Auch ich weiss, daß mein Papa nieeeeeeeee an einen Rollstuhl, Schläuche oder auf andere Menschen angewiesen sein wollte. Er hat das mehr als einmal gesagt. Daher ist es mir ein kleiner Trost, daß dieser Wunsch ihn in Erfüllung ging.
Möchte gar nicht daran denken, was gewesen wäre wenn er jahrelang ein Pflegefall geworden wäre. Ein Albtraum.

So ist ihm doch einiges erspart geblieben. Ein schwacher Trost.

So ihr Lieben, hoffe bei Euch scheint auch so schön die Sonne - ich werde es dann nutzen und rausgehen.

Drück Euch !

Eva M.
31.03.2008, 16:11
@ Evi:
Danke für Dein Mitgefühl und danke, dass Du mich verstehst.
Du sagst, Du glaubst, dass meine Mama mich bereits in meinen Träumen besucht! Warum merke ich es nicht? Warum merke ich nicht, dass sie bei mir ist? Warum passieren mir keine außergewöhnlichen Dinge?
Ich weiß, dass das völlig normal ist, dass ein Grab absackt, aber es war für mich so unvorbereitet. Ich dachte, so was dauert länger. Ich finde es sowieso ganz schrecklich, dahinzugehen. Am liebsten würde ich sie ausgraben und versuchen sie wachzurütteln. Der Gedanke ist für mich unerträglich, dass sie da unten liegt, unter wer weiß wieviel Erde. Da ist es kalt, und feucht, dunkel, grauenvoll.

Ich drück Dich!

Liebe Roebi,

vielleicht ist es nicht`s außergewöhnliches, vielleicht ist es ein guter und erholsamer Schlaf nach dem man mit traurigen und schrecklichen Gedanken ins Bett gegangen ist. Vielleicht ist es ein Duft der einen an unseren Lieben erinnert oder ein Lied das deine Mutter schön fand und gerade im Radio läuft im wenn du besonders traurig bist.
Vielleicht ist es der Augenblick wo du ihr Bild anschaust und trotz Traurigkeit lächeln musst.

Lass dich ganz fest drücken :knuddel:
liebe Grüße, Eva

www.felix-der-glueckliche.de.tl

nia124
31.03.2008, 19:58
Ich kann es nur bestätigen, manchmal sieht man keinen Horizont. Meine Mutter ist am 6.3. verstorben und die ersten Wochen habe ich wie in Trance verbracht. Teilweise kam ich mir vor wie im Traum, nur dass ich nicht wach wurde und alles gut war. Langsam lässt die Betäubung nach und der Schmerz wird größer. Am letzten Freitag war die Urnenbeisetzung meiner Mutter (die Trauerfeier war schon vor 2 Wochen). Als ich die Urne sah, bin ich fast umgekippt. Wie kann es sein, dass von einem Menschen nur noch ein Haufen Asche übrig bleibt? Meine Mutter wohnte nicht in der gleichen Stadt wie ich, also mußte ich am Freitag auch wieder in mein verwaistes Elternhaus und dort auch schlafen, weil die Beisetzung sehr früh begann. Es war schrecklich. Ich hatte nur Albträume, alles war wieder so real. Irgendwie funktioniere ich, ich gehe zur Arbeit, kriege das auch einigermaßen hin, aber nichts ist mehr wie früher.
Nia

Roebi
31.03.2008, 21:39
Hallo Mama!

Heute war kein so guter Tag. Wir haben heute morgen Deinen Grabstein und die Umrandung ausgesucht. Wenn man das in so einer Situation sagen kann - er sieht ganz nett aus. Du bekommst auch eine Bronze-Rose auf den Stein, wollte Papa so. Die Lampe habe ich ausgesucht, eine mit Klarglas, halt nicht Null 8 Fünfzehn, sondern - wie Du - etwas ganz besonderes. Papa muss dafür ganz schön tief in die Tasche greifen, aber für Dich nur das BESTE. Weil Du halt das BESTE warst/bist.
Papa hat sich eine Woche krank schreiben lassen, er wird jetzt von einem Arzt, zum nächsten geschickt. Hoffentlich erwartet uns da nicht schon wieder eine Hiobsbotschaft.
Dein Grab wird Ende Mai eingefasst, bis dahin müsste - so sagte er - Dein Grab vollständig abgesackt sein. Bin froh, wenn das dann fertig ist, weil so, finde ich, wird Dein Grab Dir nicht würdig. Aber kann es Dir überhaupt würdig werden? Ich werde mir die beste Mühe geben.
Bei dem Aussuchen von dem Stein, habe ich mich echt wacker geschlagen. Ganz im Gegensatz zum Papa. Der brauchte zwischendurch mal eine Pause. Ich glaube, ich brauche eine ganz große Pause, wenn das endlich Alles fertig ist. Heute geht es mir ansonsten soweit. Ich hoffe, Dir geht es gut, und der Stein gefällt Dir.

100000000 dicke Bützjer
Deine Rübe

Roebi
31.03.2008, 21:43
Hallo Evi!

Ich hoffe, Du hast Recht. Ich hoffe, dass Du ja sooooo Recht hast. Ich wünsche mir nichts mehr, das meine Mutter ständig um mich herum ist. Ich wünsche mir für jeden von uns hier, dass unsere Liebsten bei uns sind. Und dann auch bewusst bei uns sind. Ich werde mal etwas mehr auf evtl. Signale achten. Vielleicht bin ich noch zu funktional, dass ich es deswegen nicht bemerke. Aber einer von uns muss ja funktionieren. Oder?

Liebe Nia!

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich Dir mein Beileid schon ausgesprochen habe. Gerne wiederhole ich mich. Denn es gibt nichts schlimmeres, als einen geliebten Menschen zu verlieren.
Ja, Trance, das ist - glaube ich - das perfekte Wort, für meinen momentanen Zustand. Nicht wirklich sein, aber auch nicht wirklich weg sein. So fühle ich mich, seit dem Tod meiner Mutter.
Und ja, ich glaube auch, dass es ganz furchtbar sein muss, hinter einer Urne den letzten Weg zu begleiten. Da wäre ich garantiert umgekippt, wenn meine Mutter nur noch ein Häufchen Asche gewesen wäre. Nä, das ist für mich unvorstellbar.

Ich drück Euch alle mal ganz FEST :knuddel::knuddel::knuddel:

stella29
01.04.2008, 08:33
Hallo,

wollte mich kurz melden !

Schön, daß ihr einen paßenden Grabstein gefunden habt ! Auch wenn es sicherlich schlimm ist - man will ja eigentlich gar nicht soetwas tun - man muss.

Wir sind auch gerade dabei, für`s Urnengrab. Das wird auch ein Bronzefarbener Stein mit einer "gelben" Sonne... Kann ich grad nicht so recht erklären.. wir suchen noch fleissig.

Meld mich heute abend wieder.

Lieben Gruß

Schön, wenn es Dir heute etwas besser geht !:)

Roebi
01.04.2008, 21:12
Hallo Stella!

Na, heute geht es mir nicht so gut. Eher so la la!
Hab heute Geburtstag, und das ist mein erster ohne meine Mama! :weinen:
Wir waren eben essen, meine bessere Hälfte, Lucas und mein Vater. Aber ganz eindeutig, meine Mutz hat mir gefehlt. Als ich heute morgen wach geworden bin, war ich mir darüber im klaren, das diesmal nicht der erste Anruf von meiner Mama kommt. Das war schon bitter!

Ja, Gott sei Dank ist das jetzt mit dem Stein erledigt, somit ist ein "fieses" Thema abgehandelt. Das haben wir - mehr oder weniger - vor uns her geschoben.

Und, wie geht´s Dir?

LG Röbi

stella29
01.04.2008, 21:24
Hey Du !


alles, alles GUTE ZUM GEBURTSTAG :prost::prost::prost:
Sei nicht all zu traurig, das würde Deine Mama nicht wollen :pftroest:


Auch ich fürchte mich vor meinen Geb. und wenn mein Papa nicht dabei ist. Sein Platz leer sein wird :(

Hoffentlich konntest Du trotzallem etwas feiern, sicherlich hast du auch was von Lucas bekommen ? ;)

Es ist echt ne schwere Zeit, momentan gehts.. Aber war heute im Baumarkt, hab für mein Küchenfenster Blumen gekauft. Und dann hab ich auch ein weisses Lämmchen aus Ton und einen süße grüne Schildkröte gekauft. Irgendwie sehen die so süß aus ( sind jedoch klein ) und will die ans Grab stellen wenn es mal fertig ist. Als ich die Sachen dann heute aus dem Einkaufskorb geräumt habe, musste ich heulen, denn ich hab mit Papa immer viele Pflanzen usw gekauft - heute hab ich alleine für SEIN GRAB etwas gekauft - wie furchtbar ist das denn ?! :cry:

Wie du siehst, es geht mal einen Tag gut, dann kommt alles wieder hoch.

Es ist echt fies !

Roebi
01.04.2008, 21:29
Hallo Stella!

Das stimmt, meine Mama würde das nicht wollen. Ich weiß, was sie wollen würde und was nicht. Und ich weiß auch, wenn sie könnte, dass sie mich Ohrfeigen würde, so, wie ich mit dem Schmerz zu kämpfen habe.

Na ja, was man halt so feiern nennen kann. Wir waren halt essen und Geschenke gab´s natürlich auch.
Ich habe von Lucas einen großen Strauß Blumen gekriegt. Und von ihm und seinem Papa mein Lieblingsparfum.

Doch, doch, als Lucas mir mit "fast" 3 Happy Birthday gesunden hat, wars schon besser. Aber als wir Essen waren, nee nee, das war schon schlimm. Schlimm für mich. Wie es meinem Vater dabei gegangen ist, weiß ich nicht. Hab mir aber nix anmerken lassen, weil ich den anderen den Abend nicht versauen wollte.

Habe Dir auch gerade in Deinem Thread geantwortet.

LG Röbi

Roebi
01.04.2008, 21:34
Hallo Mama!

Ich habe gerade "DAS" Gedicht gefunden, das drückt genau das aus, was ich fühle und mir wünschen würde:

Wenn die Liebe einen Weg
zum Himmel fände
und Erinnerungen zu
Stufen würden,
dann würde ich hinaufsteigen
und dich zurückholen.

10000000000000 dicke Bützjer

Deine Rübe

stella29
01.04.2008, 21:38
Ein schönes Gedicht ! :shy::shy:

Ach menno, wieso musste das alles so kommen... !

Mir fehlen heute die Worte, bin irgendwie so sprachlos und leer.

Er fehlt mir. So wie Dir, Deine Mama. Eltern sind nicht zu ersetzen und hinterlassen einfach einen wahnsinnige Lücke.

Ich versteh das alles nicht.:cry:

Roebi
01.04.2008, 21:58
Ja, einfach ohne Worte!
Ich glaube, niemand kann verstehen, warum unsere Liebsten gehen mussten, oder warum noch so viele geliebte Menschen an dieser versch.... Krankheit sterben müssen.
Habe das von Deiner A-Kollegin gelesen. Wir grausam ist das denn bitte schön?
Letzte Woche hat eine Freundin/Kollegin von mir gesagt bekommen, dass ihr Abstrich nicht in Ordnung wäre. Man müsse jetzt 3 Monate warten, um einen "neuen" machen zu können. Da ging es bei nur "bang" und Alles war wieder auf Anfang. Schrecklich, einfach nur schrecklich!

Weißt Du, Stella, mein Verstand sagt mir, dass wir endlich wieder versuchen müssen, auf die Beine zu kommen. Das wir NIE die Fragen beantwortet bekommen, die wir uns permanent stellen. Aber mein Herz hält strickt dagegen. Vielleicht ist es doch noch viel zu frisch. Und Du hast den schweren Gang noch vor Dir.

Mensch, wenn wir doch nur irgendetwas daran ändern könnten. Wenn wir doch nur einen Menschen retten könnten, von dieser verdammten Krankheit. Damit wäre doch schon ein Triumph erzielt.

LG Röbi

stella29
02.04.2008, 17:49
Huhu !


ja, du hast vollkommen recht. Anderen zu helfen, zu sehen wie sie es schaffen - das wäre so schön. Man liest doch auch oft im Forum positives, das es manche schaffen usw... Aber ich kann das noch nicht lesen, wie es andere geschafft haben . Auch wenn es mich mehr als freut, dass dieser verdammte Krebs es diesmal nicht geschafft hat, so stimmt es mich wieder traurig wieso Papa niemand helfen konnte. Es soll nicht böse klingen, aber ich denke, es ist normal gerade so zu denken.

Das mit dem Krebsabstrich und der Kontrolle - das hatte ich auch schon mal. Wurde dann aber wieder von alleine. Aber ich habe trotzdem seitdem Angst. Wer weiss, was man mal selbst alles noch durchmachen muss !

Ich hoffe, Dein Tag war heute etwas besser ?!

LG

Mae-Geri
02.04.2008, 20:54
Hallo Ihr Beiden,

habe bei Euch ab und an still mit gelesen und wollte mal fragen ob Ihr noch eine dritte aufnehmen könnt?

Mein Paps ist fast 6 Monate tot und noch immer fühle ich mich wie Ihr.

Mein Geburtstag im Dezember war grauenvoll - auch mein erster Anruf kam nicht von meinem Papa. Die Schrift auf der Geburtstagskarte war falsch.
Meine Ma hat am Freitag den Grabstein bestellt. Das war bei uns ein ellenlanges Thema und nun ist es endlich "erledigt". Aber ich habe Angst, dass erste Mal an seinem Grab mit Stein zu stehen. Das macht es so deutlich. Das macht das Grab tatsächlich zu seinem, zu seinem Stück Erde. Mir graust es jetzt schon -ehrlich.
Nächste Woche wäre mein Dad 60 geworden...
Er fehlt!
Ich vermisse ihn!

LG
Sandra

stella29
02.04.2008, 21:05
Hallo Sandra,

wir nehmen dich auf - auch wenn nur ungerne ;) natürlich weil es nur bedeutet, du hast auch jemanden verloren ... dein Paps :cry:

Habe auch Angst nie den Schmerz zu verlieren.. So wie du nach 6 Monaten immernoch genau wie wir hier fühlst !

Laß dich mal umarmen !:pftroest::pftroest::pftroest:

Wir trösten uns gegenseitig und vielleicht magst bisschen von dir erzählen, oder hast du einen Thread schon eröffnet ?

Liebe Grüße

Mae-Geri
02.04.2008, 21:22
Liebe Stella,

nein ich habe noch keinen eigenen Thread - habe aber immer wieder überlegt ob ich mir nicht bald doch einen gönne. Zumal der Austausch mir gut tut.

Ich musste z.Bsp. schmunzeln, als Du geschrieben hast Ihr nehmt mich ungern auf, aber nur weil es bedeutet, dass ich einen Verlust erlitten habe. Aber dieses kleine Schmunzeln auf meinen Gesicht war es schon wert hier zu schreiben.

Mein Vater hatte Weihnachten 06 eine Bronchitis - nichts schlimmes nur ging es leider nicht weg...
Im Januar 07 war er beim Arzt der verschrieb ein paar Medis, Im Feb. hatte mein Papa einen Autounfall bei dem ihn zwar nichts passiert ist aber es hätte anders ausgehen können. Im März war diese dämliche Dauererkältung immer noch, mein Papa hatte viel abgenommen. Langsam kamen wir an einem Punkt wo er sagte: Nur mal eine Nacht wieder durchschlafen. Er wurde schwächer und man sah es, man spürte es. Irgendwann schickte ihm der Arzt zur Magenspiegelung. Ich hatte solche Angst!!!! Dann die Diagnose: Bakterien im Darm. Antibiotika! Hoffnung! Alles wird gut! Die Bakterien gingen / der Zustand meines Papas blieb... Am 22.05. ging er diesmal von ganz alleine (schon kein gutes Zeichen zum Arzt). Es war der Vertretungsangst, der Hausarzt war selbst krank. Der "neue" Doc machte einen Bluttest - noch am selben Tag klingelte bei meinen Eltern das Tel. Sofort am nächsten Tagen zum Lunge röntgen. Panik! Alles fiel mir wie Schuppen von den Augen - ich recherchierte und kaum zu glauben, ich wusste was uns erwartete!
Mitte Juni die endgültige Diagnose mit KH -Einweisung. Der Krebs (LK) hatte schon ins Hirn metastasiert. Mein Vater wurde aufgebaut, sogar noch an Lunge und Hirn operiert. Am 24.08. war meine Welt wieder in Ordnung. Papa hatte die OP s überstanden, er machte einen guten Eindruck. Er sollte 3 Wochen nach Hause - dann Strahlentherapie. Er war 1,5 Wochen zu Hause.
Am 10.09. haben wir ihn abends ins KH bringen müssen. Am 15.9. eröffnete man uns die schonungslose Wahrheit. Metas überall - von krebsfrei keine Rede. Die prefinale Phase (das grausamste Wort, dass ich mittlerweile kenne) hatte begonnen. Prefinal - ein Ausdruck des Arztes den ich nie vergessen werde. Am 16.9. hat meine Ma meinen Vater nach Hause geholt. Ich war so oft da wie ich konnte, habe fast bei meinen Eltern gewohnt. Meinen Vater begleitet die letzten 3 Wochen.
Am 09.10.07 um 4.30 Uhr endete sein Leiden - knapp vier Monate nach der endgültigen Diagnose...

Das zu meiner Geschichte.

Meine beste Freundin hat vor 4 Jahren ihren Dad verloren. Wir haben uns letzten Samstag zu unserem traditionellen Samstagsfrühstück gesprochen. Ich sagte: Bald sind es 6 Monate! Ich fühl mich als wäre es gestern gewesen- nichts hat sich verändert. Sie antwortete nur: Im Sommer sind es 4 Jahre und ich würde am Liebsten noch immer jeden Tag erzählen Hey mein Vater ist gestorben...

Die Welt dreht sich weiter. Das zu begreifen ist wohl unsere Aufgabe...

Danke fürs Zuhören(lesen)
Sandra

stella29
02.04.2008, 21:32
Hallo nochmal,

erstmal :

schön, daß du etwas schmunzeln konntest :D

Hab Deine Geschichte jetzt grad gelesen, und es tut sehr weh das zu lesen. Es ging ja alles so schnell.. WIe bei uns auch.

Hatte Dein Papa keinerlei Symptome vorher ? Das kann doch alles gar nicht so schnell sich ausbreiten.. Das ist doch schrecklich ?!

Mein Papa hat stark abgenommen, auch ab und an Magendrücken. Aber er wollte NIE zum Arzt. Bis der Arzt dann geholt wurde, weil er schmerzen hatte.

Ich verstehe das alles nicht, wie das manchmal so schnell gehen kann ! UNFASSBAR

Weiss nicht, ob Du meine Geschichte kennst... Unter " kann das Sterben nicht vergessen.." - kannst mal nachlesen.

Ich finde es gut, wenn du hier bei uns bist. Wir helfen uns gegenseitig !

Manchmal ist schreiben besser als reden !

:pftroest:

Roebi
02.04.2008, 21:52
Hallo Ihr 2!

Erst einmal zu Dir - Mae-Geri -
Mein aufrichtiges Beileid zu dem Verlust Deines Vaters!
Selbstverständlich nehmen wir Dich auf! Und ich hätte es nicht besser, als Stella ausdrücken können!
Ich drehe noch langsam aber sicher durch, an jeder Ecke liest man, wie Jung die Menschen alle waren, die der Krebs mitsich gerissen hat. Eben hat mich eine Freundin angerufen, die vorletzte Woche zur Mammo war und schwupps, sie darf morgen in die Uniklinik, weil man bei ihr was festgestellt hat. Morgen wird ihr eine Gewerbeprobe "gestanzt". Tolles Wort, gestanzt, muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Morgen Nachmittag wissen wir mehr! Sie ist erst 42 Jahre alt, hat 2 zauberhafte Kinder. Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass ihre Mom schon 2 Brustkrebsop´s hinter sich hat und ihre Schwester erst letztes Jahr eine. Somit geht sie mal schwer davon aus, dass auch sie Brustkrebs hat. Wirklich, ich habe echt das Gefühl, dass der Krebs um mich herum ist und mich nicht in Ruhe lassen will. Erst letzte Woche meine eine Freundin, jetzt die Andere. Und beide sind gerade mal 40, bzw. 42.
Ich finde es schön, dass Du die Zeit gehabt hast, Dich noch intensiv um Deinen Vater zu kümmern. Dies ist mir leider vergönnt geblieben. Wahrscheinlich auch, weil ich mich gedrückt habe. Gedrückt davor zu sehen, wie weiter meine Mutter verfällt. Der letzte "lebende" Anblick von ihr, war schon sehr schwer für mich zu ertragen!

Jetzt zu Dir, Stella!
Ja, heute geht es mir ein bisschen besser, obwohl ich immer noch so merkwürdig drauf bin. Irgendwie sarkastisch mir selber gegenüber. Kann das gar nicht so wirklich in Worte fassen. Nach außen hin, typisch für mich. Innen drin, sieht es total besch.... aus. Aber ich denke mir mal, da brauch ich hier keinem was erzählen. Wir verstehen uns auch ohne Worte. Und das tut gut zu wissen!

Und, wie geht es Dir, heute? Was macht Dein Zwerg? Alles gut?

Ich bewundere meinen Vater, dass er es alleine in der großen Wohnung aushalten kann. Ich schaffe es nur mit viel Kraft und Überwindung, in der gemeinsamen Wohnung mich aufzuhalten. Überall ist meine Mom. Alles trägt ihre Handschrift. Verdammt, sie fehlt einfach.

LG an Euch beide und ich drück Euch mal ganz feste. :pftroest:
Röbi

nia124
02.04.2008, 23:03
Liebe Roebi,
ganz herzliche Geburtstagsglückwünsche nachträglich. Oh Mann, Feiertage sind immer die schwersten. Ich bin schon froh, Ostern einigermaßen überstanden zu haben, jetzt kommt im Mai der Geburtstag meiner verstorbenen Mutter, gräßlich... Ihr habt ja recht, sie wollen natürlich, dass es eiunem gutgeht, aber das ist wirklich schwer einzulösen...
Liebe Grüße
Nia

stella29
03.04.2008, 09:02
Meinen Kleinen geht es gut - er baut mich ständig auf ! Das tut verdammt gut !

Ansonsten ist alles wie immer. Mal gut, mal weniger gut. Ein Auf und Ab - du kennst es ja ;)

Nach AUßen bin ich immer die Starke - was ich natürlich gar nicht bin. Aber ich will mir nichts anmerken lassen - in der Arbeit nicht und vor Luca auch nicht.

Heute sind es genau 5 Wochen ohne Papa. In einer Woche ist die Beisetzung.


Wir müssen hier immer mehr Leute "aufnehmen" - es ist schrecklich ... Soviele verlieren einen lieben Menschen :-(

Der Krebs holt sich immer so junge Menschen - wie Deine Bekannte. Hoffe, es bestätigt sich nicht, daß es Brustkrebs ist. Mir tut das sehr leid.

Lieben Gruß

Roebi
03.04.2008, 20:34
Hallo Nia!

Danke für Deine Geburtstagsgrüsse. Und ja, es ist wirklich schwer, nicht unglücklich zu sein. Aber ich glaube auch, dass unsere Liebsten es doch verstehen können, wenn wir im Moment nicht anders können!

Hallo Stella!

Habe eben die Nachricht von meiner Freundin gekriegt. Sie bekommt morgen ihren OP-Termin. Das Ding ist wohl 2,5cm groß, und ihre Chancen stehen 50/50, ob er gutartig ist.

Echt, so langsam aber sicher werde ich das Gefühl nicht los, dass der Krebs mit irgendwie umzingelt. Egal, wo ich hinhöre, überall.
Ich könnte so kotzen!

Liebe Mama!

Heute ist wieder so ein Tag, wo ich nicht weiß, wohin mit meinen Gefühlen. Gerade habe ich mich ein bisschen mit Thomas gezofft. Wir sind auf das Thema gekommen, das Papa vielleicht mal wieder ne "neue" haben wird. Junge, junge, das Thema kann ich ja gar nicht haben. Jedenfalls habe ich dann gemeint, dass ich es zur Zeit sehr Geschmacklos finde, mich über solche Dinge zu unterhalten. Und wie er ja so ist - so nüchtern - war er natürlich wieder bockig. Pech, jetzt ist er abgezogen. Schönen Abend!
Ich für meinen Teil musste dann doch mal wieder ein bisschen weinen. Endlich, nach 3 Tagen. Wurde ja auch mal langsam wieder Zeit. Hab mir schon echt Gedanken gemacht, was denn im Moment mit mir los ist. Am liebsten würde ich die ganze Zeit heulen, aber manchmal will es einfach nicht kommen.
Ach Mama, wenn ich Dich doch jetzt nur anrufen könnte, um mit Dir darüber abzulästern. Das würde mir wieder verdammt viel Spaß machen.

Ich liebe Dich und 100000000 Bützjer :1luvu:
Deine Rübe

Mae-Geri
03.04.2008, 22:24
Liebe Roebi,

Männer sind da wohl eher sachlicher. Er würde bestimmt auch sparsam gucken würde Dein Vater mit einer Neuen auftauchen - aber prinzipiell über diese Möglichkeit sprechen sieht er nicht als problematisch an.

Meine Ma schließt es für sich momentan kategorisch aus. Ich weiß nicht, ich würde schon sehr sparsam gucken aber trotzdem würde ich ihr einen Freund an ihrer Seite wünschen. Das hat mein Vater ihr sprichwörtlich auf dem Sterbebett noch gesagt - daran würde ich immer denken.

Aber ich kann verstehen, dass es Dir jetzt weh tut und Dich verletzt.:knuddel:

Wg. Deiner Freundin: Es tut mir leid, und ich hoffe, dass es sich als Fehlalarm rausstellt. Ich selbst stelle auch fest, dass wenn man mal wagt über seinen Tellerrand zu gucken, dass Krebs dann presenter ist als einem persönlich lieb ist. Aber es trifft ja immer die Anderen! Dachte ich mir vor ein paar Monate auch noch.

Weine, wenn Dir danach ist. Es ist wichtig!

GlG
Sandra

stella29
04.04.2008, 08:52
HUHU !

ja, dass mit Deiner Freundin ist wirklich schrecklich - hört das denn nie auf ????
Ich drücke ihr ganz feste die Daumen das alles gut wird !

Es trifft immer die anderen - ja, diesen Satz kenne ich. Auch ich dachte bis dato so. Aber das es einen selbst erwischt, das schiebt man immer ganz weit von sich.

Wir müssen langsam einen Weg für uns finden mit der Trauer umzugehen. Uns nicht ständig von ihr beherrschen zu lassen. Das wäre nie im Sinne unserer Liebsten.

Werde heute mal den Abend mit Freunden verbringen, evtl. kann ich da mal wieder abschalten.

Heute ist ein regenerisches Wetter hier, dann fühlt man sich gleich immer schlechter. Wünsche mir mal langsam den Frühling, damit wieder mehr Sonne in unser Herz kommt!

Drück Euch alle mal :knuddel::knuddel:

Roebi
07.04.2008, 20:32
Hallo Ihr Lieben!

Heute geht es mir nicht so prickelnd. Habe eben einen Anruf von meiner Freundin entgegennehmen dürfen/müssen. Sie muss am Donnerstag ins KH und wird operiert. Man hat 2 Knoten auf 12 und 9 Uhr gefunden. Die Ärzte stufen "Brustkrebs" wohl in 5 Stufen ein. 1 ist wohl ganz Scheiße, und 5 ist wohl harmlos. Sie stufen sie bei 4 ein. Ich hoffe, dass das gut ausgehen wird.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass der Krebs um mich herum zuschlägt. Als wenn er mich einkreisen wollte. Mag jetzt wie Spinnerei klingen, aber ist doch merkwürdig, dass fast jeder in meinem engeren Kreis irgendwie was mit Krebs oder Vermutung auf Krebs zu tun hast. Hört das denn NIE auf?
Meine Mama war am Samstag 7 Wochen tod, und immer noch habe ich das Gefühl, dass sie einfach nur in Urlaub oder zur Kur ist. Auch wenn ich an ihrem Grab stehe - was man ja am Wochenende knicken konnte, wegen dem tollen Wetter - kann ich einfach nicht glauben, dass sie da drin liegen soll.
Mir ist jedenfalls aufgefallen, dass sich meine Trauer ein bisschen verändert hat. Ich kann zwischendurch auch mal wieder lachen, ohne direkt ein schlechtes Gewissen zu haben. Das nenne ich doch mal Fortschritt. Ich lache zwar nicht richtig herzhaft, aber lachen ist lachen.
Mein Vater hat mir vor ein paar Tagen noch ein Foto von Mama und mir im Karneval mitgebracht. Mein Gott, das Foto ist gerade mal 2 Jahre alt. Das Erste was ich gedacht habe, war, oh Mann, da hatte sie bestimmt schon ihr Karzinom. Ich kann - wenn ich Fotos von ihr anschaue - an nichts anderes mehr denken, als daran, dass sie das da vielleicht schon gehabt hat, und keiner von uns wußte es. Dann könnte ich echt immer nur kotzen. Wenn man es da vielleicht schon gewußt hätte, hätte man vielleicht noch was machen können. Ich weiß, ich mache mich damit selber kirre, aber ändern kann ich es nicht.

So, genug von mir. Ich hoffe, Euch geht es gut bzw. besser. Denn wann geht es als Hinterbliebener denn wieder gut?!

@ Stella: Keine Sorge vor dem 10. Wir sind alle bei Dir, und Du schaffst das. Deine letzten Reserven werden da noch mal mobilisiert. Ich schicke Dir ganz viele Kraftpakete.

LG Eure Röbi

Eva M.
07.04.2008, 22:32
Liebe Roebi,

ich drück dich mal!

während wir um einen Menschen trauern, freuen sich die auf der anderen Seite, ihn wieder zu sehen.

Ganz liebe Grüße und eine Umarmung für dich, :pftroest:

Eva

Roebi
08.04.2008, 08:51
Hallo Mama!

Heute hat Lucas sein 3. Geburtstag und das ist auch gleichzeitig sein 1. Geburtstag, wo Du nicht dabei bist. :weinen:
Heute morgen musste ich im Badezimmer, erst einmal eine Runde weinen. Lucas hat aber nix gemerkt, er war mit Thomas beschäftigt, seine ersten Geschenke auszupacken.
Wir werden heute Nachmittag mit den ganzen Futzis ins Silly Billy gehen. Das wird bestimmt schön. Papa kommt auch. Nur Du nicht!
Aber ich gehe einfach mal davon aus, dass Du trotzdem dabei bist. Ja?

Schrecklich, einfach grauenvoll, dass Du jetzt nicht dabei sein kannst. Du fehlst! Du fehlst, an allen Ecken und Kanten. Ich vermisse Dich!

Ich liebe Dich!
Deine Rübe :1luvu:

Desi
08.04.2008, 19:55
Hallo Roebi! Ich lese immer still mit was du so schreibst. Im Moment geht es dir glaub ich nicht so gut. Deswegen wollte ich dir einfach mal ein paar Kraft :engel: :engel: :engel: :engel: vorbei schicken. Fühl dich :knuddel:

Desi
08.04.2008, 20:01
Hallo Mae-Geri! Ich habe auch keinen eigenen Thread. Schreibe auch so bei den anderen mit. :D Ich habe meinen Dad am 08.02.08 an Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren. Es kommt mir vor als wenn es gestern war. Ich glaube er wird mir immer fehlen. Er ist halt ein Teil von mir. Ich habe es auch gehasst als ich in dem Arztbrief gelesen habe das er austherapiert ist und jetzt die "supportive" Therapie gehasst. Ich komme vom Fach und kenne die ganzen schreklichen Wörter in und auswendig. Und die über meinen eigenen Vater zu lesen war die Hölle. Mein Dad ist zuhause gestorben. Das war sein Wunsch. Ich bin froh das wir ihn erfüllen konnten. Ich war bis zuletzt bei ihm auch das war mir sehr wichtig. Liebe Grüsse Desi

stella29
08.04.2008, 20:48
Hallo,

hab gerade gelesen, das heute dein lucas geb ohne deine mum feiern musste. das tut mir sehr leid !

Weiss auch nicht, wenn mein luca geb hat, seinen 2. , wie ich das aushalte. er war doch das Ein und Alles von Papa :(:(

ach mensch, es ist alles so schwer zu verstehen..

Hoffe, es geht dir wieder etwas besser und ... alles gute zum Geb. dem kleinen Lucas :prost:

Mae-Geri
11.04.2008, 20:55
Ich möchte Dir schnell einen Gruß hier lassen und hoffe, dass es Dir gut geht!

Roebi
14.04.2008, 20:17
Hallo Stella!
Ja, es wird auch für Dich schwer werden, den Geburtstag Deines Kleinen genießen zu können. Aber ich habe im Sinne von meiner Mama versucht, ihm einen schönen Geburtstag mit seinen Freunden zu organisieren. Ohne groß darüber nachzudenken, dass meine Mama nicht dabei ist.
Und danke für den Geb.-Gruß!

Hallo Mae-Geri!

Na ja, es geht mal besser und auch wieder schlechter. Ich kann da im Moment irgendwie nicht genauer drüber nachdenken. Dann wird´s mir ganz komisch im Bauch. Auch die Foto-Reihe auf meinem Schrank kann ich nicht wirklich anschauen, ohne dass es mir schlecht wird.
Ich hoffe aber, dass es Dir gut geht!

LG an Euch und einmal ganz fest :knuddel:
Röbi

stella29
14.04.2008, 20:45
hallöchen,

ja, es wird sicherlich schwer, aber was soll denn noch schlimmeres kommen als es eh schon ist ?:mad::mad::mad:

mir tut es so weh, daß papa`s liebling nie einen opa haben wird, und papa den kleinen schlingel nicht aufwachsen sieht.

es ist so ungerecht !!!

ich drück dich.. bin nur kurz heute online !!

BUSSI

Roebi
14.04.2008, 21:02
Hallo Stella!

Ich mag gar nicht weiterdenken, was es noch Schlimmeres geben könnte. Und das sollten wir auch tunlichst vermeiden!

Das merkwürdige finde ich nur, dass ich z.Z. nicht die richtigen Worte dafür finden kann, wie genau ich den Verlust empfinde. Aber habe ich - oder werde ich - irgendwann einmal die richtigen Worte finden? Kann man seine Trauer überhaupt so ausdrücken, wie man sie wirklich empfindet, so dass jeder - der das nicht auch erlebt hat - versteht?

Ich habe die Tage mit meiner "Schwägerin" gesprochen. Der Stiefvater ist vor genau 7 Monaten verstorben, und das hat mir schon schwer zugesetzt, weil der echt total süss war. Und ich ihn mitlerweile auch schon gute 10 Jahre kenne bzw. gekannt habe. Jedenfalls hat sie mir erzählt, dass er ihr die Tage das 1. mal, seit seinem Tod, im Traum erschienen ist. Sie sagte, er hat sich genauso angefühlt, hat genauso gerochen, wie immer. Das war ein schönes Gefühl, sagte sie.
Ach, was hab ich sie darum beneidet, wenn weder er, noch meine Mama sind mir bis jetzt erschienen. Gut, wenn es daran liegt, dann wohl eher, dass er meiner Mama Platz gemacht hat.
Ich habe letztens irgendwo gelesen, dass die Toten einem meistens erst nach 1/2 Jahr im Traum erscheinen. Also Stella, haben wir doch noch Hoffnung. Wenigstens etwas, was mich hoffen lässt, im Bezug auf meine Mama.

LG Röbi

stella29
15.04.2008, 07:58
Hallo !

kann auch meine Trauer gerade nicht beschreiben. Seit der Urnenbeisetzung heule ich nachts vorm schlafengehen... heul mich praktisch in den Schlaf. Das war vorher nicht so. Ich wälze mich auch viel öfter im Bett... Ich würde mich auch sooo sehr über einen Zeichen von Papa freuen ! Ich hoffe es kommt noch, es ist gerade einen komische Phase des trauerns für mich.. bin sehr sensibel und hoooochempfindlich. das kam jetzt erst alles.

Ich wünsch dir einen schönen Dienstag, bin heute abend wieder länger online.

Drück Dich ! ( Hier regnet es :mad::mad::mad: )

:winke::winke::winke::winke::knuddel::knuddel::knu ddel:

HeikeW.
15.04.2008, 08:14
Hallo stella....


es geht mir im moment ähnlich. Ich bin auch wegen jeder Kleinigkeit am heulen. Muss mir immer und immer wieder das Lied von der Trauerfeier anhören ( Katie Melua: I cried for You ) Ich weiß. das das nicht gut ist, aber es ist wie ein innerer Zwang. Natürlich fange ich dann immer an zu heulen , wie ein Schlosshund.
Ich denke, diese " komischen " Phasen werden uns in nächster Zeit öfters begegnen. Das ist eben Trauer.....:weinen: An manchen Tagen geht es mir "gut" und am nächsten Tag bin ich wieder nur am heulen.
Ich denk oft an Dich und einige andere hier, die einen lieben Menschen gehen lassen mussten....

ich schick allen ein riesen kraftpaket und hoffe, es gibt bald etwas mehr Sonne für uns alle.

Hier regnet es nämlich auch...und alles ist grau, genau wie meine Stimmung.

stella29
15.04.2008, 11:47
Hallo Heike,

danke das du an mich / uns immer denkst. Das mache ich auch ! Denn ich weiss, ich bin mit meiner Trauer nicht alleine.

Es ist nur komisch, wie die Trauer sich mittlerweile verändert hat. Momentan ist es eine schwere Phase, alles zieht mich runter :mad:

Das Wetter nervt, denn der Regen liegt einen so wie Blei auf der Seele...

Gottseidank bekommt Papa unsere Trauer nicht mit. Er würde absolut unglücklich über unseren jetzigen Gemütszustand sein :(:(:(:(

Trotz Regen, schick ich Dir / Euch allen ein paar kräftige Sonnenstrahlen in Euer Herz :winke::winke::winke::winke:

Eva M.
15.04.2008, 15:30
Liebe Röbi,

danke für deine Mail, wollte dir schon die letzten Tage schreiben, aber auch mir fehlen manchmal die Worte. Sei nicht böse!
Danke mir geht es schon besser, es war nichts schlimmes!

Momentan holt mich die Trauer auch wieder ein, eigentlich ist sie ja täglich da, aber dann sind wieder so Phasen wo sie so stark ist das ich nur weinen kann.
Es ist noch immer wie ein böser Traum und man wünscht sich, wenn man aufwacht ist alles wieder gut, aber das ist es nicht.
Ich überlege mir ja schon seit einiger Zeit eine Kur für verwaiste Eltern zu machen um irgendwie halbwegs in ein normales Leben zu kommen. Ich verspreche mir viel davon, zumal ich eines der Kurplätze wählen würde wo Felix seine letzte Kur hatte. Einige kennen ihn da noch und sie können mir vielleicht mehr Hilfe geben als wie solche, die ihn nicht gekannt haben.
Am Samstag findet ein Treffen der verwaisten Eltern statt, zuerst ein Gottesdienst, eher ökonomisch gehalten und dann ein gemeinsamen Mittagessen. Ich bin sehr froh das es diese Treffen gibt und irgendwie freue ich mich schon darauf, obwohl ich genau weiß, das ich nur weinen werde. Letztes Jahr war es total schön organisiert, eine kleine Kapelle die liebevoll geschmückt war, jeder der Kinder die uns zu früh verlassen mussten hatte einen Schmetterling aus buntem Papier mit seinem Namen drauf, alle waren sie zusammen vor dem Altar mitten unter Blumen und Kerzen im Hintergrund leise Musik.

Es ist seltsam aber manchmal brauche ich das, Trauer ganz intensiv.
Für mich ist es dann so, als wäre Felix ganz nah bei mir und aus meinem Herzen kann ich ihn sprechen hören, " komm Ma das schaffst du schon, ich bin doch da! "

Liebe Roebi und Stella ich wünsche euch bald ein Zeichen von euren Lieben, dass ihr wisst es geht ihnen gut. :engel:

Ich drücke euch ganz fest, herzliche Grüße

Eva

@ Sandra, liebe Grüße und viel Kraft den ersten Himmelsgeburtstag, der Grabstein!
Sei lieb gedrückt von mir, Eva

Roebi
16.04.2008, 19:53
Hallo Ihr Lieben!

Ich hoffe, Euch geht es heute - wie dem Wetter - besser. Die Sonne lacht, und das hilft doch schon ein wenig. Ein kleiner Trost!

Ich drück Euch mal ganz feste, und möchte ich auch mal dafür bedanken, dass ihr für mich da seid.

LG Eure Röbi

stella29
16.04.2008, 19:56
Vieeeeeeeeeeeeele liebe Grüsse schick ich dir mal heute !!!!!!!!!!


Hoffe Dir geht es gut ?

:1luvu::1luvu::1luvu:

ErikaS
17.04.2008, 09:38
Liebe Roebi ich muss dir auch mal wieder liebe Grüße schicken.

:pftroest::pftroest::pftroest:

Ilona

Roebi
17.04.2008, 21:19
Hallo Mama!

Heute war Papa beim Steinmetz und hat sich Deinen Grabstein angeschaut, denn er ist wohl fertig. Morgen gehe ich hin und gucke mal.
Ich glaube, Papa ist dadurch jetzt wieder etwas down.
Mir geht es so la la. Wenn ich mit Lucas unterwegs bin, geht´s eigentlich ganz gut. Dann kann ich auch über Deinen Tod sprechen. Aber sobald Papa anruft, auf dem Spielplatz, oder bei mir zu Hause erscheint, geht´s mir gar nicht mehr so gut. Ich habe auch ein bisschen schlechtes Gewissen, weil ich versuche, ohne ihn, in mein "altes" Leben - was natürlich nie wieder so sein kann wie vorher - einigermaßen zurückzufinden. Ich bin ehrlich, es gibt mehr Momente, wo ich versuche, Deinen Tod zu verdrängen. Ich mag mich gar nicht wirklich und ausgiebig damit auseinandersetzen müssen. Aber dann gibt es so Momente, wo ich wieder Alles in Frage stelle. Warum, wieso, weshalb. Dass Du doch eigentlich gar nicht weg sein kannst, aber ganz schnell, hat mich die Realität wieder ein. Ich hab halt viel von Dir, der sich permanent selber versucht, wieder in die Spur zu kriegen. Ich bin für jeden Tag dankbar, wo ich mich nicht so intensiv damit auseinandergesetzt habe. Heute hat mir Ute erzählt, dass ihre gute Freundin einen Tumor im Darm hat. Paff, da war Alles wieder da. Inge, so heißt Sie, geht wohl nicht wirklich davon aus, dass es Krebs ist. Naiv, nicht wahr?
Anja liegt seit gestern auch im KH und hatte heute ihre OP. Ich werde sie gleich mal sms und mal fragen, ob alles soweit gut gelaufen ist. Ob sie vielleicht schon erste Ergebnisse hat. Nä, überall um mich herum, ist es DAS Thema. Keiner redet über Schnupfen oder ähnlich Harmlosen. Ich höre permanent nur Krebs, Krebs, Krebs. Ich hasse diese verkackte Krankheit.
Ach Mama, ich glaube, Du weißt genau, wie es in mir aussiehst. Und ich hoffe inständig, dass Du es bist, der mir jeden Tag aufs Neue die Kraft gibt, nicht zusammen zu klappen und in Tränen auszubrechen.

Ich liebe Dich!
Deine Rübe
:1luvu:

Roebi
22.04.2008, 18:02
Hallo Mama!

Jo, ich war ihn mir anschauen. Er sieht wirklich gut aus. Was man halt mit "gut" so bezeichnen kann. Hab ihn dann mal mit dem Handy fotografiert und Oma gezeigt. Hätt ich das gewußt, die war dann auch mal wieder kurz zurückversetzt. Aber es ging dann schnell wieder.
Sei mir nicht böse, wenn ich in den letzten Tagen nicht geschrieben habe, aber im Moment bin ich so antriebslos. Du kennst mich ja, im Verdrängen war ich ja schon immer klasse.
Ach Mama, ich begreife es immer noch nicht. Ja, die Langspielplatte wird langsam langweilig. Aber ich kann mein "Nicht Verstehen" einfach nicht in die passenden Worte fassen. Es ist so unbegreiflich. Für mich ist es so unrealistisch, dass Du mich nicht mehr in den Arm, in den Hintern treten, etc. kannst. Da mag ich gar nicht weiter drüber nachgehen.
Büsum steht auch wieder kurz vor der Tür. Oh je, oh je.
Ich hab Dich ganz dolle LIEB.

10000000 Bützjer

Deine Rübe

stella29
22.04.2008, 19:17
Die "Langspielplatte " kenne ich :D

Ich kann es auch nicht verstehen und komm mir ebenso vor :(

Aber es ist einfach so - ich KANN es nicht verstehen... schlimm, oder ?

ErikaS
22.04.2008, 19:38
Ja, kann ich nur zustimmen.:winke:

Roebi
24.04.2008, 21:13
Hallo Mama!

Heute hab ich EURE Steuer gemacht. Puuh, das war ganz schön heftig. In Deinen Ordnern rumwühlen, Alles raussuchen, Rechnungen von den ganzen Ärzten, Quittungen etc. Dabei sind mir die "letzten" Rechnungen aus 2007 in die Hände gefallen, wo wir noch dachten, dass es doch kein Krebs ist. Oh Mann, da wurd ich mal kurz wieder ein paar Monate zurückversetzt. Plötzlich hatte ich das Telefonat wieder im Ohr, als Du beim Lungenarzt raus bist und hast mich angerufen, dass er Dir Codeintropfen verschrieben hat, gegen den Husten. War ganz schön hart. Aber ich hab mir nix anmerken lassen.
Papa hat sich in der Zeit um Lucas gekümmert.
Dann sind wir bei Pino essen gegangen. Als wir am KH vorbeigefahren sind, hatte ich direkt wieder einen Kloß im Hals. Aber ich glaube, Papa hat mir nix angemerkt.
Ach Mama, Du fehlst mir so schrecklich und ich könnte jetzt schon wieder heulen. Was soll ich bloß ohne Dich machen?

Ich liebe Dich!

Deine Rübe

P.S. Ich schicke euch allen auch mal einen LG zurück!

Ela4811
25.04.2008, 09:41
Hallo!

Ich kenne das, in den Akten rumsuchen, damit man alles wichtige zusammen hat.
Meine Mam hat eine schwierige Ablage... Und wenn ich mal was finde, wo sie was per Hand draufgeschrieben hat, dann kommen mir die Tränen...

Ich drück dich mal doll

:winke:

Ela

Mae-Geri
25.04.2008, 13:44
Ja der Papierkrieg ist hart!
Und gerade die Steuererklärung ist heftig das merke ich auch immer wieder, wenn hier die Leute sitzen ich nach Krankheitskosten frage und dem Einen oder Anderen plötzlich die Tränen in den Augen stehen. (Ich verdiene mit Steuererklärungen meine Brötchen) Mit meinem persönlichen Hintergrund fühlen sie sich dann meistens bei mir gut aufgehoben aber ich bin hinterher fix und foxi und muss manchmal aufpassen, dass ich nicht auch noch anfange mitzuweinen. Man wühlt so in den tiefsten Geheimnissen der Leute.

Die Steuererklärung meiner Eltern - ich bin auch gerade dabei die letzte für meine Eltern zu machen, nächstes Jahr ist es schon nur noch die Steuererklärung meiner Mam. Mein Papa hatte sogar noch einen Schwerbehindertengrad zugesprochen bekommen. Damals als ich das Foto gesehen hab dachte ich wir schxxx sieht er denn aus, heute weiß ich wie er zum Schluss ausgehen hat da ist das Foto noch das "blühende" Leben...

*Seufz*

Roebi
28.04.2008, 20:29
Hallo Mae-Geri!

Ja, das stimmt. Aber ich glaube, die Steuererklärung nächtes Jahr, für 2008 wird noch heftiger, da ich ja dann erst die Beerdigungskosten absetzen kann. Da wird bestimmt Alles noch mal hoch kommen.
Ich kenne das aber auch, ich arbeite in der PA und da haben wir es oft mit "Rentnern" zu tun, die dann auch versterben und wir uns dann mit den "Hinterbliebenen" beschäftigen müssen. Und da geht es auch nicht immer ohne Tränen.
Es ist wirklich zum Kotzen.

LG Röbi

Roebi
02.05.2008, 12:07
Hallo Mama!

Haben gestern den Schuhschrank ausgeräumt und auch Dein Nachtskommödchen. An den Schlafzimmerschrank traue ich mich immer noch nicht ran. Nee nee, das hat Zeit, finde ich!
War mit Lucas am Dienstag an Deinem Grab, oh Mann, ich hab mal wieder den Schrecken des Jahrhunderts gekriegt. Das sieht so -grrr- einfach schrecklich aus. Lucas hat Dir Gänseblümchen auf´s Kreuz gelegt und eine Kerze haben wir auch angemacht. Also so kann das nicht bleiben, bis Dein Grab eingefasst wird. Ich werde mich nächste Woche mal auf die Socken machen, und mal ein paar schöne freundliche Blümchen holen und die i.d. Schalen pflanzen. Damit Dein Grab ein bisschen schöner aussieht. Papa will es vorher auch mit Erde auffüllen. Das kann ich nicht, das mus er alleine machen!
Jedenfalls steht Büsum ja kurz vor der Tür. Musste da auch gerade anrufen und Deine Gästekarte umschreiben lassen. Das war grausam. Sollte es doch unser Urlaub sein, ohne die Männer, aber nix da.
Papa war gestern noch mal bei Dir und als er wieder kam, hat er wieder geweint. Ich weiß nie, wie ich mich ihm dann gegenüber verhalten soll. Soll ich ihn trösten oder nicht. Ich mag ja bei so was lieber meine Ruhe, ganz meine Mama :augendreh
Ach Mama, Du fehlst mir jeden Tag mehr und ich finde nicht den Weg, mal darüber klar nachzudenken.

LG Deine Rübe

Desi
02.05.2008, 12:33
Hallo Röbi!
Wollte mal kurz hallo sagen. :winke:
Hoffe es geht dir heute einigermassen.

Roebi
04.05.2008, 12:31
Hallo Mama!

Gestern waren wir in Rösrath, alles fertig machen. Außer Blumen, die hatten wir vergessen. Wollen wir aber nächste Woche noch machen.
Oh Mann, ich hatte es ja geahnt, aber als ich aufgeschlossen habe, musste ich direkt weinen. Bin dann mal an die Sülz, ganz für mich alleine. Irgendwann kam dann Papa und hat gemeint, dass DAS völlig normal wäre, er hätte das letzte Woche auch gehabt, als er mal kurz da gewesen ist. War ganz schrecklich.
Ute kam dann nachher mal, und hat mir ne Flasche Mixery gegeben, um mich ein bisschen zu beruhigen. Ja ja ja :rotenase:
Sie war 2 Wochen wegen Deinem Tod krankgeschrieben. Sie sagt, sie hat es bis heute nicht verkraftet und auch nicht verstanden, dass Du nicht mehr da sein sollst. Das fand ich irgendwie sehr schön, weil es auch mitfühlend war. Tja, 27 Jahre Rösrath, ist verdammt lange, und auch nicht zu begreifen, wie man auch nur einen Sommer ohne Dich da aushalten soll. Sie hat dann auch wieder geweint, auch er. Aber da habe ich nicht richtig hingeschaut, weil ich gedacht habe, es könne ihm peinlich sein.
Jedenfalls meinten beide, dass der Tod von Rös nicht so sehr getroffen hätte, wie Deiner. Deiner wäre nicht zu verstehen.
Und ja, sie haben Recht. Ich verstehe es bis heute noch nicht, und glaube immer noch, dass Du doch irgendwann mal zurückkommen musst. Ute meinte gestern, sie würde immer nach oben gucken und denken, na, gleich muss doch Hanne um die Ecke kommen.
Das hat mir jedenfalls gestern gezeigt, dass ich nicht die einzige bin, die das noch nicht versteht, oder noch nicht wirklich umgesetzt hat.

Ich liebe Dich!
Deine Rübe

@ Desi: Wie Du siehst, geht es mir im Moment mal wieder sehr besch..... Ich hoffe aber, Dir geht es 10000 mal besser!
Heute werden wir die Sonnenstrahlen genießen, das wird uns ALLEN bestimmt helfen, denen es heute nicht so gut geht.
Ich drück Euch

AnneGoldi
04.05.2008, 23:55
Liebe Rübi!

Ich glaube wir können uns nur gegenseitig Umarmen, denn einer wird immer etwas Kraft haben um den anderen zu stärken.
Die letzten zwei Tage habe ich Kraft getankt und möchte idr gerne ein bisschen abgeben.

Drücke dich und wünsche dir einen schönen Wochenanfang

Anne

Desi
05.05.2008, 07:24
Hallo Roebi!
Ich habe auch noch nicht wirklich begriffen, das mein Dad nie wieder kommen wird.
Diese Erkentniss trifft mich manchmal so hart, das sie mir die Luft zum atmen nimmt.
Er fehlt, er fehlt einfach überall und bei allem.
Ich hätte ihm noch soviel zu sagen gehabt, und er hatte noch soviel vor.
Er wollte nicht sterben. Er hat immer gesagt, "wenn ich wieder gesund bin".
Es hat mich jedesmal fast umgebracht wenn er das gesagt hat.
Ich hätte alles dafür gegeben, wenn ich ihm diese verdammte Krankheit hätte nehmen können.
Mein einziger kleiner Trost ist, das es ihm da wo er jetzt ist gut geht, und er keine Schmerzen mehr hat.
Und das ich ihn eines Tages wiedersehen werde.

Roebi
06.05.2008, 19:35
Hallo Desi!
Hallo Anne!

Danke für Eure Worte, sie haben sehr gut getan. Heute geht es mir wieder ein bisschen besser. Liegt wohl auch am schönen Wetter. War den ganzen Nachmittag mit Lucas auf dem Spielplatz. Dort habe ich eine Mama getroffen, die meine Mutter sehr gut gekannt hat. Hat gut getan, mit ihr über div. Dinge von meiner Mutter zu sprechen.
Und ja, sie fehlt, sie fehlt an allen Ecken und Kanten. Auch wenn es mir gut geht, kann ich auch dann nicht glauben, dass sie wirklich weg, weg für immer sein soll.
Und Desi, ich hoffe auch, dass es wirklich etwas gibt, wo sie jetzt sind, und glücklich, ohne schmerzen und zufrieden sein können. Früher habe ich mir da nie Gedanken drüber gemacht, aber heute möchte ich es glauben. Ich warte immer noch auf einen Besuch in meinem Träumen von ihr, doch bis jetzt, nichts. Ich würde sie so gerne fragen, wie es ihr jetzt geht, ob es wirklich etwas "nach dem Tode" gibt. Ihr noch mal sagen, wie lieb ich sie habe, dass sie uns fehlt.
Bald kommt der Urlaub, den wir mit IHR geplant hatten, das wird bestimmt auch wieder ganz schlimm. Aber, den Kopf in den Sand stecken, nee, das hätte sie nicht gewollt.

Drück Euch.

Eure Röbi

Ela4811
06.05.2008, 20:06
Liebe Röbi,

es scheint alles so unwirklich. Wie kann man das denn auch alles begreifen. Manchmal denke ich, dass meine Mam wieder kommt und dann merke ich, dass das nicht mehr geschehen wird.

Unsere Lieben hätten nicht gewollt, dass wir in der Vergangenheit leben sondern das wir an die Zukunft denken...
Das soll nicht heißen, dass wir uns nicht an sie erinnern sollen. Die Erinnerung ist das Einzige, was wir noch haben. Aber wir dürfen die Zukunft nicht vergessen.

Klingt vielleicht ein wenig doof, aber ich habe heute meinen sentimentalen Tag. Ich vermisse meine Mam einfach ganz doll!!!

Drück dich

Ela

Desi
06.05.2008, 20:56
Hallo Röbi!
Ich glaube fest daran, das es ein "danach" gibt. Da wo unsere lieben in Frieden und vor allem ohne Schmerzen leben können.
Wir werden sie eines Tages alle wiedersehen, sie werden auf uns warten.
Ich vermisse meinen Dad jeden Tag, ich werde ihn mein Leben lang vermissen.
Aber ich muss weiterleben. Mein Dad hat es so gewollt.
Wie auch deine Mum das gewollt hätte.
Drück dich mal ganz fest :knuddel:

Roebi
07.05.2008, 21:09
Hallo Ela!

Ja, ich glaube, Du hast Recht, wir dürfen nicht nur in unserer Erinnerung schwelgen, aber ich habe immer das Gefühl, dass wenn ich an mich denke und an meine Zukunft, dass das egoistisch ist.
Ich möchte meiner Mutter mit meiner Trauer doch gerecht werden. Ich weiß, wenn sie könnte, würde sie mich kräftig in den Hintern treten, um wieder in die Spur zu kommen. Aber es fällt mir an manchen Tagen so unsagbar schwer. Ich habe festgestellt, dass ich gar nicht zu viel über den Tod meiner Mutter nachdenken darf, denn dann bin ich ruck zuck wieder in meinem "Loch" drin.


Hallo Desi!
Ich hoffe so sehr, dass es wirklich etwas "danach" gibt. Leider bleibt uns nur die Hoffnung, und der Glaube. Niemand kann uns wirklich sagen, ob es wirklich etwas auf der anderen "Seite" gibt. Vielleicht kriegen wir ja mal ein Zeichen, oder vielleicht erscheinen sie uns im Traum und können uns sagen, wie es ihnen dort geht. Das wäre schön. Ich habe halt mal gehört, dass so etwas fast 1/2 Jahr dauert, bis so etwas geschieht. Oh Mann, das ist noch so lange. Diese beschissene Krankheit, ich habe da so einen Hass drauf, dass ich gar nicht die richtigen Worte dafür finde.

Ich drück Euch beide mal ganz feste :knuddel:

LG Röbi

Eva M.
07.05.2008, 21:45
Liebe Roebi,

ich danke dir für deinen Eintrag bei Felix und das liebe Gedicht. Ach Röbi... lese ja immer bei dir mit, lass dich mal fest drücken.

Ich werfe meinen Schrei hinaus auf`s Meer, die Wellen spülen ihn zurück.
Ich rufe meinen Schrei in die Wüste, der Sandsturm bringt ihn zurück.
Ich trage meinen Schrei auf den Berg, das Echo bringt ihn zurück.
Ich schicke meinen Schrei zum Himmel
und er kommt als Lied wieder.

( unbekannt)

Sei herzlichst gegrüßt, :knuddel:
Eva

Ela4811
07.05.2008, 22:33
Hallo Röbi,

ich glaube ganz fest daran, dass es was nach dem Tod geben muss! Eine Kollegin erzählte mir, dass ihre Tante (zum Schluss hat sie gepflegt) im Traum erschienen ist und dass sie gesagt haben soll, dass sie das richtig gemacht hat... Es gibt was nach dem Sterben der sterblichen Hülle...

Ich weiß, ich habe auch Hochs und Tiefs. Und manchmal frage ich mich, ob ich an mich denken darf und mein Leben leben einfach so... Meine Mam war immer für mich da. Mein Papa meinte den einen Tag zu mir, meine Mam war immer nur für andere da und hat sich dabei vergessen.

Wir müssen nach vorne schauen!!! Was sollten wir auch sonst tun?
Wir sollten das Leben genießen, dass hätten unsere Lieben gewollt. Auch wenn es an manchen Tagen besonders schwer fällt.

Ich drück dich

Ela

Roebi
08.05.2008, 20:04
Hallo Eva!

Ich fand das Gedicht recht passend für Dich!
Ich hoffe, Dir geht es wieder besser.
Danke für Dein Gedicht. Fahre am Montag in den Urlaub, wo meine Mutter eigentlich mit sollte. Wir fahren nach Büsum/Nordsee. Ich werde mich dann mal Abends an den Strand setzen, und mal einen Schrei in Richtung Himmel schicken, vielleicht kommt ja tatsächlich ein Lied zurück. Ein Lied von IHR!

Hallo Ela!
Vielleicht erscheint mir meine Mutter auch einmal im Traum, das wäre schön. Dann wäre ich auch endgültig überzeugt, dass es was nach dem Tod gibt. Das wäre tröstend zu wissen.
Ich weiß, dass keiner von uns erwarten würde, dass wir unser Leben aufgeben. Wie auch? Doch es fällt mir manchmal unsagbar schwer, in die Zukunft zu schauen. Vor dem Tod meiner Mutter war das einfacherer. Zur Zeit lebe ich eher im hier und heute, vielleicht auch noch in nächster Woche, aber dann ist Schluß, weiter geht nicht.

Ich drück Euch mal Alle ganz lieb zurück!
Ich bin froh, dass es "UNS" gibt!

LG Röbi

Ela4811
09.05.2008, 20:50
Ach Röbi,

ich warte auch auf sowas! Im Moment sitze ich mit meiner Trauer fest und komme nicht vom Fleck. Ich begreife das alles einfach nicht. Ich hätte so gern ein Zeichen... An irgendwas muss man sich doch festhalten...

Ich gehe nach vorne in die Zukunft, aber ich sehne mich nach der Vergangenheit...

Ich drück dich

Ela

stella29
09.05.2008, 20:52
Hallo ihr lieben,

wollte mich mal kurz melden und fragen wie es euch so geht.. !!! :1luvu:

Roebi
09.05.2008, 20:55
Hallo Ela!

Ja, das wäre wirklich sehr schön, wenn wir ein Zeichen erhalten würden. Ich hatte schon mal irgendwo reingeschrieben, dass ich gehört habe, dass unsere Lieben ca. 1/2 Jahr brauchen. Bei meinem "Schwägerin" in Spee war es auch so. Wir haben im September letzten Jahres, den Stiefvater zu Grabe getragen. 1/2 Jahr später, ist er ihr im Traum erschienen. Sie sagte, es war genauso wie früher, er roch wie früher, er sah aus wie früher. Er hat ihr wohl die Tür geöffnet und sie auch so begrüsst wie früher. Das gibt mir in der Hinsicht ein bisschen Hoffnung, das ich eines Tages auch so ein schönes Erlebnis noch einmal mit meiner Mutter haben werde. Lieber natürlich jetzt als morgen. Aber, wenn es wirklich so ist, dass es etwas nach dem Tod gibt, dann gönne ich ihr die Zeit, sich zurecht zu finden, Kraft zu sammeln, sich zu finden.
Oh ja, die Vergangenheit, wie gerne würde ich noch einmal 1 Jahr zurückdrehen, allerdings nur mit dem Wissen von heute. Aber, leider....

Ich drück Dich auch ganz feste.

LG Röbi

Roebi
09.05.2008, 20:56
Hallo Stella!

Es geht so. Übermorgen ist Muttertag, das wird hart. Und am Montag fahren wir - wie bereits gesagt - in den Urlaub, der mit meiner Mutter hätte stattfinden müssen. Also, kannst Du Dir ja vorstellen, wie es geht.

Ich hoffe aber, dass es Dir gut geht!

LG Röbi

stella29
09.05.2008, 20:58
Ach es geht so.. heute ist wieder ein Misttag.

Ich wünsche mir endlich auch, daß Papa mir ein Zeichen schickt - ich weiss, es geht ihm gut. Ich warte auch so sehnsüchtig auf so ein Erlebnis !!!!!!!!!!!!!

Ela4811
09.05.2008, 20:58
LIebe Röbi,

leider können wir die Vergangenheit nicht verändern.

So ein Zeichen wäre wirklich sehr schön. Wenn ich wüßte, dass ich auch so ein Zeichen von meiner Mam bekommen würde, dann warte auch noch länger darauf!!!

Ich wünsche dir einen schönen Urlaub und hoffe, dass du den Sonntag gut überstehen wirst...

Ela

Roebi
09.05.2008, 21:01
Hallo Ela!

Doch, ich bin mir ganz sicher, wenn es wirklich etwas danach gibt, dann werden wir Alle ein Zeichen kriegen. Die einen vielleicht früher, und die anderen etwas später.

Lassen wir gemeinsam hoffen, dass wir ein Zeichen erhalten werden.

Danke für die Urlaubswünsche!

Bleib Du auch stark am Sonntag.

LG Röbi

Eva M.
09.05.2008, 23:26
Liebe Roebi,

ich wünsche dir trotz deinem Schmerz erholsame Urlaubstage.
Ich finde es sehr schön das du dich an den Strand setzen willst um den Sternenhimmel zu betrachten, ich wünsche dir so sehr das du " das Lied " hörst. Deine Mutter wird bei dir sein!

Lass dich fest drücken,
herzliche Grüße, Eva :pftroest:

Roebi
11.05.2008, 14:27
Hallo Ihr Lieben!

Ich möchte mich nur für die nächsten 2 Wochen in den Urlaub verabschieden!

Haltet die Ohren steif!
Wenn ich am Strand sitze, und auf die See gucke, werde ich an Alle unsere Lieben denken! VERSPROCHEN!

@ Eva: Ja, sie wird bei mir sein! Davon bin ich fest überzeugt.

LG an Euch alle und tschüssi bis in 2 Wochen....

Eure Röbi

Ela4811
11.05.2008, 19:49
Hallo Röbi,

ich wünsche dir einen schönen Urlaub. Deine Mam wird immer bei dir sein und vielleicht hast du Glück und bekommst im Urlaub ein Zeichen von ihr...

Ela

Roebi
24.05.2008, 18:47
Hallo Ihr Lieben!

Wollte mich zurückmelden!
Wie geht es Euch allen? Ich hoffe, es gab und gibt in der Zwischenzeit kein neues Unglück?!!!!!
Der Urlaub war soweit ganz schön. Klar, meine Mutter natürlich ganz deutlich gefehlt. Meinem Vater ist der Urlaub - glaube ich - sehr schwer gefallen. Eigentlich gab es kaum einen Tag, wo er nicht ein paar Tränen vergossen hat.
Jedenfalls war das Wetter einfach traumhaft. Wenn man bedenkt, dass die im Süden im Regen sitzen und wir hier mit kurzer Hose am Strand gelegen haben.
Jetzt aber, zu was erfreulichem:

ICH HABE DIE LETZTE NACHT VON MEINER MAMA GETRÄUMT !!!!! :lach2: :1luvu:

Jawohl, in der letzten Urlaubsnacht ist mir meine Mutter ganz ganz kurz im Traum erschienen. Und jetzt bin ich fest davon überzeugt, dass es etwas "danach" geben muss, denn:
Sie kam nur kurz rein und hatte ein beiges Leinenoberteil an! "Meine Mom hat nie sowas getragen!"
Dann hat sie wieder geraucht, und ich habe sie erstaunt gefragt: "Mama, seit wann rauchst Du denn wieder?" Darauf meinte sie nur ganz kurz: "Seit 9 Wochen!" Dann drückte sie die Ziggarette in dem Aschenbecher vor mir aus und dabei habe ich bemerkt, dass sie gar keinen Ehering trug/trägt. Kann sie ja auch nicht, denn der baumelt an der Kette von meinem Vater!
Dann drehte sie sich rum, und ging.
Ich bin sofort aufgewacht und musste erst einmal ein Ründchen heulen gehen. Aber ich muss sagen, dass mir dieser kurze Moment richtig schön vorgekommen ist. Meine Oma meinte (sie bestitz ein Traumdeutungsbuch!:rotier2:), dass meine Mutter mir damit sagen wolle, ich sollte aufhören zu rauchen.
Mag sein, aber dann soll sie es mir - wenn es denn bitteschön geht - richtig sagen!

Somit ist also mal klar, dass es mir seit dieser Nacht ein bisschen besser geht, denn nun weiß ich, dass unsere Lieben "NICHT" verloren sind!

Es drückt Euch mal ganz feste eure
:pftroest:
Röbi

Eva M.
24.05.2008, 23:02
Liebe Roebi,

schön, dass du wieder da bist, aber noch schöner ist das sich dein lang ersehnter Wunsch erfüllen konnte.
Du hast von deiner Mama geträumt! :):)

Ich war letzte Woche für ein paar Tage in Hessen, auch traumhaftes Wetter. Ich hatte das Rad von Felix dabei und bin sehr viele Km geradelt. Für mich, die eher am Sofa liegt um nicht denken zu müssen, Goldmedaillen verdächtig!
Es hat mir sehr gut getan und ich glaube Felix hatte da seine Finger im Spiel!

Lass dich fest drücken

liebe Grüße, Eva

Ela4811
25.05.2008, 09:12
Hallo Roebi,

schön dass du den Urlaub bei schönem Wetter genossen hast...

Viel schöner ist es, von deinem Traum zu hören. Ich freue mich für dich, dass du ein so schönes Zeichen bekommen hast...

Drück dich

Ela

Desi
25.05.2008, 20:57
Hallo Roebi!
Freut mich das ihr euren Urlaub halbwegs geniessen konntet.
Das mit dem Traum finde ich sehr sehr schön. Ich glaube auch fest daran das es etwas nach dem Tod gibt, und das wir eines Tages unsere lieben wiedersehen werden.

Roebi
27.05.2008, 20:27
Hallo ihr Lieben!

Ja, ich bin auch total froh darüber, dass ich meine Mutter mal kurz gesehen habe, auch wenn es im Traum war.
Auch wenn es total gierig klingt, ich wäre froh, wenn ich sie in nächster Zukunft noch einmal sehen könnte, und dann nicht nur für diesen kurzen Moment.
Aber, ich lasse ihr die Zeit.

Ich hoffe, Euch geht es so weit ganz gut?!

Ich drück Euch mal alle ganz fest, und wünsche Euch, dass auch ihr von Euren Lieben träumen könnt!

LG Eure Röbi

Roebi
27.05.2008, 20:32
Hallo Mama!

Dein Grab ist - bis auf die Blumen - fertig. Der Stein sieht - wenn man das so sagen kann - wirklich schön aus. Ich hoffe, dass er auch Dir gefällt.
Ich war schon ein bisschen getroffen, als ich Dich am Sonntag besucht habe. Bin aber widerum auch froh, dass es so weit schon fertig ist. Oma hat Dir Deine Pfingstrosen auf´s Grab gestellt. Das fand ich sehr schön.
Du Mama, kannste mich vielleicht doch noch mal besuchen kommen? Bitte, aber nur, wenn es Dir nichts ausmacht. Ich vermisse Dich, und Du fehlst mir schrecklich, auch, wenn es im Moment nicht den Anschein hat.
Je länger Du weg bist, um so mehr Fragen und Wünsche habe ich an Dich.
Jetzt aber mal zu was Erfreulichem: Lucas trägt seit Samstag keine Windel mehr!
Wir haben zwar 1x am Tag immer einen kleinen Unfall, aber das finde ich nicht schlimm. Ich bin so froh, dass dieser Mist mit der Windel endlich aufhört. Wenigstens tagsüber. Zuerst hatte ich es ja in Büsum versucht, aber, wie er ja nun einmal ist, nix. Er wollte nicht immer. Wollte sicherheitshalber immer noch seine Pampers anhaben. Aber dann auf der Heimfahrt, an der Raststätte. Warum auch immer da, da wollte er unbedingt den Baum anpieseln. Tja, und seit dem....:D

Sei morgen bitte bei ihm, der Zahnarzt kommt in den Kindergarten. Hoffentlich klappt Alles.

Ich liebe und vermisse Dich!
1000000000 dicke Bützjer :1luvu:
Deine Rübe

Ramonali
27.05.2008, 21:58
Liebe Roebi,
schön das du einen entspannten Urlaub hattest, nach all der schlimmen Zeit...
Versuche auch nicht jeden Tag im Forum zu sein, das Leben holt gerade viele schöne Momente heraus...Wünsche dir noch alles Gute und laße dich nicht ärgern...
P.S. Im Kindergarten läuft bestimmt auch alles gut!!!
Ganz liebe Grüße

stella29
31.05.2008, 09:10
Huhu,
schöööön, daß du wieder da bist ! Ich könnte auch Urlaub gebrauchen :D

Wie gehts dir denn so ? Bin momentan nicht so oft im Forum gewesen, aber ich hol gerade bisschen auf ;)

Schick Dir ganz viel Sonne rüber !
:1luvu::1luvu:

Roebi
02.06.2008, 20:06
Huhu!

Mir geht es soweit ganz gut. Das Wetter und das ständige draußen sein, mit meinem Zwerg, lenkt ab. Auch wenn ich darüber ein schlechtes Gewissen kriege, aber so langsam aber sicher, habe ich das Gefühl, geht mir zum Trauern echt die Kraft aus. Ich versuche deshalb, ein bisschen Abstand von der Krankheit und dem Thema Tod zu kriegen. Deswegen tummel ich mich hier auch im Moment recht wenig hier rum. Seid mir deswegen nicht böse. Jedes Mal, wenn ich sehe, dass wieder jemand Neues dazugekommen ist, fühle ich mich zurückversetzt.

Jedenfalls war im Kiga alles klar, was die Zähne anbetraf. Zahnärztin war super zufrieden. Puh, eine Sorge weniger. Morgen haben wir Elternsprechtag, na da bin ich ja mal gespannt. Wir haben uns schon Gedanken gemacht, was für Faxen wir morgen von unserem Sohn zu hören bekommen.

Ich habe auch nicht mehr von meiner Mutter geträumt. Aber meine Oma wohl, nur leider konnte sie sich an den Traum nicht richtig erinnern. Schade!

Ich hoffe, Euch geht es gut, und auch ihr findet genügend Zeit, mal etwas Abstand zu kriegen.

LG aus Köln

stella29
02.06.2008, 20:18
Hallo !
habe das mit deinem Traum gelesen... das klingt ja richtig klasse ! ich warte noch auf ein Zeichen von Papa . Bisher tut sich nichts.. :mad:

Das mit dem Windelfrei find ich klasse. Mein Luca wird am 16.06. 2 Jahre alt, und ich fang mal langsam an.. nur er kapiert einfach nicht was man am Topf machen sollte - er spielt nur rum :D:D:D:D

Wie alt ist Lucas ?


LG:1luvu::1luvu:

Roebi
03.06.2008, 10:57
Hallo Stella!

Meiner ist am 08.04. 3 Jahre alt geworden.
Lass Deinem Futzi noch was Zeit für "ohne" Pampers.
Und wenn er mit seinem Töpfchen spielt, dann ist das auch nicht schlimm. Ich habe Lucas immer wieder mal drauf gesetzt, aber er hat nie was gemacht. Nimm ihn mit, wenn Du auf´s Klo gehst, dann versteht er vielleicht, was er mit seinem Klo zu machen hat. Schließlich wollen die Futzis doch immer nachahmen. Aber sei nicht traurig, wenn es noch nicht klappt, er ist ja noch keine 2 Jahre alt. Guck mal wann meiner angefangen hat. Ich hab mal gelesen, dass die erst verstehen, wenn die ab 2 1/2 sind. Und auch da, habe ich mal angefangen, es mit ihm zu probieren. Ist aber mal gut nach hinten losgegangen.

Wart mal ab, Du bekommst sicherlich noch ein Zeichen von Deinem Papa. Ich habe jeden Abend an nichts anderes gedacht, wenn ich schlafen gegangen bin. Nur an diesem Abend nicht, da es der letzte Urlaubstag war. Vielleicht ist es deshalb passiert. Ich hoffe auch weiterhin, dass sie mich ab und zu mal besuchen wird, aber, bis jetzt nix mehr. Ist abre auch nicht schlimm, ich möchte sie ja nicht unter Druck setzen. Das hatte die Krankheit schließlich schon zu genüge getan.

LG Röbi

Roebi
03.06.2008, 19:53
Huhu Mama!

Och Mensch, bis jetzt ging es mir eigentlich ganz gut. Aber wenn ich hier lese, dass immer wieder "Neue" hier hinzukommen, muss ich wieder an Dich und Deine Krankheit denken, so dass ich wieder hier sitze, und Tränen in den Augen habe.
Ich mag es immer noch nicht verstehen. Verzeih mir bitte, dass ich nicht immer an Dein Grab komme, aber es fällt mir auch heute noch so unendlich schwer. Zumal Lucas nicht gerne auf den Friedhof geht.
Jedes Mal, wenn ich an Deinem Grab stehe, habe ich das Verlangen danach....
Du verstehst mich, ich weiß!
Ach Mama, Du fehlst, Du fehlst mir so sehr. Büsum ohne Dich, war zwar schön, aber doof schön. Wie gerne hätte ich wieder mit Dir im Strandkorb gesessen und über Alle gelästert. Hab ich Gedanken gemacht.
In 6 1/2 Wochen fahre ich ja wieder. Und dann für eine Woche nur Lucas und ich. Aber ich weiß, dass Du bei mir sein wirst. Nur wir 3. Wie so oft.

1000000 Bützjer und ich Liebe DICH!:1luvu::1luvu::1luvu:

Roebi
09.06.2008, 12:33
Hallo Mama!

Morgen sind wir mit dem Grabpfleger um 18.00 Uhr an Deinem Grab verabredet. Ich bin froh, wenn das dann endlich erledigt ist, und Dein Grab vernünftig, ordentlich und schön aussieht.
Lucas ist mit mir am Samstag zu Dir gegangen und hat mich gefragt, ob Du getötet worden wärst. Ich habe gemeint, dass Du nicht getötet worden wärst, sondern, dass Du krank warst, und man Dir nicht mehr helfen konnte.
Als ich Opa dann mit ihm da mal kurz alleine gelassen habe, hat er wohl gemeint, Opa solle nicht auch krank werden, sondern, er sollte noch was bleiben. Junge, junge, das hat aber mal gesessen.
Ach Mensch Mama, das schöne Wetter hilft schon ungemein, aber man hat schon ein schlechtes Gewissen, wenn man mal unbekümmert lacht, oder einfach nur mal gut gelaunt ist.
Jedenfalls fehlst Du Papa ohne Ende, der hat gestern schon wieder geheult und mir gesagt, wie sehr Du ihm fehlst. Ich kann das verstehen. Aber bin auch für jeden Tag dankbar, wo ich mir das mal nicht anhören muss.
Ich werde auch die Tage mal bei Tante Thea vorbei fahren. Die hat gestern angerufen, will Lucas wohl was Gutes tun. Na, dann aber mal hin, oder :lach:

Wenn das mit Deinem Grab erledigt ist, werde ich eine große Schale von Dir nehmen, und die schön bepflanzen und Onkel Rainer ans Grab stellen, damit Oma beruhigt ist. Die hat sich wohl schon aufgeregt, dass Papa die ganzen Pflanzen - die laut ihm nix mehr waren - weggeworfen hat.

So, und kannste vielleicht mal Eurem Chef da oben sagen, dass es doch mal bald genug ist, mit dem Sterben. War hier ein paar Tage nicht mehr drin, und schwupp sind schon wieder welche dazugekommen. Ich meine, es reicht jetzt.

Küsschen und bis morgen :1luvu:

Roebi
11.06.2008, 18:04
Hallo Mama!

Wir haben uns gestern mit dem Grabpfleger getroffen. Ich habe mal wieder -mehr oder weniger- die Blumen und den Bodendecker ausgesucht. Es soll diese Woche noch gemacht werden. Gehe dann spätestens am Samstag gucken, wie es geworden ist.
Eine Deiner großen Schalen, wird von ihm "neu" bepflanzt, die stelle ich dann bei Onkel Rainer ans Grab. Dann hat Oma ihre Ruhe.
Die andere Schale, werde ich nach Herzenslust bepflanzen. Ich werde gucken, dass ich die super schöne Blumen kriege, die auch halten.
Jedenfalls ist Papa danach wieder in Tränen ausgebrochen. Junge, junge, ich komme mir dann immer so hilflos vor. Kennst mich ja, in der Hinsicht, war ich noch nie die "Beste".
Ach Mama, Du bist schon soooo lange nicht mehr bei mir und trotzdem kann ich es immer noch nicht verstehen. Der Schmerz ist nicht weniger geworden, er hat sich nur verändert.
Aber ich möchte Dir jetzt auch nicht die Ohren volljammern, das bringt Dir ja auch nichts.

So, ich werde dann jetzt mal zusehen, dass Lucas so langsam aber sicher, für´s Bett fertig gemacht wird, sonst turnt der mir um 20.00 Uhr noch auf der Nase rum.

1000000 Küsschen :1luvu:
Deine Rübe

ErikaS
13.06.2008, 15:06
Hallo roebi, ich grüße dich.:winke::winke: und hoffe dir geht es gut.

Ilona

Roebi
13.06.2008, 20:49
Hallo Ilona!

Na ja, heute geht es nicht ganz so gut. War heute bei "unserem" Frauenarzt, und er hat mich nach meiner Mama gefragt. Tja, und da war es doch wieder um mich geschehen. Ihn hat das auch sehr getroffen, da sie Ende letzten Jahres bei ihm war. Er konnte kaum glauben, was ich ihm da erzählte.
Das einzig gute an diesem Besuch war, dass bei mir alles in Ordnung ist. Gott sei Dank!
Dann war ich heute bei meiner Großtante, ihre Patentante, sie hat mir ein Buch mit einem Engel geschenkt. Da stehen div. Situationen drin, wo die Menschen der "festen" Überzeugung sind, dass sie einen Engel getroffen haben. Ich werde mir das Buch die nächsten Tage mal zu Herzen nehmen. Wenn ich etwas passendes finde, werde ich berichten bzw. zitieren!

Ich hoffe, Dir geht es gut?

LG Röbi

ErikaS
14.06.2008, 15:10
Ach roebi, da fällt mir ein, ich habe diesen Gang ja auch noch vor mir. Immer verschiebe ich es. Dabei habe ich mir geschworen immer regelmäßig zu gehen. Nächste Woche hole ich mir einen Termin.

Ich bin gespannt was du das so erfährst in dem Buch.

LG
Ilona

Roebi
16.06.2008, 12:18
Hallo Ilona!

Kurzer Zwischenstand, ich habe nur mal in dem Buch so durchgeblättert. Bin noch nicht wirklich dazu gekommen, weil mein Lucas ein bisschen schwächelt.
Ja, mach das, geh hin, lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig.

LG Röbi

Roebi
21.06.2008, 20:26
Hallo Mama!

Waren heute in Rösrath, endlich mal Blumen pflanzen. Wurde ja auch mal langsam Zeit. Ich hoffe, die Blumen gefallen Dir. Habe mir gedacht, diesmal mache ich mal was ganz Anders. Schön unterschiedlich, aber farblich aufeinander abgestimmt.
War jedenfalls wieder ganz schön doof, als ich nachher da gesessen habe. Hab Dich permanent auf der Terrasse rumhuschen sehen.
Die große Schale von Deinem Grab habe ich endlich zu Onkel Rainers Grab gebracht. Hab da auch ein Kerzchen angemacht, damit Oma nicht da hin muss.
Mensch Mama, Du fehlst mir so!
Du bist nun schon 4 Monate tod, und trotzdem kann ich noch nicht wirklich glauben, geschweige denn akzeptieren. Das darf doch einfach nicht wahr sein. Du warst doch sonst so´ne Kämpfernatur. Hast Dich nie von irgendetwas unterkriegen lassen. Warum gerade von so einer besch.... Krankheit? Wenn ich die Zeit doch noch mal zurückdrehen könnte!

Ich hab Dich ganz dolle LIEB!

100000 dicke Bützjer

Deine Rübe

Roebi
04.07.2008, 12:09
Hallo Mama!

Hier bin ich mal wieder! Habe versucht, mal ein bisschen Abstand von diesem ganzen verdammten Krebs-Zirkus zu kriegen. Doch auch wenn ich nicht hier bin, so ist er auf dem Spielplatz, im Supermarkt, beim Metzger, einfach überall. Ich treffe und lerne plötzlich Menschen kennen, die auch damit zu tun haben, oder zumindest in ihrem direkten Umfeld. Es ist grausam. Jedesmal, wenn mir wieder jemand etwas davon erzählt, falle ich 5 Monate zurück.
Ich denke viel über Deine Krankheit nach und bin trotzdem dankbar, dass Dir vieles erspart geblieben ist. Ich habe auch verstanden, dass es nichts bringt, darüber nachzudenken, was wäre gewesen wenn. Aber man tut es trotzdem. War letzte Woche bei unserer Hausärztin. Sie hat noch mal mit mir über Dich gesprochen. Sie meint, ich wäre das kleine Abbild von Dir. Nach außen hin, die Harte, wo alles i.O. ist. Na ja, danach konnte ich dann doch nicht mehr, als wir uns nocheinmal über den Krankheitsverlauf unterhalten haben. Und auch jetzt sitze ich hier, und habe wieder Tränen in den Augen. Hoffentlich kommt jetzt keiner in mein Büro, hab keine Lust auf blöde Worte.
Mir fällt schwer, verschiedene Dinge zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass wir uns schon ewig nicht mehr gesehen haben. Jedesmal wenn ich bei Dir am Grab stehe, kann ich das Gefühl kaum unterdrücken, Dich rausholen zu wollen. Was würde ich dafür geben, Dich noch einmal in den Armen halten zu können, Dich zu riechen, Dich zu spüren. Ich kann Dich immer noch nicht wirklich los lassen, auch wenn Alle glauben, ich hätte das "Schwierigste" überstanden.
Das habe ich aber nicht. Nicht für mich! Eigentlich will ich das auch gar nicht überstehen.
Mama ich vermiss Dich so schrecklich. Sag mir, was ich tun soll?

:1luvu::1luvu::1luvu::1luvu::1luvu::1luvu:
Deine Rübe

Mae-Geri
04.07.2008, 13:52
Liebe Roebi,

das kenne ich auch dieses Gefühl - einfach mal Abstand haben zu wollen. Aber ich für mich habe festgestellt, dass Abstand nicht gut ist. Es ist nämlich kein Loslassen sondern ein Verdrängen.

Es werden Zeiten kommen, da wirst Du Dich in Deiner Trauer wohler fühlen. Da ist die Erinnerung liebevoll und Du wirst Deine Mama spüren.
Ich wünsche es Dir so.

Lieben Gruß
Sandra

Roebi
04.07.2008, 20:43
Liebe Sandra!

Danke für Deine Antwort!
Das klingt sehr paradox, sich irgendwann einmal in seiner Trauer wohlfühlen.
Ich bin wohl noch nicht so weit, zu verstehen, dass ich mich besser mal intensiv mit dem Tode meiner Mutter auseinandersetzen sollte. Ich dachte, ich hätte es eigentlich ganz gut im Griff, aber der Besuch bei unserer Ärztin letzte Woche, der war hart. Zumal ich danach zu meiner Oma gefahren bin (Mama von meiner Mama).
Ich frage mich ständig, wo diese verflixte Zeit geblieben ist. Es sind schon fast 5 Monate. Grausam!

Ich drück Dich mal ganz feste!

LG Röbi

Mae-Geri
04.07.2008, 22:57
Du hast Recht! Im ersten Moment klingt es paradox. Ich versuch mal etwas weiter auszuholen. Meistens bin ich viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Der Job fordert, die Familie fordert und Sandra ist immer überall dabei und macht. Für mich selbst bleibt viel zu wenig Zeit. Mein Leben hat sich logischerweise durch den Tod meines Vaters sehr verändert (wem erzähl ich das?) Als wir letztens unseren ersten großen Jahrestage hatten ging es mir sehr! schlecht. Aber ich habe es nicht mehr so unterdrückt. Ich habe es gelebt. Und ich war traurig um meinen Papa, habe die letzten Momente Tage Wochen durchlebt. Das war so schmerzhaft aber auch reinigend und gut tuend. Das meine ich mit in der Trauer wohlfühlen. Mir ging es schlecht aber das verdammt noch mal in Ordnung. Ich war es leid was anderes vorzugaukeln. Ich bin ein Mensch. Es gehört dazu. Und es ist wichtig. Wenn ich es permanent unterdrücke unterdrücke ich einen Teil von mir - einen wichtigen Teil - das Erbe meines Vaters!
Ich habe diese traurigen Momente momentan öfter aber sie stehen jedes Mal direkt in Zusammenhang mit meinen Papa wenn ich ihn z.Bsp. so sehr vermisse weil wir nicht mehr sonntags zusammen fern sehen. Sonst habe ich mich mit Dingen auseinander gesetzt weil er gestorben ist (Rente Mama, Steuererklärung, um Mama kümmern) Ich habe diese Dinge erledigen weil Papa gestorben ist lange Zeit wohl mit Trauer verwechselt.

Es ist hart, aber für mich glaube ich der bessere Weg.

Falls ich es nicht rüber bringen konnte was ich meine tut es mir leid. Aber ich glaube es gibt zwei Arten von Traurig sein.

Dicken Drücker
Sandra

Roebi
07.07.2008, 15:54
Hallo Sandra!

Ja, so ist es bei mir ganz genauso. Job, Haushalt, Kind etc. Das lenkt ab. Aber wenn ich Abends ruhig auf der Couch sitze, dann fangen meine Gedanken an. Aber, ich habe mich - sofern ich das sagen kann - soweit im Griff, dass ich sie schnell auf Seite schiebe. Da bin ich ganz meine Mutter. Aber es stimmt, die Aufgaben die einem gestellt werden, lassen auch nicht wirklich zu, sich darauf zu konzentrieren!
Irgendwie habe ich aber auch Angst, das Alles zuzulassen. Denn, so bekloppt das auch klingen mag, aber wenn ich den größten Teiler der Trauer überwunden habe, dann tut es nicht mehr so weh. Aber ich finde, dass eigentlich nicht aufhören darf, weh zu tun. Oh je, ich glaube, ich bin reif für nen Arzt *kopfschüttel*
Ich habe ja schon mehrmals gesagt, dass ich glaube, mit meiner Trauer den Verlust meiner Mutter nicht gerecht werden zu können. Ich habe so etwas vorher noch nie erlebt, und hätte gut darauf verzichten können. Immer habe ich daran gezweifelt, ob der jenige, wirklich dort im Sarg liegt. Diesmal nicht! Nie habe ich wirklich daran geglaubt, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Heute hoffe ich das!
Es ist schon komisch, in solchen Situationen wird man zwangsläufig gläubig. Meine Mom ist fast 5 Monate tot, und mir kommt es vor, als sei es schon eine Ewigkeit und im gleichen Augenblick wieder nicht. In 2 Wochen fahre ich wieder in Urlaub, und in der ersten Woche bin ich mit meinem Sohn ganz alleine, vielleicht schaffe ich es ja dann, mich mal darauf einzulassen.
Diese Nacht habe ich wieder von meiner Mutter geträumt. Und seltsamer Weise, scheine ich in den Träumen die Einzige zu sein, die sie sehen und hören kann. Obwohl sie diesmal - glaube ich - nichts gesagt hat. Aber, ich habe sie wieder gesehen, und das beruhigt mich ungemein!

Ich drück Dich auch mal ganz feste.

LG Röbi

Mae-Geri
07.07.2008, 17:34
Ach ich weiß was Du meinst. Aber ich für mich habe mir die Frage gestellt: Musst Du denn alles im Griff haben? Ich komme mit dem Unterdrücken gar nicht mehr klar und versuche das aufzugeben. Auch nicht leicht. Ob es besser ist? Ich weiß es nicht. Für mich glaube ich schon.
Für Trauer gibt es keine Maßeinheit - wir werden unseren lieben hier allen gerecht. Aber ob du jemanden vermisst oder trauerst zeigt sich m.E. nicht an der Anzahl der geweinten Tränen, an der Zahl der schlaflosen Nächte, nicht an den Tagen an denen man trotz dieses großen Einbruches den wir erfahren haben funktioniert.
Freu Dich auf den Urlaub - nimm Dir Zeit für Dich.
Ich hab auch bald frei - und ich freu mich darauf. Ich möchte Ruhe haben, Zeit für mich, Zeit für meine Erinnerungen. Hab keine Angst davor. Was ist das schlimmste was Dir passieren kann. Du bist ein paar Tage down, aber dieses Tal will durchwandert werden wenn Du den Gipfel auf der anderen Seite des Berges sehen möchtest (wie philosophisch ich heute bin hach:rolleyes:)
Sandra

ErikaS
07.07.2008, 18:17
Nur schnell ein Gruß für dich..:1luvu::winke:

Roebi
07.07.2008, 21:27
Hallo Du Philosophin! :rolleyes:

Du hast ja Recht, aber ein bisschen Schiß habe ich davor schon. Ich wart jetzt erst mal die eine Woche Urlaub ab, wo ich alleine bin. Vielleicht wage ich mich ja an das Tal...
Freuen tu ich mich auch auf den Urlaub *tuten tut ein Auto*
Hoffe nur, dass wir besseres Wetter haben, als das Trübe jetzt.
Ich finde, je mehr man über diese Dinge nachdenkt, desto schwieriger wird es. Man findet wieder neue Fragen, plötzlich kommen "neue" Gefühle hoch, die einfach nur weh tun. Als ob man nicht schon genug damit zu kämpfen hätte. Leider wird mir/uns niemand auf die Fragen antworten können. Und gerade mit so was, kann ich ja überhaupt gar nicht umgehen. Ich will ja immer Alles genau wissen. Grrr

Fährst Du denn weg? Und ab wann? Wie lange?
Fragen über Fragen....

LG Röbi

Roebi
07.07.2008, 21:29
Hallo Ilona!

Schön mal wieder von Dir zu lesen!

Wie geht es Dir? Ich hoffe, Alles soweit gut?!!!
Ich schicke Dir mal ganz liebe Grüsse aus dem "nassen" Köln. Hoffentlich scheint bald wieder die Sonne! Sie tut uns doch Allen gut!

LG Röbi

Mae-Geri
08.07.2008, 23:25
Guten Abend,

ich bleibe zu Hause. Ich wollte mir neue Vorhänge kaufen, den Balkon ein bißchen hübsch machen, eine neue Arbeitsecke einrichten solche Dinge halt... Ansonsten hab ich mir vorgenommen vieeeel Zeit für mich!

Ausserdem würde ich super gerne ein "Papa - Album" machen mit Bildern, Gedichten und Gedanken. Ich möchte mich mit seinen Schwestern treffen und sie bitten von ihm zu erzählen. Ich hoffe, ich setze es in die Tat um. Und ich hoffe, dass seine Schwestern mir erzählen. Das fehlt mir. Meiner Meinung reden wir zu wenig über ihn, erzählen zu wenig. Ich würde so gerne mal einen: "Weißt Du noch wie das damals war" - Abend verbringen...
Schauen wir mal.

Liebe Röbi, verliere bitte den Mut nicht. Vergiß nicht, Deine Mama ist erst 5 Monate fort. Ich weiß, Du stolperst jetzt über das Wort erst. Aber es ist wirklich erst geschehen! Dein Alltag, deine Umfeld, die Freunde und Bekannte werden das anders sehen. Wer denkt schon im Sommer noch an den Jahresanfang. Mitte März also 5 Monate nach dem Tod meines Vaters ging es mir ähnlich wie Dir... Insofern kann ich nur versuchen Dir den Weg in die Zukunft etwas zu zeigen. Du wirst Deinen Weg finden, da bin ich mir sicher!

Sei lieb gegrüßt!
Sandra

ErikaS
09.07.2008, 00:10
Liebe Röbi, mir geht so weit gut. Liegt wohl an dem Trubel zur Zeit. Da bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken. Aber auch wegen dem Trubel kämpfe ich mit dem Verlangen meiner Mama alles zu erzählen. Sie wäre so froh über die Neuigkeiten. Ich muss mich manchmal richtig stoppen um nicht den Telefonhörer in die Hand zu nehmen.

Und bei dir? Alles Ok?

Lg
Ilona

Roebi
09.07.2008, 11:53
Hallo Sandra!

Na, das klingt ja nach einem anstrengenden Urlaub, kann aber trotzdem sehr erholsam sein! Ich wünsch Dir viel Glück für Dein Papa-album:rotenase:

Auf der einen Seite meine ich auch, wir reden zu wenig über meine Mutter (zumindest in der Familie). Ich merke das immer daran, wenn ich meine Mutter erwähne, dann zucken alle erst einmal. Deshalb lasse ich es. Ich rede viel mit meiner besten Freundin über meine Mutter. Ihr fehlt sie auch!

Ja, es ist zwar "ERST" :eek: 5 Monate her, aber das sind 5 Monate zu viel.

Ich werde schon den Mut nicht verlieren, ich muss ihn erst einmal bekommen.

Jedenfalls danke ich Dir, dass Du mir zuhörst und versuchst, mir zu helfen. :remybussi

LG aus dem noch sonnigen Köln
Röbi

Roebi
09.07.2008, 11:54
Hallo Ilona!

Trubel? Hoffentlich angenehmer Trubel!
Mir geht es eigentlich ganz gut, solange, bis ich wieder ans "Nachdenken" komme.

Bald habe ich Urlaub, und da werde ich versuchen, mir mal die Zeit zum Nachdenken zu geben/nehmen. :rotier:

LG
Röbi

Roebi
11.07.2008, 21:23
Hallo Ihr!

Habe eben ein "schönes" Video gefunden, für alle Trauernden soll das ein Trostpflaster sein. Hoffentlich....

http://de.youtube.com/watch?v=wO2vJpq-Rnk&feature=related
LG Eure Röbi

Eva M.
12.07.2008, 23:23
Hallo Röbi,

habe mal wieder still mit gelesen. Gehe nicht ohne dir einen Gruß zu hinterlassen.

Herzliche Grüße, Eva

Roebi
16.07.2008, 18:11
Hallo Eva!

Wie geht es Dir?
Ich hoffe, Dir geht es gut.

Ich grüß Dich auch mal ganz lieb zurück und knuddel Dich mal :knuddel:

LG Röbi

Roebi
17.07.2008, 18:03
Hallo Mama!

Heute bist Du schon 5 Monate und 1 Tag nicht mehr da! Und jeden Tag fehlst Du mir auf´s Neue, immer mehr, mitlerweile so viel, dass es kaum noch auszuhalten ist. Ich muss mich ständig wieder selber zurückrobben, damit ich nicht nur weine.
Eben hat Papa angerufen, war total fertig und am heulen. Er war wohl eben bei Dir am Grab. Er sagt, Du fehlst ihm total. ACH! Mir fehlst Du auch. Danach fragt niemand. Ich finde es ja o.k. das Papa seinen Gefühlen freien Lauf lässt, aber muss das denn gerade bei mir sein? Kann er nicht seine Schwester, oder Willi, oder Franz-Josef oder was weiß ich wen anrufen und da heulen? NEIN! Ich weiß, dass die anderen glauben, dass ich hier mehr oder weniger der Fels in der Brandung bin, aber mich zieht das immer wieder total runter. Und danach geht es denen einigermaßen wieder gut, und ich kann gucken wo ich bleibe. Du weißt ja, ich möchte nicht bei Papa oder Oma heulen, weil dann würde es denen danach doch genauso gehen, wie mir jetzt!
Auch wenn es vielleicht eben beim Papa total gefühllos angekommen sein muss, aber ich habe mir nicht mehr anders zu helfen gewusst, als ihm zu sagen, dass es tragisch ist, aber leider nicht zu ändern. Und das es völlig normal ist, dass Du ihm fehlst. Ja Himmel, was hätt ich denn tun sollen? Wenn Du einen Rat für mich hast, dann sag ihn mir bitte. Ich hoffe nur, dass er sich in Büsum besser zusammenreißen kann und nicht wieder solche Szenarien bringt, wie beim letzten Mal. Ich bin nur schon froh, wenn ich die erste Woche mit Lucas und Anka alleine bin. Ich werde mir dann mal Abends intensiv die Zeit und auch den Mut nehmen, mich mit Deinem Tod auseinander zu setzen. Ich glaube, es wird langsam mal Zeit. Aber ich habe Angst, habe Angst davor tatsächlich zu realisieren, dass Du nie mehr wieder kommen wirst. Ich weiß zwar, dass Du weg bist, aber wirklich verstehen will ich es nicht. Ich verdränge es immer. Und das ist auf die Dauer nicht gut. Denn wenn Alle anderen ihren größten Schmerz vielleicht verarbeitet haben, fange ich wohl an. Das kann es auch nicht sein, das habe ich zwischenzeitlich verstanden.
Ich habe ihn auch gerade am Telefon, er klingt wieder besser!

Ach Mama, was soll ich noch sagen, Du weißt doch eh Alles über mich. Nur Du allein weißt ganz genau, was ich denke, was ich fühle etc.

Ich liebe Dich !:1luvu:

Mae-Geri
18.07.2008, 00:27
Ach Röbi,

lass Dich mal in den Arm nehmen:pftroest:
Ich kann gut nachvollziehen, wenn man hilflos neben seinem verbleibenden Elternteil steht und irgendwann fehlen einem auch die passenden Worte. Das Gefühl ich bin jetzt auch dran ist wichtig und normal. Du hast es erkannt und ich kann Dir nur raten -und wenn es Dich genaus so schmerzt- zieh es durch. Ich habe irgendwann die Besuche bei meiner Mam auf 2 in der Woche beschränkt. Das war nicht leicht für mich. Es ist auch nicht leicht für mich, wenn mich Leute ansprechen und fragen wie es meiner Mutter geht. (Kommt denn keiner auf die Idee, dass es auch trauernde Kinder nicht so leicht haben?)
Bei mir kamen damals die entscheidenen Veränderungen ungefähr zur gleichen Zeit wie bei Dir... Ein großer Wendepunkt kam so nach einem halben Jahr und mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich im letzten viertel Jahr entscheidende, wichtige Schritte voran gekommen bin bezüglich der Trauerarbeit.
Ich zweifel nicht daran, dass Du das auch erleben wirst!
Sandra

Roebi
17.08.2008, 20:47
Hallo Mama!

Heute bist Du genau 1/2 Jahr und 1 Tag tod.
Tod, weg, nicht mehr da. Du bist einfach gegangen, hast mich hier alleine zurückgelassen.
Was soll ich denn bloß ohne Dich tun?
Wir wollten doch kämpfen, wollten doch noch so viel tun. Und jetzt? Kann ich Alles alleine machen?!
Ich brauche Dich doch!
Du fehlst mir jeden Tag mehr, es tut jeden Tag mehr weh!
Im Urlaub war in Büsum Flugtag. Das hat gesessen. Als eine Piper losgeflogen ist, musste ich ganz schrecklich weinen. Alle Erinnerungen an das Fliegen, an Dein Fliegen, an das Fliegen von Papa, Opa und Oma sind auf einmal wieder da gewesen. Damit hätte ich nicht gerechnet. Nicht, wegen dem Fliegen!
Lucas hat sich dann Papa geschnappt und wollte unbedingt fliegen. Es hat ihm sehr gut gefallen. Die Gene halt!
Wie gerne würde ich Dir davon erzählen, wie gerne hätte ich es gehabt, wenn Du mit geflogen wärst, oder hättest mit mir unten gewartet.
Gestern war ich in Rösrath. Junge, junge, das wird auch nicht besser. Bei jedem Schritt, bei jeder Blume, die ich gieße, muss ich an Dich denken. Muss daran denken, was Du jetzt wieder zu "motzen" gehabt hättest. Du fehlst mir bei jedem Schritt.
Wie konntest Du mich einfach alleine lassen?
Du hast mich im Stich gelassen! Du hast Dein Versprechen gebrochen! Du wolltest mich nicht alleine lassen. Und jetzt?

Ich bin so voller Wut und Trauer, dass ich gar nicht weiß, wohin damit.

Ich liebe Dich dennoch unsterblich....:1luvu:

1000000 Bützjer
Deine Rübe

Roebi
05.09.2008, 17:32
Hallo Mama...
....und an den Rest...

Ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich so lange nicht mehr hier war. Heute habe ich den Mut gehabt, mal wieder hier reinzuschauen. Oh je, ich musste feststellen, dass es schon wieder so viele erwischt hat. Das tut weh!
Man möchte jedem gerne sagen, dass es mit der Zeit besser sein wird, aber ich müsste lügen. Denn es ist nicht besser geworden, nur anders. Der Schmerz ist noch genauso stark und intensiv, wie vorher auch.

Es ist schon seltsam, wie sich die Dinge ändern. Am Anfang war ich süchtig, nach diesem Forum hier und heute habe ich Angst, wieder vorbeizuschauen. Habe Angst davor, dass es noch viel mehr geliebte Menschen trifft, als die, die bereits betroffen sind. Ist es denn noch nicht genug? Hat es nicht gereicht, dass wir bereits schon so leiden müssen? Leiden müssen, unter dem Verlust? Reichte es nicht, dass unsere Lieben schon so leiden mussten? Ich versteh das Alles überhaupt gar nicht mehr, und ich will es auch nicht verstehen?
Mama, Du fehlst mir jeden Tag mehr und mehr. So stark, dass jeder Gedanke an Dich noch mehr weh tut! Ich brauche Dich heute mehr denn je! Ich brauche Dich jeden Tag ein Stückchen mehr, doch leider, muss ich mit dem Verlust weiterleben. Lernen, damit zu leben. Es ist schrecklich! Wie konnte es nur so weit kommen? Du warst doch immer für mich da. Wie selbstverständlich! Und nun? Manchmal stehe ich am Fenster, und würde Dir gerne viele Dinge in den Himmel schreien. Immer dann, wenn ich Dich am meisten brauche. Doch kannst Du mich hören? Ich hoffe doch!

Ich liebe Dich!:1luvu:
Deine Rübe

Sanni76
05.09.2008, 21:17
Hallo Rübe,

ganau dass was Du geschrieben hast, hätte auch von mir kommen können. Meine Mami ist am 23.08.08 im Alter von nur 58 Jahren gestorben. Sie hatte Lebermetastasen und es konnte ihr keiner mehr helfen. Es ging zum Schluss alles so schnell.
Ich vermisse meine Mami auch so sehr und kann den ganzen Tag keinen klaren Gedanken fassen. Immer wieder tausend Gedanken an Dinge die wir zusammen gemacht und erlebt haben und Dinge die ich ihr noch so gerne gesagt hätte. Es tut so unendlich weh und ich habe auch das Gefühl, dass es immer schlimmer wird. Ich weiss im Moment gar nicht wie ich das aushalten soll...
Ich kann dich so gut verstehen, aber ich weiss leider auch nicht wie man damit klar kommen soll.
Liebe Grüsse Sanni

Lenzi
21.10.2008, 12:59
Hallo
ich kenne die Gedanken nur zu gut obwohl meine Mama schon 2005 gestorben ist habe ich noch immer Probleme damit klar zu kommen. Ich habe sie im alter von 56 an Brustkrebs verloren und begreife es bis heute nicht das sie nicht mehr da ist.

Lg

Roebi
02.12.2008, 19:27
Hallo Mama!
Hallo an alle Trauernden!

Sorry, das ich mich schon so lange nicht mehr gemeldet habe, aber ich brauchte Abstand, von diesem ganzen verdammten Krebs!
Bald ist Weihnachten!
Das 1. Weihnachten, ohne Dich, Mama !!!!!!!!!!! :weinen:
Das Schmücken der Wohnung war schon bitter, aber die ganzen Weihnachtslieder, die ich mit Lucas jetzt übe, tun manchmal richtig weh. Hätte nie gedacht, dass mich ein Weihnachtslied mal zu tränen rühren könnte.
Der 1. Advent ist nun vorbei, und er war tief in mir Drin, echt hart!
Ich habe mich echt zusammenreißen müssen.
Am Samstag habe ich Eure Wohnung geschmückt. Papa wollte das eigentlich nicht, aber ich habe ihn überzeugt, dass das nicht einreißen sollte. Und, ich habe geschmückt, als Papa auf ner Messe war.
Prompt klingelte das Telefon und Oma K. war dran. Na toll, das auch noch!
Jedenfalls hat sie gefragt, was ich dort mache.
1. geht die das nen Driss an und
2. ist doch wohl Kack egal!
Irgendwie sind wir dann auf Heilig Abend gekommen, und sie meinte, das würde ein schwerer Tag für PAPA werden. Ach, nur für Papa?
Ich habe ihr dann gesagt, dass ich hoffe, dass Papa so vernünftig ist, und - wenn er weinen muss - das bitte nicht vor Lucas machen sollte. Wenn´s gar nicht anders geht, eben ins Bad oder so.
Da kackt die mich voll an und meinte auch noch, das wäre total unverschämt von mir, ihm dies zu sagen. Schließlich kämen Tränen einfach so und man sollte sie nicht unterdrücken!
Interessant, nur PAPA hat jemanden verloren. Spannend, spannend!
Ich bin dann total ausgeflippt und habe noch mal - leider Gottes - darauf hin gewiesen, dass ich meine Mutter verloren hätte, und auch ich mich zusammen reißen muss. Aber das wurde total überhört, glaube ich.
Na Danke, habe dann recht zügig, mit ner Menge Wut im Bauch, das Telefonat beendet!
Also wenn die nicht nen Knall hat, dann weiß ich es auch nicht.
Ist es denn wirklich so schlimm, wenn ich meinen Vater darum bitte, an Weihnachten nicht vor Lucas zu weinen?
Wir verkaufen ihm ständig, dass das ein schönes, freudiges Fest ist, und dann steht oder sitzt hier jemand und weint. Sehr überzeugend!

Letztendlich weiß ich selber, dass es sehr schwer werden wird, aber ich weiß auch, das meine Mutter das nicht haben wollte, wenn einer Weihnachten "kaputt" macht.
Die würde mich - wenn sie könnte - an den Ohren lang ziehen. Und genau das, gibt mir Kraft, diese Forderung auch an andere zu stellen.

Ich hoffe, das wenigstens IHR mich versteht. Hoffentlich!

LG Eure Röbi

Roebi
22.12.2008, 18:28
Liebe Birgit!
Das mit Deinem Mann, tut mir schrecklich leid. Lass Dich mal drücken :pftroest:

Über meine Oma kann ich mich gar nicht mehr aufregen, sondern über die jetzige Situation.
Da schmeißt sich doch tatsächlich so´ne Alte an meinen Vater! Wie krass ist das denn bitteschön?
Meine Mom ist noch nicht mal 1 Jahr tod, und schwupp die wupp, sitzt da so ne Olga? Und die kennen sich auch noch seit ewigen Zeiten. Sind auch zusammen beim Stammtisch, bei dem mein Vater seit dem Tod meiner Mutter wieder dran teilnimmt. Das mit dem Stammtisch finde ich tatsächlich gut, weil er dann unter Menschen ist und mir nicht ständig am Zipfel hängt. Aber dass DAS passieren musste, ist für mich kaum zu ertragen.
Mein Vater der Esel glaubt auch noch, dass ich so blöd bin, und das nicht verstehe. Natürlich nicht, bin ja auch noch ein Baby.
Eben hat er mir was vorbei gebracht, auf dem Weg zum Stammtisch. Sollte mal kurz vor die Türe kommen, um das anzunehmen. Ich öffne nichts ahnend, die Beifahrertür und da sitzt die Kuh. Auf dem Sitz meiner Mutter. Hallo?
Ich habe zwar versucht, sämtliche Gesichtszüge bei mir zu halten, aber am liebsten hätte ich der auf den Schoß gekotzt.
Echt, dagegen war die Situation mit meiner Oma ja ein Witz.

Argh, ich bin so wütend!

LG Röbi

stella29
24.12.2008, 09:42
Auch Dir möchte ich einen lieben Weihnachtsgruss da lassen !!!!!!!!!!!!!

Ein paar ruhige Tage - auch wenn es schwerfällt. Wir schaffen das !

ganz liebe Grüße !:1luvu::1luvu::1luvu:

Roebi
29.12.2008, 13:46
Hallo Ihr Lieben!

Es ist geschafft!
Und ich glaube, ich habe es ganz gut überstanden. Nur an hl. Abend, später, als Alle weg waren, da flossen bei mir die Tränen. Aber ansonsten, finde ich, habe ich es ganz gut gemeistert!
Ich hoffe, Ihr habt auch Alles ganz gut überstanden!

Und schon wieder kriege ich einen Affen! Es scheint doch tatsächlich so zu sein, das mein Vater mit dieser Trulla zusammen ist. Grrrr :mad:
Eigentlich gönne ich es ihm ja, weil, so ist es für mich eine Entlastung. Aber trotzdem, es sind doch erst 10 Monate vergangen!
Und einschleimen will die sich auch noch. Drückt mir letztens Süsses für meinen Sohn in die Hand. Pöh, hab ich ja mal gar nicht nötig. Habe ich weiterverschenkt an die Kleine meiner Freundin.
Nä, da hat man erst eine schlimme Sache einigermaßen verdaut, da kommt die Nächste. Junge, junge, ich weiß es nicht, wie ich damit umgehen soll. Zumal mein Vater noch nicht mal den Mumm hat, mir das mal zu sagen. Ich bin nicht blöd, aber immerhin müsste er mir das doch mal sagen, oder sehe ich das falsch?
Ich kann echt nur noch den Kopf schütteln.

So, jedenfalls möchte ich Allen hier einen guten Rutsch ins Jahr 2009 wünschen. Auf das wir Alle wieder mit neuer Kraft auf die Herausforderungen treten können.

LG Eure Röbi

Ela4811
29.12.2008, 13:54
Hallo Röbi,

ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst. Papa hatte im Sommer schon eine neue Freundin. Ich mochte die nicht und ich hatte Recht behalten. Zum Glück ist er die Alte wieder los.

Jetzt trifft er sich wieder mit einer. Die soll diesmal anders sein und die wollen es langsam angehen. Ich finde es schön und freue mich auch.
ABER die feiern Silvester zusammen. Letztes Jahr an Silvester haben wir die Nachtricht bekommen, dass Mam im Sterben liegt und dieses Jahr feiert er mit einer anderen... Mir tut das schon weh!

Er weiß, dass ich diesmal sie nicht gleich kennen lernen will und er akzeptiert das. Es kommen jetzt noch harte Tage und da will ich einfach noch nicht - ich bin noch nicht soweit.

Du darfst deine Mama nicht mit Olga vergleichen. Das tut dir nur weh!!! Und keiner wird den Platz deiner Mutter einnehmen können.

Ich weiß, man ist innerlich zerrissen. Das braucht alles seine Zeit und versuch Olga eine Chance zu geben. Sie wird Süßes gegeben haben, da sie nichts falsch machen will. Es ist für alle nicht einfach...

Drück dich

Ela

Roebi
29.12.2008, 14:02
Hallo Ela!

Du hast Recht! Ja, Du hast Recht!
Aber ich kann nicht. Ich kann auch nicht diesen Eiertanz meines Vaters akzeptieren.
Und natürlich feiern die zusammen Silvester. Der ganze Stammtisch feiert zusammen. Das finde ich für "IHN" ja auch schön. Aber ich finde es so ungerecht meiner Mutter gegenüber.
Auch wenn Sie den Platz nicht ersetzen kann, zumindest nicht bei mir, finde ich es, wie: Auto kaputt, neues Auto her!

Ich bin so zwiegespalten. Auf der einen Seite gönne ich es ihm, und auf der anderen Seite könnte ich ihm die Augen auskratzen.

Natürlich ist das nur Unbeholfenheit von ihr gewesen. In dem Moment hat sie mir auch ein bisschen leid getan, aber trotzdem, ich will die nicht, und ich will die auch nicht mögen müssen. Ich fände es wie verrat an meiner Mutter.
Wenn er mit ihr klar kommt, schön, aber das muss ich ja nun wirklich nicht!

LG Röbi

Ela4811
29.12.2008, 14:11
Hallo Röbi,

als Papa mit Jutta zusammen war, war es die Hölle. Nach ein paar Wochen sollte ich die kennen lernen. Und wenn ich nicht gewollt hätte, hätte ich an dem Geburtstag meiner Schwester einfach nicht zu kommen brauchen. Na Hallo - gehts noch. Ich gehöre zur Familie und nicht Jutta. Aber ich bin hin. Ich war höflich, aber dennoch hat man gemerkt, dass ich sie nicht mag. Im Grunde hatte ich Recht, da sie Papa besch... hat.

Mit der er sich jetzt trifft, soll anders sein. Er hat gelernt daraus. ICH bin noch nicht soweit. Und da kann man viel kaputt machen.

Er ersetzt deine Mama nicht. Aber dein Papa wird so sein wie meiner. Papa kann einfach nicht alleine sein. Er blüht jetzt wieder auf, was ja schön ist.

Wir Kinder brauchen viel länger. Wir haben ja Partner und du ja noch einen Sohn. Dein Papa wird sich einsam gefühlt haben.

Dieses innerlich zerrissen sein, kenne ich nur zu gut. Aber deine Mama hätte bestimmt gewollt, dass dein Papa nicht alleine sein wird bis er mal sterben wird. Er erlebt einen neuen Frühling und ich bin mir sicher, dass er auch noch viele Tiefs haben wird, es aber nicht zugeben mag. Papa denkt oft an Mam und geht ständig an ihr Grab. Aber dieser Teil des Lebens ist einfach vorbei.

Du musst sie ja nicht lieben, aber auskommen zu einem gewissen Grad wäre schön. Zumal an Feiern etc. wird sie dabei sein.

Gib der Frau eine Chance. Hätten wir damals was gesagt, dann hätten wir Papa auch noch verloren...

Ela

Roebi
29.12.2008, 14:30
Hallo Ela!

Das was Du geschrieben hast, denkt eine Seite von mir auch.
Aber ich kann nicht anders. Ich empfinde das ein bisschen wie verrat. Wenn meine Mutter noch am Leben wäre, gäbe es diese Olga (schön, wie Du sie nennst) doch gar nicht erst.
Natürlich fühlt sich mein Vater alleine. Und mein Vater ist keiner, der jeher gut alleine sein konnte.
Aber ich möchte nicht, dass die jetzt hier einen auf "Ersatzoma" miemt. Ich möchte nicht, dass mein Sohn nachher mehr von dieser Olga hat, als er von meiner Mutter hatte. Ich weiß, das ist total ungerecht, und in dieser Hinsicht kann ich nicht gerecht sein.
Aber vielleicht hast Du Recht, und mit der Zeit - wenn ich sehe, dass die gut für ihn ist - werde ich vielleicht ein bisschen anders mit der Sache umgehen können.
Trotzdem kriege ich ne Krawatte, wenn ich wie eben hören muss, dass mein Vater mit der nächstes Jahr auch noch in Urlaub fahren möchte. Na prima, und natürlich in unsere Ferienwohnung. Bäh, da könnte ich ja schon wieder kotzen.
Was mir wohl direkt aufgefallen ist, dass sie schon anders tickt, als meine Mutter. Meine Mom war kein Freund von einem Glas Kölsch, oder ständig auf Achse sein, die wohl schon. Vorgestern hier, heute da, morgen woanders. Das macht die wohl ganz gerne mit. NOCH!
Wie sagte Mario Barth doch so schön..... er hat das Spazierengehen für sich entdeckt!
Das sind Alles so Sache, wo ich mich frage, warum erst jetzt?
Und ich glaube auch, dass mein Vater gerade einen 2. Frühling durchmacht. Und bestimmt hätte meine Mutter es nicht gewollt, dass er gar keine Frau mehr an seine Seite bekommt. Aber so zackig?
Eigentlich darf ich auch gar nicht darüber urteilen, aber es geht hier schließlich um meinen Vater und um meine Mutter. Mitlerweile muss man sich ja schon fragen, ob ich meinen Vater mal alleine zu Gesicht bekomme.
Was heute mal ausnahmsweise der Fall war. Liegt wahrscheinlich daran, dass die Olga arbeiten musste. Aber heute Abend werden sie sich spätestens beim Stammtisch wiedersehen. Wenn mein Vater nicht wieder garnz Gentleman-like sie von der Arbeit abholen geht.
Nä wat schön!

LG Röbi

Ela4811
29.12.2008, 15:04
Du bist ja voller Wut. Das ging mir im Sommer genauso.

Sag deinem Papa, dass du noch nicht so weit bist und er ein wenig Rücksicht nehmen sollte. Schließlich ist er auch Vater und nicht nur Mann.

Papa hat länger gebraucht und es jetzt aber verstanden. Er selbst merkt, dass er es langsam angehen lassen sollte.

Es ist KEIN Verrat an deine Mama. Auch wenn du so fühlst.

Ich für meinen Teil möchte, dass Papa wieder glücklich ist. Und wenn das jetzt mit ihr der Fall ist, dann muss ich es akzeptieren, denn es ist sein Leben.

Eine nicht einfache Situation. Und wenn du Angst hast, dass sie die Oma ersetzen will bei deinem Sohn, dann sag das klip und klar, dass er eine Oma hat und die ist im Himmel.

Ich wünsche dir viel Kraft für diese Zeit. Man hardert mit sich selbst. Es ist nicht einfach, aber mit der Zeit verändert sich die Sichtweise.

Ela

Roebi
29.12.2008, 17:16
Ja, Du hast Recht, ich bin - glaube ich - voller Wut. Weil ich das einfach als so ungerecht empfinde. Und ich hab noch nie etwas mehr gehasst, als Ungerechtigkeit!
Natürlich möchte ich auch, dass es meinem Vater gut geht. Es ist ja auch sein Recht, wieder glücklich zu sein.
Ich werde mal gucken, wie sich das ganze Theater mit der Olga entwickelt. ICH muss ja glücklicherweise nix mit der zu tun haben.

Danke für die Kraft, die wünsche ich Dir auch, für Alles, was noch kommen wird.

LG Röbi

Mae-Geri
29.12.2008, 18:41
Ich kann verstehen, dass es Dich aufregt. Und ich will jetzt hier nicht klug kleckern, denn ich weiß nicht wie ich reagieren würde. Ich habe es im Sommer schon bei Ela geschrieben. Ich schreibe es jetzt einfach und entschuldige mich, sollten meine Worte Dir weh tun...

Liebe Roebi,

meine Mam ist ein Wrack. Sie lebt nicht, sie will es auch nicht. Ihre Freizeit verbringt sie auf dem Friedhof. Sie schläft nicht, sie isst nicht. Sie krepelt an der 50kg Grenze rum. Sie verweigert ihre Therapie. Sie sagt ihr Leben liegt auf dem Friedhof. Und da hat sie unbewusst die volle Wahrheit gesagt. Ich habe nicht nur meinen Vater verloren sondern auf eine gewisse Art und Weise auch meine Mutter. Änderung ist nicht in Sicht.

Es mag sich verkehrt anfühlen für Dich und das würde mir bestimmt auch so gehen. Aber ist es nicht auch ein eindeutiger Beweis dafür, dass Dein Vater versucht wieder ein wenig zu leben...? Er hat Deine Mutter geliebt, er wird sie bestimmt nicht vergessen und sie wird ein wichtiger Teil seines Lebens für ihn bleiben. Aber das Leben ist nicht nur dunkle Nacht und Einsamkeit. Auch für Deinen Papa darf es heller werden.

Überleg mal, wenn Olga es ehrlich meint (und da gehe ich erstmal davon aus) ist es für sie auch nicht einfach. Vollkommen richtig, dass Du nicht soweit bist. Das musst Du auch nicht. Aber die Süßigkeiten waren doch eigentlich eine nette Geste. Sie wird nicht Deine Mutter werden und nicht die Oma deines Kindes. Aber eventuell wirdet es die Freundin Deines Papas, vielleicht kann es auch eine von Dir werden (irgendwann) oder eine gute Bekannte oder eben nur eine Bekannte...

Trotzdem wünsche ich Dir einen guten Rutsch!
Sandra

Ela4811
30.12.2008, 08:58
Liebe Röbi,

ich weiß nicht, wie dein Papa es macht. Aber mein Papa schwärmt immer von den Frauen, mit denen er sich gerade trifft. Er macht Zukunftspläne, will mit denen gleich zusammen ziehen usw. DAS tut weh!
Aber ich weiß auch aus Erfahrung, dass sich das Schwärmen legt und dann hat man auch eine Chance damit klar zu kommen.

Papa ist, wenn er eine neue Flamme hat, sehr auf sich bezogen. Er hat auch überhaupt keine Zeit für uns Kinder und wenn wir mal anrufen, dann darf man nicht lange telefonieren, da sie ja anrufen könnte. Das alles tut weh.

Ich weiß mit Bestimmtheit, dass sich so Mam niemals verhalten hätte. Aber die beiden sind einfach zu verschieden.

Denk darüber nicht ständig nach. Du hast dein Leben und dein Papa ist für sein Leben verantwortlich.

Es ist unglaublich schwer. Aber es wird auch ein wenig leichter. Papa war mit einer länger zusammen (keine 6 Monate nach Mams Tod) und hat sich mit so vielen getroffen. Irgendwann geht man damit leichter um.

Drück dich

Ela

Roebi
30.12.2008, 12:56
Hallo Sandra,
hallo Ela!

Erst zu Sandra:
Das tut mir schrecklich leid, dass Deine Mama sich so quält und auch nicht mehr gewillt ist, richtig am Leben teil zu nehmen. Und es tut auch weh, solche Zeilen zu lesen. Dabei muss ich mir echt sagen, da geht es mir mit meinem Vater ja noch richtig gut! Wenigstens muss ich mir über den "fehlenden" Lebenswillen keine Sorgen machen.
Er soll ja leben, er soll ja wieder lachen können etc. aber ich muss da ja nicht mitspielen. Ich will auch keine Kerze halten.
Und wie ich schon mal gesagt hatte, mag ja sein, dass diese Frau ganz nett ist, aber ich bin nicht wie mein Vater, so schnell von einer Seite auf die Nächste. Ich brauche meine Zeit dafür. Und, wir werden ja sehen!
Und wie gesagt, es tut mir echt richtig leid, das mit Deiner Mom.

Jetzt zu Dir Ela:
In einem Deiner Sätze, spiegelt sich bei mir was wieder. Nämlich die Gewissheit, dass meine Mom sich auch niemals so verhalten hätte, wie mein Vater. Meine Mom wäre erst mal froh, um die ganze Ruhe gewesen. Sie hätte erst einmal versucht, ihr Leben alleine zu meistern. Denn stark genug, wäre sie dafür gewesen.
Ich glaube auch, dass es mir im umgekehrten Fall auch nicht soooo schwer gefallen wäre, wie jetzt. Ich weiß, das klingt total fies, aber meine Mutter war einfach ganz anders drauf. Sie wäre auch offen und ehrlich zu mir gekommen, und hätte mir "Butter bei die Fische" gegeben. Und nicht so´n blöden Satz hingeworfen: "....Dir brauch ich ja nix zu erklären". Pfft, läppsch!

Ich habe meinen Vater heute morgen gesehen, als ich bei meiner "Schwiegermutter" war. Ich konnte es kaum glauben, ich habe ihn mal "alleine" angetroffen. Oh Wunder!
Und dann die nächste Ohrlasche, die fahren tatsächlich im März in unsere FE-Wohnung. KOTZ!

Meine Schwiegermutter meinte nachher zu mir, ich solle mir keinen Kopf machen. Ich solle es tatsächlich als Entlastung sehen und ihn ziehen lassen. "Neue Besen kehren erstmal gut".
Sie meinte auch, dass mein Vater machen solle, was er wolle, mich aber damit zufrieden lässt. MEINE WORTE!

Mein Vater hat mich dann noch gefragt, ob wir morgen nicht zu der Silvester-Party kommen möchten. Dies habe ich strikt verneint, und er hat nur gefragt warum, daraufhin meinte ich, dass ich das nicht möchte. Ich denke mir mal, dass er DAS verstanden hat. Wenn nicht, dann hat er eben Pech gehabt.

Wie gesagt, er kann ja mit ihr glücklich werden/sein, wie auch immer, soll nur mich und meinen Zwerg daraus lassen.

Ich warte mal ab, was das "neue" Jahr so an Herausforderungen für mich hat.

Ich drück Euch alle mal ganz feste :pftroest:und wünsche einen guten Rutsch ins neue Jahr!

LG Eure Röbi

Ela4811
30.12.2008, 14:11
Liebe Röbi,

ich wünsche dir, dass sich das wieder einspielt mit deinem Papa.
Auch mir fällt es so herum auch sehr schwer und selbst mein Verlobter versteht mich da nicht. Er hat auch nicht so ein enges Verhältnis zu seiner Mutter.

Bei der ersten Freundin war ich auch am Boden. Wie konnte er nur so eine anschleppen. Die hat ihn total ausgenutzt. Aber er war froh, dass er wieder jemanden hatte und hat bald selbst gemerkt, dass sie die falsche ist.

Ich glaube, du musst deinem Papa das deutlicher sagen. Meiner versteht es auch nur, wenn ich sehr direkt bin. So durch die Blume versteht er nicht. Er denkt dabei halt nur an sich.

Jeder Mensch ist anders und geht mit der Trauer anders um.

Ich wünsche dir sehr, dass sie eine liebe Frau ist und ihr euch ein wenig versteht.

Ich wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich hoffe, dass das besser wird als das letzte Jahr.

Drück dich

Ela

Roebi
31.12.2008, 14:59
Hallo!

So, jetzt ist es amtlich. Der Urlaub von den beiden ist offensichtlich gebucht. Na prima! Hoffentlich haben die dann nur ein schxxx Wetter.:mad:
Der Knaller kommt aber noch, da kommt der eben hier rein, um mir Rosen und so´n Glücksschwein vorbeizubringen. Natürlich musste ich ihm noch so´ne blöde Tomaten/Frischkäse-Creme für die Party heute Abend machen. Schön und gut, jedenfalls als er mir die Blumen überreicht, bricht er in Tränen aus und sagt: "ich möchte Danke sagen, dafür, dass Du meine Tochter bist, und das Du für mich da warst!" Nett, oder?!
Und 5 Min. später faselt der mir was von dem Urlaub vor.
Taktgefühl ist wohl nicht jedermanns Sache.

Jedenfalls merke ich heute, dass das für mich ein nicht leichtes Sylvester werden wird. Ich kämpfe permanent mit meinen Tränen. Das war Weihnachten nicht. Und das wundert mich. Am liebsten würde ich mich heute nur im Bett verkriechen und heulen :weinen:

So, jedenfalls wünsche ich Allen hier, einen guten Rutsch ins Jahr 2009 und hoffe, dass wir hier nächstes Jahr nicht so viele "Neuankömmlinge" begrüssen dürfen.

Macht´s gut, bis nächstes Jahr!

LG Eure Röbi

Roebi
01.01.2009, 19:38
Hallo Mama!
Hallo an Alle!

Erst einmal möchte ich ein frohes und hoffentlich gutes gesundes neues Jahr 2009 wünschen!

Wie ich gestern schon geschrieben hatte, war es kein leichtes Silvester für mich. Um ehrlich zu sein, es wahr total beschxxxxx. Ich habe fast nur geweint. Das hatte ich eigentlich eher für Weihnachten gedacht, aber da habe ich mich geirrt. Silvester scheint für mich schlimmer zu sein, als Weihnachten.
Als wir um Mitternach draußen mit unserem Sohn waren, und wir angestoßen hatten, musste ich richtig bitterlich weinen. Da kam mein Zwerg zu mir an und fragte: Mama, warum weinst Du? Und ich habe ihm gesagt, dass es wegen der Oma ist. Da meinte er nur: Du musst nicht weinen. Oma geht´s gut! Wir schicken ihr jetzt ein Feuerwerk.
Hoppla, mein Zwerg wird im April 4 und dann solche Worte?
Und er hat Recht. Wir sollten mehr versuchen, aus Kinderaugen zu sehen!
Ich brauchte zwar noch ein paar Minuten, aber danach war es wieder gut.
Ja Mama, ich hoffe, Du und die anderen konntet das Feuerwerk sehen, was wir zu Euch geschickt haben. Köln hat doch bestimmt wieder prima ausgesehen, oder?

Ich liebe Dich! :1luvu:

Deine Rübe

Ela4811
02.01.2009, 09:17
Hallo Röbi,

ich wünsche dir ein frohes neues Jahr mit viel Glück, Freude, Gesundheit, Hoffnung und einem Lächeln im Herzen, wenn du an deine Mama denkst.

Mein Papa übertrupft es im Moment: Ich kenne seine neue Freundin nur vom erzählen her. Am Silvester habe ich ihn angerufen und da reicht er den Hörer einfach weiter :eek: Was sollte ich der denn sagen? Frohes neues Jahr und das wars.
Wie kann man nur soooo unsensibel sein??? Letztes Jahr an Silvester haben wir gesagt bekommen, dass Mam im Sterben liegt. Und dieses Jahr feiert er mit der Neuen, war richtig gut drauf und reicht einfach den Hörer weiter... Für mich war der Abend dann endgültig gelaufen.

Ich bin ja für eine neue Beziehung. Aber ein wenig Rücksicht können unsere Väter schon nehmen. Schließlich sind die nicht nur Männer sondern auch Väter.
Ich will sie ja irgendwann kennen lernen, aber er soll erst mal länger mit ihr zusammen sein. Alle paar Monate will ich keine neue kennen lernen.

Liebe Röbi,
ich hoffe, dass neue Jahr wird besser als das letzte Jahr. Und ich wünsche mir, dass unsere Väter sensibler werden und nicht nur an sich denken würden...

Ela

Roebi
02.01.2009, 13:07
Hallo Ela!

Junge, junge, das ist ja mal allerhand. Aber siehst Du, Dein Dad geht genauso unsensibel mit Dir um, wie meiner! Typisch MANN, kann man da offensichtlich nur zu sagen.
Ich kann das überhaupt gar nicht nachvollziehen, warum die nicht ein bisschen Rücksicht auf uns nehmen können. Man wird doch wohl noch davon ausgehen dürfen, dass auch die ein Gehirn haben. Aber anscheinend klinkt sind das bei denen aus, wenn es um ne neue Olga geht. :boese:

An Silvester habe ich das auch gedacht, letztes Jahr haben wir erfahren, dass Mama Krebs hat und heute feiert er mir dieser Trulla. Hipp hipp, hurra, was für ein schönes Silvester. :mad:

Ich wünsche Dir auch ein gutes und schönes neues Jahr. Wer weiß, was wir an nächstes Silvester denken, erleben, empfinden, präsentiert kriegen. (Lass uns darüber ein bisschen grinsen!)

LG Röbi

Ela4811
04.01.2009, 13:34
Hallo Röbi,

ich glaube, unsere Väter denken einfach nicht nach. Die sind einfach nur froh, nicht mehr alleine zu sein. Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan, aber wir sollten versuchen, uns das nicht zu Herzen nehmen und die neuen Partner nicht als Konkurenz zu unseren Müttern zu nehmen.

Wer weiß, was die Zunkunft noch bringt...

Liebe Grüße

Ela

Quinto
05.01.2009, 17:27
Liebe Röbi!
Ich kann gut verstehen,wie schwer es für dich sein muß,das an der Seite deines Vaters eine andere Frau steht.Dort wo deine geliebte Mutter immer ihren Platz hatte.Ich glaube,das dein Vater seine Frau,deine Mutter immer in seinem Herzen tragen wird und er dir auch nicht weh tun will.Aber er versucht halt wieder glücklich zu sein und sein Leben neu aufzubauen.Nichts ist schlimmer als diese entzetzliche Einsamkeit,wenn der Partner plötzlich nicht mehr da ist.Man hat niemanden mehr,mit dem man seine Freude und auch sein Leid teilen kann.Ich hoffe,das ihr beide einen Weg zueinanderfindet und es auch irgendwann nicht mehr so schmerzvoll für dich sein wird, wenn dein Papa mit einer anderen Frau zusammen ist.Alles Liebe Quinto

Roebi
19.01.2009, 19:21
Hallo Quinto, oder darf ich Anita sagen?

Danke für Deine Sicht!
Ich gebe Dir ja Recht, dass es wahrscheinlich nichts schlimmeres gibt, als das Alleinsein. Aber als Tochter tut so etwas sehr weh.
Ich habe meinem Vater die Tage auch mal ein paar Takte dazu gesagt, als er mit ihr bei mir in Türe stand. Zwar nicht, wo sie dabei war, aber später per SMS und am nächsten Tag dann noch einmal ausführlich. Er hat sich bei mir für diese Sache entschuldigt, und hätte auch nicht über die Situation nachgedacht. Er hat Verständnis - was ihm im Endeffekt auch nichts anderes übrig bleibt -. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich kein Problem damit habe, wenn er mir von ihr erzählt oder so, dass ich sie aber beide zusammen, nicht sehen kann. Das ich DAS nicht ertragen kann, und mir danach spei übel wird.
Aber wie gesagt, ich warte erst einmal ab.
Ich lass erst einmal Zeit ins Land ziehen, dann wird man weitersehen.

LG und ich drück Dich mal:pftroest:

Petzi 59
19.01.2009, 22:08
Hallo ,
Roebi und Ela,
entschuldigt bitte wenn ich heute einfach bei euch schreibe.
Aber mich beschäftigt eure Sicht der Dinge schon eine Weile.

Ich war 13 als mein Vater starb.....
Meine Mutter war 45 Jahre alt.
Wer sagt wann es Zeit ist oder wann es schicklich (?) ist einen neuen Partner
kennen zulernen????
Für die Nachbarn.... die Familie... das Umfeld.... ab wann darf man (frau)
denn???
Meine Mutter hat drei Jahre nach dem Tod meine Vaters wieder geheiratet, sicher ist uns Kindern das nicht leicht gewesen.
Aaaber es war ihr Leben.
Sollte sie allein bleiben... wir irgendwann aus dem Haus... und dannn????
Dieser Mann ist mir selbst länger Vater gewesen als mein Leiblicher!!!!

Ihr seid erwachsen , habt selbst Familie....
Eure Väter haben eure Mutter nicht vergessen....!!!!!!!!
Sorry für meine Gedanken, die ich jetzt einfach geschrieben habe!!!!
Alles Liebe
Petzi59

Roebi
20.01.2009, 09:17
Hallo Petzi!

Niemand kann einem Menschen sagen, ab wann der richtige Zeitpunkt für eine "neue" Beziehung ist. Aber, vielleicht sollte der oder diejenige auch mal darüber nachdenken, wie man so eine Situation seinen Kindern beibringt. Ganz egal, ob Kind oder schon erwachsen.
Für mich war es ein Schlag ins Gesicht, obwohl ich es bereits geahnt hatte. Ich glaube, ich wusste das schon, da wusste mein Vater das noch nicht so richtig.
Ich gönne ihm ja die Zeit mit der "Neuen", aber ich muss da ja nicht mit rumeiern.
Ich empfände das als Verrat an meiner Mutter, wenn ich mit dieser Frau eine Freundschaft oder zumindest ein gutes Verhältnis eingehen würde. So sehe ich es jetzt, ob ich das in 1/2 Jahr oder in einem Jahr anders sehe, kann ich logischerweise noch nicht sagen.

Ela und mir ging es gar nicht um eine neue Beziehung unserer Väter, sondern, wie sie uns die Geschichte präsentiert haben. Das ist rücksichtlos und sehr verletzend.

Ich glaube aber auch, dass es mit Kindesaugen "leicher" zu verarbeiten ist, als wenn man erwachsen ist. Denn mein Mann hat mit 6 Jahren seinen Vater verloren, und ist relativ gut mit dem "neuen" Mann an ihrer Seite zurecht gekommen. Aber ich glaube auch, dass so etwas sehr individuell ist.

LG Röbi

Quinto
20.01.2009, 16:23
Liebe Röbi,
danke für`s umarmen.Ich versuche gerade aus diesem tiefen Loch herauszukommen und bin deshalb jetzt bei einem Psychologen gewesen.Ich hoffe,das die Gespräche mit ihm mir helfen werden.Ich muß doch für unseren Sohn dasein! Dir und deiner Familie wüsche ich alles erdenklich Gute und wie du ja schon geschrieben hast,vielleicht ändert sich dein Verhältnis zu dieser Frau ja noch.Lass dir einfach so viel Zeit,wie du brauchst.Deine Mama wird in deinem Herzen immer an erster Stelle stehen und das weiß sie auch,sie wird nie denken,das du sie verrätst,wenn du vielleicht irgendwann diese Frau akzeptieren kannst.Ich umarme dich auch ganz lieb,Quinto

Roebi
21.01.2009, 19:56
Hallo Quinto!
Wenn Du eine Umarmung brauchst, jederzeit gerne wieder!
Ich hoffe für Dich, dass Dir die Gespräche helfen werden. Und ja, Du musst für Euren Sohn da sein, auch er wird Dir genauso Kraft geben, wie es meiner mir jeden Tag auf´s Neue gibt. Es braucht nur seine Zeit, bis man es spürt.
Ich habe irgendwann mal geschrieben, dass ich meinen Sohn darum beneide, den Verlust eines Menschen mit Kinderaugen sehen zu können. Wir Erwachsenen sollten viel mehr von unseren Futzis im Umgang mit Problemen annehmen.

Ich werde mich von niemandem zu irgendetwas drängen lassen.
Kommenden Samstag feiert meine Tante - die Schwester von meinem Vater - ihren 50igsten Geburtstag. Ich bin gespannt, ob mein Vater mit oder ohne kommt. Angebracht, wäre wohl eher ohne. Mal abwarten.

Ich werde ganz sicher davon berichten.

LG Röbi

P.S. Ich schicke Dir mal ein paar Kraft:engel::engel::engel::engel::engel:

Quinto
28.01.2009, 20:11
Liebe Röbi,
danke für dein liebes Angebot,ich komme mit Sicherheit darauf zurück,denn es tut unwahrscheinlich gut zu wissen,das man nicht alleine ist.Bin schon ganz gespannt darauf zu erfahren,wie das Wochenende bei deiner Tante verlaufen ist! Liebe Grüsse,Quinto

Roebi
29.01.2009, 20:01
Hallo Quinto!
Heute kriegste von mir einfach nur mal so eine Umarmung :knuddel:
Ich hoffe, Dir geht es soweit ganz gut!?

Der "Nachmittag" bei meiner Tante war - wie erwartet - recht langweilig. Mein Vater ist alleine da gewesen. Wär ja auch noch der Hit gewesen, wenn ich dort auf die getroffen wäre. Aber, er war alleine.
Wir sind auch nicht wirklich da geblieben, weil mein Futzi ein bisschen geschwächelt hat (kam mir nicht wirklich ungelegen!). Und seit gestern haben wir auch die Bestätigung, er ist wieder erkältet. Schon wieder! Erst weg, und dann wieder da! Schrecklich!

Hey, kaum zu glauben, wir haben mal was "normales" geschrieben, das ist doch mal ein Fortschritt oder?

LG Röbi

Quinto
07.02.2009, 10:17
Liebe Röbi,
na,da kam ja die Erkältung von deinem Kleinen zur rechten Zeit;),auch wenn wir ja froh darüber sind,wenn es ihnen gut geht und sie nicht krank sind.Denn meistens ist das kein Zuckerschlecken.Ich hoffe es geht ihm jetzt wieder besser?! Eigentlich wollte ich dir und deinen Lieben nur ein ruhiges und schönes Wochenende wünschen.
Mir geht es so lala,aber ich versuche mich irgendwie durchzubeißen.Am Nachmittag kommt eine Freundin mit ihrem Hund vorbei und dann werden wir mit unseren beiden Rakkern erstmal eine Runde drehen.Sei lieb :knuddel:Quinto

Roebi
16.02.2009, 17:54
Hallo Mama!

Heute vor 365 Tagen hast Du Deinen letzten Atemzug gemacht. Es tut so weh, es tut so scheixxxe weh. Ich vermiss Dich so. Ich bin seit heute morgen völlig durch den Wind. Es gibt heute Momente, da vergess ich das mal ganz kurz, aber schon ist wieder Alles da. Schrecklich!
Gestern war ich auf unserer Mädchensitzung. Oma ging es nicht gut, deswegen ist sie gleich zu Hause geblieben. Eigentlich ging es, bis die Bläck Föös kamen. Die haben dann natürlich noch prompt als Zugabe, Dein Lied gespielt. Ela meinte vorher noch, "hoffentlich spielen die nicht das Lied". Und dann war es auch schon so. Ich hatte - glaube ich - gefühlte 20 Hände um mich herum, die versucht haben, mich zu trösten. Rausgehen konnte ich nicht. Ich wollte auch nicht, ich wollte mit der Situation stellen. Es war schwer, sehr schwer. Danach brauchte ich erst mal eine Runde "Kurze". Christa war zuckersüß, sie meinte dann zu mir "die dummen Föös, aber egal, denk dran, ich hab Dich vor ewig Zeiten schon adoptiert"! Da musste ich lachen. Wir sind danach noch in die Kneipe und haben da noch ein paar Gläschen zu uns genommen. Irgendwann hab ich dann mal Papa angerufen, und der hat mich - wie immer - abgeholt. Da ich natürlich einen im Lack hatte, habe ich ihm direkt mal die Leviten gelesen. Was ich heute allerdings schon bereue. Er hat - für mich total erschreckend - super verständnisvoll reagiert. Mich in den Arm genommen und mit mir geweint. Ich glaube, das war das 1. mal in dem ganzen Jahr, das wir zusammen geweint haben. Er versteht mich und hofft natürlich zugleich. Kann ich ja verstehen. Ich habe ihm das Alles mal genau erklärt, warum ich mit der Trulla das Problem habe. Oh Wunder, er hat mich verstanden. Aber wie gesagt, er hofft natürlich, dass ich jetzt vielleicht die Karnevalstage nutze, um ihr ein wenig "netter" entgegen zu treten. Will ich natürlich gerne probieren :rolleyes:
Jedenfalls habe ich dann diese Nacht von Onkel Rainer geträumt. Ich habe ihn rein zufällig auf der Straße getroffen und war verwundert, das scheinbar nur ICH ihn sehen konnte.Ich habe ihm dann gesagt, dass Du ja jetzt auch DA bist, und er meinte, er hätte Dich schon getroffen, und solle mir von Dir ausrichten, dass es Dir gut gehe, und auch Alles in Ordnung sei. Das war Alles, und er ging weiter.
Danach bin ich aufgewacht, und konnte nicht mehr richtig einschlafen.
Ich hoffe so sehr, dass diese Träume die Realität sind und nicht irgendwelche Hirngespinste.
Ach Mama, wenn ich Dich doch nur noch einmal in den Arm nehmen könnte, oder mit Dir sprechen, Dich riechen! Ich möchte mich auch noch mal so richtig streiten. Das fehlt mir Alles so sehr, dass ich es nicht wirklich in Worte fassen kann. Ich kann es nicht so ausdrücken, dass das jemand versteht. Ute meinte heute nur, dass es irgendwann "weniger" weh tun wird. Es zwar immer schmerzen wird, aber es nicht mehr ganz so schlimm würde.
Manchmal frage ich mich, ob ich das überhaupt will. Ich habe Angst, wenn es weniger schmerzt, dass ich Dich dann ganz verliere. Und ich will verdammt noch mal, nicht darüber hinwegkommen, dass Du nicht mehr da bist. Du bist doch meine Mutter und ich will Dich nicht hergeben müssen. :weinen: Auch nicht an diesen verdammten Krebs. Ja, er hat gesiegt, aber meine Liebe und meine Erinnerungen zu Dir, konnte er nicht nehmen.

Ich liebe Dich! :1luvu: :1luvu: :1luvu: :1luvu:
Deine Rübe

Roebi
16.02.2009, 17:55
Hallo Quinto!

Sorry, dass ich Dir erst jetzt antworte.
Wie Du siehst, geht es mir heute echt beschissen. Aber ich hoffe doch sehr, dass es Dir besser geht, als es mir heute geht.

Danke für´s Drücken!
Ich drück Dich zurück! :pftroest::pftroest:

LG Röbi

Eva M.
16.02.2009, 19:06
Liebe Röbi,

lass dich still umarmen!
Auch ich trauere heute, der 16.02. der letzte Tag von unseren Lieben.
Sie leben weiter in unserer Erinnerung und in unseren Herzen.
Ich wünsche dir, das deine Mama dir heute ganz nahe ist und du sie spüren kannst.
Liebe kennt keine Zeit, sie bleibt ewig bestehen!

Liebe Grüße, Eva :pftroest:

Quinto
16.02.2009, 20:50
Ach,liebe Röbi

ich hab schon den ganzen Tag an dich gedacht und für dich gehofft,das du ihn einigermaßen überstehst.Ich weiß,das Worte dich jetzt nicht trösten können.Deshalb nehm ich dich einfach ganz fest in den Arm und drück dich.Deine Mama ist bestimmt stolz auf so eine wunderbare Tochter wie dich,sie wird auch jetzt immer für dich da sein,wenn auch auf eine andere Art.
:pftroest:Quinto

elli1962
17.02.2009, 13:53
Liebe Nicole,

deine Worte zu lesen tut mir so weh, ich erkenne mich in so vielem.

Deine Träume....

wirklich wissen tuts keiner, aber ich selbst bin zu 95 % überzeugt, dass unsere Seelen weiterleben.

Ich habe viele Bücher gelesen, ich weiß aber auch, dass Papier geduldig ist, deshalb nur 95 %.

Dennoch hilft mir dieser Glaube sehr, auch wenn ich manchmal vor Trauer keinen Sinn mehr erkennen kann.

Umarme dich

LG Elli

stella29
17.02.2009, 15:16
Meine liebe Röbi !!!!

du hattest gestern einen schlimmen Tag. Ich drück dich ganz feste !:pftroest::pftroest: Dieser Tag steht mir in zwei Wochen bevor, ich weiss wie du dich fühlst.. ich habe auch schon solche Angst :(

Ich nehm dich feste in den Arm, deine Mama ist immer bei Dir, vergess das nie :1luvu::1luvu::1luvu::1luvu:

Roebi
26.05.2009, 19:41
Hallo Mama!
Sorry, dass ich erst jetzt wieder schreibe, aber manchmal fehlt mir einfach die Kraft und zugegeben auch die Lust mich hier ins Forum zu begeben.
Ich vermisse DICH, ich vermisse Dich ganz schrecklich. Überall, wo man hinhört, tobt der Krebs. Ob´s in der Zeitung ist, oder im privaten Umfeld. Ich kann es einfach nicht mehr hören.
Am Wochenende war Straßenfest. Dort habe ich die Gardinen-Hannelore getroffen, sie hat mich nach Dir gefragt. Sie wusste es nicht. Da hab ich mal nicht schlecht gestaunt. Als ich ihr davon erzählte, brach sie in Tränen aus. Auch sie hat im Februar diesen Jahres, ihren Mann verloren, doch er war schon älter. Sie sagte, es sei Alles so ungerecht. Sie hat mir Kraft gewünscht. Danach habe ich Gabi und Udo getroffen, sie wußten es und haben mir erzählt, dass sie sich nicht getraut hatten, mich anzurufen, oder eine sms zu schicken. Bin ich auch nicht wirklich böse drum ;)
Jedenfalls war ja gestern Papas Geburtstag. Bohr, wenn ich diese dumme Kuh sehe, könnte ich aus der Haut springen. Madam hat einen auf "Fein" gemacht, pah.
Und letzte Woche, der Tag vor Vatertag, waren wir dort zum Grillen eingeladen. Ich hasse das, weil ich genau weiß, dass ich aus der Nummer eh nicht rauskomme. Bin also zähneknirschend hin. Nä, Mama, das ist da echt nix für mich. Einer ihrer Söhne kam dann mit seiner Olga. Na super, dachte ich, soll das jetzt hier eine Familienzusammenführung werden, oder was. :aerger: Dementsprechend war meine Laune, die ja eh schon nicht glänzend war, und bin auch nach fast 2 Stunden wieder von Dannen gezogen.
Aber was ich Dich mal fragen wollte! Hast Du Papa wirklich das O.K. für den Umzug gegeben? Wenn ja, ich fass es nicht!
Ich finde das nicht gut, auch wenn ich es auf der anderen Seite verstehen kann, aber ich finde, das geht gar nicht.
Mensch Mama, du fehlst mir so. Ich möchte mich mal wieder mit dir unterhalten, mit dir Lästern, mir Ratschläge von dir holen. Aber nix, ich muss jetzt alles alleine gemachen. Ob ich immer die richtige Entscheidung treffe, weiß ich dabei nicht. Ich handele, wie sonst auch, nach meinem Gefühl, und das ist in der Hinsicht, wahrscheinlich nicht immer fair.
Das ich von Onkle Rainer geträumt hab, weißt du ja bestimmt. Ich war schon erstaunt, ihn zu sehen. Als ich wach geworden bin, hab ich mich erst mal sammeln müssen. Jedenfalls war ich heil froh, dass er mir gesagt hat, er solle mir von dir ausrichten, dir ginge es gut, und ich solle mir keine Sorgen um dich machen. Ich hoffe, dass stimmt auch so, und ich hab nicht nur einfach geträumt. Denn manchmal sind die wenigen Träume, die sich um dich und deinen Tod drehen, das Einzige, was mich an dich so nah bringt. Das gibt mir Kraft und ich hoffe doch sehr, dass es nicht mehr lange dauern wird, dich wieder zu sprechen, zu riechen, zu drücken, was auch immer.
Bitte Mama, wenn es geht, komm doch noch mal vorbei.

Ich liebe Dich!
:1luvu:

Tina71
12.07.2009, 02:08
Liebe Roebi, ich habe im Stillen bei Dir mitgelesen und mit Dir gelitten, denn vieles, was Du beschreibst, kenne ich aus eigener Erfahrung. Meine Mutter ist letztes Jahr im August trotz der Krebserkrankung sehr überraschend gestorben und noch heute vermisse ich sie so sehr. Vieles erscheint mir sehr leer, denn wir standen uns auch so nah, sie hat auch meine Tochter "mitaufgezogen", da ich beruflich viel unterwegs bin und so haben wir uns täglich gesehen und vieles gemeinsam unternommen.
Ich möchte versuchen, Deine Sichtweise ein wenig in eine andere Richtung zu lenken....
denn ich glaube, Du schaffst Dir Dein "Leiden" in Bezug auf die neue Frau im Leben Deines Vaters selbst. Meiner Meinung nach ist Dein Vater Dir keine Rechenschaft schuldig und auch nicht verpflichtet, Rückscht auf Deine Gefühle zu nehmen. Ich weiß, das klingt hart. Ich würde mir so wünschen, dass mein Vater eine andere Frau kennenlernt. Es wäre nicht einfach für mich, aber meine Mutter ist tot, sie kommt nicht wieder, er betrügt oder hintergeht sie nicht, er würde nur "ja" zum Leben sagen und nicht wie jetzt nur in Erinnerungen leben. Mein Vater ist 72 Jahre alt, meine Eltern hätten dieses Jahr goldene Hochzeit gefeiert - da plant man seinen Lebensabend mit dem Menschen, der einen so lange begleitet hat und auf einmal steht man alleine da. Bitter. Traurig. Aber das Leben geht weiter und es hätte nichts mit meiner Mutter zu tun, wenn mein Vater sich noch einmal verliebt. Oder wenigstens eine warmherzige Freundin hätte.
An meine Mutter würde für mich sowieso KEINE andere Frau reichen, deshalb würde ich gar nicht vergleichen.
Ich stelle es mir auch für Deinen Vater sehr schwer vor - er kann doch schlecht um Erlaubnis bitten oder sagen , Kind, ist Dir diese oder jene recht? Lass Deine Mutter gehen und behalte sie in ganz, ganz liebevoller Erinnerung in Deinem Herzen - mit oder ohne diese/r oder einer andere/n Frau, Deine Mutter kommt nicht wieder ! Es ist auch niemand für ihren Tod verantwortlich ! Ich möchte nicht besserwisserisch daherkommen, aber ich wünsche Dir einfach etwas mehr Seelenfrieden. Vielleicht schaffst Du es, dieser Frau eine -echte- Chance zu geben. Sie verdrängt Deine Mutter nicht - Deine Mutter hat ihren Platz bei Euch, auch bei Deinem Vater. Wie er damit lebt, ist seine Entscheidung. Meiner redet viel davon, bald zu sterben - wollen wir tauschen ; ) .Ich hoffe, Du verstehst meine ehrlichen Worte nicht falsch. Ich wünsche Dir und Deinem Sohn alles Liebe und viel Kraft und dass anstatt der Wut und Ohnmacht Liebe in Dein Herz zurückkehrt.

Martina
Meine liebste Mutter Monika, die die Götter wieder bei sich haben wollten
geb. 06.07.39 gegangen am 09.08.08
für immer in meinem Herzen

Roebi
20.01.2010, 18:28
Hallo!
Ja, nach ziemlich langer Zeit schaue ich mal wieder vorbei und muss so viele neue Einträge lesen. Das macht mich nun doch wieder sehr traurig. Traurig bin ich sowieso, aber wenn man hier sieht, wieviele geliebte Menschen, diese verdammte Krankheit genommen hat, da kann man nur noch mit Wut und Traurigkeit reagieren.
Die Situation mit der neuen Frau meines Dads, hat sich soweit entspannt, dass ich mit ihr so gut wie NICHTS mehr zu tun habe.l Darüber bin ich auch gar nicht traurig, eher schon dankbar. An Weihnachten war nur mein Vater da, ich hätte es auch nicht gut gefunden, wenn sie mitgekommen wäre.
Ich habe sie die Tage mal wieder getroffen, als ich mal kurz bei meinem Vater vorbei musste. Denn, sie sind zusammengezogen. Als wir aus dem Urlaub zurück kamen, war mein Elternhaus leer. Das war schon ganz schön bitter. Schließlich bin ich in dieser Wohnung groß geworden.
Tja, somit scheint das Kapitel "meine Kindheit, meine Mutter" wohl endgültig gestorben zu sein. Ich finde das bis heute - obwohl es schon 5 Monate her ist - ganz schön scheiße. Man hat mich nicht drauf vorbereitet, mir wurde es einen Tag vor meinem Urlaub präsentiert. Letztendlich habe ich mich dann da auch mit dieser Frau in die Haare gekriegt. Und das, von der übelsten Sorte. Eskaliert ist es dann, als sie mich "Prinzesschen" genannt hat. Da ist mir die Hutschnur hoch. So was unverschämtes.
Na ja, ich will nicht zu viel darüber schreiben, denn diese Frau ist nicht eine Zeile wert.

Jedenfalls, warum ich überhaupt mal wieder auf die Idee gekommen bin, hier vorbeizuschauen ist, dass eine gute Freundin von mir, einen Knoten neben der Brust und einen unter der Achselhöhle ertastet hat. Die Ärzte sind sich nicht sicher, und werden sie nächste Woche operieren. Was die Ärzte wohl erst recht stutzig macht ist, dass sie innerhalb kürzester Zeit ziemlich viel abgenommen hat und essen oder trinken kann, soviel sie will, und nicht zu nimmt. Na ja, kann ja auch ein blöder Zufall sein. Vielleicht geht ja Alles gut aus.

Ich wünsche mir für dieses Jahr, dass endlich diese beschissene Krankheit besiegt werden kann. Dass niemand mehr leiden oder sogar daran sterben wird. Ich wünsche mir für Alle einfach nur Gesundheit.

Mama, Du fehlst mir immer noch ganz schrecklich. Du bist der erste und mein letzter Gedanke an einem Tag.

Roebi
22.02.2010, 23:34
Hallo Mama!

Mensch, jetzt sind schon 2 Jahre vergangen. 2 Jahre, wo ich gar nicht weiß, wo die geblieben sind, geschweige denn, wie ich diese ohne Dich geschafft habe. Ich weiß gar nicht, wie ich nur einen Tag ohne Dich, ohne Deinen Anruf, ohne Dein gemotze ;-), ohne Ratschlag, und sei es nur: es regnet, ertragen konnte. Du fehlst mir immer noch so sehr, es ist nicht ein Tag vergangen, an dem ich nicht an Dich denke, und Dich schrecklich vermisse. Auch, wenn ich es nicht zeige, Du fehlst mir ganz ganz schrecklich. Ich habe das immer noch nicht verstanden, warum ausgerechnet DU gehen musstest :weinen: :weinen: :weinen:
Kaum nehme ich mir vor, hier wieder mal zu schreiben, breche ich schon wieder in Tränen aus. Aber ich kanns nicht verhindern.
Wenn ich an Deinem Grab stehe, habe ich das Gefühl, nicht bei Dir zu sein. Ich will und mag es mir nicht vorstellen, dass Du dann nur 2 m von mir entfernt bist. Für Lucas sitzt Du irgendwo auf einer Wolke und passt auf uns auf. Er sagt immer, meine Oma Hanne ist ein Engel und guckt von oben zu, dass hier auch Alles richtig läuft. Zum piepen, oder? Er sagt auch immer, dass ich ganz schön traurig bin, weil Du ja tod bist. Bohr, dieses Wort, es fällt mir so schwer, das zu schreiben. Mama:weinen:
Papa ist vorgestern aus Tölz, ja genau, aus TÖLZ, wiedergekommen. Echt, dem könnte ich den Hals rumdrehen. Aber gut, ich hab mich ja eines Besseren belehren lassen, ich kanns nicht ändern und werde es einfach nur hinnehmen. Etwas, was ich ja besonders gut kann.
Ich war die Tage da und und habe Dir von den ganzen Köppen, die Du ja alle kennst, vom Karnevalszug, die Strüssjer gebracht. Ich hoffe, Du hast Dich gefreut dadrüber. Aber wie immer, wirst Du gesagt haben: junge, junge, wo sull mer dann hin, met däm janze Krom? :)
Ach Mama, Du hast mich auch schon so lange nicht mehr besucht.
Mensch, so eine Sch..... mich holt gerade Alles wieder ein :weinen:
Mama, es tut mir leid, das ich damals weggerannt bin. Wenn ich könnte, würde ich Alles besser machen. Ich habe Dich im Stich gelassen, das weiß ich jetzt. Ich würde so etwas nie wieder machen. Ich will mich nicht rechtfertigen, aber ich hatte Angst vor der Wahrheit.

An alle anderen, die mich immer hier begleitet haben:
Es tut mir leid, dass ich so lange nicht da war. Aber ich habe einfach keine Kraft gefunden, hier aufzutauchen. Ich wollte verdrängen, doch es geht nicht. Das sehe ich wiedereinmal ein. Ich gelobe Besserung.
Trotzdem noch mal vielen lieben Dank, ihr habt mir echt geholfen.

Mama, ich liebe Dich
Deine Rübe

Roebi
02.03.2010, 22:21
Hallo Gabi-Diana!

Ja, ich hab Schuldgefühle, und nicht zu wenige. Es gibt im nachhinein viele Situationen, die ich heute auf jeden Fall anders machen würde. Ich habe mir damals - sinnbildlich gesehen -meine Turnschuhe angezogen, und bin weggelaufen. Dies könnte mir heute wirklich nicht mehr passieren.

Und Deine Frage, ob ich doch noch einmal Abschied genommen habe, muss ich mit NEIN beantworten. Mir haben so viele Leute davon abgeraten, dass ich Angst davor bekommen habe. Und auch das, könnte mir heute nicht mehr passieren. Der Bestatter hat gemeint, dass Tote, die starke Medis gekriegt haben, sich im Tod total verändern. Und deswegen meinte er, ich solle es nicht tun. Das war wirklich der ausschlaggebende Punkt. Heute würde ich darauf .....
Ich danke, für Deinen Ratschlag, mir professionelle Hilfe zu holen. Doch diesen lehne ich dankend ab. Ich will nicht wieder weglaufen. Ich will gar nicht damit "umgehen" können.
Ich habe vorletzte Nacht auch nach fast einem Jahr wieder von meiner Mom geträumt. Ich habe geträumt, dass meine Mutter, mein Dad und ich in der alten Wohnung - wo mein Dad vor 1/2 Jahr wegen seiner neuen Flamme ausgezogen ist - waren. Bis auf Kleinigkeiten, war die Wohnung leer. Meine Mutter ist mit mir ins Wohnzimmer gegangen und hat mit mir vor der alten Anrichte gestanden, wo noch div. Fotos und Gläser standen. Sie meinte da nur zu mir: Das Bisschen musst Du auch noch wegräumen. Dann bin ich wach geworden. Ich musste mich erst einmal sammeln. Ich war total durch den Wind, hatte sogar überlegt, ob ich überhaupt zur Arbeit fahren sollte. Bin dann letztendlich doch zur Arbeit gefahren. Bekloppt!
Ich weiß, was mir alle sagen wollen und auch, was meine Mutter mir damit versucht hat, klar zu machen. Aber nein, das kann und will ich nicht.
Ich bin dann auf meinen Balkon und habe mir eine Zigarette angemacht und hoch geschaut und nur gerufen: vergiss es, das kann ich nicht!

Dieser Traum, hat mich wirklich verletzt.

LG Nicole