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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie bekommen wir ihn zum essen????


Samirah
10.03.2008, 14:57
Hallo Ihr Lieben,

bei meinem Stiefvater wurde im Dez. 07 (an seinem Hochzeitstag)BSDK am:BSD-Kopf festgestellt. Wirlkiche Beschwerden hatte er nicht, es war eher ein Zufallsbefund. 1 Woche später wurde dann eine Whipple OP durchgeführt, die relativ problemlos abgelaufen ist. In den entfernten Lymphknoten haben die Ärzte 1 Methastase gefunden.Für mich ein wenig unverständlich ist er ereits nach noch nicht einmal 2 Wochen entlassen worden, obwohl er starke Schmerzen hatte, deren Grund man aber bis heute nicht gefunden hat. Er hat starke Krämpfe, kann kaum Essen und ist Mitte Januar wieder ins KK gekommen, da die Schmerzen immer schlimmer wurden und meine Mutter das allein zuhause nicht mehr leisten konnte. Letzte Woche ist mit einer Chemo begonnen worden, mit der es ihm aber immer schlechter geht....er ist schon immer sehr dünn gwesen, hat aber gut gegessen. Nun ißt er kaum nochirgendwas, da auch sein Geschmacksinn sich extrem zum Negativen verändert hat....nichts schmeckt ihm, alles ist eklig! Hat vielleicht irgendjemand eine Idee, wie wir ihn zum Essen bringen? Er wiegt nur noch 48 kg und wird immer weniger....hat schon mal jemand versucht mit Hilfe von Cannabis etwas zu erreichen???? Für Antworten wären ich und meine Mama sehr dankbar -da ich am Rechner meiner Eltern sitze, habe ich blöderweise meinen Namen registriert (habe nicht nachgedacht ;-)) meine Mama heisst Gerda und wird sich bestimmt auch mal melden.... Viele liebe Grüße Samirah

Katharina
10.03.2008, 18:58
Hallo Ihr Lieben und ein trauriges Willkommen,
ich würde ihn auf gar keinen Fall zum Essen zwingen. Das ist eine echte Qual und er wird es eh wieder herausbringen.
Was man tun kann - sofern er einen Port hat- man kann ihn über Nacht an eine künstliche Érnährung hängen, damit er wieder zu Kräften kommen.
Hochkalorische Drinks gibt es in der Apotheke wie z.B Fresubine. Vorischt- nicht zu viel auf einmal kaufen, es schmeckt nicht jedem. Es gibt da verschidene Produkte. Vielleicht hat Euer Arzt ein paar Proben für Euch, damit er sich durchkosten kann.
Ich habe persönlich keine Erfahrungen mit Canabis, habe aber auch schon viel Posirives gelesen. Aber bitte nicht selbstanbauen und rauchen, oder zum örtlichen Dealer gehen. Das Zeug gibt es auch als Medikament vom Arzt!!!
Wenn er Schmerzen habt, solltet Ihr schnell einen Termin beim Schmerztherapeuthen machen. Schmerzen zermürben und dürfen einfach nicht sein!!!
Ich wünsche Euch alles Gute!!!

Eva M.
10.03.2008, 19:02
Liebe Samirah,

Leider kann ich dir zu der Erkankung der BSd keine Infos geben, aber zu Cannabis.
Mein Sohn hat es leider erst in der Palliativphase verschrieben bekommmen.
Wir hatten das Mittel "Dronabiol", er musste nur 2 Tropf. am Tag nehmen.
Sein Essverhalten hatte sich sofort geändert er war kaum satt zu bekommen.
Wir hatten auch das Problem mit dem " das alles keinen Geschmack hat", da er zu dieser Zeit palliativ bestrahlt wurde und auch noch Chemo bekam.
Das alles war wie weg geblasen.
Das sind unsere Erfahrungen, die ich dir kurz schildern wollte.
Ich wünsche deinem Stiefvater Alles Gute!
Falls du noch fragen haben solltest, bitte gerne!

Liebe Grüße, Eva

www.felix-der-glueckliche.de.tl

Physio
10.03.2008, 19:07
Hallo Samirah,

mein Vater hat diese Zeiten auch schon durch.
Er bekam damals Cannabistropfen.Die Ernährungsberaterin ( in der Praxis des behandelten Onkologen ) sagte,dass diese Tropfen in 8 von 10 Fällen helfen.Wegen der Suchtgefahr,bräuchten wir uns keine Sorgen zu machen,da die Dosis dafür zu gering ist.
Der Preis dafür ist ziemlich hoch,ich glaube wir haben damals so etwa für ein kleines Fläschen um die 100 € bezahlt.Aber was macht man nicht alles.
So wie ich damals mit bekommen habe,kann das Medikament auch nicht jede Apotheke herstellen. Also Vorsicht !
Zusätzlich nahm er auch noch Novaris oder Fresubin Trinknahrung,da sind alle Nährstoffe enthalten,die der Körper so braucht.
Wenn man 3 -4 Päckchen am Tag trinkt,ist der Grundbedarf abgedeckt.Übrigens gibt es das auch teilweise als Pudding auch in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Dies wurde übrigens mit samt Ernährungsberatung von der Krankenkasse bezahlt.Jedenfalls wiegt er jetzt 99 kg:)
Der Professor legt sehr viel Wert drauf,dass die Patienten wohl genährt sind.
Wenn du noch Fragen hast,melde dich einfach.

Alles Gute Simone

Samirah
11.03.2008, 16:20
Hallo Zusammen,

vielen lieben Dank für eure Antworten und Anregungen. Wir haben morgen wieder den Chemo-Termin und werden die Anregungen mitnehmen und ansprechen. Er muss einfach "fett" werden, 99 kg wären ein Traum ;)


Liebe Grüße
Samirah

christianP
11.03.2008, 22:52
Liebe Samirah,

zum Cannabis kann ich nix sagen.

Dexamethason 2-4mg oder Prednisolon 15-30mg täglich wär bestimmt einen Versuch wert.
Ist in Deutschland nicht unbedingt üblich, in England gehört es zum palliativmedizinischen Standard.

Ich wünsch euch alles Gute

Christian

Micha67
11.03.2008, 23:52
Hallo Samirah,
also 2 Wochen nach OP aus dem Krankenhaus ist, wenn der Allgemeinbefund es zulässt, schon ok. Das mit den Schmerzen ist ne andere Sache. Ich selbst hab nach meiner Whipple OP mit sehr starken Schmerzen zu kämpfen. Es gibt Tage, da geht es, andere sind arg schlimm. Bekomme zur Zeit Morphium dagegen. Damit lässt sich schon ne menge aushalten:cool3:. Und wegen einer Abhängigkeit sich Gedanken zu machen, halt ich in meiner Situation für vergebliche Gedankenverschwendung. Also mal ehrlich..... muss man sich bei so einer Prognose wirklich Gedanken darüber machen???
Die Schmerzen können, laut meiner Ärztin, verschiedene Ursachen haben. Zum einen können es Verwachsungen sein die einen zwicken, zum anderen kann es zu Schmerzen kommen wenn im OP Bereich Nerven verletzt wurden (kommt häufig vor, da die BSD in einem Nervengeflecht sitzt).

Nun zum Essen. Also ihr bekommt ihn schon mal gar nicht zum Essen.
Er muss von alleine wieder anfangen. Das mit dem Geschmackssinn kann ich nur bestätigen. Es schmeckt einem nichts mehr so wie vorher. Teilweise ekelt man sich vor Sachen die man vorher gerne gegessen hat. Ich musste auch lange probieren bis ich rausgefunden hab was geht und was nicht. Meine Ärztin hat mir damals gesagt, ich muss Nahrung wie Medizin ansehen, die ich morgens, mittags und abends nehmen muss. Also bei mir ging viel Rohkost, Obst und Gemüse. Wenn ich kein Bock auf kauen hatte, ab in den Mixer damit. Warmes Essen war ...bah pfui.
Ich weiß nicht wieviel dein Stiefvater vorher gewogen hat, aber eine Gewichtsabnahme ist nach solch einem Eingriff normal.
Vor der OP hab ich 118Kg gewogen, nach OP und Chemo nur noch 77Kg. Also bei starkem Wind darf ich bei meiner Größe auch nicht mehr aus dem Haus:engel:.
Wenn du noch Fragen hast meld dich einfach.

micha67

petra48
13.03.2008, 09:28
Hallo Samirah,

mein Mann wurde im Mai 2006 nach Whipple operiert.
Konnte die erste Zeit auch nur bestimmte Sachen essen.
Hab ich immer mit Schwangeren verglichen. Bin immer los, wenn er auf irgend etwas Appetit hatte. Es kam sehr langsam wieder ins Normale.
Man darf niermals zum Essen drängen. Dann geht gar nichts. So schnell verhungert kein Mensch. Wichtig ist, viel zu trinken. Je eher sind die Schafstoffe wieder draußen.
Dann kam die Chemozeit mit Gemzar.
Am 1. Tag hat er meistens nur Eis gegessen. Oft Suppen (Hab immer Sahne untergemischt). Bananen und Weintrauben gingen eigentlich auch immer.

Kurz nach Ende der Chemozeit konnte mein Mann, und das ist bis heute so, wieder ALLES normal essen und hat wieder 100 kg.

Liebe Grüße
Petra