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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Glioblastom IV, warum geht alles so schnell?


Katja04
25.03.2008, 17:10
Hallo,
mein Name ist Katja und ich bin 34 Jahre alt und wohne im selben Haus wie meine Eltern.
Vor knapp sechs Wochen wurde meinem Vater ein Glioblastom entfernt,bzw. ein Teil davon. Nach drei Wochen fing die Bestrahlung und Chemo an. Seit letzten Freitag verschlimmert sich alles rasent schnell. Mein Vater war schon körperlich etwas vorgeschädigt, weil er Ende Oktober 07 noch eine schwere Gehirnentzündung hatte. Trotzdem konnte er vor der OP alleine laufen, essen ect. Nach der OP konnte er laufen, wenn einer daneben ging. Jetzt kann er gar nicht mehr laufen, heute mussten wir ihn das erste Mal zu Zweit stützen!
Es ist jetzt innerhalb der paar Tage zu sehr vielen Ausällen gekommen. Kann nicht mehr mit Löffel essen, nässt sich immer öfter ein, und macht neben die Toilette, da er nicht merkt das er nicht vollständig drauf sitzt. Meine Mama kann ich kaum festhalten, da muss sowas in Kauf genommen werden. Mein Papa spricht kaum noch und wenn stellt er immer die gleichen Fragen. Er hat kein Zeitgefühl mehr. Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber ihr kennt das ja auch alle.
Wieso geht das so schnell? Die OP ist noch nicht lange her. Man rechnet nur in Monaten wurde uns gesagt, aber bei meinem Vater passiert das scheinbar in Wochen? Verstehe das alles nicht. Wie geht es bloß weiter?

Liebe Grüsse
Katja

sanne2
25.03.2008, 17:23
Liebe Katja,
es tut mir sehr leid, dass Dein Vater von dieser schrecklichen Krankheit betroffen ist!
Bekommt Dein Vater noch Kortison? Durch die Bestrahlung oder als Nachwirkungen von der OP kann er ein Hirnödem entwickelt haben.Das würde ich bei den Ärzten erst einmal hinterfragen. Das Kortison wirkt bei einem eventuellen Hirnödem abschwellend.
Auch ist eine Ganzkopfbestrahlung für den Körper sehr belastend.
Trinkt Dein Vater genügend?
Ich wünsche Euch viel Kraft für die Zukunft!!!
Liebe Grüße
Sanne

Katja04
25.03.2008, 17:28
Danke Sanne für die schnelle Antwort,

ja er bekommt Kortison und wir stellen ihm jede Stunde ein Glas zum trinken hin. Ich sehe das Problem kommen, dass wir ihn nicht mehr zur Bestrahlung bekommen auf Grund seines schlechten Zustandes. Heute haben wir es nochmal geschafft. Diesen scheiss Tumor wird wohl nie einer wirklcih verstehen...

lamerbodo
25.03.2008, 17:48
Liebe Katja,Da hat Sanne Recht drinken ist ganz ganz wichtig,nur leider auch einfacher gesagt als getan,mein Mann ist im November 07 nach sieben Monaten an einem Glio verstorben.Es tut mir heute noch leid das ich Ihm immerwieder Vorhaltungen gemacht habe,das er zu wenig trinkt,er hat diese Bevormundung abgrundtief gehasst,und trotzdem zu wenig getrunken.Man muß aber auch sagen das dieser Tumor wirklich einen Menschen in die Knie zwingt und alle die damit konfrontiert werden.Deshalb wünsche ich Dir von Herzen ganz viel Kraft.LG.BARBARA

HeikeW.
26.03.2008, 10:46
Hallo Katja...

ich weiß leider nur zu gut , was ihr jetzt durchmacht. Bei meiner Schwiegerma ging es manchmal ganz schnell bergab und dann aber auch wieder ein kleines Stückchen besser. Dann passierte mal wieder eine ganze Zeit nichts.Auf jeden Fall möchte ich euch raten, die Zeit noch so zu genießen , wie es geht. Niemand kann euch sagen, wie lange ihr noch habt. Erfüllt ihm Wünsche, seit für ihn da. Nehmt es ihm nicht übel, wenn er vielleicht mal nicht nett zu euch ist. Das liegt an dieser schei.. Krankheit. sie ist leider unberechenbar....


Ich wünsche euch viel Kraft....

Optimist64
26.03.2008, 21:17
Liebe Katja

Wieso geht das so schnell? Die OP ist noch nicht lange her.

Wichtig ist u.a. wie gut (möglichst vollständig) das Tumorgewebe bei der OP entfernt werden konnte. Dies wiederum liegt von der Lage und Grösse des Tumors im Gehirn ab. Das es daran liegen könnte, ist nur eine Hypothese von mir. Erkundige Dich am besten beim operierenden Neurochirurgen. Wenn derartige Symptome auftreten würde ich eh ärztliche Betreuung aufsuchen, insbesondere weil auch die Strahlentherapie gefährdet ist. Ich sage Dir das als selbst Betroffener.

Wie geht es bloß weiter?

Die Entwicklung ist u.a. davon abhängig, wo der Tumor im Hirn wieder ausbricht bzw. welche Hirnareale er infiltriert/beeinträchtigt. Selbst dann kann Dir niemand sagen, wie es weiter geht. Als ich die Diagnose gestellt bekam hat mich Deine Frage auch interessiert und kurz darauf habe ich diverse Web-Seiten von GlioIV-Menschen gelesen, die ihren Krankheit tagebuchmässig dokumentiert haben. Das Ergebnis: So individuell die Menschen sind, so individuell ist auch ihr Krankheitsverlauf. Und, diese Frage interessiert mich heute nicht mehr. Ich nehme jeden Tag wie er kommt.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Gelassenheit.

Liebe Grüsse
Optimist

Katja04
27.03.2008, 12:28
Danke ihr Lieben für die Antworten,

ja man muss alles wohl hinnehmen. Die operierende Ärztin meinte ja zwei Tage nach der OP zu meinem Vater, er könne in drei Monaten wieder Auto fahren und alles würde zurück kommen!!!! So ein Schwachsinn, als er zurück ins andere Krankenhaus kam, sagte der Arzt uns, dass was weg ist, nicht wiederkommt und das wir die kurze Zeit genießen sollen. War sehr hart diese Aussage, aber wenigstens ehrlich.

Im Moment hat sich der Zustand wieder ein bißchen stabilisiert. Sein Hausarzt war auch da und kommt naach Bedarf.

Liebe Heike, ein paar aufmunternde Grüße von mir. Euer Verlust tut mir sehr, sehr leid.

Gruss
Katja

Nicky72
27.03.2008, 12:44
Hallo Katja,

ich habe grade mal Deine Geschichte gelesen. Ich kann Deine Ängste nur zu gut verstehen. Ich musste mich leider vor ein paar Tagen hier anmelden, da ich auch Angst um meine Ma habe und mich bis dato nie mit diesem Thema beschäftigt habe.

Ich wünsche Dir ganz starke Nerven und Kraft, ich glaube wir können dies gut gebrauchen.

LG Nicky

Benita
27.03.2008, 18:52
Hallo Katja,
bitte verzweifle nicht. Diese Krankheit bringt viele Auf und Abs.
Die Ausfälle und Probleme müssen nicht vom Tumor herkommen.
Auch ein Ödem fordert Raum im Hirn und kann zu entsprechenden Ausfällen führen.
Bei meinem Mann war es ähnlich, er hatte nach der OP und während der Bestrahlung total beschissene Phasen. Doch danach ging es ihm irgendwann Stück für Stück besser. Er konnte mit Weihrauch nach und nach das Kortison absetzen. Das Ödem verschwand und damit auch die Beeinträchtigungen.
Natürlich ist nicht allles in Ordnung, durch die Bestrahlung hat er an der linken Hand und im linken Bein Gefühlsstörungen. Doch was ist das alles schon. Er kann laufen, bis vor kurzem ist er wieder Auto gefahren, er schmeißt hier den Haushalt und nimmt bewußt und mit Freude am Leben teil.
Das ist mehr, als wir je zu hoffen wagten. Er lebt nun schon seit drei Jahren mit dieser Erkrankung.

Also gebt die Hoffnung nicht auf. Mach deinem Vater Mut und unterstütze ihn so gut du kannst. Das wichtigste ist Hoffnung und Zuversicht. Eine positive Einstellung bewirkt ne Menge, das bestätigen uns unsere Ärzte immer wieder.

Also, Kopf hoch und Mut voran. Ich denk fest an dich und schicke dir ein Mutpaket.

:pftroest::pftroest::pftroest:
Benita

Katja04
30.03.2008, 20:10
Hallo ihr Lieben,

heute hatten wir meinen Vater das erste Mal im Rollstuhl. Wir schaffen es nicht mehr ihn zu stützen, da er seine Beine vor Schwäche und Koordinationsstörung fast gar nicht mehr bewegt. Wir sind schon mal sehr froh, dass er sich da rein gesetzt hat, weil er immer total dagegen war. Jetzt können wir auch mal wieder mit ihm raus, das wird ihm sicher gut tun. Hoffe ich zumindest. Morgen geht die Bestrahlung weiter, 10 hat jetzt und 20 kommen noch!

Freue mich über jeden positiven Bericht hier im Forum. Das macht einem Mut.

LG
Katja

Fahrradklingel
30.03.2008, 23:52
Liebe Katja,

vieles von Deiner Situation kenne ich auch von meinem Vater und möchte Dich unterstützen und Dir viel Kraft wünschen. Wie schon Benita und andere gesagt haben, kann es durchaus sein, dass nicht der Tumor, sondern das Ödem die Probleme macht, und es könnte auch sein, dass die Bestrahlungen das Ödem mitverursachen. Vielleicht könnt ihr mal eine Computertomographie machen lassen, um herauszufinden, wie groß das Ödem ist?
Es könnte auch hilfreich sein zu beobachten, ob die Ausfälle unterschiedlich sind, je nachdem ob Dein Vater sitzt oder liegt, weil das Ödem jeweils seine Position verändert.
Bei meinem Vater ist das Ödem jedenfalls gerade das Problem, er nimmt dagegen zurzeit 12mg Fortecortin, das ist ein Cortisonpräparat, was u.a. speziell für Hirnerkrankungen gedacht ist. Weihrauch auszuprobieren ist sicherlich auch sinnvoll, wirkt auch stimmungsaufhellend, hilft aber scheinbar nicht in jedem Fall zuverlässig. Mir macht das auch sehr zu schaffen, weil er halt in viel viel schlechterer Verfassung ist, als noch vor einigen Wochen. Andererseits denke ich mir, dass man ein Ödem durchaus in den Griff kriegen kann und es bedrohlicher erscheint, als es ist, denn auf Medikamente spricht es ja immerhin an.
Wegen den Aussagen eurer Ärzte: Gib die Hoffnung nicht auf, es kann doch echt sein, dass die Ärztin Recht behält... mein Vater hatte fast das ganze letzte Jahr eine stabile Periode, in der er auch Auto gefahren ist. Und über den Vater von Stella (Stella postet hier im Thread "Glioblastom, ich hasse dich") gibt es ähnliches zu berichten.

Alles Gute, viel Zuversicht und Kraft für Dich, Deinen Vater und Deine Mutter wünscht

Fahrradklingel

Stella333
31.03.2008, 12:03
Liebe Katja,

wie Fahrradklingel erwähnt hat, bin ich auch seit längerer Zeit aktiv hier im Forum. Bei meinem Vater wurde im Dezember 07 auch ein Glio IV diagnostiziert. Ich möchte dir mit meinem Beitrag etwas Mut und Hoffnung machen. Mein Vater hat seit einigen Wochen seine Chemo+Bestrahlungstherapie beendet. Ihm ging es während der Zeit sehr gut, er hatte auch keine Ausfallerscheinungen oder Übelkeit. Seine Therapie wurde auch mit Cortison begleitet (wie Fahrradklingel geschrieben hat). Da ich aber nichts von Cortison halte (ich habe schon mehrfach gelesen, dass die Nebenwirkungen von Cortison manchmal schneller zum Tode führen als der Tumor selbst), habe ich mich bei Prof. Simmet informiert und ihm die Weihrauchtabletten (aus der Apotheke in Koblenz) besorgt. Natürlich haben wir auch vorher mit den behandelnden Ärzten in der Uni Tübingen, wo er behandelt wird, gesprochen. Die hatten absolut nichts dagegen. Ich habe sogar ein Schreiben von dem Arzt an die Krankenkasse bekommen. Darin steht, dass die Weihrauchtabletten empfohlen werden, da er durch das Cortison einen hohen Blutzuckerwert hat. Und man glaubt es kaum, die Krankenkasse bezahlt für 3 Monate! Danach wollen die nochmal ein Attest ob auch wirklich die gewünschte Wirkung da ist. Mein Vater nimmt jetzt seit einigen Tagen kein Cortison mehr, dafür aber 3 x 4 Weihrauchtabletten. Es läuft alles sehr gut und er hat auch keine Kopfschmerzen. Er ist einfach nur etwas müde und schlapp, das könnten aber auch Spätfolgen der Bestrahlung sein. Er ist wirklich fast der "Alte"! Alles in Allem sind wir mit dem bisherigen Kranheitsverlauf sehr zufrieden (sofern man "zufrieden" sagen kann, aber wenn man sich die anderen Geschichten durchliest, ist man wirklich glücklich, dass es momentan so gut läuft). Mein Vater wird nächste Woche für 3 Wochen in die Reha gehen. Ich hoffe, dass er sich dort gut erholen kann. Was danach passiert, steht in den Sternen. Auf jeden Fall ist am Donnerstag sein erstes MRT nach der OP. Wir sind alle total hibbelig und hoffen auf Positives. Aber unsere Hoffnung haben wir nie aufgegeben. Liebe Katja, dir und deiner Familie wünsche ich Kraft, mit der Situation so positiv wie nur möglich umgehen zu können. Deinem Vater wünsche ich die Kraft, an sich zu glauben. Ich finde, dass Glaube und Hoffnung zwei wichtige Aspekte sind, die einem in so einer Situation Stärke geben. Glioblastom bedeutet nicht gleich, dass der Mensch, den man so liebt morgen weg ist. Ich möchte auch nicht schreiben, dass du so viel wie möglich Zeit mit deinem Vater verbringen sollst etc., ich finde, das klingt so endgültig. Viel mehr sollst du weiterhin positive Gedanken haben - es mag komisch Klingen, aber ein Professor an der Uniklinik sagte mir, das ist die beste Medizin - und daran glauben wir! :o

Schöne Grüße
Stella

Katja04
02.04.2008, 17:23
Liebe Stella,

ich werde Euch am Donnerstag ganz feste die Daumen drücken, und hoffe du hast dann gute Nachrichten für uns.
Auch danke ich Dir für die mutmachenden Worte. Nach der Gehirnentzündung Mitte Nov 07 war mein Papa auch drei Wochen in der Reha.Du wirst sehen, das bringt sehr viel. Nach der Gehirnentzündung konnte mein Vater auch schon mal kaum gehen und sprechen, dass haben die in der Reha ganz gut wieder hinbekommen.
Ich hoffe, wenn die Bestrahlung erstmal vorbei ist, dass er sich nochmal erholt, zumindest damit er seine Beine überhaupt wieder bewegen kann. Im Moment geht da gar nichts mehr. Kopfmäßig ist er bis auf Wortfindungsstörungen recht gut beisammen. Und das ist ja auch schon mal etwas.

LG
Katja

Katja04
12.04.2008, 12:12
Hallo ihr Lieben,

leider kann ich keinen positiven Bericht abgeben.
Kennt jemand das Buch : Der Tanz auf dem Vulkan ? Das pasiert gerade mit meinem Papa, als wäre es für ihn geschrieben. Nur daß, das alles nicht in Monaten passiert sondern bei uns in Wochen. Mein Papa ist jetzt seit Ende Feb. zu Hause und inzwischen wie schon geschrieben kann er gar nicht mehr laufen oder stehen. Beim Sitzen kippt er nach rechts rüber. Er hat keine Kontrolle mehr über seine Ausscheidungen. Von sich aus gibt es keine Gespräche mehr. Wenn er nicht schläft, starrt er viel vor sich hin und bekommt kaum noch was mit. Nur wenn man ihn gezielt anspricht und am besten dabei anfaßt, geht es mal kurz. Hurra jetzt bekommen wir Pflegestufe 1, die wir ca. am 20. Feb eingereicht haben, nur brauchen wir inzwischen Pflegestufe 3. Wenn das wieder so lange dauert, weiss ich nicht, ob er da überhaupt noch lebt.
Nächste Woche muss er vielleicht nochmal ins Krankenhaus, weil selbst die Ärzte mit dem Tempo des Verfalls nicht gerechnet haben. Wenn es nach mir ginge bräuchte er da nicht mehr hin. In meinen Augen hat die Bestrahlung und die Chemo eben nichts gebracht und der Tumor ist weitergewachsen. Ich habe mal gelesen, dass ein Glioblastom IV sich innerhalb von 10-50 Tagen verdoppelt. Sein Resttumor hatte am 13. Feb die Größe von 4,7 x 2,3 cm.
Das er schlapp ist, kommt von der Bestrahlung aber alles Andere hat mit dem Tumor zu tun. Kurz vor der Entlassung aus dem KK hatte man uns gesagt, wir sollen die Zeit mit ihm noch genießen. Welche Zeit denn?

Sorry, das alles so durcheinander ist, musste mir das mal von der Seele schreiben. Weder meine Seele noch mein Verstand kommen mit diesem Tempo mit.

Danke das euch Zuhörer hier gibt.

Liebe Grüsse
Katja

Pflegefrau
12.04.2008, 18:23
Liebe Katja,

ja, der Verfall kommt oft sehr schnell! So war es bei meiner Tochter auch, innerhalb von 4 Wochen, unvorstellbar. Aber heute sage ich, es ist gut so wie es ist, es war kein Leben mehr. Darum genießt die schönen und lichten Augenblicke, ich habe mir immer gesagt und gedacht, es kann der letzte sein.
Ich verstehe nicht, warum Dein Vater nochmal ins KH soll. An dem Verfall ist doch nichts aufzuhalten, lasst ihm doch seine Ruhe zuhause. Wichtig ist nur, dass er schmerzfrei gehalten wird, und da gibt es heute die Möglichkeit. Aber dieses müßt Ihr selber entscheiden. Ich habe immer gedacht und auch gehandelt, so wie ich es für mich als "Kranker" gewollt hätte. Ich wollte keine PEG-Sonde, keine Beatmung und keine lebensverlängernden Maßnahmen, jedoch schmerzfrei gehalten werden. Lebensqualität steht für mich über Lebensquantität.

Ich wünsche Euch, dass Ihr im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen treffen könnt.

Ganz viel Kraft wünscht Euch allen
Hedwig

Stella333
14.04.2008, 10:28
Liebe Katja,

es tut mir so leid dass es momentan so schnell bei euch geht. Das macht mich total traurig :( Ich habe das Buch Tanz auf dem Vulkan gelesen. Erst vor kurzem. Und ich war über den schnellen Abbau ziemlich erschüttert. Das es jetzt bei euch innerhalb von Wochen so bergab geht hätte ich nicht gedacht. Aber wie Hedwig schon schreibt, würde ich deinen Vater auch lieber im Kreis seiner Lieben lassen. Ich denke auch, dass er sich bei euch viel wohler fühlt als jetzt wieder einer Tortur ausgesetzt zu werden.

Ich wünsche dir, deiner Familie und vor allem deinem Papa ganz viel Kraft liebe Katja.

Liebe Grüße
Stella

Katja04
14.04.2008, 19:17
Hallo,
danke für die Unterstützung.
Meine Mutter hat dem Arzt heute gesagt, dass mein Papa nicht ins KK geht. Außerdem wollte sie auch die Bestrahlung beenden, doch der Arzt meint die 8 mal sollten wir noch machen. Danach würde es wieder besser mit ihm werden. Davon glaube ich kein Wort mehr, aber wenn meine Mutter das jetzt auch meint, trage ich die Entscheidung etwas wiederwillig mit.Unsere Nerven liegen eh alle Blank, da möchte ich nicht noch einen Streit vom Zaun brechen. Chemo wird nochmal für eine Woche ausgesetzt, da die Blutwerte immer noch schlecht sind.
Hoffe, dass als nächstes mal was Schönes berichten kann.

LG
Katja

moni s.
14.04.2008, 23:03
liebe katja!
lese +denk sehr viel an euch!
schreibe selbst nur wenig,tut zu weh,mein mann hat den kampf am 24.06.07
leider verloren!
wir selbst standen aUCH AN DER SCHWELLE;bestrahlung zu beenden,da ambulant(erst 5mal),dann nicht mehr transportfähig,chemo zuhause.
dann überschlugen sich die nebenerkrankungen,die eigentlich nicht DIREKT im zusammenhang standen,aber durch cortison etc ausgelöst wurden.
damit will ich dich aber jetzt nicht belasten.
wie bitte soll dein vater das überstehen,wenn nicht stationär?
wenn er nicht ins kkh will???
ich kann es gut nachvollziehen,daß ihr arg in der zwickmühle seit.
aber die entscheidungen trifft deine mutter,evtl mit ihrem mann.
und glaub mir,JEDE entscheidung,díe der angehörige trifft,ist in dem moment auch die RICHTIGE!!!!!!!
man möchte doch nur das beste,in dem glauben,das richtige zu tun,ohne zu schaden!!!
man tut es aus liebe,in der hoffnung(??) auf besserung,jedenfalls nicht,um unnötige Qualen hervorzurufen!!!!
ich hoffe,ihr findet den für euch richtigen weg,mit dem auch ihr leben könnt!
es ist sauschwer,hinter der entscheidung zu stehen,die deine mutter evtl treffen wird,aber dem pat. zuliebe???
da mußte ich auch durch,meinem mann die hoffnung zu lassen,er glaubte an chemo+bestrahlung,alles andere hat er verdrängt(??).wollte nicht reden.
ganz viel kraft wünscht
moni

Katja04
15.04.2008, 18:14
Liebe Moni,
Das tut mir sehr leid mit deinem Mann. Die Symtome während der Chemo und Bestrahlung scheinen sehr ähnlich zu sein.Wurde er operiert? Ist es mal kurzzeitig nach der Bestrahlung bei ihm besser geworden?

LG
Katja

Katja04
18.04.2008, 20:50
Hallo,

mein Papa liegt nun im Sterben. Eben war der Arzt da und hat Morphium, Valium und was gegen den Schleim der Lunge gegeben. Er meint heute Nacht wird er noch überleben, er wäre noch zu stark. Meine Mama ist jetzt bei ihm, ich wollte mich hinlegen, habe keine Ruhe. Man wartet nur noch darauf, dass es endlich vorbei ist. Es ist so schlimm, zu sehen, wenn er Luft holen will und es geht nicht, aber dank des Valiums ist es jetzt besser. Die Bilder von heute werde ich nie aus dem Kopf bekommen. Ich weiss gar nicht, wie wir das alle überstehen sollen? Werde jetzt versuchen mich ein bißchen auszuruhen, und dann gehe ich wieder zu ihm. Das Letzte was man noch für ihn tun kann.

Bitte helft mir zu Hoffen, das er nicht mehr lange leiden muss.

Liebe Grüsse
Katja

Stella333
19.04.2008, 13:35
Oh nein Katja :( das tut mir so leid!!!

Aber ich hoffe für ihn, das er bald erlöst wird. So dass er in euren Herzen weiterleben kann.

Es tut ihm sicher gut, euch bei ihm zu wissen.

Ich denke an euch.

Stella

Thistle
19.04.2008, 14:04
Liebe Katja,


auch meine Gedanken sind bei Dir und Deiner Familie.
Mehr kann ich jetzt nicht sagen.
Auf jeden Fall wird es Deinem Papa helfen, dass Ihr da seid.

Alles Liebe
Renate

moni s.
19.04.2008, 19:30
liebe katja!
auch ich bin in gedanken bei euch!
wünsche ihm eine schnelle erlösung,daß er ohne noch groß zu leiden friedlich einschlasfen kann!
das LOSLASSEN ist sehr schwer,viel kraft,auch für die kommende zeit
wünscht
moni

ps: deine antwort hab ich eben erst gelesen,tut mir leid,möchte JETZT nicht drauf eingehen.

HeikeW.
20.04.2008, 18:53
Liebe Katja...


auch meine Gedanken sind bei euch. Ich weiß, wie ihr euch fühlt. Bei uns ist es ja auch erst 5 Wochen her.:cry:
Auch, wenn es sehr , sehr weh tut, ich hoffe für euch,das er nichtmehr leiden muss...:embarasse

Ich kann immer noch nicht sagen, was mehr weh tat.....Sie leiden zu sehen oder sie zu verlieren...

Fühl dich lieb in den Arm genommen...:pftroest:

Katja04
20.04.2008, 19:13
Vielen Dank ihr Lieben,

ich glaube eure Kraft hat mit geholfen. Mein Papa ist gestern Abend um halb neun gestorben. Ich bin so traurig und auf der anderen Seite so froh, das der Todeskampf nicht allzu lange gedauert hat. Neun Wochen nach seiner OP ist schon alles vorbei. Gut dass, das Sterben genau so schnell ging, wie der ganze Verlauf der Krankheit. Ich hoffe ich werde die Bilder seiner letzten zwei Tage jemals los, das war echt schlimm. Wenigstens musste er hoffentlich durch das Morphium und den anderen Sachen keine Schmerzen erleiden. Und wir waren alle bei ihm.
Ich danke euch für die guten Wünsche. Am Donnerstag ist die Abschiedsfeier, da wird es nochmal schlimm. Irgendwie schafft man das wohl auch noch.
Ich habe ihn sehr lieb gehabt und vermisse ihn seit Anfang der Krankheit schon so sehr...

Wenn alles vorbei ist, melde ich mich hier wieder.

Traurige Grüsse
Katja

Nicky72
20.04.2008, 19:31
Liebe Katja,

ich möchte Dir mein herzliches Beileid aussprechen.

In stiller Trauer Nicky

Fee2
20.04.2008, 19:52
Liebe Katja,

auch ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen.:pftroest:

Ich kann gut verstehen was du jetzt durmachst und wie du dich fühlst.
Habe meine Mutti heute genau vor einem 1/2 Jahr verloren. (Glioblastom)

Bei uns ging auch alles sehr schnell.
Ich war bei ihr und habe miterlebt, wie sie das letzte Mal Luft geholt hat.
Die Bilder werde ich nie vergessen, aber ich habe es nie bereut dabei zu sein.
Denke immer daran, dass dein Papa jetzt wirklich erlöst ist und nicht mehr leiden muß!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

LG fee

mascha3962
21.04.2008, 09:43
Liebe Katja,
auch von mir, mein herzliches Beileid.

Trösten ist eine Kunst des Herzens. Sie besteht oft nur darin, liebevoll zu schweigen und schweigend mitzuleiden.
(Otto von Leixner)


Herzlichst
Marion

Wir haben wohl alle zu akzeptieren,
daß wir an einem Tag das Denkmal sind und an einem anderen Tag die Taube.
(Willy Meurer)

Auntie
21.04.2008, 10:56
Liebe Katja,

auch von mir HERZLICHES BEILEID !!!

Schicke Dir ein dickes Kraftpaket. :pftroest:

Liebe Grüße
Birgit

Stella333
22.04.2008, 12:33
Katja,

von mir auch mein herzliches Beileid.

Lass deinen Gefühlen freien Lauf, es wird dir gut tun.

Dein Vater ist erlöst, er lebt in euch weiter und ist auch bei euch - da bin ich mir sicher.

Stella

Thistle
22.04.2008, 14:25
Liebe Katja,

weiß nicht, was ich Dir sagen soll. Nichts kann Dich jetzt wirklich trösten.

Ich umarme Dich in Gedanken
Renate

marvi
22.04.2008, 20:29
Liebe Katja,

auch von mir mein herzlichtes Beileid.
Fühl dich ganz fest in den Arm genommen.

Katrin

HeikeW.
23.04.2008, 08:47
Liebe Katja....


auch von mir mein herzlichstes Beileid.....


Es tut wirklich verdammt weh, einen geliebten Menschen zu verlieren...aber tut es nicht vielleicht nochmehr weh, ihn lange leiden zu sehen, und nicht helfen zu können???..Du hast vollkommen recht, es war gut so, das er nicht solange leiden musste. ( Meine Schwiegerma hat sich leider 2 lange Jahre quälen müssen:weinen:).
Es ist schön, das er in eurer Mitte einschlafen konnte. Er ist ganz nah bei euch und hilft euch, die schwere Zeit zu überstehen.
Ich wünsche euch viel kraft und morgen werde ich in Gedanken bei euch sein.

Katja04
27.04.2008, 12:29
Hallo,

vielen Dank für die lieben Worte in der letzten Woche. Mein Verstand hat es immer noch nicht begriffen, das mein Papa für immer gegangen ist. Am Donnerstag war die Beerdigung. Hatte gefofft, das es danach besser wird, wird es aber nicht.Weiss nicht wie es weiter geht. Werde auf jeden Fall hier im Forum bleiben. Vielleicht kann ich im Moment niemanden Mut zusprechen, dafür schlug die Krankheit bei uns zu schnell und erbarmungslos zu, aber anderen Beistehen kann ich. Nochmals danke an alle die mich hier begleitet und unterstützt haben.

Liebe Grüsse
Katja

Ela4811
28.04.2008, 13:40
Liebe Katja,

es tut mir leid, dass du deinen Vater verloren hast.

Dein Papa wird immer ein Teil von dir sein und einen Platz in deinem Herzen haben.

Meine Mam hatte die gleiche Diagnose und nur 5 Monate Zeit. Es ist nicht einfach, wenn ein Elternteil so schnell von uns geht. Aber für deinen Papa und meine Mam war es das Beste (wenn das überhaupt sagen kann). Sie mussten nicht so lange leiden, wie manch anderer. Ihnen ist viel erspart geblieben, auch wenn du das jetzt vielleicht nicht so siehst.

Ich drück dich mal

Ela