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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : mit 28j erkrankt


mona77
11.04.2008, 13:18
Hallo mein name ist mona bin 30jahre alt habe drei wundervolle kinder ( zwei jungs im alter von 11j und 8j und ein mädchen im alter von 5j).
Bin leider vor zwei jahren an brustkrebs erkrankt und zwar an:

Invasiv-duktales mammakarzinom links
pT1c pN0 M0 g3 er4 pGr4 hera2neuscore3
Axilladissektion level I-II
weil ich mikrometastasen in den wächterknoten hatte.

Nun habe ich sehr dolle angst das der wieder kommt weil man mir gesagt hat das der doch sehr aggresiv war.Mein Frauenarzt wiederrum sagt das die wahrscheinlichkeit sehr gering ist nun weiß ich nicht mehr was ich glauben soll
Kann mir jemand helfen.Das wäre total lieb ;)

Christianchen
11.04.2008, 14:41
Darf ich dir etwas Mut zusprechen? Wahrscheinlich hast du nicht den Nerv dafür, aber warte erst mal ab, wie die weitere Therapie läuft. Es sind so viele Faktoren, die die Prognose beeinflussen.

Du hast die OP schon hinter dir, das war die erste und schwerste Hürde. Ist denn bei dir eine Chemo oder Strahlentherapie geplant? Wie sieht es aus mit Hormon - oder Herceptintherapie? Hat sich schon jemand zu Fernmetas geäußert?

Es stimmt schon, man sagt je jünger der Patient umso aggressiver der Krebs. Aber das ist eine allgemeingültige Aussage, das darf man nicht wortwörtlich auf sich beziehen. Es hängt auch davon ab, ob man in einem Frühstadium behandelt wird oder zu spät operiert wird.

Ich bin 37 Jahre alt, also auch noch recht jung. Hatte Metas in den LK, genau wie du. Trotz Ablatio beidseits wurde ich vorsichtshalber bestrahlt und erhielt 6 Chemos, um das Rezidivrisiko zu senken. Ich hatte mir nämlich von den Brustkrebstypen den alleraggressivsten herausgesucht, und 2 der Knoten waren schon recht groß. Trotzdem sagten mir die Ärzte, daß nach abgeschlossener Therapie noch recht viele angenehme Jahre möglich seien, ich hätte gute Heilungschancen.

Ich wünsche dir viel Glück bei deiner weiteren Therapie! Hoffentlich hast du ähnlich gute Aussichten. BK ist nicht automatisch der Untergang!

Monika Rasch
11.04.2008, 14:57
Hallo mona77,
wie schön, dass Du uns gefunden hast:D !!

Angst zu haben ist nicht gut- denn momentan hast Du alles überstanden.
Versuche doch, daran zu glauben, dass Du fertig bist mit dem Thema.

Zu Deinen Angaben kann ich sagen, der Tumor war klein- das ist gut !
Er ist komplett rausoperiert worden- das ist gut.
Er war G3- so komisch sich das vielleicht jetzt anhört- aber auch das ist gut- bedeutet es doch, dass die Zellen sich schnell geteilt haben, es war ein schnellwachsender Tumor- und dadurch dass die Zellen sich schnell geteilt haben waren sie besonders anfällig für die Chemotherapie ( denn die hast du doch sicher auch bekommen? ) .
Und Hormonempfindlich war er auch, also nehme ich mal an, dass Du momentan in der Antihormontherapie steckst ?!
Solltest Du eventuell mit Tamoxifen behandelt werden, wäre ,glaube ich, jetzt langsam der Zeitpunkt, auf ein anderes AHT(Antihormontherapie) Medikament umzusteigen.
Denn da gibt es wohl Hinweise, dass Tamoxifen und Her2neu+++ möglicherweise/nixgenauesweissmannochnicht nicht wirklich gut zueinander passen- wird aber noch diskutiert!
Und mit dem Her2neu+++ ist das Rückfallrisiko wohl erhöht, allerdings gibt es da ja das Medikament Herzeptin- bekommst Du das nicht ?
Das wiederum hebt das erhöhte Rückfallrisiko auf- gibt es noch nicht lange, ist ein genau passender Antikörper dafür.
Und noch was positives.
Die Lymphknoten waren frei- also nur die Mikrometastasen in den Wächterlymphknoten.
Die sind ja nun auch raus.
Also , ich denke mal, mit der Op, mit der Chemotherapie, mit der Strahlentherapie( wenn brusterhaltend? operiert wurde), mit der AntiHormonTherapie(ER 4 und PR4) hast Du alles gemacht, was erforderlich war.
Und nun freu Dich, dass Du alles überstanden hast, nehme die Nachsorgetermine wahr und ansonsten geniesse Dein Leben.

Und sollte irgendwann möglicherweise eventuell was Neues gefunden werden, DANN ist die Zeit, sich damit wieder zu beschäftigen.
Gib diesem Sch...Krebs nicht die Kontrolle über Dein Leben.


Und noch eine Bitte:
Ganz oben auf der Übersichtsseite gibt es den Vorstellungsthread- schreib da doch bitte rein.
Dieser Thread bleibt immer oben, die anderen wandern alle weiter nach hinten.

mona77
11.04.2008, 20:42
Danke für eure antwort
ich habe chemo bekommen 3 mal fec und 3mal tac danach habe ich ein jahr herceptin bekommen.Und bekommen nun noch zoladex ein jahr noch und vier jahre noch tamoxifen.

mein frauenarzt sagt ich soll wieder ins normale leben zurück.Aber das kann ich nicht mehr.:confused:

habe ja nur angst wenn was wieder kommt das es nicht rechtzeitig gesehen wird. gruß mona und nochmals danke für die antwort

Sonnenhunger
12.04.2008, 12:04
Liebe Mona,

du schreibst:
"...mein frauenarzt sagt ich soll wieder ins normale leben zurück.Aber das kann ich nicht mehr."

Klar, jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er mit seiner Krankheit am besten umgeht.

Ich kann dir nur berichten, welche Erfahrung ich gemacht habe:
Durch den blöden Krebs war ich ein Jahr lang arbeitsunfähig - nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Es war einfach so, dass ich alle Kraft brauchte, um die Therapien zu überstehen und Lebensmut zu erhalten.
Dann nahm ich meine Arbeit wieder auf. Mein Kollegen empfingen mich mit offenen Armen, sprachen mir Mut zu. Das tat unglaublich gut. Ich arbeite nach dem Hamburger Modell - bin mit wenigen Stunden wieder eingestiegen und stocke ganz langsam auf, so wie es möglich ist. Ich habe noch nie so gerne in meinem Leben gearbeitet ! Ich bin zwar platt, wenn ich nach Hause komme, brauche lange Erholungsphasen, aber der "ganz normale Alltag" ist Balsam für die Seele.
Im März hatte ich ein schlimmes Rezidiv - enorm große Lymphknotenmetas in großer Anzahl. Zum Glück konnten alle operativ entfernt werden. Das war ein Schock. Weitere Bestrahlungen folgen. Inzwischen stehe ich wieder auf dem Boden. Nach der OP bin ich sofort wieder arbeiten gegangen, habe meinem Arbeitsgeber gar nichts (bzw. noch nichts) davon erzählt (die OP war im Urlaub). Freitags entlassen, montags wieder zur Stelle. Das hat mir gut getan !
Seitdem ich arbeite, bin ich im Kopf nicht mehr so viel mit dem Krebs beschäftigt, verlasse ihn häufiger. Es macht mir Mut einen Weg zu sehen, dass ich mich nicht nur noch als "brustkrebskranke Frau" definieren muss.

Denke mal drüber nach, ob das nicht auch ein passender Weg für dich wäre.

Veilleicht solltest du unbedingt eine Onkopsychologin aufsuchen, die dich auf deinem schweren Weg begleitet und dich davor bewahrt, von deinen Ängsten "aufgefressen" zu werden. Angst ist für uns krebskranke Frauen kontraproduktiv. Ein Relikt aus der Steinzeit, aber leider nicht in allen Lebenslagen nützlich.

Liebe Grüße
Sonnenhunger

mona77
12.04.2008, 16:47
Danke für dein rate.Aber ich meine nur damit das sich das leben für mich geändert hat nicht alles im negativen sinne.Ich nehme mir jetzt mehr zeit für mich was ich füher nicht gemacht.Und ich genieße die zeit zu hause mit den kindern und meinen mann.Um abzuschalten mache ich yoga.
Ich komme auch gar nicht dazu viel darüber nachzudenken dafür sorgen meine kids und das ist auch gut so.
Das ist nur die angst wenn man wieder schmerzen in den knochen hat oder die gelenke tun weh dann überlegt man schon ob da was ist.
Aber ich sage mir dann ja auch das ist wohl von tamoxifen.
Ich glaube es gibt kein rezept wie man damit weiter lebt jeder findet seinen weg.
Gruß mona

Ilse Racek
12.04.2008, 17:55
@ Mona77

Ich finde Dein Verhalten ganz OK :pftroest:
Und wenn Dein Frauenarzt Dir rät, "ins normale Leben" zurückzukehren, dann frag ich mich "was ist denn das normale Leben" nach BK .
Die Zeit mit den Kindern und dem Ehemann genießen sowie etwas für die Gesundheit tun (Yoga etc.) ist doch erstmal normal genug, oder ? :knuddel: Sollte es Dich ganz gewaltig in den Beruf zurück drängen, kannst Du das locker immer noch tun ;)

Und Ängste kommen immer mal wieder - das i s t normal !! Wenn Du hier im Forum "quer-liest" findest Du viel Bestätigung durch Betroffene :remybussi:

Aus dem heute frühlingshaften Hessen grüßt herzlich
und wünscht
alles erdenklich Gute

Tina 85
13.04.2008, 00:20
Liebe Mona,

lass den Kopf nicht hängen, ich hatte eine ähnliche Diagnose wie Du, und bisher (seit 4 Jahren) ist alles gutgegangen.

Du könntest noch zusätzlich zu Deiner normalen Medikation viel Sport machen (3-5 Stunden pro Woche, sagt eine Studie, die sich mit dem Thema Sport und Brustkrebs beschäftigt hat) und ggf. Bisphosphonate nehmen, um deine Knochen vor Metastasen zu schützen.

Alles Gute von
Tina

bergmädel
13.04.2008, 17:58
Liebe Mona

Eine Portion Hoffnung für Dich, hoffe ich:

Bei mir wurde im Juli 2002 im Alter von 31 Jahren auch ein duktales Mammakarzinom diagnostiziert, mit vier von 16 befallenen Lymphknoten, einer dick wie eine Walnuss, mit Kapselbruch.
Ich bekam ein ähnliches Therapieschema wie Du und habe vor nun bald sechs Jahren nicht geglaubt, bis jetzt gesund zu bleiben.
In der Klinik lernte ich damals eine Frau kennen, die im gleichen Alter wie ich während ihrer Schwangerschaft mit der Diagnose beidseitiger BK mit vielfacher Lymphknotenbeteiligung konfrontiert wurde. Man riet ihr von ärztlicher Seite, sich schonmal nach einer neuen Mutter für ihr Kind umzusehen.
Als sie mir das erzählte, war sie fünfzig.
Sie gönnte sich zum 18. Geburtstag ihrer Tochter einen beidseitigen Brustaufbau :tongue ...

Liebe Grüsse !

mona77
13.04.2008, 20:36
Tausend dank für eure mails.Das baut auf.:)

Aber kann mir noch jemand sagen und zwar habe ich gelesen man sollte nicht herceptin und tam nehmen das bekomme ich aber seid über ein jahr:confused:
Gruß mona